[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil, insbesondere ein gegenüber
einer Kraftfahrzeug-Karosserie exponiertes Kraftfahrzeug-Bauteil wie Kraftfahrzeug-Türgriff,
Kraftfahrzeug-Außenspiegel, Kraftfahrzeug-Rammschutzleiste, Kraftfahrzeug-Stoßfänger
etc., mit wenigstens einem Kernelement aus Kunststoff, und mit zumindest einer Sensoreinheit
sowie einem Leiterbahngebilde, wobei das Kernelement, die Sensoreinheit und das Leiterbahngebilde
wenigstens eine vorzugsweise gekapselte voll funktionsfähige Baueinheit definieren.
[0002] Solche Kraftfahrzeug-Außenhautbauteile werden in der Regel in der Praxis in Gestalt
eines Kraftfahrzeug-Türgriffes eingesetzt und dienen in diesem Zusammenhang beispielsweise
dazu, die Annäherung eines Benutzers erfassen zu können. Als Folge hiervon kann dann
ein kombinierter Authentifizierungs- und Entriegelungsvorgang gestartet werden, so
dass bei Annäherung eines zutrittsberechtigten Benutzers die zum betreffenden Kraftfahrzeug-Türgriff
gehörige Kraftfahrzeug-Tür entriegelt ist und von dem Benutzer unschwer geöffnet werden
kann. Zu diesem Zweck arbeitet die in diesem Zusammenhang realisierte Sensoreinheit
in der Regel kapazitiv oder induktiv, um auf diese Weise die Annäherung des Benutzers
feststellen zu können.
[0003] So beschäftigt sich der Stand der Technik nach der
EP 2 376 728 B1 mit einer Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzeug, die mit einem Griffteil einer
Handhabe ausgerüstet ist. In dem Griffteil ist eine erste Leiterspule ausgebildet,
welche mit ihrer Wicklung einen im Griffteil angeordneten Spulenkern umgibt. Der Spulenkern
erstreckt sich zumindest teilweise in einen Halteabschnitt des Griffteils. Im Bereich
der Halterungsaufnahme ist fahrzeugseitig eine zweite Leiterspule derart ausgebildet,
dass sich der im Griffteil angeordnete Spulenkern bei Kopplung des Halteabschnitts
mit der Halterungsaufnahme durch die zweite Leiterspule erstreckt. Dadurch wird ein
offener Magnetkreis realisiert, um eine Signalverbindung zwischen dem Griffteil und
der fahrzeugseitigen Halterungsaufnahme mit zweiter Leiterspule aufzubauen und auf
diese Weise Informationen zu übertragen.
[0004] Im weiteren Stand der Technik nach der
DE 10 2017 130 876 A1 geht es um einen Fahrzeugtürgriff, der mit wenigstens einer mit elektronischen Bauteilen
bestückten Platine in einem Griffgehäuse sowie einem Steckverbinder zur Kontaktierung
der Platine außerhalb des Gehäuses ausgerüstet ist. Der Träger ist mit dem Steckverbinder
als Spritzgussteil einteilig ausgebildet. Elektrische Leitungen in dem Träger sind
als metallische Leiter umspritzt und wenigstens einige der metallischen Leiter ragen
im Bereich des Steckverbinders und der Platine zur Kontaktierung aus dem Spritzgussteil
heraus. Auf diese Weise soll insgesamt ein kostengünstiges und einfach zu montierendes
Fahrzeug-Türgriffsystem zur Verfügung gestellt werden.
[0005] Beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 1 521 890 geht es insgesamt um ein Schließsystem für eine Tür oder Klappe bei Fahrzeugen. Dazu
ist ein über eine Handhabe zu betätigendes Schloss an der Tür realisiert. Außerdem
finden sich zwei Elektroden für zwei kapazitive Sensoren. Darüber hinaus ist eine
zwischen den Elektroden liegende Abschirmung in einer Handhabe vorgesehen, welche
auf diese Weise zeitweise zwei räumlich getrennte elektrische Felder erzeugen.
[0006] Die Leiterbahnen und die Leiterflächen der Elektrode sowie eine Abschirmung auf einer
Gesamtplatine können durch Heißprägen auf der besagten Platine bzw. dem Leiterbahngebilde
erzeugt werden. Es kann an dieser Stelle auch mit einer sogenannten Zwei-Komponenten-Spritztechnik
gearbeitet werden. Dadurch lassen sich mit Leiterbahn versehene Platinenteile durch
Scharniere miteinander verbinden.
[0007] In diesem Zusammenhang sind eine Innenelektrode, eine Außenelektrode und eine Abschirmung
realisiert. Diese lassen sich zu einem dreilagigen Faltprodukt zusammenlegen. Das
Faltprodukt bildet eine Baueinheit, die in die Handhabe integriert wird. Auf diese
Weise kann ein kapazitiv arbeitender Sensor realisiert werden, mit dessen Hilfe ein
elektrisches Feld im Bereich der Handhabe ausgebildet wird und welches dann anspricht,
wenn sich eine menschliche Hand der Handhabe nähert. Als Folge hiervon wird ein Datenaustausch
zwischen der zutrittswilligen Person bzw. einem von ihr getragenen Mobilteil und dem
Kraftfahrzeug gestartet. Wird im Rahmen dieses Datenaustausches die Zutrittsberechtigung
des Benutzers festgestellt, so wird das zugehörige Kraftfahrzeug-Türschloss an der
Kraftfahrzeug-Tür entriegelt. Dadurch kann anschließend von dem zutrittsberechtigten
Benutzer die betreffende Kraftfahrzeug-Tür schnell geöffnet werden. Das lässt sich
manuell oder auch elektromotorisch umsetzen.
[0008] Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, bietet allerdings noch Raum
für Verbesserungen. So erfordert die bisherige Vorgehensweise insbesondere nach der
gattungsbildenden
EP 1 521 890 B1 eine spezifische Anpassung des dortigen Faltproduktes an die Handhabe. D. h., jede
konstruktive Abweichung bei der Realisierung der Handhabe, jegliche Karosserieänderung
etc. erfordert die Neukonstruktion des betreffenden Faltproduktes. Das ist im Sinne
einer Vereinheitlichung nachteilig und läuft auch Bestrebungen dahingehend, einheitliche
Bauteile für unterschiedliche Kraftfahrzeuge einsetzen zu wollen, zuwider. Hier setzt
die Erfindung ein.
[0009] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil
des eingangs beschriebenen Aufbaus so weiterzuentwickeln, dass eine einheitliche Bauweise
zur Realisierung einer Plattformstrategie zur Verfügung gestellt wird.
[0010] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil
im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit in das Kernelement
integriert ist.
[0011] Im Rahmen der Erfindung wird also zunächst einmal und ausdrücklich die Sensoreinheit
von dem Leiterbahngebilde - wenn man so will - getrennt und folglich unabhängig von
dem Leiterbahngebilde ausgebildet. Dadurch besteht die Möglichkeit, einerseits die
Sensoreinheit und andererseits das Leiterbahngebilde getrennt voneinander zu fertigen
und auszulegen, so dass hierdurch bereits die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
an unterschiedliche Bauformen des Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil gesteigert wird.
[0012] Da darüber hinaus die Sensoreinheit in das Kernelement erfindungsgemäß integriert
wird, ist zugleich sichergestellt, dass die Sensoreinheit nach wie vor einen gleichsam
Basisträger in Gestalt des Kernelementes besitzt, folglich im Hinblick auf ihren fragilen
Charakter hierdurch geschützt und unterstützt wird. Hinzukommt, dass das Kernelement
grundsätzlich standardisiert ausgebildet werden kann, d. h. für unterschiedliche Kraftfahrzeug-Außenhautbauteile
ebenso wie für verschiedene Anwendungsfälle eingesetzt werden kann. D. h., die Baueinheit
aus dem Kernelement aus Kunststoff sowie der Sensoreinheit lässt sich insgesamt standardisieren
und vereinheitlichen, so dass hierdurch eine Art Grundbauteil für unterschiedliche
Anwendungsfälle und verschiedene Kraftfahrzeug-Außenhautbauteile zur Verfügung gestellt
werden kann. Zu dieser Baueinheit aus dem Kernelement und der Sensoreinheit mag dann
noch zur Vervollständigung der Baueinheit das Leiterbahngebilde hinzutreten. Diese
Baueinheit ist voll funktionsfähig und in der Regel auch gekapselt ausgebildet. Hierin
sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0013] Nach weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist darüber hinaus eine die Sensoreinheit
auswertende Steuereinheit vorgesehen. Mithilfe der Steuereinheit werden die Signale
der Sensoreinheit erfasst, gegebenenfalls verstärkt, ausgewertet und beispielsweise
an eine kraftfahrzeugseitige zusätzlich vorgesehene zentrale Steuereinheit übermittelt.
In diesem Zusammenhang ist weiter vorgesehen, dass die Steuereinheit auf dem Leiterbahngebilde
angeordnet ist. D. h., die Steuereinheit und das Leiterbahngebilde definieren ebenso
wie das Kernelement und die Sensoreinheit in der Regel jeweils eine Baueinheit. Diese
beiden Baueinheiten können standardisiert und auch zusammengefasst werden.
[0014] Um die Sensoreinheit in das Kernelement zu integrieren, sind verschiedene erfindungsgemäße
Vorgehensweisen denkbar. Beispielfalls kann die Sensoreinheit in das Kernelement eingespritzt
werden. In diesem Fall mag es sich bei dem Sensorelement um beispielsweise ein Drahtgebilde,
ein kombiniertes Draht- und Metallgebilde etc. handeln. Durch das Einspritzen der
Sensoreinheit in das Kernelement wird die Sensoreinheit vor etwaigen Umwelteinflüssen
geschützt.
[0015] Zugleich ist durch die Ausprägung des Kernelementes aus Kunststoff sichergestellt,
dass elektrische bzw. elektromagnetische Wellen unschwer die Sensoreinheit im Innern
des Kernelementes nach wie vor und unverändert erreichen können.
[0016] Das gilt in ähnlicher Weise auch für eine weitere Alternative oder zusätzlich realisierte
Vorgehensweise, nach welcher die Sensoreinheit mittels Drahtverlegetechnik mit dem
Kernelement verbunden ist. In diesem Fall wird im Allgemeinen so vorgegangen, dass
die Sensoreinheit mithilfe einer Ultraschallsonotrode sowie darin befindlicher Drahtführungseinrichtung
als Drahtgebilde mit einer Oberfläche des Kernelementes verbunden wird. Zusätzlich
mag in diesem Zusammenhang noch eine Erwärmungseinrichtung zum Verbinden des Drahtgebildes
mit dem Kernelement vorgesehen und realisiert werden. Die an dieser Stelle geforderte
und in Bezug genommene Drahtverlegetechnik wird in der Fachwelt auch ganz grundsätzlich
als "Wire Embedding" beschrieben und ist in anderem Zusammenhang in Verbindung mit
der Herstellung mindestens einer Antenne in Verbindung mit einem Transponder bekannt,
wie dies das Gebrauchsmuster
DE 20 2005 016 382 U1 in diesem Zusammenhang beispielhaft beschreibt.
[0017] Jedenfalls kann die Sensoreinheit vorteilhaft und erfindungsgemäß mithilfe der Drahtverlegetechnik
mit dem Kernelement verbunden werden. Das geschieht in der Regel durch einen Ultraschallvorgang,
nämlich indem eine Ultraschallsonotrode mit darin befindlicher Drahtführungseinrichtung
genutzt wird, um auf diese Weise die Sensoreinheit als Drahtgebilde mit der Oberfläche
des Kernelementes zu verbinden. Die an dieser Stelle zusätzlich und optional vorgesehene
Erwärmungseinrichtung sorgt ergänzend dafür, dass das Drahtgebilde gleichsam mit der
Oberfläche des Kernelementes verschmilzt bzw. hierin eingebettet wird.
[0018] Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass als Sensoreinheit vorteilhaft
das zuvor bereits beschriebene Drahtgebilde eingesetzt werden kann. Ein solches Drahtgebilde
kann dabei genutzt werden, um auf diese Weise eine Elektrode oder auch eine Spule
oder beides der Sensoreinheit umzusetzen. Bei erstgenannter Variante mag die Elektrode
zusammen mit einer Gegenelektrode für kapazitive Messungen der Sensoreinheit genutzt
werden, um auf diese Weise die Annäherung eines zutrittswilligen Benutzers festzustellen.
Sofern das Drahtgebilde als Spule ausgebildet ist, kann diese dahingehend genutzt
werden, um auf diese Weise eine sich ändernde Induktivität zu erfassen. Diese kann
wiederum für eine sensorische Auswertung benutzt werden oder schlicht und ergreifend
als Antenne, um auf diese Weise elektromagnetische Signale von einem seitens des Benutzers
bei sich geführten Mobilelement empfangen und auswerten zu können. Bei diesem Mobilelement
kann es sich im einfachsten Fall um ein Mobiltelefon oder auch eine sogenannte Smartcard
oder beides handeln. Der Datenaustausch kann dabei nach dem NFC-Standard (Near Field
Comunication) erfolgen. Es ist aber auch möglich, dass die Sensoreinheit auf diese
Weise in der Art eines RFID-Elementes (Radio Frequency Identification) arbeitet. In
diesem Fall mag mithilfe des Mobiltelefones ein Datenaustausch mit dem RFID-Element
stattfinden. So oder so kann auf diese Weise eine Berechtigungsprüfung des zutrittswilligen
Benutzers zum Kraftfahrzeug vorgenommen werden.
[0019] Sollte beispielsweise beim Austausch der die Sensoreinheit auswertenden Steuereinheit
mit einer zentralen Steuereinheit des Kraftfahrzeuges die Berechtigung des zutrittswilligen
Benutzers festgestellt werden, so kann im Anschluss hieran beispielsweise das Kraftfahrzeug-Türschloss
der zugehörigen Kraftfahrzeug-Tür entriegelt werden. Ergänzend oder zusätzlich ist
auch eine elektromotorische Öffnung der betreffenden Kraftfahrzeug-Tür denkbar.
[0020] Der Begriff Kraftfahrzeug-Tür ist dabei im Rahmen der Erfindung weit zu verstehen,
umfasst also nicht nur Kraftfahrzeug-Seitentüren, sondern grundsätzlich auch Kraftfahrzeug-Klappen,
Kraftfahrtzeug-Fronthauben, Kraftfahrzeug-Tankklappen, Kraftfahrzeug-Ladeklappen,
Kraftfahrzeug-Schiebetüren etc. D. h., die Sensoreinheit kann im Rahmen einer Alternative
kapazitiv beispielsweise zur Näherungsmessung arbeiten. Alternativ oder zusätzlich
ist es aber auch denkbar, dass die Sensoreinheit induktiv beispielsweise zur Signalauswertung
funktioniert. Schließlich kann die Sensoreinheit aber grundsätzlich auch als Stanzgitter
ausgebildet und mit dem Kernelement verbunden werden. In diesem Fall wird man meistens
so vorgehen, dass das Stanzgitter in das Kernelement eingespritzt wird. Grundsätzlich
sind natürlich auch andere Verbindungsarten zwischen dem Stanzgitter und dem Kernelement
denkbar, beispielsweise durch Heißprägen.
[0021] Im Ergebnis wird ein Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil zur Verfügung gestellt, bei dem
es sich vorteilhaft um ein gegenüber der Kraftfahrzeug-Karosserie exponiertes Kraftfahrzeug-Bauteil
handelt. Die exponierte Lage des betreffenden Kraftfahrzeug-Bauteils meint, dass das
fragliche Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil in der Regel gegenüber der Kraftfahrzeug-Außenhaut
räumlich bzw. optisch vorspringt, folglich über eine exponierte Lage gegenüber der
Kraftfahrzeug-Außenhaut verfügt. Durch diese exponierte Lage des Kraftfahrzeug-Außenhautbauteils
kann in seinem Innern die Sensoreinheit mit dem Leiterbahngebilde, der Steuereinheit
und dem Kernelement erfindungsgemäß angeordnet werden, so dass insbesondere die Sensoreinheit
gegenüber der Kraftfahrzeug-Außenhaut beabstandet ist und vorspringt, weshalb mit
ihrer Hilfe sowohl die beschriebenen kapazitiven als auch induktiven Messungen besonders
einfach und vorteilhaft gelingen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil in Gestalt eines Kraftfahrzeug-Türgriffes,
- Fig. 2
- das Leiterbahngebilde inklusive Sensor im Detail und
- Fig. 3
- eine Vorrichtung zur Realisierung der Drahtverlegetechnik.
[0023] In den Figuren ist ein Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil dargestellt. Bei dem Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil
handelt es sich um ein gegenüber einer Kraftfahrtzeug-Karosserie 1 exponiertes Kraftfahrzeug-Bauteil,
bei dem es sich im Rahmen der Darstellung nach der Fig. 1 um einen Kraftfahrzeug-Türgriff
2 bzw. einen Kraftfahrzeug-Außentürgriff 2 handelt. Grundsätzlich kann das gegenüber
der Kraftfahrzeug-Karosserie 1 exponierte, also vorspringende, Kraftfahrzeug-Bauteil
aber auch als Kraftfahrzeug-Außenspiegel, Kraftfahrzeug-Rammschutzleiste, Kraftfahrzeug-Stoßfänger
etc. ausgebildet sein, was im Detail jedoch nicht dargestellt ist.
[0024] Das Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil bzw. der Kraftfahrzeug-Türgriff 2 ist nach dem
Ausführungsbeispiel mit wenigstens einem Kernelement 3 aus Kunststoff ausgerüstet.
Darüber hinaus ist wenigstens eine Sensoreinheit 4 sowie ein Leiterbahngebilde 5 realisiert.
Anhand der Fig. 1 erkennt man und kann nachvollziehen, dass das Kernelement 3, die
Sensoreinheit 4 und das Leiterbahngebilde 5 insgesamt eine gekapselte und voll funktionsfähige
Baueinheit 3, 4, 5 definieren. Zu dieser Baueinheit 3, 4, 5 gehört im Rahmen des gezeigten
Beispiels zusätzlich noch eine Steuereinheit 6.
[0025] Dazu ist das Kernelement 3 nach dem Ausführungsbeispiel als ein oder mehrteiliger
Türgriff ausgeführt. Grundsätzlich kann aber auch zusätzlich noch eine das Kernelement
3 verschließende Abdeckung als Bestandteil des Kraftfahrzeug-Türgriffes 2 realisiert
sein. Das ist im Detail jedoch nicht dargestellt. Wesentlich und erfindungsgemäß ist
die Auslegung so getroffen, dass die Sensoreinheit 4 in das Kernelement 3 integriert
ist. Anhand des Ausführungsbeispiels nach der Fig. 1 erkennt man, dass grundsätzlich
auch das Leiterbahngebilde 5 in das Kernelement 3 integriert werden kann, was allerdings
nicht zwingend ist. Denn in der Regel wird das Leiterbahngebilde 5 getrennt von dem
Kernelement 3 realisiert und kann beispielsweise in einer Ausnehmung des Kernelementes
3 aufgenommen werden.
[0026] Die Sensoreinheit 4 ist datentechnisch mit der Steuereinheit 6 gekoppelt. Dazu ist
die Steuereinheit 6 zusammen mit weiteren elektronischen bzw. elektrischen Bauelementen
7 auf dem Leiterbahngebilde 5 angeordnet, wie man insbesondere anhand der Fig. 2 nachvollziehen
kann. Das Leiterbahngebilde 5 ist seinerseits elektrisch über eine elektrische Verbindung
8 mit der Sensoreinheit 4 gekoppelt, die ihrerseits und erfindungsgemäß in das Kernelement
3 integriert ist. An dieser Stelle kann insgesamt so vorgegangen werden, dass die
Sensoreinheit 4 in das Kernelement 3 eingespritzt wird.
[0027] In der Regel handelt es sich bei der Sensoreinheit 4 jedoch um ein Drahtgebilde,
dass durch einen Ultraschallvorgang mit dem Kernelement 3 verbunden wird.
[0028] Tatsächlich ist die Sensoreinheit 4 mittels Drahtverlegetechnik mit dem Kernelement
3 verbunden. Dazu wird die Sensoreinheit 4 mithilfe einer Ultraschallsonotrode 9 sowie
darin befindlicher Drahtführungseinrichtung 10 als Drahtgebilde mit einer Oberfläche
des Kernelementes 3 verbunden, wie man insbesondere anhand der Fig. 3 nachvollziehen
kann.
[0029] Tatsächlich erkennt man anhand der Fig. 3 nicht nur die Ultraschallsonotrode 9 inklusive
der darin befindlichen Drahtführungseinrichtung 10 für einen Draht zur Bildung des
Drahtgebildes bzw. der Sensoreinheit 4, sondern ist darüber hinaus und in diesem Zusammenhang
wenigstens ein mit der Ultraschallsonotrode 9 zusammenwirkendes Ambosselement 11 realisiert.
Auf diese Weise wird im Innern des Kernelementes 3 bzw. zumindest an seiner Oberfläche
durch die zwischen der Ultraschallsonotrode 9 und dem Ambosselement 11 erzeugten Ultraschallwellen
eine zumindest bereichsweise Erweichung des Materials des Kernelementes 3 aus Kunststoff
erreicht, wobei dann in diese erweichten Bereiche des Kernelementes 3 der die Sensoreinheit
4 bzw. das Drahtgebilde definierende und über die Drahtführungseinrichtung 10 zugeführte
Draht eingelegt und in dem Kernelement 3 eingebettet wird. Zusätzlich ist in diesem
Zusammenhang eine Erwärmungseinrichtung 12 vorgesehen, um den Einbettungsvorgang des
Drahtgebildes bzw. der Sensoreinheit 4 in die Oberfläche des Kernelementes 3 noch
zu unterstützen. Die Erwärmungseinrichtung 12 ist allerdings nicht zwingend erforderlich,
sondern kann auch wegfallen.
[0030] Nicht dargestellt ist die weitere Möglichkeit, dass die Sensoreinheit 4 als Stanzgitter
ausgebildet ist und mit dem Kernelement 3 verbunden wird, beispielsweise in das Kernelement
3 eingespritzt wird. So oder so kann die Sensoreinheit 4 kapazitiv arbeiten. In diesem
Fall fungiert die Sensoreinheit 4 als eine Elektrode und die Kraftfahrzeug-Karosserie
1 als weitere zweite Gegenelektrode wie dies in der Fig. 1 angedeutet ist. Sobald
ein zutrittswilliger Benutzer mit seiner Hand in einen Zwischenraum zwischen diese
beiden Elektroden 1, 4 entsprechend der Darstellung in der Fig. 1 greift, wird dies
als Kapazitätsänderung seitens der Steuereinheit 6 registriert und an die nicht ausdrücklich
dargestellte zentrale Steuereinheit im Innern der Kraftfahrzeug-Karosserie 1 übermittelt.
Die zentrale Steuereinheit in der Kraftfahrzeug-Karosserie 1 sorgt im Anschluss und
bei einer positiven Berechtigungsprüfung dafür, dass ein dem Kraftfahrzeug-Türgriff
2 zugeordnetes Kraftfahrzeug-Türschloss entriegelt wird. Im Anschluss daran kann dann
der zutrittsberechtigte Benutzer durch beispielsweise Ziehen am Kraftfahrzeug-Türgriff
2 die zugehörige Kraftfahrzeug-Tür öffnen.
[0031] Alternativ hierzu oder auch zusätzlich kann die Sensoreinheit 4 aber auch induktiv
beispielsweise zur Signalauswertung arbeiten. In diesem Fall verfügt der zutrittswillige
Benutzer über ein in der Fig. 1 angedeutetes Mobilteil 13, welches elektromagnetisch
mit der Sensoreinheit 4 gekoppelt werden kann. In diesem Fall mag die Sensoreinheit
4 als Antenne fungieren.
[0032] Auch in diesem Fall kann beispielhaft eine Zutrittsberechtigungsprüfung stattfinden,
indem zwischen dem Mobilteil 13 und der Steuereinheit 6 unter Zwischenschaltung der
Sensoreinheit 4 ein Datenaustausch stattfindet, um die Berechtigung des zutrittswilligen
Benutzers feststellen zu können. Liegt seine Zutrittsberechtigung vor, so sorgt die
Steuereinheit 6 in Verbindung mit der nicht dargestellten zentralen Steuereinheit
im Innern der Kraftfahrzeug-Karosserie 1 erneut dafür, dass ein zugehöriges Kraftfahrzeug-Türschloss
entriegelt und anschließend von dem betreffenden Benutzer geöffnet werden kann.
Bezugszeichenliste
[0033]
Kraftfahrzeug-Karosserie 1
Kraftfahrzeug-Türgriff 2
Kernelement 3
Baueinheit 3, 4, 5
Sensoreinheit 4, 6
Leiterbahngebilde 5
Bauelement 7
elektrische Verbindung 8
Ultraschallsonotrode 9
Drahtführungseinrichtung 10
Ambosselement 11
Erwärmungseinrichtung 12
Mobilteil 13
1. Kraftfahrzeug-Außenhautbauteil, insbesondere gegenüber einer Kraftfahrzeug-Karosserie
(1) exponiertes Kraftfahrzeug-Bauteil wie Kraftfahrzeug-Türgriff (2), Kraftfahrzeug-Außenspiegel,
Kraftfahrzeug-Rammschutzleiste, Kraftfahrzeug-Stoßfänger etc., mit wenigstens einem
Kernelement (3) aus Kunststoff, und mit zumindest einer Sensoreinheit (4) sowie einem
Leiterbahngebilde (5), wobei das Kernelement (3), die Sensoreinheit (4) und das Leiterbahngebilde
(5) wenigstens eine vorzugsweise gekapselte voll funktionsfähige Baueinheit (3, 4,
5) definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (4) in das Kernelement (3) integriert ist.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Sensoreinheit (4) auswertende Steuereinheit (6) vorgesehen ist.
3. Bauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (6) auf dem Leiterbahngebilde (5) angeordnet ist.
4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (4) in das Kernelement (3) eingespritzt ist.
5. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (4) mittels Drahtverlegetechnik mit dem Kernelement (3) verbunden
ist.
6. Bauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (4) mithilfe einer Ultraschallsonotrode (9) sowie darin befindlicher
Drahtführungseinrichtung (10) als Drahtgebilde mit einer Oberfläche des Kernelementes
(3) verbunden wird.
7. Bauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Erwärmungseinrichtung (12) zum Verbinden des Drahtgeflechtes mit
dem Kernelement (3) vorgesehen ist.
8. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (4) als Stanzgitter ausgebildet und mit dem Kernelement (3) verbunden
ist.
9. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (4) kapazitiv bzw. zur Näherungsmessung ausgelegt ist.
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (4) induktiv beispielsweise zur Signalauswertung arbeitet.