[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiene für eine Schiebetür, insbesondere für eine Glasschiebetür,
wobei die Schiene sowohl zur Montage an einer Decke als auch an einer Wand ausgebildet
ist, wobei die Schiene ein Hauptprofil umfasst, wobei das Hauptprofil im Querschnitt
einen ersten und einen zweiten Schenkel aufweist, wobei die beiden Schenkel im Querschnitt
in einem Anordnungsbereich aneinander angeordnet sind und eine Schenkelkehle bilden,
wobei der erste Schenkel eine Laufwagenspur zum Verfahren eines Laufwagens auf der
Laufwagenspur umfasst.
[0002] Eine derartige Schiene ist bereits aus
DE 32 38 204 A1 bekannt und umfasst einen Deckenschenkel sowie einen Wandschenkel. Beide Schenkel
weisen Bohrhilfen zur Montage an der Decke bzw. Wand auf. An dem Wandschenkel ist
ein Laufwagenschenkel angeordnet, welcher sich im Querschnitt in etwa waagerechter
Richtung erstreckt. Der Laufwagenschenkel umfasst eine Laufwagenspur für einen Laufwagen,
worauf der Laufwagen mittels Laufrollen verfahrbar gelagert ist. Der Laufwagen weist
zwei Klemmbacken auf, zwischen welchen ein Türblatt aus Glas so befestigbar ist, dass
das Türblatt am Laufwagen hängend verfahrbar gehalten ist. Eine ganz ähnliche Schiene
ist auch in
EP 2 064 406 B1 offenbart.
[0003] Nachteilig an Schienen dieser Art ist, dass zwecks Montage am Wand- oder am Deckenschenkel
vor Ort Löcher gebohrt werden müssen. Dies vergrößert den Installationsaufwand vor
Ort und erhöht auch die Fehlerwahrscheinlichkeit insbesondere im Falle der Installation
durch den Endkunden. Beispielsweise kann es Endkunden leicht passieren, dass die Bohrlöcher
zu groß gebohrt oder im falschen Schenkel angebracht werden. Je nach Gestaltung der
Schiene besteht eine weitere Fehlerquelle darin, dass beim Bohren andere Teile der
Schiene in Mitleidenschaft gezogen werden, weil z.B. der Bohrer den Schenkel nach
Abschluss des eigentlichen Bohrvorgangs durchstößt und einen dahinter liegenden Teil
der Schiene beschädigt. Außerdem werden die beim Bohren entstehenden Späne häufig
als störend empfunden.
[0004] Die Fehler beim Bohren können durch das Vorsehen von Bohrhilfen (beispielsweise in
Form von Nuten oder Vertiefungen im Schienenmaterial) in einem gewissen, jedoch eher
geringen Umfang eingedämmt werden. Bohrhilfen können und werden häufig an beiden Schenkeln
angebracht, sind jedoch ihrerseits mit Nachteilen behaftet. So können Bohrhilfen auf
der Innenseite des Deckenschenkels häufig aufgrund der im Wege liegenden Spur nicht
benutzt werden. Auf der Außenseite des Deckenschenkels hingegen können die Bohrhilfen
das äußere Erscheinungsbild der Schiene beeinträchtigen, wenn die Schiene an der Wand
montiert ist und die Räumlichkeit einen Blick von oben auf die Schiene freigibt. Außerdem
ist die Gefahr eines Durchstoßens mit dem Bohrer bis zur Spur bei äußeren Bohrhilfen
am Deckenschenkel recht groß. Ein solcher Fehler beeinträchtigt den ruhigen Lauf der
Schiebetür erheblich.
[0005] Eine Alternative ist es, die Bohrlöcher ab Werk entweder im Wand- oder im Deckenschenkel
vorzusehen. Damit lägen zwei unterschiedliche Produkte vor, wobei eines nur für die
Decken- und ein anderes nur für die Wandmontage geeignet wäre. Dies allerdings erhöht
den Aufwand in Herstellung, Lagerung, Logistik und Vertrieb und vergrößert außerdem
die Gefahr von Fehlkäufen durch Endkunden. Das Anbringen der Bohrlöcher in beiden
Schenkeln schließlich scheidet aus, weil der nicht für die Montage genutzte Schenkel
in vielen Montagefällen sichtbar ist.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schiene für eine Schiebetür
anzugeben, welche sowohl für die Decken- als auch für die Wandmontage geeignet ist,
bei welcher der Endkunde bzw. der Monteur vor Ort keine Bohrlöcher bohren muss und
wobei gleichzeitig sichergestellt werden kann, dass in allen Montagefällen keines
der vorgebohrten Bohrlöcher sichtbar ist. Vorzugsweise ist die Schiene zugleich günstig
in Herstellung bzw. Lagerung bzw. Logistik bzw. Vertrieb.
[0007] Diese Aufgabe bzw. diese Aufgaben wird/werden gelöst durch eine Schiene für eine
Schiebetür, insbesondere für eine Glasschiebetür, wobei die Schiene sowohl zur Montage
an einer Decke als auch zur Montage an einer Wand ausgebildet ist, wobei die Schiene
ein Hauptprofil umfasst, wobei das Hauptprofil im Querschnitt einen ersten Schenkel
und einen zweiten Schenkel aufweist, wobei die beiden Schenkel im Querschnitt in einem
Anordnungsbereich aneinander angeordnet sind und eine Schenkelkehle mit einem Winkel
α bilden, wobei der erste Schenkel eine Laufwagenspur aufweist, wobei die Laufwagenspur
so ausgebildet ist, dass auf der Laufwagenspur ein Laufwagen für ein Türblatt verfahrbar
ist, wobei der zweite Schenkel eine Alternativspur für den Laufwagen aufweist.
[0008] Der erfindungsgemäßen Lösung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass an Wänden
und Decken montierbare Schienen für Schiebetüren, insbesondere solche mit einfach
verglasten Türblättern, in der Regel im Innenbereich eingesetzt und oft von ambitionierten
Laien montiert werden. Diese Schienen unterscheiden sich erheblich von denjenigen
Schiebetüren, deren Schienen in Zargen integriert sind, doppelt oder dreifach verglaste
Türblätter aufweisen und dem Abschluss eines Gebäudes nach außen dienen. Aus langjähriger
Praxis heraus wurde gefunden, dass die Schiebetüren für Endkunden maximal leicht zu
installieren sein müssen, damit die Erwartungen nicht in Frustration umschlagen.
[0009] Der Erfindung liegt weiterhin die Erkenntnis zugrunde, dass durch das Vorsehen einer
Alternativspur an dem anderen der beiden Schenkel die Schiene derart gedreht und dann
montiert werden kann, dass beide Schenkel sowohl der Wand als auch der Decke zugeordnet
werden können. Damit besteht die feste Zuordnung der Schenkel zu den Raumelementen
Wand bzw. Decke nicht mehr, wie dies bei
DE 32 38 204 A1 und
EP 2 064 406 B1 der Fall ist. Denn die dort offenbarten Schienen besitzen lediglich eine Laufwagenspur,
wodurch der eine Schenkel ausschließlich der Wand und der andere Schenkel nur der
Decke zugeordnet wird.
[0010] Es wurde ferner erkannt, dass die Auflösung der festen Zuordnung es erlaubt, dass
nur einer der beiden Schenkel ab Werk vorgebohrt werden muss und dieser eine Schenkel
(Montageschenkel) dann sowohl an der Wand als auch an der Decke montiert werden kann.
Da der andere Schenkel keine Bohrungen umfasst bzw. umfassen muss, können aus allen
Perspektiven ästhetisch einwandfreie Schienen hergestellt werden, die Bohrungen vor
Ort nicht benötigen und die zugleich für die Montage an der Decke und der Wand geeignet
sind. Hierdurch wird die eingangs genannte Aufgabe auf elegante Weise gelöst. Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass lediglich ein Produkt hergestellt
werden muss, dass für beide Raumelemente - Decke und Wand - geeignet ist, so dass
die Vorgänge in Herstellung, Lagerung, Logistik und Vertrieb vereinfacht werden und
es außerdem zu weniger Fehlkäufen kommt.
[0011] Andere Offenbarungen, z.B.
DE 83 02 829 U1 oder
DE 103 23 695 B4, zeigen zwar zwei Laufwagenspuren, wobei allerdings beide Laufwagenspuren nicht an
Schenkeln befindlich sind, die aneinander angeordnet sind. Stattdessen befindet sich
dazwischen jeweils wenigstens ein weiterer Schenkel. Außerdem liegt zwischen den Schenkeln
mit den Laufwagenspuren ein Winkel von 180° (
DE 83 02 829 U1) bzw. 360° bzw. 0° (
DE 103 23 695 B4).
[0012] Der Ausdruck "Anordnungsbereich" meint vorzugsweise einen Bereich der Befestigung,
welcher irreversibel (z.B. durch Verschweißung) oder reversibel (z.B. durch Verschraubung)
ausgestaltet sein kann. Bevorzugt ist die integrale Befestigung und damit die irreversible
Befestigung, sodass vorzugsweise die beiden Schenkel aus einem Guss sind. Die Schenkelkehle
schließt im Querschnitt zweckmäßigerweise einen Winkel α ein. Vorzugsweise definiert
die Schenkelkehle Innenseiten der beiden Schenkel. Der Winkel α beträgt vorzugsweise
wenigstens 40°/60°/80°. Der Winkel α mag sich auf höchstens 140°/120°/100° belaufen.
Es ist sehr bevorzugt, dass der Winkel α wenigstens 85° beträgt. Zweckmäßigerweise
beläuft sich der Winkel α auf höchstens 95°. Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform
beträgt der Winkel α 90°. Zweckmäßigerweise sind der erste Schenkel und der zweite
Schenkel im Querschnitt zueinander rechtwinklig ausgerichtet. Es ist von Vorteil,
dass das Hauptprofil eine L-förmige bzw. im Wesentlichen L-förmige Struktur aufweist.
[0013] Mit Vorteil umfasst der Laufwagen einen Laufkörper zum Verfahren auf der Laufwagenspur
der Alternativspur. Der Laufkörper kann als Rolle oder als Gleitkörper mit rein translatorischer
Bewegungskomponente ausgebildet sein. Der Laufwagen umfasst vorzugsweise eine Halterung
zum Halten eines bzw. des Türblatts. Die Halterung ist zweckmäßigerweise mit dem Laufkörper
verbunden.
[0014] Es ist sehr bevorzugt, dass in einem Befestigungszustand der Schiene an einem der
beiden Raumelemente - Decke oder Wand - auf der Laufwagenspur ein Laufwagen bzw. der
Laufwagen für ein Türblatt verfahrbar ist. Es ist sehr bevorzugt, dass der erste Schenkel
in dem Befestigungszustand der Schiene mit der Wand verbunden ist. Es ist bevorzugt,
dass der erste Schenkel in dem Alternativzustand der Schiene mit der Decke verbunden
ist.
[0015] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Alternativspur so ausgebildet,
dass in einem Alternativzustand der Schiene der Laufwagen auf der Alternativspur entlang
wenigstens eines Längenabschnitts der Schiene verfahrbar ist, wobei der Alternativzustand
in der Befestigung an dem jeweils anderen der beiden Raumelemente - Wand oder Decke
- besteht. Zweckmäßigerweise ist der Laufwagen wenigstens entlang eines Längenabschnitts
der Schiene bzw. der Laufwagenspur bzw. der Alternativspur verfahrbar.
[0016] Vorzugsweise ist die Laufwagenspur auf der Innenseite des ersten Schenkels angeordnet.
Vorteilhafterweise ist die Alternativspur auf der Innenseite des zweiten Schenkels
angeordnet. Es ist sehr bevorzugt, dass die Laufwagenspur integral mit dem ersten
Schenkel und/oder die Alternativspur integral mit dem zweiten Schenkel verbunden ist.
Es ist von Vorteil, dass eine Lauffläche der Laufwagenspur bzw. der Alternativspur
in einer Hälfte bzw. in einem Drittel des ersten Schenkels bzw. des zweiten Schenkels
angeordnet ist, welche Hälfte bzw. welches Drittel von dem Anordnungsbereich abgewandt
ist.
[0017] Es ist sehr bevorzugt, dass der erste Schenkel und der zweite Schenkel einstückig
und vorzugsweise integral miteinander verbunden sind. Der Ausdruck "integral" meint
insbesondere, dass der erste Schenkel und der zweite Schenkel homogen aus einem Material
und damit aus einem Guss hergestellt sind. Beispielsweise kann das Hauptprofil durch
Strangpressen eines Presslings (Barren) hergestellt sein. Das Hauptprofil bzw. der
erste Schenkel bzw. der zweite Schenkel umfasst vorzugsweise Aluminium, weiter vorzugsweise
wenigstens 50 / 70 / 90 Gew.-% Aluminium.
[0018] Es ist sehr bevorzugt, dass die Laufwagenspur und die Alternativspur im Querschnitt
eine identisch geformte Lauffläche aufweisen. Der Ausdruck "Lauffläche" meint insbesondere
diejenige Fläche der Laufwagenspur bzw. der Alternativspur, welche in Kontakt mit
dem Laufkörper des Laufwagens tritt. Besonders vorzugsweise ist der gesamte Querschnitt
der Laufwagenspur identisch zu dem gesamten Querschnitt der Alternativspur geformt.
Mit Vorteil ist die Lauffläche der Laufwagenspur bzw. der Alternativspur nach außen
gewölbt. Hierdurch wird insbesondere die Ansammlung von Staub/Schmutz auf der Lauffläche
der Spuren vermieden. Es ist zweckmäßig, dass der Laufkörper eine Lauffläche aufweist,
welche komplementär zu der Lauffläche der Laufwagenspur und der Alternativspur ausgebildet
ist. Die Lauffläche des Laufkörpers ist im Querschnitt bevorzugt nach innen gewölbt.
Besonders vorzugsweise ist der Laufkörper als Rolle ausgebildet, welche eine im Querschnitt
radial nach innen gewölbte Lauffläche aufweist, sodass die Rolle eine umlaufende Nut
zur Aufnahme der Laufwagenspur und der Alternativspur aufweist.
[0019] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Schiene eine Blende.
Es ist von Vorteil, dass die Blende mit wenigstens einem der beiden Schenkel und vorzugsweise
mit beiden Schenkeln verbindbar ist. Zweckmäßigerweise umfasst die Blende ein Befestigungselement.
Das Befestigungselement der Blende ist vorzugsweise als Nutfeder ausgebildet. Es ist
sehr bevorzugt, dass der zweite Schenkel eine Blendenaufnahme aufweist. Zweckmäßigerweise
ist die Blendenaufnahme ausgebildet, das Befestigungselement der Blende aufzunehmen.
Die Blendenaufnahme ist vorzugsweise als Nut ausgebildet, in welche das Befestigungselement
der Blende bzw. die Nutfeder formschlüssig eingreifen kann. Es ist sehr bevorzugt,
dass das Befestigungselement der Blende mit bzw. in der Blendenaufnahme des zweiten
Schenkels verrasten kann. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst
der erste Schenkel eine Alternativaufnahme zur Aufnahme des Befestigungselements der
Blende. Es ist sehr bevorzugt, dass die Alternativaufnahme im Querschnitt dieselbe
Form wie die Blendenaufnahme aufweist. Vorzugsweise ist die Blendenaufnahme an dem
dem Anordnungsbereich abgewandten Ende des zweiten Schenkels angeordnet. Die Alternativaufnahme
mag an einem dem Anordnungsbereich abgewandten Ende des ersten Schenkels befindlich
sein. Es ist bevorzugt, dass die Blendenaufnahme bzw. die Alternativaufnahme auf der
Innenseite des zweiten Schenkels bzw. des ersten Schenkels angeordnet ist.
[0020] Es ist bevorzugt, dass die Blende eine Dichtungsaufnahme umfasst. Die Dichtungsaufnahme
ist vorzugsweise als eine sich in Längsrichtung erstreckende Nut ausgebildet. Es ist
bevorzugt, dass die Schiene ein Dichtungselement aufweist. Das Dichtungselement mag
beispielsweise als bürstenartiges Element oder als Gummilippe mit gleitfähigem Ende
ausgebildet sein. Zweckmäßigerweise ist im Querschnitt ein Ende des Dichtungselements
für das Einführen in die Dichtungsaufnahme ausgebildet.
[0021] Die Blende umfasst vorzugsweise einen Hauptschenkel und weiter vorzugsweise einen
Nebenschenkel. Der Hauptschenkel ragt vorzugsweise im Befestigungszustand als auch
im Alternativzustand der Schiene nach unten. Der Hauptschenkel ist bevorzugt parallel
zu dem ersten Schenkel bzw. zu dem zweiten Schenkel ausgerichtet. Der Nebenschenkel
besitzt vorzugsweise eine im Wesentlichen senkrecht zu dem Hauptschenkel ausgerichtete
Erstreckung. Zweckmäßigerweise ist der Hauptschenkel länger als der Nebenschenkel
und vorzugsweise wenigstens doppelt so lang. Die Schiene ist vorzugsweise so ausgebildet,
dass der Nebenschenkel bzw. die Dichtungsaufnahme zwischen sich und dem gegenüberliegenden
ersten Schenkel bzw. zweiten Schenkel eine Öffnung im Querschnitt definieren, durch
welche der Laufwagen bzw. das Türblatt der Länge der Schiene nach hindurchfahren können.
[0022] Besonders vorzugsweise stellt eine Winkelhalbierende WH des Winkels α wenigstens
entlang eines Längenabschnitts der Schiene eine Symmetrieachse mindestens eines Abschnitts
im Querschnitt des ersten Schenkels und des zweiten Schenkels da. Vorzugsweise ist
die Winkelhalbierende WH wenigstens entlang eines Längenabschnitts der Schiene eine
Symmetrieachse zwischen den beiden Schenkeln entlang von wenigstens 50 % bzw. 70 %
bzw. 90 % der Länge der beiden Schenkel im Querschnitt. Der Ausdruck "wenigstens entlang
eines Längenabschnitts" bezieht sich insbesondere auf den Umstand, dass der erste
Schenkel vorzugsweise Montageelemente, insbesondere Bohrlöcher, aufweist.
[0023] Es ist bevorzugt, dass die Schiene an einem Stirnende wenigstens eine Anschlagaufnahme
für einen Anschlag aufweist. Mit Vorteil umfasst die Anschlagaufnahme eine Kehlnut
in der Schenkelkehle. Es ist bevorzugt, dass die Kehlnut von der Winkelhalbierenden
WH durchschnitten wird und symmetrisch zur Winkelhalbierenden WH ausgebildet ist.
Es ist sehr bevorzugt, dass der zweite Schenkel eine Gegennut aufweist, welche der
Kehlnut gegenüberliegt. Mit Vorteil ist die Gegennut zwischen der Alternativspur und
der Innenseite des zweiten Schenkels befindlich. Es ist sehr bevorzugt, dass die Anschlagaufnahme
in dem Befestigungszustand der Schiene die Kehlnut und die Gegennut des zweiten Schenkels
aufweist.
[0024] Mit Vorteil umfasst der erste Schenkel eine Alternativnut, wobei die Alternativnut
vorzugsweise der Kehlnut gegenüberliegend angeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass die
Alternativnut zwischen der Alternativspur und der Innenseite des ersten Schenkels
befindlich ist. Mit Vorteil umfasst die Anschlagaufnahme in einem Alternativzustand
der Schiene die Kehlnut und die Alternativnut.
[0025] Die Schiene umfasst vorzugsweise wenigstens einen Anschlag und weiter vorzugsweise
zwei Anschläge, wobei der wenigstens eine Anschlag an einem der Stirnenden der Schiene
angeordnet ist. Der Anschlag ist zweckmäßigerweise in der Anschlagaufnahme des Befestigungszustands
bzw. in der Anschlagaufnahme des Alternativzustands angeordnet. Vorzugsweise ist der
Anschlag an dem Schenkel angeordnet, welcher der Decke zugewandt ist. Der Anschlag
umfasst vorzugsweise einen Stopperschenkel, welcher zweckmäßigerweise sowohl im Befestigungszustand
als auch im Alternativzustand nach unten ragt, sodass der Laufwagen bzw. das Türblatt
durch den Stopperschenkel gestoppt werden. Es ist bevorzugt, dass der Anschlag einen
Nutschenkel aufweist. Zweckmäßigerweise ist der Nutschenkel mit dem Stopperschenkel
verbunden. Mit Vorteil ist der Anschlag in einem Längsschnitt der Schiene L-förmig
ausgestaltet.
[0026] Vorzugsweise ist der Nutschenkel in der Anschlagaufnahme bzw. in der Kehlnut angeordnet.
Mit Vorteil ist der Anschlag bzw. der Nutschenkel in einem Befestigungszustand der
Schiene in der Gegennut des zweiten Schenkels angeordnet. Zweckmäßigerweise ist der
Anschlag bzw. der Nutschenkel in einem Alternativzustand der Schiene in der Alternativnut
angeordnet. Der Anschlag bzw. der Nutschenkel ist vorzugsweise so ausgebildet, dass
er mit Ausnahme der Längsrichtung der Schiene einen Formschluss mit der Anschlagaufnahme
des Befestigungszustands bzw. des Alternativzustands eingeht. Der Anschlag mag aus
Kunststoff oder aus einem Metall, beispielsweise Aluminium, hergestellt sein. Der
Anschlag kann wenigstens ein Fixierelement aufweisen, welches der Fixierung des Anschlags
an dem ersten Schenkel bzw. an dem zweiten Schenkel dient. Das Fixierelement kann
beispielsweise als Loch bzw. Bohrung ausgebildet sein, damit z. B. per Schraube der
Anschlag in der Anschlagaufnahme festgeklemmt wird.
[0027] Mit Vorteil umfasst die Schiene an wenigstens einem Stirnende eine Endkappenaufnahme
für eine Endkappe. Zweckmäßigerweise umfasst die Schiene eine Endkappe für das wenigstens
eine Stirnende und vorzugsweise jeweils eine Endkappe für beide Stirnenden. Die Endkappe
mag insbesondere eine Abdeckfläche zur Abdeckung eines Stirnendes der Schiene aufweisen.
Die Endkappenaufnahme weist vorzugsweise wenigstens eine Einschubaufnahme auf. Mit
Vorteil ist die Einschubaufnahme Bestandteil der Blende. Die Einschubaufnahme mag
beispielsweise zwei gegenüberliegende Nuten umfassen. Zweckmäßigerweise umfasst die
Endkappe eine Blendenfixierung, welche formschlüssig in Längsrichtung der Schiene
in die Einschubaufnahme eingeschoben werden kann. Zweckmäßigerweise springt die Blendenfixierung
in Längsrichtung der Schiene gegenüber der Abdeckfläche vor. Es ist bevorzugt, dass
die Endkappe eine Schenkelfixierung umfasst. Die Schenkelfixierung ist vorzugsweise
als in Längsrichtung ausgebildeter Vorsprung gegenüber der Abdeckfläche ausgebildet.
Es ist sehr bevorzugt, dass die Schenkelfixierung der Endkappe einen Formschluss in
wenigstens einer Richtung mit dem Hauptprofil bzw. dem ersten / dem zweiten Schenkel
bzw. der Alternativnut bzw. der Gegennut eingeht. Die Endkappe mag ein Gegenlager
aufweisen, welches vorzugsweise in Längsrichtung der Schiene gegenüber der Abdeckfläche
vorspringt. Das Gegenlager liegt vorzugsweise an der Innenseite des zweiten Schenkels
im Befestigungszustand bzw. des ersten Schenkels im Alternativzustand an. Das Gegenlager
mag den Formschluss der Schenkelfixierung ergänzen, wenn die Schenkelfixierung an
der Alternativnut anliegt. Die Endkappe kann ein Alternativlager aufweisen. Mit Hilfe
des Alternativlagers kann die Endkappe so gedreht werden, dass die Endkappe an dem
anderen Stirnende der Schiene so in der Endkappenaufnahme einsetzbar ist, dass das
Alternativlager die Funktion des Gegenlagers übernimmt.
[0028] Die Endkappe kann ein Distanzelement umfassen. Das Distanzelement ist zweckmäßigerweise
so ausgebildet, dass es gegenüber dem ersten Schenkel bzw. dem zweiten Schenkel bzw.
dem Hauptprofil in Richtung Wand bzw. Decke übersteht. Vorzugsweise ist das Distanzelement
hinsichtlich der Distanz zur Decke bzw. Wand veränderbar. Das Distanzelement kann
hierzu eine erste Sollbruchstelle aufweisen, mit welcher ein erster Distanzabschnitt
von dem Distanzelement entfernt werden kann. Der Distanzabschnitt mag beispielsweise
5 mm Ausdehnung in Richtung zur Wand bzw. zur Decke betragen. Das Distanzelement kann
ferner eine zweite Sollbruchstelle sowie einen zweiten Distanzabschnitt aufweisen,
durch welche das Distanzelement beispielsweise um weitere 5 mm kürzbar ist.
[0029] Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform weist der erste Schenkel und/oder der
zweite Schenkel wenigstens ein Montageelement, beispielsweise ein Loch bzw. Bohrloch,
und weiter vorzugsweise zwei bzw. mehrere Montageelemente bzw. Löcher bzw. Bohrlöcher
zur Befestigung an einer Decke oder Wand auf. Es ist insbesondere bevorzugt, dass
lediglich der erste Schenkel das Montageelement bzw. die Montageelemente aufweist.
[0030] Die Erfindung betrifft auch eine Schiebetür zur Befestigung sowohl an einer Wand
als auch an einer Decke, wobei die Schiebetür eine erfindungsgemäße Schiene, wenigstens
einen Laufwagen sowie ein Türblatt umfasst. Zweckmäßigerweise ist das Türblatt am
Laufwagen hängend befestigbar bzw. befestigt. Das Türblatt umfasst vorzugsweise wenigstens
50 Gew.-%/70 Gew.-% /90 Gew.-% Glas.
[0031] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Schiene bzw. einer
erfindungsgemäßen Schiebetür in einem Innenbereich eines Gebäudes. Die Schiene wird
vorzugsweise nicht als Bestandteil von Duschen verwendet. Die Schiene wird vorzugsweise
nicht als Abschluss eines Gebäudes nach außen verwendet.
[0032] Die eingangs genannte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Montage einer Schiebetür,
wobei die Schiebetür eine Schiene, einen Laufwagen und ein Türblatt aufweist, wobei
die Schiene sowohl zur Montage an einer Decke als auch zur Montage an einer Wand ausgebildet
ist, wobei die Schiene ein Hauptprofil umfasst, wobei das Hauptprofil im Querschnitt
einen ersten Schenkel und einen zweiten Schenkel aufweist, wobei die beiden Schenkel
im Querschnitt in einem Anordnungsbereich aneinander angeordnet sind und eine Schenkelkehle
mit einem Winkel α bilden, wobei der erste Schenkel eine Laufwagenspur für den Laufwagen
aufweist, wobei der zweite Schenkel eine Alternativspur für den Laufwagen aufweist,
wobei der erste Schenkel an einer Wand oder einer Decke montiert wird,
wobei im Falle einer Montage an der Wand der Laufwagen auf die Laufwagenspur des ersten
Schenkels gesetzt wird,
wobei im Falle einer Montage an der Decke der Laufwagen auf die Alternativspur des
zweiten Schenkels gesetzt wird.
[0033] Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel wird anhand der nachfolgenden vier Figuren
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Schiene einer Schiebetür mit Laufwagen
und Türblatt,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Anschlags der Schiene aus Fig. 1,
- Fig. 3
- einen weiteren Querschnitt durch die Schiene aus Fig. 1 mit einer Endkappe und
- Fig. 4
- eine perspektivische Abbildung der Endkappe aus Fig. 3.
[0034] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schiene 1 für eine Schiebetür, wobei ein Laufwagen
8 für ein Türblatt 9 verfahrbar an der Schiene 1 gelagert ist. Zu diesem Zweck umfasst
der Laufwagen 8 einen Laufkörper 36 in Form einer Rolle sowie eine Halterung 37 zur
Befestigung des Türblatts 9 an dem Laufwagen 8. Der Laufkörper 36 sitzt auf einer
Laufwagenspur 7 der Schiene 1 auf, sodass das Türblatt 9 entlang der Länge der Schiene
1 verfahrbar gelagert ist. Diese Konstruktion ist insbesondere für Schiebetüren innerhalb
von Gebäuden und außerhalb von Duschen geeignet. Das bevorzugte Material des Türblatts
9 ist Glas, wobei allerdings auch andere Materialien wie etwa Holz oder Kunststoff
in Betracht kommen.
[0035] Die Schiene 1 gemäß Fig. 1 umfasst ein Hauptprofil 2, welches erfindungsgemäß einen
ersten Schenkel 3 sowie einen zweiten Schenkel 4 aufweist. Die beiden Schenkel 3,
4 dieses Ausführungsbeispiels sind in einem Anordnungsbereich 5 aneinander dergestalt
angeordnet bzw. befestigt, dass der Anordnungsbereich 5 und damit das gesamte Hauptprofil
2 integral und damit aus einem Guss ausgestaltet ist. Das Hauptprofil 2 umfasst vorzugsweise
Aluminium und weiter vorzugsweise hauptsächlich Aluminium. Die beiden Schenkel 3,
4 sind so zueinander angeordnet, dass diese zwischen sich eine Schenkelkehle 6 einschließen,
welche einen Winkel α aufspannt.
[0036] Während der erste Schenkel 3 die Laufwagenspur 7 aufweist, umfasst der zweite Schenkel
4 eine Alternativspur 10. Die Alternativspur 10 dieses Ausführungsbeispiels ist hinsichtlich
des Querschnitts identisch zu der Laufwagenspur 7 ausgebildet, sodass der Laufkörper
36 nicht nur auf der Laufwagenspur 7, sondern auch auf der Alternativspur 10 fahren
kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Schiene 1 an der Wand befestigt,
sodass der erste Schenkel 3 mit der Wand verbunden ist. Hierzu umfasst vorzugsweise
der erste Schenkel 3 Montageelemente, welche allerdings weder in der Fig. 1 noch in
den anderen Figuren abgebildet sind. Die Montageelemente können beispielsweise Löcher
bzw. Bohrungen sein, mit deren Hilfe der erste Schenkel 3 mit der Wand in bekannter
Weise verschraubt werden kann.
[0037] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist lediglich der erste Schenkel 3 die Montageelemente
auf. Sofern der Nutzer der Schiene 1 eine Montage an der Decke vorgesehen hat, kann
die Schiene 1 so gedreht werden, dass der erste Schenkel 3 nicht mit der Wand, sondern
mit der Decke verbunden wird. Hierzu muss die Schiene 1 entsprechend gedreht werden
- und zwar einmal der Länge nach um 180° und dann erneut um 90° im Uhrzeigersinn des
Querschnitts. Nach diesen beiden Drehungen hat die Schiene 1 dieselbe, wie in Fig.
1 gezeigte Position, wobei dann aber der erste Schenkel 3 nicht mehr der Wand, sondern
der Decke zugewandt ist. Mit anderen Worten vertauschen der erste Schenkel 3 und der
zweite Schenkel 4 ihre Position durch diese zweifache Drehung, sodass dann der Laufwagen
8 bei der Montage der Schiene 1 an der Decke nicht mehr auf der Laufwagenspur 7, sondern
auf der Alternativspur 10 verfahrbar gelagert ist.
[0038] Hierdurch ist es möglich, dass lediglich einer der beiden Schenkel 3, 4 mit Montageelementen
versehen wird, sodass der andere der beiden Schenkel 4, 3 eine optisch einwandfreie
Oberfläche aufweist. Im Ergebnis bietet ein und dieselbe Schiene 1 die Möglichkeit
der Montage sowohl an der Wand als auch an der Decke, wobei gleichzeitig eine optisch
einwandfreie Oberfläche des jeweils anderen Schenkels gewährleistet wird. Dabei ist
auch noch von Vorteil, dass Montageelemente, vorzugsweise in Form von Löchern, vorliegen,
sodass der Nutzer den geringstmöglichen Aufwand hinsichtlich der Befestigung der Schiene
1 an der Wand bzw. der Decke hat.
[0039] Eine Winkelhalbierende WH des Winkels α ist vorzugsweise zugleich eine Symmetrieachse
zwischen den beiden Schenkeln 3, 4. Diese symmetrische Anordnung bezüglich der Winkelhalbierenden
WH vereinfacht in besonderem Maße das für die Flexibilität erforderliche Vertauschen
des ersten Schenkels 3 mit den zweiten Schenkel 4 und umgekehrt. So mag der zweite
Schenkel 4 eine Blendenaufnahme 18 für die Aufnahme einer Blende 11 aufweisen. Die
Blende 11 dient insbesondere dem Schutz des Innenlebens der Schiene 1 und außerdem
ästhetischen Zwecken. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst der erste Schenkel 3 eine
Alternativaufnahme 19 für die Blende 11, falls der erste Schenkel 3 an der Decke befestigt
werden soll. Da ein und dieselbe Blende 11 mit einem bevorzugten Befestigungselement
24 nicht nur in der Blendenaufnahme 18, sondern auch in der Alternativaufnahme 19
gehalten können werden soll, empfiehlt sich hinsichtlich der Blendenaufnahme 18 sowie
der Alternativaufnahme 19 ebenfalls eine symmetrische Ausgestaltung bezüglich der
Winkelhalbierenden WH.
[0040] Die Blende 11 umfasst vorzugsweise eine Dichtungsaufnahme 22, welche beispielsweise
eine Dichtung in Form einer Bürste zur Abdichtung gegenüber dem Laufwagen 8 bzw. dem
Türblatt 9 aufnehmen kann. Die Blende 11 dieses Ausführungsbeispiels weist einen Hauptschenkel
20 auf, welcher, je nach Montagesituation, entweder dem ersten Schenkel 3 oder aber
dem zweiten Schenkel 4 zugewandt ist und in etwa auch dieselbe Länge wie der erste
Schenkel 3 bzw. zweite Schenkel 4 aufweist. Die Blende 11 mag ferner einen Nebenschenkel
21 umfassen, welchem vorzugsweise die Dichtungsaufnahme 22 zugeordnet ist. Zweckmäßigerweise
ist der Nebenschenkel 21 kürzer als der Hauptschenkel 20, weil der Nebenschenkel 21
zwischen sich und der Alternativaufnahme 19 ausreichend Platz für den Laufwagen 8
bzw. das Türblatt 9 lassen muss.
[0041] Das Hauptprofil 2 weist auf einer Innenseite des Anordnungsbereichs 5 bzw. im Bereich
der Schenkelkehle 6 vorzugsweise eine Kehlnut 12 bzw. einen Teil einer Anschlagaufnahme
12, 13, 14 auf. Mit Vorteil bildet die Laufwagenspur 7 eine Alternativnut 14, wohingegen
zweckmäßigerweise die Alternativspur 10 eine Gegennut 13 ausbildet. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Kehlnut 12 und die Gegennut 13 einander gegenüberliegend angeordnet, sodass
ein Anschlag 15 in der Schiene 1 bzw. in einer Anschlagaufnahme 12, 13 des zweiten
Schenkels befestigt werden kann. Der Anschlag 15 kann einen Nutschenkel 16 sowie zweckmäßigerweise
einen Stopperschenkel 17 aufweisen. Der Nutschenkel 16 mag eine solche Form haben,
dass er gleichzeitig in die Kehlnut 12 und in die Gegennut 13 eingeschoben werden
kann und lediglich noch einen Bewegungsfreiheitsfreiheitsgrad in Längsrichtung der
Schiene 1 bzw. des Hauptprofils 2 aufweist.
[0042] Der Anschlag 15 ist in Fig. 2 perspektivisch abgebildet. Dabei wird insbesondere
deutlich, dass der Anschlag 15 Fixierelemente 38 in Form von Löchern aufweisen kann.
Mit Hilfe der Fixierelemente 38, beispielsweise durch Verschraubung, kann der Anschlag
15 dieses Ausführungsbeispiels fest mit dem Hauptprofil 2 bzw. mit dem zweiten Schenkel
4 verbunden werden, wodurch der Anschlag 15 in ausreichendem Maße Kräfte aufnehmen
kann.
[0043] Hinsichtlich der Winkelhalbierenden WH ist die Alternativnut 14 bevorzugt symmetrisch
zu der Gegennut 13 ausgebildet. Gleiches gilt auch für die Kehlnut 12, welche hinsichtlich
der Winkelhalbierenden WH vorzugsweise in sich symmetrisch ist. Durch diese Symmetrien
wird ermöglicht, dass der Anschlag 15 bei Bedarf auch mit dem ersten Schenkel 3 verbunden
werden kann, wenn der erste Schenkel 3 nicht an der Wand, sondern an der Decke befestigt
ist.
[0044] In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Schiene 1 aus Fig. 1 gezeigt, wobei allerdings
der Laufwagen 8 und das Türblatt 9 sowie auch der Anschlag 15 der besseren Erkennbarkeit
wegen weggelassen wurden. Hierdurch wird der Blick frei auf eine bevorzugte Endkappe
25, welche die Schiene 1 an beiden Stirnenden abschließen kann. Die Endkappe 25 umfasst
vorzugsweise eine Abdeckfläche 35 und mag in einer Endkappenaufnahme 13, 14, 23 der
Schiene 1 aufnehmbar sein. Die Endkappenaufnahme 13, 14, 23 kann eine Einschubaufnahme
23 aufweisen, wobei die Einschubaufnahme 23 vorzugsweise Bestandteil der Blende 11
ist. Die Einschubaufnahme 23 dieses Ausführungsbeispiels umfasst zwei Nuten, welche
einander gegenüber liegen. Die Endkappe 25 weist mit Vorteil eine Blendenfixierung
27 in Form eines Vorsprungs auf, welcher vorteilhafterweise formschlüssig in der Einschubaufnahme
23 der Blende 11 aufnehmbar ist. Die Endkappe 25 dieses Ausführungsbeispiels umfasst
eine Schenkelfixierung 26, welche vorzugsweise in Form eines Vorsprungs ausgebildet
ist. Die Schenkelfixierung kann formschlüssig in der Alternativnut 14 - und alternativ
auch in der Gegennut 13 - aufnehmbar sein.
[0045] Es ist bevorzugt, dass die Endkappe 25 ein Gegenlager 28, insbesondere in Form eines
Vorsprungs in Längsrichtung der Schiene 1, umfasst. In diesem Ausführungsbeispiel
sind das Gegenlager 28 und die Schenkelfixierung 26 so ausgebildet, dass beide zusammen
eine Beweglichkeit der Endkappe 25 in Höhenrichtung unterbinden. Mit Vorteil ist die
Endkappe 25 so ausgestaltet, dass diese lediglich in Längsrichtung der Schiene 1 eingeschoben
werden kann und ansonsten eine Formschlüssigkeit besteht. Hierzu dienen insbesondere
die Schenkelfixierung 26, die Blendenfixierung 27 sowie das Gegenlager 28. Die Endkappe
25 mag ferner ein Alternativlager 29 aufweisen, welches so ausgebildet ist, dass die
Endkappe 25 auch an dem anderen Stirnende der Schiene 1 eingesetzt werden kann und
wobei dann das Alternativlager 29 die Position des Gegenlagers 28 vom anderen Ende
der Schiene 1 einnimmt.
[0046] Die Endkappe 25 ist in Fig. 4 perspektivisch dargestellt, um insbesondere die Ausdehnung
der Endkappe 25 in Längsrichtung der Schiene 1 darzustellen. Die Endkappe 25 umfasst
vorzugsweise ein Distanzelement 30. Das Distanzelement 30 dieses Ausführungsbeispiels
mag einen ersten Distanzabschnitt 31 sowie eine erste Sollbruchstelle 32 aufweisen.
Die Endkappe 25 umfasst vorzugsweise Kunststoff. Es ist möglich, dass das Distanzelement
30 an der ersten Sollbruchstelle 32 gebrochen wird, sodass der erste Distanzabschnitt
31 entfernt werden kann. Der erste Distanzabschnitt 31 mag eine Breite von beispielsweise
5 mm aufweisen. Gleiches mag für einen optionalen, zweiten Distanzabschnitt 33 gelten,
welcher über eine zweite Sollbruchstelle 34 mit den Rest der Endkappe 25 verbunden
sein kann. Die Elemente 31, 32, 33, 34 des Distanzelementes 30 ermöglichen daher zwei
Distanzstufen zwischen dem Hauptprofil 2 und der Wand bzw. der Decke. Hierdurch können
beispielsweise Distanzleisten zwischen dem Hauptprofil 2 und der Wand bzw. der Decke
verdeckt werden. Die Endkappen 25 dieses Ausgangsbeispiels können somit an beiden
Stirnenden sowie in beiden Einbausituationen jeweils für unterschiedliche Längen verwendet
werden. Damit kann ein und dieselbe Endkappe 25 insgesamt in vier Einbausituationen
mit jeweils zwei Distanzstufen eingesetzt werden.
[0047] Ebenso sind auch die Blende 11 sowie der Anschlag 15 bzw. die beiden Anschläge 15
so ausgestaltet, dass sie für beide Einbausituationen genutzt werden können. Dies
führt neben geringen Stückkosten für die Schiene 1 auch dazu, dass der Nutzer nicht
mit Alternativteilen arbeiten muss, was den Installationskomfort noch weiter erhöht.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Schiene |
27 |
Blendenfixierung |
| 2 |
Hauptprofil |
28 |
Gegenlager |
| 3 |
erster Schenkel |
29 |
Alternativlager |
| 4 |
zweiter Schenkel |
30 |
Distanzelement |
| 5 |
Anordnungsbereich |
31 |
erster Distanzabschnitt |
| 6 |
Schenkelkehle |
32 |
erste Sollbruchstelle |
| 7 |
Laufwagenspur |
33 |
zweiter Distanzabschnitt |
| 8 |
Laufwagen |
34 |
zweite Sollbruchstelle |
| 9 |
Türblatt |
35 |
Abdeckfläche |
| 10 |
Alternativspur |
36 |
Laufkörper |
| 11 |
Blende |
37 |
Halterung |
| 12 |
Kehlnut |
38 |
Fixierelement |
| 13 |
Gegennut |
|
|
| 14 |
Alternativnut |
|
|
| 15 |
Anschlag |
|
|
| 16 |
Nutschenkel |
|
|
| 17 |
Stopperschenkel |
|
|
| 18 |
Blendenaufnahme |
|
|
| 19 |
Alternativaufnahme |
|
|
| 20 |
Hauptschenkel |
|
|
| 21 |
Nebenschenkel |
|
|
| 22 |
Dichtungsaufnahme |
|
|
| 23 |
Einschubaufnahme |
|
|
| 24 |
Befestigungselement |
|
|
| 25 |
Endkappe |
|
|
| 26 |
Schenkelfixierung |
|
|
1. Schiene (1) für eine Schiebetür, insbesondere für eine Glasschiebetür, wobei die Schiene
(1) sowohl zur Montage an einer Decke als auch zur Montage an einer Wand ausgebildet
ist, wobei die Schiene (1) ein Hauptprofil (2) umfasst, wobei das Hauptprofil (2)
im Querschnitt einen ersten Schenkel (3) und einen zweiten Schenkel (4) aufweist,
wobei die beiden Schenkel (3, 4) im Querschnitt in einem Anordnungsbereich (5) aneinander
angeordnet sind und eine Schenkelkehle (6) mit einem Winkel α bilden, wobei der erste
Schenkel (3) eine Laufwagenspur (7) aufweist, wobei die Laufwagenspur (7) so ausgebildet
ist, dass auf der Laufwagenspur (7) ein Laufwagen (8) für ein Türblatt (9) verfahrbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Schenkel (4) eine Alternativspur (10) für den Laufwagen (8) aufweist.
2. Schiene (1) nach Anspruch 1, wobei der Winkel α wenigstens 40° und höchstens 140°
beträgt.
3. Schiene (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste Schenkel (3) und der zweite Schenkel
(4) einstückig und vorzugsweise integral miteinander verbunden sind.
4. Schiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Laufwagenspur (7) und die
Alternativspur (10) im Querschnitt eine identisch geformte Lauffläche aufweisen.
5. Schiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Schiene (1) eine Blende (11)
umfasst, wobei die Blende (11) mit wenigstens einem der beiden Schenkel (3, 4) und
vorzugsweise mit beiden Schenkeln (3, 4) verbindbar ist.
6. Schiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine Winkelhalbierende WH des
Winkels α in wenigstens einem Querschnitt der Schiene (1) eine Symmetrieachse des
Hauptprofils (2) ist.
7. Schiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Schiene an einem Stirnende
wenigstens eine Anschlagaufnahme (12, 13, 14) für einen Anschlag (15) aufweist, wobei
die Anschlagaufnahme (12, 13, 14) vorzugsweise eine Kehlnut (12) in der Schenkelkehle
(6) umfasst.
8. Schiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Schiene an einem Stirnende
wenigstens eine Endkappenaufnahme (13, 14, 23) für eine Endkappe (25) aufweist, wobei
die Endkappenaufnahme (13, 14, 23) vorzugsweise eine Einschubaufnahme (23) in der
Schenkelkehle (6) umfasst.
9. Schiene (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der erste Schenkel (3) wenigstens
ein Montageelement, vorzugsweise ein Loch, und vorzugsweise zwei bzw. mehrere Montageelemente
bzw. Löcher zur Befestigung an einer Decke oder Wand aufweist.
10. Verfahren zur Montage einer Schiebetür, wobei die Schiebetür eine Schiene (1), einen
Laufwagen (8) und ein Türblatt (9) aufweist, wobei die Schiene (1) sowohl zur Montage
an einer Decke als auch zur Montage an einer Wand ausgebildet ist, wobei die Schiene
(1) ein Hauptprofil (2) umfasst, wobei das Hauptprofil (2) im Querschnitt einen ersten
Schenkel (3) und einen zweiten Schenkel (4) aufweist, wobei die beiden Schenkel (3,
4) im Querschnitt in einem Anordnungsbereich (5) aneinander angeordnet sind und eine
Schenkelkehle (6) mit einem Winkel α bilden, wobei der erste Schenkel (3) eine Laufwagenspur
(7) für den Laufwagen (8) aufweist, wobei der zweite Schenkel (4) eine Alternativspur
(10) für den Laufwagen (8) aufweist, wobei der erste Schenkel (3) an einer Wand oder
einer Decke montiert wird,
wobei im Falle einer Montage an der Wand der Laufwagen (8) auf die Laufwagenspur (7)
des ersten Schenkels (3) gesetzt wird,
wobei im Falle einer Montage an der Decke der Laufwagen (8) auf die Alternativspur
(10) des zweiten Schenkels (4) gesetzt wird.