[0001] Die Erfindung betrifft ein System, umfassend ein Möbel mit einer Einbaunische und
ein Einbaugerät, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art und ein Verfahren
zum Betrieb des Systems.
[0002] Derartige Systeme und Verfahren zu deren Betrieb sind aus dem Stand der Technik in
einer Vielzahl von Ausführungsformen bereits vorbekannt. Die bekannten Systeme umfassen
dabei beispielsweise ein Möbel mit einer in einem Möbelkorpus des Möbels ausgebildeten
Einbaunische mit einer Einbaunischenöffnung, ein in der Einbaunische angeordnetes
Einbaugerät zur Zubereitung von Lebensmitteln und eine Verstauvorrichtung mit einem
unter dem Einbaugerät in der Einbaunische angeordneten Verstauraum und einem Verstaumechanismus,
wobei das in der Einbaunische angeordnete Einbaugerät mittels einer Möbeltür des Möbels
in einer die Einbaunische verdeckenden Schließlage der Möbeltür unzugänglich und in
einer Öffnungslage der Möbeltür zugänglich ist, und wobei der Verstauraum zur Aufnahme
der Möbeltür in deren Öffnungslage ausgebildet ist und der Verstaumechanismus zum
einen zu einer Überführung der Möbeltür von deren Schließlage in deren Öffnungslage
und von deren Öffnungslage in deren Schließlage ausgebildet ist und zum anderen an
dem Möbelkorpus und/oder an dem Einbaugerät beiderseits der Möbeltür angeordnete Längsführungen
und an der Möbeltür zu den Längsführungen korrespondierend ausgebildete drehbar angeordnete
Führungsrollen aufweist.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein System, umfassend ein Möbel mit
einer Einbaunische und ein Einbaugerät, und ein Verfahren zum Betrieb des Systems
zu verbessern.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens zwei der Längsführungen
zueinander korrespondierend und auf gegenüberliegenden Seiten der Möbeltür derart
beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät gehalten
sind, dass die Möbeltür relativ zu dem Möbelkorpus und dem Einbaugerät kollisionsfrei
zwischen deren Schließlage und deren Öffnungslage hin und her überführbar ist. Ferner
wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst.
Das Einbaugerät zur Zubereitung von Lebensmitteln kann beispielsweise als ein Backofen,
ein Mikrowellengerät, ein Dampfgarer, ein Kombinationsgargerät mit einer Mehrzahl
von voneinander verschiedenen Beheizungsarten oder eine Kaffeemaschine ausgebildet
sein. Die vorgenannte Aufzählung ist jedoch rein exemplarisch und nicht beschränkend.
Darüber hinaus kann das Einbaugerät als ein Haushaltsgerät oder ein gewerbliches Gerät,
also ein Einbaugerät für den professionellen Einsatz, ausgebildet sein. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0005] Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht insbesondere darin, dass ein System,
umfassend ein Möbel mit einer Einbaunische und ein Einbaugerät, und ein Verfahren
zum Betrieb des Systems verbessert sind. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung
des Systems und des Verfahrens ist es möglich, dass die Möbeltür relativ zu dem Möbelkorpus
und dem Einbaugerät kollisionsfrei zwischen deren Schließlage und deren Öffnungslage
hin und her überführbar ist. Die beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus
und/oder dem Einbaugerät gehaltenen Längsführungen ermöglichen bei der Überführung
der Möbeltür von deren Öffnungslage in deren Schließlage oder umgekehrt eine Schwenkbewegung
der Möbeltür, fast ohne die üblicherweise damit verbundene translatorische Bewegung
einer um eine Drehachse schwenkbaren Möbeltür. Entsprechend wird eine ungewünschte
Kollision der Möbeltür bei deren Überführung von deren Öffnungslage in deren Schließlage
oder von deren Schließlage in deren Öffnungslage einerseits mit dem Möbelkorpus und
andererseits mit dem Einbaugerät wirksam verhindert.
[0006] Grundsätzlich ist das System nach Art, Funktionsweise, Material und Dimensionierung
in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass der
Verstellmechanismus derart ausgebildet ist, dass die automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus
und/oder dem Einbaugerät gehaltenen Längsführungen und/oder die dazu korrespondierenden
Führungsrollen in Abhängigkeit eines an dem Verstellmechanismus anliegenden Schließbefehls
und/oder Öffnungsbefehls der Möbeltür automatisch bewegbar sind. Auf diese Weise ist
die Benutzerfreundlichkeit des erfindungsgemäßen Systems wesentlich gesteigert. Eine
manuelle Bedienung der Möbeltür bei deren Überführung von deren Schließlage in deren
Öffnungslage und umgekehrt ist nicht mehr erforderlich. Ein Benutzer des Systems hat
also beispielsweise die Hände frei für andere Tätigkeiten. Ferner kann der Verstellmechanismus
durch eine Vielzahl von Schließbefehlen und/oder Öffnungsbefehlen von voneinander
verschiedenen Geräten angesteuert werden. Bei diesen Geräten kann es sich beispielsweise
um das in der Einbaunische eingebaute Einbaugerät handeln. Beispielsweise kann der
Schließbefehl und/oder der Öffnungsbefehl in Abhängigkeit eines vorher festgelegten
Betriebszustands des Einbaugeräts und/oder eines vorher festgelegten und in dem Einbaugerät
ablaufenden Automatikprogramms mittels des Einbaugeräts auslösbar sein. Denkbar ist
aber auch, dass der Schließbefehl und/oder der Öffnungsbefehl an den Verstaumechanismus
mittels eines mobilen Endgeräts, beispielsweise einem Smartphone oder dergleichen,
auslösbar ist.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor,
dass an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät vier Längsführungen und an der Möbeltür
vier Führungsrollen gehalten sind, wobei je eine der vier Führungsrollen zu jeweils
einer der Längsführungen korrespondiert, und wobei jeweils zwei der vier Längsführungen
beiderseits der Möbeltür derart angeordnet sind, dass die zwei an einer der beiden
Seiten angeordneten Längsführungen übereinander und beabstandet voneinander angeordnet
sind, bevorzugt, dass die zwei an einer der beiden Seiten angeordneten Führungsrollen
unabhängig von der Lage der Möbeltür zueinander mit einem konstanten Abstand an der
Möbeltür angeordnet sind, besonders bevorzugt, dass diese Führungsrollen jeweils mit
einem konstanten Abstand zu einer Innenseite der Möbeltür an der Möbeltür angeordnet
sind. Hierdurch ist das erfindungsgemäße System, insbesondere der Verstaumechanismus
des erfindungsgemäßen Systems, auf konstruktiv und fertigungstechnisch robuste und
funktionssichere Art und Weise realisierbar. Dies gilt besonders für die bevorzugte
und insbesondere für die besonders bevorzugte Ausführungsform dieser Weiterbildung.
Beispielsweise ist durch die vorgenannten Abstände der Führungsrollen ein ausreichend
langer Hebelarm ermöglicht, um eine in der Öffnungslage der Möbeltür, also in deren
horizontalen Lage, wirkende Gewichtskraft der Möbeltür ohne zusätzliche Hilfsmittel,
wie beispielsweise Teflongleiter oder dergleichen, mittels des Verstaumechanismus
aufzunehmen.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Systems sieht vor, dass die an den beiden Seiten jeweils oben angeordneten Längsführungen
als die beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät
gehaltenen Längsführungen ausgebildet sind, bevorzugt, dass lediglich die beiden vorgenannten
Längsführungen als die beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder
dem Einbaugerät gehaltenen Längsführungen ausgebildet sind. Auf diese Weise ist der
konstruktive und fertigungstechnische Aufbau des erfindungsgemäßen Systems weiter
vereinfacht. Dies gilt insbesondere für die bevorzugte Ausführungsform dieser Weiterbildung.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung der beiden letztgenannten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Systems sieht vor, dass die an den beiden Seiten jeweils oben angeordneten Längsführungen
einbaunischenöffnungsfern einen horizontal verlaufenden ersten Abschnitt und einbaunischenöffnungsnah
einen zu dem ersten Abschnitt quer nach oben, bevorzugt senkrecht nach oben, verlaufenden
zweiten Abschnitt aufweisen, wobei der erste und der zweite Abschnitt miteinander
mittels eines Übergangsabschnitts der jeweiligen Längsführung führungsrollenführend
verbunden sind. Hierdurch sind die an den beiden Seiten der Möbeltür jeweils oben
angeordneten Längsführungen gemäß einer der beiden letztgenannten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Systems auf robuste und damit funktionssichere Art und Weise
umgesetzt.
[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems gemäß einem der Ansprüche
3 bis 5 sieht vor, dass die an den beiden Seiten jeweils unten angeordneten Längsführungen
einbaunischenöffnungsfern einen horizontal verlaufenden ersten Abschnitt und einbaunischenöffnungsnah
einen zu dem ersten Abschnitt quer nach unten, bevorzugt in einer Kurve nach unten,
verlaufenden zweiten Abschnitt aufweisen, wobei der erste und der zweite Abschnitt
miteinander mittels eines Übergangsabschnitts der jeweiligen Längsführung führungsrollenführend
verbunden sind, bevorzugt, dass der Übergangsabschnitt ausgehend von dem ersten Abschnitt
zunächst stetig bis zu einem Scheitelpunkt nach oben und dann von dem Scheitelpunkt
stetig nach unten verlaufend in den zweiten Abschnitt übergeht. Auf diese Weise sind
die an den beiden Seiten der Möbeltür jeweils unten angeordneten Längsführungen gemäß
einer der drei letztgenannten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems ebenfalls
auf robuste und damit funktionssichere Art und Weise umgesetzt.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor,
dass die Führungsrollen jeweils derart an der Möbeltür angeordnet sind, dass eine
Gesamtbreite der Möbeltür unabhängig von einem Vorhandensein der Führungsrollen an
der Möbeltür konstant ausgebildet ist. Hierdurch ist es möglich, dass das erfindungsgemäße
System auch bei Möbeln und Einbaugeräten mit Standardmaßen vorteilhaft einsetzbar
ist. Es ist also nicht erforderlich, beispielsweise den Möbelkorpus und/oder das in
die Einbaunische des Möbelkorpus eingestellte Einbaugerät abweichend von standardisierten
Maßen zu konstruieren und zu fertigen. Entsprechend vereinfacht sich auch die Anwendung
des erfindungsgemäßen Systems, da das erfindungsgemäße System gemäß dieser Weiterbildung
auf die üblicherweise verwendeten Standardabmessungen bei Möbeln mit Einbaunischen
und Einbaugeräten für derartige Einbaunischen abgestimmt ausgebildet ist. Somit ist
das erfindungsgemäße System gemäß der vorliegenden Weiterbildung auch für einen nachträglichen
Umbau, also als ein Nachrüstsatz, geeignet ausgebildet.
[0013] Analog zu der vorgenannten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht eine
andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems vor, dass der Verstaumechanismus
und die Möbeltür derart aufeinander abgestimmt ausgebildet sind, dass eine Tiefe der
Einbaunische unabhängig von einem Vorhandensein des unter dem Einbaugerät angeordneten
Verstauraums und der in der Öffnungslage in diesem Verstauraum angeordneten Möbeltür
konstant ausgebildet ist. Auf diese Weise ist die Ausgestaltung der Tiefe der Einbaunische
minimiert, insbesondere muss die Tiefe der Einbaunische nicht oder nur wenige Zentimeter
über das Maß der Möbeltür in Öffnungslage hinaus erstreckt sein. Es ist sogar möglich,
dass eine von üblichen Standardmaßen abweichende Tiefe der Einbaunische für das erfindungsgemäße
System nicht erforderlich ist. Siehe hierzu auch die zu der vorgenannten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems genannten Vorteile.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor,
dass der Verstaumechanismus derart ausgebildet ist, dass die beweglich oder automatisch
bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät gehaltenen Längsführungen bei
der Überführung der Möbeltür von deren Schließlage in deren Öffnungslage horizontal
in Richtung der Einbaunischenöffnung und bei der Überführung der Möbeltür von deren
Öffnungslage in deren Schließlage horizontal in zu der Richtung der Einbaunischenöffnung
entgegengesetzte Richtung bewegbar sind. Hierdurch ist ein einfacher Bewegungsablauf
bei den beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät
gehaltenen Längsführungen realisiert, so dass diese Längsführungen auf konstruktiv
und fertigungstechnisch besonders einfache Art und Weise verwirklicht sind. Aufgrund
des einfachen Bewegungsablaufs ist beispielsweise ein ungewünschtes Verkanten oder
Verklemmen bei der Bewegung der vorgenannten Längsführungen wirksam verhindert, so
dass die Robustheit und Funktionssicherheit bei dem erfindungsgemäßen System gemäß
dieser Weiterbildung weiter verbessert sind.
[0015] Die Richtung der Einbaunischenöffnung ist definiert als von der Rückwand des Möbels
zu der Vorderseite des Möbels. Gemäß einem Aspekt ist die Richtung der Einbaunischenöffnung
orthogonal zu der Ebene der Möbelfront beziehungsweise zu der Ebene der Möbeltür in
der Schließlage orientiert.
[0016] Entsprechend sieht eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass die beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem
Einbaugerät gehaltenen Längsführungen bei der Überführung der Möbeltür von deren Schließlage
in deren Öffnungslage horizontal in Richtung der Einbaunischenöffnung und bei der
Überführung der Möbeltür von deren Öffnungslage in deren Schließlage horizontal in
zu der Richtung der Einbaunischenöffnung entgegengesetzte Richtung bewegt werden.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor,
dass die Möbeltür bei deren Überführung von deren Schließlage in deren Öffnungslage
mittels des Verstellmechanismus erstens, in einem ersten Bewegungsabschnitt der Möbeltür
mittels Bewegung der beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder
dem Einbaugerät gehaltenen Längsführungen in Richtung der Einbaunischenöffnung, um
eine Drehachse der Möbeltür geschwenkt und gleichzeitig nach oben angehoben wird und
zweitens, in einem auf den ersten Bewegungsabschnitt zeitlich direkt folgenden zweiten
Bewegungsabschnitt der Möbeltür mittels Bewegung der beweglich oder automatisch bewegbar
an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät gehaltenen Längsführungen in zu der Richtung
der Einbaunischenöffnung entgegengesetzte Richtung, horizontal in den Verstauraum
eingeschoben wird. Auf diese Weise ist die Gesamtbewegung der Möbeltür des erfindungsgemäßen
Systems bei deren Überführung in deren Öffnungslage in funktional voneinander getrennte
Bewegungsabschnitte aufgeteilt. Entsprechend ist jeder der beiden Bewegungsabschnitte
für dessen Funktion auf vorher festgelegte Weise ausbildbar, so dass sich dadurch
auch die Konstruktion des Verstellmechanismus wesentlich vereinfacht. Analoges gilt
für die Überführung der Möbeltür von deren Öffnungslage in deren Schließlage. Jedoch
werden hierfür die vorgenannten Bewegungsabschnitte in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer Frontalansicht, mit der Möbeltür in deren Schließlage,
- Figur 2
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in deren Schließlage,
- Figur 3
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in einer ersten Zwischenlage,
- Figur 4
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in einer zweiten Zwischenlage,
- Figur 5
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in einer dritten Zwischenlage,
- Figur 6
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in einer vierten Zwischenlage,
- Figur 7
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in einer fünften Zwischenlage,
- Figur 8
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in einer sechsten Zwischenlage,
- Figur 9
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in deren Öffnungslage und
- Figur 10
- das Ausführungsbeispiel in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht, mit der
Möbeltür in deren Öffnungslage, mit einer Bewegungsspur der in der oberen Längsführung
geführten Führungsrolle.
[0019] In den Fig. 1 bis 10 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens rein exemplarisch dargestellt.
[0020] Das System 2 umfasst ein als Küchenmöbel ausgebildetes Möbel 4 mit einer in einem
Möbelkorpus 6 des Möbels 4 ausgebildeten Einbaunische 8 mit einer Einbaunischenöffnung
10, ein in der Einbaunische 8 angeordnetes und als Backofen ausgebildetes Einbaugerät
12 zur Zubereitung von Lebensmitteln und eine Verstauvorrichtung 14 mit einem unter
dem Einbaugerät 12 in der Einbaunische 8 angeordneten Verstauraum 16 und einem Verstaumechanismus
18, wobei das in der Einbaunische 8 angeordnete Einbaugerät 12 mittels einer Möbeltür
20 des Möbels 4 in einer die Einbaunische 8 verdeckenden, in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Schließlage der Möbeltür 20 unzugänglich und in einer in den Fig. 9 und 10 dargestellten
Öffnungslage der Möbeltür 20 zugänglich ist, und wobei der Verstauraum 16 zur Aufnahme
der Möbeltür 20 in deren Öffnungslage ausgebildet ist.
[0021] Der Verstaumechanismus 18 ist zum einen zu einer Überführung der Möbeltür 20 von
deren Schließlage in deren Öffnungslage und von deren Öffnungslage in deren Schließlage
ausgebildet. Zum anderen weist der Verstaumechanismus 18 an dem Einbaugerät 12 beiderseits
der Möbeltür 20 angeordnete Längsführungen 22, 24 und an der Möbeltür 20 zu den Längsführungen
22, 24 korrespondierend ausgebildete drehbar angeordnete Führungsrollen 26, 28 auf.
In den Fig. 2 bis 10 sind lediglich zwei der insgesamt vier Längsführungen 22, 24
und lediglich zwei der insgesamt vier Führungsrollen 26, 28, nämlich die zu den beiden
sichtbaren Längsführungen 22, 24 korrespondierenden Führungsrollen 26, 28, sichtbar.
Die sichtbaren Längsführungen 22, 24 sind in den Fig. 2 bis 10 mittels gestrichelter
Linien symbolisiert. Die dazu korrespondierenden Führungsrollen 26, 28 sowie deren
Halterung an der Möbeltür 20 sind in den Fig. 2 bis 10 der Übersichtlichkeit wegen
ebenfalls stark vereinfacht dargestellt. Die nicht sichtbaren Längsführungen und Führungsrollen
sind auf der anderen Seite des Einbaugeräts 12 und der Möbeltür 20 analog zu den sichtbaren
Längsführungen 22, 24 und Führungsrollen 26, 28 ausgebildet und angeordnet.
[0022] Erfindungsgemäß sind zwei der Längsführungen 22, 24, nämlich die Längsführungen 22,
zueinander korrespondierend und auf gegenüberliegenden Seiten der Möbeltür 20 derart
automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12 gehalten, dass die Möbeltür 20 relativ
zu dem Möbelkorpus 6 und dem Einbaugerät 12 kollisionsfrei zwischen deren Schließlage
und deren Öffnungslage hin und her überführbar ist. Der Verstellmechanismus 18 ist
hier derart ausgebildet, dass die automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12 gehaltenen
Längsführungen 22 und die dazu korrespondierenden Führungsrollen 26 in Abhängigkeit
eines an dem Verstellmechanismus 18 anliegenden Schließbefehls und/oder Öffnungsbefehls
der Möbeltür 20 automatisch bewegbar sind.
[0023] Somit sind an dem Einbaugerät 12 vier Längsführungen 22, 24 und an der Möbeltür 20
vier Führungsrollen 26, 28 gehalten, wobei je eine der vier Führungsrollen 26, 28
zu jeweils einer der Längsführungen 22, 24 korrespondiert, und wobei jeweils zwei
der vier Längsführungen 22, 24 beiderseits der Möbeltür 20 derart angeordnet sind,
dass die zwei an einer der beiden Seiten angeordneten Längsführungen 22, 24 übereinander
und beabstandet voneinander angeordnet sind, nämlich derart, dass die zwei an einer
der beiden Seiten angeordneten Führungsrollen 26, 28 unabhängig von der Lage der Möbeltür
20 zueinander mit einem konstanten Abstand an der Möbeltür 20 angeordnet sind. Ferner
sind diese Führungsrollen 26, 28 jeweils mit einem konstanten Abstand zu einer Innenseite
der Möbeltür 20 an der Möbeltür 20 angeordnet. Darüber hinaus sind die Führungsrollen
26, 28 jeweils derart an der Möbeltür 20 angeordnet, dass eine Gesamtbreite der Möbeltür
20 unabhängig von einem Vorhandensein der Führungsrollen 26, 28 an der Möbeltür 20
konstant ausgebildet ist. Entsprechend ändert sich die Gesamtbreite der Möbeltür 20
durch das Vorhandensein der Führungsrollen 26, 28, im Vergleich zu der Gesamtbreite
der Möbeltür 20 ohne die Führungsrollen 26, 28, nicht. Die Gesamtbreite der Möbeltür
20 verläuft senkrecht zu der Bildebene der Fig. 2.
[0024] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind lediglich die an den beiden Seiten
jeweils oben angeordneten Längsführungen 22 als die automatisch bewegbar an dem Einbaugerät
12 gehaltenen Längsführungen 22 ausgebildet. Diese an den beiden Seiten jeweils oben
angeordneten Längsführungen 22 weisen einbaunischenöffnungsfern einen horizontal verlaufenden
ersten Abschnitt 30 und einbaunischenöffnungsnah einen zu dem ersten Abschnitt 30
quer nach oben, nämlich senkrecht nach oben, verlaufenden zweiten Abschnitt 32 auf,
wobei der erste und der zweite Abschnitt 30, 32 miteinander mittels eines Übergangsabschnitts
34 der jeweiligen Längsführung 22 führungsrollenführend verbunden sind.
[0025] Die an den beiden Seiten jeweils unten angeordneten Längsführungen 24 sind im Unterschied
dazu unbeweglich, also fix, an dem Einbaugerät 12 gehalten. Diese an den beiden Seiten
jeweils unten angeordneten Längsführungen 24 weisen einbaunischenöffnungsfern einen
horizontal verlaufenden ersten Abschnitt 36 und einbaunischenöffnungsnah einen zu
dem ersten Abschnitt 36 quer nach unten, nämlich in einer Kurve nach unten, verlaufenden
zweiten Abschnitt 38 auf, wobei der erste und der zweite Abschnitt 36, 38 miteinander
mittels eines Übergangsabschnitts 40 der jeweiligen Längsführung 24 führungsrollenführend
verbunden sind. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Übergangsabschnitt
40 derart ausgebildet, dass der Übergangsabschnitt 40 ausgehend von dem ersten Abschnitt
36 zunächst stetig bis zu einem Scheitelpunkt nach oben und dann von dem Scheitelpunkt
stetig nach unten verlaufend in den zweiten Abschnitt 38 übergeht.
[0026] Der Verstaumechanismus 18 und die Möbeltür 20 sind hier derart aufeinander abgestimmt
ausgebildet, dass eine Tiefe der Einbaunische 8 unabhängig von einem Vorhandensein
des unter dem Einbaugerät 12 angeordneten Verstauraums 16 und der in der Öffnungslage
in diesem Verstauraum 16 angeordneten Möbeltür 20 konstant ausgebildet ist. Entsprechend
ist durch das Vorhandensein der Verstauvorrichtung 14 eine Tiefe der Einbaunische
8 erforderlich, welche nicht oder nur wenige Zentimeter größer ist, als die Tiefenerstreckung
der Möbeltür in der Öffnungslage. Die Tiefe der Einbaunische 8 verläuft in der Bildebene
der Fig. 2 horizontal.
[0027] Der Verstaumechanismus 18 ist ferner derart ausgebildet, dass die automatisch bewegbar
an dem Einbaugerät 12 gehaltenen Längsführungen 22 bei der Überführung der Möbeltür
20 von deren Schließlage in deren Öffnungslage horizontal in Richtung der Einbaunischenöffnung
10 und bei der Überführung der Möbeltür 20 von deren Öffnungslage in deren Schließlage
horizontal in zu der Richtung der Einbaunischenöffnung 10 entgegengesetzte Richtung
bewegbar sind. Dies wird noch näher erläutert.
[0028] Nachfolgend sind die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems und das erfindungsgemäße
Verfahren gemäß des vorliegenden Ausführungsbeispiels anhand der Fig. 1 bis 10 näher
erläutert.
[0029] Zunächst befindet sich die Möbeltür 20 des Systems 2 in deren in den Fig. 1 und 2
dargestellten Schließlage. In dieser Schließlage verdeckt die Möbeltür 20 zum einen
die Einbaunischenöffnung 10 und damit die Einbaunische 8. Zum anderen verhindert die
Möbeltür 20 in deren Schließlage den Zugriff auf das in der Einbaunische 8 befindliche
Einbaugerät 12. In der Schließlage der Möbeltür 20 bildet die Möbeltür 20 mit einem
Rest des Möbels 4 in horizontaler und in vertikaler Richtung ein zu anderen Fugen
des Möbels 4 gleichmäßiges Fugenbild aus. Die Fugen des Möbels 4 verlaufen somit in
horizontaler und in vertikaler Richtung jeweils durchgängig. Entsprechend ergibt die
in der Fig. 1 gezeigte Front des Möbels 4 mit der Möbeltür 20 in deren Schließlage
ein gefälliges optisches Gesamterscheinungsbild.
[0030] Um die Möbeltür 20 nun von deren Schließlage in deren in den Fig. 9 und 10 gezeigte
Öffnungslage zu überführen löst ein nicht dargestellter Benutzer des Systems 2 einen
Öffnungsbefehl an den Verstaumechanismus 18 der Verstauvorrichtung 14 für das automatische
Öffnen der Möbeltür 20 aus. Beispielsweise kann dieser Öffnungsbefehl durch ein Antippen
der Möbeltür 20 ausgelöst werden. Jedoch sind auch andere dem Fachmann an sich bekannte
Maßnahmen zur Auslösung eines Öffnungsbefehls für eine Möbeltür denkbar. Analoges
gilt für das Auslösen eines Schließbefehls an den Verstaumechanismus 18 für das automatische
Schließen der Möbeltür 20.
[0031] Nach dem Empfang des vorgenannten Öffnungsbefehls wird ein nicht dargestellter Verstellmotor
des Verstaumechanismus 18 derart mittels einer nicht dargestellten Steuerung des Verstaumechanismus
18 angesteuert, dass dieser Verstellmotor die in den Längsführungen 22 geführten Führungsrollen
26 in der Bildebene der Fig. 2 nach links bewegt. Gleichzeitig wird ein nicht dargestellter
weiterer Verstellmotor des Verstaumechanismus 18 derart abgestimmt auf die Bewegung
der beiden Führungsrollen 26 mittels der Steuerung des Verstaumechanismus 18 angesteuert,
dass dieser Verstellmotor die beiden Längsführungen 22 in der Bildebene der Fig. 2
ebenfalls nach links bewegt. Aufgrund der oben erläuterten Ausbildung der Längsführungen
22 werden die beiden Führungsrollen 26 mittels der zweiten Abschnitte 32 der Längsführungen
22 nach oben umgelenkt. Die Führungsrollen 26 werden also in den Längsführungen 22
derart geführt, dass sich die Führungsrollen 26 absolut zum einen in der Bildebene
der Fig. 2 nach links und nach oben bewegen. Siehe hierzu die Fig. 2 bis Fig. 5. Aufgrund
der oben erläuterten starren Kopplung der Führungsrollen 26, 28 werden die in den
Längsführungen 24 geführten Führungsrollen 28 bei dieser Bewegung automatisch mitbewegt,
wobei die Führungsrollen 28 jeweils den zweiten Abschnitt 38 der Längsführungen 24
in der jeweiligen Bildebene der Fig. 2 bis 5 von unten nach oben durchlaufen. Diese
kombinierte Bewegung der Führungsrollen 26, 28 sorgt für ein kollisionsfreies Verschwenken
der Möbeltür 20 bei der Überführung der Möbeltür 20 von deren Schließlage in deren
Öffnungslage.
[0032] Bei dem weiteren Verschwenken der Möbeltür 20 in Richtung der Öffnungslage der Möbeltür
20 gelangen die Längsführungen 22 in eine in der Fig. 6 dargestellte linke Endposition.
Entsprechend führt das weitere Verschwenken der Möbeltür 20 in Richtung der Öffnungslage
der Möbeltür 20 dazu, dass zum einen die in den Längsführungen 22 geführten Führungsrollen
26 sich entlang der zweiten Abschnitte 32 der Längsführungen 22 in der Bildebene der
Fig. 6 wieder nach unten bewegen und zum anderen die in den Längsführungen 24 geführten
Führungsrollen 28 sich entlang der zweiten Abschnitte 38 der Längsführungen 24 in
der Bildebene der Fig. 6 von den zweiten Abschnitten 38 der Längsführungen 24 über
die Übergangsabschnitte 40 in die ersten Abschnitte 36 der Längsführungen 24 bewegen.
Siehe hierzu die Fig. 6 und 7 in einer Zusammenschau. Bei der Bewegung der Führungsrollen
28 entlang der Übergangsabschnitte 40 wird die Möbeltür 20 aufgrund der oben erläuterten
Ausbildung dieser Übergangsabschnitte 40 in der Bildebene der Fig. 6 erneut angehoben,
so dass die Möbeltür 20 auch an dieser Stelle der Überführung der Möbeltür 20 von
deren Schließlage in deren Öffnungslage kollisionsfrei an dem Möbelkorpus 6 und an
dem Einbaugerät 12 vorbeigeführt wird.
[0033] Im weiteren Verlauf gelangen auch die in den Längsführungen 22 geführten Führungsrollen
26 von den zweiten Abschnitten 32 der Längsführungen 22 über die Übergangsabschnitte
34 in die ersten Abschnitte 30 der Längsführungen 22. Siehe hierzu ebenfalls die Fig.
6 und 7 in einer Zusammenschau.
[0034] Bei der weiteren Bewegung der Möbeltür 20 in Richtung von deren Öffnungslage laufen
die Führungsrollen 26, 28 in den jeweils horizontal verlaufenden ersten Abschnitten
30, 36 der korrespondierenden Längsführungen 22, 24. Entsprechend ändert sich eine
Höhenlage der Möbeltür 20 bei der weitern Bewegung in Richtung der Öffnungslage der
Möbeltür 20 nicht mehr. Sobald die Führungsrollen 26, 28 jeweils an einem in der Bildebene
der Fig. 9 rechten Ende der jeweiligen Längsführung 22, 24 angelangt sind, hat die
Möbeltür 20 deren Öffnungslage erreicht. Die Möbeltür 20 ist dann in den unter dem
Einbaugerät 12 angeordneten Verstauraum 16 der Verstauvorrichtung 14 automatisch eingefahren.
Siehe hierzu die Fig. 9 und 10.
[0035] In der Fig. 10 ist zusätzlich eine Bewegungsspur 42 der in der Fig. 10 sichtbaren
Führungsrolle 26 gezeigt. Die Bewegungsspur 42 ist als eine durchgezogene Linie dargestellt.
Ferner ist die in der Fig. 10 sichtbare Längsführung 22 in der Fig. 10 in beiden Endlagen
dargestellt. Die in der Bildebene der Fig. 10 weiter links dargestellte gestrichelte
Linie des sichtbaren zweiten Abschnitts 32 der Längsführung 22 entspricht, analog
zu der Fig. 6, der linken Endlage der Längsführung 22. Die in der Bildebene der Fig.
10 weiter rechts dargestellte gestrichelte Linie des sichtbaren zweiten Abschnitts
32' der Längsführung 22 entspricht, analog zu der Fig. 2, der rechten Endlage der
Längsführung 22. Wie aus der Fig. 10 hervorgeht, beschreiben die in den Längsführungen
22 geführten Führungsrollen 26 bei der Überführung der Möbeltür 20 von deren Schließlage
in deren Öffnungslage die Bewegungsspur 42.
[0036] Eine Überführung der Möbeltür 20 von deren Öffnungslage in deren Schließlage wird
auf die oben bereits anhand des Öffnungsbefehls erläuterten Art und Weise mittels
eines Schließbefehls an den Verstaumechanismus 18 analog zu der Überführung der Möbeltür
20 von deren Schließlage in deren Öffnungslage ausgelöst und durchgeführt. Entsprechend
ergibt sich hierzu die Bewegung der Möbeltür 20 in umgekehrter Reihenfolge aus den
Fig. 2 bis 10.
[0037] Die Möbeltür 20 wird somit mittels der automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12
gehaltenen Längsführungen 22 relativ zu dem Möbelkorpus 6 und dem Einbaugerät 12 kollisionsfrei
zwischen deren Schließlage und deren Öffnungslage hin und her überführt, wobei die
automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12 gehaltenen Längsführungen 22 und die dazu
korrespondierenden Führungsrollen 26 in Abhängigkeit eines an dem Verstellmechanismus
anliegenden Schließbefehls und/oder Öffnungsbefehls der Möbeltür 20 automatisch bewegt
werden. Hierbei bewegen sich die automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12 gehaltenen
Längsführungen 22 bei der Überführung der Möbeltür 20 von deren Schließlage in deren
Öffnungslage horizontal in Richtung der Einbaunischenöffnung 10 und bei der Überführung
der Möbeltür 20 von deren Öffnungslage in deren Schließlage horizontal in zu der Richtung
der Einbaunischenöffnung 10 entgegengesetzte Richtung. Die Möbeltür 20 wird bei deren
Überführung von deren Schließlage in deren Öffnungslage mittels des Verstellmechanismus
18 erstens, in einem ersten Bewegungsabschnitt der Möbeltür 20 mittels Bewegung der
automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12 gehaltenen Längsführungen 22 in Richtung
der Einbaunischenöffnung 10, um eine nicht dargestellte Drehachse der Möbeltür 20
geschwenkt und gleichzeitig nach oben angehoben und zweitens, in einem auf den ersten
Bewegungsabschnitt zeitlich direkt folgenden zweiten Bewegungsabschnitt der Möbeltür
20 mittels Bewegung der automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12 gehaltenen Längsführungen
22 in zu der Richtung der Einbaunischenöffnung 10 entgegengesetzte Richtung, horizontal
in den Verstauraum 16 eingeschoben.
[0038] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Systems und des Verfahrens ist es möglich,
dass die Möbeltür 20 relativ zu dem Möbelkorpus 6 und dem Einbaugerät 12 kollisionsfrei
zwischen deren Schließlage und deren Öffnungslage hin und her überführbar ist. Die
automatisch bewegbar an dem Einbaugerät 12 gehaltenen Längsführungen 22 ermöglichen
bei der Überführung der Möbeltür 20 von deren Öffnungslage in deren Schließlage oder
umgekehrt eine Schwenkbewegung der Möbeltür 20, fast ohne die üblicherweise damit
verbundene translatorische Bewegung einer um eine Drehachse schwenkbaren Möbeltür.
Entsprechend wird eine ungewünschte Kollision der Möbeltür 20 bei deren Überführung
von deren Öffnungslage in deren Schließlage oder von deren Schließlage in deren Öffnungslage
einerseits mit dem Möbelkorpus 6 und andererseits mit dem Einbaugerät 12 wirksam verhindert.
Mittels der Erfindung gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ergibt sich darüber
hinaus auch in der Öffnungslage der Möbeltür 20 ein symmetrisches Erscheinungsbild
der Front des Möbels 4. Die Bewegung der Möbeltür 20 bei deren Überführung von der
Schließlage in deren Öffnungslage und umgekehrt ist flüssig und damit anmutend. Das
Möbel 4 und das Einbaugerät 12 können bei dem vorliegenden System 2 jeweils als Standardbauteile,
also mit üblichen Standardabmessungen, ausgebildet sein. Mit der Möbeltür 20 in deren
Schließlage ergibt sich ein harmonischer Gesamteindruck der Front des Möbels 4, da
sich die mittels der Möbeltür 20 ausgebildeten Fugen sowohl in horizontaler wie auch
in vertikaler Richtung in das übrige Fugenbild ohne Sprünge oder dergleichen einfügen.
[0039] Die Erfindung ist nicht auf das erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise
ist die Erfindung auch bei anderen Gargeräten mit Garraum oder bei anderen Einbaugeräten
vorteilhaft einsetzbar. Entsprechend kann das Einbaugerät beispielsweise auch als
ein Dampfgarer, ein Mikrowellengerät, ein Kombinationsgerät mit einer Mehrzahl von
voneinander verschiedenen Heizfunktionen oder eine Kaffeemaschine ausgebildet sein.
Ferner ist die Erfindung sowohl bei Haushaltsgeräten wie auch bei gewerblichen Gargeräten,
also Gargeräten für den professionellen Einsatz, vorteilhaft einsetzbar.
[0040] Die Erfindung ist insbesondere nicht auf die konstruktiven und fertigungstechnischen
Besonderheiten des erläuterten Ausführungsbeispiels begrenzt. Beispielsweise ist es
denkbar, dass mindestens zwei der Längsführungen zueinander korrespondierend und auf
gegenüberliegenden Seiten der Möbeltür lediglich beweglich an dem Einbaugerät gehalten
sind. Entsprechend wäre die Möbeltür manuell von deren Schließlage in deren Öffnungslage
und umgekehrt zu überführen. Auch ist es im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel
möglich, dass mindestens zwei der Längsführungen zueinander korrespondierend und auf
gegenüberliegenden Seiten der Möbeltür nicht an dem Einbaugerät, sondern an dem Möbelkorpus
beweglich oder automatisch bewegbar gehalten sind. Analoges gilt für die jeweils unbeweglich,
also fix, an dem Möbelkorpus und/oder an dem Einbaugerät angeordneten Längsführungen.
1. System (2), umfassend ein Möbel (4) mit einer in einem Möbelkorpus (6) des Möbels
(4) ausgebildeten Einbaunische (8) mit einer Einbaunischenöffnung (10), ein in der
Einbaunische (8) angeordnetes Einbaugerät (12) zur Zubereitung von Lebensmitteln und
eine Verstauvorrichtung (14) mit einem unter dem Einbaugerät (12) in der Einbaunische
(8) angeordneten Verstauraum (16) und einem Verstaumechanismus (18), wobei das in
der Einbaunische (8) angeordnete Einbaugerät (12) mittels einer Möbeltür (20) des
Möbels (4) in einer die Einbaunische (8) verdeckenden Schließlage der Möbeltür (20)
unzugänglich und in einer Öffnungslage der Möbeltür (20) zugänglich ist, und wobei
der Verstauraum (16) zur Aufnahme der Möbeltür (20) in deren Öffnungslage ausgebildet
ist und der Verstaumechanismus (18) zum einen zu einer Überführung der Möbeltür (20)
von deren Schließlage in deren Öffnungslage und von deren Öffnungslage in deren Schließlage
ausgebildet ist und zum anderen an dem Möbelkorpus und/oder an dem Einbaugerät (12)
beiderseits der Möbeltür (20) angeordnete Längsführungen (22, 24) und an der Möbeltür
(20) zu den Längsführungen (22, 24) korrespondierend ausgebildete drehbar angeordnete
Führungsrollen (26, 28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Längsführungen (22) zueinander korrespondierend und auf gegenüberliegenden
Seiten der Möbeltür (20) derart beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus
und/oder dem Einbaugerät (12) gehalten sind, dass die Möbeltür (20) relativ zu dem
Möbelkorpus (6) und dem Einbaugerät (12) kollisionsfrei zwischen deren Schließlage
und deren Öffnungslage hin und her überführbar ist.
2. System (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellmechanismus (18) derart ausgebildet ist, dass die automatisch bewegbar
an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät (12) gehaltenen Längsführungen (22) und/oder
die dazu korrespondierenden Führungsrollen (26) in Abhängigkeit eines an dem Verstellmechanismus
(18) anliegenden Schließbefehls und/oder Öffnungsbefehls der Möbeltür (20) automatisch
bewegbar sind.
3. System (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät (12) vier Längsführungen (22, 24) und
an der Möbeltür (20) vier Führungsrollen (26, 28) gehalten sind, wobei je eine der
vier Führungsrollen (26, 28) zu jeweils einer der Längsführungen (22, 24) korrespondiert,
und wobei jeweils zwei der vier Längsführungen (22, 24) beiderseits der Möbeltür (20)
derart angeordnet sind, dass die zwei an einer der beiden Seiten angeordneten Längsführungen
(22, 24) übereinander und beabstandet voneinander angeordnet sind, bevorzugt, dass
die zwei an einer der beiden Seiten angeordneten Führungsrollen (26, 28) unabhängig
von der Lage der Möbeltür (20) zueinander mit einem konstanten Abstand an der Möbeltür
(20) angeordnet sind, besonders bevorzugt, dass diese Führungsrollen (26, 28) jeweils
mit einem konstanten Abstand zu einer Innenseite der Möbeltür (20 an der Möbeltür
(20) angeordnet sind.
4. System (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an den beiden Seiten jeweils oben angeordneten Längsführungen (22) als die beweglich
oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät (12) gehaltenen
Längsführungen (22) ausgebildet sind, bevorzugt, dass lediglich die beiden vorgenannten
Längsführungen (22) als die beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus
und/oder dem Einbaugerät (12) gehaltenen Längsführungen (22) ausgebildet sind.
5. System (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die an den beiden Seiten jeweils oben angeordneten Längsführungen (22) einbaunischenöffnungsfern
einen horizontal verlaufenden ersten Abschnitt (30) und einbaunischenöffnungsnah einen
zu dem ersten Abschnitt (30) quer nach oben, bevorzugt senkrecht nach oben, verlaufenden
zweiten Abschnitt (32) aufweisen, wobei der erste und der zweite Abschnitt (30, 32)
miteinander mittels eines Übergangsabschnitts (34) der jeweiligen Längsführung (22)
führungsrollenführend verbunden sind.
6. System (2) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die an den beiden Seiten jeweils unten angeordneten Längsführungen (24) einbaunischenöffnungsfern
einen horizontal verlaufenden ersten Abschnitt (36) und einbaunischenöffnungsnah einen
zu dem ersten Abschnitt (36) quer nach unten, bevorzugt in einer Kurve nach unten,
verlaufenden zweiten Abschnitt (38) aufweisen, wobei der erste und der zweite Abschnitt
(36, 38) miteinander mittels eines Übergangsabschnitts (40) der jeweiligen Längsführung
(24) führungsrollenführend verbunden sind, bevorzugt, dass der Übergangsabschnitt
(40) ausgehend von dem ersten Abschnitt (36) zunächst stetig bis zu einem Scheitelpunkt
nach oben und dann von dem Scheitelpunkt stetig nach unten verlaufend in den zweiten
Abschnitt (38) übergeht.
7. System (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrollen (26, 28) jeweils derart an der Möbeltür (20) angeordnet sind,
dass eine Gesamtbreite der Möbeltür (20) unabhängig von einem Vorhandensein der Führungsrollen
(26, 28) an der Möbeltür (20) konstant ausgebildet ist.
8. System (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstaumechanismus (18) und die Möbeltür (20) derart aufeinander abgestimmt ausgebildet
sind, dass eine Tiefe der Einbaunische (8) unabhängig von einem Vorhandensein des
unter dem Einbaugerät (12) angeordneten Verstauraums (16) und der in der Öffnungslage
in diesem Verstauraum (16) angeordneten Möbeltür (20) konstant ausgebildet ist.
9. System (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstaumechanismus (18) derart ausgebildet ist, dass die beweglich oder automatisch
bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät (12) gehaltenen Längsführungen
(22) bei der Überführung der Möbeltür (20) von deren Schließlage in deren Öffnungslage
horizontal in Richtung der Einbaunischenöffnung (10) und bei der Überführung der Möbeltür
(20) von deren Öffnungslage in deren Schließlage horizontal in zu der Richtung der
Einbaunischenöffnung (10) entgegengesetzte Richtung bewegbar sind.
10. Verfahren zum Betrieb des Systems (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wonach die
Möbeltür (20) mittels der beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder
dem Einbaugerät (12) gehaltenen Längsführungen (22) relativ zu dem Möbelkorpus (20)
und dem Einbaugerät (12) kollisionsfrei zwischen deren Schließlage und deren Öffnungslage
hin und her überführt wird, bevorzugt, dass die automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus
und/oder dem Einbaugerät (12) gehaltenen Längsführungen (22) und/oder die dazu korrespondierenden
Führungsrollen (26) in Abhängigkeit eines an dem Verstellmechanismus (18) anliegenden
Schließbefehls und/oder Öffnungsbefehls der Möbeltür (20) automatisch bewegt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät
(12) gehaltenen Längsführungen (22) bei der Überführung der Möbeltür (20) von deren
Schließlage in deren Öffnungslage horizontal in Richtung der Einbaunischenöffnung
(10) und bei der Überführung der Möbeltür (20) von deren Öffnungslage in deren Schließlage
horizontal in zu der Richtung der Einbaunischenöffnung (10) entgegengesetzte Richtung
bewegt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Möbeltür (20) bei deren Überführung von deren Schließlage in deren Öffnungslage
mittels des Verstellmechanismus (18) erstens, in einem ersten Bewegungsabschnitt der
Möbeltür (20) mittels Bewegung der beweglich oder automatisch bewegbar an dem Möbelkorpus
und/oder dem Einbaugerät (12) gehaltenen Längsführungen (22) in Richtung der Einbaunischenöffnung
(10) , um eine Drehachse der Möbeltür (20) geschwenkt und gleichzeitig nach oben angehoben
wird und zweitens, in einem auf den ersten Bewegungsabschnitt zeitlich direkt folgenden
zweiten Bewegungsabschnitt der Möbeltür (20) mittels Bewegung der beweglich oder automatisch
bewegbar an dem Möbelkorpus und/oder dem Einbaugerät (12) gehaltenen Längsführungen
(22) in zu der Richtung der Einbaunischenöffnung (10) entgegengesetzte Richtung, horizontal
in den Verstauraum (16) eingeschoben wird.