(19)
(11) EP 4 086 420 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.2022  Patentblatt  2022/45

(21) Anmeldenummer: 22171727.5

(22) Anmeldetag:  05.05.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 7/23(2006.01)
E06B 3/62(2006.01)
E06B 3/263(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E06B 7/2314; E06B 2003/26389; E06B 2003/6223; E06B 2003/6264; E06B 2003/6273; E06B 2003/6276; E06B 2003/6279; E06B 2003/6294; E06B 7/2307; E06B 7/23
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 06.05.2021 DE 102021111784

(71) Anmelder: SCHÜCO International KG
33609 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • LUCHT, Vanessa
    32130 Enger (DE)
  • ACKERMANN, Michael
    32457 Porta Westfalica (DE)
  • KLEINER, Kristof
    32130 Enger (DE)
  • NIENHÜSER-SONNENSCHEIN, Rolf
    49324 Melle (DE)

(74) Vertreter: Specht, Peter et al
Loesenbeck - Specht - Dantz Patent- und Rechtsanwälte Am Zwinger 2
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) DICHTUNGSPROFIL SOWIE BLENDRAHMEN UND FLÜGELRAHMEN


(57) Ein Dichtungsprofil (6) zur Montage an ein Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7), insbesondere Mitteldichtungsprofil, zum Abdichten eines Falzraumes FR zwischen einem Blendrahmen (2, 2', 3, 3') und einem Flügelrahmen (7) eines Fensters oder einer Tür, mit einer zum Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) gerichteten Auflagewand (602), mit der das Dichtungsprofil (6) an dem Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) an- oder aufliegt und an der ein Fußteil (601) zur Befestigung des Dichtungsprofils (6) an dem Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) ausgebildet ist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Auflagewand (602) an ihrer auf dem Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) aufliegenden Seite mindestens eine oder mehrere Gleitauflage(n) (611) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil, insbesondere eine Mitteldichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Blendrahmen und einen Flügelrahmen.

[0002] Aus der DE 10 2013 100 242 A1 ist eine Mitteldichtung bekannt, bei der an einer zweiten Wand ein wulstförmiger Dichtvorsprung ausgebildet ist und die zweite Wand mit dem wulstförmigen Dichtvorsprung über die Zwischenwände relativ zu einer ersten Wand verschwenkbar gelagert ist. Ferner ist vorgesehen, dass die Rahmenprofile, in die die Mitteldichtung montiert wird, durch Eckelemente verbunden sind und das an dem Eckelement mindestens ein Kanal zum Verteilen von Dichtungsmasse ausgebildet ist, mit der ein Spalt zwischen der Mitteldichtung und dem Eckverbinder abgedichtet wird.

[0003] Aus der DE 20 2013 012 777 U1 ist eine Mitteldichtung bekannt, bei der mindestens eine Trennwand vorgesehen ist, die in einen Innenraum des Dichtungsprofils hervorsteht und nur mit der ersten oder der zweiten Wand verbunden ist. Ferner ist auch hier vorgesehen, dass die Rahmenprofile, in die die Mitteldichtung montiert wird, durch Eckelemente verbunden sind und das an dem Eckelement mindestens ein Kanal zum Verteilen von Dichtungsmasse ausgebildet ist, mit der ein Spalt zwischen der Mitteldichtung und dem Eckverbinder abgedichtet wird.

[0004] Diese Mitteldichtungen haben sich in der Praxis sehr gut bewährt, jedoch wäre eine einfachere Montage der Mitteldichtung wünschenswert. Insbesondere ist das Einbringen der Dichtungsmasse in den Stoßbereichen zu angrenzenden Profilen oder den Eckverbindern arbeitsintensiv, so dass hier ein Optimierungsbedarf besteht.

[0005] Aus der DE 10 2008 061 709 A1 ist eine Mitteldichtung bekannt, bei der das Dichtungsprofil aus wenigstens zwei Querschnittsbereichen besteht, wobei ein Bereich aus einem kompakten Material und ein anderer Bereich aus einem geschäumten Material besteht. Der Bereich mit dem kompakten Material ist als Geradeverbinder oder als Eckverbinder vorgesehen, durch den eine verbesserte Abdichtung der Mitteldichtung in den Stoßbereichen erzielt werden soll. Das Problem einer aufwendigen Montage besteht aber weiter fort, da Klebeverbindungen zwischen den kompakten Bereich und dem geschäumten Bereich der Mitteldichtung erzeugt werden müssen.

[0006] Demzufolge ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mitteldichtung anzugeben, die sich einfach montieren lässt und die an den Eckverbindern der Rahmenprofile dicht anschließt.

[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Dichtungsprofil zur Montage an einem Rahmenprofil insbesondere Mitteldichtungsprofil, zum Abdichten eines Falzraumes FR zwischen einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen eines Fensters oder einer Tür gelöst, wobei das Dichtungsprofil mit einer zum Rahmenprofil gerichteten Auflagewand, mit der das Dichtungsprofil an dem Rahmenprofil an- oder aufliegt und an der ein Fußteil zur Befestigung des Dichtungsprofils an dem Rahmenprofil ausgebildet ist, wobei die Auflagewand an ihrer auf dem Rahmenprofil aufliegenden Seite mindestens eine oder mehrere Gleitauflage(n) aufweist. Die Auflagewand ist zum Rahmenprofil ausrichtbar. Mit ihr ist das Dichtungsprofil an dem Rahmenprofil an- oder auf dieses auflegbar.

[0008] Das Rahmenprofil kann ein- oder mehrstückig ausgestaltet sein. Es kann zudem aus einem oder mehreren Materialien bestehen.

[0009] Die Gleitauflagen können dabei nach einer Variante bevorzugt in Abschnitten vorgesehen sein, in welchen das Dichtungsprofil auf Kunststoff - z.B. jeweils auf einem Isoliersteg - aufliegt, um gezielt hier ein Gleiten bzw. "Längsverteilen" des Dichtungsprofils zu ermöglichen.

[0010] Nach Anspruch 1 wird ein Dichtungsprofil geschaffen, bei dem die mindestens eine Gleitauflage einerseits den Reibungskoeffizienten zwischen dem Dichtungsprofil und dem jeweiligen Rahmenprofil reduziert, so dass das Dichtprofil einfacher auf dem jeweiligen Rahmenprofil bei der Montage gleiten kann, andererseits wird das Dichtungsprofil durch die mindestens eine Gleitauflage und dessen kompakten Gefüge ausgesteift, so dass es sich in seiner Längserstreckung bei der Montage weniger stark komprimieren lässt.

[0011] Die wenigstens eine oder die mehreren Gleitauflage(n) kann/können bevorzugt in Längserstreckung des Dichtungsprofiles streifenartig durchgehend vorgesehen sein. Es können auch mehrere der Gleitauflagen insbesondere parallel zueinander vorgesehen sein.

[0012] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Gleitauflage gegenüber Bereichen der übrigen Auflagewand, die ggf. nicht mit der Gleitauflage versehen sind, einen verringerten Reibungskoeffizienten zum Rahmenprofil hin aufweist.

[0013] Nach einer bevorzugten vorteilhaften Variante ist zudem vorgesehen, dass die jeweilige Gleitauflage gegenüber einem oder mehreren Bereichen und/oder sämtlichen anderen Bereichen der übrigen Auflagewand, die nicht mit der Gleitauflage versehen sind, kufenartig - und schienenartig - erhaben ausgebildet ist, insbesondere kufenartig um 0, 2 mm bis 1,5 mm erhaben ausgebildet ist.

[0014] Die eine oder mehreren Gleitauflagen können in der Haupterstreckungsrichtung des Dichtungsprofils durchgehend vorgesehen sein. Sie kann/können bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung auch nur abschnittsweise vorgesehen sein, so dass sie in etwa wie eine gestrichelte Linie aussehen.

[0015] Derart wird vorteilhaft vermieden, dass ein Zuschnitt des Dichtungselement durch Montagekräfte jedenfalls abschnittsweise sehr stark komprimiert wird und diese Verformung wegen des stärker komprimierbaren Gefüges des Dichtungsprofils ohne Gleitauflage nur teilweise reversibel ist, wodurch sich der Zuschnitt bleibend verkürzen kann, so dass an einem Gehrungsstoß zwischen zwei Zuschnitten eine Lücke entsteht, die abgedichtet werden muss. Die Gleitauflage wirkt dem gezielt entgegen und führt zu einem gleichmäßigen Längsverteilung des Materials des Dichtungsprofils in der Haupterstreckungsrichtung des Rahmenprofils.

[0016] Wenn ein Zuschnitt des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils vorteilhaft mit etwas Übermaß geschnitten wird, ist der Zuschnitt durch die Gleitauflage in der Lage, eine parallel zur Längserstreckung des jeweiligen Rahmenprofils wirkende Dichtkraft in den jeweilige Eckbereich zwischen zwei Rahmenprofilen zu erzeugen. Durch die mindestens eine Gleitauflage ist es deshalb vorteilhaft nicht mehr erforderlich, die Zuschnitte des Dichtungsprofils an dem jeweiligen Stoßbereich zusätzlich zu verkleben, um eine zuverlässige Dichtwirkung des Dichtungsprofils im Stoßbereich zu erzielen.

[0017] In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung weist das Dichtungsprofil einen Dichtungskörper auf, der durch die Auflagewand und eine oder mehrere weitere Wände begrenzt ist. Dadurch ergibt sich ein konstruktiv einfaches Dichtungsprofil.

[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist der Dichtungskörper durch die Auflagewand, eine zum Falzraum FR gerichtete, zweite Wand, eine erste seitliche Begrenzungswand sowie einer zweiten seitliche Begrenzungswand gebildet. Dadurch ergibt sich eine einfache Geometrie, deren Verformung bei geschlossenem Flügelrahen einfach vorhersehbar ist und so zu einer sicheren Abdichtung des Falzraumes führt.

[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Dichtungskörper und die mindestens eine Gleitauflage aus einem thermoplastischen Elastomer bestehen. Dadurch verhalten sich der Dichtungskörper und die mindestens eine Gleitauflage bei Raumtemperatur wie klassische Elastomere, sind jedoch beim Erhitzen wie Thermoplaste verformbar und damit vorteilhaft einfach verarbeitbar. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang auch, dass thermoplastischen Elastomere aus einer weichen Elastomer- und einer harten thermoplastischen Komponente bestehen.

[0020] Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der Dichtungskörper ein geschäumtes Gefüge aufweist - also als geschäumter Kunststoff ausgebildet ist - und die mindestens eine Gleitauflage ein kompaktes Gefüge - wenn sie also als nicht geschäumter Kunststoff ausgebildet ist. Dadurch erhält der Dichtungskörper vorteilhaft weiter verbesserte elastomere Eigenschaften sowie eine gute Wärmedämmeigenschaft, während die mindestens eine Gleitauflage eine höhere Steifigkeit sowie in Verbindung mit dem Rahmenprofil einen niedrigen Reibkoeffizienten aufweist. Dadurch ist die Gleitauflage vorteilhaft weniger stark verformbar und gleitet auf dem Rahmenprofil einfacher.

[0021] Es kann weiter nach einer Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass die Auflagewand mit der zweiten Wand über eine oder mehrere Zwischenwände miteinander verbunden ist. Dadurch werden die Wärmedämmeigenschaften des Dichtungsprofils vorteilhaft verbessert.

[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung sind die seitlichen Begrenzungswände sowie die Zwischenwände jeweils mit einem oder beiden taillierten Endabschnitt(en) an die Auflagewand und an die zweite Wand angebunden. Derart wird jeweils eine Art Gelenk oder Sollbewegungsstelle gebildet, wodurch eine Verformung auf Grund einer reduzierten Steifigkeit -also einem reduzierten Widerstand gegen Verformung- vorteilhaft vornehmlich in dem jeweiligen taillierten Endabschnitt stattfindet.

[0023] Vorteilhaft ist weiterhin, wenn die Auflagewand im Bereich des Fußteils mit einer Ausnehmung versehen ist, in die das Fußteil hineinragt. Dadurch ergibt sich ein steifer Bereich um das Fußteil, wodurch das Fußteil dauerhaft sicher in einer Nut des Rahmenprofils gehalten ist.

[0024] Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn ein Steg über dem Fußteil vorgesehen ist, der sich in eine Hohlkammer erstreckt. Der Steg bildet eine Art "Druckpunkt", über den bei der Montage des Dichtungsprofils vorteilhaft gezielt eine Druckkraft auf das Fußteil ausgeübt werden kann, wenn das Dichtungsprofil an dem Dichtvorsprung vertikal nach unten eingedrückt wird, um das Fußteil in die dazu vorgesehene Nut zu drücken.

[0025] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist an der Auflagewand und benachbart zu dem Fußteil ein schräg nach außen verlaufender Stützsteg vorgesehen, der das Dichtungsprofil unterstützt, wenn der Dichtvorsprung durch den Block an dem Flügelrahmen in eine verschobene Position gebracht wird. Dadurch wird durch eine konstruktiv einfache Maßnahme die Steifigkeit des Dichtungsprofils gezielt erhöht.

[0026] Es kann weiter nach einer Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass das Fußteil und / oder der Stützsteg und / oder ein Abschnitt der Auflagewand im Bereich der Ausnehmung und / oder der Steg aus einem thermoplastischen Elastomer mit einem kompakten Gefüge hergestellt ist. Dadurch erhalten diese Bereiche des Dichtungsprofils eine höhere Steifigkeit. Dadurch sind diese Bereiche des Dichtungsprofils vorteilhaft weniger stark verformbar.

[0027] Vorteilhaft ist auch, wenn der Dichtungskörper im Bereich der äußeren Seitenwand einen äußeren, hautartigen Bereich aufweist, der aus einem thermoplastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge hergestellt ist. Dadurch weist die äußere Seitenwand vorteilhaft eine hohe Verschleißfestigkeit auf.

[0028] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung weist die zweite Wand zumindest abschnittsweise einen äußeren, hautartigen Bereich auf, der aus einem thermoplastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge hergestellt ist. Dadurch weist die zweite Wand vorteilhaft eine hohe Verschleißfestigkeit auf.

[0029] Es kann weiter nach einer Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass die Auflagewand auf ihrer der Auflageseite gegenüberliegenden Seite zumindest abschnittsweise einen äußeren, hautartigen Bereich aufweist, der aus einem thermo-plastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge hergestellt ist. Dadurch weist die Auflagewand vorteilhaft eine hohe Verschleißfestigkeit auf.

[0030] Es kann weiter nach einer Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass im montierten Zustand des Dichtungsprofils ein jeweiliges Ende eines jeweiligen montierten Zuschnitt des Dichtungsprofils mit einem glatten Schnitt versehen ist und im Eckbereich mit Vorspannung dichtend an dem Ende eines anderen Zuschnitts des Dichtungsprofils anliegt. Dadurch ergibt sich eine vorteilhaft einfache Montage des Dichtungsprofils.

[0031] Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn im montierten Zustand des Dichtungsprofils in den Eckbereichen des Rahmens Dichteckstücke eingesetzt sind. Dadurch ergibt sich eine vorteilhaft weiter vereinfachte Montage des Dichtungsprofils.

[0032] Vorteilhaft ist auch, wenn an das jeweilige Dichteckstück jeweils von zwei Seiten ein Abschnitt des Dichtungsprofil angesetzt ist. Dadurch wird eine glatte oder ebene Dichtfläche geschaffen, die vorteilhaft einfach herstellbar ist.

[0033] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist das Dichtungsprofil durch ein Ko-Extrusionsverfahren hergestellt. Dadurch kann durch ein einfaches und bewährtes Fertigungsverfahren das Dichtungsprofil kostengünstig hergestellt werden.

[0034] Geschaffen werden auch ein Blendrahmen und einem Flügelrahmen mit wenigstens einem oder mehreren Rahmenprofilen mit einem oder mehreren Dichtungsprofil(en) nach einem der darauf bezogenen Ansprüche.

[0035] Dabei kann bevorzugt vorgesehen sein, dass eine oder mehrere der einen oder mehreren Gleitauflagen auf Kunststoff - z.B. jeweils auf einem Isoliersteg - des jeweiligen Rahmenprofils aufliegt/aufliegen.

[0036] Zudem wird auch ein Fenster oder eine Tür geschaffen, wobei einer oder beide der Elemente Flügelrahmen und Blendrahmen nach Anspruch 17 ausgestaltet sind.

[0037] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0038] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Figuren näher beschrieben. Die Figuren sind aber lediglich beispielhaft zu verstehen und veranschaulichen die Erfindung nicht in abschließender Weise. Auch andere wortsinngemäße Ausführungsformen und Äquivalente der dargestellten Ausgestaltungen fallen unter den Schutzbereich. Zudem sind einzelne Halbsätze, Sätze oder Absätze der nachfolgenden Beschreibung je für sich betrachtet nicht nur für das dargestellte Ausführungsbeispiel vorteilhaft, sondern allgemeiner auch für andere Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es zeigen:
Figur 1:
ein Ausschnitt einer räumlichen Darstellung eines Rahmens eines Fensters oder einer Tür mit einem Eckstoß und einem Eckverbinder;
Figur 2:
den Ausschnitt aus Fig. 1 mit einem eingesetzten Dichtungsprofil;
Figur 3:
ein Ausschnitt einer räumlichen Darstellung eines Rahmens eines Fensters oder einer Tür mit einer T-Verbindung und einem Eckverbinder;
Figur 4:
den Ausschnitt aus Fig. 3 mit einem eingesetzten Dichtungsprofil;
Figur 5:
eine Schnittdarstellung eines Fensters oder einer Tür;
Figur 6:
eine Schnittdarstellung des Dichtungsprofils aus Fig. 5;
Figur 7:
ein Rahmen, in dem ein Dichtungsprofil nach Fig. 6 eingesetzt wird.


[0039] Fig. 1 zeigt einen (Blend-)Rahmen 1, der ein erstes Rahmenprofil 2 und ein zweites Rahmenprofil 3 aufweist, wobei diese winklig zueinander ausgerichtet sind, vorzugsweise rechtwinklig. Hierfür liegen die Rahmenprofile 2 und 3 hier entlang einer Gehrungsfläche 4 aneinander. Der Blendrahmen 1 ist Teil eines Fensters oder einer Tür. Der jeweilige Rahmen ist vorzugsweise umlaufend geschlossen ausgebildet.

[0040] In Fig. 2 ist an dem Rahmenprofil 2 und dem Rahmenprofil 3 im Eckbereich ein Eck-Dichtelement 5 gezeigt, das in der Verlängerung zu einem Zuschnitt eines Dichtungsprofils 6 angeordnet ist. Sowohl an dem Rahmenprofil 2 als auch an dem Rahmenprofil 3 ist jeweils ein Zuschnitt - also ein Längsabschnitt - des Dichtungsprofils 6 fixiert.

[0041] In Fig. 3 ist jeweils eine T-Verbindung 1' - eine Art T-Stoß - dargestellt, bei der ein erstes Rahmenprofil 2' mit einem zweiten Rahmenprofil 3' verbunden ist, wobei die Rahmenprofile 2' und 3' rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind. Das Rahmenprofil 3' ist stirnseitig an einer Stoßfläche an dem Rahmenprofil 2' fixiert. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, kann auch in dem Eckbereich einer solchen T-Verbindung 1' ein Eck-Dichtelement 5 montiert werden.

[0042] In Fig. 4 ist an dem Rahmenprofil 2' und dem Rahmenprofil 3' im Eckbereich ein Eck-Dichtelement 5 gezeigt, welches in der Verlängerung zu einem Zuschnitt des Dichtungsprofils 6 angeordnet ist. Der jeweilige Zuschnitt des Dichtungsprofils 6 ist sowohl an dem Rahmenprofil 2' als auch an dem Rahmenprofil 3' befestigt.

[0043] In Fig. 5 ist das Dichtungsprofil 6 in einer am Rahmenprofil 2 montierten Position gezeigt. Das Rahmenprofil 2 kann baugleich zu dem Rahmenprofil 3 ausgebildet sein und auch die Rahmenprofile 2' und 3' können entsprechend ausgebildet sein. Das Rahmenprofil 2 umfasst eine Innenschale 20 aus Aluminium und eine Außenschale 22 aus Aluminium, die über Isolierstege 21 aus Kunststoff miteinander verbunden sind. An der Außenschale 22 ist eine Nut 23 für eine äußere Dichtung vorgesehen.

[0044] Die Begriffe "innen" und "außen" beziehen sich hier auf die bevorzugte Einbausituation eines Fensters oder einer Tür mit einem Rahmenprofil 2, 3, 2' oder 3' und sind bei umgekehrten Einbau auch austauschbar.

[0045] An dem Isoliersteg 21 ist eine Nut 24 ausgebildet, die hier als T-Nut gestaltet ist und in die ein Fußteil 601 des Dichtungsprofils 6 eingefügt ist und über nach innen gerichteten Stege der Nut 24 fixiert wird.

[0046] Das Dichtungsprofil 6 weist eine Auflagewand 602 auf, mit der das Dichtungsprofil 6 seitlich der Nut 24 an dem Rahmenprofil 2, 2', 3, 3' an- oder aufliegt und an der das Fußteil 601 zur Befestigung des Dichtungsprofils 6 in der Nut des Rahmenprofils 2, 2', 3, 3' ausgebildet ist.

[0047] Das Dichtungsprofil 6 weist einen Dichtungskörper 60 auf. Der Dichtungskörper 60 ist hier durch die Auflagewand 602 und eine oder mehrere weitere Wände 603, 604, 605 begrenzt. Der Dichtungskörper 60 ist hier durch die Auflagewand 602, eine zum Falzraum FR gerichtete, zweite Wand 603, eine erste seitliche Begrenzungswand 604 sowie einer zweiten seitlichen Begrenzungswand 605 gebildet. Der Dichtungskörper 60 weist hier somit eine im Wesentlichen rechteckförmige Querschnittsgeometrie auf. Dies ist zweckmäßig und vorteilhaft, jedoch nicht zwingend. Der Dichtungskörper 60 kann auch eine andere, wie z.B. eine runde oder ovale Querschnittsgeometrie aufweisen.

[0048] Der Dichtungskörper 60 ist vorzugsweise als Hohlkammerprofil ausgebildet. Die Auflagewand 602 kann weiterhin mit der zweiten Wand 603 über eine oder mehrere Zwischenwände 606, 607 miteinander verbunden sein. An der zweiten Wand 603 des Dichtungskörpers 60 ist ein Dichtvorsprung 608 angeformt.

[0049] In Fig. 5 ist das (Blend-)Rahmenprofil 2 ferner zusammen mit einem Flügelrahmenprofil 7 eines Flügelrahmens dargestellt, das relativ zu dem (Blend-)Rahmenprofil 2 bewegbar ist. Der Flügelrahmen bildet gemeinsam mit dem Blendrahmen 1 und einem Flächenelement, wie z.B. einer Verglasung, das Fenster oder die Tür.

[0050] Das Flügelrahmenprofil 7 kann als wärmegedämmtes Verbundprofil ausgebildet sein und weist an seiner Außenseite eine Anlagefläche 71 auf, die mit einem Dichtungsprofil (hier nicht dargestellt) zusammenwirkt, das in der Nut 23 fixiert ist. Das Flügelrahmenprofil 7 weist an der Innenseite eine Nut 72 auf, an der eine innere Dichtung eingezogen ist, die mit der Innenschale 20 des Rahmenprofils 2 zusammenwirkt, so dass das Dichtungsprofil 6 als Mitteldichtung ausgebildet ist, die zwischen einer äußeren und der inneren Dichtung angeordnet ist. Das Dichtungsprofil 6 erstreckt sich im Wesentlichen über die Breite der Isolierstege 21.

[0051] Das Dichtungsprofil 6 liegt bei geschlossenem Flügelrahmen mit dem Dichtvorsprung 608 an einem Block 70 an, der Teil eines Isoliersteges 75 des Flügelrahmenprofils 7 ist. In einer geschlossenen Position des Flügelrahmens verformt der Block 70 das Dichtungsprofil 6, wie dies in Fig. 5 angedeutet ist. Der Dichtvorsprung 608 liegt mit einer Dichtfläche an dem Block 70 an, wobei das Dichtungsprofil 6 im Bereich der zweiten Wand 603 nach links in Bezug auf Fig. 5 verschoben wurde.

[0052] Hierfür ist die zweite Wand 603 relativ zu der Auflagewand 602 über die erste seitliche Begrenzungswand 604, die zweite seitliche Begrenzungswand 605 sowie über die Zwischenwände 606, 607 nach Art eines Parallelogrammlenkers verschiebbar, wobei in Fig. 5 das verschobene Dichtungsprofil 6 dargestellt ist und in Fig. 6 das unverschobene Dichtungsprofil 6. Durch die Verbindung der Auflagewand 601 mit der zweiten Wand 603 über die seitlichen Begrenzungswände 604, 605 sowie über die Zwischenwände 606, 607 kann der Dichtvorsprung 608 mit geringen Federkräften in eine Richtung senkrecht zur Längserstreckung des Blendrahmenprofils 2, 2', 3, 3' verschoben werden.

[0053] Das Flügelrahmenprofil 7 kann einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein. Es kann wie hier eine Innenschale 73 sowie eine Außenschale 74 aufweisen, die durch einen oder mehrere Isolierstege 75 verbunden sind. Die Isolierstege 75 sind aus Kunststoff hergestellt. Der Isoliersteg 75, der einem Falzraum FR zwischen dem Blendrahmenprofil 2, 2', 3, 3' und dem Flügelrahmenprofil 7 zugewandt ist, bildet den Block 70 aus. In einen Glasfalzraum GF des Flügelrahmenprofils 7 ist eine Wärmeschutzverglasung eingesetzt, die hier dreischeibig ausgeführt ist. Die Wärmeschutzverglasung wird mit einer Glashalteleiste 76 gehalten. Der Glasfalzraum GF ist mit Dichtungen gegen die Umgebung abgedichtet, die jeweils an der Glashalteleiste 76 und an der Außenschale 74 angebracht sind.

[0054] In Fig. 6 ist eine bevorzugtes Dichtungsprofil 6 im Detail dargestellt. Die seitlichen Begrenzungswände 604, 605 sowie die Zwischenwände 606, 607 sind jeweils mit einem oder beiden taillierten Endabschnitt(en) an die Auflagewand 602 und an die zweite Wand 603 angebunden. Derart wird jeweils eine Art Gelenk oder Sollbewegungsstelle gebildet, wodurch eine Verformung auf Grund einer reduzierten Steifigkeit -also einem reduzierten Widerstand gegen Verformung- vornehmlich in dem jeweiligen taillierten Endabschnitt stattfindet.

[0055] An der Auflagewand 602 ist das Fußteil 601 mit einem pilzkopfförmigen Querschnitt angesetzt, wobei die Auflagewand 602 im Bereich des Fußteils 601 mit einer Ausnehmung 609 versehen ist, in die das Fußteil 601 hineinragt. Die Auflagewand 602 kann zusätzlich beabstandet von dem Fußteil 601 an einer Nut des Rahmenprofils 2 fixiert werden, so dass ein Verschieben der Auflagewand 602 senkrecht zur Längsrichtung des Dichtungsprofils 6 sicher vermieden wird.

[0056] Ferner ist ein Steg 615 über dem Fußteil 601 vorgesehen, der sich in eine Hohlkammer erstreckt, die durch die Auflagewand 602, die linke seitliche Begrenzungswand 604 und die Zwischenwand 606 gebildet wird. Der Steg 615 bildet eine Art "Druckpunkt", über den bei der Montage des Dichtungsprofils 6 gezielt eine Druckkraft auf das Fußteil 601 ausgeübt werden kann, wenn das Dichtungsprofil 6 an dem Dichtvorsprung 608 vertikal nach unten eingedrückt wird, um das Fußteil 601 in die dazu vorgesehene Nut 24 zu drücken.

[0057] An der Auflagewand 602 und benachbart zu dem Fußteil 601 ist ein schräg nach außen verlaufender Stützsteg 610 vorgesehen, der das Dichtungsprofil 6 unterstützt, wenn der Dichtvorsprung 608 durch den Block 70 an dem Flügelrahmen in eine verschobene Position geschoben wird, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist.

[0058] Das Dichtungsprofil 6 ist aus einem elastischen Werkstoff, vorzugsweise aus einem mehrkomponentigen elastischen Werkstoff hergestellt. Dabei können die einzelnen Komponenten des Werkstoffs unterschiedliche Dichten aufweisen und/oder aus kompaktem und geschäumtem Gefüge bestehen. Besonders bevorzugst ist das Dichtungsprofil 6 aus einem Elastomer, insbesondere einem geschäumten Elastomer (vorzugsweise geschäumtes TPE), hergestellt, da ein solcher Werkstoff es erlaubt, Bauteile einerseits geschäumt, andererseits kompakt herzustellen.

[0059] Das Dichtungsprofil 6 ist vorzugsweise durch ein Ko-Extrusionsverfahren hergestellt. Durch das Ko-Extrusionsverfahren ist es möglich, das Dichtungsprofil 6 auf besonders einfache Weise zumindest abschnittsweise mit Eigenschaften zu versehen, die sich von den Eigenschaften des Dichtkörpers 60 unterscheiden.

[0060] In Fig. 6 ist das Dichtungsprofil 6 in einem unverformten Zustand ohne benachbarte Bauteile dargestellt. Es weist an einer Außenseite seiner Auflagewand 602 mindestens eine -hier drei- Gleitauflagen 611 auf.

[0061] Die eine oder mehreren Gleitauflagen 611 ist/sind gegenüber Bereichen der übrigen Auflagewand, an der sie sich befinden, die aber in diesen anderen Bereichen nicht mit der Gleitauflage versehen ist, schienenartig und vorzugsweise kufenartig um 0, 2 mm bis 1,5 mm erhaben ausgebildet.

[0062] Die Gleitauflagen 611 sind vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge im Ko-Extrusionsverfahren hergestellt und reduzieren so den Reibungskoeffizienten zwischen dem Dichtungskörper 60 und dem jeweiligen Rahmenprofil 2, 2' 3, 3', 7. Die Gleitauflage(n) 611 können auch auf andere Weise realisiert werden. Sie erstrecken sich hier streifenartig in Hauterstreckungsrichtung des Dichtungsprofiles vorzugsweise über dessen gesamte Länge. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Gleitauflage gegenüber Bereichen der übrigen Auflagewand, die ggf. nicht mit der Gleitauflage versehen sind, einen verringerten Reibungskoeffizienten zum Rahmenprofil hin aufweist. Die Gleitauflagen können bevorzugt in Abschnitten vorgesehen sein, in welchen das Dichtungsprofil auf Kunststoff - z.B. jeweils auf einem Isoliersteg - aufliegt, um gezielt hier ein Gleiten bzw. "Längsverteilen" des Dichtungsprofils zu ermöglichen.

[0063] Ein Zuschnitt eines herkömmlichen Dichtungsprofils, der auf Gehrung geschnitten in ein Rahmenprofil 2, 2' 3, 3', 7 eingesetzt werden soll, wird üblicherweise auf die jeweilige Länge des lichten Falzraumes FR des jeweiligen Rahmens geschnitten

[0064] Ein Zuschnitt des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 6 kann mit etwas Übermaß geschnitten werden. Dadurch ist der Zuschnitt in der Lage, eine parallel zur Längserstreckung des jeweiligen Rahmenprofils 2, 2', 3, 3', 7 wirkende Dichtkraft in den jeweilige Eckbereich zwischen zwei Rahmenprofilen 2, 2', 3, 3', 7 zu erzeugen.

[0065] Dies ist möglich, da die mindestens eine Gleitauflage 611 einerseits den Reibungskoeffizienten zwischen dem Dichtungsprofil 6 und dem jeweiligen Rahmenprofil 2, 2', 3, 3', 7 reduziert, so dass das Dichtprofil einfacher auf dem jeweiligen Rahmenprofil 2, 2', 3, 3', 7 bei der Montage gleiten kann, andererseits wird das Dichtungsprofil 6 durch die mindestens eine Gleitauflage 611 und dessen kompakten Gefüge ausgesteift, so dass es sich in seiner Längserstreckung bei der Montage weniger stark komprimieren lässt.

[0066] Derart wird vorteilhaft vermieden, dass ein Zuschnitt des Dichtungselement 6 durch Montagekräfte komprimiert wird und diese Verformung wegen des stärker komprimierbaren Gefüges des Dichtkörpers 60 nur teilweise reversibel ist, wodurch sich der Zuschnitt bleibend verkürzen kann, so dass an einem Gehrungsstoß zwischen zwei Zuschnitten eine Lücke entsteht, die abgedichtet werden muss. Durch die mindestens eine Gleitauflage 611 ist es deshalb vorteilhaft nicht mehr erforderlich, die Zuschnitte des Dichtungsprofils 6 an dem jeweiligen Stoßbereich zusätzlich zu verkleben, um eine zuverlässige Dichtwirkung des Dichtungsprofils 6 im Stoßbereich zu erzielen.

[0067] Das jeweilige Ende des jeweiligen Zuschnitts des Dichtungsprofils 6 kann mit einem Konturschnitt versehen sein. Vorzugsweise ist das jeweilige Ende des jeweiligen Zuschnitts des Dichtungsprofils 6 jedoch mit einem glatten Schnitt versehen und im Eckbereich von zwei Rahmenprofilen 2, 2', 3, 3', 7 dichtend auf das Ende eines anderen Zuschnitts des Dichtprofils 6 aufeinanderpresst. Eine solche glatte oder ebene Gehrungsfläche 4, 4' (siehe Fig. 1 und Fig. 2) ist vorteilhaft einfach herstellbar.

[0068] Das Fußteil 601 und / oder der Stützsteg 610 und / oder ein Abschnitt der Auflagewand 602 im Bereich der Ausnehmung 609 und / oder der Steg 615 sind ebenfalls vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer mit einem kompakten Gefüge im Ko-Extrusionsverfahren hergestellt und weisen so ebenfalls eine hohe Steifigkeit auf. Dadurch ist das Dichtungsprofil 6 sicher über das Fußteil 601 in die dafür vorgesehene Nut 24 einsetzbar, ohne dass das Fußteil 601 auf Grund einer geringen Steifigkeit gepaart mit einem Setzverhalten dabei erheblich verformt wird, einer Kraft, die im Fügevorgang auf das Dichtungsprofil 6 aufgebracht wird ausweichen kann und /oder aus einer Verformung nicht mehr in seine ursprüngliche Geometrie vollständig zurückkommt, wie dies bei einem geschäumten Fußteil 601 passieren kann.

[0069] Der Dichtungskörper 60 kann optional - hier beispielsweise im Bereich der äußeren Seitenwand 604 - einen äußeren, hautartigen Bereich 612 aufweisen, der vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge im Ko-Extrusionsverfahren hergestellt ist, so dass die äußere Seitenwand 604 durch den hautartigen Bereich 612 eine hohe Verschleißfestigkeit aufweisen kann.

[0070] Die zweite Wand 603 kann zumindest abschnittsweise ebenfalls einen äußeren, hautartigen Bereich 613 aufweisen, der vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge im Ko-Extrusionsverfahren hergestellt ist, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Der äußere hautartige Bereich 613 kann sich bis auf die Außenseite der rechten seitlichen Begrenzungswand 605 erstrecken. Die zweite Wand 603 und die rechte seitliche Außenwand 605 weisen durch den hautartigen Bereich 613 hier dann ebenfalls eine besonders hohe Verschleißfestigkeit auf.

[0071] Ferner kann die Auflagewand 602 auf ihrer der Auflageseite gegenüberliegenden Seite zumindest abschnittsweise ebenfalls einen äußeren, hautartigen Bereich 614 aufweisen, der vorzugsweise aus einem thermo-plastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge im Ko-Extrusionsverfahren hergestellt ist, wie dies ebenfalls in Fig. 6 dargestellt ist. Die Auflagewand 602 weist durch den hautartigen Bereich 614 eine hohe Verschleißfestigkeit auf.

[0072] Die übrigen Bereiche des Dichtungskörpers 60 sind vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer mit geschäumten Gefüge im Ko-Extrusionsverfahren hergestellt. Dadurch gewährleistet das Dichtungsprofil 6 eine gute Wärmedämmung.

[0073] In Fig. 7 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung dargestellt. In dieser Ausführungsform sind in den Eckbereichen des Rahmens -hier des Blendrahmens 1,1'-Dichteckstücke 8 vorgesehen bzw. in diese eingesetzt. An das jeweilige Dichteckstück 8 ist jeweils von zwei Seiten ein Zuschnitt des Dichtungsprofil 6 angesetzt. Das Dichtprofil 6 ist jeweils "durchhängend" dargestellt, so wie es sich in einer Montagesituation vor der endgültigen Montage des Dichtprofils 6 in das jeweilige Rahmenprofil 2, 2', 3, 3', 7 ergibt. In der endgültigen Montageposition wird ein regelmäßiger rechteckiger Dichtrahmen gebildet, dessen Stoßbereiche jeweils eine hervorragende Dichtigkeit aufweisen.

[0074] Auch in dieser Ausführungsvariante ist der jeweilige Zuschnitt des Dichtungsprofils 6 mit etwas Übermaß geschnitten. Damit ist er in der Lage, eine parallel zur Längserstreckung des jeweiligen Rahmenprofils 2, 2', 3, 3', 7 wirkende Dichtkraft an den jeweilige Stoßbereich des jeweiligen Dichteckstück 8 zu erzeugen. Das jeweilige Ende des Zuschnitts des Dichtungsprofile 6 ist mit einem glatten Schnitt dichtend an das jeweilige Dichteckstück 8 gepresst. Dadurch ist es vorteilhaft nicht mehr erforderlich, die Dichtungsprofile 6 an dem jeweiligen Stoßbereich zusätzlich zu verkleben, um eine zuverlässige Dichtwirkung der Dichtungsprofile 6 im Stoßbereich zu erzielen.

[0075] Folgende Materialien/Materialkombinationen haben sich bei bevorzugten Ausführungsformen als besonders vorteilhaft erweisen: Bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung können die Gleitauflagen auch aus PP mitextrudiert werden.
Einsatz Materialbezeichnung Materialgruppe Dichte in kg/m3 Geschäumt Lambda in W/(m*K) Shore-Härte COF auf PA 66 GF40
Fuß, Haut, Gleitelemente RI-10192 TPE-S 1138 Nein 0.24 60 < 0.5
Dichtungskörper Dryflex 502300S 7% TPE-S 400 ja 0.07 - ca. 1.5


[0076] Bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung können die Gleitauflagen auch aus PP mitextrudiert werden.

Bezugszeichenliste



[0077] 
1, 1'
Blendrahmen
2, 2'
Blendrahmenprofil
20
Innenschale
21
Isoliersteg
22
Außenschale
23
Nut
24
Nut
3, 3'
Blendrahmenprofil
4, 4'
Gehrungsfläche
5
Eck-Dichtelement
6
Dichtungsfläche
60
Dichtungskörperl
601
Fußteil
602
Auflagewand
603
Wand
604
seitliche Wand
605
seitliche Wand
606
Zwischenwand
607
Zwischenwand
608
Dichtvorsprung
609
Ausnehmung
610
Stützsteg
611
Gleitauflage
612
hautartiger Bereich
613
hautartiger Bereich
614
hautartiger Bereich
615
Steg
7
Flügelprofil
70
Block
71
Anlagefläche
72
Nut
73
Innenschale
74
Außenschale
75
Isoliersteg
76
Glashalteleiste
8
Dichteckstück
FR
Falzraum
GF
Glasfalzraum



Ansprüche

1. Dichtungsprofil (6) zur Montage an ein Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7), insbesondere Mitteldichtungsprofil, zum Abdichten eines Falzraumes FR zwischen einem Blendrahmen (2, 2', 3, 3') und einem Flügelrahmen (7) eines Fensters oder einer Tür, mit einer zum Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) gerichteten Auflagewand (602), mit der das Dichtungsprofil (6) an dem Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) an- oder aufliegt und an der ein Fußteil (601) zur Befestigung des Dichtungsprofils (6) an dem Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagewand (602) an ihrer auf dem Rahmenprofil (2, 2', 3, 3', 7) aufliegenden Seite mindestens eine oder mehrere Gleitauflage(n) (611) aufweist.
 
2. Dichtungsprofil (6) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (6) einen Dichtungskörper (60) aufweist, der durch die Auflagewand (602) und eine oder mehrere weitere Wände (603, 604, 605) begrenzt ist, wobei der Dichtungskörper (60) vorzugsweise durch die Auflagewand (602), eine zum Falzraum FR gerichtete, zweite Wand (603), eine erste seitliche Begrenzungswand (604) sowie einer zweiten seitliche Begrenzungswand (605) gebildet ist.
 
3. Dichtungsprofil (6) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungskörper (60) und die mindestens eine Gleitauflage (611) aus einem thermoplastischen Elastomer bestehen.
 
4. Dichtungsprofil (6) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungskörper (60) ein geschäumtes Gefüge aufweist und die mindestens eine Gleitauflage (611) ein kompaktes Gefüge aufweist.
 
5. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Gleitauflage (611) gegenüber einem oder mehreren Bereichen der übrigen Auflagewand, die nicht mit der Gleitauflage versehen sind, einen verringerten Reibungskoeffizienten aufweist.
 
6. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Gleitauflage (611) gegenüber einem oder mehreren Bereichen der übrigen Auflagewand, die nicht mit der Gleitauflage (611) versehen sind, kufenartig erhaben ausgebildet ist, insbesondere kufenartig um 0, 2 mm bis 1,5 mm erhaben ausgebildet ist.
 
7. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagewand (602) mit der zweiten Wand (603) über eine oder mehrere Zwischenwände (606, 607) miteinander verbunden ist, wobei vorzugsweise die seitlichen Begrenzungswände (604, 605) sowie die Zwischenwände (606, 607) jeweils mit einem oder zwei taillierten Endabschnitt(en) an die Auflagewand (602) und an die zweite Wand (603) angebunden sind.
 
8. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagewand (602) im Bereich des Fußteils (601) mit einer Ausnehmung (609) versehen ist, in die das Fußteil (601) hineinragt.
 
9. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Auflagewand (602) und benachbart zu dem Fußteil (601) ein schräg nach außen verlaufender Stützsteg (610) vorgesehen ist, der das Dichtungsprofil (6) unterstützt, wenn der Dichtvorsprung (608) durch den Block (70) an dem Flügelrahmen in eine verschobene Position gebracht wird.
 
10. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steg (615) über dem Fußteil (601) vorgesehen ist, der sich in eine Hohlkammer erstreckt.
 
11. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (601) und / oder der Stützsteg (610) und / oder ein Abschnitt der Auflagewand (602) im Bereich der Ausnehmung (609) und / oder der Steg (615) aus einem Elastomer, insbesondere einem thermoplastischen Elastomer mit einem kompakten Gefüge, hergestellt ist.
 
12. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungskörper (60) im Bereich der äußeren Seitenwand (604) einen äußeren, hautartigen Bereich (612) aufweist, der aus einem thermoplastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge hergestellt ist und/oder dass die zweite Wand (603) zumindest abschnittsweise einen äußeren, hautartigen Bereich (613) aufweist, der aus einem thermoplastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge hergestellt ist.
 
13. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der äußere hautartige Bereich (613) bis auf die Außenseite der rechten seitlichen Begrenzungswand (605) erstreckt.
 
14. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagewand (602) auf ihrer der Auflageseite gegenüberliegenden Seite zumindest abschnittsweise einen äußeren, hautartigen Bereich (614) aufweist, der aus einem thermo-plastischen Elastomer mit kompaktem Gefüge hergestellt ist.
 
15. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im montierten Zustand des Dichtungsprofils (6) ein jeweiliges Ende eines jeweiligen montierten Abschnitts des Dichtungsprofils (6) mit einem glatten Schnitt versehen ist und im Eckbereich mit Vorspannung dichtend an dem Ende eines anderen Abschnitts des Dichtungsprofils (6) anliegt.
 
16. Dichtungsprofil (6) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im montierten Zustand des Dichtungsprofils (6) in den Eckbereichen des Rahmens Dichteckstücke (8) eingesetzt sind, wobei vorzugsweise an das jeweilige Dichteckstück (8) jeweils von zwei Seiten ein Abschnitt des Dichtungsprofil 6 angesetzt ist.
 
17. Blendrahmen (2, 2', 3, 3') oder Flügelrahmen (7) eines Fensters oder einer Tür, gekennzeichnet durch wenigstens eines oder mehrere Rahmenprofile mit einem oder mehreren Dichtungsprofil(en) nach einem der vorstehenden Ansprüche und insbesondere eine Anordnung derart, dass eine oder mehrere der einen oder mehreren Gleitauflagen auf Kunststoff - z. B. jeweils auf einem Isoliersteg - des jeweiligen Rahmenprofils aufliegt/aufliegen.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente