[0001] Die Erfindung betrifft ein regeneriertes Bohrgestänge, insbesondere für gewindegekoppelte
Bohrgestänge, und ein Verfahren zur Herstellung eines Regenerationsbohrgestänges.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Bohrgestänge für Bohrungen im Erdreich als solche
bekannt. Diese werden regelmäßig mehrteilig ausgebildet und weisen hierfür Kopplungsgewinde
auf, an denen die einzelnen Gestänge in axialer Abfolge gekoppelt werden um so ausreichende
Bohrtiefen oder Bohrlängen zu erreichen.
[0003] Hierbei besteht das technische Problem, dass die Bohrgestänge einer erheblichen abrasiven
Belastung durch die Mantelreibung gegenüber dem umliegenden Erdreich unterliegen.
Die Bohrgestänge sind üblicherweise tailliert ausgebildet, so dass an den sogenannten
Köpfen, also nahe den Kopplungsgewinden, der größte Materialabtrag stattfindet. Zudem
ist dieser Bereich auch maßgeblich für das Verschleißmaß.
[0004] Um einen kostenaufwändigen Austausch der Bohrgestänge zu vermeiden ist es dem Grunde
nach bekannt, den abrasiven Materialverlust durch Auftragsschweißen wieder aufzufüllen
und so die Bohrgestänge wieder zu ertüchtigen.
[0005] Beispielsweise beschreibt
US 2004 206 726 A1 ein Verfahren zum Verstärken von Verbindungstücken an Bohrgestängen, bei dem durch
ein Elektroauftragsschweißverfahren unter Schutzgas das Material einer Füllelektrode
im Lichtbogen geschmolzen und aufgetragen wird.
[0006] Ferner beschreibt
DE 35 33 344 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Auftragen einer hartstopppartikelhaltigen
Schmelze auf einen Bohrgestängeverbinder. Hierbei wird Pulver, welches sowohl schmelzbares
Material als auch Hartstoffpartikel aufweist, mittels eines Dosiergerätes aufgetragen
und mittels eines Schweißbrenners aufgeschmolzen.
[0007] Die beschriebenen Lösungen nach den Stand der Technik weisen den Nachteil auf, dass
zusätzliche Maßnahmen zur Erzielung einer gleichmäßigen Auftragsdicke erforderlich
sind und dass stets ein Kompromiss zwischen den abrasiven Eigenschaften und der Schweißfähigkeit
des Auftragsmaterials eingegangen werden muss.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, unter Überwindung der Nachteile des Standes der Technik
ein regeneriertes Bohrgestänge aufzuzeigen, dass eine hohe abrasive Beständigkeit
aufweist, aus Bohrgestänge unterschiedlichen Verschleißgrades erstellbar sowie prozesssicher
und kostengünstig herstellbar ist. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Regenerationsbohrgestänges anzugeben.
[0009] Die Aufgabe wird in Bezug auf das Regenerationsbohrgestänge durch die im Patentanspruch
1 aufgeführten Merkmale und in Bezug auf das Verfahren durch die im Patentanspruch
5 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Regenerationsbohrgestänge wird eine Lösung aufgezeigt,
wie aus einem verschlissenen Bohrgestänge ein ertüchtigtes Bohrgestänge, nachfolgend
Regenerationsbohrgestänge bezeichnet, bereitgestellt wird. Als Regenerationsbohrgestänge
sind alle Bohrgestänge für Bohrungen im Erdreich zu verstehen, wobei es sich insbesondere
um Bohrgestänge für Vertikalbohrungen und um Bohrgestänge für Horizontalbohrungen
handeln kann.
[0011] Das erfindungsgemäße Bohrgestänge weist als Grundkomponenten einen Bohrgestängegrundkörper,
eine Regenerationshülse und eine Kopplungszone auf.
[0012] Der Bohrgestängegrundkörper liegt als ein gebrauchtes Bohrgestänge vor und weist
mindestens einen endseitigen Verbindungsabschnitt auf. In der Regel liegt jedoch an
beiden Enden jeweils ein Verbindungsabschnitt vor. An dem Verbindungsabschnitt erfolgt
die axiale Ankopplung an ein weiteres Bohrgestänge, so dass sich im bestimmungsgemäß
montierten Zustand die Verbindungsabschnitte der verbunden Bohrgestänge gegenüberliegen.
An den Verbindungsabschnitten sind die Bohrgestänge bevorzugt mit einem größeren Durchmesser
ausgebildet, so dass sich eine taillierte Grundform eines solchen Bohrgestänges ergibt.
[0013] Der Bohrgestängegrundkörper weist an dem endseitigen Verbindungsabschnitt eine Verbindungsabschnittaußenmantelfläche
auf. Es handelt sich dabei um den Abschnitt der Bohrgestängeaußenmantelfläche im Bereich
des Verbindungsabschnitts.
[0014] Erfindungsgemäß weist das Regenerationsbohrgestänge ferner eine Regenerationshülse
auf. Die Regenerationshülse ist hohlzylindrisch ausgebildet. Als hohlzylindrisch wird
im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht eine geometrische Kategorie, sondern eine
rohrförmige Grundform verstanden, so dass beispielsweise auch Konizitäten des Innenmantels
und/oder des Außenmantels erfasst sind.
[0015] Die Regenerationshülse ist in einer Montagelage konzentrisch zu der Hauptlängsachse
des Bohrgestängegrundkörpers angeordnet und umschließt konzentrisch zumindest abschnittsweise
den Verbindungsabschnitt.
[0016] Die Regenerationshülse weist erfindungsgemäß einen Hülsenkörper und eine Hülseninnenmantelfläche
auf.
[0017] Hierbei weist der Hülsenkörper einen Hartstoffkörpereinschluss auf. Als Hartstoffkörpereinschluss
wird vorliegend jede Anordnung von Hartstoff in oder an der Regenerationshülse verstanden.
Insbesondere kann der Hartstoffkörpereinschluss als Einlassung mehrerer diskreter
Körper wie Stäbe, Kugeln, Prismen oder Ähnlichem mit definierten Anordnungen bestehen.
Daneben sind auch unregelmäßige Einschlüsse in Form von Granulaten oder auch Aufträge
beispielsweise an der Außenmantelfläche der Regenerationshülse erfasst. Der Hartstoffkörpereinschluss
kann insbesondere aus hochwertigen Industriekeramiken wie beispielsweise Siliziumcarbid,
Wolframcarbid, Tantalscarbid oder Kompositen hiervon bestehen.
[0018] Das erfindungsgemäße Regenerationsbohrgestänge ist ferner insbesondere dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopplungszone die Verbindungsabschnittaußenmantelfläche und die Hülseninnenmantelfläche
flächig verbindet.
[0019] Dabei liegt die Kopplungszone erfindungsgemäß als eine Hybridkopplung einerseits
stoffschlüssig mittels einer Reibschweißnaht und andererseits kraftschlüssig mittels
einer Aufschrumpfung vor.
[0020] Dem liegt zu Grunde, dass die Regenerationshülse mit Untermaß auf den Verbindungsabschnitt
aufgeschoben wird. Um ein definiertes Untermaß zu erhalten ist es insbesondere vorgesehen,
das verschlissene Bohrgestänge an dem Verbindungsabschnitt durch Längsdrehen auf den
passenden Durchmesser abzudrehen. Durch eine Verdrehung der Regenerationshülse und
des Bohrgestängegrundkörpers wird an der durch das Untermaß erhaltenden umlaufenden
Druckkontaktfläche zwischen der Hülseninnenmantelfäche und der Verbindungsabschnittaußenfläche
mittels Reibung Wärme erzeugt, bis ein Verschmelzen der Oberflächen der Reibungspartner
eintritt. Hierdurch wird die flächige Reibschweißnaht und damit der erfindungsgemäße
Stoffschluss erzeugt.
[0021] Ferner tritt eine stärkere Erwärmung der Regenerationshülse als des Verbindungsabschnitts
ein, weil der Bohrgestängegrundkörper zum einen dort eine größere Masse und damit
eine größere Wärmekapazität als die Regenerationshülse aufweist und zum anderen die
Wärme durch den Bohrgestängegrundkörper aus diesem Abschnitt schneller abgeleitet
wird. Vorzugsweise kann dies durch eine Vorerwärmung der Regenerationshülse und durch
eine Kühlung des Bohrgestängegrundkörpers unterstützt werden. Infolge der nachfolgenden
Abkühlung und der stärkeren thermischen Schrumpfung der Regenerationshülle liegt diese
über den Umfang gespannt auf und stellt so den Kraftschluss durch die Aufschrumpfung
bereit.
[0022] Der Stoffschluss und der Kraftschluss bilden zusammen die erfindungsgemäße Hybridkopplung
aus.
[0023] Die erfindungsgemäße Lösung weist insbesondere nachfolgende Vorteile auf:
Die Verwendung einer vorgefertigten Regenerationshülse ermöglicht es, ein Bauteil
in höchster Industriequalität einzusetzen, so dass eine besonders hohe Materialgüte
und eine besonders hohe Abrasionsbeständigkeit erreicht werden kann, wie dies mittels
Auftragsschweißens nur bedingt möglich ist.
[0024] Zugleich besteht dadurch der Vorteil der hohen Prozesssicherheit und einer stets
reproduzierbaren Qualität.
[0025] Insbesondere ist es möglich, hochwertige Hartstoffeinschlüsse in der Regenerationshülse
bereitzustellen und so besonders hohe Standzeiten des Regenerationsbohrgestänges zu
erreichen.
[0026] Weiterhin besteht der Vorteil einer kostengünstigen Fertigung, da weniger Zeit für
die Herstellung der Hybridkopplung als beispielsweise für einen helixartigen und unter
Umständen sogar lagenweisen Aufbau einer Auftragsschicht durch Auftragsschweißverfahren
benötigt wird.
[0027] Zudem wird durch die Regenerationshülse zugleich eine definierte Dicke der Materialergänzung
bei der Ertüchtigung ohne etwaige Zusatzmaßnahmen erreicht.
[0028] Es ist ferner eine Modularität der Fertigung möglich, indem Regenerationshülsen mit
standardisierten Maßabstufungen sowohl im Innenmaß, im Außenmaß als auch in der Länge
gefertigt werden können. Zudem können je nach Anforderung Regenerationshülsen mit
unterschiedlichen definierbaren Abrasionsfestigkeiten bereitgestellt werden.
[0029] Vorteilhaft kann auch bei einer etwaigen erneuten Ertüchtigung eines Regenerationsbohrgestänges
eine verschlissene Regenerationshülse durch eine Auftrennung an deren Umfang leichter
demontiert werden, weil somit in einfacher Weise die Kraftschlusskomponente der erfindungsgemäßen
Hybridkopplung aufgehoben werden kann.
[0030] Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung ist der Hartstoffkörpereinschluss
als ein Ringkörper ausgebildet.
[0031] Durch die Ausbildung als Ringkörper gemäß dieser Weiterbildung wird vorteilhaft erreicht,
dass der unmittelbare abrasive Kontakt zwischen dem Erdreich und dem darin rotierenden
Regenerationsbohrgestänge im Wesentlichen ausschließlich an einer Hartstoffoberfläche
erfolgt, so dass lediglich ein sehr geringer Materialabtrag erfolgt. Ferner werden
so vorteilhaft Absätze und sonstige Versprünge an der Umlauffläche vermieden, so dass
der Hartstoffkörper mechanisch weniger belastet wird. Der Ringkörper kann dabei an
seiner Innenmantelfläche und/oder an den axialen Ringflächen Formabschnitte aufweisen,
die einen sicheren und verdrehfesten Formschluss zu dem übrigen Hülsenkörper herstellen.
Es ist auch möglich, mehrere Hartstoffringkörper in einer axialen Abfolge vorzusehen.
[0032] Entsprechend einer weiterführenden vorteilhaften Weiterbildung ist die Regenerationshülse
mehrteilig ausgebildet.
[0033] Eine solche mehrteilige Ausbildung ermöglicht es vorteilhaft insbesondere, Hartstoffkörper,
insbesondere solche mit einer Ringgeometrie zuverlässig aufzunehmen und verdrehfest
festzulegen.
[0034] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das Regenerationsbohrgestänge
dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrgestängegrundkörper einen weiteren endseitigen
Verbindungsabschnitt mit einer weiteren Verbindungsabschnittaußenmantelfläche aufweist,
dass das Regenerationsbohrgestänge eine weitere Regenerationshülse und eine weitere
Kopplungszone aufweist, dass die weitere Regenerationshülse hohlzylindrisch ausgebildet
ist und konzentrisch zumindest abschnittsweise den weiteren endseitigen Verbindungsabschnitt
umschließt, und einen weiteren Hülsenkörper mit einer weiteren Hülseninnenmantelfläche
und einem weiteren Hartstoffkörpereinschluss aufweist, und dass die weitere Kopplungszone
die weitere Verbindungsabschnittaußenmantelfläche und die weitere Hülseninnenmantelfläche
flächig als weitere Hybridkopplung mittels einer weiteren Reibschweißnaht stoffschlüssig
und mittels einer weiteren Aufschrumpfung kraftschlüssig miteinander verbindet.
[0035] Gemäß dieser vorteilhaften Weiterbildung weist das Regenrationsgestänge an seinen
beiden Enden, an denen sich jeweils die Verbindungsstellen zu dem jeweils anschließenden
weiteren Bohrgestänge befinden, eine Regenerationshülse mit einer erfindungsgemäßen
Hybridkopplung auf. Insbesondere kann beispielsweise bei dem endseitigen Verbindungsabschnitt
als Verbindungsmittel ein Gewindepin und an dem weiteren endseitigen Verbindungsabschnitt
als Verbindungsmittel eine Gewindedose angeordnet sein. Die Regenerationshülse und
die weitere Regenerationshülse sind dabei bevorzugt in gleicher Weise aufgebaut und
mit dem Bohrgestängegrundkörper gekoppelt. Für besondere Anwendungen ist es aber auch
möglich, die beiden Regenerationshülsen unterschiedliche auszubilden. Dies kann beispielsweise
bei unterschiedlichen Geometrien der beiden Enden oder auch bei unterschiedlichen
Verschleißgraden sinnvoll sein.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren weist die nachfolgenden Verfahrensschritte auf.
- a) Bereitstellen der Regenerationshülse,
- b) Herstellen eines Übermaßes der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche des Bohrgestängegrundkörpers
gegenüber der Hül-seninnenmantelfläche durch Abdrehen,
- c) axiales Fügen der Regenerationshülse auf den endseitigen Verbindungsabschnitt unter
elasischer Aufweitung der Regenerationshülse und Herstellung einer Flächenpressung
zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche und der Hülseninnenmantelfläche,
- d) Verdrehen des Bohrgestängegrundkörpers relativ zu der Regenerationshülse unter
Überwindung der Reibung zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche und der
Hülseninnenmantelfläche und Erzeugung von Wärme bis zur Ausbildung einer Aufschmelzung,
- e) Beenden des Verdrehens und Abkühlenlassen des Bohrgestängegrundkörpers und der
Regenerationshülse unter Erstarren der Aufschmelzung und Ausbilden der flächigen Reibschweißnaht
zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche und der Hülseninnenmantelfläche,
- f) weiteres Abkühlenlassen der Regenerationshülse mit thermischer Schrumpfung und
Ausbilden einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche
und der Hülseninnenmantelfläche als Aufschrumpfung.
[0037] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren stellt durch die beschriebenen Verfahrensschritte
eine Hybridkopplung aus einer stoffschlüssigen Verbindung als Reibschweißverbindung
- insbesondere erhalten durch Verfahrensschritt e) - und aus einer kraftschlüssigen
Verbindung als Haftreibung - insbesondere erhalten durch Verfahrensschritt f) - bereit.
Es gelten die Beschreibungsinhalte zu dem Regenerationsbohrgestänge in entsprechender
Weise zugleich für das Verfahren zu dessen Herstellung.
Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel anhand von
[0038] Fig. 1 Teilgeschnittene schematische Seitenansicht als Ausschnitt
näher erläutert.
[0039] Hierbei beziehen sich gleiche Bezugszeichen in den verschiedenen Figuren auf jeweils
gleiche Merkmale oder Bauteile. Die Bezugszeichen werden in der Beschreibung auch
dann verwandt, sofern sie in der betreffenden Figur nicht dargestellt sind.
[0040] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel in einer teilgeschnittenen schematischen Seitenansicht.
[0041] Der Bohrgestängegrundkörper 10 weist einen endseitigen Verbindungsabschnitt 11 auf,
der gegenüber dem übrigen Gestänge einen größeren Durchmesser aufweist. In dem Ausführungsbeispiel
liegt ein Bohrgestängegrundkörper 10 mit einer Länge von ca. 3 m vor. Die endseitigen
Verbindungsabschnitte 11 weisen dabei eine Länge von ca. 25 cm auf und sind aus einer
abriebbeständigen Chrom-Molybdän-Stahllegierung gebildet. In dem Bereich zwischen
den Verbindungsabschnitten 11 ist der Bohrgestängegrundkörper aus einem Stahl mit
höherer Elastizität, beispielsweise ST 52 hergestellt. Der eine - hier dargestellte
- Verbindungsabschnitt 11 weist an seinem Ende den Gewindepin mit einem konischen
Außengewinde auf. Der weitere - hier nicht dargestellte Verbindungsabschnitt weist
die Gewindedose mit einem konischen Innengewinde auf. Gewindepin und Gewindedose korrespondieren
zueinander, so dass der Gewindepin in die Gewindedose des axial nachfolgenden Bohrgestänges
eingeschraubt werden kann.
[0042] Bei der Mantelfläche des Verbindungsabschnitts 11 handelt es sich um die Verbindungsabschnittaußenmantelfläche
12, die hier überwiegend von der Regenerationshülse 20 überdeckt ist.
[0043] Die Regenerationshülse 20 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem zweiteiligen
Hülsenkörper 21 gebildet, der den Hartstoffkörpereinschluss trägt, der hier als ein
Ringkörper aus einer hochabrasionsbeständigen Industriekeramik besteht. Durch den
zweiteiligen Hülsenkörper 21 ist der Ringkörper zuverlässig formschlüssig und verdrehfest
gefasst. Die beiden Teile des Hülsenkörpers sind vor der Ankopplung der Regenerationshülse
20 an den Bohrgestängegrundkörper 10 miteinander verbunden worden, so dass die Regenerationshülse
als eine einheitliche Vorbaugruppe vorliegt. Die innere Mantelfläche der Regenerationshülse
20 ist die Hülseninnenmantelfläche 22.
[0044] Zur Herstellung der Hybridkopplung ist die Verbindungsabschnittmantelfläche 12 auf
einen definierten Durchmesser abgedreht worden, so dass ein geringfügiges Übermaß
gegenüber dem Durchmesser an der Hülseninnenmantelfläche 21 vorliegt. Die Regenerationshülse
20 wird unter elastischer Beulung auf den endseitigen Verbindungsabschnitt 11 aufgeschoben,
so dass sich die Verbindungsabschnittmantelfläche 12 in dem überdeckten Bereich und
die Hülseninnenmantelfläche 22 in einer geeigneten Flächenpressung gegenüberliegen.
Die Regenerationshülse 20 und der Bohrgestängegrundkörper werden unter Überwindung
des Reibungswiderstands mit hoher Drehzahl gegeneinander verdreht, wodurch aufgrund
der Flächenreibung eine starke Erhitzung direkt an der Oberfläche der Reibungspartner
mit der Folge der Entstehung einer flächigen Reibschweißnaht zwischen den beiden Mantelflächen
12, 22 und damit eine stoffschlüssige Verbindung bereitgestellt wird. Ferner wird
durch die nachfolgende Abkühlung der Regenerationshülse 20 die Flächenpressung an
den beiden Mantelflächen 12, 22 erhöht und somit die zweite Komponente der Hybridkopplung
bereitgestellt.
[0045] Zur besseren Darstellung sind die Längen- und Durchmesserrelationen bei dem Verbindungsabschnitt
11 und der Regenerationshülse 20 in Fig. 1 nicht maßstäblich wiedergegeben.
Verwendete Bezugszeichen
[0046]
- 10
- Bohrgestängegrundkörper
- 11
- endseitiger Verbindungsabschnitt
- 12
- Verbindungsabschnittaußenmantelfläche
- 13
- Gewindepin
- 20
- Regenerationshülse
- 21
- Hülsenkörper
- 22
- Hülseninnenmantelfläche
- 23
- Hartstoffkörpereinschluss
- 30
- Kopplungszone
1. Regenerationsbohrgestänge,
aufweisend einen Bohrgestängegrundkörper (10), eine Regenerationshülse (20) und eine
Kopplungszone (30),
wobei der Bohrgestängegrundkörper (10) mindestens einen endseitigen Verbindungsabschnitt
(11) aufweist, der eine Verbindungsabschnittaußenmantelfläche (12) aufweist,
wobei die Regenerationshülse (20) hohlzylindrisch ausgebildet ist, konzentrisch zumindest
abschnittsweise den Verbindungsabschnitt (11) umschließt und einen Hülsenkörper (21)
und eine Hülseninnenmantelfläche (22) aufweist, wobei der Hülsenkörper (21) einen
Hartstoffkörpereinschluss (23) aufweist
wobei die Kopplungszone (30) die Verbindungsabschnittaußenmantelfläche (12) und die
Hülseninnenmantelfläche (22) flächig als eine Hybridkopplung mittels einer Reibschweißnaht
stoffschlüssig und mittels einer Aufschrumpfung kraftschlüssig miteinander verbindet.
2. Regenerationsbohrgestänge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hartstoffkörpereinschluss (23) als ein Ringkörper ausgebildet ist.
3. Regenerationsbohrgestänge nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regenerationshülse (20) mehrteilig ausgebildet ist.
4. Regenerationsbohrgestänge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bohrgestängegrundkörper (10) einen weiteren endseitigen Verbindungsabschnitt
mit einer weiteren Verbindungsabschnittaußenmantelfläche aufweist,
dass das Regenerationsbohrgestänge eine weitere Regenerationshülse und eine weitere Kopplungszone
aufweist,
dass die weitere Regenerationshülse hohlzylindrisch ausgebildet ist und konzentrisch zumindest
abschnittsweise den weiteren endseitigen Verbindungsabschnitt umschließt, und einen
weiteren Hülsenkörper mit einer weiteren Hülseninnenmantelfläche und einem weiteren
Hartstoffkörpereinschluss aufweist,
und dass die weitere Kopplungszone die weitere Verbindungsabschnittaußenmantelfläche und die
weitere Hülseninnenmantelfläche flächig als weitere Hybridkopplung mittels einer weiteren
Reibschweißnaht stoffschlüssig und mittels einer weiteren Aufschrumpfung kraftschlüssig
miteinander verbindet.
5. Verfahren zur Herstellung eines Regenerationsbohrgestänges, welches ausgebildet ist
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, aufweisend folgende Verfahrensschritte:
a) Bereitstellen der Regenerationshülse (20),
b) Herstellen eines Übermaßes der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche (12) des Bohrgestängegrundkörpers
(10) gegenüber der Hülseninnenmantelfläche (22) durch Abdrehen,
c) axiales Fügen der Regenerationshülse (20) auf den endseitigen Verbindungsabschnitt
(11) unter elasischer Aufweitung der Regenerationshülse (20) und Herstellung einer
Flächenpressung zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche (12) und der Hülseninnenmantelfläche
(22),
d) Verdrehen des Bohrgestängegrundkörpers (10) relativ zu der Regenerationshülse (20)
unter Überwindung der Reibung zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche (12)
und der Hülseninnenmantelfläche (22) und Erzeugung von Wärme bis zur Ausbildung einer
Aufschmelzung,
e) Beenden des Verdrehens und Abkühlenlassen des Bohrgestängegrundkörpers (10) und
der Regenerationshülse (20) unter Erstarren der Aufschmelzung und Ausbilden der flächigen
Reibschweißnaht zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche (12) und der Hülseninnenmantelfläche
(22),
f) weiteres Abkühlenlassen der Regenerationshülse (20) mit thermischer Schrumpfung
und Ausbilden einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Verbindungsabschnittaußenmantelfläche
(12) und der Hülseninnenmantelfläche (22) als Aufschrumpfung.