TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Biomasse-Heizanlage, sowie deren Bestandteile. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine strömungstechnisch optimierte Biomasse-Heizanlage.
STAND DER TECHNIK
[0002] Biomasse-Heizanlagen, insbesondere Biomasse-Kessel, in einem Leistungsbereich von
20 bis 500 kW sind bekannt. Biomasse kann als ein günstiger, heimischer, krisensicherer
und umweltfreundlicher Brennstoff angesehen werden. Als verfeuerbare Biomasse beziehungsweise
als biogene Festbrennstoffe gibt es beispielsweise Hackgut oder Pellets.
[0003] Die Pellets bestehen meistens aus Holzspänen, Sägespänen, Biomasse oder anderen Materialien,
die in kleine Scheiben oder Zylinder mit einem Durchmesser von ca. 3 bis 15 mm und
einer Länge von 5 bis 30 mm verdichtet worden sind. Hackgut (auch als Holzschnitzel,
Holzhackschnitzel oder Hackschnitzel bezeichnet) ist mit schneidenden Werkzeugen zerkleinertes
Holz.
[0004] Biomasse-Heizanlagen für Brennstoffe in Form von Pellets und Hackgut weisen im Wesentlichen
einen Kessel mit einer Brennkammer (der Verbrennungsraum) und mit einer daran anschließenden
Wärmetauschvorrichtung auf. Aufgrund der in vielen Ländern verschärfter gesetzlicher
Vorschriften weisen einige Biomasse-Heizanlagen auch einen Feinstaubfilter auf. Regelmäßig
ist weiteres verschiedenes Zubehör vorhanden, wie beispielsweise Brennstoff-Fördereinrichtungen,
Regelungseinrichtungen, Sonden, Sicherheitsthermostate, Druckschalter, eine Abgasrückführung,
eine Kesselabreinigung und ein separater Brennstoffbehälter.
[0005] Bei der Brennkammer sind regelmäßig eine Einrichtung zur Zuführung von Brennstoff,
eine Einrichtung für die Zufuhr der Luft und eine Zündvorrichtung für den Brennstoff
vorgesehen. Die Einrichtung zur Zufuhr der Luft weist wiederum normalerweise ein Gebläse
mit niedrigem Druck auf, um die thermodynamischen Faktoren bei der Verbrennung in
der Brennkammer vorteilhaft zu beeinflussen. Eine Einrichtung zur Zuführung von Brennstoff
kann beispielsweise mit einem seitlichen Einschub vorgesehen sein (sog. Quereinschubfeuerung).
Dabei wird der Brennstoff von der Seite über eine Schnecke oder einen Kolben in die
Brennkammer eingeschoben.
[0006] In der Brennkammer einer Festbettfeuerung ist weiter üblicherweise ein Feuerungsrost
vorgesehen, auf welchem kontinuierlich der Brennstoff im Wesentlichen zugeführt und
verbrannt wird. Dieser Feuerungsrost lagert den Brennstoff für die Verbrennung und
weist Öffnungen, beispielsweise Schlitze, auf, die den Durchgang eines Teils der Verbrennungsluft
als Primärluft zu dem Brennstoff erlauben. Weiter kann der Rost starr oder beweglich
ausgeführt sein. Zudem gibt es Rostfeuerungen, bei denen die Verbrennungsluft nicht
durch den Rost, sondern nur seitlich zugeführt wird.
[0007] Beim Durchströmen des Rosts mit der Primärluft wird unter anderem auch der Rost gekühlt,
wodurch das Material geschont wird. Zudem kann es bei unzureichender Luftzuführung
auf dem Rost zu Schlackenbildung kommen. Insbesondere Feuerungen, die mit unterschiedlichen
Brennstoffen beschickt werden sollen, womit sich die vorliegende Offenbarung insbesondere
beschäftigt, weisen die inhärente Problematik auf, dass die unterschiedlichen Brennstoffe
unterschiedliche Ascheschmelzpunkte, Wassergehalte und unterschiedliches Brennverhalten
aufweisen. Damit ist es problematisch eine Heizanlage vorzusehen, die für unterschiedliche
Brennstoffe gleichermaßen gut geeignet ist. Die Brennkammer kann weiterhin regelmäßig
in eine Primärverbrennungszone (unmittelbare Verbrennung des Brennstoffes auf dem
Rost sowie im Gasraum darüber vor Zuführung einer weiteren Verbrennungsluft) und eine
Sekundärverbrennungszone (Nachverbrennungszone des Rauchgases nach einer weiteren
Luftzufuhr) eingeteilt werden. In der Brennkammer erfolgen die Trocknung, pyrolytische
Zersetzung sowie die Vergasung des Brennstoffes und der Holzkohleausbrand. Um die
entstehenden brennbaren Gase vollständig zu verbrennen wird zudem eine weitere Verbrennungsluft
in einer oder mehreren Stufen (Sekundärluft bzw. Tertiärluft) bei Beginn der Sekundärverbrennungszone
eingebracht.
[0008] Die Verbrennung der Pellets oder des Hackguts weist nach der Trocknung im Wesentlichen
zwei Phasen auf. In der ersten Phase wird der Brennstoff durch hohe Temperaturen und
Luft, die in die Brennkammer eingeblasen werden kann, und zumindest teilweise pyrolytisch
zersetzt und in Gas umgewandelt. In der zweiten Phase treten die Verbrennung des in
Gas umgewandelten (An-)Teils sowie die Verbrennung der eventuell vorhandenen restlichen
Feststoffe (beispielsweise Holzkohle) ein. Insofern gast der Brennstoff aus, und das
entstandene Gas sowie die darin vorhandene Holzkohle werden mitverbrannt.
[0009] Unter Pyrolyse versteht man die thermische Zersetzung eines festen Stoffes unter
Sauerstoffabschluss. Die Pyrolyse lässt sich in die primäre und sekundäre Pyrolyse
aufteilen. Die Produkte der primären Pyrolyse sind Pyrolysekoks und Pyrolysegase,
wobei sich die Pyrolysegase in bei Raumtemperatur kondensierbare und nicht kondensierbare
Gase unterteilen lassen. Die primäre Pyrolyse findet bei grob 250-450°C und die sekundäre
Pyrolyse bei ungefähr 450-600°C statt. Die in weiterer Folge auftretende sekundäre
Pyrolyse basiert auf der Weiterreaktion der primär gebildeten Pyrolyseprodukte. Die
Trocknung und Pyrolyse finden zumindest weitgehend ohne den Einsatz von Luft statt,
da flüchtige CH - Verbindungen vom Partikel austreten und daher keine Luft an die
Partikeloberfläche gelangt. Die Vergasung kann als Teil der Oxidation gesehen werden;
es werden die bei der pyrolytischen Zersetzung entstandenen festen, flüssigen und
gasförmigen Produkte durch weitere Wärmeeinwirkung in Reaktion gebracht. Dies geschieht
unter Zugabe eines Vergasungsmittels wie Luft, Sauerstoff, Wasserdampf, oder auch
Kohlendioxid. Der Lambda-Wert bei der Vergasung ist größer als null und kleiner als
eins. Die Vergasung findet bei rund 300 bis 850°C oder sogar bis 1.200 °C statt. Die
vollständige Oxidation mit Luftüberschuss (Lambda größer 1) findet durch weitere Luftzugabe
an diese Prozesse anschließend statt. Die Reaktionsendprodukte sind im Wesentlichen
Kohlendioxid, Wasserdampf und Asche. Bei allen Phasen sind die Grenzen nicht starr,
sondern fließend. Mittels einer am Abgasausgang des Kessels vorgesehenen Lamdasonde
kann der Verbrennungsprozess vorteilhaft geregelt werden.
[0010] Allgemein ausgedrückt wird der Wirkungsgrad der Verbrennung durch die Umwandlung
der Pellets in Gas erhöht, weil gasförmiger Brennstoff mit der Verbrennungsluft besser
vermischt und damit vollständiger umgesetzt wird, und eine geringere Emission von
Schadstoffen, weniger unverbrannte Partikel und Asche (Flugasche bzw. Staubpartikel)
erzeugt werden.
[0011] Bei der Verbrennung von Biomasse entstehen gasförmige bzw. luftgetragene Verbrennungsprodukte,
deren Hauptbestandteile Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff sind. Diese können
in Emissionen aus vollständiger Oxidation, aus unvollständiger Oxidation und Stoffen
aus Spurenelementen bzw. Verunreinigungen unterschieden werden. Bei den Emissionen
aus vollständiger Oxidation handelt es sich im Wesentlichen um Kohlenstoffdioxid (CO
2) und Wasserdampf (H
2O). Die Bildung von Kohlenstoffdioxid aus dem Kohlenstoff der Biomasse ist das Ziel
der Verbrennung, da so die freigesetzte Energie vollständiger genutzt werden kann.
Die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid (CO
2) verhält sich weitgehend proportional zum Kohlenstoffgehalt der verbrannten Brennstoffmenge;
somit ist der Kohlenstoffdioxid auch abhängig von der bereitzustellenden Nutzenergie.
Eine Reduzierung kann im Wesentlichen nur durch eine Verbesserung des Wirkungsgrades
erzielt werden.
[0012] Allerdings sind die vorstehend beschriebenen komplexen Verbrennungsvorgänge nicht
einfach zu beherrschen. So besteht ganz allgemein formuliert ein Verbesserungsbedarf
betreffend der Verbrennungsvorgänge in Biomasse-Heizanlagen.
[0013] Neben der Luftzufuhr in die Brennkammer sind weiterhin Abgasrückführungseinrichtungen
bekannt, die Abgas aus dem Kessel zur Kühlung und zur erneuten Verbrennung in die
Brennkammer zurückführen. Hierbei existieren im Stand der Technik üblicherweise Öffnungen
in der Brennkammer zur Zufuhr von Primärluft durch eine die Brennkammer speisende
Primärluftleitung, und weiterhin existieren Umfangsöffnungen in der Brennkammer zur
Zufuhr von Sekundärluft aus einer Sekundärluftleitung. Eine Rauchgasrezirkulation
kann unter oder über dem Rost erfolgen. Zudem kann die Rauchgasrezirkulation gemischt
mit der Verbrennungsluft oder separat erfolgen.
[0014] Das Abgas der Verbrennung in der Brennkammer wird dem Wärmetauscher zugeführt, so
dass die heißen Verbrennungsgase durch den Wärmetauscher strömen, um Wärme auf ein
Wärmetauschmedium zu übertragen, bei dem es sich normalerweise um Wasser bei etwa
80°C (üblicherweise zwischen 70 °C und 110°C) handelt. Der Kessel weist weiter üblicherweise
einen Strahlungsteil, der in die Brennkammer integriert ist, und ein Konvektionsteil
(dem daran anschließenden Wärmetauscher) auf.
[0015] Bei der Zündvorrichtung handelt es sich meistens um eine Heißlufteinrichtung oder
eine Glüheinrichtung. Im ersten Fall wird die Verbrennung in Gang gesetzt, indem der
Brennkammer Heißluft zugeführt wird, wobei die Heißluft durch einen elektrischen Widerstand
aufgeheizt wird. Im zweiten Fall weist die Zündvorrichtung eine Glühkerze / einen
Glühstab oder mehrere Glühkerzen auf, um die Pellets oder das Hackgut durch direkten
Kontakt zu erhitzen, bis die Verbrennung beginnt. Die Glühkerzen können auch mit einem
Motor versehen sein, um während der Zündphase mit den Pellets oder dem Hackgut in
Berührung zu bleiben, und dann zurückzufahren, um nicht den Flammen ausgesetzt zu
bleiben. Diese Lösung ist verschleißanfällig und aufwändig.
[0016] Grundsätzlich bestehen bei herkömmlichen Biomasse-Heizanlagen die Probleme, dass
die gasförmigen oder festen Emissionen zu hoch sind, dass der Wirkungsgrad zu niedrig
ist und dass die Staubemissionen zu hoch sind. Problematisch ist weiter die variierende
Qualität des Brennstoffs, aufgrund des variierenden Wassergehalts und der Stückigkeit
des Brennstoffs, womit ein gleichmäßiger Abbrand des Brennstoffs mit niedriger Emission
erschwert wird. Insbesondere bei Biomasse-Heizanlagen, welche für verschiedene Arten
von biologischem bzw. biogenem Brennstoff tauglich sein sollen, erschwert es die variierende
Qualität und Konsistenz des Brennstoffs, eine durchgängig hohe Effizienz der Biomasse-Heizanlage
aufrechtzuerhalten. Diesbezüglich besteht erheblicher Optimierungsbedarf.
[0017] Ein Nachteil der herkömmlichen Biomasse-Heizanlagen für Pellets kann darin bestehen,
dass Pellets, die in die Brennkammer fallen, aus dem Gitter bzw. vom Rost herausrollen
bzw. abrutschen können oder neben dem Rost landen können und in einen Bereich der
Brennkammer gelangen können, in dem die Temperatur niedriger ist oder in dem die Luftzufuhr
schlecht ist, oder sie können sogar in die unterste Kammer des Kessels bzw. den Ascheschacht
fallen. Pellets, die nicht auf dem Gitter bzw. Rost verbleiben, verbrennen unvollständig
und verursachen dadurch einen schlechten Wirkungsgrad, übermäßige Asche und eine bestimmte
Menge an unverbrannten Schadstoffpartikeln. Dies gilt für Pellets wie auch für Hackschnitzel.
[0018] Aus diesem Grund besitzen die bekannten Biomasse-Heizanlagen für Pellets in der Nähe
des Gitters bzw. Rostes und/oder des Austritts des Verbrennungsgases beispielsweise
Prallbleche, um Brennstoffelemente an bestimmten Orten zurückzuhalten. Bei manchen
Kesseln sind an der Innenseite der Brennkammer Absätze vorgesehen, um zu verhindern,
dass Pellets in die Entaschung oder/und die unterste Kammer des Kessels hineinfallen.
In diesen Prallblechen und Absätzen können sich jedoch wiederum Verbrennungsrückstände
festsetzen, was die Reinigung erschwert und Luftströmungen in der Brennkammer behindern
kann, was wiederum die Effizienz mindert. Zudem erfordern diese Prallbleche einen
eigenen Herstellungs- und Montageaufwand. Dies gilt für Pellets wie auch für Hackschnitzel.
[0019] Biomasse-Heizanlagen für Pellets oder Hackgut weisen die folgenden weiteren Nachteile
und Probleme auf.
[0020] Ein Problem besteht auch in der nicht gleichmäßigen Verteilung der Pellets in der
Brennkammer und insbesondere auf dem Rost, wodurch der Wirkungsgrad der Verbrennung
verringert und die Emission von Schadstoffen erhöht wird. Durch diesen Nachteil kann
auch die Zündung behindert werden, wenn sich ein Bereich ohne Brennstoff in der Nähe
der Zündvorrichtung befindet. Dies gilt für Pellets wie auch für Hackschnitzel.
[0021] Prallbleche oder Absätze in der Brennkammer können diesen Nachteil begrenzen und
vermeiden, dass der Brennstoff vom Rost herausrollt bzw. abrutscht oder sogar in die
unterste Kammer des Kessels hineinfällt, doch sie behindern die Luftströmungen und
verhindern eine optimale Mischung von Luft und Brennstoff.
[0022] Ein weiteres Problem besteht darin, dass eine unvollständige Verbrennung infolge
der nicht gleichmäßigen Verteilung des Brennstoffes aus dem Rost und infolge der nicht
optimalen Mischung von Luft und Brennstoff die Anhäufung und das Herabfallen von unverbrannter
Asche durch die Lufteintrittsöffnungen, die direkt auf den Verbrennungsrost führen,
oder vom Rostende in die Luftkanäle oder den Luftzufuhrbereich begünstigt.
[0023] Dies ist besonders störend und verursacht häufige Unterbrechungen, um Wartungsarbeiten
wie Reinigen durchzuführen. Aus allen diesen Gründen wird in der Brennkammer normalerweise
ein großer Luftüberschuss aufrechterhalten, doch dadurch nehmen die Flammentemperatur
und der Wirkungsgrad der Verbrennung ab, und es kommt zu erhöhten Emissionen an unverbrannten
Gasen (z.B. CO, CyHy), NOx und Staub (bspw. durch die verstärkte Aufwirbelung).
[0024] Der Einsatz eines Gebläses mit niedriger Druckhöhe liefert keine geeignete Wirbelströmung
der Luft in der Brennkammer und ermöglicht deshalb auch keine optimale Mischung von
Luft und Brennstoff. Generell ist es schwierig, in herkömmlichen Brennkammern eine
optimale Wirbelströmung auszubilden.
[0025] Ein weiteres Problem bei den bekannten Brennern ohne Luftstufung besteht noch darin,
dass die beiden Phasen, Umwandlung der Pellets in Gas und Verbrennung, mittels der
gleichen Luftmenge gleichzeitig in der gesamten Brennkammer stattfinden, womit die
Effizienz gesenkt wird.
[0026] Schließlich existieren einige Nachteile in Bezug auf die Zündvorrichtungen. Heißluftvorrichtungen
benötigen eine hohe elektrische Leistung und verursachen hohe Kosten. Zündkerzen benötigen
weniger Strom, doch sie benötigen bewegliche Teile, da die Zündkerzen motorisiert
sein müssen. Sie sind teuer, kompliziert und können bezüglich Zuverlässigkeit ein
Problem darstellen.
[0027] Weiter besteht insbesondere auch bei den Wärmetauschern von Biomasse-Heizanlagen
des Stands der Technik Optimierungsbedarf, d.h., deren Effizienz könnte gesteigert
werden. Ebenso besteht Verbesserungsbedarf betreffend der oft umständlichen und ineffizienten
Abreinigung von herkömmlichen Wärmetauschern.
[0028] Das gleiche gilt für die üblichen Elektrofilter von Biomasse-Heizanlagen. Deren Sprüh-
und auch Abscheideelektroden setzen sich regelmäßig mit Verbrennungsrückständen zu,
was die Ausbildung des elektrischen Feldes zur Filterung verschlechtert und die Effizienz
der Filterung verringert.
[0029] Es kann eine Aufgabe der Erfindung sein, eine Biomasse-Heizanlage in Hybridtechnologie
vorzusehen, welche emissionsarm (v.a. bzgl. Feinstaub, CO, Kohlenwasserstoffen, NOx)
ist, welche brennstoffflexibel mit Hackgut und Pellets betrieben werden kann, und
welche einen hohen Wirkungsgrad aufweist.
[0030] Dabei können erfindungsgemäß und ergänzend folgende Überlegungen eine Rolle spielen:
Die Hybridtechnologie soll sowohl den Einsatz von Pellets als auch von Hackgut mit
Wassergehalten zwischen 8 und 35 Gewichtsprozent ermöglichen.
[0031] Möglichst niedrige gasförmige Emissionen (kleiner als 50 oder 100 mg/Nm
3 bezogen auf trockenes Rauchgas und 13 Volumenprozent O
2) sollen erzielt werden.
[0032] Sehr niedrige Staubemissionen kleiner 15 mg/Nm
3 ohne und kleiner 5 mg/Nm
3 mit Elektrofilterbetrieb werden angestrebt.
[0033] Ein hoher Wirkungsgrad von bis zu 98% (bezogen auf die zugeführte Brennstoffenergie
(Heizwert) soll erreicht werden.
[0034] Weiter kann man berücksichtigen, dass der Betrieb der Anlage optimiert sein soll.
Beispielsweise soll eine einfache Entaschung, einfache Reinigung oder eine einfache
Wartung ermöglicht werden.
[0035] Zudem sollte eine hohe Anlagenverfügbarkeit vorhanden sein.
[0036] Dabei kann/können sich die vorstehend genannte Aufgabe oder die potentiellen Einzelproblemstellungen
auch auf einzelne Teilaspekte der Gesamtanlage beziehen, beispielsweise auf die Brennkammer,
den Wärmetauscher oder den elektrische Filtereinrichtung.
[0037] Diese Aufgabe(n) wird/werden durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Weitere Aspekte und vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist eine Biomasse-Heizanlage
zur Verfeuerung von Brennstoff in Form von Pellets und/oder Hackgut offenbart, die
Anlage aufweisend das Folgende: einen Kessel mit einer Brenneinrichtung, einen Wärmetauscher
mit einer Mehrzahl von Kesselrohren, wobei die Brenneinrichtung das Folgende aufweist:
eine Brennkammer mit einem Drehrost, mit einer Primärverbrennungszone und mit einer
Sekundärverbrennungszone; wobei die Primärverbrennungszone durch eine Mehrzahl von
Brennkammersteinen seitlich und durch den Drehrost von unten umfasst ist; wobei in
den Brennkammersteinen eine Mehrzahl von Sekundärluftdüsen vorgesehen ist; wobei die
Primärverbrennungszone und die Sekundärverbrennungszone auf der Höhe der Sekundärluftdüsen
separiert werden; wobei die Sekundärverbrennungszone der Brennkammer strömungstechnisch
mit einem Eintritt des Wärmetauschers verbunden ist.
[0039] Gemäß einer Weiterbildung des Vorstehenden ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen,
wobei die Sekundärluftdüsen derart angeordnet sind, dass in der Sekundärverbrennungszone
der Brennkammer Wirbelströmungen eines Rauchgas-Luft Gemischs aus Sekundärluft und
Verbrennungsluft um eine vertikale Mittenachse entstehen, wobei die Wirbelströmungen
zur Verbesserung der Vermischung des Rauchgas-Luft Gemischs führen.
[0040] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Sekundärluftdüsen
in den Brennkammersteinen jeweils als zylindrische oder kegelstumpfförmige Öffnung
in den Brennkammersteinen mit einem kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt ausgebildet
sind, wobei der kleinste Durchmesser der jeweiligen Öffnung kleiner als dessen maximale
Länge ist.
[0041] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Brenneinrichtung
mit der Brennkammer derart eingerichtet ist, dass die Wirbelströmungen nach dem Austritt
aus der Brennkammerdüse spiralförmige Rotationsströmungen ausbilden, die bis zu einer
Brennkammerdecke der Brennkammer reichen.
[0042] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Sekundärluftdüsen
in der Brennkammer auf zumindest annähernd der gleichen Höhe angeordnet sind; und
die Sekundärluftdüsen mit deren Mittenachse derart angeordnet und/oder (je nach Art
der Düse) derart ausgerichtet sind, dass die Sekundärluft azentrisch zu einem Symmetriemittelpunkt
der Brennkammer eingeleitet wird.
[0043] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Anzahl
der Sekundärluftdüsen zwischen 8 und 14 liegt; und/oder die Sekundärluftdüsen eine
Mindestlänge von mindestens 50 mm bei einem Innendurchmesser von 20 bis 35 mm aufweisen.
[0044] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei
die Brennkammer in der Sekundärverbrennungszone eine Brennkammerschräge aufweist,
welche den Querschnitt der Sekundärverbrennungszone in Richtung des Eintritts des
Wärmetauschers verkleinert.
[0045] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Brennkammer
in der Sekundärverbrennungszone eine Brennkammerdecke aufweist, die in Richtung des
Eintritts des Wärmetauschers nach oben geneigt vorgesehen ist, und die den Querschnitt
der Brennkammer in Richtung des Eintritts verkleinert.
[0046] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Brennkammerschräge
und die geneigte Brennkammerdecke einen Trichter ausbilden, dessen kleineres Ende
in den Eintritt des Wärmetauschers mündet.
[0047] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Primärverbrennungszone
und zumindest ein Teil der Sekundärverbrennungszone einen ovalen Horizontalquerschnitt
aufweist; und/oder die Sekundärluftdüsen derart angeordnet sind, dass diese die Sekundärluft
tangential in die Brennkammer einleiten.
[0048] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die durchschnittliche
Strömungsgeschwindigkeit der Sekundärluft in den Sekundärluftdüsen zumindest 8 m/s,
vorzugsweise zumindest 10 m/s, beträgt.
[0049] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Brennkammersteine
einen modularen Aufbau aufweisen; und jeweils zwei halbkreisförmige Brennkammersteine
einen geschlossenen Ring bilden, um die Primärverbrennungszone und/oder einen Teil
der Sekundärverbrennungszone auszubilden; und zumindest zwei Ringe an Brennkammersteinen
aufeinandergestapelt angeordnet sind.
[0050] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei der Wärmetauscher
in den Kesselrohren angeordnete Spiralturbulatoren aufweist, die sich über die gesamte
Länge der Kesselrohre erstrecken; und der Wärmetauscher in den Kesselrohren angeordnete
Bandturbulatoren aufweist, die sich zumindest über die halbe Länge der Kesselrohre
erstrecken.
[0051] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist eine Biomasse-Heizanlage
zur Verfeuerung von Brennstoff in Form von Pellets und/oder Hackgut vorgesehen, welche
das Folgende aufweist: einen Kessel mit einer Brenneinrichtung, einen Wärmetauscher
mit einer, vorzugsweise bündelartig angeordneten, Mehrzahl von Kesselrohren, wobei
die Brenneinrichtung das Folgende aufweist: eine Brennkammer mit einem Drehrost und
mit einer Primärverbrennungszone und mit einer, bevorzugt über der Primärverbrennungszone
vorgesehenen, Sekundärverbrennungszone; wobei die Primärverbrennungszone durch eine
Mehrzahl von Brennkammersteinen seitlich und durch den Drehrost von unten umfasst
ist; wobei Sekundärverbrennungszone eine Brennkammerdüse bzw. ein Durchbrandloch beinhaltet;
wobei die Sekundärverbrennungszone der Brennkammer strömungstechnisch mit einem Eintritt
bzw. Einlass des Wärmetauschers verbunden ist; wobei die Primärverbrennungszone einen
ovalen Horizontalquerschnitt aufweist.
[0052] Bei bündelartig angeordneten Kesselrohren kann es sich um eine Mehrzahl von parallel
zueinander angeordneten Kesselrohren mit zumindest weitgehend gleicher Länge handeln.
Vorzugsweise können die Einlassöffnungen und die Auslassöffnungen aller Kesselrohre
jeweils in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sein; d. h., die Einlassöffnungen und
die Auslassöffnungen aller Kesselrohre liegen auf gleicher Höhe.
[0053] "Horizontal" kann vorliegend eine ebene Ausrichtung einer Achse oder eines Querschnitts
in der Annahme bezeichnen, dass der Kessel ebenso horizontal aufgestellt ist, womit
beispielsweise das Erdniveau die Referenz sein kann. Alternativ kann "horizontal"
vorliegend "parallel" zur Grundebene des Kessels 11 bedeuten, so wie diese üblicherweise
definiert wird. Weiter alternativ kann, insbesondere bei einem Fehlen einer Bezugsebene,
"horizontal" lediglich als "parallel" zur Verbrennungsebene des Rosts verstanden werden.
[0054] Weiter kann die Primärverbrennungszone einen ovalen Querschnitt aufweisen.
[0055] Der ovale Horizontalquerschnitt weist keine Totecken auf, und weist somit eine verbesserte
Luftdurchströmung und die Möglichkeit zu einer weitgehend unbehinderten Wirbelströmung
auf. Folglich weist die Biomasse-Heizanlage eine verbesserte Effizienz und niedrigere
Emissionen auf. Zudem ist der ovale Querschnitt gut an die Art der Brennstoffverteilung
bei seitlicher Zufuhr dessen und der daraus entstehenden Geometrie des Brennstoffbetts
auf dem Rost angepasst. Ein ideal "runder" Querschnitt ist ebenso möglich, jedoch
nicht so gut an die Geometrie der Brennstoffverteilung und auch der Strömungstechnik
der Wirbelströmung angepasst, wobei die Asymmetrie des Ovals gegenüber der "ideal"
Kreisförmigen Querschnittsform der Brennkammer eine verbesserte Ausbildung einer turbulenten
Strömung in der Brennkammer ermöglicht.
[0056] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei der Horizontalquerschnitt
der Primärverbrennungszone über eine Höhe von zumindest 100 mm zumindest annähernd
gleichbleibend vorgesehen ist. Auch dies dient der unbehinderten Ausbildung der Strömungsprofile
in der Brennkammer.
[0057] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Brennkammer
in der Sekundärverbrennungszone eine Brennkammerschräge aufweist, welche den Querschnitt
der Sekundärverbrennungszone in Richtung des Eintritts bzw. des Einlasses des Wärmetauschers
verjüngt.
[0058] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei der Drehrost
ein erstes Drehrostelement, ein zweites Drehrostelement und ein drittes Drehrostelement
aufweist, die jeweils um eine horizontal angeordnete Lagerachse um zumindest 90 Grad,
vorzugsweise zumindest 160 Grad, noch weiter bevorzugt um zumindest 170 Grad, drehbar
angeordnet sind; wobei die Drehrostelemente eine Verbrennungsfläche für den Brennstoff
ausbilden; wobei die Drehrostelemente Öffnungen für die Luft zur Verbrennung aufweisen,
wobei das erste Drehrostelement und das dritte Drehrostelement in ihrer Verbrennungsfläche
identisch ausgebildet sind.
[0059] Die Öffnungen in den Drehrostelementen sind dabei bevorzugt schlitzförmig und in
einem regelmäßigen Muster ausgebildet, um eine gleichmäßige Luftdurchströmung des
Brennstoffbetts sicherzustellen.
[0060] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei das zweite
Drehrostelement formschlüssig zwischen dem ersten Drehrostelement und dem dritten
Drehrostelement angeordnet ist und Rostlippen aufweist, die derart angeordnet sind,
dass diese in Horizontallage aller drei Drehrostelemente zumindest weitgehend dichtend
an dem ersten Drehrostelement und dem dritten Drehrostelement anliegen.
[0061] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei der Drehrost
weiter eine Drehrostmechanik aufweist, die derart konfiguriert ist, dass diese das
dritte Drehrostelement unabhängig von dem ersten Drehrostelement und dem zweiten Drehrostelement
drehen kann, und dass diese das erste Drehrostelement und das zweite Drehrostelement
gemeinsam aber unabhängig von dem dritten Drehrostelement drehen kann.
[0062] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Verbrennungsfläche
der Drehrostelemente eine im Wesentlichen ovale oder elliptische Verbrennungsfläche
konfiguriert.
[0063] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Drehrostelemente
zueinander komplementäre und gekrümmte Seiten aufweisen, wobei vorzugsweise das zweite
Drehrostelement jeweils zu dem benachbarten ersten und dritten Drehrostelement konkave
Seiten aufweist, und vorzugsweise das erste und dritte Drehrostelement jeweils zu
dem zweiten Drehrostelement hin eine konvexe Seite aufweisen.
[0064] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei die Brennkammersteine
einen modularen Aufbau aufweisen; und jeweils zwei halbkreisförmige Brennkammersteine
einen geschlossenen Ring bilden, um die Primärverbrennungszone auszubilden; und zumindest
zwei Ringe an Brennkammersteinen aufeinandergestapelt angeordnet sind.
[0065] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei der Wärmetauscher
in den Kesselrohren angeordnete Spiralturbulatoren aufweist, die sich über die gesamte
Länge der Kesselrohre erstrecken; und der Wärmetauscher in den Kesselrohren angeordnete
Bandturbulatoren aufweist, die sich zumindest über die halbe Länge der Kesselrohre
erstrecken. Dabei können die Bandturbulatoren bevorzugt in oder innerhalb der Spiralturbulatoren
angeordnet sein. Insbesondere können die Bandturbulatoren in den Spiralturbulatoren
integriert angeordnet sein. Dabei können sich die Bandturbulatoren bevorzugt über
eine Länge von 30 bis 70% der Länge der Spiralturbulatoren erstrecken.
[0066] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei der Wärmetauscher
zwischen 18 und 24 Kesselrohre mit jeweils einem Durchmesser von 70 bis 85 mm und
einer Wandstärke von 3 bis 4 mm aufweist.
[0067] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei der Kessel
eine integriert angeordnete elektrostatische Filtereinrichtung aufweist, die eine
Sprühelektrode und eine die Sprühelektrode umgebende Niederschlagselektrode und einen
Käfig bzw. eine käfigförmige Abreinigungseinrichtung aufweist; wobei der Kessel weiter
eine mechanisch betätigbare Reinigungseinrichtung mit einem Schlaghebel mit einem
Anschlagkopf aufweist; wobei die Reinigungseinrichtung derart eingerichtet ist, dass
diese die (Sprüh-) Elektrode an deren Ende mit dem Anschlagkopf anschlagen kann, so
dass eine Stoßwelle durch die Elektrode und/oder eine Transversalschwingung der (Sprüh-)Elektrode
erzeugt wird, um die Elektrode von Verunreinigungen abzureinigen. Als Material für
die Elektrode ist ein Stahl vorgesehen, der durch den Anschlagkopf in Schwingungen
(longitudinal und/oder transversal und/oder Stoßwelle) versetzt werden kann. Hierzu
kommt beispielsweise Federstahl und/oder Chromstahl in Frage. Der Werkstoff des Federstahls
kann vorzugsweise ein austenitischer Chrom-Nickel-Stahl, beispielsweise 1.4310 sein.
Weiter kann der Federstahl bombiert ausgeführt sein. Die käfigförmige Abreinigungseinrichtung
kann weiter entlang der Wand der elektrostatischen Filtereinrichtung zum Abreinigen
der Niederschlagselektrode hin- und herbewegt werden.
[0068] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei eine in
den Kessel im kalten Bereich integrierte Reinigungseinrichtung vorgesehen ist, die
derart konfiguriert ist, dass diese die Kesselrohre des Wärmetauschers durch eine
Aufund Abwärtsbewegung von in den Kesselrohren vorgesehenen Turbulatoren abreinigen
kann. Die Auf- und Abwärtsbewegung kann auch als Hin- und Herbewegung der Turbulatoren
in den Kesselrohren in Längsrichtung der Kesselrohre verstanden werden.
[0069] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen, wobei in der Brennkammer
über dem Drehrost eine Glutbetthöhenmessmechanik angeordnet ist; wobei die Glutbetthöhenmessmechanik
eine auf einer Drehachse angebrachte Brennstoff-Niveauklappe mit einer Hauptfläche
aufweist; wobei eine Oberflächenparallele der Hauptfläche der Brennstoff-Niveauklappe
winklig zu einer Mittenachse der Drehachse vorgesehen ist, wobei der Winkel vorzugsweise
größer 20 Grad ist.
[0070] Obschon alle vorstehenden Einzelmerkmale und Details eines Aspekts der Erfindung
und der Weiterbildungen dieses Aspekts in Zusammenhang mit der Biomasse-Heizanlage
beschrieben sind, so sind diese Einzelmerkmale und Details auch als solche unabhängig
von der Biomasse-Heizanlage offenbart.
[0071] Beispielsweise ist eine Brennkammerschräge einer Sekundärverbrennungszone einer Brennkammer
mit deren hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften offenbart, die (lediglich)
für eine Biomasse-Heizanlage geeignet ist. Insofern ist eine Brennkammerschräge für
eine Sekundärverbrennungszone einer Brennkammer einer Biomasse-Heizanlage mit den
hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften offenbart.
[0072] Weiter ist beispielsweise ein Drehrost für eine Brennkammer einer Biomasse-Heizanlage
mit dessen hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften offenbart.
[0073] Weiter ist beispielsweise eine Mehrzahl von Brennkammersteinen für eine Brennkammer
einer Biomasse-Heizanlage mit deren hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften offenbart.
[0074] Weiter ist beispielsweise eine integriert angeordnete elektrostatische Filtereinrichtung
für eine Biomasse-Heizanlage mit deren hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften
offenbart.
[0075] Weiter ist beispielsweise eine Mehrzahl von Kesselrohren für eine Biomasse-Heizanlage
mit deren hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften offenbart.
[0076] Weiter ist beispielsweise eine Glutbetthöhenmessmechanik für eine Biomasse-Heizanlage
mit deren hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften offenbart.
[0077] Weiter ist beispielsweise ebenso, als solche, eine Brennstoff-Niveauklappe für eine
Biomasse-Heizanlage mit deren hierin genannten Merkmalen und Eigenschaften offenbart.
[0078] Die erfindungsgemäße Biomasse-Heizanlage wird nachfolgend in beispielhaften Ausführungsbeispielen
und einzelnen Aspekten anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine dreidimensionale Überblicksansicht einer Biomasse-Heizanlage gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 1, welche entlang
einer Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und welche aus der Seitenansicht S betrachtet
dargestellt ist;
- Fig. 3
- zeigt ebenso eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 1 mit
einer Darstellung des Strömungsverlaufs, wobei die Querschnittsansicht entlang einer
Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und aus der Seitenansicht S betrachtet dargestellt
ist;
- Fig. 4
- zeigt eine Teilansicht der Fig. 2, die eine Brennkammergeometrie des Kessels der Fig.
2 und Fig. 3 darstellt;
- Fig. 5
- zeigt eine Schnittansicht durch den Kessel bzw. die Brennkammer des Kessels entlang
der Vertikalschnittlinie A2 der Fig. 4;
- Fig. 6
- zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht auf die Primärverbrennungszone der Brennkammer
mit dem Drehrost der Fig. 4;
- Fig. 7
- zeigt entsprechend zur Fig. 6 eine Explosionsdarstellung der Brennkammersteine;
- Fig. 8
- zeigt eine Aufsicht auf den Drehrost mit Drehrostelementen von oben aus Sicht der
Schnittlinie A1 der Fig. 2;
- Fig. 9
- zeigt den Drehrost der Fig. 2 in geschlossener Position, wobei alle Drehrostelemente
horizontal ausgerichtet bzw. geschlossen sind;
- Fig. 10
- zeigt den Drehrost der Fig. 9 in dem Zustand einer Teilabreinigung des Drehrosts im
Gluterhaltungsbetrieb;
- Fig. 11
- zeigt den Drehrost der Fig. 9 im Zustand der Universalabreinigung, welche bevorzugt
während eines Anlagenstillstands durchgeführt wird;
- Fig. 12
- zeigt eine Ausschnitt-Detailansicht der Fig. 2;
- Fig. 13
- zeigt eine Reinigungseinrichtung, mit der sowohl der Wärmetauscher als auch die Filtereinrichtung
der Fig. 2 automatisch gereinigt werden können;
- Fig. 14
- zeigt eine Turbulatorhalterung in herausgestellter und vergrößerter Form;
- Fig. 15
- zeigt eine Abreinigungsmechanik in einem ersten Zustand, wobei sich sowohl die Turbulatorhalterungen
der Fig. 14 als auch eine Käfighalterung in einer unteren Position befinden;
- Fig. 16
- zeigt die Abreinigungsmechanik in einem zweiten Zustand, wobei sich sowohl die Turbulatorhalterungen
der Fig. 14 als auch die Käfighalterung in einer oberen Position befinden;
- Fig. 17
- zeigt eine freigestellte Glutbetthöhenmessmechanik mit einer Brennstoff-Niveauklappe;
- Fig. 18
- zeigt eine Detailansicht der Brennstoff-Niveauklappe;
- Fig. 19
- zeigt eine horizontale Querschnittsansicht durch die Brennkammer auf der Höhe der
Sekundärluftdüsen;
- Fig. 20
- zeigt drei horizontale Querschnittsansichten für unterschiedliche Kesseldimensionierungen
durch die Brennkammer auf der Höhe der Sekundärluftdüsen mit Angaben zu den Strömungsverteilungen
in diesem Querschnitt;
- Fig. 21
- zeigt drei vertikale Querschnittsansichten für unterschiedliche Kesseldimensionierungen
durch die Biomasse-Heizanlage entlang der Schnittlinie SL1 der Fig. 1 mit Angaben
zu den Strömungsverteilungen in diesem Querschnitt.
BESCHREIBUNG VON BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0079] Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen lediglich beispielhaft offenbart. Ausführungsformen
und darin verwendete Begriffe sollen jedoch nicht dazu dienen, die vorliegende Offenbarung
auf bestimmte Ausführungsformen zu beschränken, und sie sollte so ausgelegt werden,
dass sie verschiedene Änderungen, Äquivalente und/oder Alternativen gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung beinhaltet.
[0080] Sollten in der Beschreibung allgemeinere Begriffe für in den Figuren dargestellte
Merkmale oder Elemente verwendet werden, so ist beabsichtigt, dass für den Fachmann
nicht nur das spezielle Merkmal oder Element in den Figuren offenbart ist, sondern
auch die allgemeinere technische Lehre.
[0081] In Bezug auf die Beschreibung der Figuren können die gleichen Bezugszeichen in den
einzelnen Figuren verwendet werden, um auf ähnliche oder technisch entsprechende Elemente
zu verweisen. Weiter können der Übersichtlichkeit halber in einzelnen Detailoder Ausschnittsansichten
mehr Elemente oder Merkmale mit Bezugszeichen dargestellt sein, als in den Überblicksansichten.
Dabei ist davon auszugehen, dass diese Elemente oder Merkmale auch entsprechend in
den Überblicksdarstellungen offenbart sind, auch wenn diese dort nicht explizit aufgeführt
sind.
[0082] Es ist zu verstehen, dass eine Singularform eines Substantivs, das einem Gegenstand
entspricht, eines oder mehrere der Dinge beinhalten kann, es sei denn, der betreffende
Kontext weist eindeutig auf etwas anderes hin.
[0083] In der vorliegenden Offenbarung kann ein Ausdruck wie "A oder B", "mindestens einer
von "A oder/und B" oder "einer oder mehrere von A oder/und B" alle möglichen Kombinationen
von zusammen aufgeführten Merkmalen beinhalten. Ausdrücke wie "erster", "zweiter",
"primär" oder "sekundär", die hierin verwendet werden, können verschiedene Elemente
unabhängig von ihrer Reihenfolge und/oder Bedeutung darstellen und schränken entsprechende
Elemente nicht ein. Wenn beschrieben wird, dass ein Element (z. B. ein erstes Element)
"funktionsfähig" oder "kommunikativ" mit einem anderen Element (z. B. einem zweiten
Element) gekoppelt oder verbunden ist, kann das Element direkt mit dem anderen Element
verbunden werden oder mit dem anderen Element über ein anderes Element (z. B. ein
drittes Element) verbunden werden.
[0084] Ein in der vorliegenden Offenbarung verwendeter Ausdruck "konfiguriert zu" (oder
"eingerichtet") kann beispielsweise durch "geeignet für", "geeignet zu", "angepasst
zu", "gemacht zu", "fähig zu" oder "entworfen zu" ersetzt werden, je nach dem technisch
Möglichen. Alternativ kann in einer bestimmten Situation ein Ausdruck "Vorrichtung
konfiguriert zu" oder "eingerichtet zu" bedeuten, dass die Vorrichtung zusammen mit
einer anderen Vorrichtung oder Komponente arbeiten kann, oder eine entsprechende Funktion
ausführen kann.
[0085] Alle Größenangaben, welche in "mm" angegeben sind, sind als ein Größenbereich von
+- 1 mm um den angegebenen Wert zu verstehen, sofern nicht eine andere Toleranz oder
andere Bereiche explizit angegeben sind. Alle Maß- und Größenangaben sind lediglich
beispielhaft.
[0086] Anzumerken ist, dass die vorliegenden Einzelaspekte, beispielsweise der Drehrost,
die Brennkammer oder die Filtereinrichtung gesondert von bzw. getrennt von der Biomasse-Heizanlage
hierin als Einzelteile oder Einzelvorrichtungen offenbart sind. Es ist dem Fachmann
also klar, dass auch einzelne Aspekte oder Anlagenteile hierin auch für sich genommen
offenbart sind. Vorliegend sind die einzelnen Aspekte oder Anlageteile insbesondere
in den durch Klammern gekennzeichneten Unterkapiteln offenbart. Es ist vorgesehen,
dass diese einzelnen Aspekte auch gesondert beansprucht werden können.
[0087] Weiter sind der Übersichtlichkeit halber in den Figuren nicht alle Merkmale und Elemente,
insbesondere wenn sich diese wiederholen, einzeln bezeichnet. Es sind vielmehr die
Elemente und Merkmale jeweils exemplarisch bezeichnet. Analoge oder gleiche Elemente
sind dann als solche zu verstehen.
(Biomasse-Heizanlage)
[0088] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Überblicksansicht der Biomasse-Heizanlage 1 gemäß
einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
[0089] Der Pfeil V bezeichnet in den Figuren die Vorderansicht der Anlage 1, und der Pfeil
S bezeichnet in den Figuren die Seitenansicht der Anlage 1.
[0090] Die Biomasse-Heizanlage 1 weist einen Kessel 11 auf, der auf einem Kesselfuß 12 gelagert
ist. Der Kessel 11 weist ein Kesselgehäuse 13, beispielsweise aus Stahlblech, auf.
[0091] Im vorderen Teil des Kessels 11 befindet sich eine Brenneinrichtung 2 (nicht dargestellt),
die über eine erste Wartungsöffnung mit einem Verschluss 21 erreicht werden kann.
Eine Drehmechanikhalterung 22 für einen Drehrost 25 (nicht dargestellt) lagert eine
Drehmechanik 23, mit der Antriebskräfte auf Lagerachsen 81 des Drehrosts 25 übertragen
werden können.
[0092] Im Mittelteil des Kessels 11 befindet sich ein Wärmetauscher 3 (nicht dargestellt),
der von oben über eine zweite Wartungsöffnung mit einem Verschluss 31 erreicht werden
kann.
[0093] Im Hinterteil des Kessels 11 befindet sich eine optionale Filtereinrichtung 4 (nicht
dargestellt) mit einer Elektrode 44 (nicht dargestellt), die mit einer isolierenden
Elektrodenhalterung 43 aufgehängt ist, und die über eine Elektrodenversorgungsleitung
42 unter Spannung gesetzt wird. Das Abgas der Biomasse-Heizanlage 1 wird über einen
Abgasausgang 41 abgeführt, der der Filtereinrichtung 4 strömungstechnisch nachgelagert
angeordnet ist. Hier kann ein Ventilator vorgesehen sein.
[0094] Hinter dem Kessel 11 ist eine Rezirkulationseinrichtung 5 vorgesehen, die einen Teil
des Abgases über Rezirkulationskanäle 51, 53 und 54 und Klappen 52 zur Kühlung des
Verbrennungsvorgangs und Wiederverwendung beim Verbrennungsvorgang rezirkuliert.
[0095] Weiter weist die Biomasse-Heizanlage 1 eine Brennstoffzufuhr 6 auf, mit der der Brennstoff
kontrolliert zu der Brenneinrichtung 2 in die Primärverbrennungszone 26 von der Seite
auf den Drehrost 25 befördert wird. Die Brennstoffzufuhr 6 weist eine Zellradschleuse
61 mit einer Brennstoffzufuhröffnung 65 auf, wobei die Zellradschleuse 61 einen Antriebsmotor
66 mit einer Ansteuerelektronik aufweist. Eine von dem Antriebsmotor 66 angetriebene
Achse 62 treibt eine Übersetzungsmechanik 63 an, die eine (nicht dargestellte) Brennstoff-Förderschnecke
67 antreiben kann, so dass der Brennstoff in einem Brennstoff-Zufuhrkanal 64 zu der
Brenneinrichtung 2 gefördert wird.
[0096] Im unteren Teil der Biomasse-Heizanlage 1 ist eine Ascheabfuhreinrichtung 7 vorgesehen,
welche eine Ascheaustragungsschnecke 71 in einem Ascheaustragungskanal aufweist, die
von einem Motor 72 betrieben wird.
[0097] Fig. 2 zeigt nun eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage 1 der Fig.
1, welche entlang einer Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und welche aus der Seitenansicht
S betrachtet dargestellt ist. In der korrespondierenden Fig. 3, welche den gleichen
Schnitt wie Fig. 2 darstellt, sind der Übersichtlichkeit halber die Strömungen des
Rauchgases, und strömungstechnische Querschnitte schematisch dargestellt. Zu Fig.
3 anzumerken ist, dass einzelne Bereiche im Vergleich zu der Fig. 2 abgeblendet dargestellt
sind. Dies dient nur der Übersichtlichkeit der Fig. 3 und der Sichtbarkeit der Strömungspfeile
S5, S6 und S7.
[0098] Von links nach rechts sind in Fig. 2 die Brenneinrichtung 2, der Wärmetauscher 3
und eine (optionale) Filtereinrichtung 4 des Kessels 11 vorgesehen. Der Kessel 11
ist auf dem Kesselfuß 12 gelagert, und weist ein mehrwandiges Kesselgehäuse 13 auf,
in welchem Wasser oder ein anderes fluides Wärmetauschmedium zirkulieren kann. Zur
Zufuhr und Abfuhr des Wärmetauschmediums ist eine Wasserzirkulationseinrichtung 14
mit Pumpe, Ventilen, Leitungen, etc. vorgesehen.
[0099] Die Brenneinrichtung 2 weist eine Brennkammer 24 auf, in der im Kern der Verbrennungsprozess
des Brennstoffes stattfindet. Die Brennkammer 24 weist einen, später näher erläuterten,
mehrteiligen Drehrost 25 auf, auf dem das Brennstoffbett 28 aufliegt. Der mehrteilige
Drehrost 25 ist mittels einer Mehrzahl von Lagerachsen 81 drehbar gelagert angeordnet.
[0100] Weiter bezugnehmend auf Fig. 2 ist die Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
24 durch (eine Mehrzahl von) Brennkammersteine(n) 29 umfasst, womit die Brennkammersteine
29 die Geometrie der Primärverbrennungszone 26 definieren. Der Querschnitt der Primärverbrennungszone
26 (beispielsweise) entlang der Horizontalschnittlinie A1 ist im Wesentlichen oval
(beispielsweise 380 mm +- 60mm x 320 mm +- 60 mm; dabei ist anzumerken, dass einige
der vorstehenden Größenkombinationen auch einen kreisförmigen Querschnitt ergeben
können). Der Pfeil S1 gibt die Strömung aus der Sekundärluftdüse 291 schematisch wieder,
wobei diese Strömung (diese ist rein schematisch dargestellt) einen durch die Sekundärluftdüsen
291 induzierten Drall aufweist, um die Durchmischung des Rauchgases zu verbessern.
[0101] Dabei sind die Sekundärluftdüsen 291 derart ausgestaltet, dass diese die (durch die
Brennkammersteine 29 vorgewärmte) Sekundärluft tangential in die Brennkammer 24 mit
ihrem dortigen ovalen Querschnitt einführen (vgl. Fig. 19). Damit entsteht eine wirbel-
oder drallbehaftete Strömung S1, die grob spiral- oder helixförmig nach oben verläuft.
In anderen Worten wird eine nach oben verlaufende und um eine Vertikalachse rotierende
Spiralströmung ausgebildet.
[0102] Die Brennkammersteine 29 bilden die Innenverkleidung der Primärverbrennungszone 26
aus, speichern Wärme und sind dem Feuer direkt ausgesetzt. Damit schützen die Brennkammersteine
29 auch das weitere Material der Brennkammer 24, beispielsweise Gusseisen, vor der
direkten Flammeneinwirkung in der Brennkammer 24. Die Brennkammersteine 29 sind vorzugsweise
an die Form des Rosts 25 angepasst. Die Brennkammersteine 29 weisen weiter Sekundärluft-
bzw. Rezirkulationsdüsen 291 auf, die das Rauchgas in die Primärverbrennungszone 26
zur erneuten Teilnahme am Verbrennungsprozess und insbesondere zur bedarfsweisen Kühlung
rezirkulieren. Die Sekundärluftdüsen 291 sind dabei nicht auf die Mitte der Primärverbrennungszone
26 ausgerichtet, sondern azentrisch ausgerichtet, um einen Drall der Strömung in der
Primärverbrennungszone 26 zu bewirken (d. h., eine Drall- und Wirbelströmung, welche
später näher erläutert wird). Die Brennkammersteine 29 werden später noch eingehender
erläutert. Eine Isolation 311 ist am Kesselrohreintritt vorgesehen. Die ovale Querschnittsform
der Primärverbrennungszone 26 (und der Düse) sowie die Länge und Lage der Sekundärluftdüsen
291 begünstigen die Ausbildung und den Erhalt einer Wirbelströmung vorzugsweise bis
zur Decke der Brennkammer 24 vorteilhaft.
[0103] Eine Sekundärverbrennungszone 27 schließt sich, entweder auf der Höhe der Brennkammerdüsen
291 (funktional bzw. verbrennungstechnisch betrachtet) oder auf Höhe der Brennkammerdüse
203 (rein strukturell bzw. baulich betrachtet) an die Primärverbrennungszone 26 der
Brennkammer 26 an und definiert den Strahlungsteil der Brennkammer 26. In dem Strahlungsteil
gibt das bei der Verbrennung entstandene Rauchgas seine Wärmeenergie hauptsächlich
durch Wärmestrahlung insbesondere an das Wärmetauschmedium ab, welches sich in den
beiden linken Kammern für das Wärmetauschmedium 38 befindet. Die entsprechenden Rauchgasströmungen
sind in Fig. 3 durch die Pfeile S2 und S3 rein beispielhaft angegeben. Diese Wirbelströmungen
werden eventuell auch leichte Rückströmungen oder weitere Turbulenzen beinhalten,
die durch die rein schematischen Pfeile S2 und S3 nicht dargestellt werden. Das Grundprinzip
der Strömungsausprägung in der Brennkammer 24 ist dem Fachmann jedoch ausgehend von
den Pfeilen S2 und S3 klar bzw. berechenbar.
[0104] Durch die Sekundärlufteindüsung hervorgerufen bilden sich in der isolierten bzw.
begrenzten Brennkammer 24 ausgeprägt Drall- bzw. Rotations- bzw. Wirbelströmungen
(vgl. Fig. 20 für den Beginn der Wirbelströmungen auf der Höhe der Sekundärdüsen 291)
aus. Dabei trägt insbesondere die ovale Brennkammergeometrie 24 dazu bei, dass sich
die Wirbelströmung ungestört bzw. optimal entwickeln kann.
[0105] Nach dem Austritt aus der Düse 203, die diese Wirbelströmungen nochmals bündelt,
zeigen sich kerzenflammenförmige Rotationsströmungen S2 (vgl. auch Fig. 21), welche
vorteilhaft bis zur Brennkammerdecke 204 reichen können, womit der verfügbare Raum
der Brennkammer 24 besser ausgenutzt wird. Dabei sind die Wirbelströmungen auf die
Brennkammermitte A2 konzentriert und nutzen das Volumen der Sekundärverbrennungszone
27 ideal aus. Weiter mindert die Einschnürung, die die Brennkammerdüse 203 für die
Wirbelströmungen darstellt, die Rotationsströmungen, womit Turbulenzen zur Verbesserung
der Durchmischung des Luft- Rauchgasgemischs erzeugt werden. Es findet also eine Quervermischung
durch die Einschnürung bzw. Verengung durch die Brennkammerdüse 203 statt. Der Rotationsimpuls
der Strömungen bleibt allerdings zumindest teilweise auch oberhalb der Brennkammerdüse
203 erhalten, was die Ausbreitung dieser Strömungen bis zur Brennkammerdecke 204 erhält.
[0106] Die Sekundärluftdüsen 291 sind in den elliptischen bzw. ovalen Querschnitt der Brennkammer
24 somit derart integriert, dass sie aufgrund ihrer Länge und ihrer Ausrichtung Wirbelströmungen
induzieren, die das Rauchgas-Sekundärluftgemisch in Rotation versetzen und dadurch
(nochmals durch in Kombination mit der darüber positionierten Brennkammerdüse 203
verbessert) eine vollständige Verbrennung bei minimalem Luftüberschuss und somit maximalem
Wirkungsgrad ermöglichen. Dies ist auch in den Figuren 19 bis 21 illustriert.
[0107] Dabei ist die Sekundärluftzufuhr derart gestaltet ist, dass diese die heißen Brennkammersteine
29 durch Umströmung derselben kühlt und die Sekundärluft im Gegenzug selbst vorgewärmt
wird, wodurch die Ausbrandgeschwindigkeit der Rauchgase beschleunigt wird und die
Vollständigkeit des Ausbrandes auch bei extremer Teillast (z. B. 30% der Nennlast)
sichergestellt wird.
[0108] Die erste Wartungsöffnung 21 ist mit einem Dämmmaterial, beispielsweise Vermiculite
™, isoliert. Die vorliegende Sekundärverbrennungszone 27 ist derart eingerichtet, dass
ein Ausbrand des Rauchgases gewährleistet wird. Die spezielle geometrische Ausgestaltung
der Sekundärverbrennungszone 27 wird später noch eingehender erläutert.
[0109] Nach der Sekundärverbrennungszone 27 strömt das Rauchgas in die Wärmetauscheinrichtung
3, welche ein Bündel von parallel zueinander vorgesehenen Kesselrohren 32 aufweist.
In den Kesselrohren 32 strömt das Rauchgas nun abwärts, wie in Fig. 3 durch die Pfeile
S4 angegeben. Man kann diesen Teil der Strömung auch als Konvektionsteil bezeichnen,
da die Wärmeabgabe des Rauchgases im Wesentlichen an den Kesselrohrwänden über eine
erzwungene Konvektion erfolgt. Durch die im Kessel 11 verursachten Temperaturgradienten
im Wärmetauschermedium, beispielsweise im Wasser, stellt sich eine natürliche Konvektion
des Wassers ein, welche eine Durchmischung des Kesselwassers begünstigt.
[0110] In den Kesselrohren 32 sind Federturbulatoren 36 und Spiral- bzw. Bandturbulatoren
37 angeordnet, um den Wirkungsgrad der Wärmetauscheinrichtung 4 zu verbessern. Dies
wird später noch eingehender erläutert werden.
[0111] Der Ausgang der Kesselrohre 32 mündet über den Wendekammereintritt 34 bzw. -einlass
in die Wendekammer 35. Falls die Filtereinrichtung 4 nicht vorgesehen ist, wird das
Rauchgas wieder im Kessel 11 nach oben abgeführt. Der andere Fall der optionalen Filtereinrichtung
4 ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Dabei wird das Rauchgas nach der Wendekammer
35 wieder nach oben in die Filtereinrichtung 4 eingeleitet (vgl. Pfeile S5), welche
vorliegend beispielhaft eine elektrostatische Filtereinrichtung 4 ist. Dabei können
am Eintritt 44 der Filtereinrichtung 4 Strömungsblenden vorgesehen sein, die die Einströmung
des Rauchgases in den Filter vergleichmäßigen.
[0112] Elektrostatische Staubfilter, oder auch Elektroabscheider genannt, sind Einrichtungen
zur Abscheidung von Partikeln aus Gasen, die auf dem elektrostatischen Prinzip beruhen.
Diese Filtereinrichtungen werden insbesondere zur elektrischen Reinigung von Abgasen
verwendet. Bei Elektrofiltern werden Staubteilchen durch eine Koronaentladung einer
Sprühelektrode elektrisch aufgeladen und zur entgegengesetzt aufgeladenen Elektrode
(Niederschlagselektrode) gezogen. Die Koronaentladung findet auf einer dafür geeigneten,
geladenen Hochspannungselektrode (auch als Sprühelektrode bezeichnet) im Inneren des
Elektrofilters statt. Die Elektrode ist bevorzugt mit herausragenden Spitzen und eventuell
scharfen Kanten ausgeführt, weil dort die Dichte der Feldlinien und damit auch die
elektrische Feldstärke am größten und somit die Koronaentladung begünstigt ist. Die
gegengesetzte Elektrode (Niederschlagselektrode) besteht für gewöhnlich aus einem
geerdeten Abgasrohrabschnitt, der um die Elektrode gelagert ist. Der Abscheidungsgrad
eines Elektrofilters ist insbesondere von der Verweilzeit der Abgase im Filtersystem
und der Spannung zwischen Sprüh- und Abscheidungselektrode abhängig. Die dafür notwendige
gleichgerichtete Hochspannung wird von einer Hochspannungserzeugungseinrichtung (nicht
dargestellt) bereitgestellt. Die Hochspannungserzeugungsanlage und die Halterung für
die Elektrode sind vor Staub und Verschmutzung zu schützen, um ungewollte Kriechströme
zu vermeiden und die Standzeit der Anlage 1 zu verlängern.
[0113] Wie in Fig. 2 gezeigt, ist eine stabförmige Elektrode 45 (welche vorzugsweise wie
eine längliche, plattenförmige Stahlfeder ausgestaltet ist, vgl. Fig. 15) in etwa
mittig in einem annähernd kaminförmigen Innenraum der Filtereinrichtung 4 gehaltert.
Die Elektrode 45 besteht zumindest weitgehend aus einem hochwertigen Federstahl oder
Chromstahl und ist von einer Elektrodenhalterung 43 über einen Hochspannungsisolator,
d. h., eine Elektrodenisolation 46, gehaltert.
[0114] Die (Sprüh-) Elektrode 45 hängt schwingungsfähig nach unten in den Innenraum der
Filtereinrichtung 4. Dabei kann die Elektrode 45 beispielsweise quer zur Längsachse
der Elektrode 45 hin- und herschwingen.
[0115] Ein Käfig 48 dient gleichzeitig als Gegenelektrode und als Abreinigungsmechanik für
die Filtereinrichtung 4. Der Käfig 48 ist mit dem Masse- bzw. Erdpotential verbunden.
Durch den herrschenden Potentialunterschied wird das in der Filtereinrichtung 4 strömende
Abgas, vgl. die Pfeile S6, gefiltert wie vorstehend erläutert. Im Falle der Abreinigung
der Filtereinrichtung 4 wird die Elektrode 45 stromlos geschaltet. Der Käfig 48 weist
vorzugsweise ein achteckiges regelmäßiges Querschnittsprofil auf, so wie sich das
beispielsweise der Ansicht der Fig. 13 entnehmen lässt. Der Käfig 48 kann vorzugsweise
bei der Herstellung mit dem Laser zugeschnitten werden.
[0116] Das Rauchgas strömt nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher 3 durch die Wendekammer
34 in den Eintritt 44 der Filtereinrichtung 4.
[0117] Dabei ist die (optionale) Filtereinrichtung 4 optional vollintegriert in den Kessel
11 vorgesehen, womit die dem Wärmetauscher 3 zugewandte und von dem Wärmetauschermedium
durchspülte Wandfläche auch aus Richtung der Filtereinrichtung 4 zum Wärmetausch eingesetzt
wird, womit die Effizienz der Anlage 1 nochmals verbessert wird. Damit kann zumindest
ein Teil der Wand die Filtereinrichtung 4 mit dem Wärmetauschmedium durchspült sein,
womit zumindest ein Teil dieser Wand mit Kesselwasser gekühlt wird.
[0118] Am Filteraustritt 47 strömt das gereinigte Abgas aus der Filtereinrichtung 4 hinaus,
wie durch die Pfeile S7 angegeben. Nach dem Filteraustritt wird ein Teil des Abgases
über die Rezirkulationseinrichtung 5 wieder zu der Primärverbrennungszone 26 zurückgeführt.
Auch dies wird später noch näher erläutert werden. Der verbleibende Teil des Abgases
wird über den Abgasausgang 41 aus dem Kessel 11 hinausgeleitet.
[0119] Eine Ascheabfuhr 7 ist im unteren Teil des Kessels 11 angeordnet. Über eine Ascheaustragungsschnecke
71 wird die beispielsweise aus der Brennkammer 24, den Kesselrohren 32 und der Filtereinrichtung
4 abgeschiedene und herausfallende Asche seitlich aus dem Kessel 11 ausgefördert.
[0120] Die Brennkammer 24 und der Kessel 11 dieser Ausführungsform wurden mittels CFD-Simulationen
berechnet. Weiter wurden Praxisexperimente durchgeführt, um die CFD-Simulationen zu
bestätigen. Ausgangspunkt der Überlegungen waren Berechnungen für einen 100 kW Kessel,
wobei jedoch ein Leistungsbereich von 20 bis 500 kW berücksichtigt wurde.
[0121] Eine CFD-Simulation (CFD = Computational Fluid Dynamics = numerische Strömungsmechanik)
ist die räumlich und zeitlich aufgelöste Simulation von Strömungsund Wärmeleitprozessen.
Dabei können die Strömungsprozesse laminar und/oder turbulent sein, von chemischen
Reaktionen begleitet auftreten, oder es kann sich um ein mehrphasiges System handeln.
CFD-Simulationen eignen sich somit gut als Design- und Optimierungswerkzeug. Bei der
vorliegenden Erfindung wurden CFD-Simulationen eingesetzt, um die strömungstechnischen
Parameter derart zu optimieren, dass die vorstehend aufgeführten Aufgaben der Erfindung
gelöst werden. Insbesondere wurden im Ergebnis die mechanische Ausgestaltung und Dimensionierung
des Kessels 11, der Brennkammer 24, der Sekundärluftdüsen 291 und der Brennkammerdüse
203 maßgeblich durch die CFD-Simulation und auch durch zugehörige praktische Experimente
definiert. Die Simulationsergebnisse basieren auf einer Strömungssimulation mit Berücksichtigung
der Wärmeübertragung. Beispiele von Ergebnissen solcher CFD-Simulationen sind in den
Fig. 20 und 21 dargestellt.
[0122] Die vorstehend aufgeführten Bestandteile der Biomasse-Heizanlage 1 und des Kessels
11, die Ergebnisse der CFD-Simulationen sind, werden nachstehend eingehender beschrieben.
(Brennkammer)
[0123] Die Gestaltung der Brennkammerform ist von Wichtigkeit, um die aufgabengemäßen Anforderungen
einhalten zu können. Durch die Brennkammerform bzw. -geometrie sollen eine möglichst
gute turbulente Durchmischung und Homogenisierung der Strömung über den Querschnitt
des Rauchgaskanals, eine Minimierung des Feuerungsvolumens, sowie eine Reduktion des
Luftüberschusses und des Rezirkulationsverhältnisses (Wirkungsgrad, Betriebskosten),
eine Reduktion der COund CxHx- Emissionen, der NOx-Emissionen, der Staubemissionen,
eine Reduktion von lokalen Temperaturspitzen (Fouling und Verschlackung) sowie eine
Reduktion von lokalen Rauchgas-Geschwindigkeitsspitzen (Materialbeanspruchung und
Erosion) erreicht werden.
[0124] Die Fig. 4, die eine Teilansicht der Fig. 2 ist, und die Fig. 5, welche eine Schnittansicht
durch den Kessel 11 entlang der Vertikalschnittlinie A2 ist, stellen eine Brennkammergeometrie
dar, die den vorstehend genannten Anforderungen für Biomasse-Heizanlagen über einen
weiten Leistungsbereich von beispielsweise 20 bis 500 kW gerecht wird. Die Vertikalschnittlinie
A2 kann im Übrigen auch als Mittel- oder Mittenachse der ovalen Brennkammer 24 verstanden
werden.
[0126] Mit diesen Werten werden vorliegend sowohl die Geometrien der Primärverbrennungszone
26 als auch der Sekundärverbrennungszone 27 der Brennkammer 24 optimiert. Die angegebenen
Größenbereiche sind Bereiche, mit denen die Anforderungen ebenso (annähernd) erfüllt
werden, wie mit den angegebenen exakten Werten.
[0127] Dabei kann vorzugsweise eine Kammergeometrie der Primärverbrennungszone 26 und der
Brennkammer 24 (bzw. ein Innenvolumen der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
24) anhand der folgenden Grundparameter definiert werden:
[0128] Ein Volumen mit einer ovalen horizontalen Grundfläche mit den Maßen von 380 mm +-
60 mm (vorzugsweise +-30 mm) x 320 mm +- 60 mm (vorzugsweise +-30 mm), sowie einer
Höhe von 538 mm +- 80 mm (vorzugsweise +- 50 mm).
[0129] Die vorstehenden Größenangaben können im Verhältnis dieser zueinander skaliert auch
Anwendung auf Kessel anderer Leistungsklassen (bspw. 50 kW oder 200 kW) finden.
[0130] Als Fortbildung dessen kann das vorstehend definierte Volumen eine obere Öffnung
in Form einer Brennkammerdüse 203 aufweisen, die in der Sekundärverbrennungszone 27
der Brennkammer 24 vorgesehen ist, welche eine in die Sekundärverbrennungszone 27
hineinragende Brennkammerschräge 202 aufweist, welche vorzugsweise das Wärmetauschmedium
38 beinhaltet. Die Brennkammerschräge 202 verringert den Querschnitt der Sekundärverbrennungszone
27. Dabei ist die Brennkammerschräge 202 um einen Winkel k von zumindest 5%, bevorzugt
um einen Winkel k von zumindest 15% und noch mehr bevorzugt um zumindest einen Winkel
k von 19% in Bezug auf eine fiktive horizontale bzw. gerade vorgesehene Brennkammerdecke
H (vgl. die gestrichelte Horizontallinie H in Fig. 4) vorgesehen.
[0131] Zudem ist eine Brennkammerdecke 204 ebenfalls in Richtung des Eintritts 33 aufsteigend
geneigt vorgesehen. Die Brennkammer 24 in der Sekundärverbrennungszone 27 weist somit
die Brennkammerdecke 204 auf, die in Richtung des Eintritts 33 des Wärmetauschers
3 nach oben geneigt vorgesehen ist. Diese Brennkammerdecke 204 erstreckt sich im Schnitt
der Fig. 2 zumindest weitgehend gerade bzw. geradlinig und geneigt. Der Neigungswinkel
der geraden bzw. ebenen Brennkammerdecke 204 kann gegenüber der (fiktiven) Horizontalen
vorzugsweise 4 bis 15 Grad betragen.
[0132] Mit der Brennkammerdecke 204 ist eine weitere (Decken-)Schräge in der Brennkammer
24 vor dem Eintritt 33 vorgesehen, die zusammen mit der Brennkammerschräge 202 einen
Trichter ausbildet. Dieser Trichter dreht die nach oben gerichtete Drall- bzw. Wirbelströmung
zur Seite und lenkt diese Strömung in etwa in das Horizontale um. Aufgrund der schon
turbulenten Aufwärtsströmung und der Trichterform vor dem Eintritt 33 wird sichergestellt,
dass alle Wärmetauscherrohre 32 bzw. Kesselrohe 32 gleichmäßig beströmt werden, womit
ein gleichverteilter Durchfluss des Rauchgases in allen Kesselrohren 32 sichergestellt
ist. Dies optimiert den Wärmeübergang im Wärmetauscher 3 ganz erheblich.
[0133] Dabei kann insbesondere die Kombination der vertikalen und horizontalen Schrägen
203, 204 in der Sekundärverbrennungszone in Kombination als Einströmgeometrie in dem
konvektiven Kessel eine gleichmäßige Verteilung des Rauchgases auf die konvektiven
Kesselrohre erreichen.
[0134] Die Brennkammerschräge 202 dient der Homogenisierung der Strömung S3 in Richtung
des Wärmetauschers 3 und damit der Beströmung der Kesselrohre 32. Somit wird eine
möglichst gleichmäßige Verteilung des Rauchgases auf die einzelnen Kesselrohre bewirkt,
um dort den Wärmeübergang zu optimieren.
[0135] Im Detail dreht die Kombination der Schrägen mit dem Einströmquerschnitt des Kessels
die Rauchgasströmung so, dass eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Rauchgasdurchflusses
bzw. der Durchflussmenge auf die jeweiligen Kesselrohre 32 erfolgt.
[0136] Im Stand der Technik gibt es häufig Brennkammern mit rechteckiger oder polygonaler
Brennkammer und Düse, wobei jedoch die unregelmäßige Form der Brennkammer und der
Düse sowie deren Zusammenspiel ein weiteres Hindernis für eine gleichmäßige Luftverteilung
und eine gute Mischung von Luft und Brennstoff und somit einen guten Ausbrand darstellen,
wie vorliegend erkannt wurde. Insbesondere mit einer eckigen Geometrie der Brennkammer
entstehen Strömungsfäden bzw. Vorzugsströmungen, die nachteilhaft zu einer ungleichmäßigen
Beströmung der Wärmetauscherrohre 32 führen.
[0137] Deshalb ist vorliegend die Brennkammer 24 ohne Totecken oder Totkanten vorgesehen.
[0138] Vorliegend wurde somit erkannt, dass die Geometrie der Brennkammer (und des gesamten
Strömungsverlaufs im Kessel) eine maßgebliche Rolle bei den Überlegungen zur Optimierung
der Biomasse-Heizanlage 1 spielt. Deshalb wurde (in Abkehr von den üblichen rechteckigen
oder mehr-eckigen oder rein zylindrischen Formgebungen) die hierin beschriebene ovale
oder runde Grundgeometrie ohne Totecken gewählt. Zudem wurde auch diese Grundgeometrie
der Brennkammer und deren Aufbau mit den vorstehend angegebenen Maßen / Maßbereichen
optimiert. Dabei sind diese Maße /Maßbereiche derart gewählt, dass insbesondere auch
unterschiedliche Brennstoffe (Hackgut und Pellets) mit unterschiedlicher Qualität
(beispielsweise mit unterschiedlichem Wassergehalt) bei sehr hohem Wirkungsgrad verbrannt
werden können. Dies haben die Praxistests und CFD-Simulationen ergeben.
[0139] Insbesondere kann die Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 ein Volumen umfassen,
das bevorzugt im Außenumfang einen ovalen oder annähernd kreisförmigen Horizontalquerschnitt
aufweist (ein solcher Querschnitt ist in Fig. 2 beispielhaft mit A1 gekennzeichnet).
Dieser Horizontalquerschnitt kann zudem bevorzugt die Grundfläche der Primärverbrennungszone
26 der Brennkammer 24 darstellen. Über die durch den Doppelpfeil BK4 angegebene Höhe
kann die Brennkammer 24 einen annähernd gleichbleibenden Querschnitt aufweisen. Insofern
kann die Primärverbrennungszone 24 ein annähernd oval-zylindrisches Volumen aufweisen.
Bevorzugt können die Seitenwände und die Grundfläche (der Rost) der Primärverbrennungszone
26 senkrecht aufeinander stehen. Dabei können die vorstehend beschriebenen Schrägen
203, 204 integriert als Wände der Brennkammer 24 vorgesehen sein, wobei die Schrägen
203, 204 einen Trichter ausbilden, der im Eintritt 33 des Wärmetauschers 33 mündet
und dort den geringsten Querschnitt aufweist.
[0140] Vorstehend wird der Begriff "annähernd" verwendet, da selbstverständlich einzelne
Kerben, konstruktiv bedingte Abweichungen oder kleine Asymmetrien vorhanden sein können,
beispielsweise bei den Übergängen der einzelnen Brennkammersteine 29 zueinander. Diese
geringfügigen Abweichungen spielen strömungstechnisch jedoch nur eine untergeordnete
Rolle.
[0141] Der Horizontalquerschnitt der Brennkammer 24 und insbesondere der Primärverbrennungszone
26 der Brennkammer 24 können ebenso bevorzugt regelmäßig ausgeführt sein. Weiter kann
der Horizontalquerschnitt der Brennkammer 24 und insbesondere der Primärverbrennungszone
26 der Brennkammer 24 bevorzugt eine regelmäßige (und/oder symmetrische) Ellipse sein.
[0142] Zudem kann der Horizontalquerschnitt (der Außenumfang) der Primärverbrennungszone
26 über eine vorgegebene Höhe, (beispielsweise 20 cm) gleichbleibend ausgestaltet
sein.
[0143] Damit ist vorliegend eine oval-zylindrische Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
24 vorgesehen, die nach CFD-Berechnungen eine deutlich gleichmäßigere und bessere
Luftverteilung in der Brennkammer 24 ermöglicht als bei rechteckigen Brennkammern
des Stands der Technik. Die fehlenden Toträume vermeiden zudem Zonen in der Brennkammer
mit schlechter Luftdurchströmung, was die Effizienz steigert und die Schlackebildung
verringert.
[0144] Ebenso ist die Düse 203 in der Brennkammer 24 als ovale oder annähernd kreisförmige
Verengung ausgestaltet, um die Strömungsverhältnisse noch weiter zu optimieren. Der
vorstehend erläuterte Drall der Strömung in der Primärverbrennungszone 26, welcher
durch die erfindungsgemäßen speziell konzipierten Sekundärluftdüsen 291 bedingt ist,
führt zu einem grob helixförmig oder spiralförmig nach oben gerichteten Strömungsverlauf,
wobei eine ebenso ovale oder annähernd kreisförmige Düse diesen Strömungsverlauf begünstigt,
und nicht wie übliche rechteckige Düsen stört. Diese optimierte Düse 203 bündelt das
nach oben rotierend strömende Rauchgas-Luft-Gemisch und sorgt für eine bessere Durchmischung,
einen Erhalt der Wirbelströmungen in der Sekundärverbrennungszone 27 und damit für
eine vollständige Verbrennung. Dadurch wird auch der erforderliche Luftüberschuss
minimiert. Dies verbessert den Verbrennungsvorgang und erhöht die Effizienz.
[0145] Damit dient insbesondere die Kombination der vorstehend erläuterten (und nachstehend
nochmals in Bezug auf die Fig. 19 erläuterten) Sekundärluftdüsen 291 und der dadurch
induzierten Wirbelströmungen mit der optimierten Düse 203 der Bündelung des nach oben
rotierenden Rauchgas-/Luftgemischs. Dies sorgt für eine zumindest annähernd vollständige
Verbrennung in der Sekundärverbrennungszone 27.
[0146] Somit wird eine wirbel- bzw. drallbehaftete Strömung durch die Düse 203 gebündelt
und nach oben gerichtet, womit sich diese Strömung weiter nach oben erstreckt als
im Stand der Technik üblich. Dies hat, wie für den Fachmann aus den Gesetzen der Physik
betreffend des Drehimpulses ersichtlich, seine Ursache in der durch die Düse 203 erzwungenen
Verkleinerung des drallbehafteten Abstandes des Luftstromes zur Rotations- bzw. Drallmittenachse
(vgl. analog die Physik des Pirouetteneffekts).
[0147] Zudem wird vorliegend der Strömungsverlauf in der Sekundärverbrennungszone 27 und
aus der Sekundärverbrennungszone 27 zu den Kesselrohren 32 optimiert, wie nachstehend
näher erläutert.
[0148] Die Brennkammerschräge 202 der Fig. 4, welche ohne Bezugszeichen auch in den Fig.
2 und 3 zu erkennen ist und an der sich die Brennkammer 25 (bzw. deren Querschnitt)
von unten nach oben hin zumindest annähernd linear verjüngt, sorgt nach CFD-Berechnungen
für eine Vergleichmäßigung der Rauchgasströmung in Richtung der Wärmetauscheinrichtung
4, womit deren Effizienz verbessert werden kann. Dabei verjüngt sich die horizontale
Querschnittsfläche der Brennkammer 25 von Anfang bis Ende der Brennkammerschräge 202
bevorzugt zumindest um 5%. Die Brennkammerschräge 202 ist dabei auf der Seite der
Brennkammer 25 zur Wärmetauscheinrichtung 4 vorgesehen, und ist an der Stelle der
maximalen Verjüngung abgerundet vorgesehen. Im Stand der Technik üblich sind parallele
bzw. gerade Brennkammerwände ohne eine Verjüngung (um die Rauchgasströmung nicht zu
behindern). Hinzu kommt, einzeln oder in Kombination, die zur horizontalen schräg
nach oben in Richtung des Eintritts 33 verlaufende Brennkammerdecke 204, die die Wirbelströmungen
in der Sekundärverbrennungszone 27 seitlich ableitet, und dabei in deren Strömungsgeschwindigkeitsverteilung
vergleichmäßigt.
[0149] Die Einströmung bzw. Umlenkung des Rauchgasstromes vor dem Rohrbündelwärmetauscher
ist derart ausgestaltet, dass eine ungleichmäßige Anströmung der Rohre bestmöglich
vermieden wird, womit Temperaturspitzen in einzelnen Kesselrohren 32 niedrig gehalten
werden können und damit der Wärmeübergang im Wärmetauscher 4 verbessert werden kann
(bestmögliche Nutzung der Wärmetauscherflächen). In der Folge ist die Effizienz der
Wärmetauscheinrichtung 4 verbessert.
[0150] Im Detail wird der gasförmige Volumenstrom des Rauchgases durch die schräge Brennkammerwandung
203 mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit (auch im Falle unterschiedlicher Verbrennungszustände)
zu den Wärmetauscherrohren bzw. den Kesselrohren 32 geführt. Durch die schräge Brennkammerdecke
204 wird dieser Effekt nochmals verstärkt, wobei ein Trichtereffekt bewirkt wird.
Im Ergebnis entsteht eine gleichmäßige Wärmeverteilung der einzelnen Kesselrohre 32
betreffenden Wärmetauscherflächen und damit eine verbesserte Nutzung der Wärmetauscherflächen.
Die Abgastemperatur wird somit gesenkt und der Wirkungsgrad erhöht. Dabei ist die
Strömungsverteilung insbesondere an der in der Fig. 3 dargestellten Indikatorlinie
WT1 deutlich gleichmäßiger als im Stand der Technik. Die Linie WT1 stellt eine Eintrittsfläche
für den Wärmetauscher 3 dar. Die Indikatorlinie WT3 gibt eine beispielhafte Querschnittslinie
durch die Filtereinrichtung 4 an, in der die Strömung möglichst homogen eingerichtet
bzw. über den Querschnitt der Kesselrohre 32 in etwa gleichverteilt ist (u. A. aufgrund
von Strömungsblenden am Eingang der Filtereinrichtung 4 und aufgrund der Geometrie
der Wendekammer 35). Eine gleichmäßige Durchströmung der Filtereinrichtung 3 bzw.
des letzten Kesselzuges minimiert Strähnenbildung und optimiert dadurch zudem die
Abscheideeffizienz der Filtereinrichtung 4 sowie den Wärmeübergang in der Biomasse-Heizanlage
1.
[0151] Weiter ist im unteren Teil der Brennkammer 25 am Brennstoffbett 28 eine Zündeinrichtung
201 vorgesehen. Diese kann eine Initialzündung oder eine erneute Zündung des Brennstoffes
bewirken. Es kann die Zündeinrichtung 201 ein Glühzünder sein. Die Zündeinrichtung
ist vorteilhaft ortsfest und horizontal seitlich versetzt zum Ort der Einführung des
Brennstoffs angeordnet.
[0152] Weiter kann (optional) nach dem Ausgang des Rauchgases (d. h., nach S7) aus der Filtereinrichtung
eine Lamdasonde (nicht dargestellt) vorgesehen sein. Durch die Lambdasonde kann eine
Steuerung (nicht dargestellt) den jeweiligen Heizwert erkennen. Die Lambdasonde kann
somit für das ideale Mischverhältnis zwischen den Brennstoffen und der Sauerstoffzufuhr
sorgen. Trotz unterschiedlicher Brennstoffqualitäten werden im Ergebnis eine hohe
Effizienz und ein höherer Wirkungsgrad erreichbar.
[0153] Das in Fig. 5 gezeigte Brennstoffbett 28 zeigt eine grobe Brennstoffverteilung aufgrund
der Zuführung des Brennstoffs von der rechten Seite der Fig. 5.
[0154] Weiter ist in den Fig. 4 und 5 eine Brennkammerdüse 203 gezeigt, in der eine Sekundärverbrennungszone
27 vorgesehen ist und die die Rauchgasströmung beschleunigt und bündelt. Dadurch wird
die Rauchgasströmung besser durchmischt und kann in der Nachverbrennungszone 27 bzw.
Sekundärverbrennungszone 27 effizienter verbrennen. Das Flächenverhältnis der Brennkammerdüse
203 liegt in einem Bereich von 25 % bis 45 %, beträgt jedoch bevorzugt 30 % bis 40
%, und ist, beispielsweise für eine 100 kW Biomasse-Heizanlage 1, idealerweise 36
% +- 1 % (Verhältnis der gemessenen Eingangsfläche zur gemessenen Ausgangsfläche der
Düse 203).
[0155] Mithin stellen die vorstehenden Angaben zur Brennkammergeometrie der Primärverbrennungszone
26 zusammen mit der Geometrie der Sekundärluftdüsen 291 und der Düse 203 eine vorteilhafte
Weiterbildung der vorliegenden Offenbarung dar.
(Brennkammersteine)
[0156] Die Fig. 6 zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht (von schräg oben) auf die Primärverbrennungszone
26 sowie den isolierten Teil der Sekundärverbrennungszone 27 der Brennkammer 24 mit
dem Drehrost 25, und insbesondere auf die besondere Ausgestaltung der Brennkammersteine
29. Die Fig. 7 zeigt entsprechend zur Fig. 6 eine Explosionsdarstellung der Brennkammersteine
29. Die Ansichten der Fig. 6 und 7 können bevorzugt mit den vorstehend aufgeführten
Abmessungen der Fig. 4 und 5 ausgeführt sein. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall.
[0157] Die Kammerwand der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 ist mit einer Mehrzahl
von Brennkammersteinen 29 in einem modularen Aufbau vorgesehen, was unter anderem
die Fertigung und die Wartung erleichtert. Die Wartung wird insbesondere durch die
Möglichkeit der Entnahme einzelner Brennkammersteine 29 erleichtert.
[0158] An den Auflageflächen 260 der Brennkammersteine 29 sind formschlüssige Nuten 261
und Vorsprünge 262 (in Fig. 6 sind zur Vermeidung von Redundanzen in den Figuren exemplarisch
nur jeweils ein paar dieser bezeichnet) vorgesehen, um eine mechanische und weitgehend
luftdichte Verbindung zu schaffen, um wiederum das Eindringen von störender Fremdluft
zu vermeiden. Bevorzugt bilden je zwei zumindest weitgehend symmetrische Brennkammersteine
(mit Ausnahme eventuell der Öffnungen für die Sekundärluft bzw. das rezirkulierte
Rauchgas) einen vollständigen Ring aus. Weiter sind bevorzugt drei Ringe aufeinandergestapelt,
um die oval-zylindrische oder alternativ auch zumindest annähernd kreisförmige (letzteres
ist nicht dargestellt) Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 auszubilden.
[0159] Als oberer Abschluss sind drei weitere Brennkammersteine 29 vorgesehen, wobei die
ringförmige Düse 203 durch zwei Halterungssteine 264 gelagert wird, die formschlüssig
auf den oberen Ring 263 aufgesetzt werden. Bei allen Auflageflächen 260 sind Nuten
261 entweder für passende Vorsprünge 262 und/oder zur Einfügung von geeignetem Dichtmaterial
vorgesehen.
[0160] Die Halterungssteine 264, welche bevorzugt symmetrisch ausgebildet sind, können bevorzugt
eine nach innen geneigte Schräge 265 aufweisen, um ein Abkehren von Flugasche auf
den Drehrost 25 zu vereinfachen.
[0161] Der untere Ring 263 der Brennkammersteine 29 liegt auf einer Bodenplatte 251 des
Drehrosts 25 auf. An der Innenkannte zwischen diesem unteren Ring 263 der Brennkammersteine
29 lagert sich vermehrt Asche ab, was somit diesen Übergang vorteilhaft im Betrieb
der Biomasse-Heizanlage 1 selbstständig und vorteilhaft abdichtet.
[0162] Im mittleren Ring der Brennkammersteine 29 sind die Öffnungen für die Rezirkulationsdüsen
291 bzw. Sekundärluftdüsen 291 vorgesehen. Dabei sind die Sekundärluftdüsen 291 zumindest
annähernd auf der gleichen (horizontalen) Höhe der Brennkammer 24 in den Brennkammersteinen
29 vorgesehen.
[0163] Vorliegend sind drei Ringe von Brennkammersteinen 29 vorgesehen, da dies den effizientesten
Weg der Herstellung und auch der Wartung darstellt. Alternativ können auch 2, 4 oder
5 solcher Ringe vorgesehen sein.
[0164] Die Brennkammersteine 29 bestehen vorzugsweise aus Hochtemperatur-Siliziumkarbid,
wodurch diese sehr verschleißfest sind.
[0165] Die Brennkammersteine 29 sind als Formsteine vorgesehen. Die Brennkammersteine 29
sind derart geformt, dass das Innenvolumen der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
24 einen ovalen Horizontalquerschnitt aufweist, womit durch eine ergonomische Formgebung
Totecken bzw. Toträume vermieden werden, die üblicherweise vom Rauchgas- Luftgemisch
nicht optimal durchströmt werden, wodurch der dort vorhandene Brennstoff nicht optimal
verbrannt wird. Aufgrund der vorliegenden Formgebung der Brennkammersteine 29 wird
die Durchströmung des Rosts 25 mit Primärluft, die auch zur Verteilung des Brennstoffs
über dem Rost 25 passt, und die Möglichkeit von unbehinderten Wirbelströmungen verbessert;
und folglich wird die Effizienz der Verbrennung verbessert.
[0166] Der ovale Horizontalquerschnitt der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24
ist bevorzugt ein punktsymmetrisches und/oder regelmäßiges Oval mit dem kleinsten
Innendurchmesser BK3 und dem größten Innendurchmesser BK11. Diese Maße waren das Ergebnis
der Optimierung der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 mittels CFD-Simulation
und von praktischen Versuchen.
(Drehrost)
[0167] Fig. 8 zeigt eine Aufsicht auf den Drehrost 25 von oben aus Sicht der Schnittlinie
A1 der Fig. 2.
[0168] Die Aufsicht der Fig. 8 kann bevorzugt mit den vorstehend aufgeführten Abmessungen
ausgeführt sein. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall.
[0169] Der Drehrost 25 weist die Bodenplatte 251 als Basiselement auf. In einer grob ovalförmigen
Öffnung der Bodenplatte 251 ist ein Übergangselement 255 vorgesehen, welches einen
Zwischenraum zwischen einem ersten Drehrostelement 252, einem zweiten Drehrostelement
253 und einem dritten Drehrostelement 254 überbrückt, welche drehbar gelagert sind.
Damit ist der Drehrost 25 als Drehrost mit drei Einzelelementen vorgesehen, d. h.,
dieser kann auch als 3-fach Drehrost bezeichnet werden. In den Drehrostelementen 252,
253 und 254 sind Luftlöcher zur Durchströmung mit Primärluft vorgesehen.
[0170] Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 sind flache und hitzebeständige Metallplatten,
beispielsweise aus einem Metallguss, die auf deren Oberseite eine zumindest weitgehend
eben konfigurierte Oberfläche aufweisen und an deren Unterseite mit den Lagerachsen
81 beispielsweise über Zwischenhalterungselemente verbunden sind. Von oben betrachtet
weisen die Drehrostelemente 252, 253 und 254 gekrümmte und komplementäre Seiten bzw.
Umrisse auf.
[0171] Insbesondere können die Drehrostelemente 252, 253, 254 zueinander komplementäre und
gekrümmte Seiten aufweisen, wobei vorzugsweise das zweite Drehrostelement 253 jeweils
zu dem benachbarten ersten und dritten Drehrostelement 252, 254 konkave Seiten aufweist,
und vorzugsweise das erste und dritte Drehrostelement 252, 254 jeweils zu dem zweiten
Drehrostelement 253 hin eine konvexe Seite aufweist. Damit wird die Brecherfunktion
der Drehrostelemente verbessert, da die Länge des Bruchs vergrößert wird, und die
zum Brechen wirkenden Kräfte (ähnlich wie bei einer Schere) gezielter angreifen.
[0172] Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 (sowie deren Umfassung in Form des Übergangselements
255) weisen gemeinsam betrachtet in der Aufsicht eine annähernd ovale Außenform auf,
womit hier wiederum Totecken bzw. Toträume vermieden werden, in denen eine nicht optimale
Verbrennung stattfinden könnte oder sich Asche unerwünscht ansammeln könnte. Die optimalen
Abmessungen dieser Außenform der Drehrostelemente 252, 253 und 254 sind in Fig. 8
mit den Doppelpfeilen DR1 und DR2 bezeichnet. Bevorzugt, aber nicht ausschließlich,
sind DR1 und DR2 wie folgt definiert:

[0173] Diese Werte haben sich bei den CFD-Simulationen und dem folgenden Praxistest als
Optimalwerte (-bereiche) herausgestellt. Diese Maße korrespondieren mit denen der
Fig. 4 und 5. Diese Maße sind insbesondere für die Verbrennung von unterschiedlichen
Brennstoffen bzw. den Brennstoffarten Hackgut und Pellets (Hybridfeuerung) in einem
Leistungsbereich von 20 bis 200 kW vorteilhaft.
[0174] Dabei weist der Drehrost 25 eine ovale Verbrennungsfläche auf, die für die Brennstoffverteilung,
die Luftdurchströmung des Brennstoffs und den Abbrand des Brennstoffs günstiger ist
als eine übliche rechteckige Verbrennungsfläche. Die Verbrennungsfläche 258 wird im
Kern durch die Oberflächen der Drehrostelemente 252, 253 und 254 (im horizontalen
Zustand) gebildet. Die Verbrennungsfläche ist somit die nach oben zeigende Oberfläche
der Drehrostelemente 252, 253 und 254. Diese ovale Verbrennungsfläche entspricht vorteilhaft
der Brennstoffauflagefläche, wenn diese seitlich auf den Drehrost 25 aufgebracht bzw.
aufgeschoben wird (vgl. der Pfeil E der Fig. 9, 10 und 11). Insbesondere kann die
Brennstoffzufuhr aus einer Richtung erfolgen, die parallel zu einer längeren Mittelachse
(Hauptachse) der ovalen Verbrennungsfläche des Drehrosts 25 liegt.
[0175] Das erste Drehrostelement 252 und das dritte Drehrostelement 254 können bevorzugt
in deren Verbrennungsfläche 258 identisch ausgebildet sein. Weiter können das erste
Drehrostelement 252 und das dritte Drehrostelement 254 identisch oder baugleich zueinander
sein. Dies ist beispielsweise in Fig. 9 zu sehen, wobei das erste Drehrostelement
252 und das dritte Drehrostelement 254 die gleiche Form aufweisen.
[0176] Weiter ist das zweite Drehrostelement 253 zwischen dem ersten Drehrostelement 252
und dem dritten Drehrostelement 254 angeordnet.
[0177] Bevorzugt ist der Drehrost 25 mit einer annähernd punktsymmetrischen ovalen Verbrennungsfläche
258 vorgesehen.
[0178] Ebenso kann der Drehrost 25 eine annähernd elliptische Verbrennungsfläche 258 ausbilden,
wobei DR2 die Maße von deren Hauptachse und DR1 die Maße von deren Nebenachse ist.
[0179] Weiter kann der Drehrost 25 eine annähernd ovale Verbrennungsfläche 258 aufweisen,
welche achsensymmetrisch in Bezug auf eine Mittenachse der Verbrennungsfläche 258
ist.
[0180] Weiter kann der Drehrost 25 eine annähernd kreisförmige Verbrennungsfläche 258 aufweisen,
wobei dies geringfügige Nachteile bei der Brennstoffzuführung und der - verteilung
nach sich zieht.
[0181] Weiter sind zwei Motoren bzw. Antriebe 231 der Drehmechanik 23 vorgesehen, mit denen
die Drehrostelemente 252, 253 und 254 entsprechend gedreht werden können. Näheres
zur besonderen Funktion und zu den Vorteilen des vorliegenden Drehrosts 25 wird später
mit Bezug auf die Figuren 9, 10 und 11 beschrieben.
[0182] Insbesondere bei Pellet- und Hackgutheizungen (und insbesondere bei hybriden Biomasse-Heizanlagen)
kann es vermehrt zu Ausfällen durch Schlacke-Bildung in der Brennkammer 24, insbesondere
auf dem Drehrost 25, kommen. Schlacke entsteht bei einem Verbrennungsvorgang immer
dann, wenn in der Glut Temperaturen über dem Ascheschmelzpunkt erreicht werden. Die
Asche wird dann weich, verklebt und bildet nach dem Abkühlen feste, und oft dunkel
gefärbte Schlacke. Dieser auch als Versinterung bezeichnete Vorgang ist bei der Biomasse-Heizanlage
1 unerwünscht, da es durch die Anreicherung von Schlacke in der Brennkammer 24 zu
einer Funktionsstörung kommen kann: sie schaltet sich ab. Die Brennkammer 24 muss
üblicherweise geöffnet werden und die Schlacke muss entfernt werden.
[0183] Der Ascheschmelzbereich (dieser erstreckt sich vom Sinterpunkt bis zum Fließpunkt)
hängt ganz wesentlich von dem verwendeten Brennmaterial ab. Fichtenholz hat beispielsweise
eine kritische Temperatur von ca. 1.200 °C. Doch auch der Ascheschmelzbereich eines
Brennstoffes kann starken Schwankungen unterliegen. Je nach Menge und Zusammensetzung
der im Holz enthaltenen Mineralien ändert sich das Verhalten der Asche im Verbrennungsprozess.
[0184] Ein weiterer Faktor, der die Schlackebildung beeinflussen kann, sind Transport und
Lagerung der Holzpellets oder der Hackschnitzel. Diese sollten nämlich möglichst unbeschädigt
in die Brennkammer 24 gelangen. Sind die Holzpellets bereits zerbröselt, wenn sie
in den Verbrennungsprozess gelangen, so erhöht sich dadurch die Dichte des Glutbetts.
Stärkere Schlackebildung ist die Folge. Insbesondere der Transport vom Lagerraum zur
Brennkammer 24 ist hier von Bedeutung. Besonders lange Wege, sowie Bögen und Winkel,
führen zu einer Beschädigung bzw. einem Abrieb der Holzpellets.
[0185] Ein weiterer Faktor betrifft die Führung des Verbrennungsvorgangs. Bislang war man
bestrebt, die Temperaturen eher hoch zu halten, um einen möglichst guten Ausbrand
und niedrige Emissionen zu erzielen. Durch eine optimierte Brennkammergeometrie und
Geometrie der Verbrennungszone 258 des Drehrosts 25 ist es möglich, die Verbrennungstemperatur
am Rost niedriger und im Bereich der Sekundärluftdüsen 291 hoch zu halten, und somit
die Schlackebildung am Rost zu verringern.
[0186] Zudem kann entstehende Schlacke (und auch die Asche) durch die besondere Formgebung
und die Funktionalität des vorliegenden Drehrosts 25 vorteilhaft entfernt werden.
Dies wird nun mit Bezug auf die Figuren 9, 10 und 11 näher erläutert.
[0187] Die Figuren 9, 10 und 11 zeigen eine dreidimensionale Ansicht des Drehrosts 25 mit
der Bodenplatte 251, dem ersten Drehrostelement 252, dem zweiten Drehrostelement 253
und dem dritten Drehrostelement 254. Die Ansichten der Fig. 9, 10 und 11 können bevorzugt
mit den vorstehend aufgeführten Abmessungen korrespondieren. Dies ist jedoch nicht
zwingend der Fall.
[0188] Diese Ansicht zeigt den Drehrost 25 als freigestelltes Einschubteil mit Drehrostmechanik
23 und Antrieb(en) 231. Der Drehrost 25 ist mechanisch derart vorgesehen, dass er
nach Art des Baukastensystems einzeln vorgefertigt werden kann, und als Einschubteil
in eine vorgesehene längliche Öffnung des Kessels 11 eingeführt und eingebaut werden
kann. Dies erleichtert zudem die Wartung dieses verschleißanfälligen Teils. Damit
kann der Drehrost 25 bevorzugt modular ausgebildet sein, wobei dieser als Komplettteil
mit Drehrostmechanik 23 und Antrieb 231 schnell und effizient entnommen und wieder
eingesetzt werden kann. Der modularisierte Drehrost 25 kann damit auch mittels Schnellverschlüssen
montiert und demontiert werden. Im Gegensatz dazu sind die Drehroste des Stands der
Technik regelmäßig fest montiert, und somit schwer zu warten oder zu montieren.
[0189] Der Antrieb 231 kann zwei getrennt ansteuerbare Elektromotoren aufweisen. Diese sind
vorzugsweise seitlich an der Drehrostmechanik 23 vorgesehen. Die Elektromotoren können
Untersetzungsgetriebe aufweisen. Weiter können Endanschlagsschalter vorgesehen sein,
die Endanschläge jeweils für die Endpositionen der Drehrostelemente 252, 253 und 254
vorsehen.
[0190] Die Einzelkomponenten der Drehrostmechanik 23 sind austauschbar vorgesehen. Beispielsweise
sind die Zahnräder aufsteckbar vorgesehen. Dies erleichtert die Wartung und auch einen
Seitenwechsel der Mechanik bei der Montage, falls erforderlich.
[0191] In den Drehrostelementen 252, 253 und 254 des Drehrosts 25 sind die schon erwähnten
Öffnungen 256 vorgesehen. Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 können über deren
jeweilige Lagerachsen 81, die über die Drehmechanik 23 von dem Antrieb 231, vorliegend
den beiden Motoren 231, angetrieben werden, jeweils zumindest um 90 Grad, bevorzugt
zumindest um 120 Grad, noch mehr bevorzugt um 170 Grad um die jeweilige Lager- bzw.
Drehachse 81 gedreht werden. Dabei kann der maximale Drehwinkel 180 Grad, oder auch
etwas weniger als 180 Grad sein, so wie das die Rostlippen 257 zulassen. Dabei ist
die Drehmechanik 23 derart eingerichtet, dass das dritte Drehrostelement 254 einzeln
und unabhängig vom ersten Drehrostelement 252 und vom zweiten Drehrostelement 243
gedreht werden kann, und dass das erste Drehrostelement 252 und das zweite Drehrostelement
243 gemeinsam und unabhängig von dem dritten Drehrostelement 254 gedreht werden können.
Die Drehmechanik 23 kann beispielsweise mittels Laufrädern, Zahn- oder Antriebsriemen
und/oder Zahnrädern entsprechend vorgesehen sein.
[0192] Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 können bevorzugt als Gussrost mit einem Laserzuschnitt
hergestellt werden, um eine exakte Formhaltigkeit sicherzustellen. Dies insbesondere
um die Luftführung durch das Brennstoffbett 28 so genau wie möglich zu definieren,
und störende Luftströmungen, beispielsweise Luftsträhnen an den Rändern der Drehrostelemente
252, 253 und 254, zu vermeiden.
[0193] Die Öffnungen 256 in den Drehrostelementen 252, 253 und 254 sind derart eingerichtet,
dass diese für das übliche Pelletmaterial und/oder die üblichen Hackschnitzel klein
genug sind, dass diese nicht hindurchfallen, und dass diese groß genug sind, dass
der Brennstoff gut mit Luft beströmt werden kann. Zudem sind die Öffnungen 256 groß
genug bemessen, dass diese durch Aschepartikel oder Störstoffe (z. B. keine Steine
im Brennstoff) blockiert werden können.
[0194] Fig. 9 zeigt nun den Drehrost 25 in geschlossener Position, wobei alle Drehrostelemente
252, 253 und 254 horizontal ausgerichtet bzw. geschlossen sind. Dies ist die Position
im Regelbetrieb. Durch die gleichmäßige Anordnung der Vielzahl der Öffnungen 256 wird
eine gleichmäßige Durchströmung des Brennstoffbetts 28 (dieses ist in Fig. 9 nicht
dargestellt) auf dem Drehrost 25 sichergestellt. Insofern kann hier der optimale Verbrennungszustand
hergestellt werden. Der Brennstoff wird aus Richtung des Pfeiles E auf den Drehrost
25 aufgebracht; insofern wird der Brennstoff von der rechten Seite der Fig. 9 auf
den Drehrost 25 hinaufgeschoben.
[0195] Im Betrieb sammelt sich Asche und oder Schlacke auf dem Drehrost 25 und insbesondere
auf den Drehrostelementen 252, 253 und 254 an. Mit dem vorliegenden Drehrost 25 kann
eine effiziente Abreinigung des Drehrosts 25 erfolgen.
[0196] Fig. 10 zeigt den Drehrost in dem Zustand einer Teilabreinigung des Drehrosts 25
im Gluterhaltungsbetrieb. Dazu wird nur das dritte Drehrostelement 254 gedreht. Dadurch,
dass nur eines der drei Drehrostelemente gedreht wird, erhält sich die Glut auf dem
ersten und dem zweiten Drehrostelement 252, 253, während zugleich die Asche und Schlacke
nach unten aus der Brennkammer 24 hinausfallen kann. In der Folge ist keine externe
Zündung zur Wiederaufnahme des Betriebs erforderlich (dies spart bis zu 90% Zündenergie).
Eine weitere Folge sind eine Verschleißminderung der Zündeinrichtung (beispielsweise
eines Zündstabes) und eine Stromersparnis. Weiter kann vorteilhaft eine Aschereinigung
im Betrieb der Biomasse-Heizanlage 1 erfolgen.
[0197] Fig. 10 zeigt ebenso einen Zustand der Gluterhaltung während einer (oft schon ausreichenden)
Teilabreinigung. Damit kann der Betrieb der Anlage 1 vorteilhaft kontinuierlicher
erfolgen, womit im Gegensatz zur üblichen Vollabreinigung eines herkömmlichen Rostes
keine langwierige vollständige Zündung erfolgen muss, die einige zehn Minuten in Anspruch
nehmen kann.
[0198] Zudem wird eine potentielle Schlackebildung bzw. Schlackeansammlung an den beiden
Außenkanten des dritten Drehrostelements 254 bei der Drehung dessen (auf-)gebrochen,
wobei aufgrund der kurvenförmigen Außenkanten des dritten Drehrostelements 254 nicht
nur die Abscherung über eine größere Gesamtlänge als bei herkömmlichen rechteckigen
Elementen des Stands der Technik erfolgt, sondern auch mit einer ungleichmäßigen Bewegungsverteilung
in Bezug auf die Außenkante (in der Mitte erfolgt eine größere Bewegung als an den
unteren und oberen Rändern). Damit ist die Brecherfunktion des Drehrosts 25 deutlich
verstärkt.
[0199] In Fig. 10 sind (beidseitige) Rostlippen 257 des zweiten Drehrostelements 253 erkennbar.
Diese Rostlippen 257 sind derart eingerichtet, dass das erste Drehrostelement 252
und das dritte Drehrostelement 254 im geschlossenen Zustand dieser auf der Oberseite
der Rostlippen 257 aufliegen, und somit die Drehrostelemente 252, 253 und 254 zueinander
spaltfrei vorgesehen und damit dichtend vorgesehen sind. Damit werden Luftsträhnen
und unerwünschte ungleichmäßige Primärluftströmungen durch das Glutbett vermieden.
Vorteilhaft wird damit die Effizienz der Verbrennung verbessert.
[0200] Fig. 11 zeigt den Drehrost 25 im Zustand der Universalabreinigung, welche bevorzugt
während eines Anlagenstillstands durchgeführt wird. Dabei werden alle drei Drehrostelemente
252, 253 und 254 gedreht, wobei das erste und zweite Drehrostelement 252, 253 bevorzugt
in die entgegengesetzte Richtung gedreht werden wie das dritte Drehrostelement 254.
Realisiert wird damit einerseits eine vollständige Entleerung des Drehrosts 25, und
andererseits wird die Asche und Schlacke nunmehr an vier ungeraden Außenkanten aufgebrochen.
Mit anderen Worten wird eine vorteilhafte 4-fache Brecherfunktion realisiert. Das
vorstehend in Bezug auf Fig. 9 zu der Geometrie der Außenkanten Erläuterte gilt auch
in Bezug auf Fig. 10.
[0201] Zusammengefasst realisiert der vorliegende Drehrost 25 neben dem Normalbetrieb (vgl.
Fig. 9) vorteilhaft zwei unterschiedliche Arten der Abreinigung (vgl. Fig. 10 und
11), wobei die Teilabreinigung eine Abreinigung während des Betriebs der Anlage 1
erlaubt.
[0202] Im Vergleich dazu sind marktübliche Drehrostsysteme nicht ergonomisch und haben durch
ihre rechteckige Geometrie nachteilige Totecken, in welchen die Primärluft den Brennstoff
nicht optimal durchströmen kann, womit eine Luftsträhnenbildung auftreten kann. An
diesen Ecken kommt es auch gehäuft zu einer Schlackenbildung. Diese Punkte sorgen
für eine schlechtere Verbrennung mit einem schlechteren Wirkungsgrad.
[0203] Der vorliegende einfache mechanische Aufbau des Drehrosts 25 gestaltet diesen robust,
zuverlässig und langlebig.
(Wärmetauscher)
[0204] Zur Optimierung des Wärmetauschers 3 wurden, in Synergie mit den vorstehend beschriebenen
Brennkammergeometrien, wiederum CFD-Simulationen und Praxistests durchgeführt. Dabei
wurde auch überprüft, inwieweit ein Federturbulator oder ein Bandturbulator oder eine
Kombination aus beidem die Effizienz des Wärmetauschvorganges verbessern können, ohne
jedoch den Druckverlust in dem Wärmetauscher 3 zu groß werden zu lassen. Turbulatoren
verstärken die Turbulenzbildung in den Kesselrohren 32, womit die Strömungsgeschwindigkeit
gesenkt, die Verweildauer des Rauchgases im Kesselrohr 32 erhöht und damit die Effizienz
des Wärmeaustauschs erhöht wird. Im Detail wird die Grenzschicht der Strömung an der
Rohrwandung aufgebrochen, wodurch der Wärmeübergang verbessert wird. Allerdings wird
der Druckverlust auch umso größer, je turbulenter die Strömung ist.
[0205] Vorliegend wurde zudem für alle mit Rauchgas in Berührung stehenden Flächen eine
leichte Verschmutzung (sogenanntes Fouling mit einer Dicke von 1 mm) berücksichtigt.
Die Emissivität einer derartigen Fouling-Schicht wurde mit 0,6 angesetzt.
[0206] Das Ergebnis dieser Optimierung ist in Fig. 12 dargestellt, die eine Ausschnitt-Detailansicht
der Fig. 2 ist.
[0207] Der Wärmetauscher 3 weist ein vertikal angeordnetes Bündel an Kesselrohren 32 auf,
wobei bevorzugt in jedem Kesselrohr 32 jeweils sowohl ein Feder- als auch ein Bandoder
Spiralturbulator vorgesehen ist. Der jeweilige Federturbulator 36 erstreckt sich bevorzugt
über die gesamte Länge des jeweiligen Kesselrohrs 32 und ist federförmig ausgestaltet.
Der jeweilige Bandturbulator 37 erstreckt sich bevorzugt über etwa die halbe Länge
des jeweiligen Kesselrohrs 32 und weist ein sich spiralförmig in Achsrichtung des
Kesselrohrs 32 erstreckendes Band mit einer Materialstärke von 1,5 mm bis 3 mm auf.
Weiter kann der jeweilige Bandturbulator 37 auch etwa 35 % bis 65 % der Länge des
jeweiligen Kesselrohrs 32 lang sein. Der jeweilige Bandturbulator 37 ist bevorzugt
mit einem Ende am stromabwärtigen Ende des jeweiligen Kesselrohrs 32 angeordnet. Die
Kombination aus Feder- und Band- bzw. Spiralturbulator kann auch als Doppelturbulator
bezeichnet werden. In Fig. 12 sind sowohl Band- als auch Spiralturbulatoren dargestellt.
Bei dem vorliegenden Doppelturbulator ist der Bandturbulator 37 innerhalb des Federturbulators
36 angeordnet.
[0208] Bandturbulatoren 37 sind vorgesehen, da der Bandturbulator 37 die Turbulenzwirkung
im Kesselrohr 32 erhöht und ein über den Rohrquerschnitt betrachtet homogeneres Temperatur-
und Geschwindigkeitsprofil hervorruft, währenddessen das Rohr ohne einen Bandturbulator
bevorzugt eine heiße Strähne mit höheren Geschwindigkeiten im Rohrzentrum ausbildet,
die sich bis zum Austritt des Kesselrohrs 32 fortsetzt, was sich negativ auf die Effizienz
der Wärmeübertragung auswirken würde. Damit verbessern die Bandturbulatoren 37 im
unteren Bereich der Kesselrohre 32 die konvektive Wärmeübertragung.
[0209] Als Optimum bevorzugt können beispielhaft 22 Kesselrohre mit einem Durchmesser von
76,1 mm und 3,6 mm Wandstärke verwendet werden.
[0210] Der Druckverlust kann in diesem Fall weniger als 25 Pa betragen. Der Federturbulator
36 weist in diesem Fall idealerweise einen Außendurchmesser von 65 mm, eine Steigung
von 50 mm, und ein Profil von 10 × 3 mm auf. Der Bandturbulator 37 kann in diesem
Fall einen Außendurchmesser von 43 mm, eine Steigung von 150 mm und ein Profil von
43 × 2 mm aufweisen. Eine Blechstärke des Bandturbulators kann 2 mm betragen.
[0211] Eine gute Effizienz wird mittels 18 bis 24 Kesselrohren und einen Durchmesser von
70 bis 85 mm bei einer Wandstärke von 3 bis 4,5 mm erreicht. Dabei können entsprechend
angepasste Feder- und Bandturbulatoren zum Einsatz kommen.
[0212] Allerdings können zur Erreichung einer ausreichenden Effizienz zwischen 14 und 28
Kesselrohre 32 mit einem Durchmesser zwischen 60 und 80 mm mit einer Wandstärke von
2 bis 5 mm verwendet werden. Der Druckverlust kann in diesen Fällen zwischen 20 und
40 Pa betragen, und ist mithin als positiv zu bewerten. Der Außendurchmesser, die
Steigung und das Profil der Feder- und Bandturbulatoren 36, 37 ist entsprechend angepasst
vorgesehen.
[0213] Die gewünschte Zieltemperatur am Austritt der Kesselrohre 32 kann bei Nennleistung
bevorzugt zwischen 100 und 160 Grad Celsius liegen.
(Reinigungseinrichtung für den Kessel)
[0214] Fig. 13 zeigt eine Reinigungseinrichtung 9, mit der sowohl der Wärmetauscher 3 als
auch die Filtereinrichtung 4 automatisch (ab-) gereinigt werden können. Die Fig. 13
stellt die Reinigungseinrichtung aus dem Kessel 11 der Anschaulichkeit halber herausgestellt
dar. Die Reinigungseinrichtung 9 betrifft den gesamten Kessel 11 und betrifft somit
den konvektiven Teil des Kessels 11 und auch den letzten Kesselzug, in welchen die
elektrostatische Filtereinrichtung 4 optional integriert werden kann.
[0215] Die Reinigungseinrichtung 9 weist zwei Reinigungsantriebe 91, vorzugsweise Elektromotoren,
auf, die zwei Reinigungswellen 92 drehbar antreiben, die wiederum in einer Wellenhalterung
93 gelagert sind. Die Reinigungswellen 92 können bevorzugt auch noch an weiterer Stelle,
beispielsweise an den entfernten Enden, ebenso drehbar gelagert sein. Die Reinigungswellen
92 weisen Fortsätze 94 auf, mit denen über Gelenke oder über Drehlager der Käfig 48
der Filtereinrichtung 4 und Turbulatorhalterungen 95 verbunden sind.
[0216] Die Turbulatorhalterung 95 ist in Fig. 14 herausgestellt und vergrößert dargestellt.
Die Turbulatorhalterung 95 ist kammartig ausgestaltet und bevorzugt horizontalsymmetrisch
ausgebildet. Weiter ist die Turbulatorhalterung 95 als ein flaches Metallstück mit
einer Materialstärke in Dickenrichtung D zwischen 2 und 5 mm ausgebildet. Die Turbulatorhalterung
95 weist an deren Unterseite zwei Drehlageraufnahmen 951 zur Verbindung mit Drehlagerzapfen
(nicht dargestellt) der Fortsätze 94 der Reinigungswellen 92 auf. Die Drehlageraufnahmen
951 weisen ein horizontales Spiel auf, in welchem sich Drehlagerzapfen oder ein Drehlagergestänge
955 hin- und bewegen kann/können. Vertikal hervorstehende Fortsätze 952 weisen eine
Mehrzahl von Ausnehmungen 954 auf, in und mit denen die Doppelturbulatoren 36, 37
befestigt werden können. Die Ausnehmungen 954 können einen Abstand zueinander aufweisen,
der dem Gangabstand der Doppelturbulatoren 36, 37 entspricht. In der Turbulatorhalterung
95 können zudem bevorzugt Durchlässe 953 für das Rauchgas angeordnet sein, um die
Strömung aus den Kesselrohren 32 in die Filtereinrichtung 4 zu optimieren. Andernfalls
würde das Flachmetall quer zur Strömung stehen und diese zu stark behindern.
[0217] Zudem dreht sich bei der Montage des jeweiligen Federturbulators 36 inkl. des Spiralturbulators
(Doppelturbulator) die Spirale durch ihr Eigengewicht automatisch in die Aufnahme
der Turbulatorhalterung 95 (die auch als Aufnahmestange bezeichnet werden kann) und
ist somit fixiert und gesichert. Dies erleichtert die Montage deutlich.
[0218] Die Figuren 15 und 16 zeigen die Abreinigungsmechanik 9 ohne den Käfig 48 in zwei
unterschiedlichen Zuständen. Dabei ist die Käfighalterung 481 besser zu erkennen.
[0219] Fig. 15 zeigt die Abreinigungsmechanik 9 in einem ersten Zustand, wobei sich sowohl
die Turbulatorhalterungen 95 als auch die Käfighalterung 481 in einer unteren Position
befinden. An einer der Reinigungswellen 92 ist ein zweiarmiger Schlaghebel 96 mit
einem Anschlagkopf 97 befestigt. Der Schlaghebel 96 kann alternativ auch ein- oder
mehrarmig vorgesehen sein. Der Schlaghebel 96 mit dem Anschlagkopf 97 ist derart eingerichtet,
dass dieser an das Ende der (Sprüh-)Elektrode 45 bewegt werden kann bzw. an diese
anschlagen kann.
[0220] Fig. 16 zeigt die Abreinigungsmechanik 9 in einem zweiten Zustand, wobei sich sowohl
die Turbulatorhalterungen 95 als auch die Käfighalterung 481 in einer oberen Position
befinden.
[0221] Beim Übergang vom ersten Zustand in den zweiten Zustand (und umgekehrt) wird durch
Drehung der Reinigungswellen 92 mittels der Reinigungsantriebe 91 sowohl die Turbulatorhalterung
95 als auch die Käfighalterung 481 über die Fortsätze 952 (und ein Drehlagergestänge
955) vertikal angehoben. Damit können die Doppelturbulatoren 36, 37 in den Kesselrohren
32 und auch der Käfig 48 in dem Kamin der Filtereinrichtung 4 nach oben und nach unten
bewegt werden und können die jeweiligen Wände entsprechend von Flugasche oder Ähnlichem
abreinigen.
[0222] Es kann zudem der Schlaghebel 96 mit dem Anschlagkopf 97 beim Übergang vom ersten
Zustand in den zweiten Zustand an das Ende der (Sprüh-) Elektrode 45 anschlagen. Dieses
Anschlagen am freien (d.h. nicht aufgehängten) Ende der(Sprüh-) Elektrode 45 hat den
Vorteil gegenüber herkömmlichen Rüttelmechaniken (bei diesen wird die Elektrode an
deren Aufhängung bewegt), dass die (Sprüh-) Elektrode 45 entsprechend ihrer Schwingungscharakteristika
nach der Anregung durch das Anschlagen selbst (im Idealfall frei) schwingen kann.
Dabei bestimmt die Art des Anschlags die Schwingungen bzw. Schwingungsmodi der (Sprüh-)
Elektrode 45. Es kann die (Sprüh-) Elektrode 45 von unten (d.h. aus deren Längsachsenrichtung
bzw. aus deren Longitudinalrichtung) für die Erregung einer Stoßwelle oder einer Longitudinalschwingung
angeschlagen werden. Es kann die (Sprüh-) Elektrode 45 aber auch seitlich (in den
Figuren 15 und 16 beispielsweise aus Richtung des Pfeils V) angeschlagen werden, womit
diese transversal schwingt. Oder es kann die (Sprüh-) Elektrode 45 (wie vorliegend
in den Figuren 15 und 16 dargestellt) an deren Ende aus einer leicht seitlich versetzten
Richtung von unten angeschlagen werden. In letzterem Fall werden eine Mehrzahl von
unterschiedlichen Schwingungsarten in der (Sprüh-) Elektrode 45 (durch das Anschlagen)
erzeugt, die sich im Abreinigungseffekt vorteilhaft aufaddieren und die Abreinigung
in deren Effizienz verbessern. Insbesondere die Scherwirkung der Transversalschwingung
an der Oberfläche der (Sprüh-) Elektrode 45 kann den Abreinigungseffekt verbessern.
[0223] Insofern kann es in der elastischen Federelektrode 45 zu einem Stoß bzw. einer Stoßwelle
in Längsrichtung der bevorzugt als länglicher plattenförmiger Stab ausgeführten Elektrode
45 kommen. Ebenso kann es zu einer Transversalschwingung der (Sprüh-) Elektrode 45
aufgrund der wirkenden Querkräfte (die quer bzw. rechtwinklig zur Längsachsenrichtung
der Elektrode 45 ausgerichtet sind) kommen.
[0224] Ebenso kann man mehrere Schwingungsarten gleichzeitig erzeugen. Insbesondere eine
Stoßwelle und/oder Longitudinalwelle kombiniert mit einer Transversalschwingung der
Elektrode 45 kann nochmals zu einer verbesserten Abreinigung der Elektrode 45 führen.
[0225] Im Ergebnis ist eine vollautomatische Abreinigung während der Entaschung in eine
gemeinsame Aschebox an der Vorderseite der Heizanlage (nicht dargestellt) über die
Austragungsschnecke 71 realisierbar. Ebenso kann die Federstahlelektrode 48 verschleißfrei
und geräuscharm abgereinigt werden.
[0226] Weiter ist die Reinigungseinrichtung 9 auf die beschriebene Weise einfach und kostengünstig
zu fertigen und weist einen einfachen und verschleißarmen Aufbau auf.
[0227] Weiter ist die Reinigungseinrichtung 9 mit der Antriebsmechanik derart eingerichtet,
dass Ascherückstände vorteilhaft schon ab dem ersten Zug der Kesselrohre 32 durch
die Turbulatoren abgereinigt werden können und nach unten abfallen können.
[0228] Zudem ist die Reinigungseinrichtung 9 im unteren, sogenannten "kalten Bereich" des
Kessels 11 verbaut, was den Verschleiß ebenso verringert, da die Mechanik keinen sehr
hohen Temperaturen ausgesetzt ist (d.h. die thermische Belastung ist verringert).
Im Gegensatz dazu wird im Stand der Technik die Reinigungsmechanik im oberen Bereich
der Anlage verbaut, was den Verschleiß entsprechend nachteilig erhöht.
[0229] Durch eine regelmäßige automatisierte Abreinigung wird zudem der Wirkungsgrad der
Anlage 1 verbessert, da die Oberflächen des Wärmetauschers 3 sauberer sind. Ebenso
kann die Filtereinrichtung 4 effizienter arbeiten, da auch deren Oberflächen sauberer
sind. Dies ist auch deshalb wichtig, da die Elektroden der Filtereinrichtung 4 schneller
verschmutzen als der konvektive Teil des Kessels 11.
[0230] Dabei ist eine Abreinigung der Elektroden der Filtereinrichtung 4 vorteilhaft auch
im Betrieb bzw. während des Betriebs des Kessels 11 möglich.
(Modularisierung von Anlagen- und Kesselkomponenten)
[0231] Bevorzugt ist die Biomasse-Heizanlage 1 derart ausgestaltet, dass die komplette Antriebsmechanik
im unteren Kesselbereich (u.a. Drehrostmechanik inkl. Drehrost, Wärmetauscherreinigungsmechanik,
Antriebsmechanik für Schubboden, Mechanik für Filtereinrichtung, Reinigungskorb und
Antriebswellen und Ascheaustragungsschnecke) im "Schubladenprinzip" schnell und effizient
entnommen und wieder eingesetzt werden kann. Ein Beispiel hierfür ist vorstehend mit
dem Drehrost 25 in Bezug auf die Fig. 9 bis 11 veranschaulicht. Dies erleichtert Wartungsarbeiten.
(Glutbetthöhenmessung)
[0232] Fig. 17 zeigt eine (freigestellte) Glutbetthöhenmessmechanik 86 mit einer Brennstoff-Niveauklappe
83. Fig. 18 zeigt eine Detailansicht der Brennstoff-Niveauklappe 83 der Fig. 17.
[0233] Die Glutbetthöhenmessmechanik 86 weist im Detail eine Drehachse 82 für die Brennstoff-Niveauklappe
83 auf. Die Drehachse 82 weist eine Mittenachse 832 auf und weist an einer Seite eine
Lagerkerbe 84 zur Halterung der Drehachse 82, sowie einen Sensorflansch 85 zur Befestigung
eines Winkel- oder -drehsensors (nicht dargestellt) auf.
[0234] Die Drehachse 82 ist bevorzugt mit einem Sechskantprofil versehen. Die Halterung
der Brennstoff-Niveauklappe 83 kann derart vorgesehen sein, dass diese aus zwei Öffnungen
834 mit einem Innensechskant besteht. Damit kann die Brennstoff-Niveauklappe 83 einfach
auf die Drehachse 82 aufgesteckt und fixiert werden. Weiter kann die Brennstoff-Niveauklappe
83 ein einfaches Blechformteil sein.
[0235] Die Glutbetthöhenmessmechanik 86 ist in der Brennkammer 24, bevorzugt etwas zur Mitte
versetzt, über dem Brennstoffbett 28 bzw. der Verbrennungsfläche 258 vorgesehen, dass
die Brennstoff-Niveauklappe 83 in Abhängigkeit zu dem etwaig vorhandenen Brennstoff
je nach Höhe des Brennstoffs bzw. Brennstoffbetts 28 angehoben wird, womit die Drehachse
82 in Abhängigkeit zu der Höhe des Brennstoffbetts 28 gedreht wird. Diese Drehung
oder auch der Absolutwinkel der Drehachse 82 kann/können durch einen (nicht dargestellten)
berührungslosen Dreh-und/oder Winkelsensor erfasst werden. Damit kann vorliegend eine
effiziente und robuste Glutbetthöhenmessung erfolgen.
[0236] Dabei ist die Brennstoff-Niveauklappe 83 derart eingerichtet, dass diese in Bezug
auf die Mittenachse 823 der Drehachse 82 angeschrägt ausgeführt ist. Im Detail kann
eine Oberflächenparallele 835 einer Hauptfläche 831 der Brennstoff-Niveauklappe 83
derart angeordnet sein, dass diese winklig in Bezug auf die Mittenachse 823 der Drehachse
82 vorgesehen ist. Dieser Winkel kann bevorzugt zwischen 10 und 45 Grad betragen.
Zur Winkelmessung anzumerken ist, dass die Oberflächenparallele 835 und die Mittenachse
823 derart gedacht werden, dass sich diese (in der Horizontalen projiziert) in der
Mittenachse 823 zur Winkelbildung schneiden können. Weiter ist die Oberflächenparallele
835 normalerweise nicht parallel zu der Vorderkante der Brennstoff-Niveauklappe 83
ausgerichtet.
[0237] Nun wird bei der Brennstoffzuführung 6 in die Brennkammer 24 keine ebene Brennstoffverteilung
verursacht, sondern es wird eher ein länglicher Hügel aufgeworfen. Mit einer angeschrägten
Brennstoff-Niveauklappe 83 und einer parallelen Ausrichtung der Mittenachse 823 der
Drehachse 82 zu der Fläche des Drehrosts 25 wird folglich der eher schrägen Verteilung
des Brennstoffs derart Rechnung getragen, dass die Hauptfläche 831 der Brennstoff-Niveauklappe
83 flächig auf dem Brennstoffhügel bzw. Brennstoffbett 28 aufliegen kann. Durch diese
flächigere Auflage der Brennstoff-Niveauklappe 83 werden Messfehler durch Unregelmäßigkeiten
im Brennstoffbett 28 verringert, und die Messgenauigkeit und die Ergonomie der Messung
werden verbessert.
[0238] Zudem kann mittels der vorstehend dargestellten Geometrie der Brennstoff-Niveauklappe
83 auch trotz unterschiedlichem bzw. variierendem Brennstoff (Hackgut, Pellets) die
exakte Glutbetthöhe mittels berührungslosem Dreh- und/oder Winkelsensor ermittelt
werden. Die ergonomisch-schräge Form passt sich ideal an den auch durch die Stokerschnecke
eher schräg eingeführten Brennstoff an und sorgt für repräsentative Messwerte.
[0239] Mittels der Glutbetthöhenmessung kann weiter die auf der Verbrennungsfläche 258 des
Drehrosts 25 verbleibende Brennstoffhöhe (und Menge) genau ermittelt werden, womit
die Brennstoffzufuhr und die Durchströmung des Brennstoffbetts 28 derart geregelt
werden kann, dass der Verbrennungsprozess optimiert werden kann.
[0240] Zudem ist die Herstellung und Montage dieses Sensors einfach und kostengünstig.
(Strömungstechnische Ausgestaltung der Biomasse-Heizanlage 1)
[0241] Fig. 19 zeigt eine horizontale Querschnittsansicht durch die Brennkammer auf der
Höhe der Sekundärluftdüsen 291 und entlang der horizontalen Schnittlinie A6 der Fig.
5.
[0242] Die in der Fig. 19 angegebenen Maße sind lediglich beispielhaft zu verstehen, und
dienen nur der Verdeutlichung der technischen Lehre unter anderem der Fig. 3.
[0243] Eine Länge einer Sekundärluftdüse 291 kann beispielsweise zwischen 40 und 60 mm betragen.
Ein (Maximal-) Durchmesser der zylindrischen oder kegelstumpfförmigen Sekundärluftdüse
291 kann beispielsweise zwischen 20 und 25 mm betragen.
[0244] Der dargestellte Winkel betrifft die beiden zur längeren Hauptachse des Ovals nächstliegenden
Sekundärluftdüsen 291. Der Winkel, der beispielhaft mit 26,1 Grad angegeben ist, wird
zwischen der Mittenachse der Sekundärluftdüse 291 und der längeren der Hauptachsen
des Ovals der Brennkammer 24 gemessen. Der Winkel kann vorzugsweise in einem Bereich
von 15 Grad bis 35 Grad liegen. Die verbleibenden Sekundärluftdüsen 291 können weiter
mit einem Winkel deren Mittenachse vorgesehen werden, der funktional demjenigen der
beiden zur längeren Hauptachse des Ovals nächstliegenden Sekundärluftdüsen 291 zur
Bewirkung der Wirbelströmung entspricht (beispielsweise in Bezug auf die Brennkammerwand
24).
[0245] In Fig. 19 dargestellt sind 10 Sekundärluftdüsen 291, welche derart angeordnet sind,
dass deren Mittenachse bzw. Ausrichtung, die mit den jeweiligen gestrichelten (Mittel-)
Linien dargestellt sind, azentrisch zum (Symmetrie-) Mittelpunkt des Ovals der Brennkammergeometrie
vorgesehen ist. In anderen Worten zielen die Sekundärluftdüsen 291 nicht in die Mitte
der ovalen Brennkammer 24, sondern an deren Mitte bzw. Mittenachse (in Fig. 4 mit
A2 bezeichnet) vorbei. Die Mittenachse A2 kann entsprechend auch als Symmetrieachse
betreffend der ovalen Brennkammergeometrie 24 verstanden werden.
[0246] Es sind die Sekundärluftdüsen 291 derart ausgerichtet, dass diese die Sekundärluft
-in der horizontalen Ebene betrachtet- tangential in die Brennkammer 24 einführen.
In anderen Worten sind die Sekundärluftdüsen 291 jeweils als nicht auf die Brennkammermitte
ausgerichteter Eintritt für die Sekundärluft vorgesehen. Im Übrigen kann ein solcher
tangentialer Eintritt auch bei einer kreisförmigen Brennkammergeometrie zum Einsatz
kommen.
[0247] Es sind alle Sekundärluftdüsen 291 derart ausgerichtet, dass diese jeweils entweder
eine rechtsdrehende oder eine linksdrehende Strömung bewirken. Insofern kann jede
Sekundärluftdüse 291 zur Entstehung der Wirbelströmungen beitragen, wobei jede Sekundärluftdüse
291 eine gleichartige Ausrichtung aufweist. Zu Vorstehendem ist anzumerken, dass in
Ausnahmefällen einzelne Sekundärluftdüsen 291 auch neutral (mit Ausrichtung in die
Mitte) oder gegenläufig (mit entgegengesetzter Ausrichtung) angeordnet sein können,
obschon dies die strömungstechnische Effizienz der Anordnung verschlechtern kann.
[0248] Fig. 20 zeigt drei horizontale Querschnittsansichten für unterschiedliche Kesseldimensionierungen
(50 kW, 100 kW und 200 kW) durch die Brennkammer 24 der Fig. 2 und 4 auf der Höhe
der Sekundärluftdüsen 291 mit Angaben zu den Strömungsverteilungen in diesem Querschnitt
im jeweiligen Nennlastfall.
[0249] Gleiche Grautöne in der Fig. 20 geben grob Bereiche mit gleicher Strömungsgeschwindigkeit
an. Allgemein ist aus der Fig. 20 ersichtlich, dass die Sekundärluftdüsen 291 Düsenströmungen
tangential bzw. außermittig in die Brennkammer 24 hinein bewirken.
[0250] Zur Verdeutlichung sind die relevanten Strömungsgeschwindigkeiten dieser Düsenströmungen
beispielhaft explizit in Fig. 20 angegeben. Dabei ist zu erkennen, dass die resultierenden
Düsenströmungen relativ weit in die Brennkammer 24 hineinreichen, womit starke Wirbelströmungen
bewirkt werden können, die einen Großteil des Volumens der Brennkammer 24 erfassen.
[0251] Der Pfeil in der Brennkammer 24 der CFD-Berechnung zu einer 200 kW Kesseldimensionierung
gibt die Drall- bzw. Wirbelrichtung der durch die Sekundärluftdüsen 291 induzierten
Wirbelströmungen an. Diese gilt analog auch für die beiden anderen Kesseldimensionierungen
(50 kW, 100 kW) der Fig. 20. Vorliegend ist beispielhaft eine (von oben betrachtet)
rechtsdrehende Wirbelströmung angegeben.
[0252] Über die Sekundärluftdüsen 291 wird Sekundärluft (vorzugsweise einfach Umgebungsluft)
in die Brennkammer 24 eingeführt. Dabei wird die Sekundärluft in den Sekundärluftdüsen
im Nennlastfall auf mehr als 10 m/s in der Düse beschleunigt. Im Vergleich zu den
im Stand der Technik üblichen Sekundärluftöffnungen wird die Eindringtiefe der resultierenden
Luftstrahlen in der Brennkammer 24 erhöht, womit diese ausreichend ist, eine effektive
Wirbelströmung zu induzieren, die sich über den Großteil des Brennkammervolumens erstreckt.
[0253] Bei einem ovalen (oder auch kreisförmigen) Querschnitt einer Brennkammer 24 entsteht
bei einem tangentialen Eintritt von Luft in die Brennkammer 24 eine relativ ungestörte
Wirbelströmung, die auch als Drallströmung oder als Wirbelsenkenströmung bezeichnet
werden kann. Hierbei bilden sich Spiralströmungen aus. Diese Spiralströmungen pflanzen
sich in der Brennkammer 24 helix- oder spiralförmig nach oben fort.
[0254] Fig. 21 zeigt drei vertikale Querschnittsansichten für unterschiedliche Kesseldimensionierungen
(50 kW, 100 kW und 200 kW) durch die Biomasse-Heizanlage entlang der Schnittlinie
SL1 der Fig. 1 mit Angaben zu den dem tangentialen Eintritt der Sekundärdüsenströmungen
in diesen Querschnitt.
[0255] Auch in Fig. 21 geben gleiche Grautöne grob Bereiche mit gleicher Strömungsgeschwindigkeit
an. Allgemein ist aus der Fig. 21 ersichtlich, dass in der Sekundärverbrennungszone
27 kerzenflammenförmige Rotationsströmungen S2 (vgl. auch Fig. 3) vorhanden sind,
welche vorteilhaft bis zur Brennkammerdecke 204 reichen können. Zudem ist zu erkennen,
dass die Kesselrohre 32 mit ca. 1-2 m/s aufgrund des zuvor erläuterten Trichters in
Richtung des Eintritts 33 recht gleichmäßig durchströmt werden. Betreffend der Vorteile
und der technischen Hintergründe des Vorstehenden wird auf die Erläuterungen zu den
Fig. 1 bis 4 verwiesen.
(Weitere Ausführungsformen)
[0256] Die Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen und Aspekten weitere
Gestaltungsgrundsätze zu. So können einzelne Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen
und Aspekte auch beliebig miteinander kombiniert werden, solange dies für den Fachmann
als ausführbar ersichtlich ist.
[0257] Weiter können anstatt von nur drei Drehrostelementen 252, 253 und 254 auch zwei,
vier oder mehr Drehrostelemente vorgesehen sein. Bei beispielsweise fünf Drehrostelementen
könnten diese mit der gleichen Symmetrie und Funktionalität angeordnet sein, wie bei
den vorgestellten drei Drehrostelementen. Zudem können die Drehrostelemente auch unterschiedlich
zueinander geformt oder ausgebildet sein. Mehr Drehrostelemente haben den Vorteil,
dass die Brecherfunktion verstärkt wird.
[0258] Zu den angegebenen Maßen ist anzumerken, dass auch abweichend von diesen andere Maße
bzw. Maßkombinationen vorgesehen werden können.
[0259] Anstelle der konvexen Seiten der Drehrostelemente 252 und 254 können auch konkave
Seiten dieser vorgesehen sein, wobei die Seiten des Drehrostelements 253 in Folge
komplementär konvex geformt sein können. Dies ist funktional annähernd gleichwertig.
[0260] Obschon in Fig. 19 10 (zehn) Sekundärluftdüsen 291 angegeben sind, kann (je nach
Dimensionierung der Biomasse-Heizanlage) auch eine andere Anzahl von Sekundärluftdüsen
291 vorgesehen sein.
[0261] Die Rotationsströmung bzw. Wirbelströmung in der Brennkammer 24 kann rechtsdrehend
oder linksdrehend vorgesehen sein.
[0262] Die Brennkammerdecke 204 kann auch abschnittsweise, beispielsweise stufenförmig,
geneigt vorgesehen sein.
[0263] Die Sekundärluftdüsen 291 sind nicht auf rein zylindrische Bohrungen in den Brennkammersteinen
291 beschränkt. Diese können auch als kegelstumpfförmige Öffnungen oder taillierte
Öffnungen ausgebildet sein.
[0264] Die Sekundär(re)zirkulation kann auch nur mit Sekundärluft bzw. Frischluft beströmt
werden, und insofern nicht das Rauchgas rezirkulieren, sondern lediglich Frischluft
zuführen.
[0265] Die in Bezug auf die beispielhaften Ausführungsformen angegebenen Maße und Anzahlen
sind lediglich beispielhaft zu verstehen. Diese vorliegend offenbarte technische Lehre
ist nicht auf diese Maße beschränkt und kann beispielsweise bei Abwandlung der Dimensionierung
des Kessels 11 (kW) abgewandelt werden.
[0266] Als Brennstoffe der Biomasse-Heizanlage können auch andere Brennstoffe als Hackgut
oder Pellets verwendet werden.
[0267] Die vorliegend offenbarte Biomasse-Heizanlage kann auch ausschließlich mit einer
Art eines Brennstoffs befeuert werden, beispielsweise nur mit Pellets.
[0268] Die hierin offenbarten Ausführungsformen wurden zur Beschreibung und zum Verständnis
der offenbarten technischen Sachverhalte bereitgestellt und sollen den Umfang der
vorliegenden Offenbarung nicht einschränken. Daher ist dies so auszulegen, dass der
Umfang der vorliegenden Offenbarung jede Änderung oder andere verschiedene Ausführungsformen
beinhaltet, die auf dem technischen Geist der vorliegenden Offenbarung basieren.
[0269] Die folgenden Aspekte in dieser Anmeldung werden nachstehend aufgeführt, um die Ursprungsoffenbarung
der Stammanmeldung zu bewahren:
- 1. Biomasse-Heizanlage (1) zur Verfeuerung von Brennstoff in Form von Pellets und/oder
Hackgut, aufweisend:
einen Kessel (11) mit einer Brenneinrichtung (2),
einen Wärmetauscher (3) mit einer Mehrzahl von Kesselrohren (32),
wobei die Brenneinrichtung (2) das Folgende aufweist:
eine Brennkammer (24) mit einem Drehrost (25), mit einer Primärverbrennungszone (26)
und mit einer Sekundärverbrennungszone (27);
wobei die Primärverbrennungszone (26) durch eine Mehrzahl von Brennkammersteinen (29)
seitlich und durch den Drehrost (25) von unten umfasst ist;
wobei in den Brennkammersteinen (29) eine Mehrzahl von Sekundärluftdüsen (291) vorgesehen
ist;
wobei die Primärverbrennungszone (26) und die Sekundärverbrennungszone (27) auf der
Höhe der Sekundärluftdüsen (291) separiert werden;
wobei die Sekundärverbrennungszone (27) der Brennkammer (24) strömungstechnisch mit
einem Eintritt (33) des Wärmetauschers (3) verbunden ist.
- 2. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß Aspekt 1, wobei
die Sekundärluftdüsen (291) derart angeordnet sind, dass in der Sekundärverbrennungszone
(27) der Brennkammer (24) Wirbelströmungen eines Rauchgas-Luft Gemischs aus Sekundärluft
und Verbrennungsluft um eine vertikale Mittenachse (A2) entstehen, wobei die Wirbelströmungen
zur Verbesserung der Vermischung des Rauchgas-Luft Gemischs führen.
- 3. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß Aspekt 1 oder 2, wobei
die Sekundärluftdüsen (291) in den Brennkammersteinen (29) jeweils als zylindrische
oder kegelstumpfförmige Öffnung in den Brennkammersteinen (29) mit einem kreisförmigen
oder elliptischen Querschnitt ausgebildet sind, wobei der kleinste Durchmesser der
jeweiligen Öffnung kleiner als dessen maximale Länge ist.
- 4. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
die Brenneinrichtung (2) mit der Brennkammer (24) derart eingerichtet ist, dass die
Wirbelströmungen nach dem Austritt aus der Brennkammerdüse (203) spiralförmige Rotationsströmungen
ausbilden, die bis zu einer Brennkammerdecke (204) der Brennkammer (24) reichen.
- 5. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
die Sekundärluftdüsen (291) in der Brennkammer (24) auf zumindest annähernd der gleichen
Höhe angeordnet sind; und
die Sekundärluftdüsen (291) jeweils derart ausgerichtet sind, dass die Sekundärluft
in Bezug auf einen Symmetriemittelpunkt der Brennkammer (24) azentrisch eingeleitet
wird.
- 6. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
die Anzahl der Sekundärluftdüsen (291) zwischen 8 und 14 liegt; und/oder
die Sekundärluftdüsen (291) eine Mindestlänge von mindestens 50 mm bei einem minimalen
Innendurchmesser von 20 bis 35 mm aufweisen.
- 7. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
die Brennkammer (24) in der Sekundärverbrennungszone (27) eine Brennkammerschräge
(202) aufweist, welche den Querschnitt der Sekundärverbrennungszone (27) in Richtung
des Eintritts (33) des Wärmetauschers (3) verkleinert.
- 8. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei die Brennkammer
(24) in der Sekundärverbrennungszone (27) eine Brennkammerdecke (204) aufweist, die
in Richtung des Eintritts (33) des Wärmetauschers (3) nach oben geneigt vorgesehen
ist, und die den Querschnitt der Brennkammer (24) in Richtung des Eintritts (33) verkleinert.
- 9. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß Aspekt 7 und 8, wobei
die Brennkammerschräge (202) und die geneigte Brennkammerdecke (204) einen Trichter
ausbilden, dessen kleineres Ende in dem Eintritt (33) des Wärmetauschers (3) mündet.
- 10. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
die Primärverbrennungszone (26) und zumindest ein Teil der Sekundärverbrennungszone
(27) einen ovalen Horizontalquerschnitt aufweist; und/oder
die Sekundärluftdüsen (291) derart angeordnet sind, dass diese die Sekundärluft tangential
in die Brennkammer (24) einleiten.
- 11. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
die durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit der Sekundärluft in den Sekundärluftdüsen
(291) zumindest 8 m/s, vorzugsweise zumindest 10 m/s, beträgt.
- 12. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
die Brennkammersteine (29) einen modularen Aufbau aufweisen; und jeweils zwei halbkreisförmige
Brennkammersteine (29) einen geschlossenen Ring bilden, um die Primärverbrennungszone
(26) und/oder einen Teil der Sekundärverbrennungszone (27) auszubilden; und
zumindest zwei Ringe an Brennkammersteinen (29) aufeinandergestapelt angeordnet sind.
- 13. Biomasse-Heizanlage (1) gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei
der Wärmetauscher (3) in den Kesselrohren (32) angeordnete Spiralturbulatoren aufweist,
die sich über die gesamte Länge der Kesselrohre (32) erstrecken; und
der Wärmetauscher (3) in den Kesselrohren (32) angeordnete Bandturbulatoren aufweist,
die sich zumindest über die halbe Länge der Kesselrohre (32) erstrecken.
(B ezugszeichenliste)
[0270]
- 1
- Biomasse-Heizanlage
- 11
- Kessel
- 12
- Kesselfuß
- 13
- Kesselgehäuse
- 14
- Wasserzirkulationseinrichtung
- 2
- Brenneinrichtung
- 21
- erste Wartungsöffnung für Brenneinrichtung
- 22
- Drehmechanikhalterung
- 23
- Drehmechanik
- 24
- Brennkammer
- 25
- Drehrost
- 26
- Primärverbrennungszone der Brennkammer
- 27
- Sekundärverbrennungszone bzw. Strahlungsteil der Brennkammer
- 28
- Brennstoffbett
- 29
- Brennkammersteine
- A1
- erste Horizontalschnittlinie
- A2
- erste Vertikalschnittlinie und vertikale Mittenachse der ovalen Brennkammer 24
- 201
- Zündeinrichtung
- 202
- Brennkammerschräge
- 203
- Brennkammerdüse
- 204
- Brennkammerdecke
- 231
- Antrieb bzw. Motor(en) der Drehmechanik
- 251
- Bodenplatte des Drehrosts
- 252
- Erstes Drehrostelement
- 253
- Zweites Drehrostelement
- 254
- Drittes Drehrostelement
- 255
- Übergangselement
- 256
- Öffnungen
- 257
- Rostlippen
- 258
- Verbrennungsfläche
- 260
- Auflageflächen der Brennkammersteine
- 261
- Nut
- 262
- Vorsprung
- 263
- Ring
- 264
- Halterungssteine
- 265
- Schräge der Halterungssteine
- 3
- Wärmetauscher
- 31
- Wartungsöffnung für Wärmetauscher
- 32
- Kesselrohre
- 33
- Kesselrohreintritt
- 34
- Wendekammereintritt
- 35
- Wendekammer
- 36
- Federturbulator
- 37
- Band- oder Spiralturbulator
- 38
- Wärmetauschmedium
- 4
- Filtereinrichtung
- 41
- Abgasausgang
- 42
- Elektrodenversorgungsleitung
- 43
- Elektrodenhalterung
- 44
- Filtereintritt
- 45
- Elektrode
- 46
- Elektrodenisolation
- 47
- Filteraustritt
- 48
- Käfig
- 5
- Rezirkulationseinrichtung
- 51, 54
- Rezirkulationskanal / Rezirkulationskanäle
- 52
- Klappen
- 53
- Rezirkulationseintritt
- 6
- Brennstoffzufuhr
- 61
- Zellradschleuse
- 62
- Achse der Brennstoffzufuhr
- 63
- Übersetzungsmechanik
- 64
- Brennstoffzufuhrkanal
- 65
- Brennstoffzufuhröffnung
- 66
- Antriebsmotor
- 67
- Brennstoff-Förderschnecke
- 7
- Ascheabfuhr
- 71
- Ascheaustragungsschnecke
- 72
- Motor der Ascheabfuhr mit Mechanik
- 81
- Lagerachsen
- 82
- Drehachse
- 83
- Brennstoff-Niveauklappe
- 831
- Hauptfläche
- 832
- Mittenachse
- 835
- Oberflächenparallele
- 84
- Lagerkerbe
- 85
- Sensorflansch
- 86
- Glutbetthöhenmessmechanik
- 9
- Reinigungseinrichtung
- 91
- Reinigungsantrieb
- 92
- Reinigungswellen
- 93
- Wellenhalterung
- 94
- Fortsatz
- 95
- Turbulatorhalterungen
- 951
- Drehlageraufnahme
- 952
- Fortsätze
- 953
- Durchlässe
- 954
- Ausnehmungen
- 955
- Drehlagergestänge
- 96
- zweiarmiger Schlaghebel
- 97
- Anschlagkopf
- 211
- Dämmmaterial, beispielsweise Vermiculite
- 291
- Sekundärluft bzw. Rezirkulationsdüsen
- E
- Einschubrichtung des Brennstoffs
- 331
- Isolation am Kesselrohreintritt
- 481
- Käfighalterung