[0001] Die Erfindung betrifft ein Statikmischerelement zum Einsatz in einer Brennkammer
eines Industrieheizkessels, der mittels einer Brennervorrichtung beheizbar ist, wobei
das Statikmischerelement einen Grundkörper mit einer Materialstärke umfasst, der aus
einem hitzebeständigen Material gebildet ist und der einen Durchgangskanal aufweist.
[0002] Weiters wird im Rahmen der Erfindung auch eine statische Strömungsmischeinrichtung
zum Einsatz in einer Brennkammer eines Industrieheizkessels angegeben, welche zumindest
ein Statikmischerelement sowie zumindest eine Standplatte zur Aufnahme eines Sockelabschnitts
des Statikmischerelements umfasst.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind je nach Anwendungsfall Heizkessel bzw. Dampfkessel
mit einer als Flammrohr bezeichneten Brennkammer bekannt, die auch als Flammrohr-Rauchrohr-kessel
oder Großwasserraumkessel bezeichnet werden. Ein solcher Heizkesseltyp wird überall
dort als Industriekessel verwendet, wo es um die Versorgung mit Heizwasser und/oder
Prozessdampf für industrielle Anwendungen geht. Je nach Ausführung und Baugröße können
mit solchen Heizkesseln bzw. Dampfkesseln bis etwa 40 MW (Megawatt) an thermischer
Leistung bereitgestellt werden.
[0004] Je nach Ausführung spricht man üblicherweise von einem Heizkessel für die Versorgung
mit Heizwasser bei Temperaturen bis etwa 80°C sowie von einem Dampfkessel für die
Bereitstellung von Prozessdampf, beispielsweise bei Temperaturen von 180°C und Dampfdrücken
beispielsweise von 10 bar. Der Einfachheit halber umfasst im Folgenden der Begriff
"Industrieheizkessel" sowohl die vorstehend genannten Heizkessel, als auch entsprechende
Dampfkessel für die Versorgung mit Prozessdampf.
[0005] Derartige Industrieheizkessel umfassen üblicherweise eine horizontal angeordnete,
rohrförmige bzw. Zylinder-förmige Brennkammer, an deren erster Stirnseite bzw. Deckfläche
eine Brennervorrichtung in das Flammrohr ragt. Die Feuerung erfolgt meist mittels
Erdgas oder mit Heizöl. An der der Brennervorrichtung gegenüberliegenden Stirnseite
bzw. Deckfläche des Flammrohres befindet sich eine sogenannte Wendekammer, in der
das Brenngas bzw. Rauchgas aus dem Flammrohr in Längsrichtung des Industrieheizkessel
umgelenkt wird und in einen sogenannten zweiten Rauchgaszug gelangt, der üblicherweise
als Rohrbündelwärmetauscher ausgeführt ist. Das Rauchgas kann dabei je nach Bauweise
des Industrieheizkessels auch mehrfach in Längsrichtung des Industrieheizkessels umgelenkt
werden. So umfasst beispielsweise ein sogenannter 3-Zug-Flammrohr-Heizkessel einen
zweiten und einen in Strömungsrichtung des Rauchgases nachgelagerten weiteren, dritten
Rauchgaszug, der ebenfalls meist als Rohrbündelwärmetauscher ausgeführt ist.
[0006] Aus dem Stand der Technik ist weiters bekannt, Wärmespeicherelemente aus hitzebeständigem
Material, beispielsweise aus Keramik oder aus Edelstahl, in der Brennkammer eines
Industrieheizkessels zu positionieren. Es sind dazu bereits im Wesentlichen Scheibenförmige
Wärmespeicherelemente mit unterschiedlichen geometrischen Konturformen beispielsweise
in Sechseckform oder in Kreisringform mit innenliegenden Durchgangsbohrungen bekanntgeworden.
Die äußere Oberfläche dieser Wärmespeicherelemente ist im Wesentlichen glatt und unstrukturiert.
Die Scheibendicke bzw. Materialstärke solcher scheibenförmiger Wärmespeicherelemente
ist meist konstant. Derartige Wärmespeicherelemente sollen das Auskühlen der Brennkammer
durch Wärmeabgabe verzögern, haben jedoch den Nachteil, dass solche Wärmespeicherelemente
lediglich als Verdrängungskörper innerhalb der Brennkammer wirken und die Strömung
des Rauchgases innerhalb der Brennkammer behindern oder zu hohem Druckverlust in der
Brennkammer führen können, sowie zu einer Verringerung des für die Verbrennung relevanten
Feuerraumvolumens führen können. Dies ist insofern problematisch, da wegen eines zu
hohen Druckverlusts aufgrund von Einbauten in der Brennkammer der Abzug des Rauchgases
im nachfolgenden Kamin beeinträchtigt sein kann und in weiterer Folge der Heizkesselbetrieb
durch derartige Einbauten gestört wird. Außerdem kann bei einer hohen Anzahl von Wärmespeicherelementen,
die in einer Brennkammer positioniert werden, aufgrund des verringerten freien Feuerraumvolumens
der vollständige Verbrennungsvorgang negativ beeinflusst werden.
[0007] Der heiße Brenngasstrom aus der Brennervorrichtung wird beim Auftreffen auf ein solches
in Strömungsrichtung querstehendes Wärmespeicherelement im Inneren der Brennkammer
zwar turbulent verwirbelt, allerdings erfolgt die Umströmung und Verwirbelung des
Gasstroms dabei ungerichtet und zufällig.
[0008] Überdies ist von Nachteil, dass beim Einsatz von Wärmespeicherelementen aus einem
feuerfesten Schamott-Material, wie beispielsweise einer Ofenisolierung eines Heizkessels,
ein solches Wärmespeicherelement die Abgaswärme des Rauchgasstromes nur sehr langsam
aufnimmt. Eine Abschätzung der instationären Wärmeleitung in einem Wärmespeicherelement
lässt sich anhand der Kombination von Biot-Zahl (Bi), Fourier-Zahl (Fo) sowie der
dimensionslosen Mittentemperatur(Θ) im Wärmespeicherelement ermitteln. Die Biot-Zahl
gibt das Verhältnis vom Wärmeleitwiderstand innerhalb eines festen Körpers zum konvektiven
Wärmeübergangswiderstand im umgebenden Fluid wieder. Bei großen Biot-Zahlen (Bi >>1)
wird der konvektive Wärmeübergang so groß, dass die Oberflächentemperatur des Körpers
der Temperatur des umgebenden Fluid entspricht und durch die geringe Wärmeleitung
im festen Körper einen deutlichen Gradienten zur Temperatur im Körperinneren aufweist.
[0009] Somit kann bei Wärmespeicherelementen mit den typischerweise verwendeten feuerfesten
Materialien und hohen Schichtdicken eine erhöhte Kerntemperatur erst nach mehreren
Stunden erreicht werden (z.B. nach 8 Stunden bei Kerntemperaturen von über 700 °C).
Das wirkt sich auch nachteilig auf eine angenommene Wärmespeicherung aus.
[0010] Da die bisher bekannt gewordenen Wärmespeicherelemente eine vergleichsweise kleine
Wärmekapazität in Bezug zur vorliegenden Heizwassermenge eines Industrieheizkessels
aufweisen (ca. 5% der Heizwassermenge, die aber nur bei maximaler gleichmäßiger Erwärmung
der Wärmespeicherelemente theoretisch erreichbar wäre), ist deren Wärmespeicherwirkung
vergleichsweise gering. Unter Einbeziehung der instationären Wärmeleitung in ein Wärmespeicherelement
(unter Berücksichtigung der Biot-Zahl) werden meist nur mehr Wärmekapazitäten von
2 bis 3% im Vergleich zur Speicherwirkung der Heizwassermenge eines typischen Industrieheizkessels
erreicht.
[0011] Weiters ist von Nachteil, dass im Falle der Anordnung von mehreren solcher Wärmespeicherelemente
in Anströmrichtung des Rauchgases hintereinander innerhalb der Brennkammer die abstromseitig
nachangeordneten Wärmespeicherelemente im Strömungsschatten des frontal angeströmten
ersten Wärmespeicherelements positioniert sind, weshalb die nachgeordneten Wärmespeicherelemente
insbesondere aus FeuerfestMaterial noch langsamer erwärmt werden als das frontal angeströmte,
in Anströmrichtung vorderste bzw. erste Wärmespeicherelement.
[0012] Gemäß den Vorgaben der Hersteller von Industrieheizkesseln sowie der gängigen Literatur
zur Auslegung von Industrieheizkesseln sind die Brennkammer bzw. das Flammrohr auf
jeden Fall ohne innenliegende Einbauten in Form von derartigen Wärmespeicherelementen
zu betreiben.
[0013] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, die aus dem Stand der Technik
bekannt gewordenen Nachteile solcher Wärmespeicherelemente zu überwinden und dazu
ein Statikmischerelement bereitzustellen, das zum Einsatz in einer Brennkammer eines
gattungsgemäßen Industrieheizkessels geeignet ist und mit dem im laufenden Betrieb
eines Industrieheizkessels, der mit einem erfindungsgemäßen Statikmischerelement innerhalb
seiner Brennkammer ausgerüstet ist, möglichst die folgenden Vorteile im Vergleich
zu einer Brennkammer ohne Einbauten erzielt werden können:
- Intensivierte und relativ vergleichmäßigte Wärmestrom-Verteilung in der Brennkammer
an der für den Wärmetransport in das Heizmedium wichtigen Oberfläche der Brennkammerwand;
- Intensivierte und relativ vergleichmäßigte Verwirbelung von Brenngas in der Brennkammer;
- bei Einhaltung der durch die Kesselnorm EN 12953 vorgeschriebenen maximalen Wärmestromdichte
an der Brennkammerwand von 0,24 W/mm2;
- Erhöhung des Anteils der Wärmestrahlung für den Wärmetransport in der Brennkammer;
- Verringerung von Turbulenzen in der der Brennkammer nachfolgenden Wendekammer;
- Dadurch de facto gleichbleibender Druckverlust in Brennkammer und Wendekammer bis
zum Eintritt in den zweiten Rauchgaszug;
- Verringerung von thermischen Schäden, die oft an der Wendekammerrückwand sowie am
sonst thermisch belasteten Eintritt in den zweiten Rauchgaszug auftreten können;
- Verringerung von Kesselvibrationen, die oft durch Turbulenzen in der Wendekammer hervorgerufen
werden;
- Verringerung von Schäden durch die im Betrieb anliegenden Zugkräfte an den Schweißnähten
der Brennkammer, die aufgrund der hydrodynamischen Auftriebskräfte der Brennkammer
auftreten;
- Brennstoffeinsparung durch einen erhöhten Wärmetransport in das Heizmedium bereits
in der Brennkammer.
[0014] Diese Aufgaben werden bei einem Statikmischerelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles von Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche
betreffen weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0015] Erfindungsgemäß verläuft bei einem Statikmischerelement zum Einsatz in einer Brennkammer
eines mit einer Brennervorrichtung beheizbaren Industrieheizkessels, wobei das Statikmischerelement
einen Grundkörper mit einer Materialstärke umfasst, der aus einem hitzebeständigen
Material gebildet ist und der einen Durchgangskanal aufweist, der Durchgangskanal
in seiner Längsachsenrichtung von einer Vorderseite des Grundkörpers, der sogenannten
Anströmseite, durch den Grundkörper hindurch bis zu einer der Anströmseite gegenüberliegenden
Rückseite des Grundkörpers, der sogenannten Abströmseite, wobei der Durchgangskanal
mit seiner Eintrittsöffnung im Wesentlichen zentrisch an der Anströmseite des Statikmischerelements
positioniert ist und wobei an der Anströmseite mehrere voneinander beabstandete Strömungsleitelemente
angeordnet sind, die jeweils in Form von flächigen Leitschaufeln, die von der Anströmseite
abstehen, ausgebildet sind, und welche jeweils ausgehend von einem Randabschnitt der
Eintrittsöffnung des Durchgangskanals in distaler Richtung bis zum äußeren Rand der
Anströmseite verlaufen, wobei zwischen zwei Strömungsleitelementen jeweils eine im
Vergleich zu den Strömungsleitelementen vertieft liegende Drallfläche angeordnet ist,
welche zum äußeren Rand der Anströmseite hin schräg abfallend geneigt ist, wobei die
Strömungsleitelemente im Vergleich zu einer angrenzenden Drallfläche um eine Leitschaufelhöhe
erhöht sind.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Statikmischerelement bietet aufgrund seiner strukturierten
Anströmseite mit mehreren Strömungselementen und dazwischenliegenden Drallflächen
den zusätzlichen Vorteil, dass die Anströmseite eine hohe spezifische Oberfläche für
die Umströmung mit einem gasförmigen Medium bzw. einem Brenngas aufweist. Unter dem
Begriff einer "spezifischen Oberfläche" wird die Summe aller Grenzflächen zwischen
dem strukturierten Grundkörper insbesondere an seiner Anströmseite und einer gasförmigen
Phase, also dem ein Statikmischerelement umströmenden Brenngas, im Verhältnis zum
Volumen des Statikmischerelements verstanden (m
2 Oberfläche/m
3 Volumen). Im Weiteren wird der Begriff einer "strukturierten" Anströmseite synonym
mit einer hohen spezifischen Oberfläche verwendet.
[0017] Unter dem Begriff eines "Strömungsleitelements" werden im Folgenden allgemein Erhebungen
in Form von flächigen Leitschaufeln verstanden, die von der Anströmseite abstehen
und die einem anströmenden gasförmigen Medium bzw. hier dem Brenngas innerhalb einer
Brennkammer eines Industrieheizkessels eine gerichtete Drallbewegung aufprägen. Zweckmäßigerweise
wird das Statikmischerelement im Betriebsfall dabei so innerhalb einer Gasströmung
positioniert, dass die Anströmrichtung des Brenngases im Wesentlichen der Längsachsenrichtung
des Durchgangskanals entspricht. Die strukturierte Anströmseite des Statikmischerelements
ist dabei im Wesentlichen quer zur Anströmrichtung des Brenngases ausgerichtet.
[0018] Derartige Strömungsleitelemente können beispielsweise als gerade oder gebogene Rippen
oder Stege, oder als gerade oder gekrümmte Schaufelabschnitte, gestaltet sein. Erfindungsgemäß
verlaufen die Strömungsleitelemente jeweils in distaler Richtung bzw. in radialer
Richtung vom Durchgangskanal ausgehend zum äußeren Rand der Anströmseite hin.
[0019] Die zwischen den Strömungsleitelementen angeordneten Drallflächen sind in Anströmrichtung
des Brenngases im Vergleich zu den Erhebungen der Strömungsleitelemente etwas zurückversetzt
und um einen Neigungswinkel α relativ zu einer Frontalebene der Anströmseite schräg
abfallend zum Rand der Anströmseite geneigt. Damit wird erzielt, dass ein in Längsachsenrichtung
des Durchgangskanals anströmendes heißes Brenngas beim Auftreffen auf eine der schräg
abfallend geneigten Drallflächen vom Statikmischerelement in distaler bzw. radialer
Richtung nach außen hin umgelenkt wird und dabei möglichst gleichmäßig flächig verteilt
auf die Brennkammerwand des Industrieheizkessels trifft. Vorteilhaft kann es sein,
wenn die Drallflächen um einen Neigungswinkel α von 20° bis 70°, bevorzugt von 30°
bis 60°, besonders bevorzugt von 45°, zum äußeren Rand der Anströmseite hin schräg
abfallend geneigt sind.
[0020] Durch die beschriebene hohe spezifische Oberfläche sowie die rasche oberflächliche
Erwärmung eines Statikmischerelements - siehe dazu die vorigen Erläuterungen betreffend
die Biot-Zahl - wird im Betrieb vorteilhaft ein zusätzlich erhöhter Strahlungstransport
vom Statikmischerelement zur Brennkammerwand erreicht.
[0021] Besonders zweckmäßig kann sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Statikmischerelement
der Durchgangskanal eine Durchgangskanallänge aufweist, die im Wesentlichen der Materialstärke
des Grundkörpers entspricht, sowie die mehreren Strömungsleitelemente jeweils zumindest
abschnittsweise die Materialstärke des Grundkörpers aufweisen, wobei die vertieft
liegenden Drallflächen in Abschnitten des Grundkörpers mit reduzierter Materialstärke
angeordnet sind.
[0022] Vorteilhaft steht der Durchgangskanal mit einer Durchgangskanallänge, die im Wesentlichen
der Materialstärke des Grundkörpers entspricht, implizit im Wesentlichen senkrecht
auf die Anströmseite des Grundkörpers. Bei einer Anströmung des Statikmischerelements
mit heißem Brenngas in Längsachsenrichtung des Durchgangskanals steht die Anströmseite
des Grundkörpers somit im Wesentlichen quer zum anströmenden Brenngas und wird gleichmäßig
von diesem umströmt. Somit kann dem anströmenden Brenngas besonders effektiv durch
die Strömungsleitelemente eine Drallströmung aufgeprägt werden. Auch die schräg in
abströmseitiger Richtung abfallenden Drallflächen, die gleichsam in Vertiefungen des
Grundkörpers bzw. in Vertiefungen an der Anströmseite liegen, werden in dieser Ausführung
gleichmäßig vom Brenngas angeströmt und sorgen für eine gleichmäßig gerichtete Umlenkung
des Brenngases entlang des Randes der Anströmseite in seitlicher Richtung. Vorteilhaft
wird dadurch möglichst die gesamte Innenfläche der Brennkammer gleichmäßig mit von
den Drallflächen umgelenktem, heißen Brenngas beaufschlagt.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung können bei einem Statikmischerelement
die mehreren Strömungsleitelemente an der Anströmseite des Statikmischerelements jeweils
in Form von gekrümmten Leitschaufeln mit einem Krümmungsradius ausgebildet sein. In
dieser Ausführungsform mit gekrümmten Leitschaufeln kann die gewünschte Drallbewegung,
die der Brenngasströmung beim Umströmen zumindest eines Statikmischerelements, welches
im Inneren einer Brennkammer eines Industrieheizkessels positioniert ist, aufgeprägt
wird, genau eingestellt bzw. berechnet werden. Je kleiner der Krümmungsradius der
gekrümmten Leitschaufeln gewählt wird, umso stärker kann der Brenngasströmung innerhalb
der Brennkammer abstromseitig des Statikmischerelements eine kontrollierte Turbulenz
infolge einer Drallbewegung aufgeprägt werden. Zu beachten ist dabei jedoch der Druckverlust,
der infolge der Umströmung des Statikmischerelements mit einer rotierenden Drallbewegung
ansteigen kann.
[0024] Besonders effektiv kann ein Statikmischerelement gemäß der Erfindung sein, wenn die
Strömungsleitelemente in Bezug zu den jeweils angrenzenden Drallflächen jeweils eine
variable Leitelementhöhe aufweisen, wobei die Leitelementhöhe entlang einer Leitelementlänge
vom Durchgangskanal zum äußeren Rand der Anströmseite zunimmt. Dabei kann mit zunehmender
Leitelementhöhe eine verstärkte Drallströmung auf den umgelenkten Anteil des Brenngases
aufgebracht werden.
[0025] In einer Weiterbildung kann bei einem erfindungsgemäßen Statikmischerelement die
Leitelementhöhe an der an den Durchgangskanal angrenzenden Innenseite der Leitelemente
von 20% bis 50% der Materialstärke des Statikmischerelements betragen und/oder die
Leitelementhöhe an der an den Rand der Anströmseite angrenzenden Außenseite der Leitschaufeln
von 50% bis 100% der Materialstärke des Statikmischerelements betragen. Durch geeignete
Wahl der Höhe der Leitelemente und/oder des Neigungswinkels der Drallflächen kann
der Grad der Umlenkung des anströmenden Mediums zur Brennkammerwand reguliert bzw.
optimiert werden.
[0026] In einer besonders kompakten Ausgestaltung der Erfindung kann ein Statikmischerelement
an seiner Unterseite einen Sockelabschnitt mit Auflageflächen sowie an seiner Oberseite
einen Rand der Anströmseite mit einer runden, vorzugsweise halbkreisförmigen, Randkontur
aufweisen. Durch die Verwendung eines Sockelabschnitts wird die Standfestigkeit eines
Statikmischerelements erhöht. Dies ist insbesondere von Vorteil aufgrund des im Betriebs
entstehenden Staudrucks, der durch das Brenngas bei Umströmung eines Statikmischerelements
erzeugt wird. Eine runde, vorzugsweise halbkreisförmige Randkontur im Bereich der
Oberseite eines Statikmischerelements bietet den Vorteil, im Betrieb bei Aufstellung
quer zur Anströmrichtung des Brenngases innerhalb eines im Wesentlichen zylinderförmigen
Flammrohres bzw. einer entsprechenden Brennkammer einen möglichst gleichmäßigen Spaltabstand
zwischen der Brennkammerwand und dem Rand der Anströmseite des Statikmischerelements
zu bieten.
[0027] Wie zuvor bereits beschrieben wird zweckmäßiger Weise ein Statikmischerelement in
Betriebsposition innerhalb der Brennkammer eines Heizkessels quer zur Anströmrichtung
des heißen Brenngases aufgestellt.
[0028] In einer ersten erfindungsgemäßen Variante kann ein Statikmischerelement einteilig
ausgeführt sein und vorzugsweise eine Dehnungsfuge mit einer Fugenbreite umfassen,
welche sich vom Durchgangskanal bis zum Rand der Anströmseite durch die gesamte Materialstärke
des Statikmischerelements erstreckt. Erforderlichenfalls kann durch eine Dehnungsfuge
vermieden werden, dass sich im Betrieb in einem Statikmischerelement Thermospannungen
aufbauen, die gegebenenfalls zu Rissen im Grundkörper führen können. In einer weiteren
erfindungsgemäßen Variante kann ein Statikmischerelement zweiteilig oder mehrteilig
ausgebildet sein, wobei die einzelnen Teile des Statikmischerelements mit Steckverbindungen
formschlüssig miteinander verbindbar sind.
[0029] Derartige Steckverbindungen können beispielsweise zapfenförmige Verbindungselemente
umfassen, die an einem der Teile des Statikmischerelements angeordnet sind und die
in entsprechend korrespondierende Ausnehmungen an einem anderen Teil des zwei- oder
mehrteiligen Statikmischerelements vorgesehen sind. Vorteilhaft ist die Gestaltung
als zwei- oder mehrteiliges Statikmischerelement insbesondere bei größeren Statikmischerelementen,
die beispielsweise einen Durchmesser bzw. eine Breite der Anströmseite von 500 mm
oder 600 mm aufweisen. Durch den mehrteiligen Aufbau wird die Montage eines solchen
Statikmischerelements in seiner Betriebslage innerhalb einer Brennkammer eines Industrieheizkessels
wesentlich erleichtert, da die Statikmischerelemente mit zunehmender Größe sehr schwer
werden können.
[0030] Um im Betrieb die Umlenkung bzw. die Verwirbelung des Brenngases in Richtung der
Brennkammerwand zu unterstützen, kann bei einem erfindungsgemäßen Statikmischerelement
der Durchgangskanal anströmseitig eine Eintrittsöffnung mit einer freien Querschnittsfläche
sowie mit einem Innendurchmesser sowie abströmseitig einen Diffusorabschnitt mit einem
Diffusorwinkel β in Bezug zur Abströmseite aufweisen, wobei der Diffusorabschnitt
bis zur Austrittsöffnung des Durchgangskanals an der Abströmseite reicht und ein Innendurchmesser
an der Austrittsöffnung größer ist als der Innendurchmesser an der Eintrittsöffnung.
[0031] Der sich in Strömungsrichtung des Brenngases zur Austrittsöffnung hin erweiternde,
divergente Diffusorabschnitt kann dabei einen Diffusorwinkel β beispielsweise von
90° bis 160°, bevorzugt von 120°, aufweisen und kann dem Diffusor einer Lavaldüse
nachgebildet sein.
[0032] Besonders zweckmäßig kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Statikmischerelement
der Durchgangskanal zur verliersicheren Befestigung von korrespondierenden Kupplungselementen
eines Einstellrings innerhalb des Durchgangskanals anströmseitig eine oder mehrere
Verbindungseinrichtungen aufweist. Vorzugsweise können zwei Längsschlitze, die an
einander gegenüberliegenden Wandabschnitten sowie in Längsachsenrichtung des Durchgangskanals
angeordnet sind und die als Führungen einer Steckverbindung dienen, als Teile der
Verbindungseinrichtung vorgesehen sein. Besonders bevorzugt können auch zwei in Längsachsenrichtung
verlaufende sowie an einander gegenüberliegenden Wandabschnitten des Durchgangskanals
angeordnete Längsschlitze samt den Längsschlitzen jeweils nachgeordneten Querschlitzen,
wobei die Querschlitze jeweils am Ende der Längsschlitze quer dazu positioniert sind,
vorgesehen sein. Diese Längsschlitze und nachgeordneten Querschlitze können als Führungen
einer verriegelbaren Steckverbindung, etwa in Form eines Bajonettverschlusses dienen,
und als Teile der Verbindungseinrichtung zur Befestigung eines Einstellrings innerhalb
des Durchgangskanals vorgesehen sein.
[0033] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch von einer statischen Strömungsmischeinrichtung
gelöst, die zum Einsatz in einer Brennkammer eines Heizkessels geeignet ist, und die
zumindest ein Statikmischerelement sowie zumindest eine Standplatte, mit der das zumindest
eine Statikmischerelement verbindbar ist, umfasst. Erfindungsgemäß weist dazu die
zumindest eine Standplatte eine oder mehrere Ausnehmungen zur formschlüssigen Aufnahme
jeweils eines Sockelabschnitts eines Statikmischerelements auf.
[0034] Je nach Ausführungsform kann eine statische Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung
noch eine Sockelplatte umfassen, die zuunterst, also unterhalb der Standplatte positioniert
werden kann und die zweckmäßiger Weise Sockelfüße zum Ausgleich allfälliger Unebenheiten
aufweist und eine exakt horizontale Aufstellung der Statikmischerelemente in Betriebslage
innerhalb einer zylindrischen Brennkammer erlaubt. Weiters kann eine statische Strömungsmischeinrichtung
gegebenenfalls auch eine oder mehrere Unterlageplatten umfassen, die erforderlichenfalls
zwischen die Standplatte und eine Sockelplatte gelegt werden können. Somit kann eine
statische Strömungsmischeinrichtung mehrere Bauteile umfassen, die miteinander in
Form eines Stapels verbunden werden können und die zur Höhenjustierung des zumindest
einen Statikmischerelements in seiner Betriebsposition innerhalb einer Brennkammer
eines Heizkessels dienen können. Zweckmäßig können ein oder mehrere Bauteile, die
das Set einer statischen Strömungsmischeinrichtung umfasst, auch so gestaltet sein,
dass sie formschlüssig miteinander verbindbar sind und bei einer turbulenten Umströmung
mit heißem Brenngas innerhalb der Brennkammer in ihrer relativen Lage im Verbund der
Bauteile ortsfest verbunden sind.
[0035] Besonders vorteilhaft kann sein, wenn bei einer statischen Strömungsmischeinrichtung,
die weiterhin zumindest einen Einstellring mit einer Längsachsenrichtung, einem Außendurchmesser
und einem freien Innendurchmesser umfasst, der zumindest eine Einstellring anströmseitig
innerhalb des Durchgangskanals eines Statikmischerelements, vorzugsweise koaxial,
befestigbar ist.
[0036] Der freie Innendurchmesser eines Einstellrings definiert seine innere freie Querschnittsfläche.
Je nach Wahl des Durchmesserverhältnisses zwischen dem Außendurchmesser und dem freien
Innendurchmesser wird auch die Wandstärke des Einstellrings beeinflusst. Durch Einsetzen
eines Einstellrings in den Durchgangskanal kann die freie Querschnittsfläche des Durchgangskanals
verändert bzw. verringert werden. Vorteilhaft lässt sich so besonders einfach und
kostengünstig das Strömungsprofil bzw. der Strömungsquerschnitt im Durchgangskanal
eines Statikmischerelements justieren. Der Grundkörper des Statikmischerelements kann
dazu beispielsweise in einer bestimmten Geometrie und Größe passend zur Brennkammerdimension
eines definierten Industrieheizkessels in größerer Stückzahl angefertigt werden. Durch
Einsetzen von individuell geformten Einstellringen insbesondere mit unterschiedlichen
freien Innendurchmessern kann eine statische Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung
dann einfach an die jeweiligen Strömungsbedingungen angepasst werden.
[0037] Zweckmäßiger Weise kann bei einer statischen Strömungsmischeinrichtung der zumindest
eine Einstellring außenseitige Kupplungselemente aufweisen, wobei der zumindest eine
Einstellring anströmseitig innerhalb des Durchgangskanals eines Statikmischerelements,
vorzugsweise an Verbindungseinrichtungen innerhalb des Durchgangskanals, verliersicher
befestigbar ist.
[0038] In dieser Ausführung kann ein Einstellring besonders einfach und sicher innerhalb
des Durchgangskanals befestigt werden. Vorteilhaft kann in einer Ausführung mit geteilten
Statikmischerelementen, die also aus zwei oder mehreren Einzelteilen zusammengefügt
werden können, der eingesteckte Einstellring die Einzelteile des Statikmischerelements
auch statisch unterstützen und die Stabilität des Aufbaus einer solchen statischen
Strömungsmischeinrichtung insgesamt verbessern. Bei der Montage eines aus mehreren
Teilen zusammengesetzten Statikmischerelements wird zusätzlich durch einen modularen
Einstellrings eine höhere Stabilität des Aufbaus erreicht.
[0039] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung können bei einer statischen
Strömungsmischeinrichtung zwei oder mehrere Statikmischerelemente hintereinander auf
einer oder auf mehreren Standplatten befestigt sein, wobei vorzugsweise die Durchgangskanäle
der zwei oder mehreren Statikmischerelemente koaxial hintereinander angeordnet sind,
und wobei zumindest die einem anströmseitig ersten Statikmischerelement abströmseitig
nachgeordneten Statikmischerelemente, vorzugsweise sämtliche Statikmischerelemente,
jeweils mit einem in ihrem jeweiligen Durchgangskanal befestigten Einstellring ausgerüstet
sind.
[0040] In einer Weiterbildung einer solchen erfindungsgemäßen Strömungsmischeinrichtung,
welche zwei oder mehrere Einstellringe mit unterschiedlichem Innendurchmesser umfasst,
können die zwei oder mehreren Einstellringe so angeordnet sein, dass die Innendurchmesser
der Einstellringe in den abströmseitig hintereinander angeordneten Statikmischerelementen
abnehmen.
[0041] Die Innendurchmesser der Einstellringe werden in Anströmrichtung des Brenngases gesehen
abströmseitig also kleiner. Durch die Verwendung unterschiedlicher Innendurchmesser
wird erreicht, dass das längs der Horizontalachse der Brennkammer strömende Brenngas
auf mehrere Statikmischerelemente verteilt wird.
[0042] Weiters kann im Rahmen der Erfindung eine Brennkammer eines mit einer Brennvorrichtung
beheizbaren Industrieheizkessels angegeben werden mit einer statischen Strömungsmischeinrichtung
gemäß der Erfindung, wobei die Strömungsmischeinrichtung solcherart in der Brennkammer
positioniert ist, dass das zumindest eine Statikmischerelement mit seiner Anströmseite
im Wesentlichen quer zu einer Anströmrichtung eines gasförmigen Strömungsmediums aufgestellt
ist, wobei die Längsachsenrichtung des zumindest einen Durchgangskanals und/oder die
Längsachsenrichtung des zumindest einen Einstellrings parallel zur Längsachsenrichtung
der Brennkammer, vorzugsweise koaxial mit der Längsachsenrichtung der Brennkammer,
angeordnet ist bzw. sind.
[0043] Wie zuvor beschrieben wird durch geeignete Positionierung einer solchen statischen
Strömungsmischeinrichtung in der Brennkammer eines Industrieheizkessels im Betrieb
die Anströmung des gasförmigen Strömungsmediums bzw. des heißen Brenngasstroms gedanklich
in mehrere Strömungspfade aufgeteilt: Ein Strömungspfad des Brenngasstromes führt
durch den einen oder die mehreren hintereinander angeordneten Durchgangskanäle eines
oder mehrerer hintereinander positionierter Statikmischerelemente hindurch, wobei
gegebenenfalls mehrere Einsteckringe, deren freie Innenquerschnittsflächen sich vorzugsweise
in Abströmrichtung hin verjüngen können.
[0044] Ein oder mehrere weitere Strömungspfade des heißen Brenngasstromes lassen sich außenseitig
beim Umströmen des einen oder der mehreren Statikmischerelemente definieren, wobei
das Brenngas dabei durch das Auftreffen auf die schräg geneigten Drallflächen zur
Wandung der Brennkammer umgelenkt wird. Die Leitelemente bzw. Leitschaufeln sorgen
dafür, dass der Brenngasströmung eine kontrollierte turbulente Drallströmung aufgeprägt
wird.
[0045] Weiters wird im Rahmen der Erfindung ein Industrieheizkessel mit einer Brennkammer
angegeben, in der eine statische Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung positioniert
ist. Die vorhin genannten Vorteile gelten gleichermaßen auch für eine Brennkammer
bzw. für einen Industrieheizkessel mit einer Brennkammer, die mit erfindungsgemäßen
Statikmischerelementen bzw. mit einer erfindungsgemäßen statischen Strömungsmischeinrichtung
ausgerüstet ist bzw. sind.
[0046] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In den schematischen
Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1 in einer isometrischen Ansicht schräg von vorne eine erste Ausführungsvariante eines
Statikmischerelements gemäß der Erfindung;
- Fig. 1A in einer vergrößerten Darstellung ein Detail aus Fig. 1;
- Fig. 2 in einer Frontalansicht von vorne das in Fig. 1 dargestellte Statikmischerelement;
- Fig. 3 eine Schnittansicht von oben gemäß der in Fig. 2 dargestellten Schnittlinie A-A des
in Fig. 1 dargestellten Statikmischerelements;
- Fig. 4 eine Schnittansicht von der Seite gemäß der in Fig. 2 dargestellten Schnittlinie
B-B des in Fig. 1 dargestellten Statikmischerelements;
- Fig. 5A bis 5C jeweils in isometrischen Ansichten schräg von vorne unterschiedlichen Varianten von
Einstellringen zur Befestigung an einem Statikmischerelement;
- Fig. 6 in einer isometrischen Ansicht schräg von der Seite eine Sockelplatte als Teil einer
statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung;
- Fig. 7 in einer isometrischen Ansicht schräg von der Seite eine Standplatte als Teil einer
statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung;
- Fig. 8 in einer isometrischen Ansicht schräg von oben eine erste Ausführung einer statischen
Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung mit zwei Statikmischerelementen gemäß
Fig. 1;
- Fig. 9 in einer Explosionsdarstellung schräg von der Seite die Einzelteile des in Fig. 8
gezeigten Aufbaus;
- Fig. 10 in einer isometrischen Ansicht schräg von der Seite eine zweite Ausführung einer
statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung mit sechs hintereinander
positionierten Statikmischerelementen gemäß Fig. 1;
- Fig. 11 in einer isometrischen Ansicht schräg von vorne eine zweite Ausführungsvariante eines
Statikmischerelements gemäß der Erfindung;
- Fig. 12 in einer Explosionsdarstellung schräg von der Seite die Einzelteile des in Fig. 11
gezeigten Aufbaus;
- Fig. 13 in einer Explosionsdarstellung schräg von der Seite die Einzelteile einer dritten
Ausführung einer statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung mit zwei
Statikmischerelementen gemäß Fig. 11;
- Fig. 14 in einer isometrischen Ansicht schräg von vorne eine dritte Ausführungsvariante eines
Statikmischerelements gemäß der Erfindung;
- Fig. 15 in einer Explosionsdarstellung schräg von der Seite die Einzelteile des in Fig. 14
gezeigten Aufbaus;
- Fig. 16 in einer isometrischen Ansicht schräg von oben eine vierte Ausführung einer statischen
Strömungsmischeinrichtung gemäß der Erfindung mit zwei Statikmischerelementen gemäß
Fig. 15;
- Fig. 17 in einer Explosionsdarstellung schräg von der Seite die Einzelteile des in Fig. 16
gezeigten Aufbaus;
- Fig. 18 in einer teilweisen Schnittansicht schräg von der Seite eine Brennkammer eines Industrieheizkessels
mit einer statischen Strömungsmischeinrichtung mit sechs hintereinander angeordneten
Statikmischerelementen gemäß der Erfindung, wobei die Strömungsmischeinrichtung im
Innenraum der Brennkammer aufgestellt ist.
[0047] Die weiteren Figuren sind jeweils schematische Darstellungen von CFD-Berechnungen,
die jeweils in Diagrammform anhand der Verläufe der Strömungsgeschwindigkeit (Flow
velocity) in [m/s], der Wärmestromdichte (Convection_Wall_Heatflux) in [W/m2] sowie
der Temperatur (Temperature-Celsius) in [°C] Unterschiede zwischen den Strömungsbedingungen
in einer Brennkammer ohne Einbauten im Vergleich zu derselben Brennkammer mit Einbauten
in Form von erfindungsgemäßen statischen Strömungsmischeinrichtungen veranschaulichen.
Bezüglich der Wärmestromdichte wird ein erhöhter Wärmetransport durch negative Werte
dargestellt, die in den nachfolgenden Abbildungen als "weiße Flächen" veranschaulicht
sind. Je kleiner der lokale Wert der Wärmestromdichte ist, desto größer ist der nach
außen gerichtete Wärmestrom.
[0048] Es zeigen:
- Fig. 19 in einer Seitenansicht den Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit in einer Brennkammer
eines 2 MW-Industrieheizkessels ohne Einbauten;
- Fig. 20 in einer isometrischen Schnittansicht schräg von oben den Verlauf der Wärmestromdichte
an der Brennkammerwand des 2 MW-Industrieheizkessels ohne Einbauten;
- Fig. 21 in einer Seitenansicht den Verlauf der Temperatur in der Brennkammer des 2 MW-Industrieheizkessels
ohne Einbauten;
- Fig. 22 in einer Seitenansicht den Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit in der Brennkammer
des 2 MW-Industrieheizkessels mit einer fünften Ausführung einer erfindungsgemäßen
statischen Strömungsmischeinrichtung, die sechs hintereinander angeordnete Statikmischerelemente
mit einer Breite jeweils von 300 mm umfasst;
- Fig. 23 in einer isometrischen Schnittansicht schräg von oben den Verlauf der Wärmestromdichte
an der Brennkammerwand des 2 MW-Industrieheizkessels mit der fünften Ausführung der
Strömungsmischeinrichtung (Breite von 300 mm);
- Fig. 24 in einer Seitenansicht den Verlauf der Temperatur in der Brennkammer des 2 MW-Industrieheizkessels
mit der fünften Ausführung der Strömungsmischeinrichtung (Breite von 300 mm);
- Fig. 25 in einer Seitenansicht den Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit in einer Brennkammer
eines 10 MW-Industrieheizkessels ohne Einbauten;
- Fig. 26 in einer isometrischen Schnittansicht schräg von oben den Verlauf der Wärmestromdichte
an der Brennkammerwand des 10 MW-Industrieheizkessels ohne Einbauten;
- Fig. 27 in einer Seitenansicht den Verlauf der Temperatur in der Brennkammer des 10 MW-Industrieheizkessels
ohne Einbauten;
- Fig. 28 in einer Seitenansicht den Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit in der Brennkammer
des 10 MW-Industrieheizkessels mit einer sechsten Ausführung einer erfindungsgemäßen
statischen Strömungsmischeinrichtung, die sechs hintereinander angeordnete Statikmischerelemente
mit einer Breite jeweils von 600 mm umfasst;
- Fig. 29 in einer isometrischen Schnittansicht schräg von oben den Verlauf der Wärmestromdichte
an der Brennkammerwand des 10 MW-Industrieheizkessels mit der sechsten Ausführung
der Strömungsmischeinrichtung (Breite von 600 mm);
- Fig. 30 in einer Seitenansicht den Verlauf der Temperatur in der Brennkammer des 10 MW-Industrieheizkessels
mit der sechsten Ausführung der Strömungsmischeinrichtung (Breite von 600 mm);
- Fig. 31 in einer Diagrammdarstellung anhand von Geschwindigkeitsvektoren die Strömungsgeschwindigkeit
(Flow velocity) in [m/s] bei der Anströmung einer in Anströmrichtung eines gasförmigen
Mediums gelegenen vorderen Anströmseite der statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß
der fünften Ausführung der Erfindung (Breite von 300 mm); und
- Fig. 32 in einer Diagrammdarstellung anhand von Geschwindigkeitsvektoren die Strömungsgeschwindigkeit
(Flow velocity) in [m/s] bei der Anströmung einer in Anströmrichtung eines gasförmigen
Mediums gelegenen vorderen Anströmseite der statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß
der sechsten Ausführung der Erfindung (Breite von 600 mm).
[0049] Generell wird im Weiteren die Zuordnung der Begriffe hinsichtlich eines Ortes oder
einer Orientierung, wie beispielsweise "horizontal", "vertikal", "in horizontaler
Richtung", "in vertikaler Richtung", "oben", "unten", "seitlich", "vorne", "darunter",
"darüber" etc. lediglich zur Vereinfachung gewählt und diese Begriffe beziehen sich
möglicherweise auf die Darstellung in den Zeichnungen, nicht jedoch notwendigerweise
auf eine aktuelle Gebrauchslage oder Einbaulage des Statikmischerelements oder der
statischen Strömungsmischeinrichtung innerhalb einer Brennkammer eines Industrieheizkessels.
[0050] Im Folgenden werden nun die Figuren im Detail beschrieben. Der Einfachheit halber
werden bei unterschiedlichen Ausführungsvarianten funktionsgleiche Bauteile mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0051] Die Figuren
Fig. 1 bis
Fig. 4 zeigen in unterschiedlichen Ansichten jeweils eine erste Ausführungsvariante eines
Statikmischerelements 10 gemäß der Erfindung.
[0052] Das Statikmischerelement 10 ist hier einteilig aus einem hitzebeständigen Keramikmaterial
gefertigt und weist einen Grundkörper mit einer Vorderseite 11, die im Weiteren als
Anströmseite 11 bezeichnet wird, sowie mit einer Rückseite 12, die im Weiteren als
Abströmseite 12 bezeichnet wird, auf. Die rückseitige Abströmseite 12 liegt der vorderseitigen
Anströmseite 11 gegenüber.
[0053] Die Anströmseite 11 weist hier einen oberen bzw. seitlichen Rand 13 mit einer im
Wesentlichen halbkreisförmigen Kontur auf. Das Statikmischerelement 10 hat an seiner
Unterseite einen Sockelabschnitt 14 mit einer Breite 15 sowie mit Auflageflächen 16.
Die Auflageflächen 16 des Sockelabschnitts 14 sind hier jeweils schräg geneigt und
dienen als Standflächen des Statikmischerelements 10 im Zusammenwirken mit einer Standplatte,
wie diese beispielsweise in Fig. 7 dargestellt ist.
[0054] Der Grundkörper des Statikmischerelements 10 hat eine Breite 17, eine maximale Materialstärke
18 bzw. Ausgangstiefe sowie eine Höhe 19. Weiters weist der Grundkörper des Statikmischerelements
10 einen Durchgangskanal 20 auf, der mit seiner Eintrittsöffnung 21 im Wesentlichen
zentrisch an der Anströmseite 11 des Statikmischerelements 10 positioniert ist.
[0055] An der Abströmseite 12 hat der Durchgangskanal 20 seine Austrittsöffnung 22. Eine
freie Querschnittsfläche 23 des Durchgangskanals 20 ist hier im Wesentlichen kreisförmig
mit einem Innendurchmesser D
E des Durchgangskanals 20 im Bereich seiner Eintrittsöffnung 21 gestaltet. Die Eintrittsöffnung
21 wird hier von einem umlaufenden Randabschnitt 24 bzw. Randsteg an der Anströmseite
11 umrandet, wobei dieser Randabschnitt 24 bzw. Randsteg einen Außendurchmesser D
R aufweist.
[0056] Von seiner Eintrittsöffnung 21 aus gesehen ist der Durchgangskanal 20 etwa ab der
halben bis zur Austrittsöffnung 22 als Diffusorabschnitt 25 ausgeführt, wobei ein
Innendurchmesser D
A des Diffusorabschnitts 25 an der Austrittsöffnung 22 größer ist als der Innendurchmesser
D
E des Durchgangskanals 20 im Bereich seiner Eintrittsöffnung 21. Ein Diffusorwinkel
β ist hier beispielsweise mit 120° gewählt.
[0057] Mit einer strichpunktierten Linie 26 ist die Längsachsenrichtung 26 des Durchgangskanals
20 symbolisiert. Der Durchgangskanal 20 verläuft also in Längsachsenrichtung 26 sowie
mit einer Kanallänge 27 von der Vorderseite bzw. Anströmseite 11 des Grundkörpers
durch den Grundkörper hindurch bis zur Rückseite bzw. Abströmseite 12 des Grundkörpers.
[0058] In einem dreidimensionalen Koordinatensystem entspricht die Längsachsenrichtung 26
des Durchgangskanals 20 der X-Achsenrichtung. Die Y-Achsenrichtung gibt die seitliche
Breitenrichtung 17 des Statikmischerelements 10 an, die Z-Achsenrichtung gibt die
Höhenrichtung 19 des Statikmischerelements 10 an.
[0059] Das Statikmischerelement 10 ist an der Anströmseite 11 strukturiert und weist mehrere
Drallflächen 28 auf, die jeweils zum äußeren Rand 13 der Anströmseite 11 hin unter
einem Neigungswinkel α schräg abfallend geneigt sind. Weiters sind an der Anströmseite
11 mehrere voneinander beabstandete Strömungsleitelemente 30 angeordnet, die jeweils
in Form von flächigen Leitschaufeln 31, die von der Anströmseite 11 abstehen, ausgebildet
sind. Die Strömungsleitelemente 30 verlaufen hier jeweils ausgehend vom Randabschnitt
24 der Eintrittsöffnung 21 des Durchgangskanals 20 etwa in distaler bzw. in radialer
Richtung bis zum äußeren Rand 13 der Anströmseite 11. Die Leitschaufeln 31 weisen
eine Leitschaufelbreite 32 bzw. Breite 32 des Strömungsleitelements 30 sowie eine
Leitschaufellänge 33 bzw. Länge 33 des Strömungsleitelements 30 auf. Die Leitschaufeln
31 sind hier in Form von gekrümmten Leitschaufeln 31 mit einem Krümmungsradius 34
ausgebildet.
[0060] Noch weiter detailliert kann der Krümmungsradius 34 einer Leitschaufel 31 angegeben
werden als ein erster, etwas größerer Krümmungsradius R, der an einer ersten Flanke
35 der Leitschaufel 31, die konkav gekrümmt ist, gemessen wird. Entlang dieser ersten
Flanke 35 überragt die Leitschaufel 31 die an die erste Flanke 35 angrenzende, tiefer
liegende Drallfläche 28 um eine innere Leitschaufelhöhe 36 bzw. Leitelementhöhe 36,
die an der Innenseite der Leitschaufel 31 angrenzend an den Randabschnitt 24 um die
Eintrittsöffnung 21 des Durchgangskanals 20 gemessen wird. Eine äußere Leitschaufelhöhe
37 bzw. Leitelementhöhe 37 wird an der ersten Flanke 35 am Rand 13 der Anströmseite
11 gemessen.
[0061] Eine zweite Flanke 38 der Leitschaufel 31 bzw. des Strömungsleitelements 30, die
konvex gekrümmt ist und der ersten Flanke 35 gegenüberliegt, weist einen im Vergleich
zum Krümmungsradius R etwas kleineren Krümmungsradius r auf. Das Verhältnis zwischen
dem größeren Krümmungsradius R an der ersten Flanke 35 und dem kleineren Krümmungsradius
r an der zweiten Flanke 38 der Leitschaufel 31 bzw. des Strömungsleitelements 30 hängt
im Wesentlichen von der Wahl der Leitschaufelbreite 32 sowie von der Größe der Krümmungsradien
R, r ab. Der Einfachheit halber wird im Weiteren von einem Krümmungsradius 34 gesprochen,
der gleichsam ein Mittelwert der beiden Krümmungsradien R und r ist.
[0062] Entlang der zweiten Flanke 38 überragt die Leitschaufel 31 die an die zweite Flanke
38 angrenzende, tiefer liegende Drallfläche 28 um eine innere Leitschaufelhöhe 39
bzw. Leitelementhöhe 39, die an der Innenseite der Leitschaufel 31 angrenzend an den
Randabschnitt 24 um die Eintrittsöffnung 21 des Durchgangskanals 20 gemessen wird.
Eine äußere Leitschaufelhöhe 40 bzw. Leitelementhöhe 40 wird an der zweiten Flanke
38 am Rand 13 der Anströmseite 11 gemessen.
[0063] Die Strömungsleitelemente 30 sind also im Vergleich zu den jeweils angrenzenden Drallflächen
28 um eine Leitschaufelhöhe 36, 37, 39, 40 erhöht. Im Bereich der vertieft liegenden
Drallflächen 28 ist die Materialstärke 18 des Grundkörpers des Statikmischerelements
10 verringert und weist im Bereich der Drallflächen 28 nur eine reduzierte Materialstärke
18.1 bzw. 18.2 auf. Durch die Ausnehmungen des Grundkörpers im Bereich der schräg
geneigten Drallflächen 28 verringert sich das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen
Statikmischerelements 10 im Vergleich zu einem Grundkörper mit konstanter Materialstärke
18 und mit einer glatten, unstrukturierten Vorderseite. Das verringerte Gesamtgewicht
und die damit verbundene Materialeinsparung eines erfindungsgemäßen Statikmischerelements
10 bietet zahlreiche Vorteile: So kann ein erfindungsgemäßes Statikmischerelement
10 aufgrund des eingesparten Materials im Vergleich zu einem unstrukturierten Grundkörper
kostengünstig hergestellt werden und ist leichter in seiner Handhabung.
[0064] Um Temperaturspannungen im Grundkörper während des Einsatzes in einer Brennkammer
eines Industrieheizkessels möglichst unbeschadet auszuhalten, weist das hier gezeigte
Statikmischerelement 10 eine Dehnungsfuge 45 mit einer Fugenbreite 46 auf, die sich
an der Oberseite des Statikmischerelements 10 entlang seiner gesamten Materialstärke
18 vom Durchgangskanal 20 bis zum Rand 13 erstreckt.
[0065] Zum einfacheren Verständnis der Funktionsweise dieses Statikmischerelements 10 im
Betrieb innerhalb einer Brennkammer eines Industrieheizkessels, wie dies beispielsweise
in
Fig. 18 schematisch dargestellt ist, ist in
Fig. 1 und teilweise auch in den folgenden Abbildungen zusätzlich auch eine Anströmrichtung
1, symbolisiert als Pfeil 1, skizziert, der die Anströmrichtung eines gasförmigen
Mediums, des Rauchgases, innerhalb der hier nicht dargestellten Brennkammer eines
Industrieheizkessels, veranschaulichen soll. Die Anströmrichtung 1 entspricht im Wesentlichen
der X-Achsenrichtung bzw. der Längsachsenrichtung 26 des Durchgangskanals 20. Oder
anders ausgedrückt wird ein solches erfindungsgemäßes Statikmischerelement 10 im Betrieb
innerhalb einer Brennkammer eines Industrieheizkessels derart angeordnet, dass die
Längsachsenrichtung 26 des Durchgangskanals 20 im Wesentlichen in Anströmrichtung
1 des Rauchgases orientiert ist. Die Anströmseite 11 des Grundkörpers steht somit
im Wesentlichen quer zur Anströmrichtung 1 des Rauchgases.
[0066] Ein erster Strömungspfad 2 des gasförmigen Mediums, durch eine strichpunktierte Linie
2 sowie durch Pfeile 2 symbolisiert, führt dabei in Längsachsenrichtung 26 durch den
Durchgangskanal 20 des Statikmischerelements 10 hindurch. Ein weiterer zweiter Strömungspfad
3 des gasförmigen Mediums, durch eine strichlierte Linie 3 sowie durch Pfeile 3 symbolisiert,
zeigt schematisch den Strömungsverlauf des Rauchgases bei seiner außenseitigen Umströmung
des Statikmischerelements 10 entlang der Strömungsleitelemente 30. Der Strömungspfad
3 wird beim Auftreffen des gasförmigen Mediums auf die schaufelförmigen Strömungsleitelemente
30 in eine Drallbewegung versetzt und beim Auftreffen an der Drallfläche 28 in seitlicher
bzw. axialer Richtung vom Statikmischerelement 10 in Richtung einer hier nicht gezeigten
Innenwand der Brennkammer abgelenkt.
[0067] In
Fig. 1 sowie teilweise auch in den folgenden Abbildungen ist weiters noch eine Anströmebene
ε mit einer strichpunktierten Konturlinie angedeutet. Die Anströmebene ε bildet gedanklich
eine Frontalebene an der strukturierten Anströmseite 11, in der diejenigen Konturabschnitte
liegen, die in Anströmrichtung 1 des strömenden Mediums in X-Achsenrichtung gesehen
zuerst angeströmt werden. Oder anders gesagt umfasst die Anströmebene ε jene Konturabschnitte
an der Anströmseite 11, die am weitesten als Erhebungen entgegen der Anströmrichtung
1 gesehen von der Anströmseite 11 abstehen. Es sind dies hier die gekrümmten Vorderflächen
der Leitschaufeln 31 jeweils mit einer Leitschaufelbreite 32 sowie einer Leitschaufellänge
33, sowie der umlaufende Randabschnitt 24 bzw. Randsteg, der an der Anströmseite 11
die Eintrittsöffnung 21 des Durchkanals 20 umrandet. In den nachfolgenden Abbildungen
Fig. 31 und
Fig. 32 sind jeweils die Geschwindigkeitsprofile in Vektordarstellung an der Anströmebene
ε bzw. Frontalebene der strukturierten Anströmseite 11 von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen
10 dargestellt. Die Drallflächen 28 zwischen den Leitschaufeln 31 liegen in Anströmrichtung
1 bzw. in X-Achsenrichtung gesehen der Anströmebene ε bzw. der Frontalebene etwas
nachgelagert, weshalb diese auch in den Abbildungen
Fig. 31 und
Fig. 32 nicht dargestellt sind.
[0068] Die weiteren Abbildungen
Fig. 5A bis
5C betreffen jeweils unterschiedliche Varianten von Einstellringen 60 zur Befestigung
an einem Statikmischerelement 10. Jeder Einstellring 60 ist im Wesentlichen Zylinderförmig
gestaltet und weist einen Außendurchmesser d
A, einen Innendurchmesser d
I sowie eine Wandstärke des Zylindermantels auf, die sich jeweils aus der Differenz
von Außendurchmesser d
A zu Innendurchmesser d
I ergibt. Jeder Einstellring 60 weist an einem der Ränder des Zylindermantels einen
Rand 61 auf, der einen im Vergleich zum Außendurchmesser d
A vergrößerten Randdurchmesser hat und der nach außen den Zylindermantel des Einstellrings
60 überragt. Mit einer strichpunktierten Linie 62 ist jeweils eine Längsachsenrichtung
62 des Einstellrings 60 symbolisiert. Eine Länge 63 bzw. Tiefe des Einstellrings 60
wird außenseitig vom Rand 61 weg gemessen und gibt die Länge bzw. Höhe des Zylindermantels
des Einstellrings 60 an.
[0069] Fig. 5A zeigt dazu einen ersten Einstellring 60.1 mit einem Außendurchmesser d
A sowie mit einem ersten Innendurchmesser d
I.1.
[0070] Fig. 5B zeigt dazu einen zweiten Einstellring 60.2 mit einem Außendurchmesser d
A, der gleich groß wie der Außendurchmesser d
A des ersten Einstellrings 60.1 ist, sowie mit einem zweiten Innendurchmesser d
I.2, der kleiner ist als der erste Innendurchmesser d
I.1. Folglich weist der zweite Einstellring 60.2 eine im Vergleich zum ersten Einstellring
60.1 verringerte freie Querschnittsfläche auf. Die Wandstärke des Zylindermantels
ist beim zweiten Einstellring 60.2 größer als beim ersten Einstellring 60.1.
[0071] Fig. 5C zeigt einen dritten Einstellring 60.2 mit einem Außendurchmesser d
A, der gleich groß wie der Außendurchmesser d
A des ersten sowie des zweiten Einstellrings 60.1, 60.2 ist, sowie mit einem dritten
Innendurchmesser d
I.3, der kleiner als der erste Innendurchmesser d
I.1 sowie kleiner als der zweite Innendurchmesser d
I.2 ist. Folglich weist der dritte Einstellring 60.3 eine im Vergleich zum zweiten
Einstellring 60.2 weiter verringerte freie Querschnittsfläche auf. Die Wandstärke
des Zylindermantels ist beim dritten Einstellring 60.3 noch größer als beim zweiten
Einstellring 60.3.
[0072] Mit den in den Abbildungen
Fig. 5A bis
5C veranschaulichten Einstellringen 60.1, 60.2, 60.3 mit jeweils unterschiedlichem Innendurchmesser
d
I.1, d
I.2, d
I.3 bei sonst gleichen Abmessungen wird ein Set an Einstellringen 60 bereitgestellt,
die bei Bedarf in der Eintrittsöffnung 21 des Durchgangskanals 20 eingesteckt und
befestigt werden können. Mit Hilfe der einsteckbaren Einstellringe 60.1, 60.2, 60.3
lässt sich somit sehr einfach die freie Querschnittsfläche 23 des Durchgangskanals
20 weiter verringern.
[0073] Innerhalb des Durchgangskanals 20 sind anströmseitig, also von der Eintrittsöffnung
21 ausgehend eine oder mehrere Verbindungseinrichtungen 50 vorgesehen, die vorzugsweise
zwei Längsschlitze 51 umfassen, die an einander gegenüberliegenden Wandabschnitten
sowie in Längsachsenrichtung 26 des Durchgangskanals 20 angeordnet sind und die als
Führungen einer Steckverbindung dienen. Die Abbildungen
Fig. 1 bis
Fig. 4 zeigen eine besonders bevorzugte Variante in Form von Führungen einer verriegelbaren
Steckverbindung bzw. eines Bajonettverschlusses mit zwei in Längsachsenrichtung 26
verlaufenden sowie an einander gegenüberliegenden Wandabschnitten des Durchgangskanals
20 angeordneten Längsschlitzen 51 samt Querschlitzen 52, die den Längsschlitzen 51
jeweils nachgeordnet sind. Die Querschlitze 52 sind jeweils am Ende der Längsschlitze
51 quer dazu positioniert.
[0074] Zur verliersicheren Befestigung eines Einstellrings 60 innerhalb des Durchgangskanals
20 weist jeder Einstellring 60 außenseitige Kupplungselemente 53 auf, die über die
äußere Zylindermantelfläche des Einstellrings 60 seitlich überstehen. Die Kupplungselemente
53 sind in Form von überstehenden Zapfen oder Knöpfen gestaltet und korrespondieren
mit den Längsschlitzen 51 bzw. den Querschlitzen 52. Jeder Einstellring 60 ist dazu
so beschaffen, dass dieser in die Eintrittsöffnung 21 eines Durchgangskanals 20 eingesteckt
werden kann, wobei die Kupplungselemente 53 am Einstellring 60 in die korrespondierenden
Längsschlitze 51 an den Wandungen des Durchgangskanals 20 eingreifen. Der Einstellring
60 wird dazu koaxial mit seiner Längsachsenrichtung 62 in Richtung der Längsachse
26 des Durchgangskanals 20 in X-Achsenrichtung eingesteckt, bis der umlaufende Rand
61 des Einstellrings 60 am Randabschnitt 24 des Durchgangskanals 20 ansteht. Im Falle
der Ausführung der Verbindungseinrichtung 50 als verriegelbare Steckverbindung kann
der eingesteckte Einstellring 60 durch Verdrehen um seine Längsachsenrichtung 62 verliersicher
gesichert werden. Die Kupplungselemente 53 greifen dabei in die Querschlitze 52 dieses
Bajonettverschlusses ein. Der Einstellring 60 kann erforderlichenfalls durch Verdrehen
in entgegengesetzter Drehrichtung sowie durch Herausziehen in Längsachsenrichtung
26 des Durchgangskanals 20 wieder vom Statikmischerelement 10 getrennt werden.
[0075] Fig. 6 zeigt eine Sockelplatte 70 als Teil einer statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß
der Erfindung. Die Sockelplatte 70 ist hier im Wesentlichen quaderförmig gestaltet
und weist auf ihrer Unterseite zwei Sockelfüße 71, die sich in Form von Leisten in
Längsrichtung der Sockelplatte 70 erstrecken. Die Sockelfüße 71 bieten den Vorteil,
Unebenheiten des Untergrunds am Aufstellungsort einer statischen Strömungsmischeinrichtung
insbesondere im Inneren einer Brennkammer eines Industrieheizkessels ausgleichen zu
können. An der Oberseite der Sockelplatte 70 sind jeweils in Längsrichtung laterale
Führungsprofile 72 angeordnet, die zur Führung weiterer Bauteile dienen können.
[0076] Fig. 7 zeigt eine Standplatte 80 als Teil einer statischen Strömungsmischeinrichtung gemäß
der Erfindung. Die hier gezeigte Standplatte 80 weist an ihrer Oberseite zwei Ausnehmungen
81 auf, in die jeweils ein Sockelabschnitt 14 eines Statikmischerelements 10 formschlüssig
eingesteckt werden kann. Die beiden Ausnehmungen 81 haben hier jeweils schräg gestellte
Auflageflächen, die mit den schräg gestellten Auflageflächen 16 des Sockelabschnitts
14 eines Statikmischerelements 10 korrespondieren.
[0077] Laterale Führungsnuten 82 an der Unterseite der Standplatte 80 dienen zur Aufnahme
der Führungsprofile 72 der Sockelplatte 70, wie diese in
Fig. 6 dargestellt ist.
[0078] Fig. 8 veranschaulicht eine erste Ausführung einer statischen Strömungsmischeinrichtung
100 gemäß der Erfindung mit zwei Statikmischerelementen 10 gemäß
Fig. 1, mit einer Sockelplatte 70 gemäß
Fig. 6 sowie mit einer Standplatte 80 gemäß
Fig. 7. Zur Justierung der Gesamthöhe der statischen Strömungsmischeinrichtung 100 sind hier
zusätzlich zwischen der Sockelplatte 70 und der Standplatte 80 noch mehrere Unterlageplatten
75 zwischengelegt.
[0079] Fig. 9 zeigt in einer Explosionsdarstellung die Einzelteile des in
Fig. 8 gezeigten Aufbaus. Hier sind die drei eingefügten Unterlagenplatten 75.1, 75.2, 75.3
deutlich zu sehen.
[0080] Die beiden Statikmischerelemente 10 sind hier in X-Achsenrichtung bzw. in Anströmrichtung
1 des anströmenden Mediums bzw. Rauchgases gesehen hintereinander angeordnet, und
zwar so, dass die Längsachsenrichtungen 26 der Durchgangskanäle 20 koaxial positioniert
sind. Im vorderen Statikmischerelement 10, das in
Fig. 8 im Bildvordergrund gezeigt ist, befindet sich im Durchgangskanal 20 ein erster Einstellring
60.1 mit einem ersten Innendurchmesser d
I.1. Im zweiten, hinteren Statikmischerelement 10 befindet sich im Durchgangskanal
20 ein zweiter Einstellring 60.2 mit einem zweiten Innendurchmesser d
I.2, der kleiner ist als der erste Innendurchmesser d
I.1. Bei der Umströmung der statischen Strömungsmischeinrichtung 100 verringert sich
auf dem Strömungspfad 2 des anströmenden Mediums bzw. Rauchgases durch die Durchgangskanäle
20 hindurch die freie Querschnittsfläche innerhalb der beiden nacheinander angeordneten
Einstellringe 60.1 und 60.2.
[0081] Die zentrale Öffnung eines Statikmischerelements verhindert einen zu großen Staudruck
und zu hohen Druckverlust in der Brennkammer. Durch die sich verjüngenden Innendurchmesser
wird erreicht, dass das zentral angeordnete Brenngas des Brennstrahls auf mehrere
Statikmischerelemente aufgeteilt und dann umgelenkt werden kann.
[0082] Es werden somit die Durchströmung des ersten Statikmischerelements 10 und damit einhergehend
die Anströmung des zweiten Strömungselements 10, das sich im Windschatten des ersten
Statikmischerelements 10 befindet, verbessert.
[0083] Fig. 10 zeigt eine zweite Ausführung einer statischen Strömungsmischeinrichtung 100 gemäß
der Erfindung mit sechs hintereinander positionierten Statikmischerelementen 10 gemäß
der Ausführung von
Fig. 1.
[0084] Die sechs Statikmischerelemente 10 sind hier in X-Achsenrichtung bzw. in Anströmrichtung
1 gesehen jeweils paarweise auf drei hintereinander angeordneten Standplatten 80 befestigt,
wobei die Durchgangskanäle 20 der sechs Statikmischerelemente 10 jeweils koaxial 26
hintereinander angeordnet sind. Entsprechende Sockelplatten 70 und Unterlageplatten
75.1 bis 75.3 dienen als Stativ für die Statikmischerelemente 10. Das anströmseitig
erste bzw. vorderste Statikmischerelement 10 hat einen Durchgangskanal 20 ohne Einstellring.
Die abströmseitig in X-Achsenrichtung nachgeordneten weiteren Statikmischerelemente
10, also das zweite bis sechste Statikmischerelement 10, sind jeweils mit einem in
ihrem jeweiligen Durchgangskanal 20 befestigten Einstellring 60.1, 60.2, 60.3, 60.4,
60.5 ausgerüstet.
[0085] Die mehreren Einstellringe 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5 sind dabei so angeordnet,
dass die Innendurchmesser d
I.1, d
I.2, d
I.3, d
I.4, d
I.5 der Einstellringe 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5 in X-Achsenrichtung der abströmseitig
nachgeordneten Statikmischerelemente 10 abnehmen bzw. kleiner werden. Je nach Brennkammerform
können auch mehrere Statikmischerelemente 10 angeordnet werden.
[0086] Fig. 11 zeigt eine zweite Ausführungsvariante eines Statikmischerelements 10 gemäß der Erfindung,
wobei
Fig. 12 in einer Explosionsdarstellung die Einzelteile des in
Fig. 11 gezeigten Aufbaus veranschaulicht. Abweichend zu der zuvor beschriebenen einteiligen
bzw. einstückigen Ausführung eines Statikmischerelements ist das hier gezeigte Statikmischerelement
10 zweiteilig aufgebaut und umfasst einen unteren ersten Teil 10.1 und einen oberen
zweiten Teil 10.2, die mittels einer Steckverbindung 55 formschlüssig verbindbar sind.
Dazu sind hier am unteren ersten Teil 10.1 jeweils zwei Verbindungselemente 56 in
Form von Verbindungszapfen angeordnet, die mit korrespondierenden Ausnehmungen 57
am oberen zweiten Teil 10.2 des geteilten Statikmischerelements 10 in Eingriff gebracht
werden können. Ein Einstellring 60, der wiederum auch bei dieser Ausführungsvariante
eines geteilten Statikmischerelements 10 in den Durchgangskanal 20 eingesteckt werden
kann, dient vorteilhaft auch als Stütze für die beiden Teile 10.1 und 10.2 und stabilisiert
dieser in ihrer Verbindungslage. Zusätzliche Dehnungsfugen sind in dieser Ausführung
mit einem geteilten Grundkörper nicht erforderlich.
[0087] Fig. 13 zeigt in einer Explosionsdarstellung die Einzelteile einer dritten Ausführung einer
statischen Strömungsmischeinrichtung 100 gemäß der Erfindung mit zwei Statikmischerelementen
10 gemäß
Fig. 11.
[0088] Die Abbildungen
Fig. 14 und
Fig. 15 betreffen eine dritte Ausführungsvariante eines Statikmischerelements 10 gemäß der
Erfindung, das aus drei Einzelteilen 10.1, 10.2 und 10.3 zusammengebaut ist. Die Einzelteile
10.1 bis 10.3 sind wiederum mittels Steckverbindungen 55 formschlüssig miteinander
verbindbar. Auch in dieser Ausführung sind zusätzliche Dehnungsfugen am Grundkörper
nicht erforderlich.
[0089] Die Abbildungen
Fig. 16 und
Fig. 17 zeigen eine vierte Ausführung einer statischen Strömungsmischeinrichtung 100 gemäß
der Erfindung mit zwei Statikmischerelementen 10 gemäß
Fig. 15.
[0090] Fig. 18 zeigt den Blick in eine Brennkammer 200 eines Industrieheizkessels. Die Brennkammer
200 ist im Wesentlichen zylindrisch gestaltet mit einer Längsachsenrichtung 201 sowie
mit einem inneren Durchmesser 202. An ihrer ersten Stirnseite, welche in Fig. 18 im
Bild links zu sehen ist, ragt eine Brennervorrichtung 210 mit einer Brennerflamme
211 in die Brennkammer 200. Die Brennerflamme 211 ist dazu im Wesentlichen koaxial
mit der Längsachse 201 der Brennkammer 200 ausgerichtet. An der der Brennervorrichtung
210 gegenüberliegenden Stirnseite der Brennkammer 200 befindet sich die sogenannte
Wendekammer, in der das Rauchgas um etwa 180° umgelenkt wird und in einem zweiten
Rauchgaszug, der in Fig. 18 im Bildhintergrund nur schematisch als Bündel von freigeschnittenen
Rohren eines Rohrbündelwärmetauschers angedeutet ist, in entgegengesetzter Richtung
zur Anströmrichtung 1 weiter zu einem Rauchgaskamin geführt wird. Innerhalb der Brennkammer
200 befindet sich hier eine statische Strömungsmischeinrichtung 100 mit sechs hintereinander
angeordneten Statikmischerelementen 10 gemäß der Erfindung. Die Statikmischerelemente
10 sind dabei so positioniert, dass die Längsachsen 26 von deren Durchgangskanälen
20 jeweils koaxial mit der Längsachse 201 der Brennkammer 200 und somit auch im Wesentlichen
koaxial mit der Brennerflamme 211 angeordnet sind.
[0091] Hinsichtlich zu den Vorteilen und Effekten, die in den Abbildungen
Fig. 19 bis
Fig. 32 veranschaulicht sind, wird wie folgt festgehalten:
Generell sind die für den Wärmetransport in einer Brennkammer eines gattungsgemäßen
Industrieheizkessels relevanten Mechanismen einerseits der konvektive bzw. turbulente
Wärmetransport, sowie andererseits die Wärmestrahlung aufgrund der hohen Flammtemperatur
des Brenngases bei ca. 1800°C. In leeren Brennkammern ohne Einbauten in Form von Statikmischerelementen
ist die Verwirbelung bzw. die turbulente Strömung durch die koaxial verlaufende Brennerflamme
relativ gering, wie dies beispielsweise in
Fig. 19 bzw. in
Fig. 25 zu sehen ist. In einer leeren Brennkammer ohne darin positionierte Statikmischerelemente
verringert sich vor allem nahe an der Brennkammerwand die Strömungsgeschwindigkeit
des Brenngases, wodurch nachteilig die Wärmeübergangszahl an der Brennkammerwand verringert
wird. Dies ist beispielsweise in den Abbildungen
Fig. 20. bzw.
Fig. 26 veranschaulicht. Es bildet sich daher im Betrieb in einer Brennkammer ohne Einbauten
an der Brennkammerwand eine relativ dicke laminare Grenzschicht der Brenngasströmung
aus, die für den Wärmetransport zur Brennkammerwand hin hinderlich ist. Zugleich hat
hier auch der Wärmestrahlungstransport von der Brennerflamme zur Brennerkammerwand
hin die vergleichsweise längste Wegstrecke bzw. Distanz zu überwinden.
[0092] Da die Wärme aus dem Brenngas in der leeren Brennkammer nicht effizient abgegeben
werden kann, wird das Brenngas in einer Brennkammer ohne Einbauten mit hoher Turbulenz
und bei relativ hoher Temperatur durch die Wendekammer hindurch in den der Brennkammer
nachfolgenden, zweiten Rauchgaszug umgelenkt. Das führt in der Praxis vor allem bei
hoher Kessellast zu einer erhöhten thermischen Exposition, die zu Materialschäden
an der Wendekammerrückwand bzw. dem Eintritt zum zweiten Rauchgaszug führen kann.
Außerdem geht damit oftmals auch ein erhöhter Brennstoffverbrauch aufgrund diverser
Wärmeverluste einher. Aufgrund der hohen Turbulenz der Brenngasströmung können weiters
auch schädliche Kesselvibrationen auftreten, die ebenfalls nachteilig im Betrieb eines
solchen Industrieheizkessels mit einer Brennkammer ohne erfindungsgemäße Einbauten
sein können.
[0093] Durch Einbau von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen bzw. einer statischen Strömungsmischeinrichtung
gemäß der Erfindung wird vorteilhaft die Verwirbelung des Brenngases bereits in der
Brennkammer intensiviert, wie dies in den Abbildungen
Fig. 22 - im Vergleich zur entsprechenden
Fig. 19 ohne Einbauten - bzw. in
Fig. 28 - im Vergleich zur entsprechenden
Fig. 25 ohne Einbauten - veranschaulicht ist. Durch die erfindungsgemäßen Einbauten wird
der konvektive Wärmetransport an der Brennkammerwand signifikant erhöht (siehe die
Abbildungen
Fig. 23 bzw.
Fig. 29). Dabei wird hier durch die erfindungsgemäße Ausführung jeweils einer statischen
Strömungsmischeinrichtung mit jeweils sechs hintereinander angeordneten Statikmischerelementen,
die jeweils mit Drallflächen und mit Strömungsleitelementen strukturiert sind, sowie
durch geeigneten Einsatz von Einstellringen die Wechselwirkung bzw. Umlenkung des
anströmenden Brenngases auf mehrere Statikmischerelemente verteilt, wie dies den Abbildungen
Fig. 31 bzw.
Fig. 32 entnommen werden kann. Dadurch können lokal hohe Wärmestromdichten, wie diese nachteilig
im Betrieb in einer Brennkammer ohne Einbauten auftreten können, minimiert werden.
[0094] Zugleich wird durch die Wechselwirkung des Brenngases mit der spezifisch hohen Oberfläche
der erfindungsgemäßen Statikmischerelemente deren Oberflächen-Temperatur erhöht, wodurch
durch den Einsatz von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen bzw. einer erfindungsgemäßen
statischen Strömungsmischeinrichtung auch der Wärmestrahlungstransport an die Brennkammerwand
ebenfalls ansteigt. Vorteilhaft wird durch den Einsatz von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen
bzw. einer erfindungsgemäßen statischen Strömungsmischeinrichtung innerhalb einer
Brennkammer eines Industrieheizkessels bereits in der Brennkammer die Temperatur und
Geschwindigkeit des Brenngases gesenkt, wodurch auch der nachfolgende Rauchgasweg
im Bereich der Wendekammer und beim Eintritt in den abströmseitig nachgeordneten,
zweiten Rauchgaszug thermisch geringer exponiert wird.
[0095] Der Wärmetransport durch Konvektion und Strahlung in der Brennkammer lässt sich in
Industrieheizkesseln aufgrund diverser Einschränkungen wie der sehr hohen Brennkammertemperatur
meist nicht so differenziert und repräsentativ messtechnisch untersuchen. Es können
aber durch integrale Messungen die positiven Auswirkungen des Einsatzes von erfindungsgemäßen
Statikmischerelementen bzw. einer erfindungsgemäßen statischen Strömungsmischeinrichtung
indirekt festgestellt werden, beispielsweise durch eine Brennstoffeinsparung, eine
geringere Temperaturverteilung an der WendekammerRückwand sowie durch verringerte
Materialschäden des Schamott-Materials zur Brennkammerauskleidung.
[0096] In einer weitgehend quantitativen Verbrennungsmodellierung und Strömungssimulation
der Brennkammer lässt sich jedoch der Wärmetransport in der Brennkammer differenziert
analysieren. So steigt durch den Einbau von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen
bzw. einer erfindungsgemäßen statischen Strömungsmischeinrichtung in einer Brennkammer
der Wärmestrom an der Brennkammerwand signifikant an.
[0097] Im beispielhaften Ausführungsfall einer Brennkammer eines 2 MW (Megawatt)-Industrieheizkessels,
in der eine erfindungsgemäße statische Strömungsmischeinrichtung mit sechs Statikmischerelementen
jeweils von 300mm Durchmesser positioniert ist (siehe die zugehörigen Abbildungen
Fig. 22, Fig. 23, Fig. 24 sowie
Fig. 31) konnte eine Erhöhung des Wärmestroms in der Brennkammer um 45% im Vergleich zur
entsprechenden Brennkammer ohne Einbauten (siehe
Fig. 19 bis
Fig. 21) ermittelt werden. Während der Wärmetransportanteil durch Wärmestrahlung in der leeren
Brennkammer (siehe
Fig. 20) nur ca. 10% beträgt, wird durch Einbau von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen
in derselben Brennkammer der Strahlungsanteil durch Wärmestrahlung auf 36% erhöht
(siehe
Fig. 23).
[0098] Wesentlich ist es, je nach Baugröße bzw. Leistung eines Industrieheizkessels bei
größeren Brennkammern mit größerem Brennkammer-Durchmesser auch ein entsprechendes
Scale-Up der erfindungsgemäßen Statikmischerelemente bzw. einer erfindungsgemäßen
statischen Strömungsmischeinrichtung durchzuführen.
[0099] So kann im beispielhaften Fall einer Brennkammer eines 10 MW (Megawatt)-Industrieheizkessels
durch eine geeignete Anpassung und Vergrößerung der Statikmischerelemente auf einen
Durchmesser von 600 mm (siehe die zugehörigen Abbildungen
Fig. 28, Fig. 29, Fig. 30 sowie
Fig. 32) sogar eine Erhöhung des Wärmestroms um 58% im Vergleich zur entsprechenden Brennkammer
ohne Einbauten (siehe
Fig. 25 bis
Fig. 27) ermittelt werden. Während der Wärmetransportanteil durch Wärmestrahlung in der leeren
Brennkammer (siehe
Fig. 26) nur bei ca. 7% beträgt, wird durch Einbau von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen
in derselben Brennkammer der Strahlungsanteil durch Wärmestrahlung auf 33% erhöht
(siehe
Fig. 29). Dieser vorteilhafte Effekt lässt sich gut durch die erhöhte Wärmeabstrahlung der
erfindungsgemäßen Statikmischerelemente erklären.
[0100] Weiters ist in der Strömungssimulation eine verringerte thermische Exposition des
der Brennkammer nachfolgenden Rauchgasweges insbesondere im Abschnitt der Wendekammer
feststellbar. Die Vorteile des Einsatzes von erfindungsgemäßen Statikmischerelementen
bzw. einer erfindungsgemäßen statischen Strömungsmischeinrichtung innerhalb einer
Brennkammer eines gattungsgemäßen Industrieheizkessels liegen somit klar auf der Hand.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0101]
- 1
- Anströmrichtung, Strömungsrichtung des Mediums (Pfeil)
- 2
- Strömungspfad des Mediums durch den Durchgangskanal (Pfeil)
- 3
- Strömungspfad des Mediums entlang eines Strömungsleitelements (Pfeil)
- 10
- Statikmischerelement
- 10.1
- erster (zweiter, dritter) Teil des Statikmischerelements (bzw. 10.2, 10.3)
- 11
- Vorderseite bzw. Anströmseite des Statikmischerelements
- 12
- Rückseite bzw. Abströmseite des Statikmischerelements
- 13
- Rand(abschnitt) der Anströmseite des Statikmischerelements
- 14
- Sockelabschnitt
- 15
- Breite des Sockelabschnitts
- 16
- Auflagefläche des Sockelabschnitts
- 17
- Breite des Statikmischerelements
- 18
- Materialstärke bzw. Ausgangstiefe des Statikmischerelements
- 18.1
- reduzierte Materialstärke im Bereich der Drallfläche (bzw. 18.2)
- 19
- Höhe des Statikmischerelements
- 20
- Durchgangskanal des Statikmischerelements
- 21
- Eintrittsöffnung des Durchgangskanals
- 22
- Austrittsöffnung des Durchgangskanals
- 23
- Freie Querschnittsfläche des Durchgangskanals
- 24
- Randabschnitt (Randsteg) des Durchgangskanals
- 25
- Diffusorabschnitt
- 26
- Längsachsenrichtung des Durchgangskanals
- 27
- Länge des Durchgangskanals
- 28
- Drallfläche (von innen nach außen schräg abfallend)
- 30
- Strömungsleitelement
- 31
- Leitschaufel
- 32
- Leitschaufelbreite, Breite des Strömungsleitelements
- 33
- Leitschaufellänge, Länge des Strömungsleitelements
- 34
- Krümmungsradius der Leitschaufel (des Strömungsleitelements) (bzw. Radien R, r)
- 35
- erste Flanke der Leitschaufel (des Strömungsleitelements) (konkav gekrümmt)
- 36
- innere Leitschaufelhöhe (Leitelementhöhe) an der ersten Flanke
- 37
- äußere Leitschaufelhöhe (Leitelementhöhe) an der ersten Flanke
- 38
- zweite Flanke der Leitschaufel (des Strömungsleitelements) (konvex gekrümmt)
- 39
- innere Leitschaufelhöhe (Leitelementhöhe) an der zweiten Flanke
- 40
- äußere Leitschaufelhöhe (Leitelementhöhe) an der zweiten Flanke
- 45
- Dehnungsfuge ./.
- 46
- Fugenbreite
- 50
- Verbindungseinrichtung (verriegelbare Steckverbindung)
- 51
- Längsschlitz
- 52
- Querschlitz
- 53
- Kupplungselement (Knopf)
- 55
- Steckverbindung
- 56
- Verbindungselement
- 57
- Ausnehmung
- 60
- Einstellring
- 60.1
- erster (zweiter, dritter) Einstellring (bzw. 60.2, 60.3)
- 61
- Rand des Einstellrings
- 62
- Längsachsenrichtung des Einstellrings
- 63
- Länge bzw. Tiefe des Einstellrings
- 70
- Sockelplatte
- 71
- Sockelfuß
- 72
- (laterales) Führungsprofil
- 75
- Unterlageplatte (bzw. 75.1, 75.2, 75.3)
- 80
- Standplatte
- 81
- Ausnehmung für Sockelabschnitt eines Statikmischerelements
- 82
- Führungsnut zur Aufnahme des Führungsprofils
- 100
- Statische Strömungsmischeinrichtung
- 200
- Brennkammer eines Industrieheizkessels; Flammrohr
- 201
- Längsachsenrichtung der Brennkammer
- 202
- Durchmesser der Brennkammer
- 210
- Brennervorrichtung
- 211
- Brennerflamme
- dA
- Außendurchmesser des Einstellrings
- dI
- Innendurchmesser des Einstellrings
- dI.1
- Innendurchmesser des ersten (zweiten, dritten) Einstellrings (bzw. dI.2, dI.3)
- DE
- Innendurchmesser des Durchgangskanal an der Eintrittsseite
- DR
- Außendurchmesser des Randstegs an der Eintrittsseite
- DA
- Innendurchmesser des Diffusorabschnitts an der Austrittsseite
- X
- X-Achsenrichtung; in Längsachsenrichtung des Durchgangskanals
- Y
- Y-Achsenrichtung; seitliche Breitenrichtung des Statikmischerelements
- Z
- Z-Achsenrichtung; Höhenrichtung des Statikmischerelements
- α
- Neigungswinkel der Drallfläche
- β
- Diffusorwinkel
- ε
- Anströmebene, Frontalebene an der Anströmseite bzw. Vorderseite
1. Statikmischerelement (10) zum Einsatz in einer Brennkammer (200) eines mit einer Brennervorrichtung
(210) beheizbaren Industrieheizkessels, wobei das Statikmischerelement (10) einen
Grundkörper mit einer Materialstärke (18) umfasst, der aus einem hitzebeständigen
Material gebildet ist und der einen Durchgangskanal (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Durchgangskanal (20) in seiner Längsachsenrichtung (26) von einer Vorderseite
des Grundkörpers, der sogenannten Anströmseite (11), durch den Grundkörper hindurch
bis zu einer der Anströmseite (11) gegenüberliegenden Rückseite des Grundkörpers,
der sogenannten Abströmseite (12), verläuft, wobei der Durchgangskanal (20) mit seiner
Eintrittsöffnung (21) im Wesentlichen zentrisch an der Anströmseite (11) des Statikmischerelements
(10) positioniert ist und wobei
- an der Anströmseite (11) mehrere voneinander beabstandete Strömungsleitelemente
(30) angeordnet sind, die jeweils in Form von flächigen Leitschaufeln (31), die von
der Anströmseite (11) abstehen, ausgebildet sind, und welche (30) jeweils ausgehend
von einem Randabschnitt (24) der Eintrittsöffnung (21) des Durchgangskanals (20) in
distaler Richtung bis zum äußeren Rand (13) der Anströmseite (11) verlaufen, wobei
- zwischen zwei Strömungsleitelementen (30) jeweils eine im Vergleich zu den Strömungsleitelementen
(30) vertieft liegende Drallfläche (28) angeordnet ist, welche (28) zum äußeren Rand
(13) der Anströmseite (11) hin schräg abfallend geneigt (a) ist, wobei die Strömungsleitelemente
(30) im Vergleich zu einer angrenzenden Drallfläche (28) um eine Leitschaufelhöhe
(36, 37, 39, 40) erhöht sind.
2. Statikmischerelement (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (20) eine Durchgangskanallänge (27) aufweist, die im Wesentlichen
der Materialstärke (18) des Grundkörpers entspricht, sowie die mehreren Strömungsleitelemente
(30) jeweils zumindest abschnittsweise die Materialstärke (18) des Grundkörpers aufweisen,
wobei die vertieft liegenden Drallflächen (28) in Abschnitten des Grundkörpers mit
reduzierter Materialstärke (18.1, 18.2) angeordnet sind.
3. Statikmischerelement (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Strömungsleitelemente (30) an der Anströmseite (11) des Statikmischerelements
(10) jeweils in Form von gekrümmten Leitschaufeln (31) mit einem Krümmungsradius (34,
R, r) ausgebildet sind.
4. Statikmischerelement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsleitelemente (30) in Bezug zu den jeweils angrenzenden Drallflächen
(28) jeweils eine variable Leitelementhöhe (36, 37, 39, 40) aufweisen, wobei die Leitelementhöhe
(36, 37, 39, 40) entlang einer Leitelementlänge (33) vom Durchgangskanal (20) zum
äußeren Rand (13) der Anströmseite (11) zunimmt.
5. Statikmischerelement (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitelementhöhe (36, 39) an der an den Durchgangskanal (20) angrenzenden Innenseite
der Leitelemente (30) von 20% bis 50% der Materialstärke (18) des Statikmischerelements
(10) beträgt und/oder die Leitelementhöhe (37, 40) an der an den Rand der Anströmseite
(11) angrenzenden Außenseite der Leitschaufeln (31) von 50% bis 100% der Materialstärke
(18) des Statikmischerelements (10) beträgt.
6. Statikmischerelement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Statikmischerelement (10) an seiner Unterseite einen Sockelabschnitt (14) mit
Auflageflächen (16) sowie an seiner Oberseite einen Rand (13) der Anströmseite (11)
mit einer runden, vorzugsweise halbkreisförmigen, Randkontur aufweist.
7. Statikmischerelement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Statikmischerelement (10) einteilig ausgeführt ist und vorzugsweise eine Dehnungsfuge
(45) mit einer Fugenbreite (46) umfasst, welche sich vom Durchgangskanal (20) bis
zum Rand (13) der Anströmseite (11) durch die gesamte Materialstärke (18) des Statikmischerelements
(10) erstreckt.
8. Statikmischerelement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Statikmischerelement (10) zweiteilig oder mehrteilig ausgebildet ist, wobei die
einzelnen Teile (10.1, 10.2, 10.3) des Statikmischerelements (10) mit Steckverbindungen
(55) formschlüssig miteinander verbindbar sind.
9. Statikmischerelement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (20) anströmseitig (11) eine Eintrittsöffnung (21) mit einer
freien Querschnittsfläche (23) sowie mit einem Innendurchmesser (DE) sowie abströmseitig (12) einen Diffusorabschnitt (25) mit einem Diffusorwinkel (β)
in Bezug zur Abströmseite (12) aufweist, wobei der Diffusorabschnitt (25) bis zur
Austrittsöffnung (22) des Durchgangskanals (20) an der Abströmseite (12) reicht und
ein Innendurchmesser (DA) an der Austrittsöffnung (22) größer als der Innendurchmesser (DE) an der Eintrittsöffnung (21) ist.
10. Statikmischerelement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (20) zur verliersicheren Befestigung von korrespondierenden Kupplungselementen
(53) eines Einstellrings (60) innerhalb des Durchgangskanals (20) anströmseitig eine
oder mehrere Verbindungseinrichtungen (50), vorzugsweise zwei Längsschlitze (51),
die an einander gegenüberliegenden Wandabschnitten sowie in Längsachsenrichtung (26)
des Durchgangskanals (20) verlaufend angeordnet sind und die als Führungen einer Steckverbindung
dienen, besonders bevorzugt zwei in Längsachsenrichtung (26) verlaufende sowie an
einander gegenüberliegenden Wandabschnitten des Durchgangskanals (20) angeordnete
Längsschlitze (51) samt den Längsschlitzen (51) jeweils nachgeordnete Querschlitze
(52), wobei die Querschlitze (52) jeweils am Ende der Längsschlitze (51) quer dazu
positioniert sind und die als Führungen einer verriegelbaren Steckverbindung dienen,
aufweist.
11. Statische Strömungsmischeinrichtung (100) zum Einsatz in einer Brennkammer (200) eines
Industrieheizkessels, umfassend zumindest ein Statikmischerelement (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 sowie zumindest eine Standplatte (80), mit der das zumindest
eine Statikmischerelement (10) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Standplatte (80) eine oder mehrere Ausnehmungen (81) zur formschlüssigen
Aufnahme jeweils eines Sockelabschnitts (14) eines Statikmischerelements (10) aufweist.
12. Statische Strömungsmischeinrichtung (100) nach Anspruch 11, weiterhin umfassend zumindest
einen Einstellring (60) mit einer Längsachsenrichtung (62), einem Außendurchmesser
(dA) und einem freien Innendurchmesser (dI), dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Einstellring (60) anströmseitig (11) innerhalb des Durchgangskanals
(20) eines Statikmischerelements (10), vorzugsweise koaxial (26, 62), befestigbar
ist.
13. Statische Strömungsmischeinrichtung (100) nach Anspruch 12, wobei der zumindest eine
Einstellring (60) außenseitige Kupplungselemente (53) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Einstellring (60) anströmseitig innerhalb des Durchgangskanals
(20) eines Statikmischerelements (10), vorzugsweise an Verbindungseinrichtungen (50)
innerhalb des Durchgangskanals (20), verliersicher befestigbar ist.
14. Statische Strömungsmischeinrichtung (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere Statikmischerelemente (10) hintereinander auf einer oder auf mehreren
Standplatten (80) befestigt sind, wobei vorzugsweise die Durchgangskanäle (20) der
zwei oder mehreren Statikmischerelemente (10) koaxial (26) hintereinander angeordnet
sind, und wobei zumindest die einem anströmseitig ersten Statikmischerelement (10)
abströmseitig nachgeordneten Statikmischerelemente (10), vorzugsweise sämtliche Statikmischerelemente
(10), jeweils mit einem in ihrem jeweiligen Durchgangskanal (20) befestigten Einstellring
(60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) ausgerüstet sind.
15. Statische Strömungsmischeinrichtung (100) nach Anspruch 14, umfassend zwei oder mehrere
Einstellringe (60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) mit unterschiedlichem Innendurchmesser
(dI.1, dI.2, dI.3, dI.4, dI.5), dadurch gekennzeichnet, dass die zwei oder mehreren Einstellringe (60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) so angeordnet
sind, dass die Innendurchmesser (dI.1, dI.2, dI.3, dI.4, dI.5) der Einstellringe (60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) in den abströmseitig hintereinander
angeordneten Statikmischerelementen (10) abnehmen.
16. Brennkammer (200) eines mit einer Brennvorrichtung (210) beheizbaren Industrieheizkessels,
mit einer statischen Strömungsmischeinrichtung (100) nach einem der Ansprüche 11 bis
15, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsmischeinrichtung (100) solcherart in der Brennkammer (200) positioniert
ist, dass das zumindest eine Statikmischerelement (10) mit seiner Anströmseite (11)
im Wesentlichen quer zu einer Anströmrichtung (1) eines gasförmigen Strömungsmediums
aufgestellt ist, wobei die Längsachsenrichtung (26) des zumindest einen Durchgangskanals
(20) und/oder die Längsachsenrichtung (62) des zumindest einen Einstellrings (60)
parallel zur Längsachsenrichtung (201) der Brennkammer (200), vorzugsweise koaxial
mit der Längsachsenrichtung (201) der Brennkammer (200), angeordnet ist bzw. sind.
17. Industrieheizkessel mit einer Brennkammer (200) nach Anspruch 16.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Brennkammer (200) eines mit einer Brennvorrichtung (210) beheizbaren Industrieheizkessels,
mit einer statischen Strömungsmischeinrichtung (100), umfassend zumindest ein Statikmischerelement
(10) sowie zumindest eine Standplatte (80), mit der das zumindest eine Statikmischerelement
(10) verbindbar ist, wobei das Statikmischerelement (10) einen Grundkörper mit einer
Materialstärke (18) umfasst, der aus einem hitzebeständigen Material gebildet ist
und der einen Durchgangskanal (20) aufweist, wobei
- der Durchgangskanal (20) in seiner Längsachsenrichtung (26) von einer Vorderseite
des Grundkörpers, der sogenannten Anströmseite (11), durch den Grundkörper hindurch
bis zu einer der Anströmseite (11) gegenüberliegenden Rückseite des Grundkörpers,
der sogenannten Abströmseite (12), verläuft, wobei der Durchgangskanal (20) mit seiner
Eintrittsöffnung (21) im Wesentlichen zentrisch an der Anströmseite (11) des Statikmischerelements
(10) positioniert ist und wobei
- an der Anströmseite (11) mehrere voneinander beabstandete Strömungsleitelemente
(30) angeordnet sind, die jeweils in Form von flächigen Leitschaufeln (31), die von
der Anströmseite (11) abstehen, ausgebildet sind, und welche (30) jeweils ausgehend
von einem Randabschnitt (24) der Eintrittsöffnung (21) des Durchgangskanals (20) in
distaler Richtung bis zum äußeren Rand (13) der Anströmseite (11) verlaufen, wobei
- zwischen zwei Strömungsleitelementen (30) jeweils eine im Vergleich zu den Strömungsleitelementen
(30) vertieft liegende Drallfläche (28) angeordnet ist, welche (28) zum äußeren Rand
(13) der Anströmseite (11) hin schräg abfallend geneigt (a) ist, wobei die Strömungsleitelemente
(30) im Vergleich zu einer angrenzenden Drallfläche (28) um eine Leitschaufelhöhe
(36, 37, 39, 40) erhöht sind, wobei
die zumindest eine Standplatte (80) eine oder mehrere Ausnehmungen (81) zur formschlüssigen
Aufnahme jeweils eines Sockelabschnitts (14) eines Statikmischerelements (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsmischeinrichtung (100) solcherart in der Brennkammer (200) positioniert
ist, dass das zumindest eine Statikmischerelement (10) mit seiner Anströmseite (11)
im Wesentlichen quer zu einer Anströmrichtung (1) eines gasförmigen Strömungsmediums
aufgestellt ist, wobei die Längsachsenrichtung (26) des zumindest einen Durchgangskanals
(20) und/oder die Längsachsenrichtung (62) des zumindest einen Einstellrings (60)
parallel zur Längsachsenrichtung (201) der Brennkammer (200), vorzugsweise koaxial
mit der Längsachsenrichtung (201) der Brennkammer (200), angeordnet ist bzw. sind.
2. Brennkammer (200) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (20) eine Durchgangskanallänge (27) aufweist, die im Wesentlichen
der Materialstärke (18) des Grundkörpers entspricht, sowie die mehreren Strömungsleitelemente
(30) jeweils zumindest abschnittsweise die Materialstärke (18) des Grundkörpers aufweisen,
wobei die vertieft liegenden Drallflächen (28) in Abschnitten des Grundkörpers mit
reduzierter Materialstärke (18.1, 18.2) angeordnet sind.
3. Brennkammer (200) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Strömungsleitelemente (30) an der Anströmseite (11) des Statikmischerelements
(10) jeweils in Form von gekrümmten Leitschaufeln (31) mit einem Krümmungsradius (34,
R, r) ausgebildet sind.
4. Brennkammer (200)) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsleitelemente (30) in Bezug zu den jeweils angrenzenden Drallflächen
(28) jeweils eine variable Leitelementhöhe (36, 37, 39, 40) aufweisen, wobei die Leitelementhöhe
(36, 37, 39, 40) entlang einer Leitelementlänge (33) vom Durchgangskanal (20) zum
äußeren Rand (13) der Anströmseite (11) zunimmt.
5. Brennkammer (200) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitelementhöhe (36, 39) an der an den Durchgangskanal (20) angrenzenden Innenseite
der Leitelemente (30) von 20% bis 50% der Materialstärke (18) des Statikmischerelements
(10) beträgt und/oder die Leitelementhöhe (37, 40) an der an den Rand der Anströmseite
(11) angrenzenden Außenseite der Leitschaufeln (31) von 50% bis 100% der Materialstärke
(18) des Statikmischerelements (10) beträgt.
6. Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Statikmischerelement (10) an seiner Unterseite einen Sockelabschnitt (14) mit
Auflageflächen (16) sowie an seiner Oberseite einen Rand (13) der Anströmseite (11)
mit einer runden, vorzugsweise halbkreisförmigen, Randkontur aufweist.
7. Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Statikmischerelement (10) einteilig ausgeführt ist und vorzugsweise eine Dehnungsfuge
(45) mit einer Fugenbreite (46) umfasst, welche sich vom Durchgangskanal (20) bis
zum Rand (13) der Anströmseite (11) durch die gesamte Materialstärke (18) des Statikmischerelements
(10) erstreckt.
8. Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Statikmischerelement (10) zweiteilig oder mehrteilig ausgebildet ist, wobei die
einzelnen Teile (10.1, 10.2, 10.3) des Statikmischerelements (10) mit Steckverbindungen
(55) formschlüssig miteinander verbindbar sind.
9. Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (20) anströmseitig (11) eine Eintrittsöffnung (21) mit einer
freien Querschnittsfläche (23) sowie mit einem Innendurchmesser (DE) sowie abströmseitig (12) einen Diffusorabschnitt (25) mit einem Diffusorwinkel (β)
in Bezug zur Abströmseite (12) aufweist, wobei der Diffusorabschnitt (25) bis zur
Austrittsöffnung (22) des Durchgangskanals (20) an der Abströmseite (12) reicht und
ein Innendurchmesser (DA) an der Austrittsöffnung (22) größer als der Innendurchmesser (DE) an der Eintrittsöffnung (21) ist.
10. Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (20) zur verliersicheren Befestigung von korrespondierenden Kupplungselementen
(53) eines Einstellrings (60) innerhalb des Durchgangskanals (20) anströmseitig eine
oder mehrere Verbindungseinrichtungen (50), vorzugsweise zwei Längsschlitze (51),
die an einander gegenüberliegenden Wandabschnitten sowie in Längsachsenrichtung (26)
des Durchgangskanals (20) verlaufend angeordnet sind und die als Führungen einer Steckverbindung
dienen, besonders bevorzugt zwei in Längsachsenrichtung (26) verlaufende sowie an
einander gegenüberliegenden Wandabschnitten des Durchgangskanals (20) angeordnete
Längsschlitze (51) samt den Längsschlitzen (51) jeweils nachgeordnete Querschlitze
(52), wobei die Querschlitze (52) jeweils am Ende der Längsschlitze (51) quer dazu
positioniert sind und die als Führungen einer verriegelbaren Steckverbindung dienen,
aufweist.
11. Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, weiterhin umfassend zumindest
einen Einstellring (60) mit einer Längsachsenrichtung (62), einem Außendurchmesser
(dA) und einem freien Innendurchmesser (dI), dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Einstellring (60) anströmseitig (11) innerhalb des Durchgangskanals
(20) eines Statikmischerelements (10), vorzugsweise koaxial (26, 62), befestigbar
ist.
12. Brennkammer (200) nach Anspruch 11, wobei der zumindest eine Einstellring (60) außenseitige
Kupplungselemente (53) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Einstellring (60) anströmseitig innerhalb des Durchgangskanals
(20) eines Statikmischerelements (10), vorzugsweise an Verbindungseinrichtungen (50)
innerhalb des Durchgangskanals (20), verliersicher befestigbar ist.
13. Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere Statikmischerelemente (10) hintereinander auf einer oder auf mehreren
Standplatten (80) befestigt sind, wobei vorzugsweise die Durchgangskanäle (20) der
zwei oder mehreren Statikmischerelemente (10) koaxial (26) hintereinander angeordnet
sind, und wobei zumindest die einem anströmseitig ersten Statikmischerelement (10)
abströmseitig nachgeordneten Statikmischerelemente (10), vorzugsweise sämtliche Statikmischerelemente
(10), jeweils mit einem in ihrem jeweiligen Durchgangskanal (20) befestigten Einstellring
(60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) ausgerüstet sind.
14. Statische Strömungsmischeinrichtung (100) nach Anspruch 13, umfassend zwei oder mehrere
Einstellringe (60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) mit unterschiedlichem Innendurchmesser
(dI.1, dI.2, dI.3, dI.4, dI.5), dadurch gekennzeichnet, dass die zwei oder mehreren Einstellringe (60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) so angeordnet
sind, dass die Innendurchmesser (dI.1, dI.2, dI.3, dI.4, dI.5) der Einstellringe (60, 60.1, 60.2, 60.3, 60.4, 60.5) in den abströmseitig hintereinander
angeordneten Statikmischerelementen (10) abnehmen.
15. Industrieheizkessel mit einer Brennkammer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.