[0001] Die Erfindung betrifft eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit sowie eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
zum Aufstellen/Anordnen in einem Gebäuderaum und zum Erzeugen von Trinkwarmwasser
mit einem Trinkwarmwasserspeicher zum Speichern und Abgeben von Trinkwarmwasser nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] In Zeiten des Klimawandels und der Notwendigkeit Energie effizient zu wohnen bzw.
zu bauen, werden immer höhere Anforderungen vom Gesetzgeber an den Energieverbrauch
im Gebäudesektor gestellt. Zugleich treten immer häufiger sehr hohe Temperaturen im
Sommer auf, d.h. Zunahme von sog.
"Hitzetagen" über 35°C, was u.a. zu einer zunehmenden Verbreitung einer Klimatisierung
bzw. Kühlung der Wohnräume führt.
[0003] Darüber hinaus wird in Zukunft der Anteil der städtischen Bevölkerung immer weiter
steigen. Daher werden in Zukunft immer mehr Menschen im mehrgeschossigen Wohnbau leben.
[0004] So ergeben sich im Wohnungsbau, insb. im mehrgeschossigen Niedrigenergiewohnbau,
heutzutage und erst recht in Zukunft sehr hohe Ausgaben durch Arbeiten zur Vorbereitung
von Heizungs- und Klimasystemen. Dazu gehören die aufwändige Verlegung von Leitungssystemen
für Luft-, Heiz- und Warmwasser. Meistens wird dabei durch eine zentrale Heizung Heiz-
und Trinkwarmwasser separat bereitet, um danach separat zu den Verbrauchen gepumpt
zu werden. Die Kosten für Bauwerktechnik wie Sanitärinstallationen und Wärmeversorgung
betragen im Neubau ca. 7,5% der Errichtungskosten und zum Teil bis zu 12,5% bei einem
Einsatz kontrollierter Wohnraum-Be- und Entlüftung. Die Kosten für den Ausbau von
Gebäuden erhöhen sich durch den Einsatz neuer umweltfreundlicherer Technologien auch
in Zukunft, da die Installation von Verrohrungen ressourcenintensiv ist.
[0005] Darüber hinaus machen erneuerte Vorschriften zur Verhinderung von Legionellen im
Trinkwarmwasser die Errichtung von warmgehaltenen Trinkwarmwasserzirkulationsleitungen
bei zentraler Warmwasserbereitung notwendig, was die Kosten zusätzlich erhöht.
[0006] Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Eigentümer bzw. Errichter eines
Neubaus verpflichtet ist, verschiedene Leistungen und Produkte von unterschiedlichen
Anbietern zu erwerben. Dazu gehören z.B. ein Wärmeerzeuger, Warmwasserbereiter, Wärmeverteilsystem,
z.B. Heizkörper oder Fußbodenheizung, optionale Kühlung, Einzelraumsteuerung, Warmwasserbereiter,
Heizkreisverteiler, Wärmemengenzähler und die Installation dieser Komponenten. Die
Beschaffung, Abstimmung und die Installation der unterschiedlichen Komponenten verursachen
zusammen einen enormen Aufwand bzw. die o.g. Kosten.
[0007] So ist beispielsweise bereits eine sog. "Warmwasser-Wärmepumpe TTA" der Firma tecalor
erhältlich, die einen Warmwasserboiler bzw. Warmwasserspeicher umfasst, dessen Trinkwasser
mittels einer kleinen Wärmepumpe erwärmt werden kann. Hierfür wird Umgebungsluft angesaugt
und deren Wärmeenergie mittels Wärmetauscher zur Erwärmung des gespeicherten Trinkwassers
bzw. Warmwassers verwendet. Dieses Warmwassererzeugungsgerät steht üblicherweise im
Keller und saugt oftmals Außenluft oder Kellerluft an, die dann als Wärmequelle genützt
bzw. entspr. abgekühlt über Luftkanäle/-leitungen nach außen an die Atmosphäre abgegeben
wird. Das hierbei zentral bzw. im Keller erzeugte Warmwasser wird dann wiederum über
ein Hausinstallationssystem in die einzelnen Stockwerke bzw. Räume geleitet und an
den einzelnen Wasserarmaturen der vorhandenen Waschbecken, Duschen, Badewannen oder
Küchenhähne verbraucht.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
sowie eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit vorzuschlagen, die wenigstens teilweise
die Nachteile des Standes der Technik verbessert.
[0009] Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit sowie einer
Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit der einleitend genannten Art, durch die Merkmale
der Ansprüche 1 und 10 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0010] Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
dadurch aus, dass zumindest innerhalb und/oder an und/oder in dem Gehäuse und/oder
der Ummantelung wenigstens eine Gebäuderaum-Heizfläche für ein Heizen/Erwärmen des
Gebäuderaumes vorgesehen ist.
[0011] Mit Hilfe derartigen Gebäuderaum-Heizfläche der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit,
die innerhalb und/oder an und/oder in dem Gehäuse und/oder der Ummantelung, d.h. die
innerhalb bzw. an/in der Kontur/Ummantelung/Hülle/Gehäuse vorhanden ist bzw. die die
Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit umfasst, kann/wird der Gebäuderaum direkt beheizbar.
Das bedeutet, dass der Gebäuderaum, vorzugsweise ein Wohnraum, in dem die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
bzw. ein sog. "Raumgerät" aufgestellt bzw. angeordnet ist, direkt von der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
bzw. ohne (lange bzw. aufwändige) Heizungsleitungen und/oder ohne Fußbodenheizung
bzw. Fußbodenheizschleifen oder ohne Radiatoren oder dergleichen beheizbar ist. Dementsprechend
können aufwändige Heizkörper, Radiatoren Fußbodenheizungen in diesem Raum und ggf.
auch in benachbarten Räumen der Wohnung/Wohneinheit entfallen. So verringern sich
nicht nur der Installationsaufwand bzw. die Anzahl der notwendigen Heizkomponenten
wie Heizleitungen, Thermostate und/oder Heizkörper/Fußbodenheizungen etc., sondern
v.a. auch der finanzielle Aufwand bzw. die Baukosten. Auch kann mittels der Erfindung
der Zeitaufwand für die Installation, d.h. die Bauzeit, in vorteilhafter Weise verringert
werden.
[0012] Demzufolge ist in vorteilhafter Weise die erfindungsgemäße Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
bzw. ein sog. "Raumgerät" als Raumheizelement bzw. als Heizkörper des Gebäuderaumes/Wohnraumes
ausgebildet. Gegebenenfalls steht in jedem Gebäuderaum, in dem geheizt werden soll
bzw. Bedarf besteht, eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit gemäß der Erfindung, z.B.
im Wohnraum und/oder Bad und/oder Küche und/oder Arbeitszimmer oder dergleichen. Es
wird hierbei bevorzugt, lediglich eine einzige Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit je
Wohneinheit bzw. Wohnung vorzusehen. Dies ist kostengünstig, platzsparend und bzgl.
notwendiger Heizenergie ausreichend.
[0013] Vorzugsweise umfasst wenigstens eine Heizwasser-Wärmetauschereinheit die Gebäuderaum-Heizfläche,
wobei die Heizwasser-Wärmetauschereinheit innerhalb des Gehäuses und/oder der Ummantelung
angeordnet ist. Hiermit kann in vorteilhafter Weise ein Wärmetausch zwischen der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
und dem Gebäuderaum/Wohnraum realisiert werden.
[0014] Vorteilhafterweise ist wenigstens eine Heizeinheit zum Beheizen der Gebäuderaum-Heizfläche
vorgesehen. Beispielsweise ist diese als Wärmepumpe, insb. Sole-Wärmepumpe, Luft-Wärmepumpe,
als Brennwertgerät, Fernwärmeanlage, Gasbrenner oder dergleichen ausgebildet.
[0015] In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist die Heizeinheit als separates
Gerät bzw. in einem separaten Gerätegehäuse angeordnet/untergebracht. So kann in vorteilhafter
Weise eine größere Flexibilität bzgl. der Wärme-/Energiequelle verwirklicht werden.
Beispielsweise kann eine Luft-Wärmepumpe auf ein Gebäudedach oder eine Sole-Wärmepumpe
mit Erdwärmetauscher im Keller oder im Garten des Gebäudes angeordnet werden. Auch
kann eine Fernheizung bzw. gebäudefremde Wärmequelle genutzt werden zur Energiegewinnung.
Dementsprechend kann eine besonders effiziente Energieversorgung verwirklicht werden.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Heizeinheit als externe Energiequelle zum Erzeugen von
Wärmeenergie ausgebildet, so dass wenigstens der Trinkwarmwasserspeicher und die Trinkwasser-Wärmetauschervorrichtung
mit der Wärmeenergie der externen Energiequelle/Heizeinheit erwärmbar ist. Hiermit
wird in vorteilhafter Weise eine Doppelnutzung der erfindungsgemäßen Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
umgesetzt, nämlich ein einziges Gerät bzw. Einheit, das/die zur Erwärmung des Trinkwassers
bzw. des Trinkwasserspeichers und zugleich zur Erwärmung des Gebäuderaumes bzw. als
Wohnungs-/Gebäudeheizung, wobei eine externe Energie-/Wärmequelle verwendet wird.
[0017] Gemäß der Erfindung kann u.a. die Flexibilität in Bezug auf die verwendeten bzw.
einsetzbaren Energie-/Heizquellen wie Fernwärme/-netz, Holz- oder Gas-/Ölheizung oder
Wärmepumpenheizung wie Luft-Wasser- und/oder Sole- und/oder Erdwärme-Wärmepumpenheizung
etc., in besonderem Maß erhöht bzw. verbessert werden. Demzufolge kann die erfindungsgemäße
Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit an unterschiedlichste Bedürfnisse und/oder Rahmenbedingungen
anpassbar. Dies ermöglicht sowohl einen Einsatz bei Neubauten als auch bei Altbauten
bzw. Sanierungen oder Nachrüstungen.
[0018] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist/sind eine Heizfluideinheit und/oder
wenigstens zwei Heizfluidleitungen zwischen dem/der Gehäuse/Ummantelung und der Heizeinheit
und/oder dem separaten Gerät und/oder dem separaten Gerätegehäuse vorgesehen/angeordnet.
So kann einerseits eine zentrale Heizeinheit für mehrere Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheiten
und/oder Wohnungen/Wohneinheiten in einem Gebäude vorgesehen werden, die mit der/den
vorgenannten Heizfluideinheit und/oder wenigstens zwei Heizfluidleitungen verbunden
bzw. angeschlossen werden können.
[0019] Andererseits kann je Wohnung/Wohneinheit jeweils eine separate/spezifische Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheiten
gemäß der Erfindung verwendet/vorgesehen werden. Vorzugsweise weist hierfür ein Gebäude
mehrere Wohneinheiten/Wohnungen mit wenigstens einem Gebäuderaum und/oder Wohnraum
auf, wobei jede der mehreren Wohneinheiten/Wohnungen jeweils eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
und jeweils eine als die Heizeinheit (19) und/oder separates Gerät und/oder externe
Energiequelle (19) ausgebildete Wohnungsheizeinheit und/oder Wohnungswärmepumpeneinheit
und/oder Wohnungskühleinheit aufweist. Dies verbessert zusätzlich die Anpassbarkeit
an unterschiedlichste Bedingungen.
[0020] Vorteilhafterweise umfasst das Gehäuse und/oder die Ummantelung wenigstens eine Lufteinströmöffnung
zum Einströmen von Raumluft des Gebäuderaumes und wenigstens eine Luftausströmöffnung
zum Ausströmen von Raumluft in den Gebäuderaum. Hiermit kann eine vorteilhafte (aktive
oder passive) Luftströmung und/oder Konvektionsströmung durch die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
bzw. entlang/an der Gebäuderaum-Heizfläche generiert werden, wodurch der Gebäuderaum
erwärmbar ist.
[0021] Gerade für eine vorteilhafte aktive Luftströmung weist die Heizwasser-Wärmetauschereinheit
wenigstens ein Gebläse und/oder einen Ventilator zum Erzeugen eines Luftstromes und/oder
zum Ansaugen von Raumluft des Gebäuderaumes, insb. durch die Lufteinströmöffnung,
und/oder zum Ausblasen von Raumluft in den Gebäuderaum, insb. durch die Luftausströmöffnung,
auf. Dies verbessert die Energieübertragung zwischen Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
und Gebäuderaum/Wohnraum nochmals in vorteilhafter Weise.
[0022] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist wenigstens eine (interne/integrierte)
Zusatzheizung mit einem elektrischen Heizelement zum Erwärmen des Trinkwassers des
Trinkwarmwasserspeichers vorgesehen, wobei die Zusatzheizung in vorteilhafter Weise
zumindest innerhalb und/oder an und/oder in dem Gehäuse und/oder der Ummantelung angeordnet
ist und/oder wobei das elektrische Heizelement insbesondere mittels einem externen,
elektrischen Steuersignal, z.B. einer Photovoltaikanlage und/oder einem Strommessgerät,
einschaltbar und/oder ausschaltbar ist. Diese vorteilhafte, optionale Maßnahme ermöglicht
bei Bedarf ein separates und/oder direktes Erhitzen des Trinkwassers/Warmwassers im
Speicher, z.B. mit (sog. "überschüssigem") PV-Strom, d.h. zur Erhöhung eines vorteilhaften
PV-Strom-Eigenverbrauchs. Dies verbessert einerseits die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems
und andererseits wird die Flexibilität der Warmwassererzeugung zusätzlich erhöht.
Außerdem kann diese Maßnahme in vorteilhafter Weise auch genutzt werden um z.B. bei
Ausfall der üblichen Heizwärmequelle das Heizfluid elektrisch zu erwärmen indem über
den im Trinkwarmwasserbehälter integrierten Wasser-WasserWärmetauscher die durch das
E-Heiz-Element eingebrachte Energie entzogen und zur Raumheizung verwendet wird. Dies
ist vor allem bei Ausfall der herkömmlichen Energiequelle, z.B. Ausfall der Fernwärme
oder Wärmepumpe, als Notbetrieb von besonderem Vorteil.
[0023] In einer besonderen Weitebildung der Erfindung ist wenigstens eine Kühleinheit zum
Kühlen einer Kühlfläche vorgesehen. So kann auch in vorteilhafter Weise eine Kühlung
bzw. Klimatisierung des Gebäuderaumes/Wohnraumes verwirklicht werden. Beispielsweise
ist eine Wärmepumpe, insb. Sole-Wärmepumpe oder vorzugsweise Luft-Wärmepumpe, vorgesehen,
die wahlweise bzw. einerseits als Heizeinheit und andererseits als Kühleinheit ausgebildet/eingesetzt
werden kann.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist/sind die Heizwasser-Wärmetauschereinheit
als Kühleinheit und/oder die Gebäuderaum-Heizfläche als Kühlfläche ausgebildet. Dementsprechend
kann hierbei einerseits Wärmeenergie dem Gebäuderaum über die Heizwasser-Wärmetauschereinheit
bzw. die Gebäuderaum-Heizfläche zugeführt, d.h. zum Heizen/Erwärmen des Gebäuderaumes,
und andererseits kann hierbei Wärmeenergie dem Gebäuderaum über die Heizwasser-Wärmetauschereinheit/Kühleinheit
bzw. der Gebäuderaum-Heizfläche/Kühlfläche entnommen/entzogen werden.
[0025] Diese zuvor aufgeführten Varianten der Erfindung verringern nicht nur den konstruktiven,
sondern auch den wirtschaftlichen/finanziellen Aufwand, insb. durch Doppelnutzung
der Wärmepumpe für zwei Funktionalitäten der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit gemäß
der Erfindung.
[0026] Hierfür oder auch grundsätzlich bzw. allgemein können in vorteilhafter Weise Stellelemente
wie Ventile oder dergleichen und/oder vorteilhafte Sensoren, insb. Temperatur-, Druck-/
Strömungs-/Mengen-Sensoren etc. vorgesehen werden. Dies ermöglicht u.a. eine vorteilhafte
Kontrolle bzw. Steuerung/Regelung der erfindungsgemäßen Anlage bzw. Systemeinheit,
insb. eine elektrische und/oder elektronische und/oder halb-/automatisierte Betriebsweise.
Hiermit kann ein optimierter, energiesparender und klimaschonender Energieeinsatz
umgesetzt werden.
[0027] Vorteilhafterweise ist/sind das Gebläse und/oder der Ventilator und/oder das elektrische
Heizelement und/oder die Heizeinheit und/oder die Kühleinheit und/oder die Kühlfläche
innerhalb des Gehäuses und/oder der Ummantelung angeordnet. So ist ein besonders kompaktes/platzsparendes
Raumgerät bzw. eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit umsetzbar, in dem alle wesentlichen
Komponenten für Heizen/Kühlen integriert sind.
[0028] Vorzugsweise kann gemäß der Erfindung eine Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage bzw.
ein Gebäudeheiz-/Kühl-System mit wenigstens einem Gebäuderaum, mit wenigstens einer
Auslaufarmatur wie ein Wasserhahn und/oder Duschkopf, und mit einer Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
der vorgenannten Art verwirklicht werden.
[0029] Vorteilhafterweise ist der Gebäuderaum als Wohnraum ausgebildet, so dass die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
im Wohnraum aufgestellt/angeordnet ist, und wobei die Auslaufarmatur in einem Küchenraum
und/oder Bad/Waschraum und/oder Toilettenraum angeordnet ist.
[0030] In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung weist die Wärmepumpeneinheit ein
Wärmepumpen-Gehäuse auf, wobei zwischen der Wärmepumpeneinheit und der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
und/oder des Gehäuses Fluidleitungen, insb. Wasserleitungen, eines Heiz- und/oder
Kühlkreislaufes vorgesehen sind, wobei insbesondere die Wärmepumpeneinheit wenigstens
teilweise an einer Außenhülle wie an einer Außenwand und/oder einem Gebäudedaches
des Gebäudes angeordnet ist und/oder sich im Gebäude befindet, z.B. im Heizraum und/oder
Keller oder dergleichen. Letzteres ist z.B. bei innen aufgestellten Luft-Wasser-Wärmepumpen
und/oder Sole-Wärmepumpen und/oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen und/oder Fernwärmeübergabestationen
und/oder Brennwertgeräte oder dergleichen von besonderem Vorteil.
[0031] Beispielsweise weist ein Gebäude mehrere Wohneinheiten/Wohnungen mit wenigstens einem
Gebäuderaum und/oder Wohnraum auf, wobei in vorteilhafter Weise jede der mehreren
Wohneinheiten/Wohnungen jeweils eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit aufweist. Vorteilhafterweise
kann hierbei in jeder Wohneinheit/Wohnung eine separate bzw. spezifische Heizeinheit/Energiequelle
zugeordnet/vorgesehen werden. Alternativ hierzu kann eine einzige/gemeinsame Heizeinheit/Energiequelle
und/oder Wärmepumpeneinheit und/oder Kühleinheit und/oder elektrische bzw. elektronische
Kontrolleinheit für die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheiten der mehreren Wohneinheiten/Wohnungen
vorgesehen ist.
Ausführungsbeispiel
[0032] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0033] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- einen ersten, schematischen Hydraulikplan eines ersten Raumgerätes gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- einen zweiten, schematischen Hydraulikplan eines zweiten Raumgerätes gemäß der Erfindung,
- Figur 3
- schematische Seitenansichten eines dritten Raumgerätes gemäß der Erfindung,
- Figur 4
- einen schematischen, ersten Grundriss einer ersten Wohneinheit mit einem vierten Raumgerät
gemäß der Erfindung,
- Figur 5
- einen schematischen Gebäudeplans mit mehreren Wohneinheiten und mit je einem Raumgerät
gemäß der Erfindung,
- Figur 6
- einen schematischen, zweiten Grundriss einer zweiten Wohneinheit mit einem fünften
Raumgerät gemäß der Erfindung sowie mit einer zugeordneten Wohnungsenergiequelle und
- Figur 7
- einen dritten, schematischen Hydraulikplan eines sechsten Raumgerätes gemäß der Erfindung.
[0034] In den Figuren 1, 2 und 3 ist jeweils ein Hydraulikplan eines Raumgerätes 1 mit Gehäuse
2 schematisch dargestellt. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Warmwasserspeicher 3 sowie
ein Wärmetauscher 4 mit einer (gerippten) Wärmetauscherfläche 5 vorhanden, wobei der
Wärmetauscher 4 in vorteilhafter Weise einen Gebläsekonverter 6 umfasst. Mit dem Gebläsekonverter
6 wird Raumluft durch eine untere Einlassöffnung 7 des Gehäuses 2 eingesaugt und zu
einer oberen Auslassöffnung 8 geleitet und aus dem Gehäuse 2 ausgeleitet.
[0035] Trinkwasser sowie Wärmeenergie als auch Abwasser wird über Anschlüsse 9 dem Raumgerät
1 zu- und abgeführt. Diverse Ventile 10, die zum Teil elektrisch/motorisch steuerbar
sind, sind zur vorteilhaften hydraulischen Führung bzw. Leitung vorgesehen.
[0036] Weiterhin ist ein Wärmetauscher 11 zur Erwärmung des Trinkwassers des Speichers 3
vorgesehen, z.B. als Rohrwendel-Wärmetauscher 11 gemäß Figur 1 oder als Plattenwärmetauscher
11 gemäß Figur 2 ausgebildet. Zudem kann optional ein elektrischer Heizstab 12 zur
Erwärmung des Trinkwassers des Speichers 3 vorgesehen werden.
[0037] In der vorteilhaften, alternativen Variante gemäß Figur 7 ist einer der Wärmetauscher
4 als eine optional einbaubare Gehäusewand-Heizung 40 ausgebildet, die die (metallische)
Wand des Gehäuses 2 erwärmt und somit die Raumluft.
[0038] Darüber hinaus sind in der Variante gemäß Figur 7 zudem Temperatursensor 30, 31 schematisch
dargestellt, womit die Temperatur des Trinkwasserspeichers 3 und der Raumluft bzw.
des (von Raumluft durchströmbaren) Innenraumes des Gehäuses 2 bzw. der Einheit 1 ermittelbar
und in vorteilhafter Weise zur Kontrolle, Steuerung bzw. Regelung des Heizsystems
verwendbar ist.
[0039] Gemäß dem schematisch dargestellten Hydraulikschema kann das Raumgerät 1 in vorteilhafter
Weise mit Umschaltung zwischen Warmwasserbetrieb und Heizbetrieb sowohl durch Oberflächenheizung
40 als auch durch zwei mit einem Kompaktventilator 6 ausgestattete und hydraulisch
parallel geschaltete Luft-Wasserwärmetauscher 4 die z.B. in Form von Rippenrohrwärmetauscher
4 ausgeführt werden.
[0040] Zur Steuerung bzw. Kontrolle und Information kann ein Display 13 vorgesehen werden,
mit dem z.B. das Raumgerät 1 konfiguriert bzw. parametrisiert werden kann (vgl. Figur
3).
[0041] In Figur 4 wird eine beispielhafte Aufstellung bzw. Nutzung des Raumgerätes 1 in
einer Zwei-Zimmerwohnung veranschaulicht, das sowohl zur Kühlung als auch zur Beheizung
des Wohnraumes 14 und ggf. indirekt von benachbarten Räumen 15, beispielsweise mittels
eines Lüftungsgebläses 23, 24 oder dergleichen. Ein Gang/Flur 16 ist ggf. nicht beheizbar.
Dagegen kann einer der benachbarten Räume 15 ein Bad/WC sein und u.a. eine Dusche
17 aufweisen. Die Dusche 17 bezieht ihr Warmwasser vom Raumgerät 1 des Wohnraumes
14 mittels entspr. Wasserleitungen, wobei ggf. zusätzlich und optional eine Fußbodenheizung
18 bzw. Heizschleifen im Fußboden des Bades 15 ebenfalls Wärmeenergie vom Raumgerät
1 erhält und hierfür in vorteilhafter Weise über Heizungsrohre/-leitungen mit dem
Raumgerät 1 verbunden ist.
[0042] Darüber hinaus sind in Figur 4 optional einbaubare und/oder kombinierbare (aktive,
elektrische) Gebläse 23, 24 bzw. sog. "Überströmer" 23, 24 bzw. Lüfter 23, 24 schematisch
dargestellt, die zur Verstärkung bzw. Verbesserung des Luftaustausches bzw. der Luftbewegungen
in der Wohnung und damit zur Verbesserung der Wärmeversorgung der Räume 14, 15, 16
vorgesehen werden können. Diese können wahlweise in eine Wand des Raumes 14, 15, 16
und/oder eine Tür eines Raumes 14, 15, 16 eingebaut werden. Alternativ können die
Lüfter 23, 24 auch als passive bzw. druckgeführte Lüfter-Ventile, Durchgangsöffnungen
oder dergleichen ausgebildet werden.
[0043] System REKS mit punktueller Wärmeeinbringung in die Wohneinheit durch den im REKS
Raumgerät und Wärmeverteilung über sogenannte Die o.g. aktiven Überströmer bzw. Lüfter
23, 24 ermöglichen in vorteilhafter Weise einen Luftaustausch mit einem weiteren Raum
und halten so z.B. eine Wohneinheit auf ein Temperaturniveau. Derartige, aktive "Überströmer"
23, 24 bzw. Zonenlüfter sind bereits am Markt verfügbare Produkte, werden jedoch aktuell
meist nur zur Verbesserung der Raumluftqualität durch Regelung des CO2-Gehalts und
der relativen Feuchte eingesetzt, z.B. bei Räumen ohne Fenstern oder Bädern. Gemäß
der Erfindung werden diese bzw. allgemein Lüfter 23, 24 in vorteilhafter Weise zur
Wärmeverteilung bei punktueller Wärmeeinbringung verwendet, ohne ein wassergeführtes
oder luftgeführtes Verrohrungsystem zu verwenden. Die Wärmeverteilung erfolgt durch
die in den Türen/Wänden eingebauten Ventilatoren bzw. Lüfter 23, 24, die die warme
Luft verteilen bzw. austauschen und so dazu führen, dass nur eine Heizwärmeabgabe
pro Wohneinheit notwendig ist.
[0044] Vorzugsweise erfolgt ein Druckausgleich zum peripheren Raum über einen Lüfter 23,
24 in aktiver und/oder passiver Weise bzw. Komponenten über die Türe oder in der Wand
eingesetzten aktiven Überströmern 23 ,24 ohne festinstalliertes Rohrsystem. Besondere
Vorteile sind z.B.:
- Alternative zu wassergeführter Wärmeverteilung z.B. Fußbodenheizung 18 oder Heizkörper
32,
- geringere bauliche Installationen notwendig gegenüber Installation eines wassergeführten
Wärmeverteilsystem,
- z.B. in der Sanierung von Gebäuden 22 ohne wassergeführte Wärmeverteilung.
[0045] In Figur 5 ist schematisch ein Gebäude 22 in einer geschnittenen Seitenansicht dargestellt,
das z.B. vier Stockwerke bzw. Wohneinheiten/Wohnungen mit je einem separaten/eigenen
Raumgerät 1 aufweist.
[0046] Als Wärmequelle 19 wird bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 eine Luft-Wärmepumpe
19 (LWP) verwendet, die aus atmosphärischer Luft Wärmeenergie entnimmt und einem (geschlossenen)
Heizkreislauf 20 zuführt. Der Heizkreislauf 20 umfasst im Wesentlichen eine Heizungsvorlaufleitung
und eine Heizungsrücklaufleitung (Zwei-Leiter-System), die Wärmeenergie jedem Raumgerät
1 jeder Wohneinheit zuführt. Hierbei ist in vorteilhafter Weise eine Regeleinheit
21 bzw. ein Regelgerät 21 vorhanden, das u.a. die elektronische/elektrische Kontrolle/Steuerung
des System umfasst.
[0047] In Figur 6 wird ähnlich bzw. alternativ zur Variante gemäß Figur 4 eine zweite, beispielhafte
Aufstellung bzw. Nutzung des Raumgerätes 1 in einer Zwei-Zimmerwohnung veranschaulicht,
das sowohl zur Kühlung als auch zur Beheizung des Wohnraumes 14 und hier zudem auch
direkt von benachbarten Räumen 15, beispielsweise mittels Heizungsleitungen 26, d.h.
Heizungsvorlauf und Heizungsrücklauf.
[0048] Ein Gang/Flur 16 ist wiederum ggf. nicht beheizbar. Dagegen kann einer der benachbarten
Räume 15 ein Bad/WC sein und u.a. eine Dusche 17 aufweisen. Die Dusche 17 bezieht
ihr Warmwasser vom Raumgerät 1 des Wohnraumes 14 mittels einer entspr.
[0049] Wasserleitung 25, wogegen ein Waschbecken 29 des Raumes 14 bzw. der Wohn-/Küche 14
über eine Warmwasserleitung 25 warmes Trinkwasser erhält.
[0050] Gemäß Figur 6 zusätzlich eine Fußbodenheizung 18 bzw. Heizschleifen im Fußboden des
Bades 15 vorgesehen, womit diese ebenfalls Wärmeenergie vom Raumgerät 1 erhält und
hierfür in vorteilhafter Weise über Heizungsrohre/-leitungen 26 mit dem Raumgerät
1 verbunden ist. Zusätzlich bzw. optional weist der Raum 15 bzw. ein Schlafzimmer
15 einen sog. Radiator 32 bzw. Heizkörper 32 auf, der wiederum Heizenergie mittels
Leitungen 26 vom Raumgerät 1 erhält.
[0051] Bei der in Figur 6 schematisch dargestellten Variante umfasst jede Wohneinheit/Wohnung,
d.h. die dargestellte Wohnung, eine separate bzw. eigene Energiequelle 27 bzw. eine
separate bzw. eigene Wärmepumpe 27, die außen an der Außenwand der Wohnung bzw. des
Gebäudes angeordnet/fixiert/aufgehängt ist. Dies erhöht die Flexibilität und/oder
verbessert die Möglichkeiten für eine Nachrüstung bzw. eine Heizungssanierung ohne
großen Aufwand.
[0052] Grundsätzlich kann anstatt einer zentralen Wärmequelle 19 (vgl. Figur 5) eine komplett
dezentrale Lösung umgesetzt werden, wie dies in Figur 6 schematisch angedeutet ist.
[0053] Eine entsprechende Hydraulikverschaltung kann bei einem Raumgerät 1 mit einer dezentralen
Luft-Wasser-Wärmepumpe 27 aufweisen (vgl. Figur 6), wie sie z.B. für die Sanierung
oder im Neubau verwendet werden kann. Dabei dient das Raumgerät 1 als Innengerät für
die WP 27 und übernimmt in vorteilhafter Weise neben der Raumheizung und Kühlung,
Warmwasserbereitung und Heizkreisverteilung auch die Steuerung der Wärmepumpe 27 über
ein Bussystem. Das Gerät 1 ist eine sog. "All-in-one-Lösung" für die kostengünstige
Sanierung. Die für die Heizung notwendige UWP, Membranausdehungsgefäß und Sicherheitsventil
etc. können ebenfalls integriert werden.
[0054] Besondere Vorteile hierbei sind u.a.: kein Lärm durch WP an der Fassade, minimale
Verrohrung und Installationsaufwand, einfacher Austausch, alle sonst in Unterputz
oder zusätzlichen Geräten installierte Komponenten können integriert bzw. vermieden
werden.
[0055] Ohne nähere Darstellung kann ein Regelgerät 21 bzw. die Regeleinheit 21 (vgl. Figur
5) im Raumgerät 1 oder an der separaten bzw. eigenen Energiequelle 27 bzw. Wärmepumpe
27 z.B. außen an der Außenwand der Wohnung bzw. des Gebäudes angeordnet/fixiert/aufgehängt
werden.
[0056] Ein erfindungsgemäßes Raumgerät 1 ist eine komplette Lösung für Warmwasserbereitung,
Heizung und Kühlung. Das Raumgerät 1 ist in vorteilhafter Weise als Wärme- und Kältezentrale
1 in einer Wohneinheit ausgebildet, wird direkt im Wohnraum 14 aufgestellt und gibt
dort Wärme ab oder entzieht Wärme dem Raum, nämlich über einen integrierten Wärmetauscher
4, z.B. in Form eines Gebläsekonvektors 6 mit Wärmetauscherfläche 5 oder dergleichen.
[0057] Ein sog. integrierter Registerboiler 3 oder ggf. alternativ ein Plattenwärmetauscher
11 mit Warmwasserbehälter 3 erzeugt und speichert zu bestimmten Zeiten Trinkwarmwasser.
Über den Anschluss 9 eines Heizkreisverteilers oder weiterer Wärmeverteiler können
weitere Räume 15 mit Heizwasser geheizt oder gekühlt werden. Zum Betrieb kann als
Energiequelle 19 eine Luft-Wasser Wärmepumpe 19, Sole-Wasser Wärmepumpe, Gasheizgerät
oder Fernwärmeübergabestation verwendet werden.
[0058] Das Raumgerät 1 bietet in vorteilhafter Weise außerdem die Möglichkeit z.B. eines
integrierten Wärmemengenzählers zur automatischen Heizwärmeabrechnung innerhalb eines
Wohngebäudes.
[0059] Über einen ggf. optional vorzusehenden, zusätzlichen, im Warmwasserbereiter 3 integrierten,
elektrischen Heizstab 12 als Zusatzheizung oder dergleichen lässt sich darüber hinaus
Trinkwarmwasser elektrisch bereiten, z.B. mit einer Photovoltaikanlage zur Nutzung
von eigenem Solarstrom bzw. zur Erhöhung des Eigenverbrauchs einer PV-Anlage.
[0060] Das Raumgerät 1 kann an einer Wand mit den entsprechenden Anschlussleitungen oder
im Eck eines Raumes aufgestellt werden. Dabei wird Luft vorzugsweise im unteren Bereich/Abschnitt
des Raumgerätes bzw. auf Bodenhöhe angesaugt (Öffnung 7) und erwärmt/gekühlt am oberen
oder ggf. mittleren Bereich/Abschnitt des Geräts frontal oder auf der Oberseite bzw.
der oberen Stirnseite des Gerätes, d.h. der Draufsichtfläche, in den Raum ausgeblasen
(Öffnung 8).
[0061] Beispielsweise über ein im Gerät 1 integriertes Userinterface 13, z.B. Touchscreen
und/oder Handschalter, kann in vorteilhafter Weise die Raumsoll-Temperatur und/oder
Zeitprogramme etc. eingestellt werden und ggf. der Energieverbrauch oder andere/weitere
Daten/Informationen abgelesen werden. An eine vorteilhafte Steuerung bzw. Kontrolleinheit,
d.h. sog. "Elektronik" des Raumgeräts 1 können weitere Raumthermostate etc. angeschlossen
werden. Diese "Elektronik" des Raumgeräts 1 verteilt/kontrolliert beispielsweise das
Heizwasser entsprechend in weiteren, optionalen Wärmeverteilern 18 anderer Räume 15.
[0062] Die Raumgeräte 1 können mit verschiedenen Wärme-/Kälteerzeugern 19 betrieben werden.
Es bieten sich Sole-Wasserwärmepumpen, Luft-Wasserwärmepumpen 19 oder andere Wärmepumpen
an für die Versorgung mit Heiz- und Kühlwasser. Für den reinen Heizbetrieb kann Fernwärme
mit einer Übergabestation oder ein Brennwertgerät jeglicher Art genutzt werden.
[0063] Für alle Betriebszustände ist in vorteilhafter Weise ein Zweileitersystem 20 ausreichend,
z.B. bestehend aus 1x Heizungsvorlauf, 1x Heizungsrücklauf. Dabei wird in vorteilhafter
Weise der Heiz-/Kühl- und Warmwasserbetrieb zeitlich getrennt verwirklicht, z.B. zwei
Mal täglich mehrere Stunden Warmwasserbereitung, dazwischen Heiz-/Kühlbetrieb. Sollte
dazwischen das Warmwasser nicht ausreichen, kann ggf. der Speicher 3 bzw. Registerboiler
3 in vorteilhafter Weise elektrisch nachgeheizt werden (Heizstab 12). Durch die dezentrale
Warmwasserbereitung in der Wohneinheit ist es nicht notwendig eine Zirkulationsleitung
einzurichten, was sowohl konstruktiven als auch finanziellen Aufwand einspart.
[0064] Eine vorteilhafte Regeleinheit 21 ist beispielsweise eine Elektronikeinheit 21 bei
dem sich im Haus befindlichen Teil der Hydraulik des Wärmeerzeugers, die den Wärmeerzeuger
und die Raumgeräte 1 in jeder Wohneinheit steuert. Die Regeleinheit 21 kommuniziert
dabei vorzugsweise über ein Bussystem mit den einzelnen Geräten/Komponenten 1. Außerdem
kann ebenfalls über ein Bussystem ein vorhandenes Hausleitsystem eingebunden werden.
Die Regeleinheit 21 koordiniert u.a. die zeitlich vom Heiz-/ Kühlbetrieb getrennte
Warmwasserbereitung mit den einzelnen Raumgeräten 1, z.B. täglich zwei Mal Warmwasserbereitung,
dazwischen Heiz- oder Kühlbetrieb.
[0065] Der Anschluss 9 des Geräts 1 erfolgt vorzugsweise auf einer Rückseite des Gehäuses
2, z.B. über acht im Hydraulikplan beschriebene Anschlüsse (vgl. Figuren 1-3). Außerdem
wird eine Verbindung mit dem Bus-System zur Regeleinheit 21 und einer elektrischen
Spannungsversorgung hergestellt. Das Gerät 1 ist dann betriebsbereit.
[0066] Die vorteilhaften Wohnungsstationen/Raumgeräte 1 für Warmwasserbereitung und Heizung/Kühlung
weisen erfindungsgemäß die Funktion der Wärme- und Kälteabgabe in den Aufstellungsraum
14 auf. Die Aufstellung erfolgt möglichst direkt/unmittelbar im zu beheizenden Gebäuderaum
14 bzw. Wohnraum 14 für die optimale Wärmeverteilung.
[0067] Gemäß der Erfindung ist es möglich eine komplette Lösung "plug&play" für z.B. den
Niedrigst- und Passivhausstandard zu realisieren, da dort die punktuelle Einbringung
von Wärme und Kälte ohne weitere Wärmeverteiler für die ganze Wohneinheit von besonderem
Vorteil sein kann.
[0068] Einige, wesentliche Vorteile der Erfindung sind z.B.:
□ vereint Heizen, Kühlen, Warmwasserbereitung und
□ keine Wärmeverteilung im Wohnraum notwendig,
□ funktioniert mit vielen Heizwärmequellen,
□ keine Hygieneprobleme und Warmwasserzirkulationsleitungen durch dezentrale Warmwasserbereitung,
□ spart erheblich Installationskosten durch Nutzung eines Zweileitersystems und Integration
aller notwendigen Komponenten in ein Gerät 1, d.h. innerhalb eines Gerätegehäuses
2,
□ für Neubau und Sanierung im mehrgeschossigen Wohnbau geeignet,
□ kann in der Endphase des Bauvorhabens eingebaut werden,
□ kann weitere Heizwärmeverteiler versorgen, abrechnen und steuern.
[0069] So kann gemäß der Erfindung ein System umgesetzt werden, wobei in vorteilhafter Weise
das System aus einer Regeleinheit 21 und mehreren Raumgeräten 1 besteht. Die Regeleinheit
21 ist vorzugsweise ein elektronisches Steuergerät 21 und gibt in vorteilhafter Weise
den einzelnen Raumgeräten 1 über ein nicht näher dargestelltes Bussystem vor, ob diese
hydraulisch in den Warmwasserbereitungsmodus verfallen sollen oder je nach Raumtemperatur
heizen oder kühlen können/sollen.
[0070] Die Regeleinheit 21 bzw. das Regelsystem besteht außerdem aus einer eigens entwickelten
Hydraulikschaltung mit mehreren Umschaltventilen die in Kombination mit einer Wärmepumpe
z.B. folgende Betriebsmodi erlauben: Die Hydraulikschaltung sorgt dafür, dass der
Speicher 3 bzw. Pufferspeicher 3 auf verschiedenen Höhen mit auf verschiedenem Temperaturniveau
erwärmten Heizungswasser beladen werden kann. Für den Kühlmodus wird der Pufferspeicher
3 kurzgeschlossen oder es wird Kaltwasser in einen separaten Kühlpufferspeicher geladen.
[0071] Die Regeleinheit 21 gibt über ein Bussystem der Wärmepumpen die gewünschte Vorlauftemperatur
vor dadurch kann zwischen verschiedenen Temperaturniveaus zwischen Heizbetrieb, Warmwasserbetrieb
und Kühlbetrieb variiert werden. Dies kann z.B. folgender Maßen umgesetzt werden:
- 1. Heizbetrieb, z.B. Vorlauftemperatur zwischen 30°C und 60°C,
- 2. Warmwasserbereitungsbetrieb, z.B. >55°C,
- 3. Kühlbetrieb, wobei der Pufferspeicher 3 im Bypassmodus ist, z.B. 10-18°C.
[0072] Allgemeine Vorteile des Systems gemäß der Erfindung:
- Heizen, Kühlen und Warmwasserbereitung in einem ZweiLeitersystem (1x Heizwasservorlauf
und 1x Heizwasserrücklauf) möglich (normalerweise 4-Leitersystem: 2x für Heizungsvorlauf
und Rücklauf und 2x für Trinkwarmwasserzirkulation zu den Zapfstellen),
- Heizen, Warmwasser und Kühlen nur in Kombination mit einer Wärmepumpe möglich,
- Heizen, Warmwasser auch mit z.B. Fernwärmeübergabestation oder Brennwertkessel etc.
möglich.
[0073] In vorteilhafter Weise wird gemäß der Erfindung das Raumgerät 1 üblicherweise derart
ausgebildet, dass es keine Wärme erzeugt, es beinhaltet keine Kältemaschine, es nutzt
keine Abwärme zur Wärmegewinnung, sondern nutzt die im Heizungswasser befindliche
Wärmeenergie zur Warmwasserbereitung und Raumheizung. Das Warmwasser wird (immer)
>50°C warm gehalten, da sonst die Hygienenormen nicht eingehalten werden.
[0074] Die integrierte Raumheizung im Raumgerät 1 wird über Heizungswasser und nicht mit
Kältemittel versorgt, um den Raum 14, 15, 16 zu heizen. Das Raumgerät 1 erzeugt Warmwasser
durch hydraulische Verschaltung zwischen dem Wärmetauscher zur Raumheizung und dem
Wärmetauscher im Warmwasserbehälter und nicht, durch die Abwärme eines Kältekreises.
[0075] Das Raumgerät 1 kann nicht nur den Raum 14, 15, 16 heizen, sondern auch kühlen. Durch
die vorteilhafte hydraulische Schaltung ist eine Umschaltung zwischen Warmwasserbereitung
und Heiz-/Kühlbetrieb möglich. So sind die besonderen Vorteile und/oder Merkmale des
Raumgeräts 1 gemäß der Erfindung einzeln oder in Kombination miteinander umsetzbar:
- Bewusst kein Kältekreis mit Kompressor integriert, daher auch kein tiefen Geräusche
die sonst wie beim Stand der Technik durch einen Kompressor erzeugt werden,
- es können verschiedene Leistungen durch eine Variation der Wassertemperatur erzielt
werden,
- durch Zuführung von kaltem Heizungswasser kann auch eine Raumkühlung erfolgen,
- Es ist kein Lüftungssystem mit Verbindung bzw. Verrohrung zum Außenbereich im Raumgerät
1 vorhanden,
- schnelle Installation durch keine zusätzlichen Wärmetauscher im Aufstellungsraum des
Raumgeräts 1 bzw. in der gesamten Wohneinheit beim Einsatz aktiver Überströmer 23,
24. Vorteilhafte Voraussetzung dafür ist möglichst ein entsprechend geringer Heizwärmebedarf,
wie es z.B. beim Bau nach Passivhausstandard vorhanden ist,
- durch die dezentrale Warmwasserbereitung kann in vielen Fällen auf eine Zirkulation
verzichtet werden,
- gemäß der Erfindung ist z.B. eine Trinkwarmwassererzeugungseinheit vorgesehen, die
eine Gebäuderaumheizung beinhaltet, die die Wärmeenergie aus dem Heizwasser über einen
Wasser-Luft-Wärmetauscher direkt in den zu beheizenden Raum 14, 15, 16 abgibt,
- das Raumgerät 1 verwendet in einer vorteilhaften Variante sowohl einen Rippenrohrwärmetauscher
4 mit aufgesetztem Gebläse 6 als auch zumindest ein hydraulisch parallel geschaltetes
Wandheizungspaneel, das/die z.B. in das Gehäuse 2 eingelassen sind, beispielsweise
als wassergeführte Heizschlangen in ein Wärmeleitbleich eingelassen. Dies führt zu
einem erhöhten Anteil an Strahlungswärme und soll dazu beitragen ein vorteilhaft angenehmes
"Raumgefühl" zu realisieren,
- beim Raumgerät 1 werden Wärmetauscher für die Raumheizung hydraulisch zugeschalten.
Dies erfolgt in vorteilhafter Weise abhängig von der Vorlauftemperatur und der Raumtemperatur,
z.B. in einem Thermostatbetrieb.
1. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit (1) zum Aufstellen/Anordnen in einem Gebäuderaum
(14) und zum Erzeugen von Trinkwarmwasser mit einem Trinkwarmwasserspeicher (3) zum
Speichern und Abgeben von Trinkwarmwasser, insb. Brauchwasser, an eine Auslaufarmatur
(17) wie ein Wasserhahn und/oder Duschkopf, wobei wenigstens eine Trinkwasser-Wärmetauschervorrichtung
(11) zum Erwärmen des Trinkwassers des Trinkwarmwasserspeichers (3) vorgesehen ist,
wobei innerhalb eines Gehäuses (2) und/oder einer Ummantelung (2) wenigstens der Trinkwarmwasserspeicher
(3) und die Trinkwasser-Wärmetauschervorrichtung (11) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest innerhalb und/oder an und/oder in dem Gehäuse (2) und/oder der Ummantelung
(2) wenigstens eine Gebäuderaum-Heizfläche (5) für ein Heizen/Erwärmen des Gebäuderaumes
(14) vorgesehen ist.
2. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Heizwasser-Wärmetauschereinheit (4) die Gebäuderaum-Heizfläche (5)
umfasst, wobei die Heizwasser-Wärmetauschereinheit (4) innerhalb des Gehäuses (2)
und/oder der Ummantelung (2) angeordnet ist.
3. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Heizeinheit (19) zum Beheizen der Gebäuderaum-Heizfläche (5) vorgesehen
ist.
4. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinheit (19) als separates Gerät (19) ausgebildet und/oder in einem separaten
Gerätegehäuse angeordnet ist.
5. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinheit als externe Energiequelle zum Erzeugen von Wärmeenergie ausgebildet
ist, so dass wenigstens der Trinkwarmwasserspeicher (3) und die Trinkwasser-Wärmetauschervorrichtung
(11) mit der Wärmeenergie der externen Energiequelle/Heizeinheit erwärmbar ist.
6. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizfluideinheit und/oder wenigstens zwei Heizfluidleitungen zwischen dem/der
Gehäuse/Ummantelung (2) und der Heizeinheit (19) und/oder dem separaten Gerät (19)
und/oder dem separaten Gerätegehäuse vorgesehen/angeordnet ist/sind.
7. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) und/oder die Ummantelung (2) wenigstens eine Lufteinströmöffnung
(7) zum Einströmen von Raumluft des Gebäuderaumes (14) und wenigstens eine Luftausströmöffnung
(8) zum Ausströmen von Raumluft in den Gebäuderaum (14) umfasst.
8. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kühleinheit (4, 19) zum Kühlen einer Kühlfläche (5) vorgesehen ist.
9. Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizwasser-Wärmetauschereinheit als Kühleinheit und/oder dass die Gebäuderaum-Heizfläche
als die Kühlfläche der Kühleinheit ausgebildet ist/sind.
10. Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage mit wenigstens einem Gebäuderaum, mit wenigstens
einer Auslaufarmatur wie ein Wasserhahn und/oder Duschkopf, und mit einer Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
nach einem der vorgenannten Ansprüche.
11. Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebäuderaum als Wohnraum ausgebildet ist, so dass die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit
im Wohnraum aufgestellt/angeordnet ist, und dass die Auslaufarmatur in einem Küchenraum
und/oder Bad/Waschraum und/oder Toilettenraum angeordnet ist.
12. Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Heizeinheit zum Erzeugen von Heizenergie für den Gebäuderaum und/oder
für das Trinkwarmwasser des Trinkwarmwasserspeichers ausgebildet ist und/oder dass
wenigstens eine Kühleinheit zum Kühlen einer Kühlfläche und/oder des Gebäuderaums
vorgesehen ist.
13. Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Wärmepumpeneinheit die Heizeinheit und/oder die Kühleinheit umfasst.
14. Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmepumpeneinheit ein Wärmepumpen-Gehäuse aufweist, wobei zwischen der Wärmepumpeneinheit
und der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit und/oder des Gehäuses Fluidleitungen, insb.
Wasserleitungen, eines Heiz- und/oder Kühlkreislaufes vorgesehen sind, wobei insbesondere
die Wärmepumpeneinheit wenigstens teilweise an einer Außenhülle wie an einer Außenwand
und/oder einem Gebäudedaches des Gebäudes und/oder in einem Heizraum und/oder einem
Kellerraum des Gebäudes angeordnet ist.
15. Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gebäude mehrere Wohneinheiten/Wohnungen mit wenigstens einem Gebäuderaum und/oder
Wohnraum (14) aufweist, wobei jede der mehreren Wohneinheiten/Wohnungen (14) jeweils
eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit (1) und jeweils eine als die Heizeinheit (19)
und/oder separates Gerät (19) und/oder externe Energiequelle (19) ausgebildete Wohnungsheizeinheit
(19) und/oder Wohnungswärmepumpeneinheit (19) und/oder Wohnungskühleinheit (19) aufweist.
16. Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gebäude mehrere Wohneinheiten/Wohnungen (14) mit wenigstens einem Gebäuderaum
und/oder Wohnraum (14) aufweist, wobei jede der mehreren Wohneinheiten/Wohnungen (14)
jeweils eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit (1) aufweist und wobei insbesondere
eine als die Heizeinheit (19) und/oder separates Gerät (19) und/oder externe Energiequelle
(19) ausgebildete, einzige/gemeinsame Heizeinheit (19) und/oder Wärmepumpeneinheit
(19) und/oder Kühleinheit (19) für die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheiten der mehreren
Wohneinheiten/Wohnungen vorgesehen ist.