(19)
(11) EP 4 087 067 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.2022  Patentblatt  2022/45

(21) Anmeldenummer: 22162009.9

(22) Anmeldetag:  15.03.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/11(2006.01)
H01R 11/05(2006.01)
H01R 4/2433(2018.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
H01R 13/112; H01R 11/05; H01R 4/2433
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 07.05.2021 DE 102021111935

(71) Anmelder: Lumberg Connect GmbH
58579 Schalksmühle (DE)

(72) Erfinder:
  • Svencickij, Oleg
    58809 Neuenrade (DE)
  • Russo, Paulo
    44265 Dortmund (DE)
  • Pfaffenbach, Dirk
    58553 Halver (DE)

(74) Vertreter: Ostriga Sonnet Wirths & Vorwerk 
Patentanwälte Friedrich-Engels-Allee 430-432
42283 Wuppertal
42283 Wuppertal (DE)

   


(54) STECKKONTAKT


(57) Beschrieben und dargestellt ist ein Steckkontakt (10), gestanzt aus einem Blechstreifen, mit Stanzkanten und Walzseiten,
- mit einem Einspannabschnitt, (15) der der Verankerung des Steckkontaktes in einem Kontaktträger dient,
- mit einer Kontaktgabel (13), gebildet von zwei zwischen sich einen Aufnahmeraum bildenden federrückstellelastischen Kontaktarmen (11) mit einander zugewandten Stanzkanten, deren erstes Ende dem Einspannabschnitt (15) entspring und deren zweites Ende jeweils eine Kontaktkuppe (18) ausbildet, die durch Umformen der zweiten Kontaktarmenden einander zugewandte Walzseiten aufweisen,
- mit Walzseiten von Einspannabschnitt und Kontaktarmen die parallel ausgerichtet und in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind,
- mit einem Anschlag (19), gebildet durch die dem Aufnahmeraum zugewandte Stanzkante des Einspannabschnitts,
- mit einer Trennlinie (T), die mittig zwischen den Kontaktkuppen angeordnet ist und lotrecht in Richtung des Einspannabschnittes den Aufnahmeraum teilt, wobei
der Einspannabschnitt im Ursprungsbereich des jeweiligen Kontaktarmes einen Freischnitt (20) aufweist, so dass der Anschlag (19) in Richtung der Kontaktkuppen (18) in den Aufnahmeraum hineinragt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckkontakt, gestanzt aus einem Blechstreifen, mit Stanzkanten und Walzseiten,
  • mit einem Einspannabschnitt, der der Verankerung des Steckkontaktes in einem Kontaktträger dient,
  • mit einer Kontaktgabel, gebildet von zwei zwischen sich einen Aufnahmeraum bildenden federrückstellelastischen Kontaktarmen mit einander zugewandten Stanzkanten, deren erstes Ende dem Einspannabschnitt entspring und deren zweites Ende jeweils eine Kontaktkuppe ausbildet, die durch Umformen der zweiten Kontaktarmenden einander zugewandte Walzseiten aufweisen,
  • mit Walzseiten von Einspannabschnitt und Kontaktarmen die parallel ausgerichtet und in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind,
  • mit einem Anschlag, gebildet durch die dem Aufnahmeraum zugewandte Stanzkante des Einspannabschnitts,
  • mit einer Trennlinie, die mittig zwischen den Kontaktkuppen angeordnet ist und lotrecht in Richtung des Einspannabschnittes den Aufnahmeraum teilt.


[0002] Gattungsgemäße Kontakte werden häufig in großer Zahl nebeneinander in Kontaktträger eines Steckverbinders eingesetzt, um einen Steckverbinder mit hoher Kontaktdichte herzustellen. Solche Steckverbinder haben den großen Vorteil, dass mit einem Steckvorgang eine Vielzahl von am Steckverbinder angeordneten Zuleitungen mit Gegenkontakten beispielsweise einer Platine oder einem sonstigen elektronischen Bauteil verbunden werden können.

[0003] Einen solchen Kontakt zeigt beispielsweise DE 43 30 390 A1.

[0004] Steckverbinder stehen mit fortschreitender Entwicklung im Spannungsfeld von Miniaturisierungsanforderungen, elektrischer Sicherheit und der Übertragungsnotwendigkeit hoher Ströme. Die Verkleinerung der Steckverbinder hat eine Verringerung der Abstände zwischen den einzelnen Kontakten zur Folge, womit die Isolationsabstände sinken. Die Kontakte selber werden schmaler. Hierdurch sinken die Leiterquerschnitte was der Übertragung hoher Ströme Grenzen setzt. Gleichzeitig stehen der Verkleinerung von Kontakten die Anforderungen an eine sichere Übertragung von elektrischen Strömen und Spannung auf die Gegenkontakte gegenüber. Die Kontaktierung mit Gegenkontakten bedarf gewisser Andruckkräfte, die unter anderem von der Steifigkeit des Kontaktmaterials und somit von dessen Materialstärke abhängig sind. Insbesondere bei Steckverbindern gemäß RAST-Standard bestehen seit längerem Tendenzen, vermehrt Steckverbindergrößen durch den nächstkleineren Steckverbinder gemäß diesem Standard zu substituieren, ohne dabei die Anforderungen an Kontaktsicherheit und Übertragungskapazität zu verringern.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Steckverbinder zu schaffen, welcher die Voraussetzung für eine Verkleinerung von Steckverbindern bietet.

[0006] Gelöst wird die Erfindung von einem Steckverbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1, insbesondere mit dessen kennzeichnenden Merkmalen, wonach der Einspannabschnitt im Ursprungsbereich des jeweiligen Kontaktarmes einen Freischnitt aufweist, so dass der Anschlag in Richtung der Kontaktkuppen in den Aufnahmeraum hineinragt.

[0007] Mit den kennzeichnenden Merkmalen ist es möglich, die Gesamtlänge des Kontaktes zu reduzieren, die effektive Länge des Kontaktarms jedoch beizubehalten. Da der Einspannabschnitt, mit welchem der Kontakt im Kontaktträger gehalten ist, eine gewisse Mindestgröße erfordert, insbesondere auch um die vergleichsweise langen Kontaktarme gegen Querkräfte zu stabilisieren, ist die Reduktion der in Steckrichtung gemessenen Länge des Einspannabschnitts nicht ohne weiteres möglich.

[0008] Durch den Freischnitt im Bereich des Ursprungs des jeweiligen Kontaktarms wird die Lage des Kontaktarmursprungs im Einspannabschnitt gegenüber dem Anschlag des Einspannabschnitts zurückgesetzt. Hierdurch kann die effektive Kontaktarmlänge konstant gehalten werden. Gleichzeitig ist es möglich, die Kontaktkuppen bezogen auf den Anschlag des Einspannabschnitts in Einsteckrichtung zurückzuversetzen. Bei ansonsten unveränderter Kontaktarmgeometrie bleiben somit trotz kürzerer Kontaktlänge die Federeigenschaften der Kontaktarme des Kontaktes erhalten.

[0009] In entsprechender Anwendung der Erfindung ist es jedoch auch möglich, bei konstant gehaltener Kontaktlänge den effektiven Kontaktarm zu verlängern, in dem lediglich freigeschnitten wird, der Kontaktarm jedoch nicht entsprechend zurückgenommen ist.

[0010] Die Elastizität des Kontaktarms lässt sich besonders gut beeinflussen, insbesondere steigern, wenn jeder Kontaktarm in seinem Ursprungsbereich einen die entlang der Walzseite und orthogonal zur Trennlinie gemessene Kontaktarmbreite verringernden Ausschnitt aufweist, wobei es fertigungstechnisch von erheblichem Vorteil ist, wenn der Freischnitt des Einspannabschnitts in den Ausschnitt des jeweiligen Kontaktarmes übergeht und insbesondere beide Abschnitte derselben Kreislinie sind.

[0011] Durch die Reduktion der Kontaktarmbreite entsteht eine höhere Elastizität des Kontaktarms in seinem Ursprungsbereich, wenn darüber hinaus - wie ausgeführt - der Freischnitt des Einspannabschnitts in den Ausschnitt des jeweiligen Kontaktarms übergeht, beispielsweise beide Abschnitte Teile derselben Kreislinie oder ähnlichen Geometrieverläufen sind, hat dies für den Stanzvorgang zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kontaktes erhebliche Vorteile, weil hier mit einem einzigen Werkzeug zu arbeiten ist.

[0012] Vorgesehen ist ferner, dass die Kontaktarme den Aufnahmeraum in Richtung der Kontaktkuppen verengen.

[0013] Die Kontaktarme laufen folglich - ausgehend von ihrem Ursprung - schräg aufeinander zu, bis sie die erforderliche Breite eines Steckschlitzes durch den Abstand der Kontaktkuppen definieren. Der Kontakt ist folglich im Ursprung der Kontaktarme am Einspannabschnitt vergleichsweise breit und im Bereich der Kontaktkuppen demgegenüber schmaler. Gegenüber Kontaktarmen, die in Einsteckrichtung geradlinig verlaufen, hat diese Gestaltung den wesentlichen Vorteil, dass Kontaktarme einer definierten Länge in Einsteckrichtung weniger Bauraum einnehmen. Auch hierdurch lässt sich wiederum insbesondere eine Verkürzung der Kontakte und somit des Steckverbinders durchführen oder es lassen sich bei gleicher Kontaktlänge längere Kontaktarme realisieren.

[0014] Eine weitere Möglichkeit, die Elastizität der Kontaktarme zu beeinflussen und insbesondere bereichsweise zu verringern oder zu erhöhen, besteht dadurch, dass jeder Kontaktarm zwischen seinem Ursprung und seiner Kontaktkuppe eine äußere Stanzkante mit einer äußeren Stufenkontur und eine innere Stanzkante mit einer inneren Stufenkontur aufweist, insbesondere wenn die innere Stufenkontur und die äußere Stufenkontur eines jeden Kontaktarmes asymmetrisch zueinander verlaufen und hierdurch schmale und breite Kontaktarmabschnitte entstehen.

[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Kontaktarme und/oder der Einspannabschnitt spiegelsymmetrisch zur Trennlinie ausgebildet ist.

[0016] Um definierte Kontaktkräfte aufbringen zu können und die Elastizität der Kontaktarme im Bereich der Kontaktkuppen möglichst gering zu halten, ist vorgesehen, dass die Kontaktarme in unmittelbar vor dem die Kontaktkuppen bildenden Umformabschnitt jeweils einen in Richtung Aufnahmeraum vorspringenden Nocken ausbilden.

[0017] Der Kontakt zeichnet sich weitergehend dadurch aus, die Nocken der Kontaktarme trennliniennah und die Ursprünge der Kontaktarme trennlinienfern angeordnet sind, insbesondere wenn die Kontaktarmbreite im Bereich der Nocken ihr Maximum ausbildet.

[0018] Um beim Stanzvorgang zur Herstellung des Kontaktes eindeutige Bezugsflächen bereitzustellen, ist vorgesehen, dass der Einspannabschnitt eine Ausnehmung, insbesondere ein kreisförmiges Loch aufweist.

[0019] Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Steckverbinder mit einem Steckkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger zweiteilig mit einer quer zur Steckrichtung liegenden Trennebene ist.

[0020] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:

Fig. 1 die Explosionsdarstellung eines Steckverbinders mit erfindungsgemäßen Kontakten in einer ersten Darstellung,

Fig. 2 eine zweite Explosionsdarstellung des Steckverbinders gemäß Figur 1,

Fig. 3 eine Ansicht des in Steckrichtung vorne liegenden Kontaktträgerdeckels,

Fig. 4 ein erfindungsgemäßer Kontakt in Frontansicht,

Fig. 5 der erfindungsgemäße Kontakt nach Figur 4 in Seitenansicht.



[0021] In den Figuren ist ein erfindungsgemäßer Kontakt insgesamt mit der Bezugsziffer 10 versehen.

[0022] Der Kontakt gemäß Erfindung ist Teil eines in den Figuren 1 und 2 dargestellten Steckverbinders 100, der einen Kontaktträgerboden 110 sowie einen Kontaktträgerdeckel 111 aufweist, also mittels eines zweiteiligen Kontaktträgers gebildet ist.

[0023] Mehrere nebeneinander angeordnete Kontakte 10 gemäß der Erfindung sind nebeneinander im Kontaktträger gelagert. Hierzu werden sie dicht an dicht gepackt (siehe Figur 2), in den Kontaktträgerdeckel 111 eingeschoben und dort durch Aufsetzen des Kontaktträgerbodens 110 sicher gehalten.

[0024] Der Kontaktträgerdeckel, welcher in Figur 3 dargestellt ist, und zwar in einer Ansicht auf seine dem Kontaktträgerboden 110 zugewandte Rückseite, verfügt über Einschuböffnungen 113, die zwei einander gegenüberliegende Kanäle 114 zur Aufnahme von Kontaktarmen 11 und einen Einspannschlitz 115 für einen Einspannabschnitt 15 des Kontaktes 10 bilden. Der Einspannschlitz 115 wird in Einschubrichtung X der Kontakte 10 durch eine Haltewand 116 begrenzt und durch seitliche Stützstege 117 definiert.

[0025] Die Figuren 4 und 5 zeigen den erfindungsgemäßen Kontakt 10 für den Steckverbinder 100, welcher in Einschubrichtung X vorne liegend eine Kontaktgabel 13 mit zwei Kontaktarmen 11 aufweist. Die Kontaktarme 11 bilden zwischen sich einen Aufnahmeraum 14 aus, in welchen ein nicht dargestellter Gegenkontakt eintauchen kann. An die Kontaktgabel 13 schließt sich ein Einspannabschnitt 15, dem entgegen der Einschubrichtung X Anschlusselemente 16 zur Anbindung von Versorgungsleitungen entspringen, die hier exemplarisch als Schneidklemmelemente 17 ausgebildet sind.

[0026] Der Kontakt 10 wird durch einen Stanz-/Biegevorgang aus einem Blechstreifen herausgelöst, so dass er sogenannte Walzseiten und Stanzkanten aufweist. Die Walzseite entspricht der Blechoberfläche, die Stanzkanten werden durch das Stanzwerkzeug gebildet, welches den Kontakt aus dem Blechstreifen trennt. Sie laufen im Wesentlichen rechtwinklig zu den Walzseiten.

[0027] In Einschubrichtung vorne liegend bilden die Kontaktarme 11 Kontaktkuppen 18 aus, die durch Walzseiten des Kontaktes 10 ausgebildet werden. Durch Umformung der Kontaktarme 11 entlang einer Umformlinie U werden die Walzseiten einander zugewandt und weisen in Richtung einer Trennlinie T, die mittig zwischen den Kontaktkuppen 18 angeordnet ist und lotrecht in Richtung des Einspannabschnittes 15 ausgerichtet ist.

[0028] Der Einspannabschnitt 15 bildet einen Anschlag 19 aus, der in Einschubrichtung X vorne liegend in den Aufnahmeraum 14 hineinragt und von einer entsprechend ausgerichteten Stanzkante des Einspannabschnitts 15 ausgebildet ist. Dieser Anschlag 19 begrenzt in Zusammenwirken mit der Haltewand 116 des Kontaktträgerdeckels 111 (siehe Figur 3) den Einschubweg des Kontaktes 10 in den Kontaktträgerdeckel 111.

[0029] Die Walzseiten des Einspannabschnitts 15 stützen sich im Kontaktträgerdeckel 111 an den Stützstegen 117 ab, um ein seitliches Verkippen des Kontaktes 10 im Kontaktträger zu verhindern.

[0030] Die Kontaktarme 11 entspringen dem Einspannabschnitt 15. Im Bereich des Ursprungs der Kontaktarme 11 im Einspannabschnitt 15 ist letzterer mit einem Freischnitt 20 versehen, wodurch der Anschlag 19 in den Aufnahmeraum 14 hineinragend ausgeformt ist.

[0031] Der jeweilige Kontaktarm 11 selbst ist mit einem Ausschnitt 21 versehen. Dieser Ausschnitt 21 verringert die orthogonal zur Trennlinie T gemessene Kontaktarmbreite. Der jeweilige Freischnitt 20 des Einspannabschnittes 15 und der jeweilige Ausschnitt des Kontaktarms 11 sind durch eine gemeinsame Teilkreislinie geschaffen. In Figur 4 ist zur Verdeutlichung der Teilung von Freischnitt 20 und Ausschnitt 21 exemplarisch und ohne Anspruch auf eine konstruktiv korrekt dargestellte Lage ein Trennstrich S eingezeichnet.

[0032] Der jeweilige Freischnitt 20 im Ursprungsbereich der Kontaktarme 11 im Einspannabschnitt 15 vergrößert die effektive Länge des Kontaktarms, was insbesondere im Hinblick auf dessen Elastizität im Ursprungsbereich wesentlich ist. Darüber hinaus wird die Elastizität es Kontaktarms 11 in seinem Ursprungsbereich durch den jeweiligen Ausschnitt 21 und den damit verbundenen Materialabtrag erhöht.

[0033] Wie vorne bereits angeklungen, gibt der Freischnitt 20 erhöhte Freiheiten im Hinblick auf die Kontaktausgestaltung. Je nach Anforderung kann der Kontaktarm 11 verkürzt werden, was zu einer verkürzten Bauform des Steckverbinders 100 führen kann. Es ist jedoch ebenso möglich, durch eine Verlängerung des Kontaktarms 11 durch den Freischnitt 20 die Elastizität des Kontaktarms 11 allein durch seine größere Längenausdehnung zu verlängern.

[0034] Unabhängig vom Freischnitt 20 gewährt der Ausschnitt 21 ebenfalls Möglichkeiten, die Elastizität des jeweiligen Kontaktarms 11 zu erhöhen.

[0035] Die Elastizität der Kontaktarme 11 ist erheblich für die im Bereich der Kontaktkuppen 18 auf einen nicht dargestellten Gegenkontakt, wie Leiterkarte oder Kontaktmesser, aufgebrachten Andruckkräfte. Letztere sind im Hinblick auf elektrische wie mechanische Eigenschaften wichtig und müssen wohldosiert erzeugt bei der Gestaltung des Kontaktarms 11 berücksichtigt werden.

[0036] Die Erfindung schlägt deshalb weiterhin vor, der quer zur Trennlinie T gemessene Kontaktarmbreite über die Kontaktarmlänge hinweg zu variieren. Hierzu weist jeder Kontaktarm 11 eine gestufte Außenkontur A sowie eine gestufte Innenkontur I auf. Die Konturen A, I können theoretisch symmetrisch zueinander ausgebildet sein, durch eine Asymmetrie zwischen den Konturen A, I lässt sich jedoch die Kontaktarmbreite definiert variieren, so dass Zonen größerer und geringerer Elastizität entstehen. Hierdurch können die Elastizitätsspannungen im Kontaktarm 11 definiert an die im Bereich der Kontaktkuppen 18 erforderlichen Andruckkräfte angepasst werden.

[0037] Beim vorliegenden Kontakt 10 wird eine besonders steife Ausbildung der Kontaktarme in einem den Kontaktkuppen 18 bzw. Umformlinie U unmittelbar nachgeordneten Bereich durch das Ausbilden noch Nocken 22 sichergestellt. Hier erreicht die Kontaktarmbreite durch einen Vorsprung in Richtung Trennlinie T ein Maximum und somit besonders geringe Elastizitätswerte.

[0038] Zusammenfassend zeigt die Erfindung Lösungen auf, wie Bauraum minimierend der Kontakt in seiner in Steckrichtung gemessenen Länge verkürzbar ist, indem durch Rückversetzen des Kontaktarmursprungs am Einspannabschnitt 15 reduziert werden kann. Darüber hinaus zeigt die Erfindung verschiedene Möglichkeiten, verkürzte Kontaktarme 11 in ihrer Elastizität zu beeinflussen.

[0039] Die durch den Nocken erhöhte Kontaktarmbreite ermöglicht zudem den sicheren Angriff eines Biegewerkzeuges, welches durch ein Umformen des Stanzteiles um ca. 90° entlang der Umformlinie U die Kontaktkuppen 18 erzeugt.

[0040] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Kontaktes 10 liegt in der Ausgestaltung seiner Kontaktkuppen 18. Diese kontaktieren durch die Umformung auf den Walzseiten, wohingegen die Kontaktarme mit den Stanzkanten zum Gegenkontakt ausgerichtet sind. So können auf den Walzseiten veredelte Stanzstreifen/-bleche verwendet werden, wobei die Oberflächenveredelung der Walzseite nach dem Umformen die Oberfläche der Kontaktkuppe 18 bildet. Auf eine aufwändige Nachveredelung der Kontakte 10 kann dann verzichtet werden.

Bezugszeichenliste



[0041] 
10
Steckkontakt
11
Kontaktarm
13
Kontaktgabel
14
Aufnahmeraum
15
Einspannabschnitt
16
Anschlusselement
17
Schneidklemmelement
18
Kontaktkuppe
19
Anschlag
20
Freischnitt
21
Ausschnitt
22
Nocke
100
Steckverbinder
110
Kontaktträgerboden
111
Kontaktträgerdeckel
113
Einschuböffnung
114
Kanal
115
Einspannschlitz
116
Haltewand
117
Stützsteg
A
Außenkontur
I
Innenkontur
S
Trennstrich
T
Trennlinie
U
Umformlinie
X
Einschubrichtung



Ansprüche

1. Steckkontakt (10), gestanzt aus einem Blechstreifen, mit Stanzkanten und Walzseiten,

- mit einem Einspannabschnitt, der der Verankerung des Steckkontaktes (10) in einem Kontaktträger dient,

- mit einer Kontaktgabel (13), gebildet von zwei zwischen sich einen Aufnahmeraum (14) bildenden federrückstellelastischen Kontaktarmen (11) mit einander zugewandten Stanzkanten, deren erstes Ende dem Einspannabschnitt (15) entspring und deren zweites Ende jeweils eine Kontaktkuppe (18) ausbildet, die durch Umformen der zweiten Kontaktarmenden einander zugewandte Walzseiten aufweisen,

- mit Walzseiten von Einspannabschnitt (15) und Kontaktarmen (11) die parallel ausgerichtet und in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind,

- mit einem Anschlag (19), gebildet durch die dem Aufnahmeraum (14) zugewandte Stanzkante des Einspannabschnitts (15),

- mit einer Trennlinie T, die mittig zwischen den Kontaktkuppen (18) angeordnet ist und lotrecht in Richtung des Einspannabschnittes (15) den Aufnahmeraum (14) teilt,

dadurch gekennzeichnet, dass
der Einspannabschnitt (15) im Ursprungsbereich des jeweiligen Kontaktarmes (11) einen Freischnitt (20) aufweist, so dass der Anschlag (19) in Richtung der Kontaktkuppen (18) in den Aufnahmeraum (14) hineinragt.
 
2. Steckkontakt (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kontaktarm (11) in seinem Ursprungsbereich einen die entlang der Walzseite und orthogonal zur Trennlinie T gemessene Kontaktarmbreite verringernden Ausschnitt (21) aufweist.
 
3. Steckkontakt (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Freischnitt (20) des Einspannabschnitts (15) in den Ausschnitt (21) des jeweiligen Kontaktarmes (11) übergeht und insbesondere beide Abschnitte derselben Kreislinie sind.
 
4. Steckkontakt (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktarme (11) den Aufnahmeraum (14) in Richtung der Kontaktkuppen (18) verengen.
 
5. Steckkontakt (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kontaktarm (11) zwischen seinem Ursprung und seiner Kontaktkuppe (18) eine äußere Stanzkante mit einer äußeren Stufenkontur (A) und eine innere Stanzkante mit einer inneren Stufenkontur (I) aufweist.
 
6. Steckkontakt (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Stufenkontur (I) und die äußere Stufenkontur (A) eines jeden Kontaktarmes (11) asymmetrisch zueinander verlaufen und hierdurch schmale und breite Kontaktarmabschnitte entstehen.
 
7. Steckkontakt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktarme (11) und/oder der Einspannabschnitt (15) spiegelsymmetrisch zur Trennlinie T ausgebildet sind.
 
8. Steckkontakt (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktarme (11) in unmittelbar vor dem die Kontaktkuppen (18) bildenden Umformabschnitt jeweils einen in Richtung Aufnahmeraum (14) vorspringenden Nocken (22) ausbilden.
 
9. Steckkontakt (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (22) trennliniennah, die Ursprünge trennlinienfern angeordnet sind.
 
10. Steckkontakt (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktarmbreite im Bereich der Nocken (22) ihr Maximum ausbildet.
 
11. Steckkontakt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einspannabschnitt (15) eine Ausnehmung, insbesondere ein kreisförmiges Loch aufweist.
 
12. Steckverbinder (100) mit einem Steckkontakt (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger zweiteilig mit einer quer zur Steckrichtung liegenden Trennebene ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente