[0001] Die Erfindung betrifft einen Produktträger zum Transport von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Schokoladenprodukten, in einer Transportvorrichtung, sowie eine Transportvorrichtung.
[0002] Es ist bekannt, zum Herstellen von Schokoladenprodukten oder ähnlichen Erzeugnissen
Produktträger zu verwenden, die im Wesentlichen aus einem rechteckigen Bauteil bestehen,
das bevorzugt aus Kunststoff hergestellt ist, wobei in der Oberfläche Ausnehmungen
oder Alveolen vorgesehen sind, in die eine Lebensmittelmasse eingegossen wird. Die
anschliessende Weiterverarbeitung erfolgt z.B. in einer Kühlanlage oder in anderen
Bearbeitungsstationen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
[0003] Die Produktträger können entlang einer Anlage zur Herstellung von Lebensmittelprodukten
zum Beispiel unter Zuhilfenahme von zwei parallel zueinander angeordneten Ketten transportiert
werden. Derartige Ketten können mit abstehenden Mitnehmern ausgerüstet sein, die mit
den Produktträgern in Kontakt kommen, um die Produktträger entlang der Anlage zu ziehen
oder zu schieben.
[0004] Alternativ kann vorgesehene sein, die Produktträger mit einer Schubleistenanordnung
zu fördern. Die Schubleisten weisen ebenfalls Mitnehmer zum Schieben der Produktträger
auf, befördern den Produktträger allerdings nur entlang einer begrenzten Schubstrecke,
wonach der Produktträger von nächsten Mitnehmern, gegebenenfalls einer nächsten Schubleistenanordnung,
übernommen wird.
[0005] An den Bearbeitungsstationen werden die Produktträger typischerweise von einem Transportsystem
der jeweiligen Bearbeitungsstation übernommen, beispielsweise einem Hubtisch, einer
Schubleistenanordnung, einem Kettenantrieb oder einem Roboter. Die Übergabe muss so
erfolgen, dass das Produkt nicht zu Schaden kommt.
[0006] In den Bearbeitungsstationen, die zum Beispiel als Module ausgebildet sein können,
kann die Transportgeschwindigkeit variieren. Wird ein Produktträger von einer Bearbeitungsstation
übernommen oder abgegeben, kann es daher notwendig sein, die Transportgeschwindigkeit
anzupassen. Die Anlage kann dazu Pufferzonen umfassen.
[0007] Aus der
EP0661002 A1 ist ein Produktträger bekannt, der an der Unterseite Vorsprünge aufweist, die formschlüssig
mit den Gängen einer Gewindeschnecke in Wirkverbindung treten.
[0008] Zum Lagern ist es günstig, wenn die Produktträger stapelbar sind und eine grösstmögliche
Stabilität des Stapels gewährleistet ist. Wie in
EP0661002 A1 oder W
P2019/081716 A1 gezeigt ist, kann der Produktträger dazu stufenartige Ausnehmungen aufweisen, in welche
Standfüsse des Produktträgers eingreifen. In diesen stufenförmigen Ausnehmungen kann
sich Schmutz sammeln.
[0009] Aufgabe der vorstehenden Erfindung ist es, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden,
und einen Produktträger sowie eine Transportvorrichtung bereit zu stellen, mittels
derer ein variabler und gleichzeitig präziser Transport der Produktträger ermöglicht
wird.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
[0011] Ein erfindungsgemässer Produktträger ist zum Transport von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Schokoladenprodukten, in einer Transportvorrichtung, insbesondere in
einer Anlage zur Herstellung von Lebensmittelprodukten geeignet.
[0012] Der Produktträger weist eine Oberseite zum Auf- und/oder Einlegen von Produkten und
eine der Oberseite gegenüberliegenden Unterseite auf.
[0013] Der Produktträger besitzt eine rechteckige Grundform mit Längsseiten, die eine Länge
in einer Längsrichtung aufweisen, und mit Breitseiten, die eine Breite senkrecht zur
Längsrichtung aufweisen. Die Länge kann kleiner als die Breite sein.
[0014] Die Längsseiten erstrecken sich also in der Längsrichtung, die Breitseiten in einer
dazu senkrechten Breitenrichtung.
[0015] Die Längsrichtung entspricht üblicherweise der Richtung, in welcher die Produktträger
in einer Transportanlage vorwiegend transportiert werden, also der Transportrichtung.
[0016] Der Produktträger besitzt an den Längsseiten einander gegenüberliegende Längskantleisten,
die jeweils eine Antriebsausnehmung aufweisen.
[0017] Die Längskantleisten schliessen bevorzugt mit der Oberseite einen rechten Winkel
ein.
[0018] Die Antriebsausnehmungen der beiden Längskantleisten sind zu einer von der Oberseite
wegweisenden Richtung offen.
[0019] Die Antriebsausnehmungen weisen jeweils eine Längsausdehnung von grösser 50%, bevorzugt
grösser 80%, der Länge des Produktträgers auf. Auf jeder Längskantleiste ist demnach
genau eine Antriebsausnehmung vorgesehen.
[0020] Die Antriebsausnehmungen weisen in sowie entgegen der Transportrichtung Anschlagkanten
auf.
[0021] Die Antriebsausnehmungen sind bevorzugt so ausbildet, dass der Rand der Antriebsausnehmung
mit der Unterkante der Längskantleiste einen Winkel zwischen 85° und 95° einschliesst.
[0022] Ein Mitnehmer einer Antriebskette oder einer Schubleistenanordnung kann in die Antriebsausnehmungen
eingreifen und den Produktträger mitziehen. Dabei können die Mitnehmer an den Anschlagkanten
anliegen ohne abzurutschen.
[0023] Da der Produktträger Anschlagkanten in und entgegen der Transportrichtung aufweist,
spielt es keine Rolle, in welcher Richtung der Produktträger auf das Transportsystem
aufgesetzt oder in das Transportsystem eingeführt wird.
[0024] Die Längsausdehnung der Antriebsausnehmungen erlaubt eine Flexibilität in der Transportgeschwindigkeit.
So kann ein Mitnehmer innerhalb der Antriebsausnehmung bewegt werden, ohne den Produktträger
fortzubewegen. Dabei kann zum Beispiel der Abstand zu anderen Produktträgern verändert
werden, die bereits von parallel und gleichzeitig bewegten Mitnehmern bewegt werden.
[0025] Die Antriebsausnehmungen der beiden Längskantleisten liegen einander gegenüber. Die
Antriebsausnehmungen sind bevorzugt gleich lang und bevorzugt gleich hoch. Dabei weist
die Länge in Längsrichtung und die Höhe in eine Richtung, die senkrecht zur Längsrichtung
und senkrecht zur Breitenrichtung ist.
[0026] Bevorzugt sind die Antriebsausnehmungen der beiden Längskantleisten symmetrisch ausgebildet
bezüglich einer Mittelebene des Produktträgers in Längsrichtung, welche senkrecht
zur Ausrichtung der rechteckigen Grundform des Produktträgers verläuft und eine Normale
in Breitenrichtung aufweist.
[0027] Derartig ausgebildete Produktträger sind dafür geeignet, von in Transportrichtung
genau gegenüberliegenden Mitnehmern mitgezogen zu werden.
[0028] Der Produktträger besitzt ausserdem an den Breitseiten einander gegenüberliegende
Breitkantleisten. Die Breitkantleisten schliessen bevorzugt mit der Oberseite einen
rechten Winkel ein.
[0029] Die Breitkantleisten weisen jeweils mindestens eine Führungsausnehmung auf. Die Führungsausnehmungen
der Breitkantleisten sind zu der von der Oberseite wegweisenden Richtung offen. Sie
weisen eine Längsausdehnung von kleiner 10%, bevorzugt kleiner 5%, der Breite des
Produktträgers auf.
[0030] Die Führungsausnehmungen der beiden Breitkantleisten liegen einander gegenüber.
[0031] Gegenüberliegenden Führungsausnehmungen sind bevorzugt gleich lang und bevorzugt
gleich hoch. Dabei weist die Längsausdehnung der Führungsausnehmungen in Richtung
der Breitenausdehnung des Produktträgers und die Höhe in eine Richtung, die senkrecht
zur Längsrichtung und senkrecht zur Breitenrichtung ist. Bevorzugt weisen alle Führungsausnehmungen
die gleiche Längsausdehnung und Höhe auf.
[0032] Bevorzugt sind die Führungsausnehmungen der beiden Breitkantleisten symmetrisch ausgebildet
bezüglich einer Mittelebene des Produktträgers, die senkrecht zur Ausrichtung der
rechteckigen Grundform des Produktträgers und senkrecht zur Längsrichtung ist.
[0033] Eine Stegführung eines Transportsystems, die entlang der Transportrichtung verläuft,
kann in die Führungsausnehmungen eingreifen, so dass der Produktträger von der Unterseite
her gestützt wird.
[0034] Jede der Breitkantleisten kann ein bis acht Führungsausnehmungen aufweisen, für bis
zu acht Stegführungen.
[0035] In Bereichen des Transportsystems, in welchen eine Kraft auf den Produktträger ausgeübt
wird, kann der Produktträger bevorzugt auf mehr als einer Stegführung aufliegen und
weist dazu mehr als eine Führungsausnehmung auf.
[0036] Der Produktträger besitzt Längskantleisten und Breitkantleisten. Diese stabilisieren
den Produktträger, insbesondere wenn er aus Kunststoff hergestellt ist. Gleichzeitig
sind mit den Ausnehmungen in den Kantleisten Angriffsmöglichkeiten für einen Antrieb
und für eine Führung zur Verfügung gestellt.
[0037] An der Unterseite des Produktträgers kann mindestens eine Trennrippe angeordnet sein,
die sich in Breitenrichtung und senkrecht zur Längsrichtung erstreckt.
[0038] Die Trennrippe bildet mindestens zwei Kanäle, welche zu einer von der Oberseite wegweisenden
Richtung offen sind und entlang derer Luft leitbar ist.
[0039] Die Trennrippe weist insbesondere eine geringere Höhe auf als die Höhe der Längskantleisten
und/oder der Breitkantleisten.
[0040] Die Trennrippe stabilisiert den Produktträger. Durch die Kanäle kann Luft entlang
des Produktträgers geführt werden. Entsprechend der Ausrichtung der Trennrippe verlaufen
die Kanäle wie die Trennrippe ebenfalls in Breiterichtung, also senkrecht zur Längsrichtung.
Es kann daher während des Transports temperierende Luft, zum Beispiel Kühlluft, von
der Seite an den Produktträger geblasen werden, die durch die Kanäle entlang des gesamten
Produktträgers strömt und das transportierte Produkt dabei temperiert.
[0041] Die Trennrippe kann eine Materialstärke von 1mm bis 4mm aufweisen und wirkt als Leitblech
für durchströmende Luft. Die Trennrippe kann eine Materialstärke aufweisen, die stärker
oder geringer ist als die Materialstärke des Produktträgers im Bereich der Längskantleisten
und/oder der Breitkantleisten.
[0042] Bevorzugt sind mehrere, insbesondere gleichmässig beabstandete, Trennrippen vorgesehen,
die eine Mehrzahl von Kanälen bilden.
[0043] Die Trennrippe kann eine geringere Längsausdehnung aufweisen als die Breite des Produktträgers.
[0044] Die Trennrippe kann zwischen den Breitkantleisten angeordnet sein.
[0045] Die Höhe der Trennrippe ist bevorzugt kleiner als oder gleich wie die Höhe der Breitkantleisten
an den Führungsausnehmungen. Die Trennrippe ist daher nicht im Weg, wenn eine in Transportrichtung
verlaufenden Stegführung in die Führungsausnehmungen eingreift. Der Produktträger
liegt dann bevorzugt im Bereich der Breitkantleisten auf der Stegführung auf.
[0046] In den Kanälen können Verstärkungsrippen angebracht sein, die sich in Längsrichtung
erstrecken und die insbesondere eine geringere Höhe als die Trennrippe aufweisen.
Bevorzugt sind in jedem Kanal mehrere parallel zueinander angeordnete und weiter bevorzugt
gleichmässig beabstandete Verstärkungsrippen vorgesehen.
[0047] Verstärkungsrippen sind insbesondere zwischen Trennrippen angeordnet und verlaufen
insbesondere senkrecht zu den Trennrippen.
[0048] Die Verstärkungsrippen sorgen insbesondere für eine weitere Stabilisierung des Produktträgers.
Die Verstärkungsrippen behindern einen Luftstrom durch die Kanäle grundsätzlich nicht,
sondern sorgen für eine Verwirbelung, die einen Wärmeaustausch zwischen der Luft und
dem Produktträger begünstigt.
[0049] In einer vorteilhaften Ausführungsform des Produktträgers sind die Längskantleisten
und/oder die Breitkantleisten zur Oberseite des Produktträgers hin abgeschrägt, bevorzugt
entlang der gesamten Länge und/oder Breite des Produktträgers.
[0050] Der abgeschrägte Bereich der Breitkantleisten schliesst mit der Längsrichtung des
Produktträgers bevorzugt einen Winkel zwischen 30° und 60° ein. Analog schliesst der
abgeschrägte Bereich der Längskantleisten mit der Breitenausrichtung des Produktträgers
bevorzugt einen Winkel zwischen 30° und 60° ein.
[0051] Bevorzugt ist die Abschrägung umlaufend um die Oberfläche des Produktträgers ausgebildet.
[0052] Die Produktträger sind dadurch gut stapelbar, denn die Längskantleisten und/oder
die Breitkantleisten eines Produktträgers können auf den abgeschrägten Bereichen eines
darunter angeordneten Produktträgers aufliegen. Die gegenüberliegenden Abschrägungen
eines Produktträgers bieten eine Führung für die aufliegenden Längskantleisten und/oder
Breitkantleisten, sodass ein stabiler Stapel entstehen kann.
[0053] Stapel von Produktträgern werden zum Beispiel gebildet, wenn die Produktträger gelagert
werden und zum Einsatz bereitstehen oder, wenn die Produktträger mit gefüllten Alveolen
gekühlt werden.
[0054] Bevorzugt sind die Längskantleisten, die Breitkantleisten, die Antriebsausnehmungen
und die Trennrippen so ausgebildet, dass auch im gestapelten Zustand Kühlluft entlang
der Kanäle geleitet werden kann.
[0055] Der Produktträger kann Stützleisten umfassen, welche jeweils parallel zu den Breitkantleisten
angeordnet sind und welche die gleiche maximale Höhe wie die Breitkantleisten aufweisen
können. Die Stützleisten können Ausnehmungen aufweisen, welche mit den Führungsausnehmungen
der Breitkantleisten fluchten. Bevorzugt weisen die Stützleisten genauso viel Ausnehmungen
auf wie die die Breitkantleisten. Die Ausnehmungen sind insbesondere symmetrisch zu
der Führungsausnehmungen ausgebildet bezüglich einer Ebene, die senkrecht zur Ausrichtung
der rechteckigen Grundform des Produktträgers und senkrecht zur Längsrichtung ist.
[0056] Auf der Oberseite des Produktträgers kann eine oder eine Mehrzahl von Alveolen angeordnet
sein. Die Alveolen sind bevorzugt in die Oberseitenfläche eingelassen. Die Oberseitenfläche
kann Vertiefungen aufweisen, welche die Alveolen bilden.
[0057] Bevorzugt ist der Produktträger einstückig ausgebildet. Der Produktträger kann ein
Spritzgussteil sein, bei dem Alveolen, Längskantleisten, Breitkantleisten, Trennrippe,
Verstärkungsrippen und/oder Stützleisten an einer rechteckigen Plattenbauteil angeformt
sind.
[0058] Der Teil der Kontur der Führungsausnehmung, der an die von der Oberseite wegweisende
Kante der Breitkantleisten anstösst, kann mit der von der Oberseite wegweisenden Kante
der Breitkantleisten einen Winkel von 85°-95° einschliessen. Die Führungsausnehmung
ist somit am Rand steil genug, damit eine Stegführung einen seitlichen Anschlag erfährt
und nicht abrutschen kann.
[0059] Die Aufgaben wird ausserdem gelöst durch eine Transportvorrichtung, insbesondere
in einer Anlage zur Herstellung von Lebensmittelprodukten, mit mindestens einem Produktträger,
wie er zuvor beschrieben wurde.
[0060] Die Transportvorrichtung umfasst vorteilhafterweise mindestens einen bewegbaren Mitnehmer,
welche dazu ausgebildet sind, an einer der Anschlagkanten des Produktträgers anzuliegen,
um den Produktträger mitzuziehen. Bevorzugt umfasst die Transportvorrichtung bezüglich
der Transportrichtung gegenüberliegende Mitnehmerpaare, die jeweils in gegenüberliegende
Antriebsausnehmungen eines Produktträgers eingreifen.
[0061] Die Transportvorrichtung kann mindestens einen Streckenabschnitt mit mindestens einer
Stegführung umfassen, die in die Führungsausnehmungen eingreift. Bevorzugt umfasst
der Streckenabschnitt ein bis acht parallel zueinander und in Transportrichtung verlaufende
Stegführungen.
[0062] Die Transportvorrichtung kann Streckenabschnitte mit weniger und Streckenabschnitte
mit mehr parallel zueinander verlaufenden Stegführungen aufweisen, je nachdem, wieviel
Abstützung ein Produktträger in dem jeweiligen Streckenabschnitt benötigt.
[0063] In Streckenabschnitten, in welchen ein Druck auf den Produktträger ausgeübt wird,
zum Beispiel durch eine Leckwalze, liegen bevorzugt mehrere parallel verlaufende Stegführungen
vor.
[0064] Der Produktträger hat mindestens so viele Führungsausnehmungen in den jeweiligen
Breitkantleisten, wie die Maximalzahl der parallel verlaufenden Stegführungen in einer
Transportanlage.
[0065] Der Mitnehmer kann an einer Transportkette oder an einer Schubleistenanordnung angeordnet
sein.
[0066] Die Transportvorrichtung kann dazu ausgelegt sein, den Produktträger von einer Bearbeitungsstation
zu einer nächsten Bearbeitungsstation zu bringen oder innerhalb einer Bearbeitungsstation
zu transportieren. Bei der Bearbeitungseinrichtung kann es sich um einen Formenanwärmer,
eine Kühlstation, eine Giessstation, eine Hülsenbildungsstation, eine Kaltstempelstation,
eine Öffnungsbildungsstation, eine Füllstation, eine Einlegestation, eine Rüttelstation,
eine Deckelstation, eine Ableckstation, eine Dekorierstation, eine Ausformstation,
eine Ein- und/oder Ausstapelstation, eine Sprühstation, eine Druckerstation, eine
Einlegestation, eine Verpackungsstation, eine Folienauflegestation und/oder eine Kontrollstation
handeln.
[0067] Die Transportvorrichtung kann eine Roboteranordnung mit mindestens einem Greifer
umfassen. Der Greifer kann in die Führungsausnehmungen des Produktträgers eingreifen.
Der Greifer kann dazu eine Greifleiste umfassen, an welcher Stifte angeordnet sind,
welche in die Führungsausnehmungen des Produktträgers eingreifen. Bevorzugt weist
der Greifer an Anzahl von Stiften auf, die der Anzahl der Führungsausnehmungen in
einer Breitkantleiste entspricht.
[0068] Auf der Längskantleiste und/oder der Breitkantleiste kann ein Kennzeichen zum Identifizieren
des Produktträgers angebracht sein. Zum Beispiel kann ein Code, insbesondere ein Barcode,
aufgedruckt, geätzt oder eingeritzt sein. Bevorzugt umfasst die Transportvorrichtung
ein Lesegerät zum Erkennen des Kennzeichens.
[0069] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- einen erfindungsgemässen Produktträger in einer ersten perspektivischen Ansicht;
- Figur 2
- den erfindungsgemässen Produktträger in einer zweiten perspektivischen Ansicht;
- Figur 3
- den erfindungsgemässen Produktträger in einer dritten perspektivischen Ansicht;
- Figur 4
- einen Stapel von Produktträgern in einer Seitenansicht;
- Figur 5
- einen Stapel von Produktträgern in einem Schnittbild;
- Figur 6
- ein Detail aus Figur 5;
- Figur 7
- den erfindungsgemässen Produktträger in einer vierten perspektivischen Ansicht;
- Figur 8
- ein Detail aus Figur 7;
- Figur 9
- eine erfindungsgemässe Transportvorrichtung in Schnittansicht;
- Figur 10
- einen Greifer eines ersten Beispiels für eine Roboteranordnung mit einem Stapel von
Produktträgern in Schnittansicht;
- Figur 11
- ein zweites Beispiel für eine Roboteranordnung.
[0070] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemässen Produktträger 1 in einer ersten perspektivischen
Ansicht, Figur 2 den Produktträger 1 in einer zweiten perspektivischen Ansicht und
Figur 3 den erfindungsgemässen Produktträger 1 in einer dritten perspektivischen Ansicht.
[0071] In Figur 1 ist die Oberseite 2 des Produktträgers 1 gezeigt, auf der eine Mehrzahl
von Alveolen 22 zum Einlegen oder Einfüllen von Produkten angeordnet ist. Die Figuren
2 und 3 zeigen die der Oberseite 2 gegenüberliegenden Unterseite 3 des Produktträgers
1.
[0072] Der Produktträger 1 besitzt eine rechteckige Grundform mit Längsseiten 4, die eine
Länge l in einer Längsrichtung L aufweisen, wobei die Längsrichtung der typischen
Transportrichtung T entspricht. Der Produktträger 1 besitzt Breitseiten 5, die eine
Breite b in einer Breiterichtung B senkrecht zur Längsrichtung L aufweisen.
[0073] An den Längsseiten 4 sind einander gegenüberliegende Längskantleisten 6 vorgesehen,
die jeweils eine Antriebsausnehmung 7 aufweisen.
[0074] Die Antriebsausnehmungen 7 der beiden Längskantleisten 6 sind zu einer von der Oberseite
2 wegweisenden Richtung R offen und besitzen eine Längsausdehnung 8 von grösser 80%
der Länge l des Produktträgers 1. In sowie entgegen der Längsrichtung L weisen die
Antriebsausnehmungen 7 Anschlagkanten 25 auf, an denen Mitnehmer 101 (siehe Figur
9) anliegen können und den Produktträger 1 mitziehen oder schieben.
[0075] An den Breitseiten 5 sind einander gegenüberliegende Breitkantleisten 9 vorgesehen
(siehe Figur 3), die jeweils fünf Führungsausnehmung 10 aufweisen, die zu der von
der Oberseite 2 wegweisenden Richtung R offen sind.
[0076] An der Unterseite 3 des Produktträgers 1 sind drei Trennrippen 12 angeordnet, die
sich senkrecht zur Längsrichtung L erstrecken. Die Trennrippen 12 trennen Kanäle 13
voneinander, welche zu der von der Oberseite 2 wegweisenden Richtung R offen sind.
[0077] Innerhalb der Kanäle 13 sind Verstärkungsrippen 18 angebracht, die sich in Längsrichtung
L erstrecken. Diese stabilisieren den Produktträger 1.
[0078] Figur 4 zeigt einen Stapel von Produktträgern 1 in einer Seitenansicht. Die Längskantleisten
6 und die Breitkantleisten 9 sind zur Oberseite 2 der Produktträger 1 hin abgeschrägt.
Wie in Figur 1 ersichtlich ist, sind die Längskantleisten 6 und die Breitkantleisten
9 entlang der gesamten Länge l und Breite b abgeschrägt.
[0079] Die Antriebsausnehmungen 7 weisen eine lichte Höhe 29 auf, die gross genug ist, damit
Kühlluft auch durch die Kanäle 13 strömen kann, wenn die Produktträger 1 gestapelt
sind.
[0080] Figur 5 zeigt einen Stapel von Produktträgern in einem Schnittbild, Figur 6 ein Detail
aus Figur 5.
[0081] Parallel zu den Breitkantleisten 9 sind Stützleisten 20 angeordnet, die den Produktträger
1 im Randbereich verstärken.
[0082] Die Trennrippen 12 weisen eine geringere Höhe 14 auf als die maximale Höhe 15 der
Längskantleisten 6 und der Breitkantleisten 9. Die Höhe 14 der Trennrippen 12 ist
aber grösser als die Tiefe 27 der Alveolen 22. Daher bilden sich die Kanäle 13 derart
zwischen den Trennrippen 12, dass kühlenden Luft an der Unterseite der Alveolen 22
entlangströmen kann.
[0083] Die Breitkantleiste 9 eines oberen Produktträgers 1 sitzt auf dem abgeschrägten Bereich
26 des darunter befindlichen Produktträgers 1 auf. Der Produktträger 1 hat somit im
Stapel einen festen Sitz. Der abgeschrägte Bereich 26 ist konkav und daher leicht
zu reinigen.
[0084] Die Stützrippen 18 weisen grösstenteils eine Höhe 19 auf, die kleiner als die Höhe
14 der Trennrippen 12 ist, sie versperren damit nicht die Kanäle 13.
[0085] An der Kontaktstelle zu den Trennrippen 12 haben die Stützrippen 18 die gleiche Höhe
14 wie die Trennrippen 12, damit eine solide Verbindung besteht.
[0086] Figur 7 zeigt den erfindungsgemässen Produktträger 1 in einer vierten perspektivischer
Ansicht auf die Unterseite und Figur 8 ein Detail aus Figur 7. Die Trennrippen 12
weisen eine geringere Längsausdehnung 16 in Breitenrichtung B auf als die Breite b
des Produktträgers 1 (siehe Figur 1). Somit reichen die Trennrippen nicht in die Antriebsausnehmung
7 hinein und behindern nicht den Platz, den die Mitnehmer (siehe Figur 9) benötigen.
[0087] Die parallel zu den Breitkantleisten 9 angeordneten Stützleisten 20 weisen Ausnehmungen
28 auf, welche zu den Führungsausnehmung 10 in den Breitkantleisten 9 in Längsrichtung
L fluchten.
[0088] Die Höhe 14 der Trennrippen 12 (siehe Figur 5) ist auch kleiner als die Höhe 17 der
Breitkantleisten 9 an den Führungsausnehmungen 10. Die Trennrippen reichen daher auch
nicht in den Bereich, den die Ausnehmungen 28 und die Führungsausnehmungen 10 aufspannen.
[0089] Die Ausnehmungen 28 und die Führungsausnehmungen 10 bieten somit eine Auflagefläche
für eine Stegführung 102 (siehe Figur 9).
[0090] Die Ausnehmungen 28 und die Führungsausnehmungen 10 habe eine Breitenausdehnung 11
von kleiner 10% der Breite b des Produktträgers 1 (siehe Figur 1).
[0091] Der Teil 24 der Kontur der Führungsausnehmung 10, der an die von der Oberseite 2
wegweisenden Kante 23 der Breitkantleisten 9 anstösst, schliesst mit der von der Oberseite
2 wegweisenden Kante 23 der Breitkantleisten 9 einen Winkel α von etwa 90° ein.
[0092] Die Stegführung 102 (siehe Figur 9) hat daher in der Führungsausnehmung 10 einen
festen Halt und der Produktträger 1 kann seitlich nicht verrutschen.
[0093] Figur 9 zeigt eine erfindungsgemässe Transportvorrichtung 100 in Schnittansicht.
In der Transportvorrichtung 100 werden Produktträger 1 in Transportrichtung T, die
hier senkrecht zur Darstellungsebene verläuft, transportiert.
[0094] Die Transportvorrichtung 100 umfasst bezügliche der Transportrichtung gegenüberliegende
bewegbare Mitnehmer 101, welche den Produktträger 1 mitziehen. Die Mitnehmer 101 sind
an einer Schubleistenanordnung 103 angeordnet. Die Schubleistenanordnung 103 verfügt
über einen Antrieb 104, der die Mitnehmer 101 in Transportrichtung bewegt, danach
vertikal von einer Transportebene 105, in welcher sich die Oberfläche des Produktträgers
1 befindet, wegbewegt, danach entgegen der Transportrichtung bewegt und danach vertikal
zu der Transportebene 105 hinbewegt.
[0095] Dabei können die Mitnehmer 101 den nächsten Produktträger 1 greifen, der bei der
nächsten Vorwärtsbewegung der Mitnehmern 1 mitgezogen wird.
[0096] Die Transportvorrichtung 100 umfasst fünf Stegführungen 102, die jeweils in die Führungsausnehmungen
10 der Produktträger 1 eingreifen. Die Produktträger 1 erfahren somit eine Stütze
an der Unterseite 3, wenn sie einen Druck auf der Oberseite 2 erhalten, zum Beispiel
von einer Leckwalze 105.
[0097] Figur 10 zeigt einen Greifer 201 einer Roboteranordnung 200 mit einem Stapel von
Produktträgern 1 in Schnittansicht.
[0098] Der Greifer 201 umfasst eine Antriebseinheit 202, mit welcher der Abstand zwischen
den Greiferbacken 203 verändert werden kann. Der oberste Produktträger 1, der zum
Beispiel vom Stapel abgehoben werden soll, kann zwischen den Greiferbacken 203 eingeklemmt
werden.
[0099] Der Greifer 201 kann mehrere Produktträger 1, nämlich bis zu zehn Produktträger 1,
gleichzeitig aufnehmen. Hierzu besitzt er auf jeder Ebene 203 vier Bolzen 204, wobei
je zwei Bolzen auf gegenüberliegenden Seiten des Produktträgers 1 angeordnet werden
können, an um die Produktträger 1 einzeln aufzunehmen. Die Bolzen 204 werden von den
Längsseite 4 unter die Produktträger 1 gefahren.
[0100] Figur 11 zeigt ein zweites Beispiel für eine Roboteranordnung 200. Die Roboteranordnung
200 umfasst einen Greifer 201, mit dem eine Vielzahl von gestapelten Produktträgern
1 fixiert und transportiert werden kann.
Die Produktträger 1 können eine Breitenausdehnung 11 (siehe Figur 7) von 272mm bis
1500mm und eine Längsausdehnung 8 (siehe Figur 2) von 275mm bis 460mm aufweisen.
[0101] Die Produktträger 1 können Kunststoff, insbesondere Polycarbonat, oder Metall enthalten
oder daraus gefertigt sein.
[0102] Die Produktträger 1 können 5 bis 300 Alveolen 22 (siehe Figur 5) umfassen.
1. Produktträger (1) zum Transport von Lebensmittelprodukten, insbesondere Schokoladenprodukten,
in einer Transportvorrichtung (100), insbesondere in einer Anlage zur Herstellung
von Lebensmittelprodukten,
wobei der Produktträger (1) eine Oberseite (2) zum Auf- und/oder Einlegen von Produkten
und eine der Oberseite (2) gegenüberliegenden Unterseite (3) aufweist,
der Produktträger (1) eine rechteckige Grundform aufweist mit Längsseiten (4), die
eine Länge (l) in einer Längsrichtung (L) aufweisen, und mit Breitseiten (5), die
eine Breite (b) in einer Breiterichtung (B) senkrecht zur Längsrichtung (L) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Produktträger (1) an den Längsseiten (4) einander gegenüberliegende Längskantleisten
(6) besitzt, die jeweils eine Antriebsausnehmung (7) aufweisen,
wobei die Antriebsausnehmungen (7) der beiden Längskantleisten (6) zu einer von der
Oberseite (2) wegweisenden Richtung (R) offen sind, eine Längsausdehnung (8) von grösser
50%, bevorzugt grösser 80%, der Länge (l) des Produktträgers (1) aufweisen und in
sowie entgegen der Längsrichtung (L) Anschlagkanten (25) aufweisen,
und der Produktträger (1) an den Breitseiten (5) einander gegenüberliegende Breitkantleisten
(9) besitzt, die jeweils mindestens eine Führungsausnehmung (10) aufweisen, wobei
die Führungsausnehmungen (10) der Breitkantleisten (9) zu einer von der Oberseite
(2) wegweisenden Richtung (R) offen sind, eine Breitenausdehnung (11) von kleiner
10%, bevorzugt kleiner 5%, der Breite (b) des Produktträgers (1) aufweisen.
2. Produktträger (1) gemäss Anspruch 1, wobei
an der Unterseite (3) des Produktträgers (1) mindestens eine Trennrippe (12) angeordnet
ist, die sich senkrecht zur Längsrichtung (L) erstreckt, die mindestens zwei Kanäle
(13) bilden, welche zu einer von der Oberseite (2) wegweisenden Richtung (R) offen
sind, entlang derer Luft leitbar ist,
wobei die Trennrippen (12) insbesondere eine geringere Höhe (14) aufweisen als die
Höhe (15) der Längskantleisten (6) und/oder der Breitkantleisten (9).
3. Produktträger (1) gemäss Anspruch 2, wobei die Trennrippe (12) eine geringere Längsausdehnung
(16) aufweist als die Breite (B) des Produktträgers (1) und/oder
die Höhe (14) der Trennrippe (12) kleiner als oder gleich wie die Höhe (15) der Breitkantleisten
(9) an den Führungsausnehmungen (10) ist.
4. Produktträger (1) gemäss Anspruch 2 oder 3, wobei in den Kanälen (13) Verstärkungsrippen
(18) angebracht sind, die sich in Längsrichtung (L) erstrecken und die insbesondere
eine geringere Höhe (19) als die Trennrippe (12) aufweist.
5. Produktträger (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Längskantleisten
(6) und/oder die Breitkantleisten (9) zur Oberseite (2) des Produktträgers (1) hin
abgeschrägt sind, bevorzugt entlang der gesamten Länge (L) und/oder Breite (B).
6. Produktträger (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Produktträger
Stützleisten (20) umfasst, die jeweils parallel zu den Breitkantleisten (9) angeordnet
sind, die bevorzugt genauso viele Ausnehmungen (21) aufweisen wie die Breitkantleisten
(9).
7. Produktträger (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf der Oberseite
(2) der Produktträgers eine oder eine Mehrzahl von Alveolen (22) angeordnet ist.
8. Produktträger (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Länge (L) kürzer
als Breite (B) ist.
9. Produktträger (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jede der Breitkantleisten
(9) ein bis acht Führungsausnehmungen (10) aufweist.
10. Produktträger (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Teil (24) der
Kontur der Führungsausnehmung (10), der an die von der Oberseite (2) wegweisenden
Kante (23) der Breitkantleisten (9) anstösst, mit der von der Oberseite (2) wegweisenden
Kante (23) der Breitkantleisten (9) einen Winkel α von 85°-95° einschliesst.
11. Transportvorrichtung (100), insbesondere in einer Anlage zur Herstellung von Lebensmittelprodukten,
mit mindestens einem Produktträger (1) gemäss einem der Ansprüche 1-10.
12. Transportvorrichtung (100) nach Anspruch 11, umfassend mindestens einen bewegbaren
Mitnehmer (101), welche dazu ausgebildet sind, an einer der Anschlagkanten (25) des
Produktträgers (1) anzuliegen, um den Produktträger (1) mitzuziehen.
13. Transportvorrichtung (100) nach Anspruch 11 oder 12, umfassend mindestens einen Streckenabschnitt
mit mindestens einer Stegführung (102), bevorzugt drei bis acht Stegführungen (102),
die in die Führungsausnehmung (10) eingreifen.
14. Transportvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei der Mitnehmer
(101) an einer Schubleistenanordnung (103) angeordnet ist.
15. Transportvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, umfassend eine Roboteranordnung
(200) mit einem Greifer (201), der in die Führungsausnehmungen (10) des Produktträgers
(1) eingreift.