[0001] Die Erfindung betrifft eine Seilkrananlage mit wenigstens einem Laufwagen, wenigstens
einem Tragseil, an welchem der wenigstens eine Laufwagen verfahrbar angeordnet oder
anordenbar ist, wenigstens einem Zugseil (Umlaufseil), welches an dem wenigsten einen
Laufwagen angeordnet ist, und wenigstens einer Seilwindenvorrichtung zum Verfahren
des wenigstens einen Laufwagens, mittels welcher das wenigstens eine Zugseil auf-
und abwickelbar ist.
[0002] Solche Seilkrananlagen sind hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt und werden
häufig zur Holzbringung bei Forstarbeiten im unwegsamen Gelände und in Steillagen
eingesetzt. Beim Einsatz in Steillagen sind zwei verschiedene Arten der Bringung bekannt,
wobei eine davon die Bergabbringung ist.
[0003] Bei der Bergabbringung werden die gefällten Bäume mittels der Seilkrananlage von
einer Berg- oder Hanglage in eine Tallage transportiert. Dabei wird ein oder mehrere
gefällte Bäume an den Laufwagen angehängt, welcher dann entlang des Tragseils unter
Ausnützung der Erdbeschleunigung ins Tal fährt. Im Tal können die gefällten Bäume
weiterverarbeitet und/oder abtransportiert werden.
[0004] Um nun weitere Bäume fördern zu können, muss der Laufwagen wieder in die Berg- oder
Hanglage befördert werden. Dazu sind die Seilwindenvorrichtung und das Zugseil vorgesehen.
Das Zugseil ist als Umlaufseil ausgebildet. Das heißt, dass das Zugseil am Laufwagen
angeordnet ist und am höchsten Punkt der Seilkrananlage (Berg- oder Hanglage) umgelenkt
und zur Seilwindenvorrichtung geführt wird. Durch Aufwickeln des Zugseils mittels
der Seilwindenvorrichtung kann der Laufwagen wieder in die Berg- oder Hanglage geführt
werden.
[0005] Zum Antrieb der Seilwindenvorrichtung wird im Stand der Technik ein Verbrennungsmotor
eingesetzt. Das ist mit einigen Nachteilen verbunden.
[0006] Insbesondere belasten Verbrennungsmotoren aufgrund großer Schadstoff- und Geräuschemission
die Umwelt stark. Vor allem im Bereich der Forstwirtschaft ist das hinsichtlich der
Auswirkungen auf das Ökosystem Wald besonders problematisch. Außerdem wird die potentielle
Lageenergie der Bäume, welche durch den Höhenunterschied zwischen Berg- oder Hanglage
und Tallage entsteht, nicht sinnvoll genutzt. Vielmehr wird diese Energie durch notwendige
Bremssysteme ungenutzt, beispielsweise als Wärmeenergie, in die Umwelt freigegeben.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die zuvor beschriebenen Nachteile zumindest teilweise
zu beheben und einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Seilkrananlage anzugeben.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1.
[0009] Erfindungsgemäß ist demnach zuerst vorgesehen, dass die Seilwindenvorrichtung wenigstens
einen Elektromotor zum Betrieb der wenigstens Seilwindenvorrichtung umfasst. Dadurch
lassen sich die durch Verbrennungsmotoren verursachten Probleme beheben. Ein Elektromotor
hat auch noch weitere Vorteile, beispielsweise das bereits von Anfang an zur Verfügung
stehenden, große Drehmoment. Oft wird nämlich ein Baum an den Laufwagen angehängt
und dann durch Verfahren des Laufwagens angehoben oder von seinem Lagerplatz wegbewegt.
Insbesondere wenn Bäume schon länger lagern, können diese im Untergrund eingewachsen
oder eingesunken sein. Dann ist dieses Drehmoment von Vorteil, um die Bäume trotzdem
einfach bewegen zu können.
[0010] Allerdings ist ein einfacher Austausch eines Verbrennungsmotors durch einen Elektromotor
nicht ohne Weiteres möglich. Insbesondere die Energieversorgung des Elektromotors
stellt eine große Herausforderung dar.
[0011] Im Regelfall finden Holzschlägerungen an abgelegenen und schwer zugänglichen Orten
statt. Eine Versorgung des Elektromotors über das Stromnetz ist deshalb praktisch
nicht möglich.
[0012] Auch eine Versorgung über einen Akku ist nicht sinnvoll umzusetzen. Entweder müsste
der Akku extrem groß dimensioniert sein, um auch für mehrtägig andauernde Holzbringarbeiten
ausreichend Energie zur Verfügung stellen zu können. Ein solcher Akku als auch sein
Transport zum Einsatzort wären aber nicht wirtschaftlich umsetzbar. Oder aber der
Akku müsste nach jedem Arbeitstag erneut aufgeladen werden, wozu er zu einer geeigneten
Ladestation transportiert werden müsste.
[0013] Den Elektromotor oder einen den Elektromotor speisenden Energiespeicher über eine
Photovoltaikanlag zu betreiben oder zu laden ist ebenfalls nicht zielführend. Das
liegt zum einen daran, dass im Wald und auch in schattigen Hanglagen zu wenig Sonnenlicht
vorherrscht, als dass eine Photovoltaikanlage ausreichend Energie produzieren könnte.
Zudem könnte eine Photovoltaikanlage leicht beschädigt werden.
[0014] Erfindungsgemäß ist demnach weiter vorgesehen, dass der wenigstens eine Elektromotor
als Generator betreibbar ist, wobei der wenigstens eine als Generator betriebene Elektromotor
durch eine Verfahrbewegung des wenigstens einen Laufwagens antreibbar ist.
[0015] Dadurch kann einerseits die potentielle Lageenergie der gefällten Bäume beim Bergabtransport
derselben genutzt werden. Der Laufwagen mitsamt den gefällten Bäumen fährt aufgrund
der Gravitation entlang des Tragseils nach unten. Dabei wird das Zugseil über die
Umlenkung abgewickelt. Beim Abwickeln des Zugseils kann der wenigstens eine Elektromotor
als Generator betrieben und durch das Abwickeln angetrieben werden. Dadurch kann die
potentielle Lageenergie der gefällten Bäume in nutzbare, elektrische Energie umgewandelt
werden.
[0016] Diese elektrische Energie kann dann in weiterer Folge, auch unter Zwischenschaltung
eines Energiespeichers, dazu genutzt werden, den Elektromotor zu speisen, um den Laufwagen
wieder in eine Berg- oder Hanglage zu verfahren. Somit wird durch den Erfindungsgegenstand
auch die Problematik der Energieversorgung des Elektromotors behoben.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0018] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die wenigstens Seilwindenvorrichtung wenigstens
eine Seiltrommel umfasst, auf welche das wenigstens eine Zugseil auf- und abwickelbar
ist.
[0019] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Seiltrommel vom
wenigstens einen Elektromotor antreibbar ist und/oder der wenigstens eine als Generator
betriebenen Elektromotor beim Ab- oder Aufwickeln des Zugseils von der wenigstens
einen Seiltrommel antreibbar ist.
[0020] Dies stellt eine einfache Möglichkeit dar, eine Abwickelbewegung des Zugseils beim
Abwickeln in eine Antriebsbewegung für den wenigstens einen als Generator betrieben
Elektromotor umzusetzen.
[0021] Vorteilhafterweise kann die Seilkrananlage wenigstens einen Energiespeicher zur Speisung
des wenigstens einen Elektromotors umfassen, wobei der wenigstens eine Energiespeicher
über den wenigstens einen als Generator betriebenen Elektromotor aufladbar ist.
[0022] Über den wenigstens einen Energiespeicher kann die vom als Generator betriebenen
Elektromotor erzeugte Energie zwischengespeichert werden, bis sie benötigt wird, beispielsweise
zum Betreiben des wenigstens einen Elektromotors. Da der wenigstens eine Energiespeicher
bei jeder Bergabfahrt des Laufwagens aufgeladen wird, kann er deutlich kleiner dimensioniert
werden, als wenn er beispielsweise nur jeden Tag einmal aufgeladen werden könnte.
[0023] Insbesondere kann der Energiespeicher als Akkumulator ausgeführt sein. Nachdem keine
übermäßig großen Kapazitäten benötigt werden und der Akku im Wesentlichen stationär
ist, kann hier ein kostengünstiger Bleiakku oder Ähnliches zum Einsatz kommen. Selbstverständlich
sind auch andere Akku-Technologien oder andere Energiespeicher, wie etwa physikalische
Energiespeicher, grundsätzlich denkbar.
[0024] Es kann auch vorteilhaft sein, wenn die Seilkrananlage ein Batteriemanagementsystem
(BMS) zur Überwachung, Regelung und zum Schutz des wenigstens einen Energiespeichers
aufweist.
[0025] Damit kann ein sicheres und effizientes Laden und Entladen des wenigstens einen Energiespeichers
gewährleistet werden.
[0026] Es kann dabei vorgesehen sein, dass das Batteriemanagementsystem zumindest einen
der folgenden Parameter überwacht und/oder regelt: Ladegrad (State of Charge, SoC),
Spannung, Strom, Stromentnahme oder -aufnahme, Temperatur, Alterungsgrad (State of
Health, SoH).
[0027] Wenn das Batteriemanagementsystem Teil des wenigstens einen Energiespeichers ist,
so kann eine kompakte und kleine Bauweise der Kranseilanlage begünstigt werden.
[0028] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung
eine Ladeeinheit umfasst, über welche wenigstens ein externer Verbraucher mit einer
vom wenigstens einen als Generator betriebenen Elektromotor erzeugten Energie und/oder
einer im Energiespeicher gespeicherten Energie gespeist werden kann.
[0029] Somit kann überschüssige Energie, welche durch den wenigstens einen als Generator
betriebenen Elektromotor erzeugt wird, sinnvoll weitergenutzt werden.
[0030] Die Ladeeinheit kann dabei zumindest eine, vorzugsweise mehrere, Schnittstellen zum
Anschluss externer Verbraucher aufweisen. Die Schnittstellen können beispielsweise
reguläre 230V Steckdosen, 400V Drehstromsteckdosen, oder Type-2 Steckdosen zum Laden
von Elektrofahrzeugen umfassen. Grundsätzlich ist es jedoch denkbar, Steckdosen jeden
Typs einzusetzen.
[0031] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Ladeeinheit eine Stromrichtereinheit umfasst.
[0032] Die Stromrichtereinheit kann dabei beispielsweise Wechselrichter, Hoch- und/oder
Tiefstellsetzer und so weiter umfassen, um verschiedenste Schnittstellen bedienen
zu können.
[0033] Vorteilhafterweise kann auch vorgesehen sein, dass die Ladeeinheit zum Bidirektionalen
Laden ausgebildet ist.
[0034] Dadurch ist es möglich, den wenigstens Energiespeicher über den wenigstens einen
externen Verbraucher zu laden.
[0035] Als externe Verbraucher können beispielsweise elektrische Motorsägen, elektrische
Entaster, elektrische Entrindungsmaschinen, mobile, elektrische Sägewerke oder auch
Elektroautos, -bagger, -LKWs oder dergleichen vorgesehen sein. Im Wesentlichen kann
also jedes elektrisch betriebene Gerät oder Fahrzeug über die durch den wenigstens
einen als Generator betriebenen Elektromotor erzeugte Energie geladen werden. Die
Seilkrananlage agiert sozusagen als "Kraftwerk", welches aus der potentiellen Energie
der gefällten Bäume nutzbare, elektrische Energie erzeugt.
[0036] Die erzeugte und damit zur Verfügung stehende Energie hängt wesentlich von der Anzahl
der transportierten Bäume ab. In der folgenden "Proof-of-Concept" Berechnung soll
überschlagsmäßig dargelegt werden, dass durch eine Seilkrananlage tatsächlich genug
Energie bereitgestellt werden kann, um beispielsweise ein Elektroauto zu laden.
[0037] Geht man von nur einem Baum Zuladung pro Bergabfahrt des Laufwagens aus, so kann
mit einer Zuladung von m = 2000kg am Laufwagen ausgegangen werden. Es werden als Höhenunterschied
dH = 200m und F = 30 Fahrten pro Tag angenommen.
[0038] Damit ergibt sich die theoretisch erreichbare Energie bei diesen Werten zu:

[0039] Bezieht man auch noch die Wirkungsgrade des Energiespeichers η
Akku=0,9, des als Generator betriebenen Elektromotors η
Gen=0,92, der restlichen elektrischen Bestandteile η
E=0,95 und der Mechanik η
m=0,99 ein, so ergibt sich die tatsächlich nutzbare Energie zu:

[0040] Somit beträgt die Energie, welche im schlechtesten Fall über einen Tag erzeugt und
zur Verfügung steht, 25,44 kWh. Im Regelfall werden natürlich mehrere Bäume an den
Laufwagen angehängt, wodurch sich die erzeugt Energie vervielfacht, bei im Schnitt
vier Bäumen pro Fahrt beispielsweise vervierfacht. Zudem werden meist auch mehr als
30 Fahrten pro Tag durchgeführt und auch größere Höhenunterschiede sind oftmals vorhanden.
[0041] Werden also beispielsweise im Schnitt vier Bäumen pro Fahrt transportiert, so stehen
zumindest rund 100 kWh zur Verführung, womit selbst die Elektroautos mit den derzeit
größten erhältlichen Akkukapazitäten vollständig geladen werden können.
[0042] Wie einleitend beschrieben, werden bei der Bergabbringung Bäume von einer Berg- oder
Hanglage in eine Tallage gefördert. Das heißt, die gefällten Bäume werden von oben
nach unten abtransportiert. Dadurch verkürzt sich im Laufe eines Holzbringprozesses
die Höhendifferenz, da ja die Bäume in einer höheren Lage nach einer gewissen Zeit
abtransportiert sind. Es würde sich also eine immer geringere Energieausbeute ergeben.
[0043] Bei geringere Höhendifferenz ergibt sich auch ein geringerer Weg, welchen die Bäume
gefördert werden müssen. Bei einem geringeren Weg kann jedoch auch die Last, also
die Masse, welche mit dem Laufwagen transportiert wird, erhöht werden. Dadurch können
die durch die geringere Höhendifferenz entstandenen Verlust kompensiert und eine im
Wesentlichen konstante Energieausbeute sichergestellt werden.
[0044] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Laufwagen wenigstens zwei Laufrollen,
über welche der Laufwagen verfahrbar an einem Tragseil anordenbar ist, wenigstens
eine Hubwinde und eine Antriebseinheit zum Antreiben der wenigstens einen Hubwinde,
und einen weiteren Energiespeicher zur Speisung der Antriebseinheit umfasst, wobei
der weitere Energiespeicher über einen mit dem Laufwagen mitfahrenden Generator aufladbar
ist.
[0045] Bei Seilkranlaufwagen aus dem Stand der Technik ist es üblich, dass die Antriebseinheit
einen Verbrennungsmotor zum Antreiben der wenigstens einen Hubwinde umfasst. Dies
ist mit mehreren Nachteilen verbunden. Einerseits sind die Ansprüche an einen solchen
Verbrennungsmotor ob der auftretenden Schräglagen, Erschütterungen sowie Abgasnormen
äußerst hoch, was sich negativ auf den Kostenaufwand auswirkt. Andererseits belasten
Verbrennungsmotoren aufgrund großer Schadstoff- und Geräuschemission die Umwelt stark.
Außerdem wird Energie, welche bei der Lastfahrt talwärts entsteht und genutzt werden
könnte (Rekuperation), durch den benötigten Bremsvorgang verschwendet.
[0046] Ist ein Elektromotor zum Antrieb der wenigstens einen Hubwinde vorgesehen, so ergibt
sich das Problem der Energieversorgung. Energiespeicher, welche bezüglich ihrer Abmessungen
für einen solchen Laufwagen in Frage kommen, weisen in der Regel eine zu geringe Kapazität
für einen sinnvollen Betrieb des Laufwagens auf. Zudem kann Bewegungsenergie, welche
bei der Lastfahrt talwärts zur Verfügung stünde, bei einem Laufwagen ohne Energierückgewinnung
nicht genutzt werden.
[0047] Wenn vorgesehen ist, dass der Energiespeicher über einen mit dem Laufwagen mitfahrenden
Generator aufladbar ist, kann das Problem der Energieversorgung gelöst werden, indem
der Energiespeicher während des Betriebs des Laufwagens durch den mitfahrenden Generator
aufgeladen wird. Somit kann ein Energiespeicher mit niedrigerer Kapazität und demnach
passenden Abmessungen eingesetzt werden, da ja der Energiespeicher während des Betriebs
des Laufwagens immer wieder aufgeladen wird.
[0048] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Generator durch eine Verfahrbewegung des
Laufwagens und/oder durch einen Abrollvorgang der wenigstens einen Hubwinde angetrieben
ist.
[0049] Dadurch wird der Energiespeicher bei den (recht zahlreichen) Verfahrbewegungen des
Laufwagens und/oder Abrollvorgängen der Hubwinde aufgeladen und ermöglicht einen energieautonomen
Einsatz des Laufwagens beim Zuzug oder der Lastaufnahme mit der Hubwinde.
[0050] Es kann auch ein weiteres Batteriemanagementsystem zur Überwachung, Regelung und
zum Schutz des weiteren Energiespeichers vorgesehen sein.
[0051] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Generator über eine Parabolscheibe angetrieben
ist.
[0052] Insbesondere kann auch vorgesehen sein, dass der Generator über eine Parabolscheibe,
welche von einem Zugseil (Umlaufseil) umwickelt wird, angetrieben ist.
[0053] Diese Ausführungsbeispiele stellen eine unkomplizierte, kostengünstige und effiziente
Möglichkeit zum Aufladen des Energiespeichers dar, da der Energiespeicher bei jeder
Verfahrbewegung des Laufwagens geladen wird. Fährt der Laufwagen abwärts, so kann
durch den Generator auch eine Bremswirkung erzeugt werden. Somit erfährt der Generator
eine doppelte Nutzbarkeit.
[0054] Als Parabolscheibe wird in der vorliegenden Anmeldung eine Scheibe bezeichnet, deren
außenliegende Laufrille zur Aufnahme der Zugseilumwicklung(en) im Querschnitt eine
parabelförmige Kontur aufweist.
[0055] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Generator als Antriebseinheit genützt wird,
mittels des über die Parabolscheibe geführten Zugseiles das Verfahren des Laufwagens
unterstützt.
[0056] Dies ist vorteilhaft, wenn Gegensteigungen am Tragseil vorhanden sind, besipielsweise
wenn ein Tragseil in flachen Abschnitten stark zwischen zwei Stützen einer Seilkrananlage
durchhängt. Durch die Unterstützung mittels des als Antriebseinheit genützten Generators
können solche Abschnitte problemlos passiert werden.
[0057] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Antriebseinheit einen Elektromotor umfasst,
wobei der Elektromotor bei einem Abrollvorgang der wenigstens einen Hubwinde vorzugsweise
als Generator betreibbar ist.
[0058] Somit kann auch diese Energie zum Aufladen des Energiespeichers genutzt werden. Auch
hier kann der als Generator betriebene Elektromotor als Bremse fungieren. Es wird
also Energie rekuperiert.
[0059] Gemäß einem Aspekt der Erfindung können der wenigstens eine Laufwagen und die wenigstens
eine Hubwinde gleichzeitig betreibbar sein und durch den möglichen Einsatz des Generators
als Antriebseinheit kann über das um die Parabolscheibe gewickelte Zugseil das Verfahren
des Laufwagens am Tragseil unterstützt werden.
[0060] Besonders vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass mittels der Steuereinheit
der wenigstens eine Energiespeicher in Abhängigkeit eines Ladezustands des weiteren
Energiespeichers und/oder der weitere Energiespeicher in Abhängigkeit eines Ladezustands
des wenigstens einen Energiespeichers aufladbar sind/ist
[0061] Dadurch kann jeweils jener Energiespeicher aufgeladen werden, welcher am meisten
Energie benötigt. Ist bereits einer der Energiespeicher vollständig geladen, so kann
der andere Energiespeicher geladen werden. Dadurch kann möglichst viel Energie in
nutzbare, elektrische Energie umgewandelt werden.
[0062] In einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Laufwagen
und/oder die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung über eine Fernsteuerung, vorzugsweise
eine Funkfernsteuerung, fernsteuerbar ist.
[0063] Der wenigstens eine Laufwagen und/oder die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung
können/kann dazu bevorzugt ein Funkmodul zum Empfangen und/oder Senden von Daten von
der oder an die Fernsteuerung aufweisen.
[0064] Eine Fernsteuerbarkeit des wenigstens einen Laufwagens und/oder der wenigstens einen
Seilwindenvorrichtung bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen stellt es die einfachste
Möglichkeit der Steuerung des wenigstens einen Laufwagens dar. Zum anderen kann ein
Benutzer über eine Fernsteuerung somit nicht nur die wenigstens eine Hubwinde steuern,
sondern auch Parameter und Eigenschaften der Antriebseinheit, des Energiespeichers
und/oder des Generators empfangen und überwachen sowie verändern. Ist auch die Seilwinde
über die Fernsteuerung steuerbar, so können ein oder auch mehrere Benutzer über die
Fernsteuerung eine komplette Seilkrananlage bedienen.
[0065] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung,
der wenigstens eine Laufwagen und/oder der wenigstens eine externe Verbraucher in,
vorzugsweise drahtloser, Datenverbindung miteinander stehen.
[0066] Dadurch wird grundsätzlich eine Kommunikation zwischen der wenigstens einen Seilwindenvorrichtung,
Laufwagen und/oder dem wenigstens einen externen Verbraucher ermöglicht. In Zusammenspiel
mit weiteren Bestandteilen einer Seilkrananlage, insbesondere der im Folgenden beschriebenen
Steuereinheit, kann diese Datenverbindung für eine Vielzahl an Einsatzzwecken genutzt
werden.
[0067] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Seilkrananlage wenigstens eine Steuereinheit
zur Steuerung und/oder Regelung
- des wenigstens einen Elektromotors,
- des wenigstens einen Energiespeichers,
- der Ladeeinheit,
- der Antriebseinheit,
- des Generators,
- des weiteren Energiespeichers,
- einer Fernsteuerung, und/oder
- einer Datenverbindung
umfasst.
[0068] Über die Steuereinheit kann somit die gesamte Seilkrananlage gesteuert und/oder geregelt
werden. Insbesondere jedoch kann das Zusammenspiel der Energiespeicher und Elektromotoren
oder Generatoren miteinander gesteuert und geregelt werden.
[0069] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Steuereinheit
an oder in der wenigstens einen Seilwindenvorrichtung und/oder an oder in dem wenigstens
einen Laufwagen oder gesondert von der wenigstens einen Seilwindenvorrichtung und
dem wenigstens einen Laufwagen angeordnet ist.
[0070] Im Regelfall wird die Steuereinheit an oder in der wenigstens einen Seilwindenvorrichtung
angeordnet sein, da bei der wenigstens einen stationären Seilwindenvorrichtung Platzbedarf
und Gewicht eine geringere Rolle spielen als beispielsweise beim Laufwagen.
[0071] Es kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Laufwagen eine weitere Steuereinheit
zur Steuerung und/oder Regelung des Laufwagens, insbesondere der Antriebseinheit,
des Generators und/oder des weiteren Energiespeichers, aufweist.
[0072] Dadurch kann die Steuereinheit der Seilkrananlage entlastet werden, da nicht alle
Steuer- und/oder Regelprozesse über die Steuereinheit abgewickelt werden müssen. Zudem
können Steuer- und/oder Regelprozesse, welche nur den Laufwagen betreffen, schneller
abgearbeitet werden, da nicht erst Daten zwischen dem Laufwagen und der Steuereinheit
übertragen, dann an der Steuereinheit verarbeitet und schlussendlich wieder an den
Laufwagen gesendet werden müssen.
[0073] Wird der Elektromotor als Generator betrieben, so wirkt dieser auch als Bremse, welche
über das Bremsen der Seiltrommel die Bewegung des Laufwagens bremst.
[0074] Zusätzlich dazu kann auch vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung
wenigstens eine Bremseinrichtung aufweist.
[0075] Diese Bremseinrichtung dient dazu, den wenigstens einen Laufwagen für den Fall zu
Bremsen, dass die Bremsleistung über den wenigstens einen als Generator betriebenen
Elektromotor zu gering oder aber alle Energiespeicher voll sind und somit keine Bremsleistung
mehr erzielt werden kann.
[0076] Eine solche Bremseinrichtung kann beispielsweise ein elektrodynamischer (Wirbelstrombremse)
oder hydrodynamischer Retarder oder aber auch ein Windflügel sein.
[0077] Zudem kann vorteilhafterweise ein vorzugsweise mechanischer Totmannschalter vorgesehen
sein, welcher für den Fall eines Stromausfalls oder dergleichen den Laufwagen bremst.
[0078] Es kann auch eine Benutzerschnittstelle, vorzugsweise an der Seilwindenvorrichtung
und/oder an der Fernsteuerung vorgesehen sein.
[0079] Diese Benutzerschnittstelle kann verschiedenste Daten anzeigen, beispielsweise den
Ladezustand des Energiespeichers und/oder des weiteren Energiespeichers, den Energieverbrauch
des wenigstens einen externen Verbrauchers usw.
[0080] Es ist auch eine Warneinrichtung denkbar. Sind beide Energiespeicher vollständig
geladen, so kann diese Warneinrichtung einen Benutzer warnen, dass bei der nächsten
Talfahrt Energie in nicht nutzbare Energie (Wärmeenergie beim Bremsen) umgewandelt
wird.
[0081] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Seilkrananlage eine Zielautomatik aufweist.
[0082] Ohne Zielautomatik ist ein Bediener, ein sogenannter Windenmaschinist, notwendig,
welcher den Laufwagen vor jeder Stütze abbremst, um ein sicheres Überfahren der Stützen
zu gewährleisten.
[0083] Mittels einer Zielautomatik ist dies nicht mehr nötig, der Laufwagen wird automatisch
entsprechend herabgebremst. Dazu muss lediglich nach dem Aufstellen der Seilkrananlage
eine Programmierfahrt erfolgen.
[0084] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Seilkrananlage in einem Transportzustand
maximale Abmessungen (L x B x H) von 5,8 m x 2,3 m x 2,3 m aufweist.
[0085] Dadurch ist es möglich, die Seilkrananlage im Transportzustand in einen 20-Fuß ISO-Container
zu verladen. Somit ist die Seilkrananlage einfach zu transportieren.
[0086] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Seilkrananlage in einem Betriebszustand zumindest
teilweise auf einem Transportfahrzeug, beispielsweise einem LKW oder Anhänger, verbleibt.
[0087] Beispielsweise können ein Kippmastseilgerät und die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung
stationär am Transportfahrzeug angeordnet sein. Dies begünstigt ein schnelles Aufstellen
und Abbauen der Seilkrananlage.
[0088] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0089] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der
Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Seilkrananlage,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht eines Laufwagens,
- Fig. 3a
- eine schematische Frontansicht eines Laufwagens,
- Fig. 3b
- eine schematische Rückansicht eines Laufwagens, und
- Fig. 4
- ein schematisches Blockschaltbild einer Seilkrananlage.
[0090] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Seilkrananlage 1. Es ist ein
Tragseil 2 erkennbar, wobei ein Laufwagen 100 am Tragseil 2 über Laufrollen 102 verfahrbar
gelagert ist. Die Laufrollen 102 sind dabei an Trägerarmen 112 angeordnet.
[0091] Das Tragseil 2 wird über Lagerrollen 2a zwischen zwei Bäumen gespannt und anschließend
am Boden abgespannt (nicht erkennbar). Das Tragseil 2 kann aber beispielsweise auch
zwischen einem Baum und einem Kippmastseilgerät, zwischen zwei Kippmastseilgeräten
oder zwischen anderen, geeigneten Objekten gespannt werden.
[0092] Ein Zugseil 3 ist an einem Ende am Laufwagen 100 angeordnet und kann über eine Seilwindenvorrichtung
4 auf- bzw. abgerollt werden. Über die Umlenkrolle 3a ist das Zugseil (Umlaufseil)
3 derart geführt, dass ein Aufrollen des Zugseils 3 mittels der Seilwindenvorrichtung
4 zu einer Bewegung des Laufwagens 100 in Richtung der Umlenkrolle 3a führt. Eine
zweite Umlenkrolle 3b dient dazu, das Zugseil 3 parallel zum Tragseil 2 zu führen.
[0093] Fährt der Laufwagen 100 talwärts, also in Richtung der Seilwindenvorrichtung 4, so
wird das Zugseil 3 von einer nicht ersichtlichen Seiltrommel 4a abgerollt. Beim Abrollen
treibt die Seiltrommel 4a den als Generator betriebenen Elektromotor 5 (nicht sichtbar)
an, wodurch die potentielle Energie des Laufwagens 100 mit der Last in Form eines
Baums in nutzbare, elektrische Energie umgewandelt und der Laufwagen 100 dabei auch
gebremst wird.
[0094] Auch hier besteht wiederum die Möglichkeit die Umlenkrollen 3a und 3b nicht an einem
Baum, sondern an einem Kippmastseilgeräten oder einem anderen, geeigneten Objekt anzuordnen.
[0095] Diese Energie kann dann für das Betreiben des Elektromotors 5 genutzt werden. Dazu
kann die Energie in dem Energiespeicher 6 zwischengespeichert werden. Der Energiespeicher
6 ist nicht dargestellt, kann aber beispielsweise an die Seilwindenvorrichtung 4 angrenzend
sein.
[0096] Über Schnittstellen 7a einer Ladeeinheit 7 können auch verschiedene externe Verbrauch
V mittels der erzeugten Energie geladen und/oder betrieben werden. Beispielhaft sind
hier eine Elektrokettensäge und ein Elektro-LKW dargestellt.
[0097] Das Zugseil 3 wird auch in den Laufwagen 100 geführt, was vor allem in der Figur
2 besser ersichtlich ist.
[0098] Der Laufwagen umfasst eine Hubwinde 103 mit einem Hubseil 103a. Am Hubseil 103a ist
ein Befestigungsmittel 103b vorgesehen, über welches Lasten am Hubseil 103a befestigt
werden können. Das Hubmittel 103b kann beispielsweise eine Schlaufe, ein Greifer oder
dergleichen sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Last ein Baum, grundsätzlich
können aber auch andere Lasten durch einen erfindungsgemäßen Laufwagen transportiert
werden.
[0099] Die Figur 1 zeigt weiters eine Fernsteuerung 8, über welche der Laufwagen 100 und
die Seilwindenvorrichtung 4 ferngesteuert werden können. Die drahtlose Verbindung
zwischen diesen Komponenten ist durch entsprechende Symbole gekennzeichnet.
[0100] Die Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Laufwagens 100. Es ist erkennbar,
wie der Laufwagen 100 über die Laufrollen 102 verfahrbar am Tragseil 2 angeordnet
ist.
[0101] Das Zugseil 3 ist an einem Anschlagpunkt 3c mit dem Laufwagen 100 verbunden und wird
in Zugrichtung Z bewegt, um den Laufwagen in Richtung der Umlenkrolle 3a zu Bewegen.
Nach der Umlenkung über die Umlenkrolle 3a wird das Zugseil 3, geführt durch die Führungsrolle
3d, in den Laufwagen 100 geführt. Das Zugseil 3 umschlingt dann im Laufwagen 100 die
Parabolscheibe 106.
[0102] Die Parabolscheibe 106 wird demnach bei jeder Bewegung des Zugseils 3 gedreht. Über
einen Riementrieb 107a wird die Drehbewegung der Parabolscheibe 106 auf einen Generator
107 übertragen, welcher die Drehbewegung in elektrische Energie umwandelt. Das Zugseil
3 wird dann über eine weitere Führungsrolle 3d wieder aus dem Laufwagen 100 herausgeführt.
[0103] Es ist weiters eine Hubwinde 103 mit einem Hubseil 103a erkennbar. Das Hubseil 103a
kann auf einer Trommel 103c der Hubwinde 103 auf- bzw. abgerollt werden. Die Trommel
103c wird dabei über einen Riementrieb 104b und über ein Getriebe mit Bremse 104c
von einem weiteren Elektromotor 104a der Antriebseinheit 104 angetrieben. Eine Hubseilführungsrolle
103d dient zum Führen des Hubseils 103a. Ein Hubmittel 103b ist lediglich angedeutet.
[0104] Beim Abrollen des Hubseils 103a, insbesondere wenn am Hubseil 103a eine Last hängt,
kann der weitere Elektromotor 104a als Generator betrieben werden und so die Drehbewegung
der Trommel 103c beim Abrollen über den Riementrieb 104b in elektrische Energie umwandeln.
[0105] Der Generator 107, der weiter Elektromotor 104a, der Energiespeicher 105, die weitereSteuereinheit
108 sowie das Funkmodul 110 sind entsprechend mit nicht dargestellten, elektrischen
Leitungen miteinander verbunden.
[0106] Der Energiespeicher 105 kann über die weitere Steuereinheit 108 mit der vom Generator
107 und/oder dem als Generator betriebenen weiteren Elektromotor 104a erzeugten Energie
geladen werden. Die weitere Steuereinheit 108 überwacht und regelt bzw. steuert den
Ladevorgang, sodass der Energiespeicher 105 stets ordnungsgemäß und effizient geladen
wird.
[0107] Über die Steuereinheit 108 kann zudem auch der weitere Elektromotor 104a gesteuert
werden. Entsprechende Steuerbefehle können beispielsweise von dem Funkmodul 110 empfangen
und durch die Steuereinheit 108 verarbeitet und weitergeleitet werden.
[0108] Durch diese weitere Steuereinheit 108 kann die Steuereinheit 9 entlastet werden,
da nur den Laufwagen 100 betreffende Steuer- und/oder Regelprozesse direkt am Laufwagen
100 durchgeführt werden können. Insbesondere kann die weitere Steuereinheit 108 auch
Befehle der Steuereinheit 9 empfangen, beispielsweise über das Funkmodul 110, und
weiterverarbeiten und weiterleiten.
[0109] Zudem können über das Funkmodul 110 auch Daten wie beispielsweise Sensordaten des
Generators 7, des weiteren Elektromotors 4a oder des weiteren Batteriemanagementsystems
105a an die Fernsteuerung 8 und/oder die Steuereinheit 9 zur weiteren Verarbeitung
gesendet werden.
[0110] Die Figur 3a zeigt eine schematische Frontansicht eines erfindungsgemäßen Laufwagens
100, die Figur 3b eine schematische Rückansicht eines erfindungsgemäßen Laufwagens
100.
[0111] Es ist erkennbar, dass der Laufwagen 100 einen Trägerbalken 111 aufweist, an welchem
auch die Trägerarme 112 befestigt sind. Die Trägerarme 112 sind dabei außermittig
angeordnet, die Laufrollen 102 jedoch mittig. Die Laufrollen 102 liegen auf dem Tragseil
2 auf. Es ist natürlich jede geeignete Konstellation an Laufrollen 102 denkbar und
nicht nur die hier dargestellte.
[0112] Über die Führungsrolle 3d wird das Zugseil 3 in den Laufwagen 100 hinein- und auf
die Parabolscheibe 106 hinaufgeführt. Das Zugseil 3 umschlingt dabei die Parabolscheibe
106 einmal oder auch zweimal, wodurch diese durch jede Bewegung des Zugseils 3 angetrieben
wird. Es ist erkennbar, dass das Zugseil 3 auf der Parabolscheibe 106 um einen Tragseildurchmesser
versetzt wird, was ein entsprechendes Umschlingen erst ermöglicht.
[0113] Die Parabolscheibe 106 ist über ein Getriebe 106a mit dem Riementrieb 107a verbunden,
welcher den Generator 107 antreibt.
[0114] In der Figur 3b ist weiters die Trommel 103c der Hubwinde 103 erkennbar. Auf der
Trommel 103c ist ein Teil des Hubseils 103a aufgerollt. Der abgerollte Teil des Hubseils
103a wird über die Hubseilführungsrolle 103d geführt.
[0115] Die Figur 4 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Seilkrananlage 1. Es sind
ein Blockschaltbild des Laufwagens 100 und der Seilwindenvorrichtung 4 erkennbar.
[0116] Über die Funkmodule 110 und 8a stehen der Laufwagen 100, die Seilwindenvorrichtung
4 und die Fernsteuerung 8 miteinander in Datenverbindung D. Die punktierten Linien
zeigen dabei an, dass es sich um eine drahtlose Verbindung handelt, während die durchgezogenen
Linien zwischen den Komponenten der Seilwindenvorrichtung 4 und des Laufwagens 100
auf eine kabelgebundene Verbindung hindeuten. Diese könnte beispielsweise über ein
Bus-System, wie etwa CAN-Bus, umgesetzt sein.
[0117] Es ist erkennbar, dass die weitere Steuereinheit 108 mit allen elektrischen Komponenten
des Laufwagens 100 und die Steuereinheit 9 mit allen elektrischen Komponenten der
Seilwindenvorrichtung 4 in Verbindung steht. Es ist dabei auch ein Batteriemanagementsystem
10 ersichtlich. Die Steuereinheit 9 steht zusätzlich über das Funkmodul 8a auch noch
mit der weiteren Steuereinheit 108 und dem wenigstens einen externen Verbraucher V
in Datenverbindung.
[0118] Die Steuereinheit 9 kann also von allen Teilsystemen der Seilkrananlage 1 sowie dem
wenigstens einen externen Verbraucher V Daten empfangen, als auch Befehle, Anweisungen
usw. an Teilsystem übermitteln.
[0119] Die Steuereinheit 9 koordiniert somit die gesamte Seilkrananlage 1. Nachfolgend werden
einige Beispiele angeführt, wie dieser Umstand vorteilhaft genützt werden kann.
[0120] Der Energiespeicher 6 ist vollständig geladen und ihm wird keine Energie, beispielsweise
durch externe Verbraucher V, entnommen. Der Laufwagen 100 fährt mitsamt Last talwärts
und muss gebremst werden.
[0121] Die Steuereinheit 9 kennt den Zustand der gesamten Seilkrananlage 1. Anstatt nun
den Laufwagen 100 über die wenigstens eine Bremseinheit zu bremsen, und dabei Energie
ungenützt in die Umwelt freizugeben, kann die Steuereinheit 9 den Generator 107 dazu
benützen, den Laufwagen 100 über die Parabolscheibe 106 zu Bremsen. Dadurch kann der
weitere Energiespeicher 105 geladenen werden.
[0122] Ist beispielsweise der weitere Energiespeicher 105 bereits vollständig geladen, der
Energiespeicher 6 aber nicht, so kann die Steuereinheit 9 den Laufwagen 100 nur über
den als Generator betriebenen Elektromotor 5 bremsen und dadurch den Energiespeicher
6 laden.
[0123] Zudem kann über die Steuereinheit 9 auch die benötigte Bremsleistung eingestellt
werden.
[0124] Sind beispielsweise Geschwindigkeitsdaten des Laufwagens 100 durch einen Geschwindigkeitssensor
bekannt, so kann über die Steuereinheit 9 auch eine Geschwindigkeit des Laufwagens
100 konstant gehalten werden. In Bereichen mit stärkerem Gefälle kann also der Laufwagen
100 stärker abgebremst und in flachen Abschnitten weniger stark gebremst oder sogar
druch den als Motor betriebenen Generator 107 und die Parabolscheibe 106 in einer
Verfahrbewegung unterstptzt werden.
Bezugszeichenliste:
[0125]
- 1
- Seilkrananlage
- 2
- Tragseil
2a Lagerrollen
- 3
- Zugseil
3a Umlenkrolle
3b zweite Umlenkrolle
3c Anschlagpunkt
3d Führungsrollen
- 4
- Seilwindenvorrichtung
4a Seiltrommel
- 5
- Elektromotor
- 6
- Energiespeicher
- 7
- Ladeeinheit
7a Schnittstelle
- 8
- Fernsteuerung
8a Funkmodul
- 9
- Steuereinheit
- 10
- Batteriemanagementsystem
- 100
- Laufwagen
- 102
- Laufrollen
- 103
- Hubwinde
103a Hubseil
103b Hubmittel
103c Trommel
103d Hubseilführungsrolle
- 104
- Antriebseinheit
104a weiterer Elektromotor
104b Riementrieb
104c Getriebe mit Bremse
- 105
- Energiespeicher
105a weiteres Batteriemanagementsystem
- 106
- Parabolscheibe
106a Getriebe
- 107
- Generator
107a Riemenantrieb
- 108
- Steuereinit
- 109
- Fernsteuerung
- 110
- Funkmodul
- 111
- Trägerbalken
- 112
- Trägerarme
- D
- Datenverbindung
- V
- externer Verbraucher
- Z
- Zugrichtung
1. Seilkrananlage (1) mit
- wenigstens einem Laufwagen (100),
- wenigstens einem Tragseil (2), an welchem der wenigstens eine Laufwagen (100) verfahrbar
angeordnet oder anordenbar ist,
- wenigstens einem Zugseil (3) (Umlaufseil), welches an dem wenigsten einen Laufwagen
(100) angeordnet ist, und
- wenigstens einer Seilwindenvorrichtung (4) zum Verfahren des wenigstens einen Laufwagens
(100), mittels welcher das wenigstens eine Zugseil (3) auf- und abwickelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung (4) wenigstens einen Elektromotor (5) zum
Betrieb der wenigstens einen Seilwindenvorrichtung (4) umfasst, und dass der wenigstens
eine Elektromotor (5) als Generator betreibbar ist, wobei der wenigstens eine als
Generator betriebene Elektromotor (5) durch eine Verfahrbewegung des wenigstens einen
Laufwagens (100) antreibbar ist.
2. Seilkrananlage nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung (4)
wenigstens eine Seiltrommel (4a) umfasst, auf welche das wenigstens eine Zugseil (3)
auf- und abwickelbar ist.
3. Seilkrananlage nach Anspruch 2, wobei die wenigstens eine Seiltrommel (4a) vom wenigstens
einen Elektromotor (5) antreibbar ist und/oder der wenigstens eine als Generator betriebenen
Elektromotor (5) beim Ab- oder Aufwickeln des Zugseils (3) von der Seiltrommel (4a)
durch die Seiltrommel (4a) antreibbar ist.
4. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Seilkrananlage (1) wenigstens
einen Energiespeicher (6) zur Speisung des wenigstens einen Elektromotors (5) umfasst,
wobei der wenigstens eine Energiespeicher (6) über den wenigstens einen als Generator
betriebenen Elektromotor (5) aufladbar ist.
5. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung
(4) eine Ladeeinheit (7) umfasst, über welche wenigstens ein externer Verbraucher
(V) mit einer vom wenigstens einen als Generator betriebenen Elektromotor (5) erzeugten
Energie und/oder einer im wenigstens einen Energiespeicher (6) gespeicherten Energie
gespeist werden kann.
6. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der wenigstens eine Laufwagen
(100) wenigstens zwei Laufrollen (102), über welche der wenigstens eine Laufwagen
(100) verfahrbar an einem Tragseil (2) anordenbar ist, wenigstens eine Hubwinde (103)
und eine Antriebseinheit (104) zum Antreiben der wenigstens einen Hubwinde (103),
und einen weiteren Energiespeicher (105) zur Speisung der Antriebseinheit (104) umfasst,
wobei der weitere Energiespeicher (105) über einen mit dem wenigstens einen Laufwagen
(100) mitfahrenden Generator (107, 104a) aufladbar ist.
7. Seilkrananlage nach Anspruch 6, wobei der Generator (107, 104a) durch eine Verfahrbewegung
des wenigstens einen Laufwagens (100) und/oder durch einen Abrollvorgang der wenigstens
einen Hubwinde (103) angetrieben ist.
8. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Antriebseinheit (104)
einen Elektromotor (104a) umfasst, wobei der Elektromotor (104a) bei einem Abrollvorgang
der wenigstens einen Hubwinde (103) vorzugsweise als Generator betreibbar ist.
9. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung
(4), der wenigstens eine Laufwagen (100) und/oder der wenigstens eine externe Verbraucher
(V) in, vorzugsweise drahtloser, Datenverbindung (D) miteinander stehen.
10. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der wenigstens eine Laufwagen
(100) und/oder die wenigstens eine Seilwindenvorrichtung (4) über eine Fernsteuerung
(8), vorzugsweise eine Funkfernsteuerung, fernsteuerbar ist.
11. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Seilkrananlage (1) wenigstens
eine Steuereinheit (9) zur Steuerung und/oder Regelung
- des wenigstens einen Elektromotors (5),
- des wenigstens einen Energiespeichers (6),
- der Ladeeinheit (7),
- der Antriebseinheit (104),
- des Generators (107, 104a),
- des weiteren Energiespeichers (105),
- einer Fernsteuerung (8), und/oder
- einer Datenverbindung (D)
umfasst.
12. Seilkrananlage nach Anspruch 11, wobei die wenigstens eine Steuereinheit (9) an oder
in der wenigstens einen Seilwindenvorrichtung (4) und/oder an oder in dem wenigstens
einen Laufwagen (100) oder gesondert von der wenigsten einen Seilwindenvorrichtung
(4) und dem wenigstens einen Laufwagen (100) angeordnet ist.
13. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei wenigstens eine der Laufwagen
(100) eine weitere Steuereinheit (108) zur Steuerung und/oder Regelung des Laufwagens
(100), vorzugsweise der Antriebseinheit (104), des Generators (107, 104a) und/oder
des weiteren Energiespeichers (105), aufweist.
14. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei mittels der Steuereinheit
(9) der wenigstens eine Energiespeicher (6) in Abhängigkeit eines Ladezustands des
weiteren Energiespeichers (105) und/oder der weitere Energiespeicher (105) in Abhängigkeit
eines Ladezustands des wenigstens einen Energiespeichers (6) aufladbar sind/ist
15. Seilkrananlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilkrananlage (1) in einem Transportzustand maximale Abmessungen von 5,8 m x
2,3 m x 2,3 m (L x B x H) aufweist.