Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Einzelfeuerstätte zum Verbrennen von Brennstoff, wie
Brennholz, mit einem Brennraum zum Aufnehmen des Brennstoffs, wobei der Brennraum
mit einem ersten Wandungselement und mit einem unmittelbar benachbarten Bodenelement
als zweites Wandungselement gestaltet ist.
[0002] Mit Einzelfeuerstätten der hier genannten Art werden feste Brennstoffe, wie insbesondere
Brennholz in Form von Stückgut oder Schüttgut, mit oberem Abbrand bzw. Durchbrand
der Heizgase verbrannt. Solche Einzelfeuerstätten sind insbesondere Brenneinsätze
von Kachelöfen oder Heizkaminen. Sie umfassen einen Brennraum mit einem Brennraumboden
auf den der Brennstoff durch eine zu öffnende Brennraumtüre eingelegt wird. Die Brennraumtüre
wird nachfolgend geschlossen, es handelt sich für den Verbrennungsvorgang also um
eine so genannte geschlossene Feuerstätte.
[0003] Bei der dortigen Verbrennung wird der Brennstoff zunächst unter hoher Temperatur
und mittels Zufuhr von Haupt-Verbrennungsluft, die Sauerstoff enthält, zu Brenngas
vergast. Das Brenngas wird dann zusammen mit Neben-Verbrennungsluft, die weiteren
Sauerstoff enthält, als Mischgas weiter oxidiert und damit zu Abgas verbrannt.
[0004] Die Verbrennungsluft wird dabei mittels einer Luftführungseinrichtung zum Brennraum
und in diesen hinein geleitet. Das Abgas wird aus der Einzelfeuerstätte mittels einer
Kamineinrichtung abgeführt.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Einzelfeuerstätte derart
zu gestalten, dass sie besonders kostengünstig herzustellen und wartungsarm sowie
auch emissionsarm zu betreiben ist.
Erfindungsgemäße Lösung
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer Einzelfeuerstätte zum Verbrennen von
Brennstoff gelöst, bei der ein Brennraum mit mindestens einem ersten Wandungselement
und mit einem unmittelbar benachbarten, insbesondere relativ dazu tiefer liegenden
Bodenelement als zweites Wandungselement gestaltet ist, wobei mit dem Bodenelement
eine Bodenmulde für ein darin brennendes Feuer geschaffen ist und an dem ersten Wandungselement
mindestens eine Öffnung ausgeformt ist, wobei durch die mindestens eine Öffnung hindurch
ein Strömungsweg für Verbrennungsluft geschaffen ist, die zu dem in der Bodenmulde
brennenden Feuer zuzuführen ist.
[0007] Mit der derartigen Ausgestaltung kann an einem in einer Bodenmulde brennenden Feuer
einer Einzelfeuerstätte in besonders vorteilhafter Weise Verbrennungsluft zugeführt
werden, welche sich dann dort, so hat die erfindungsgemäße Lösung gezeigt, im Hinblick
auf ein Anheizen des Feuers sowie auf die bei der Verbrennung entstehenden Abgase
sehr positive Auswirkungen zeigt. Zugleich entwickelt das in der Bodenmulde brennende
Feuer ein vorteilhaftes Glutbett, das als solches heiß gehalten wird.
[0008] Mit dem als zweites Wandungselement wirkenden Bodenelement ist erfindungsgemäß eine
Bodenmulde in einem Brennraumboden des Brennraums ausgeformt. In der derartigen Bodenmulde
ist dann der Brennstoff für die Verbrennung anzuordnen, wobei mittels der Muldenform
dieser Brennstoff umgriffen und damit von mehreren Seiten von Strahlungswärme der
dortigen Wandung temperiert ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
[0009] Die mindestens eine Öffnung ist vorzugsweise als eine Kerbenöffnung an dem ersten
Wandungselement ausgeformt und das Bodenelement ist direkt neben dem ersten Wandungselement
angeordnet und reicht dabei bis an diese mindestens eine Kerbenöffnung. Mit der derartigen
Ausgestaltung kann mittels zweier, nebeneinander angeordneter Wandungselemente ein
insbesondere rohrförmiger Strömungsweg für Verbrennungsluft ausgebildet werden, ohne
dass an einem der beiden Wandungselemente eine Bohrung oder sonstige zylindrische
Öffnung auszubilden wäre. Eine solche Bohrung wäre an Wandungselementen von Einzelfeuerstätten,
die dort besonders hohen Temperaturen ausgesetzt sind und daher aus besonders hitzebeständigem
Material herzustellen sind, nur mit vergleichsweise großem Aufwand und hohen Kosten
herzustellen.
[0010] Das erste Wandungselement ist vorzugsweise aus einem Metallwerkstoff gestaltet und
insbesondere das Bodenelement ist bevorzugt aus einem Schamottwerkstoff gestaltet.
Die derartigen Werkstoffe halten den im Brennraum möglichen, hohen Verbrennungstemperaturen
Stand und können dennoch gemäß der erfindungsgemäßen Vorgehensweise vorteilhaft verarbeitet
werden.
[0011] Das erste Wandungselement ist vorteilhaft als ein Leistenprofil mit einer Profilwandung
gestaltet und die Öffnung ist sich quer durch die Profilwandung hindurch erstreckend
ausgeformt. Ein solches Wandungselement kann sehr kostengünstig und dennoch formstabil
mittels Gießen hergestellt werden, ohne dass es dazu eines in die zugehörige Gießform
einzusetzenden Gießkerns bedarf.
[0012] Besonders vorteilhaft ist an dem ersten Wandungselement eine Reihe von nebeneinander
angeordneten Öffnungen ausgeformt. Mit der derartigen Reihe von Öffnungen ist eine
Art Düsenleiste zu schaffen, mittels der Verbrennungsluft in einem linearen Bereich
in den Brennraum und insbesondere in die dortige Bodenmulde einzublasen ist.
[0013] Das erste Wandungselement ist in besonders bevorzugter Weise als vom Brennraum aus
zu entnehmen gestaltet. Dies ist in Bezug auf die Reinigung des Brennraums sowie dortiger
Luftführungskanäle und auch im Hinblick auf eine weitere vorteilhafte Gestaltung des
Brennraums, wie sie nachfolgend beschrieben ist, von Vorteil.
[0014] Mit dem Bodenelement ist vorzugsweise eine Abdeckeinrichtung zum Abdecken eines Luftführungskastens
einer Luftführungseinrichtung zum Führen von Verbrennungsluft in den Brennraum gestaltet,
wobei insbesondere diese Abdeckeinrichtung als vom Brennraum aus zu entnehmen gestaltet
ist.
[0015] In dem Luftführungskasten ist vorteilhaft eine erste Steuereinrichtung zum Steuern
einer Haupt-Verbrennungsluft, eine zweite Steuereinrichtung zum Steuern einer Neben-Verbrennungsluft
und/oder eine Schalteinrichtung eines Türschalters einer den Brennraum wahlweise verschließenden
Brennraumtüre vorgesehen.
[0016] Besonders bevorzugt ist das erste Wandungselement an einem seitlichen Rand der Bodenmulde
angeordnet. Ferner sind vorteilhaft zwei erste Wandungselemente vorgesehen, die an
zwei einander gegenüberliegenden Rändern der Bodenmulde angeordnet sind. So kann an
diesen Rändern vorteilhaft Verbrennungsluft gezielt in den Brennraum und an den dort
vergasenden Brennstoff zugeführt werden.
[0017] Der erfindungsgemäße Brennraum ist schließlich vorteilhaft noch von einem Brennraumboden
begrenzt, in dem eine Luftführungsleitung zum Führen von Verbrennungsluft ausgebildet
ist, wobei mit dem mindestens einen ersten Wandungselement die Luftführungsleitung
nach oben hin abgedeckt ist. Die derart abgedeckte Luftführungsleitung ist von dem
ersten Wandungselement damit zugleich gegen einen Eintrag von Brennstoff und auch
Asche von oben her geschützt.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0018] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der
beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht im Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Einzelfeuerstätte,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Luftführungskastens der Einzelfeuerstätte gemäß
Fig. 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des unteren Teils eines Längsschnitts ähnlich zu Fig.
1,
- Fig. 4
- das Detail IV gemäß Fig. 1,
- Fig. 5
- den Schnitt V-V gemäß Fig. 1,
- Fig. 6
- eine Ansicht ähnlich zu Fig. 3 während der dortigen Montage einer Anschlusseinrichtung,
- Fig. 7
- den Schnitt VII-VII gemäß Fig. 6,
- Fig. 8
- das Detail VIII gemäß Fig. 7,
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Wandungselements des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1 und
- Fig. 10
- ein Diagramm zur Steuerung von Verbrennungsluft an der Einzelfeuerstätte gemäß Fig.
1.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0019] In den Fig. 1 bis 9 ist eine Einzelfeuerstätte 10 in Gestalt eines Kachelofen-Einsatzes
als Heizgerät veranschaulicht, das ein quaderförmiges Gehäuse 12 mit einem darin angeordneten
Brennraum 14 umfasst. Der Brennraum 14 ist ebenfalls im Wesentlichen quaderförmig
gestaltet und an seinem Brennraumboden 16, seinen Seitenwänden 18 sowie seiner Rückwand
20 mit flammfestem Schamottmaterial in Plattenform ausgekleidet. In einer zugehörigen
Vorderwand 22 des Brennraums 14 ist eine im Wesentlichen rechteckige Brennraumtüre
24 verbaut, mittels der der Brennraum 14 wahlweise geöffnet und verschlossen werden
kann. So kann ein zu verbrennender Brennstoff, wie insbesondere Brennholz als Stückgut
auf den Brennraumboden 16 gestapelt und dort verbrannt werden.
[0020] An der Oberseite des Brennraums 14 befindet sich eine Brennraumdecke 26 zum Ableiten
von Abgas aus dem Brennraum 14, wobei eine Verbrennungsluft von außerhalb des Brennraums
14 durch eine Luftführungseinrichtung 28 unten in den Brennraum 14 geleitet und mittels
einer Abgasabführeinrichtung 30 oben aus dem Brennraum 14 abgeleitet wird.
[0021] Zu der Luftführungseinrichtung 28 gehört eine im Wesentlichen rohrförmige Luftleitung
32, deren stirnseitiges Ende mittels einer Anschlusseinrichtung 34 an einen im Wesentlichen
quaderförmigen Luftführungskasten 36 angekoppelt ist. Der Luftführungskasten 36 befindet
sich unterhalb des Brennraumbodens 16.
[0022] Von dem Luftführungskasten 36 führt ein erster Luftführungskanal 38 zu einem ersten
Luftauslass 40 im Brennraum 14, der sich nahe dem unteren und/oder oberen Bereich
der Brennraumtüre 24 befindet. Die untere Luftzufuhr dient dabei insbesondere zur
Kühlung der Brennraumtüre 24. Die obere Luftzufuhr zum zuführen weiteren Sauerstoffs
zum Brenngas. Ferner zweigt von dem Luftführungskanal 38 oder wahlweise von dem Luftführungskasten
36 selbst ein zweiter Luftführungskanal 42 ab, der zu einem zweiten Luftauslass 44
nahe dem Brennraumboden 16 an eine dortige Bodenfläche 46 geführt ist. Mit den derartigen
Luftführungskanälen 38 und 42 wird Verbrennungsluft in den Brennraum 14 geführt, deren
Sauerstoff zur Verbrennung des Brennstoffs benötigt wird.
[0023] Ein dabei entstehendes Abgas wird mittels einer zur Abgasabführeinrichtung 30 gehörenden
Abgashaube 48 abgeführt. Diese Abgashaube 48 befindet sich an der Oberseite des Brennraums
14 und umfasst einen Nachbrennraum 50, der nach oben hin mittels eines kreisrunden
Abgasaustritts 52 offen gestaltet ist.
[0024] Der Brennraum 14 ist von zwei plattenförmigen Seitenwandelementen 54 sowie einem
plattenförmigen Rückwandelement 56 eingefasst und weist an seiner Unterseite zwei
mittige Bodenelemente 58 auf, die zweite Wandungselemente darstellen. Mit diesen beiden
Bodenelementen 58 ist eine Abdeckeinrichtung zum Abdecken des Luftführungskastens
36 geschaffen. Diese Abdeckeinrichtung ist durch den Brennraum 14 hindurch von einem
Nutzer oder Wartungspersonal der Einzelfeuerstätte 10 zu entnehmen, so dass der Luftführungskasten
36 dadurch von außen zugänglich wird.
[0025] Seitlich neben den Bodenelementen bzw. zweiten Wandungselementen 58 sind einander
gegenüberliegend zwei ebenfalls plattenförmige Bodenelemente 60 angeordnet. Zwischen
je einem dieser Bodenelemente 60 und dem benachbarten Bodenelement 58 befindet sich
ein erstes Wandungselement 62, mit dem eine Einleiteinrichtung für Verbrennungsluft
aus dem zweiten Luftführungskanal 42 am zweiten Luftauslass 44 gebildet ist. Das erste
Wandungselement 62 befindet sich dabei in einer Luftführungsleitung 64.
[0026] Unter den beiden mittigen Bodenelementen 58 befindet sich dabei eine Auflagefläche
66 aus Metallblech, die auf einem rahmenartigen Auflageelement 68 zum ersten Luftführungskanal
38 hin abgestützt ist (siehe Fig. 6 und 8). Nochmals weiter unten befindet sich dann
an der Unterseite des im Wesentlichen flächigen, kubischen Luftführungskanals 38 eine
ebenfalls aus Metallblech gestaltete Trennfläche 70, die an einem rahmenartigen Trennelement
72 zum Luftführungskasten 36 hin abtrennt (siehe Fig. 6). Zum oben genannten Öffnen
des Luftführungskasten 36 vom Brennraum 14 aus, werden außer den Bodenelementen 58
auch diese Auflagefläche 66 sowie diese Trennfläche 70 geöffnet und entnommen.
[0027] In dem dann von oben her zugänglichen Luftführungskasten 36 sind eine erste Steuereinrichtung
74 zum Steuern einer in den Brennraum 14 pro Zeiteinheit zuzuführenden Volumenmenge
an Haupt-Verbrennungsluft sowie eine zweite Steuereinrichtung 76 zum Steuern einer
in den Brennraum 14 pro Zeiteinheit zuzuführenden Volumenmenge einer Neben-Verbrennungsluft
angeordnet. Die Steuereinrichtungen 74 und 76 sind derart vorteilhaft in dem Luftführungskasten
36 von der durch diesen strömenden Luft gekühlt. Der Luftführungskasten 36 ist ferner
vergleichsweise großvolumig dimensioniert, wodurch dortige Druckverluste bei Durchströmung
gering gehalten werden können und ferner viel Bauraum für die genannten Einrichtungen
zur Verfügung steht.
[0028] Zur ersten Steuereinrichtung 74 gehört ein Stellermotor 78, mit dem ein Stellermechanismus
80 zu betätigen ist. Dieser bewegt einen ersten Steuerschieber 82 sowie einen zweiten
Steuerschieber 84 (siehe Fig. 4 und 5). Der erste Steuerschieber 82, der auch als
Hauptluft-Schieber bezeichnet werden kann, und der zweite Steuerschieber 84, der auch
als Schieber für Nebenluft, Bodenluft oder Steuerluft bezeichnet werden kann, weißen
dabei jeweils mehrere nebeneinander in einer Reihe angeordnete Schieberöffnungen 86
auf und sind jeweils mittels einer Stellerkulisse 88 zu bewegen. Die Steuerschieber
82 und 84 geben damit jeweils Luftöffnungen 90 frei, die zum einen in der Grenzfläche
zwischen dem Luftführungskasten 36 und dem ersten Luftführungskanal 38 sowie zwischen
dem ersten Luftführungskanal 38 und dem zweiten Luftführungskanal 42 ausgebildet sind.
Weil dabei mehrere Luftöffnungen 90 zugleich vergrößert bzw. freigegeben oder verkleinert
bzw. gesperrt werden, können die zugehörigen Steuerschieber 82 und 84 besonders kleine
Stellerwege 92 bzw. 94 aufweisen.
[0029] Ferner ist in dem Luftführungskasten 36 von einem Türschalter 96 die zugehörige Schalteinrichtung
98 angeordnet. Der Türschalter 96 selbst befindet sich unterhalb der Brennraumtüre
24 und ist beim Öffnen und Schließen der Brennraumtüre 24 zu betätigen.
[0030] Mit den beiden seitlichen Bodenelementen 60 sowie den daran angrenzenden ersten Wandungselementen
62 ist zu den etwas weiter unten liegenden mittigen Bodenelementen 58 eine Bodenmulde
100 gebildet, in die das Brennholz aufzustapeln ist und die mit ihren beiden seitlichen
Rändern 102 dann an die als Einleiteinrichtung für Verbrennungsluft wirkenden ersten
Wandungselemente 62 grenzt. Die Bodenmulde 100 dient dazu das Brennholz mit einem
Hitzeschild zu umschließen und damit an dessen Unterseite sowie an dessen unteren
Seitenrändern ein Glutbett zu schaffen und zu erhalten.
[0031] Die Wandungselemente 62 (siehe Fig. 9) sind aus Metall nach der Art eines profilierten
Stabes bzw. Leistenprofils mit einem in Richtung zum jeweils benachbarten Bodenelement
58 gerichteten, dort überstehenden Profilbalkon 104 gestaltet (siehe Fig. 8), an den
eine sich im Wesentlichen waagrecht erstreckende Profildecke 106 anschließt. Von der
Profildecke 106 ragen ein erster, hoher Profilsteg 108 und ein zweiter, weniger hoher
Profilsteg 110 nebeneinander nach unten. In dem dann zum benachbarten Bodenelement
58 gerichteten Profilsteg 110 sind nebeneinander in Reihe mehrere Öffnungen 112 in
Form von Kerbenöffnungen ausgeformt, die sich bis in den darüber liegenden Profilbalkon
104 hinein erstrecken. Mit den derartigen Reihen von Öffnungen 112 in den Wandungselementen
62 an beiden gegenüberliegenden Seiten der Bodenmulde 100 ist für das dort brennende
Feuer eine Seitenluft-Feuerung geschaffen. Diese Öffnungen bzw. Kerbenöffnungen 112
sind zur Seite hin teilweise von einem sich daneben befindenden Randbereich 114 des
Bodenelements 58 überdeckt, wobei durch die Öffnungen 112 hindurch jeweils ein Strömungsweg
116 für Verbrennungsluft verbleibt.
[0032] Der im Wesentlichen kubische Luftführungskasten 36 ist in seinen im Wesentlichen
ebenen, insbesondere rechteckigen Kastenwandflächen mit jeweils einem herausnehmbaren
Wandbereich gestaltet (siehe Fig. 6), so dass in diesem Bereich eine die Kastenwandfläche
durchsetzende Anschlussöffnung 118 freigeben wird. Diese Anschlussöffnung 118 ist
in der Form eines Langlochs oder auch oval gestaltet, so dass darin ein erstes, rohrstutzenförmiges,
im Querschnitt kreisrundes Anschlusselement 120 mit etwas Bewegungsfreiraum anzuordnen
ist. Das Anschlusselement 120 ist von außen an den Luftführungskasten 36 anzukoppeln
und ist seinerseits fluidleitend an die Luftleitung 32 gekoppelt. Das Anschlusselement
120 weist an seinem Außenumfang einen im Wesentlichen dort radial abstehenden Anschlusskragen
122 auf, der an den Luftführungskasten 36 anzulegen ist, um auf diese Weise den Bewegungsfreiraum
um das Anschlusselement 120 herum abzudichten. Nach innen in den Luftführungskasten
36 hinein ragt dann ein Anschlussflansch 124 des Anschlusselements 120, an dem ein
Bajonettanschluss 126 ausgeformt ist. An diesen Bajonettanschluss 126 ist innenseitig
vom Luftführungskasten 36 ein zweites Anschlusselement 128 formschlüssig mit einem
nach außen radial abstehenden Anschlussring 130 anzukoppeln. Dabei greift ein sich
im Wesentlichen diametral im Anschlussring 130 erstreckender Anschlusssteg 132 in
den Bajonettanschluss 126 ein.
[0033] In den Fig. 8 und 9 ist veranschaulicht, wie mit dem derartig zugänglichen Luftführungskasten
36 sowie den darin angeordneten Steuereinrichtungen 74 und 76 durch die Luftführungskanäle
38 und 42 die Verbrennungsluft gesteuert zum ersten Luftauslass 40 sowie zu den beiden
zweiten Luftauslässen 44 geleitet wird. An den beiden zweiten Luftauslässen 44 tritt
die Verbrennungsluft dann insbesondere durch die dortigen Strömungswege 116 etwas
schräg nach unten gerichtet an den als Einleiteinrichtungen in die Bodenmulde 100
dienenden ersten Wandungselementen 62 aus. Der Austrittswinkel der derart eingeleiteten
Verbrennungsluft beträgt insbesondere bezogen auf die Horizontale nach unten hin zwischen
10° und 80°, besonders bevorzugt zwischen 30° und 60°.
[0034] In dem Diagramm gemäß Fig. 10 ist auf einer horizontalen Achse 134 die Brenndauer
ausgehend vom Verbrennungsstart bei 0 bis zum Verbrennungsende bei 100 angegeben.
Eine vertikale Achse 136 zeigt die dabei pro Zeiteinheit zugeführte Volumenmenge an
Verbrennungsluft, wobei mit einer Kurve 138 die Menge an Haupt-Verbrennungsluft durch
den ersten Luftauslass 40 und mit einer Kurve 140 die Menge an Neben-Verbrennungsluft
an den ersten Wandungselementen 62 veranschaulicht ist. Zu erkennen ist, dass die
Haupt-Verbrennungluft mit der Brenndauer immer mehr weitgehend parabelförmig zunimmt,
wohingegen die Neben-Verbrennungsluft mit vergleichsweise niedriger Menge beginnt,
dann weitgehend linear abnimmt, bis ein Wendepunkt 142 erreicht ist. Nach dem Wendepunkt
142, der bei etwa der Hälfte der Verbrennung im Brennraum 14 liegt, nimmt die Menge
an Neben-Verbrennungsluft wieder weitgehend linear zu, bis sie etwa das Doppelte von
ihrem Anfangswert erreicht hat.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 10
- Einzelfeuerstätte
- 12
- Gehäuse
- 14
- Brennraum
- 16
- Brennraumboden
- 18
- Seitenwand
- 20
- Rückwand
- 22
- Vorderwand
- 24
- Brennraumtüre
- 26
- Brennraumdecke
- 28
- Luftführungseinrichtung
- 30
- Abgasabführeinrichtung
- 32
- Luftleitung
- 34
- Anschlusseinrichtung
- 36
- Luftführungskasten
- 38
- erster Luftführungskanal
- 40
- erster Luftauslass
- 42
- zweiter Luftführungskanal
- 44
- zweiter Luftauslass
- 46
- Bodenfläche
- 48
- Abgashaube
- 50
- Nachbrennraum
- 52
- Abgasaustritt
- 54
- Seitenwandelement
- 56
- Rückwandelement
- 58
- zweites Wandungselement in Form eines mittigen Bodenelements
- 60
- seitliches Bodenelement
- 62
- erstes Wandungselement
- 64
- Luftführungsleitung
- 66
- Auflagefläche
- 68
- Auflageelement
- 70
- Trennfläche
- 72
- Trennelement
- 74
- erste Steuereinrichtung
- 76
- zweite Steuereinrichtung
- 78
- Stellermotor
- 80
- Stellermechanismus
- 82
- erster Steuerschieber
- 84
- zweiter Steuerschieber
- 86
- Schieberöffnung
- 88
- Stellerkullise
- 90
- Luftöffnung
- 92
- Stellerweg des ersten Steuerschiebers
- 94
- Stellerweg des zweiten Steuerschiebers
- 96
- Türschalter
- 98
- Schalteinrichtung
- 100
- Bodenmulde
- 102
- Rand der Bodenmulde
- 104
- Profilbalkon des Leistenprofils
- 106
- Profildecke
- 108
- erster Profilsteg
- 110
- zweiter Profilsteg
- 112
- Öffnung in Form einer Kerbenöffnung
- 114
- Randbereich des zweiten Wandungselements
- 116
- Strömungsweg für Verbrennungsluft
- 118
- Anschlussöffnung
- 120
- erstes Anschlusselement
- 122
- Anschlusskragen
- 124
- Anschlussflansch
- 126
- Bajonettanschluss
- 128
- zweites Anschlusselement
- 130
- Anschlussring
- 132
- Anschlusssteg
- 134
- horizontale Achse
- 136
- vertikale Achse
- 138
- Kurve
- 140
- Kurve
- 142
- Wendepunkt
1. Einzelfeuerstätte (10) zum Verbrennen von Brennstoff, wie Brennholz, mit einem Brennraum
(14) zum Aufnehmen des Brennstoffs, wobei der Brennraum mit einem ersten Wandungselement
(62) und mit einem unmittelbar benachbarten Bodenelement (58) als zweites Wandungselement
gestaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Bodenelement (58) eine Bodenmulde (100) für ein darin brennendes Feuer geschaffen
ist und an dem ersten Wandungselement (62) mindestens eine Öffnung (112) ausgeformt
ist, wobei durch die mindestens eine Öffnung (112) hindurch ein Strömungsweg (116)
für Verbrennungsluft geschaffen ist, welche damit zu dem in der Bodenmulde (100) brennenden
Feuer zuzuführen ist.
2. Einzelfeuerstätte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wandungselement (62) aus einem Metallwerkstoff gestaltet ist und insbesondere
das Bodenelement (58) aus einem Schamottwerkstoff gestaltet ist.
3. Einzelfeuerstätte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wandungselement (62) als ein Leistenprofil mit einer Profilwandung gestaltet
ist und die Öffnung (112) sich quer durch die Profilwandung hindurch erstreckend ausgeformt
ist.
4. Einzelfeuerstätte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Wandungselement (62) eine Reihe von nebeneinander angeordneten Öffnungen
(112) ausgeformt ist.
5. Einzelfeuerstätte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wandungselement (62) als vom Brennraum (14) aus zu entnehmen gestaltet
ist.
6. Einzelfeuerstätte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Bodenelement (58) eine Abdeckeinrichtung zum Abdecken eines Luftführungskastens
(36) einer Luftführungseinrichtung (28) zum Führen von Verbrennungsluft in den Brennraum
(14) gestaltet ist, wobei insbesondere diese Abdeckeinrichtung als vom Brennraum (14)
aus zu entnehmen gestaltet ist.
7. Einzelfeuerstätte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Luftführungskasten (36) eine erste Steuereinrichtung (74) zum Steuern einer
Haupt-Verbrennungsluft, eine zweite Steuereinrichtung (76) zum Steuern einer Neben-Verbrennungsluft
und/oder eine Schalteinrichtung (98) eines Türschalters (96) einer den Brennraum (14)
wahlweise verschließenden Brennraumtüre (24) vorgesehen ist.
8. Einzelfeuerstätte nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wandungselement (62) an einem seitlichen Rand der Bodenmulde (100) angeordnet
ist.
9. Einzelfeuerstätte nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei erste Wandungselemente (62) vorgesehen sind, die an zwei einander gegenüberliegenden
Rändern der Bodenmulde (100) angeordnet sind.
10. Einzelfeuerstätte nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brennraum (14) von einem Brennraumboden (16) begrenzt ist, in dem eine Luftführungsleitung
(64) zum Führen von Verbrennungsluft ausgebildet ist, wobei mit dem ersten Wandungselement
(62) die Luftführungsleitung (64) nach oben hin abgedeckt ist.