[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Steuervorrichtung zum Betreiben eines
Reinigungsgerätes und ein Reinigungsgerät, beispielsweise in Form eines Staubsaugers.
[0002] Reinigungsgeräte sind mit Knöpfen oder Schiebereglern am Saugrohr oder Gerätekörper
ausgestattet, die der Benutzer betätigt, um das Reinigungsgerät zu benutzen.
[0003] Die
EP1636812B1 offenbart einen Drucksensor in Folienbauweise.
[0004] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte
Steuervorrichtung zum Betreiben eines Reinigungsgerätes und ein verbessertes Reinigungsgerät
zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Steuervorrichtung
zum Betreiben eines Reinigungsgerätes und ein Reinigungsgerät mit den Merkmalen der
Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0006] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass die Handhabung und
Bedienung eines Reinigungsgerätes verbessert werden kann. Dadurch kann auch die Benutzerzufriedenheit
verbessert werden.
[0007] Ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben eines Reinigungsgerätes, das einen Griff
und eine taktile Sensoreinrichtung aufweist, die an dem Griff angeordnet und ausgebildet
ist, um bei einer Berührung des Griffs ein Sensorsignal bereitzustellen, weist die
folgenden Schritte auf:
Bestimmen eines Parametersignals unter Verwendung des Sensorsignals, wobei das Parametersignal
einen Parameter der Berührung des Griffs repräsentiert; und
Bereitstellen eines Betriebssignals zum Betreiben des Reinigungsgerätes unter Verwendung
des Parametersignals.
[0008] Unter einem Reinigungsgerät kann beispielsweise ein Saug- oder Wischgerät, beispielsweise
ein Staubsauger zum Reinigen von Oberflächen verstanden werden. Beispielsweise kann
es sich um einen Bodenstaubsauger oder einen Handstaubsauger handeln. Das Reinigungsgerät
kann entweder über ein Stromkabel oder per Akku, also kabellos, betrieben werden.
Das Reinigungsgerät weist einen Griff auf, den der Benutzer umgreift, um das Reinigungsgerät
über die zu reinigende Oberfläche zu bewegen. Die taktile Sensoreinrichtung kann zumindest
einen Sensor umfassen, der ausgebildet ist, um eine Berührung des Griffs des Reinigungsgerätes
zuerkennen und ansprechend darauf das Sensorsignal bereitstellen. Dazu kann zumindest
eine Sensorfläche der taktilen Sensoreinrichtung großflächig an dem Griff angeordnet
sein. Je nach Ausführung der Sensoreinrichtung kann das Sensorsignal beispielsweise
eine Berührung oder Nichtberührung und/oder eine Art der Berührung anzeigen. Bei der
Berührung kann es sich beispielsweise um einen auf den Griff des Reinigungsgerätes
ausgeübten Druck oder um eine Positionierung der Finger an dem Griff des Reinigungsgerätes
handeln. Unter dem Parameter der Berührung kann eine kennzeichnende Größe oder Charakteristik
der Berührung verstanden werden. Bei dem Betriebssignal kann es sich um ein Signal
zum Ansteuern eines Aktors des Reinigungsgeräts, wie beispielsweise ein Aktivierungs-
und/oder Deaktivierungssignal.
[0009] Vorteilhafterweise kann durch das Verfahren, das auch als adaptive Steuerung auf
Basis von taktiler Sensorik bezeichnet werden kann, eine erhöhte Benutzerzufriedenheit
erreicht werden, indem eine Bedienung am Saugrohr bzw. am Gerätekörper des Reinigungsgerätes
entfallen kann. Durch einen optionalen Verzicht physischer Knöpfe und klassischer
Schieberegler ist das Reinigungsgerät weniger defektanfällig und reagiert eher so,
wie es sich der Benutzer wünscht. Die Bedienung kann am Griff des Reinigungsgerätes
erfolgen. Dank des knopflosen Designs muss sich der Benutzer beim Umstellen der Saugfunktion
nicht bücken, was insbesondere für ältere Benutzer von Vorteil ist. Das Verfahren
weist optional Schnittstellen auf, die eine individuelle Anpassung an den Benutzer
ermöglichen und somit die Möglichkeit der Personalisierung bieten. Zudem ist eine
überfunktionale Interaktion zwischen Benutzer und Reinigungsgerät durch die digitale
Schnittstelle möglich. Dies sorgt für ein innovatives, neues Benutzererlebnis. Dadurch
ist eine Anpassung des Reinigungsgerätes bzw. von Folgemodellen an Benutzerpräferenzen
möglich. Durch die Sensorik und Automatisierung verbessert sich die Energiebilanz.
Über eine optionale automatische Regulierung der Leistungsstufen wird eine dauerhafte
Nutzung der höchsten Saugstufe vermindert, was die Effektivität optimiert und somit
die Akkulaufzeit sehr stark erhöht und die Langlebigkeit des Reinigungsgerätes verbessert.
Vorteilhafterweise ist eine intuitivere Anpassung der Saugstärke durch intensiveren
Händedruck sowie eine einhändige Bedienung des Reinigungsgerätes möglich. Auch wird
die Lärmbelästigung vermindert. Vorteilhafterweise wird eine intuitive Bedienung durch
die Etablierung bekannter und fortgeschrittener Funktionen, wie beispielsweise Schiebelemente,
ermöglicht. Ein optisches Feedback zur Anzeige des Status reduziert das Feedback über
die Bedienung von Knöpfen.
[0010] Im Schritt des Bestimmens kann das Parametersignal als ein Berührungssignal bestimmt
werden, das als den Parameter eine Berührung oder eine Nichtberührung des Griffs des
Reinigungsgerätes repräsentiert. Im Schritt des Bereitstellens kann das Betriebssignal
als ein Aktivierungssignal zum Aktivieren des Reinigungsgerätes bereitgestellt werden,
wenn das Berührungssignal als den Parameter die Berührung repräsentiert. Zusätzlich
oder alternativ kann im Schritt des Bereitstellens das Betriebssignal als ein Deaktivierungssignal
zum Deaktivieren des Reinigungsgerätes bereitgestellt werden, wenn das Berührungssignal
als den Parameter die Nichtberührung des Griffs des Reinigungsgerätes (100) repräsentiert.
Das Reinigungsgerät kann somit eine Berührung des Griffs durch den Benutzer erkennen,
wodurch das Reinigungsgerät automatisch eingeschaltet werden kann. Wird der Griff
nicht mehr umfasst, kann sich das Reinigungsgerät automatisch ausschalten. Dies bietet
den Vorteil, dass der Benutzer keine Taste zum An- und Ausschalten betätigen muss.
Dies erspart dem Benutzer auch die Suche nach einer entsprechenden Taste.
[0011] Das Verfahren kann im Schritt des Bestimmens das Parametersignal als ein Drucksignal
bestimmen, das als den Parameter einen Druck am Griff des Reinigungsgerätes repräsentiert.
Im Schritt des Bereitstellens kann das Betriebssignal als ein Anpassungssignal zum
Anpassen der Reinigungsleistung des Reinigungsgerätes bereitgestellt werden. Dies
bietet den Vorteil, dass das Reinigungsgerät anhand des erkannten Druckes die Reinigungsleistung
anpassen kann. Wenn der Benutzer beispielsweise auf einem glatten Boden oder auf einem
Teppichboden saugt, kann das Reinigungsgerät dies aufgrund des ausgeübten Druckes
erkennen. Beim Staubsaugen auf Teppichböden übt der Benutzer meist einen stärkeren
Druck aus, als auf glatten Böden.
[0012] Das Verfahren kann im Schritt des Bestimmens das Parametersignal als ein Positionssignal
bestimmen, das als den Parameter einen Bereich der Berührung des Griffs des Reinigungsgerätes
repräsentiert. Im Schritt des Bereitstellens kann das Betriebssignal als ein Modussignal
zum Auswählen eines Betriebsmodus des Reinigungsgerätes bereitgestellt werden. Das
Reinigungsgerät kann dadurch erkennen, wie der Benutzer seine Finger am Griff anders
positioniert. Dies bietet den Vorteil, dass der Benutzer nicht selbst einen Parkett-
oder Teppichmodus auswählen muss, sondern das Reinigungsgerät dies automatisch ausführen
kann, je nachdem wie der Benutzer seine Finger am Griff des Reinigungsgerätes positioniert.
[0013] Das Verfahren kann im Schritt des Bestimmens das Parametersignal als ein Handsignal
bestimmen, das als den Parameter eine unter einer vorbestimmten Größe liegende Fläche
der Berührung des Griffs des Reinigungsgerätes repräsentiert. Im Schritt des Bereitstellens
kann das Betriebssignal als ein Einschränkungssignal zum Einschränken des Betreibens
des Reinigungsgerätes bereitgestellt werden. Das Reinigungsgerät kann beispielsweise
über die Fläche der Berührung erkennen, wenn eine Kinderhand den Griff des Reinigungsgerätes
umfasst. Dies bietet den Vorteil, dass einige Funktionen des Reinigungsgeräts gesperrt
werden können, um die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten. Beispielsweise kann
das Einschalten einer starken Reinigungsleistung verhindert werden, wenn eine Kinderhand
den Griff des Reinigungsgerätes umfasst.
[0014] Das Verfahren kann einen Schritt des Speicherns des Parametersignals aufweisen. Dies
bietet den Vorteil, dass Benutzerdaten gespeichert werden, auf die das Reinigungsgerät
für zukünftige Reinigungen zurückgreifen kann. Dies erhöht die Benutzerzufriedenheit,
da das Reinigungsgerät beispielsweise den ausübenden Druck des Benutzers speichert.
Optional können gespeicherte Parametersignale über eine externe Schnittstelle des
Reinigungsgeräts ausgelesen oder ausgesendet werden.
[0015] Eine Steuervorrichtung die ausgebildet ist, um die Schritte des Verfahrens des genannten
Verfahrens in entsprechenden Einheiten ausführen und/oder ansteuern, kann vorteilhafterweise
zum Betreiben eines Reinigungsgerätes verwendet werden, das einen Griff und eine taktile
Sensoreinrichtung aufweist, die an dem Griff angeordnet ist.
[0016] Eine solche Steuervorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen
und unter Verwendung der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen.
Ein Eingangssignal kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Steuervorrichtung
einlesbares Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder
ein Datensignal darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Steuervorrichtung
bereitgestellt werden kann. Die Steuervorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale
unter Verwendung einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift
zu bestimmen. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung dazu eine Logikschaltung,
einen integrierten Schaltkreis oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise
als ein diskretes Bauelement realisiert sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst
sein.
[0017] Ein entsprechendes Reinigungsgerät mit einem Griff, eine taktile Sensoreinrichtung,
die an dem Griff angeordnet ist und ausgebildet ist, um bei einer Berührung des Griffs
ein Sensorsignal bereitzustellen kann eine solche Steuervorrichtung umfassen. Somit
kann der beschriebene Ansatz vorteilhaft in einem Reinigungsgerät implementiert werden.
[0018] Das Reinigungsgerät kann eine taktile Sensoreinrichtung aufweisen, die als zumindest
ein kapazitiver Sensor und/oder als zumindest ein resistiver Sensor ausgeformt sein
kann. Dies bietet den Vorteil, dass die Sensoreinrichtung und ihre Leistung nicht
durch Dehnung oder Biegung beeinflusst wird, was die Langlebigkeit der Sensoreinrichtung
erhöht. Zudem kann die Berührungen des Benutzers an dem Griff sehr genau erfasst werden.
[0019] Der Griff des Reinigungsgeräts kann eine Außenseite aufweisen, die ausgeformt ist,
um von einer Handinnenfläche umgriffen zu werden. Ferner kann der Griff eine Innenseite
aufweisen, die ausgeformt ist, um von Fingern der Hand umgriffen zu werden. Die taktile
Sensoreinrichtung kann eine erste Sensorfläche aufweisen, die sich über die Außenseite
des Griffs erstreckt und/oder eine zweite Sensorfläche aufweisen, die sich über die
Innenseite des Griffs erstreckt. Dies bietet den Vorteil, dass der Griff eine ergonomische
Form aufweisen kann und dem Benutzer auch eine einhändige Bedienung des Staubsaugers
ermöglicht werden kann.
[0020] Die erste Sensorfläche kann beispielsweise eine Länge von mindestens 5 Zentimetern
und eine Breite von mindestens 2 Zentimetern aufweisen. Die zweite Sensorfläche kann
eine Länge von mindestens 5 Zentimetern und eine Breite von mindestens 2 Zentimetern
aufweisen. Dies bietet den Vorteil, dass die erste und zweite Sensorfläche eine Hand
bzw. Finger des Benutzers sehr sichererfassen können.
[0021] Der Griff kann einen Verbindungsabschnitt zum Verbinden des Griffs mit einem Körper
des Reinigungsgerätes und einen zu dem Verbindungsabschnitt abgewinkelten Halteabschnitt
aufweisen: Die die Außenseite und die Innenseite können an dem Halteabschnitt angeordnet
sein. Dies ermöglicht dem Benutzer eine einhändige Bedienung des Reinigungsgerätes.
[0022] Die taktile Sensoreinrichtung kann eine weitere Sensorfläche aufweisen, die an dem
Verbindungsabschnitt angeordnet ist und eine Funktionalität eines Schiebeelementes
aufweist. Dies ermöglicht dem Benutzer eine intuitive Bedienung des Reinigungsgerätes.
[0023] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgeräts beschrieben wird, kann
das hier beschriebene Reinigungsgerät oder das hier beschriebene Verfahren entsprechend
im Zusammenhang mit einem gewerblichen oder professionellen Gerät, beispielsweise
einem Reinigungs- oder Desinfektionsgerät eingesetzt werden. Der beschriebene Ansatz
kann erfindungsgemäß bei allen Haushaltsgeräten mit einem Halteabschnitt eingesetzt
werden, und zwar sowohl bei tragbaren als auch bei stationären bzw. Einbaugeräten.
Unter Halteabschnitt ist erfindungsgemäß nicht zwingend ein vorstehender Griff z.B.
in Form einer Stange oder Griffleiste zu verstehen, er schließt auch beispielsweise
Griffmulden oder versenkbare Griffe ein.
[0024] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Reinigungsgerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- zeigt eine schematische Darstellung eines Griffs eines Reinigungsgerätes gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer ersten Sensorfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- zeigt eine schematische Darstellung eines Griffs eines Reinigungsgerätes gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer zweiten Sensorfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer weiteren Sensorfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer weiteren Sensorfläche gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines Griffs eines Reinigungsgerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung eines Griffs eines Reinigungsgerätes gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel;
- Figur 10
- eine schematische Darstellung eines Griffs eines Reinigungsgerätes gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel;
- Figur 11
- eine schematische Darstellung einer Steuervorrichtung eines Reinigungsgerätes gemäß
einem Ausführungsbeispiel; und
- Figur 12
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Reinigungsgerätes gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Reinigungsgerätes 100 gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Beispielhaft ist das Reinigungsgerät 100 als ein Staubsauger
ausgeführt. Dabei kann es sich um einen Handstaubsauger handeln. Alternativ kann der
beschriebene Ansatz in entsprechender Form für einen Bodenstaubsauger eingesetzt werden.
In Figur 1 ist das Reinigungsgerät 100 optional als kabelloser Handstaubsauger ausgeführt.
Das Reinigungsgerät 100 wird von einem Benutzer verwendet, um Staub oder Schmutz von
Oberflächen aufzunehmen. Dazu weist das Reinigungsgerät 100 einen Griff 105 auf, den
der Benutzer umgreift, um das Reinigungsgerät 100 zu bedienen und beispielsweise über
die zu reinigende Oberfläche zu bewegen. Der Griff 105 ist beispielsweise über ein
Saugrohr 110 mit einer Bodenbürste 115 verbunden. Oberhalb der Bodenbürste 115 ist
an dem Saugrohr 110 beispielhaft ein Behälter 120 zur Aufnahme des Staubes und/oder
Schmutzes angeordnet. Optional kann der Behälter 120 unterhalb des Griffes 105 an
dem Saugrohr 110 angeordnet sein. Beispielhaft ist in dem Behälter 120 ein Elektromotor
125 zum Erzeugen eines Luftstroms von der Bodenbürste 115 zu dem Behälter 120 angeordnet.
[0027] Der Griff 105 weist eine Außenseite 125 auf, die ausgeformt ist, um von einer Handinnenfläche
einer Hand des Benutzers umgriffen zu werden. Ferner weist der Griff 105 eine Innenseite
130 auf, die ausgeformt ist, um von den Fingern der Hand umgriffen zu werden.
[0028] Der Griff 105 weist eine taktile Sensoreinrichtung auf, die ausgebildet ist, um bei
einer Berührung des Griffs 105 ein Sensorsignal bereitzustellen. Die taktile Sensoreinrichtung
umfasst beispielhaft eine kapazitive und/oder eine resistive Sensorik.
[0029] Die taktile Sensoreinrichtung weist gemäß einem Ausführungsbeispiel eine erste Sensorfläche
135 und zusätzlich oder alternativ eine zweite Sensorfläche 140 auf. Die erste Sensorfläche
135 erstreckt sich über die Außenseite 125 des Griffs 105. Die zweite Sensorfläche
140 erstreckt sich über die Innenseite 130 des Griffs 105. Dadurch kann sowohl erkannt
werden, dass der Griff 105 umgriffen wird, als auch wie der Griff 105 umgriffen wird.
Die genannten Abmessungen sind dabei jedoch lediglich beispielhaft genannt. Es können
auch andere Abmessungen und/oder auch unterteilte Sensorflächen 135, 140 verwendet
werden. Beispielsweise sind die Sensorflächen 135, 140 jeweils durch Streifensensoren
ausgeformt.
[0030] Wenn der Benutzer das Reinigungsgerät 100 zum Reinigen eines Bodens verwendet, greift
er mit seiner Hand an den Griff 105, sodass er mit seiner Handinnenfläche die erste
Sensorfläche 135 und mit seinen Fingern die zweite Sensorfläche 140 berührt bzw. umgreift.
Die taktile Sensoreinrichtung ist ausgebildet, um bei einer Berührung zumindest einer
der Sensorflächen 135, 140 ein Sensorsignal bereitzustellen, welches beispielsweise
an eine Steuervorrichtung im Reinigungsgerät 100 weitergeleitet wird. Beispielsweise
kann das Sensorsignal verwendet werden, um das Reinigungsgerät 100 automatisch einzuschalten,
wenn unter Verwendung des taktilen Sensors die Berührung des Griffs 105 durch eine
Hand erkannt wird. Beispielsweise kann das Sensorsignal auch verwendet werden, um
das Reinigungsgerät 100 automatisch auszuschalten, wenn der Griff 105 des Reinigungsgerätes
100 nicht mehr berührt wird.
[0031] Technisch werden gemäß einem Ausführungsbeispiel für die Sensoreinrichtung flexible
Sensoren eingesetzt, die kapazitiv und resistiv sind und sich an den Griff 105 anpassen.
Über das Sensorsignal bereitgestellte Messwerte werden gemäß einem Ausführungsbeispiel
verwendet, um verschiedene Aussagen über Benutzerverhalten zu erzeugen. Dies ermöglicht
eine dauerhafte Optimierung von weiteren Produkten sowie eine prädiktive Wartung des
Reinigungsgerätes 100. Das Erzeugen von Daten ermöglicht die Erstellung von Nutzerprofilen
und Gamification-Ansätzen.
[0032] Das Reinigungsgerät 100 wird gemäß einem Ausführungsbeispiel durch bloßes Umfassen
des Griffs 105, der auch als Handgriff bezeichnet werden kann, aktiviert. Sobald der
Griff 105 des Reinigungsgerätes 105 nicht mehr umfasst wird, schaltet sich das Reinigungsgerät
100 automatisch aus. Dies erspart dem Benutzer die Knopfsuche und -betätigung. Während
des Staubsaugens kommt es oft vor, dass der Benutzer gewisse Möbel zur Seite schieben
muss, um in verwinkelten Stellen saugen zu können. Dieser Prozess wird insofern vereinfacht,
als dass das Reinigungsgerät 100 kurz zur Seite gestellt wird und sich sofort ausschaltet,
statt weiterzulaufen. Des Weiteren erkennt das Reinigungsgerät 100 auch, ob sich beispielsweise
gerade nur auf ihm abgestützt wird und aktiviert sich dann nicht. Dadurch verbessert
sich die Akkulaufzeit und die Energiebilanz. Die Reinigungsleistung, die auch als
Saugkraft bezeichnet werden kann, verändert sich gemäß einem Ausführungsbeispiel auf
Basis des ausgeübten Händedrucks. Bei stärker ausgeübtem Druck wird beispielsweise
die Reinigungsleistung erhöht, beispielsweise durch eine Änderung der Drehzahl des
Elektromotors 125. Ein optionaler taktiler Slider am Griff 105 des Reinigungsgerätes
100 macht die Bedienung intuitiver und technisch hochwertiger. Über die Anordnung
der Finger auf dem Griff 105 des Reinigungsgerätes 100 wird optional beispielsweise
ein Modus geändert. Während des Staubsaugens kommt es oft vor, dass der Benutzer zwischen
verschiedenen Untergründen und Bodenbelägen wechselt. Durch einfaches Umlegen eines
oder mehrerer Finger, das beispielsweise unter Verwendung der zweiten Sensorfläche
140 erkannt wird, wird so beispielsweise vom Parkett- in den Teppichmodus gewechselt.
Der Sicherheitsaspekt des Reinigungsgerätes 100 wird gemäß einem Ausführungsbeispiel
weiterhin erhöht. Aufgrund der Größe einer Hand und der ausgeübten Kraft erkennt das
Reinigungsgerät 100 unter Verwendung der Sensoreinrichtung beispielsweise, ob die
umfassende Hand einem Kind gehört. In diesem Fall wird beispielsweise eine Kindersicherung
aktiviert und manche Funktionen des Reinigungsgerätes 100 gesperrt. Die genannten
Verbesserungen werden unter anderem dadurch erreicht, dass die Sensoreinrichtung in
Form einer taktilen Sensorik in dem Griff 105 des Reinigungsgerätes 100 verbaut wird.
Dazu werden beispielsweise flexible, resistive und kapazitive Sensoren verwendet,
deren Leistung nicht durch Dehnung und Biegung beeinflusst wird. Dadurch reagiert
der Griff 105 wie eine "zweite Haut" und erkennt beispielsweise Veränderungen der
Fingerpositionen, die Größe der Hand, sowie den ausgeübten Druck von der umfassenden
Hand auf den Griff 105. Zusätzlich gibt es optional eine digitale Schnittstelle und
einen taktilen Slider zur intuitiven Bedienung.
[0033] Der Zusammenhang zwischen der taktilen Sensoreinrichtung und der daraus resultierenden
Steuerung des Reinigungsgerätes 100 ermöglicht zusätzlich die Erfassung von Nutzerdaten,
sodass eine digitale Schnittstelle ausgebildet wird, die individuelle Wünsche und
Anpassungen des Benutzers berücksichtig und spielerische Ansätze in Kombination mit
Nutzerprofilen zulässt. Die Datenerfassung wird optional außerdem vom Hersteller für
eine dauerhafte und kundenorientierte sowie feedbackbasierte Optimierung der nachfolgenden
Modelle genutzt. Da die Sensorik der Sensoreinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
sehr feinfühlig ist, kann beispielsweise erkannt werden, ob der Benutzer auf glattem
Boden oder auf Teppichboden saugt, da die Druckkraft sich je nach Oberfläche verändert.
Die Sensitivität der Sensorik birgt weitere Potenziale zur Generierung von aussagekräftigen
Daten, wie z.B. Daten zur Kraft der Person, wie der Grundriss der Räumlichkeiten gestaltet
ist, wie lange Benutzer den Staubsauger durchschnittlich bedient oder welche Druckpunkte
des Griffs 105 auf welche Weise betätigt werden. Dies ist künftig hilfreich zur Optimierung
der Ergonomie des Griffs 105.
[0034] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Griffs 105 eines Reinigungsgerätes
gemäß einem Ausführungsbeispiel, wobei es sich um den in Figur 1 beschriebenen Griff
105 handeln kann.
[0035] Der Griff 105 weist einen Verbindungsabschnitt 200 zum Verbinden des Griffs 105 mit
dem Saugrohr des Reinigungsgerätes auf sowie einen zu dem Verbindungsabschnitt 200
abgewinkelten Halteabschnitt 205. Dabei sind die anhand von Figur 1 beschriebene Außenseite
125 und die Innenseite 130 des Griffes 105 an dem Halteabschnitt 205 angeordnet. Die
erste Sensorfläche 135 erstreckt sich über die Außenseite 125 des Halteabschnitts
205.
[0036] Der Griff 105 weist gemäß einem Ausführungsbeispiel optional eine Leuchtanzeige 210
auf, die dem Benutzer beispielsweise bei einem kabellosen Reinigungsgerät den Ladestatus
des Akkus anzeigt.
[0037] Die taktile Sensoreinrichtung weist gemäß einem Ausführungsbeispiel eine weitere
Sensorfläche 215 auf, die an dem Verbindungsabschnitt 200 angeordnet ist und eine
Funktionalität eines Schiebeelementes aufweist.
[0038] Der Benutzer greift mit seiner Hand an den Griff 105, sodass er mit seiner Handinnenfläche
die erste Sensorfläche 135 und mit seinen Fingern die zweite Sensorfläche berührt
bzw. umgreift. Mit seinem Daumen berührt der Benutzer optional die weitere Sensorfläche
215.
[0039] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Sensorfläche 135 gemäß einem
Ausführungsbeispiel, wobei es sich um die in Figur 1 beschriebene erste Sensorfläche
135 handeln kann. Die erste Sensorfläche 135 erstreckt sich über die Außenseite des
Griffs, sodass die Handinnenfläche des Benutzers die erste Sensorfläche 135 berührt,
wenn der Benutzer mit seiner Hand den Griff des Reinigungsgerätes umfasst. Die erste
Sensorfläche 135 ist entsprechend der Form des Griffs gebogen ausgeführt. Die erste
Sensorfläche 135 ist länglich ausgeführt und weist eine größere Länge als Breite auf.
Beispielsweise weist die erste Sensorfläche 135 eine Länge von mindestens 5 Zentimetern
und eine Breite von mindestens 2 Zentimetern auf.
[0040] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die erste Sensorfläche 135 eine Mehrzahl von
Sensorpixeln auf, sodass nicht nur eine Berührung der Sensorfläche 135 an sich, sondern
auch eine Position und ein Ausmaß der Berührung erkannt und über das Sensorsignal
abgebildet werden kann.
[0041] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Griffs 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel,
wobei es sich um den in den vorangegangenen Figuren beschriebenen Griff 105 handeln
kann.
[0042] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Griff 105 eine zweite Sensorfläche 140
auf. Die zweite Sensorfläche 140 erstreckt sich über die Innenseite 130 des Griffs
105, sodass die Finger des Benutzers die zweite Sensorfläche 140 berühren, wenn der
Benutzer mit seiner Hand den Griff 105 des Reinigungsgerätes umfasst. Beispielsweise
erstreckt sich die zweite Sensorfläche 140 sowohl über die Innenseite des Halteabschnitts
205 als auch über die Innenseite eines angrenzenden Teils des Verbindungsabschnitts
200.
[0043] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Sensorfläche 140 gemäß
einem Ausführungsbeispiel, wobei es sich um die in den vorangegangenen Figuren beschriebene
zweite Sensorfläche 140 handeln kann. Die zweite Sensorfläche 140 ist entsprechend
der Form des Griffs gebogen ausgeführt. Die zweite Sensorfläche 140 ist länglich ausgeführt
und weist eine größere Länge als Breite auf. Beispielsweise Dabei weist die zweite
Sensorfläche 140 gemäß einem Ausführungsbeispiel eine Länge von mindestens 5 Zentimetern
und eine Breite von mindestens 2 Zentimetern auf.
[0044] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die zweite Sensorfläche 140 eine Mehrzahl von
Sensorpixeln auf, sodass nicht nur eine Berührung der zweiten Sensorfläche 140 an
sich, sondern auch eine Position und ein Ausmaß der Berührung erkannt und über das
Sensorsignal abgebildet werden kann.
[0045] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Sensorfläche 215 gemäß
einem Ausführungsbeispiel, wobei es sich um die in Figur 2 beschriebene weitere Sensorfläche
215 handeln kann. Die weitere Sensorfläche 215 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel
an dem Verbindungsabschnitt des Griffs des Reinigungsgerätes angeordnet und weist
eine Funktionalität eines Schiebeelementes auf. Der Benutzer berührt beispielhaft
mit seinem Daumen die weitere Sensorfläche 215, wenn er mit seiner Hand den Griff
des Reinigungsgerätes umfasst.
[0046] Die weitere Sensorfläche 215 ist ausgebildet, um ein Ausführen verschiedener Funktionen
zu steuern. Betätigt der Benutzer gemäß einem Ausführungsbeispiel mit seinem Daumen
den Knopf 600 im vorderen Bereich der weiteren Sensorfläche 215 schaltet er das Reinigungsgerät
an bzw. aus. Gemäß einem Ausführungsbeispiel hält er dazu den Knopf 600 dauerhaft
gedrückt, um das Reinigungsgerät einzuschalten. Solange wie der Benutzer den Knopf
600 gedrückt hält, ist das Reinigungsgerät eingeschaltet. Lässt er den Knopf 600 los,
schaltet sich das Reinigungsgerät aus.
[0047] Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Knopf 600 so ausgebildet, dass der
Benutzer den Knopf 600 nur einmal betätigen muss, um das Reinigungsgerät zu aktivieren
und zu deaktivieren.
[0048] Die weitere Sensorfläche 215 weist gemäß einem Ausführungsbeispiel neben dem Knopf
600 ein Schiebeelement 605 auf. Das Schiebeelement 605 ist ausgebildet, um die Reinigungsleistung
des Reinigungsgerätes anzupassen. Dazu schiebt der Benutzer das Schiebelement 605
von sich weg, um die Reinigungsleistung zu erhöhen bzw. zu sich hin, wenn die Reinigungsleistung
verringert werden soll. Die erste und zweite Sensorfläche dienen dabei als Anwesenheitserkennung,
da der Benutzer die erste und zweite Sensorfläche mit seiner Hand umgreift, während
er die weitere Sensorfläche 215 bedient.
[0049] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die weitere Sensorfläche 215 als ein berührungsempfindliches
Display ausgeführt, sodass der Knopf 600 und/oder das Schiebelement 605 dem Benutzer
visuell angezeigt werden können.
[0050] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Sensorfläche 215 gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0051] Die weitere Sensorfläche weist drei Knöpfe 700, 705, 710 auf. Bei Betätigung des
ersten Knopfes 700 wird das Reinigungsgerät eingeschaltet. Betätigt der Benutzer den
zweiten Knopf 705 schaltet sich als Reinigungsleistung eine erste Leistungsstufe ein.
Beim Betätigen des dritten Knopfes 710 schaltet sich eine zweite Leistungsstufe ein,
die stärker ist, als die erste Leistungsstufe. Der Benutzer wählt bei diesem Ausführungsbeispiel
zwischen zwei Leistungsstufen. Um das Reinigungsgerät wieder auszuschalten, betätigt
der Benutzer wieder den ersten Knopf 700.
[0052] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die weitere Sensorfläche 215 als ein berührungsempfindliches
Display ausgeführt, sodass die Knöpfe 700, 705, 710 dem Benutzer visuell angezeigt
werden können.
[0053] Anhand der Figuren 8 bis 10 wird eine mögliche Handhabung eines Griffs eines Reinigungsgeräts
erläutert.
[0054] Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung eines Griffs 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel,
wobei es sich um den in Figur 1 beschriebenen Griff 105 handeln kann.
[0055] Ein Benutzer umfasst mit seiner Hand 800 den Griff 105 des Reinigungsgerätes. Dabei
berühren seine Finger 805 die zweite Sensorfläche 140. Die erste Sensorfläche wird
noch nicht berührt. Beispielsweise wird der Griff 105 so gegriffen, wenn der Benutzter
nach dem Griff 105 greift, um das Reinigungsgerät zu transportieren. Das Reinigungsgerät
führt keine Funktion aus.
[0056] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Reinigungsgerät durch die Berührung der
zweiten Sensorfläche 140 aus einem Sperrzustand in einen Bereitschaftszustand versetzt.
[0057] Figur 9 zeigt eine schematische Darstellung des in Figur 8 gezeigten Griffs 105 gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel, wobei die Hand 800 des Benutzers den Griff 105
des Reinigungsgerätes nun vollständig umgreift. Dabei berührt die Handinnenfläche
der Hand 800 die erste Sensorfläche 135 und die Finger 805 berühren die zweite Sensorfläche
140. Der Daumen 900 des Benutzers betätigt die weitere Sensorfläche 215. In Figur
9 stellt der Benutzer beispielhaft mit seinem Daumen 900 die gewünschte Reinigungsleistung
des Reinigungsgerätes ein.
[0058] Figur 10 zeigt eine schematische Darstellung des in Figur 9 gezeigten Griffs 105
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, wobei der Benutzer mit seiner Hand 800 den
Griff 105 weiterhin wie in Figur 9 umgreift. Der Benutzer berührt mit seinem Daumen
900 die weitere Sensorfläche 215 so, dass das Reinigungsgerät aktiviert wird. Dazu
hält er gemäß einem Ausführungsbeispiel den Knopf an der weiteren Sensorfläche 215
gedrückt oder betätigt ihn einmalig, um das Reinigungsgerät einzuschalten.
[0059] Figur 11 zeigt eine schematische Darstellung einer Steuervorrichtung 1100 eines Reinigungsgerätes
100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Steuervorrichtung 1100 kann beispielsweise
in einem Reinigungsgerät 100 im Zusammenhang mit einer Sensoreinrichtung 1105 eingesetzt
werden. Bei dem Reinigungsgerät 100 kann es sich beispielsweise um einen Staubsauger
oder Handstaubsauger handeln, wie er in Figur 1 gezeigt ist. Die Sensoreinrichtung
1105 kann beispielsweise am Griff des Reinigungsgerät 100 angeordnet sein, wie es
anhand der vorangegangenen Figuren beschrieben ist. Unter Verwendung der Steuervorrichtung
1100 kann der Betrieb des Reinigungsgerätes 100 gesteuert und/oder angepasst werden.
[0060] Die Steuervorrichtung 1100 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel im einsatzbereiten
Zustand über eine Schnittstelle mit der Sensoreinrichtung 1105 und über eine weitere
Schnittstelle mit einer Funktionseinrichtung 1110 verbunden. Die Funktionseinrichtung
1110 ist beispielsweise ausgebildet, um eine Funktion im Reinigungsgerät 100 durchzuführen
und/oder einzustellen. Beispielsweise handelt es sich bei der Funktionseinrichtung
1110 um den in Figur 1 gezeigten Elektromotor.
[0061] Die Sensoreinrichtung 1105 ist ausgebildet, um bei einer Berührung des Griffs des
Reinigungsgerätes 100 ein Sensorsignal 1115 bereitzustellen. Unter Verwendung des
Sensorsignals 1115 ist die Steuervorrichtung 1100 ausgebildet, um ein Betriebssignal
zum Betreiben des Reinigungsgerätes 100 an die Funktionseinrichtung 1110 bereitzustellen.
Je nach Ausführung der Sensoreinrichtung 1105 kann das Sensorsignal 1115 ein einziges
elektrisches Signal sein oder mehrere Einzelsignale umfassen.
[0062] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Steuervorrichtung 1100 eine Bestimmungseinrichtung
1120, eine Bereitstellungseinrichtung 1125 und optional eine Speichereinrichtung 1130
auf.
[0063] Die Bestimmungseinrichtung 1120 ist ausgebildet, um unter Verwendung des Sensorsignals
1115 zumindest ein Parametersignal zu bestimmen, wobei das Parametersignal eine Berührung
des Griffs repräsentiert. Die Bereitstellungseinrichtung 1125 ist ausgebildet, um
unter Verwendung des Parametersignals ein Betriebssignal zum Betreiben des Reinigungsgerätes
100 bereitzustellen. Die Speichereinrichtung 1130 ist ausgebildet, um den von der
Bestimmungseinrichtung 1120 bestimmten Parameter zu speichern.
[0064] Wenn der Benutzer den Griff des Reinigungsgerätes 100 berührt, ist die Bestimmungseinrichtung
1120 beispielsweise ausgebildet, um unter Verwendung des Sensorsignals 1115 das Parametersignal
als ein Berührungssignal 1135 zu bestimmen. Das Berührungssignal 1135 zeigt beispielsweise
eine aktuell vorliegende Berührung des Griffs des Reinigungsgerätes 100 durch den
Benutzer an. In der Bereitstellungseinrichtung 1125 wird ansprechend darauf das Betriebssignal
als ein Aktivierungssignal 1140 zum Aktivieren des Reinigungsgerätes 100 bereitgestellt.
Das Reinigungsgerät 100 wird also automatisch aktiviert, wenn der Benutzer den Griff
des Reinigungsgerätes 100 berührt. Wenn der Benutzer den Griff nicht mehr berührt,
erhält die Bereitstellungseinrichtung 1125 als Betriebssignal ein Deaktivierungssignal
1145 zum Deaktivieren des Reinigungsgerätes 100.
[0065] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Bestimmungseinrichtung 1120 ausgebildet,
um unter Verwendung des Sensorsignals 1115 das Parametersignal als ein Drucksignal
1150 zu bestimmen. Das Drucksignal 1150 repräsentiert einen Druck am Griff des Reinigungsgerätes
100. Dies geschieht beispielsweise, wenn der Benutzer am Griff des Reinigungsgerätes
100 mit seiner Hand einen Druck ausübt. Daraufhin wird in der Bereitstellungseinrichtung
1125 das Betriebssignal als ein Anpassungssignal 1155 zum Anpassen der Reinigungsleistung
des Reinigungsgerätes 100 bereitgestellt. Beispielsweise wird bei stärker ausgeübtem
Druck die Reinigungsleistung des Reinigungsgerätes 100 erhöht. In diesem Fall weist
die Sensoreinrichtung 1105 die Funktionalität eines Drucksensors auf.
[0066] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Bestimmungseinrichtung 1120 ausgebildet,
um unter Verwendung des Sensorsignals 1115 das Parametersignal als ein Positionssignal
1160 zu bestimmen. Das Positionssignal 1160 repräsentiert eine Position eines Fingers
bzw. mehrerer Finger des Benutzers am Griff des Reinigungsgerätes 100. Das Positionssignal
1160 wird beispielsweise ausgelöst, wenn der Benutzer am Griff des Reinigungsgerätes
100 die Position eines oder mehrerer Finger ändert. Daraufhin wird in der Bereitstellungseinrichtung
1125 das Betriebssignal als Modussignal 1165 zum Auswählen eines Betriebsmodus des
Reinigungsgerätes 100 bereitgestellt. Beispielsweise wechselt das Reinigungsgerät
100 von einem Teppichmodus in einen Parkettmodus, wenn der Benutzer einen oder mehrere
Finger am Griff des Reinigungsgerätes 100 umlegt.
[0067] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Bestimmungseinrichtung 1120 ausgebildet,
um unter Verwendung des Sensorsignals 1115 das Parametersignal als ein Handsignal
1170 zu bestimmen. Das Handsignal 1170 repräsentiert eine unter einer vorbestimmten
Größe liegende Fläche der Berührung des Griffs des Reinigungsgerätes 100. Das Handsignal
1170 wird beispielsweise ausgelöst, wenn eine Kinderhand den Griff des Reinigungsgerätes
100 berührt. Daraufhin wird in der Bereitstellungseinrichtung 1125 das Betriebssignal
als Einschränkungssignal 1175 zum Einschränken des Betreibens des Reinigungsgerätes
100 bereitgestellt. Beispielsweise verhindert das Einschränkungssignal 1175 eine starke
Reinigungsleistung des Reinigungsgerätes 100, wenn als Handsignal 1170 eine Kinderhand
erfasst wird.
[0068] Die optionale Speichereinrichtung 1130 ist beispielhaft ausgebildet, um die von der
Bestimmungseinrichtung 1120 bestimmten Signale, wie das Drucksignal 1150, das Positionssignal
1160 und das Handsignal 1170 zu speichern. In der Speichereinrichtung werden diese
Signale 1150, 1160, 1170 oder durch die Signale 1150, 1160, 1170 übertragene Daten
gespeichert, sodass die Bereitstellungseinrichtung 1125 auf die hinterlegten Daten
zurückgreifen kann, um dadurch die gewünschte Funktion zum Betreiben des Reinigungsgerätes
100 zu verbessern.
[0069] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Reinigungsgerät 100 eine externe Schnittstelle
1180, beispielsweise eine Funkschnittstelle auf. Über die externe Schnittstelle 1180
können in der Speichereinrichtung 1130 gespeicherte Daten an eine externe Vorrichtung
gesendet werden.
[0070] Figur 12 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 1200 zum Betreiben eines Reinigungsgerätes
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 1200 kann beispielsweise im Zusammenhang
mit einem Reinigungsgerät ausgeführt werden, wie es anhand der vorangegangenen Figuren
beschrieben wurde.
[0071] Das Verfahren 1200 weist einen Schritt 1205 des Bestimmens eines Parametersignals
unter Verwendung eines Sensorsignals auf. Das Sensorsignal repräsentiert dabei ein
von einer taktilen Sensoreinrichtung bereitgestelltes Signal. Das Parametersignal
repräsentiert einen Parameter der Berührung des Griffs, beispielsweise ein aktuelles
Vorliegen oder Nichtvorliegen der Berührung, eine Position der Berührung am Griff
oder ein flächenmäßiges Ausmaß der Berührung. Ferner weist das Verfahren 1200 einen
Schritt 1210 des Bereitstellens eines Betriebssignals zum Betreiben des Reinigungsgerätes
unter Verwendung des Parametersignals auf. Das Verfahren 1200 umfasst optional einen
Schritt 1215 des Speicherns des Parametersignals.
1. Verfahren (1200) zum Betreiben eines Reinigungsgerätes (100), wobei das Reinigungsgerät
(100) einen Griff (105) und eine taktile Sensoreinrichtung (1105) aufweist, die an
dem Griff (105) angeordnet ist und ausgebildet ist, um bei einer Berührung des Griffs
(105) ein Sensorsignal (1115) bereitzustellen, wobei das Verfahren (1200) die folgenden
Schritte aufweist:
Bestimmen (1205) eines Parametersignals (1135, 1150, 1160, 1170) unter Verwendung
des Sensorsignals (1205), wobei das Parametersignal (1135, 1150, 1160, 1170) einen
Parameter der Berührung des Griffs (105) repräsentiert; und
Bereitstellen (1210) eines Betriebssignals (1140, 1145, 1155, 1165, 1175) zum Betreiben
des Reinigungsgerätes (100) unter Verwendung des Parametersignals (1135, 1150, 1160,
1170).
2. Verfahren (1200) gemäß Anspruch 1, wobei im Schritt (1205) des Bestimmens das Parametersignal
als ein Berührungssignal (1135) bestimmt wird, das als den Parameter eine Berührung
oder eine Nichtberührung des Griffs (105) des Reinigungsgerätes (100) repräsentiert,
wobei im Schritt (1210) des Bereitstellens das Betriebssignal als ein Aktivierungssignal
(1140) zum Aktivieren des Reinigungsgerätes (100) bereitgestellt wird, wenn das Berührungssignal
(1135) als den Parameter die Berührung repräsentiert, und wobei im Schritt (1210)
des Bereitstellens das Betriebssignal als ein Deaktivierungssignal (1145) zum Deaktivieren
des Reinigungsgerätes (100) bereitgestellt wird, wenn das Berührungssignal (1135)
als den Parameter die Nichtberührung des Griffs (105) des Reinigungsgerätes (100)
repräsentiert.
3. Verfahren (1200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (1205)
des Bestimmens das Parametersignal als ein Drucksignal (1150) bestimmt wird, das als
den Parameter einen Druck am Griff (105) des Reinigungsgerätes (100) repräsentiert,
und wobei im Schritt (1210) des Bereitstellens das Betriebssignal als ein Anpassungssignal
(1155) zum Anpassen der Reinigungsleistung des Reinigungsgerätes (100) bereitgestellt
wird.
4. Verfahren (1200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (1205)
des Bestimmens das Parametersignal als ein Positionssignal (1160) bestimmt wird, das
als den Parameter einen Bereich der Berührung des Griffs (105) des Reinigungsgerätes
(100) repräsentiert, und wobei im Schritt (1210) des Bereitstellens das Betriebssignal
als ein Modussignal (1165) zum Auswählen eines Betriebsmodus des Reinigungsgerätes
(100) bereitgestellt wird.
5. Verfahren (1200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (1205)
des Bestimmens das Parametersignal als ein Handsignal (1170) bestimmt wird, das als
den Parameter eine unter einer vorbestimmten Größe liegende Fläche der Berührung des
Griffs (105) des Reinigungsgerätes (100) repräsentiert, und wobei im Schritt (1210)
des Bereitstellens das Betriebssignal als ein Einschränkungssignal (1175) zum Einschränken
einer Funktionalität des Reinigungsgerätes (100) bereitgestellt wird.
6. Verfahren (1200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (1215)
des Speicherns des Parametersignals (1135, 1150, 1160, 1170).
7. Steuervorrichtung (1100) zum Betreiben eines Reinigungsgerätes (100), das einen Griff
(105) und eine taktile Sensoreinrichtung aufweist, die an dem Griff (105) angeordnet
ist, wobei die Steuervorrichtung (1100) ausgebildet ist, um die Schritte des Verfahrens
(1200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche in entsprechenden Einheiten auszuführen
und/oder anzusteuern.
8. Reinigungsgerät (100) mit einem Griff (105), einer taktilen Sensoreinrichtung, die
an dem Griff (105) angeordnet und ausgebildet ist, um bei einer Berührung des Griffs
(105) ein Sensorsignal (1115) bereitzustellen und mit einer Steuervorrichtung (1100)
gemäß Anspruch 7.
9. Reinigungsgerät (100) gemäß Anspruch 8, wobei die taktile Sensoreinrichtung als eine
kapazitive und/oder als eine resistive Sensorik ausgeformt ist.
10. Reinigungsgerät (100) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 9, wobei der Griff (105) eine
Außenseite (125) aufweist, die ausgeformt ist, um von einer Handinnenfläche umgriffen
zu werden, eine Innenseite (130) aufweist, die ausgeformt ist, um von Fingern (805)
der Hand (800) umgriffen zu werden, und wobei die taktile Sensoreinrichtung eine erste
Sensorfläche (135) aufweist, die sich über die Außenseite (125) des Griffs (105) erstreckt
und/oder eine zweite Sensorfläche (140) aufweist, die sich über die Innenseite (130)
des Griffs (105) erstreckt.
11. Reinigungsgerät (100) gemäß Anspruch 10, wobei die erste Sensorfläche (135) eine Länge
von mindestens 5 Zentimetern und eine Breite von mindestens 2 Zentimetern aufweist
und/oder wobei die zweite Sensorfläche (140) eine Länge von mindestens 5 Zentimetern
und eine Breite von mindestens 2 Zentimetern aufweist.
12. Reinigungsgerät (100) gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei der Griff (105)
einen Verbindungsabschnitt (200) zum Verbinden des Griffs (105) mit einem Körper des
Reinigungsgerätes (100) aufweist und einen zu dem Verbindungsabschnitt (200) abgewinkelten
Halteabschnitt (205) aufweist, wobei die Außenseite (125) und die Innenseite (130)
an dem Halteabschnitt (205) angeordnet sind.
13. Reinigungsgerät (100) gemäß Anspruch 12, wobei die taktile Sensoreinrichtung eine
weitere Sensorfläche (215) aufweist, die an dem Verbindungsabschnitt (200) angeordnet
ist und eine Funktionalität eines Schiebeelementes (605) aufweist.
14. Reinigungsgerät (100) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 13, das als ein Staubsauger
ausgeformt ist.
15. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (1200) nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Steuervorrichtung
(1100) ausgeführt wird.