[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wasserführendes Haushaltsgerät und ein Verfahren
zum Steuern eines wasserführenden Haushaltsgeräts.
[0002] Es ist bekannt bei wasserführenden Haushaltsgeräten, wie beispielsweise einer Waschmaschine
oder einem Geschirrspüler, ein Aquastop-System vorzusehen. Bei bekannten wasserführenden
Haushaltsgeräten ist oft eine geschlossene Bodenwanne mit einem lokalen Sumpf, der
die tiefste Stelle der Bodenwanne darstellt, vorgesehen. In dem Sumpf ist ein Schwimmschalter
platziert. Sollte das wasserführende Haushaltsgerät in seinem Inneren undicht sein
und Wasser in die Bodenwanne laufen, hebt das Wasser einen Schwimmer des Schwimmschalters
und betätigt einen Schalter, sodass das daran gekoppelte Aquastop-System am Einlass
zu dem wasserführenden Haushaltsgerät geschlossen wird. Daraufhin ist die Wasserzufuhr
dauerhaft unterbrochen, solange der Schwimmschalter angehoben ist. Dabei ist die Bodenwanne
bei aktuellen Systemen so ausgestaltet, dass kein Wasser das Gehäuse des wasserführenden
Haushaltsgeräts verlassen kann.
[0003] Ursachen für Wasser im Bereich der Bodenwanne kann eine Undichtigkeit innerhalb von
wasserführenden Baugruppen in dem wasserführenden Haushaltsgerät sein und/oder ein
undichter interner wasserführender Zulaufschlauch.
[0004] Mit der obigen Ausgestaltung können derzeit bekannte Haushaltsgeräte Wasseraustritte
lediglich innerhalb des Haushaltsgeräts detektieren. Demgegenüber sind die Systeme
nicht dazu ausgestaltet, Wasser außerhalb des wasserführenden Haushaltsgeräts zu erkennen
und daraufhin entsprechende Reaktionen auszulösen.
[0005] Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wasserführendes Haushaltsgerät
bereitzustellen, das Flüssigkeit außerhalb der Systemgrenze des wasserführenden Haushaltsgeräts
erfassen kann und basierend darauf weitere Aktionen veranlassen kann. Die Aufgabe
wird durch ein wasserführendes Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
einem Verfahren zum Steuern eines wasserführenden Haushaltsgeräts mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 gelöst.
[0006] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein wasserführendes Haushaltsgerät
bereitgestellt, umfassend ein Gehäuse mit einem darin aufgenommenen Behandlungsraum,
eine Wasserzufuhr, die dazu ausgestaltet ist, dem Behandlungsraum Wasser zuzuführen,
eine Absperreinrichtung, die dazu ausgestaltet ist, die Wasserzufuhr zu unterbinden,
zumindest eine Messeinrichtung, die dazu ausgestaltet ist, eine Flüssigkeit außerhalb
des Gehäuses zu detektieren und ein Signal auszugeben, und eine Steuereinheit, die
dazu ausgestaltet ist, basierend auf dem Signal der Messeinrichtung die Absperreinrichtung
zu steuern und/oder eine Benachrichtigung auszugeben.
[0007] Gegenüber dem bekannten Stand der Technik liefert die vorliegende Erfindung den Effekt,
dass eine bestehende Absperreinrichtung nicht nur basierend auf innerhalb des wasserführenden
Haushaltsgeräts detektierter Flüssigkeit gesteuert wird, sondern auch basierend auf
außerhalb des wasserführenden Haushaltsgeräts detektierter Flüssigkeit. Die Absperreinrichtung
kann beispielsweise ein Aquastop-System sein, das an einer Wasserzufuhr zu dem wasserführenden
Haushaltsgerät angeordnet ist. Mit anderen Worten kann die Absperreinrichtung basierend
auf Informationen über ein Vorhandensein von Flüssigkeit außerhalb und innerhalb des
Gehäuses gesteuert werden.
[0008] Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses des wasserführenden Haushaltsgeräts kann beispielsweise
auftreten, wenn eine Flüssigkeit aus einer Öffnung des wasserführenden Haushaltsgeräts
ausläuft und außerhalb des Gehäuses zu Boden fließt. Ferner kann Flüssigkeit aus der
Wasserzufuhr, insbesondere zwischen einem Anschluss der Wasserzufuhr und der Absperreinrichtung,
austreten. Beispielsweise kann ein Dichtelement (O-Ring, Flachdichtung usw.) oder
ein Zwischenschlauch zwischen einem Wasseranschluss (z.B. ein Wasserhahn) und einer
Absperreinrichtung defekt sein, wodurch Wasser ungehindert auslaufen kann. Diese Flüssigkeit
würde von der Messeinrichtung erfasst werden können und die Steuereinheit entsprechend
dazu veranlassen, eine Benachrichtigung auszugeben, sodass ein Nutzer den Wasserhahn
manuell schließen kann. Alternativ kann die Steuereinheit auch dazu ausgestaltet sein,
in einem solchen Fall die gesamte Wasserzufuhr zu unterbrechen. Im Rahmen einer Heimautomation
ist auch denkbar, dass die Steuereinheit ein zentrales Wasserabsperrventil steuern
kann und somit eine Wasserzufuhr unterbrechen kann.
[0009] Bei dem wasserführenden Haushaltsgerät kann es sich um ein Wäschebehandlungsgerät,
einen Geschirrspüler oder um ein wasserführendes Küchengerät handeln. Dabei kann das
Gehäuse eine Systemgrenze zwischen einem Innenraum des wasserführenden Haushaltsgeräts
und einem Raum außerhalb des Gehäuses darstellen. Das wasserführende Haushaltsgerät
kann eine Betriebsstellung haben, in der es üblicherweise betrieben wird. Oben und
unten bezieht sich im Folgenden immer auf eine Betriebsteilung des wasserführenden
Haushaltsgeräts. Innerhalb des Gehäuses kann eine geschlossene Bodenwanne vorgesehen
sein. In der Bodenwanne kann ein lokaler Tiefpunkt angeordnet sein, in dem eine Sensoreinrichtung
überwacht, ob in dem Tiefpunkt Flüssigkeit vorhanden ist oder nicht. Somit kann überwacht
werden, ob sich im Inneren des wasserführenden Haushaltsgeräts Flüssigkeit in der
Bodenwanne ansammelt.
[0010] In dem wasserführenden Haushaltsgerät kann der Behandlungsraum beispielsweise ein
Laugenbehälter bei einem Wäschebehandlungsgerät oder der Waschraum für Geschirr bei
einem Geschirrspüler sein. Ferner kann der Behandlungsraum ein Kessel eines wasserführenden
Küchengeräts sein, in dem das zugeleitete Wasser erwärmt wird.
[0011] Die Wasserzufuhr kann beispielsweise ein Schlauch sein, der von einem Wasserhahn
oder eine Wandanschluss zu dem wasserführenden Haushaltsgerät führt. Alternativ kann
die Wasserzufuhr auch ein starres Rohr sein. Die Wasserzufuhr kann aus einem flexiblen
inneren Schlauch bestehen, der durch einen äußeren flexiblen Schlauch ummantelt ist.
Dabei kann der äußere Schlauch den inneren Schlauch konzentrisch ummanteln. Der äußere
Schlauch kann wasserdicht sein, sodass er bei einem Leck des inneren Schlauchs das
Wasser vollständig auffangen kann und beispielsweise dem Inneren des Gehäuses zuführen
kann.
[0012] Die Absperreinrichtung kann ein Aquastop-System sein, das ein elektromagnetisches
Ventil aufweist, welches die Wasserzufuhr verschließen kann. Die Absperreinrichtung
kann in der Wasserzufuhr angeordnet sein. Vorzugsweise ist die Absperreinrichtung
direkt an einen Wandanschluss (beispielsweise einem Wasserhahn) angeordnet und die
Wasserzufuhr erstreckt sich von der Absperrungseinrichtung zu dem Gehäuse des wasserführenden
Haushaltsgeräts. Somit kann sichergestellt sein, dass durch eine Betätigung der Absperrungseinrichtung
ein weiteres Zufließen von Wasser zu der Wasserzufuhr unterbleibt.
[0013] Der innere Schlauch der Wasserzufuhr kann mit weiteren wasserführenden Komponenten
innerhalb des wasserführenden Haushaltsgeräts verbunden sein, wohingegen der äußere
Schlauch der Wasserzufuhr mit dem Innenraum des Gehäuses verbunden sein kann, sodass
Wasser von dem äußeren Schlauch direkt in das Gehäuse einlaufen kann. Somit kann sichergestellt
sein, dass im Falle einer Leckage des inneren Schlauchs das aus der Leckage austretende
Wasser durch den äußeren Schlauch der Bodenwanne in dem Gehäuse zugeführt werden kann,
sodass der dort befindliche Sensor das Wasser detektieren kann und entsprechend die
Absperreinrichtung steuern kann, um die Wasserzufuhr abzustellen.
[0014] Die Messeinrichtung kann beispielsweise ein Schwimmschalter innerhalb des Gehäuses
umfassen. Die Messeinrichtung kann Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses detektieren,
indem die Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses dem Flüssigkeitssensor innerhalb des
Gehäuses zugeführt wird. Zudem oder alternativ kann die Messeinrichtung einen Flüssigkeitssensor
außerhalb des Gehäuses aufweisen, der somit Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses direkt
detektieren kann. Die Messeinrichtung kann also zumindest einen Feuchtigkeitssensor
aufweisen, um zu bestimmen, dass Feuchtigkeit außerhalb des Gehäuses vorliegt. Gemäß
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Messeinrichtung zumindest
zwei Feuchtigkeitssensoren auf, von denen einer innerhalb des Gehäuses angeordnet
ist und einer außerhalb des Gehäuses. Somit kann zuverlässig bestimmt werden, ob Flüssigkeit
aufgrund eines Lecks innerhalb des Gehäuses oder außerhalb des Gehäuses ausgetreten
ist. Entsprechend kann eine Benachrichtigung oder ein Steuersignal ausgegeben werden.
[0015] Die Steuereinheit kann einen Prozessor umfassen, der Signale aufnehmen, verarbeiten
und Steuerbefehle ausgeben kann. Beispielsweise kann als Steuereinheit die bereits
in dem Haushaltsgerät vorgesehene Steuereinheit verwendet werden.
[0016] Der Feuchtigkeitssensor kann kabelgebunden oder per Funk mit der Steuereinheit kommunizieren.
So kann beispielsweise die Messeinrichtung einen Feuchtigkeitssensor umfassen, der
sich außerhalb des Gehäuses befindet und mittels kabelloser Kommunikation (beispielsweise
WLAN, Nahfeldkommunikation, Bluetooth, usw.) mit der Steuereinheit verbunden ist.
Dabei kann die Messeinrichtung eine Energiequelle wie beispielsweise eine Batterie
aufweisen, die den Feuchtigkeitssensor mit Strom versorgt. Somit kann ein etwaig vorhandenes
Aquastop-System eines wasserführenden Haushaltsgeräts, das eine Leckage im Inneren
des Haushaltsgeräts detektieren kann, um eine weitere Funktionalität erweitert werden,
da mit der Messeinrichtung auch ein Auftreten von Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses
detektiert werden kann. Unabhängig davon wo eine Flüssigkeit detektiert wird, kann
die Steuereinheit nach einer erfolgten Detektion von Flüssigkeit die Absperreinrichtung
aktiv steuern und/oder eine Benachrichtigung ausgeben. Die Benachrichtigung kann beispielsweise
über WLAN oder Smart-Home Applikationen an den Nutzer ausgegeben werden. So kann ein
Nutzer beispielsweise eine Information auf sein Smartphone erhalten, dass die Messeinrichtung
Flüssigkeit detektiert hat. Diese Information kann ferner Angaben darüber enthalten,
wo diese Flüssigkeit detektiert wurde (d. h. entweder innerhalb des Gehäuses oder
außerhalb des Gehäuses). Somit kann der Nutzer adäquate Gegenmaßnahmen ergreifen.
Gleichzeitig oder alternativ kann die Steuereinheit die Absperreinrichtung so steuern,
dass kein weiteres Wasser dem wasserführenden Haushaltsgerät zugeführt wird.
[0017] Somit liefert die vorliegende Erfindung eine Möglichkeit durch die Messeinrichtung
zusätzlich zu einem bekannten Aquastop-System einen vollumfassenden Schutz vor ungewollten
Wasseraustritten bei wasserführenden Haushaltsgeräten bereitzustellen. Dies wird dadurch
erreicht, dass nicht nur im Inneren der Maschine ein Sensor zur Überwachung angebracht
ist, sondern auch die Umgebung des wasserführenden Haushaltsgeräts mit in die Überwachung
einbezogen wird. Dies kann entweder damit erreicht werden, dass ein zusätzlicher Feuchtigkeitssensor
außerhalb des Gehäuses angeordnet ist und direkt mit der Steuereinheit des wasserführenden
Haushaltsgeräts verbunden ist, oder dass bewirkt wird, dass Flüssigkeit, die außerhalb
des Haushaltsgerät auftritt, dem in dem Haushaltsgerät vorgesehenen Feuchtigkeitssensor
zugeführt wird. Somit ist gewährleistet, dass das wasserführende Haushaltsgerät auch
ohne Aufsicht des Nutzers betrieben werden kann, da in einem Schadensfall der Nutzer
umgehend informiert wird und/oder ein möglicherweise entstehender Schaden durch automatisches
Steuern der Absperreinrichtung verhindert oder minimiert wird.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Messeinrichtung zumindest einen Leitfähigkeitssensor. Im
Stand der Technik ist es häufig so, dass eine Flüssigkeit innerhalb des Gehäuses des
wasserführenden Haushaltsgeräts mit einem Schwimmsensor oder dergleichen detektiert
wird. Dazu ist jedoch eine bauliche Ausgestaltung notwendig, die dazu führt, dass
der Wasserspiegel entsprechend ansteigt und einen Schwimmschalter des Schwimmsensors
entsprechend bewegt, damit der Sensor anspricht. Dies ist nachteilig, wenn eine solche
bauliche Ausgestaltung nicht möglich ist und/oder die anfallende Wassermenge so gering
ist, dass die Ansprechempfindlichkeit eines solchen Schwimmsensors nicht ausreicht,
um zuverlässig das Vorhandensein einer Flüssigkeit zu detektieren.
[0019] Mit einem Leitfähigkeitssensor können demgegenüber selbst geringe Mengen Flüssigkeit
problemlos detektiert werden. Der Leitfähigkeitssensor kann dabei zwei Elektroden
umfassen, an die eine bestimmte Spannung angelegt wird. Der Leitfähigkeitssensor kann
dazu ausgestaltet sein, einen elektrischen Widerstand zwischen den beiden Elektroden
kontinuierlich zu messen. Sind die beiden Elektroden weder direkt noch indirekt miteinander
verbunden, ist der elektrische Widerstand nahezu unendlich hoch. Befinden sich die
beiden Elektronen dagegen in einer elektrischen Verbindung miteinander, sinkt der
Widerstand rapide ab. Dies tritt beispielsweise auf, wenn beide Elektroden mit demselben
Wasserkörper in Kontakt sind. Der Leitfähigkeitssensor kann so eine Änderung der Leitfähigkeit
detektieren und basierend darauf feststellen, dass eine Flüssigkeit an den Elektroden
des Leitfähigkeitssensors vorliegt.
[0020] Vorzugsweise sind die beiden Elektroden zumindest 4 cm voneinander entfernt. Somit
kann gewährleistet werden, dass kein Fehlalarm ausgelöst wird, wie es passieren könnte,
wenn die beiden Elektroden zu nah beieinander sind und beispielsweise feuchte Staubflusen
o. ä. beide Elektronen miteinander verbinden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die beiden Elektroden zumindest 2 cm voneinander entfernt. Dies liefert insbesondere
beim Einsatz bei Wäschebehandlungsgeräten und/oder Spülmaschinen den vorteilhaften
Effekt, dass Flüssigkeit zu einem frühen Zeitpunkt (d. h. auch wenn relativ wenig
Flüssigkeit vorhanden ist) detektiert werden kann. Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung haben die beiden Elektroden einen Abstand von ungefähr 1 cm
zueinander. Somit muss der Leitfähigkeitssensor nicht an einem speziell ausgestalteten
Ort angeordnet werden, der sicherstellt, dass sich auch bei wenig Flüssigkeit rasch
eine gewisse Flüssigkeitstiefe einstellt, um ein schnelles Ansprechen des Sensors
zu gewährleisten. Demgegenüber kann der Feuchtigkeitssensor mit Elektroden, sie ungefähr
1 cm voneinander beabstandet sind, an einer beliebigen Stelle vorgesehen sein, da
er auch bereits eine geringe Wasserhöhe detektieren kann.
[0021] Ferner sorgt der Abstand auch für eine ausreichende Sicherung gegen Fehlauslösungen,
wie es beispielsweise sein kann, wenn bei einem Wäschebehandlungsgerät feuchte Wäsche
aus der Trommel entnommen wird und dabei einige Tropfen zu Boden fallen.
[0022] Vorzugsweise weist das Gehäuse zumindest eine Öffnung auf und die Messeinrichtung
umfasst zumindest eine Auffangrinne, die an dem Gehäuse angeordnet ist, sodass aus
der zumindest einen Öffnung austretende Flüssigkeit von der zumindest einen Auffangrinne
aufgefangen werden kann.
[0023] Die Öffnung kann beispielsweise eine Öffnung in dem wasserführenden Haushaltsgerät
sein, die eine Verbindung über die Systemgrenze zwischen einem Äußeren des Gehäuses
und einem Inneren des Gehäuses herstellt. So kann die Öffnung beispielsweise eine
Wäschebehandlungsmittelschublade und/oder ein Zugang zu dem Behandlungsraum bei einem
Wäschebehandlungsgerät sein. Ferner kann die Öffnung eine Klappe eines Geschirrspülers
sein. Die Öffnung kann jede Öffnung eines wasserführenden Haushaltsgeräts sein, die
die Systemgrenze zwischen innen und außen des Gehäuses überwindet.
[0024] Durch die unter der Öffnung angeordnete Auffangrinne kann mittels passiver Erweiterung
des wasserführenden Haushaltsgeräts, aus der Öffnung austretende Flüssigkeit aufgefangen
werden, sodass diese nicht an dem Äußeren des wasserführenden Haushaltsgeräts zu Boden
läuft und dort zu einem Schaden führen kann.
[0025] Durch das Auffangen der aus der Öffnung austretenden Flüssigkeit, kann verhindert
werden, dass die Flüssigkeit Schaden anrichtet (beispielsweise am Mobiliar oder der
Immobilie oder dergleichen). Die Messeinrichtung kann in der Auffangrinne aufgefangene
Flüssigkeit erkennen und entsprechend dem oben dargelegten die Absperreinrichtung
steuern und/oder eine Benachrichtigung ausgeben.
[0026] Die Auffangrinne kann sich dabei beispielsweise am Sockel des wasserführenden Haushaltsgeräts
über die gesamte Breite des wasserführenden Haushaltsgeräts erstrecken. Somit kann
sichergestellt sein, dass auch an dem Gehäuse des wasserführenden Haushaltsgeräts
ablaufende Flüssigkeit zuverlässig aufgefangen werden kann. In diesem Fall kann eine
einzelne Auffangrinne an dem wasserführenden Haushaltsgerät vorgesehen sein. Somit
ist das Erscheinungsbild des wasserführenden Haushaltsgeräts nicht durch die Auffangrinne
beeinträchtigt und die Designfreiheit ist erhöht.
[0027] Vorzugsweise ist die zumindest eine Auffangrinne so ausgestaltet, insbesondere so
geneigt, dass die aufgefangene Flüssigkeit zu einem Sammelpunkt geleitet werden kann
und die Messeinrichtung ist vorzugsweise dazu ausgestaltet, eine Flüssigkeit an dem
Sammelpunkt zu detektieren.
[0028] Die Auffangrinne kann im Querschnitt einen U- oder V-förmige Querschnitt aufweisen.
Somit kann Flüssigkeit zuverlässig in der Auffangrinne aufgefangen werden. Ferner
kann die Auffangrinne geneigt sein, sodass die aufgefangene Flüssigkeit zuverlässig
abgeleitet werden kann. Der Sammelpunkt kann so ausgestaltet sein, dass dort der Querschnitt
der Auffangrinne aufgeweitet ist. Somit kann an dem Sammelpunkt eine bestimmte Menge
Flüssigkeit gesammelt werden, ohne dass diese aus der Auffangrinne ausläuft und auf
den Boden oder aufs Mobiliar läuft. Folglich kann während einer Zeit zwischen einem
ersten Flüssigkeitsaustritt und dem Absperren durch die Absperreinrichtung, die austretende
Flüssigkeit zuverlässig aufgefangen werden und gespeichert (d.h. in der Auffangrinne
und/oder in dem Sammelpunkt), um etwaige Beschädigungen zu verhindern. Vorzugsweise
weist die Auffangring ein Aufnahmevolumen von mehr als 100 ml auf. Somit kann eine
ausreichende Zeitspanne bis zur Aktivierung der Absperreinrichtung überbrückt werden,
ohne dass Flüssigkeit aus der Auffangrinne ausläuft. Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung weist der Auffangrinne eine Aufnahmevolumen von mehr als 200
ml auf. In diesem Fall kann selbst bei einem großen Wasseraustritt genügend Wasser
durch die Auffangrinne und/oder den Sammelpunkt zurückgehalten werden.
[0029] Vorzugsweise sind zumindest zwei Öffnungen an dem Gehäuse vorgesehen und jeder Öffnung
ist vorzugsweise ein Auffangrinne zugeordnet, die einen jeder Auffangrinne zugeordneten
Sammelpunkt oder einen gemeinsamen Sammelpunkt aufweisen.
[0030] Mit anderen Worten kann jeder Öffnung in dem Gehäuse des wasserführenden Haushaltsgeräts
eine eigene und separate Auffangrinne aufweisen. Jede Öffnung im Gehäuse des wasserführenden
Haushaltsgeräts kann auch einen eigenen Sammelpunkt aufweisen. Somit kann neben der
Detektion von Flüssigkeit an einem Sammelpunkt auch bestimmt werden aus welcher Öffnung
die Flüssigkeit ausgetreten ist. Diese Information kann von der Steuereinheit beispielsweise
als Benachrichtigung an den Nutzer ausgegeben werden. Alternativ können verschiedene
Auffangrinnen auch einen einzelnen Sammelpunkt aufweisen, dem Flüssigkeit aus allen
Auffangrinnen zugeführt werden kann. Somit kann das Gehäuse kompakter ausgestaltet
sein, da weniger Platz für Sammelpunkte beansprucht wird.
[0031] Vorzugsweise ist der zumindest ein Sammelpunkt innerhalb des Gehäuses angeordnet.
[0032] Somit kann durch die zumindest eine Auffangrinne aufgefangene Flüssigkeit über die
Systemgrenze von außerhalb des Gehäuses ins Innere des Gehäuses transferiert werden.
Dafür kann sich die zumindest eine Auffangrinne beispielsweise durch eine Öffnung
in dem Gehäuse in den Innenraum des Gehäuses erstrecken. Im Inneren des Gehäuses kann
die Flüssigkeit dann beispielsweise einem dort vorhandenen Feuchtigkeitssensor zugeführt
werden. Insbesondere kann die außerhalb des Gehäuses aufgefangene Flüssigkeit der
Bodenwanne und da insbesondere einem lokalen Sumpf, zugeführt werden. Folglich kann
das wasserführende Haushaltsgerät mittels passiver Erweiterung einen bereits vorhandenen
Feuchtigkeitssensor nutzen, um ein Auftreten von Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses
zu detektieren. Ferner können auch mehrere Sammelpunkte in dem Gehäuse angeordnet
sein. Dafür verläuft jede Auffangrinne zu dem jeweiligen Sammelpunkt in das Gehäuse
hinein. Wie oben bietet sich so der Vorteil, dass bestimmt werden kann, aus welcher
Öffnung die Flüssigkeit ausgetreten ist, da jede Auffangrinne einer bestimmten Öffnung
zugeordnet sein kann.
[0033] Vorzugsweise umfasst die Messeinrichtung einen Flüssigkeitssensor, insbesondere einen
Leitfähigkeitssensor und der Flüssigkeitssensor ist vorzugsweise an dem zumindest
einen Sammelpunkt angeordnet, sodass eine Flüssigkeit einem zumindest ein Sammelpunkt
detektiert werden kann.
[0034] Somit kann jede Auffangrinne ihren eigenen Flüssigkeitssensor aufweisen, sodass ein
Vorhandensein von Flüssigkeit für jede Rinne einzeln bestimmt werden kann. Beispielsweise
kann die Rinne taschenförmig ausgestaltet sein und ein Sammelpunkt kann sich am tiefsten
Punkt der Auffangrinne befinden. An den Seiten der Auffangrinne können Elektroden
eines Leitfähigkeitssensors angeordnet sein. Die Elektroden sind dabei vorzugsweise
so über dem Niveau der tiefsten Stelle der Auffangrinne angeordnet, dass ab einem
bestimmten Wasserstand in der Auffangrinne bzw. in dem Sammelpunkt, der Leitfähigkeitssensor
aktiviert wird. Somit kann eine Fehlauslösung verhindert werden, weil der Leitfähigkeitssensor
erst anschlägt, wenn der Wasserstand in der Auffangrinne bzw. dem Sammelpunkt über
einen vorbestimmtes Niveau ansteigt. Vorzugsweise befinden sich die Elektroden des
Leitfähigkeitssensors im unteren Drittel der Gesamthöhe des Sammelpunkts bzw. der
Auffangrinne. In diesem Fall ist ein besonders vorteilhafter Betrieb möglich, da der
Sensor früh genug anschlägt, bevor der Sammelpunkt bzw. die Auffangrinne überläuft
und dennoch Fehlauslösungen vermieden werden können.
[0035] Vorzugsweise umfasst die Messeinrichtung einen Unterbodenfeuchtigkeitssensor, insbesondere
einen Leitfähigkeitssensor, wobei der Unterbodenfeuchtigkeitssensor in einem Betriebszustand
des wasserführenden Haushaltsgeräts vorzugsweise unterhalb des Gehäuses angeordnet
ist.
[0036] Vorzugsweise ist der Feuchtigkeitssensor mit dem Boden unter dem wasserführenden
Haushaltsgerät in Kontakt. Dabei sind insbesondere die Elektroden eines Leitfähigkeitssensor
mit dem Boden in Kontakt. Vorzugsweise haben die Elektroden einen Abstand voneinander
der zumindest 2 cm beträgt. Somit können Fehlauslösungen vermieden werden. Die Elektroden
können mit einer Spanneinrichtung so vorgespannt sein, dass sie mit dem Boden zuverlässig
in Kontakt sind. Somit können die Elektroden zuverlässig das Auftreten von Flüssigkeit
unter dem Gehäuse detektieren. Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
werden leitfähige Füße des wasserführenden Haushaltsgeräts als die Elektronen des
Leitfähigkeitssensors verwendet. Dabei wird beispielsweise an die Füße eines wasserführenden
Haushaltsgeräts eine Spannung angelegt, sodass ein Auftreten von Feuchtigkeit bzw.
Flüssigkeit unter dem Gehäuse des wasserführenden Haushaltsgeräts zuverlässig detektiert
werden kann. Vorzugsweise liegt an zumindest drei Füßen des wasserführenden Haushaltsgeräts
eine Spannung an, sodass auch kleine flächige Flüssigkeitsaustritte detektiert werden
können. Die Füße können dabei so ausgestaltet sein, dass sie ein leitfähiges Element
umfassen, das mit dem Boden in Kontakt ist. Vorzugsweise umfasst die Messeinrichtung
einen Feuchtigkeitssensor, der als Leitfähigkeitssensor mit zumindest zwei Elektronen
ausgestaltet ist, wobei die Elektronen vorzugsweise zumindest einen Abstand von 3
cm, vorzugsweise von zumindest 2 cm, voneinander aufweisen.
[0037] In diesen Bereichen kann eine ausreichende Sensitivität zur Detektion von Flüssigkeit
erreicht werden, ohne dass es zu vermehrten Fehlauslösungen kommt.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern
eines wasserführenden Haushaltsgeräts bereitgestellt, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfasst: Bereitstellen eines der obigen wasserführenden Haushaltsgeräte,
Detektieren von Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses und Steuern der Absperreinrichtung,
sodass eine Wasserzufuhr zu dem wasserführenden Haushaltsgerät unterbunden ist, und/oder
Ausgeben einer Benachrichtigung, dass Flüssigkeit außerhalb des Gehäuses vorliegt.
[0039] Alle Vorteile und Ausgestaltungen, die in Verbindung mit der Vorrichtung erwähnt
sind, gelten analog auch für das Verfahren.
[0040] Einzelne Aspekte oder Merkmale von Ausführungsformen können mit anderen Aspekten
oder Merkmalen anderer Ausführungsform kombiniert werden und neue Ausführungen bilden.
[0041] Im Folgenden werden zu bevorzugende Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
[0042] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1:
- ein wasserführendes Haushaltsgerät gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2:
- das wasserführende Haushaltsgerät gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 3:
- ein wasserführendes Haushaltsgerät gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 4:
- ein wasserführendes Haushaltsgerät gemäß einer weiteren Ausführung von der vorliegenden
Erfindung,
- Fig. 5:
- ein weiterführendes Haushaltsgerät gemäß einer weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung,
- Fig. 6:
- ein weiterführendes Haushaltsgerät gemäß einer weiteren Ausführung von der vorliegenden
Erfindung.
[0043] Figur 1 ist eine schematische und perspektivische Darstellung eines Wäschebehandlungsgeräts
100 wie es im Stand der Technik bekannt ist. Das Wäschebehandlungsgerät 100 weist
einen Behandlungsraum 40 zur Behandlung von Wäsche auf. Ferner weist das Wäschebehandlungsgerät
100 ein Gehäuse 20 auf, das einen Innenraum definiert. In dem Innenraum ist eine Messeinrichtung
60 vorgesehen, die auftretende Flüssigkeit im Inneren des Wäschebehandlungsgeräts
100 erfassen kann. Ferner ist das Wäschebehandlungsgerät 100 mit einer Wasserzufuhr
30 an einer Wasserquelle angeschlossen. Eine Absperreinrichtung 50 ist in der Wasserzufuhr
30 angeordnet. Detektiert die Messeinrichtung 60 nun Flüssigkeit, so wird die Absperreinrichtung
50 so gesteuert, dass sie die Wasserzufuhr zu dem wasserführenden Haushaltsgerät absperrt.
[0044] Figur 2 ist eine schematische Vorderansicht des Wäschebehandlungsgeräts aus Figur 1. Das
Wäschebehandlungsgerät 100 weist ferner eine Behandlungsmittelschublade 90 auf. Ferner
weist das Wäschebehandlungsgerät 100 eine Öffnung als Zugang zu dem Behandlungsraum
in Form eines Bullauges auf. Sowohl die Behandlungsmittelschublade 90 als auch das
Bullauge stellen eine Öffnung in der Systemgrenze des Gehäuses 20 dar. Ferner weisen
bekannte Wäschebehandlungsgeräte einen Zugang zum Flusensieb, der Laugenpumpe oder
anderen Einrichtungen des Wäschebehandlungsgeräts auf. All diese Öffnungen sind verschließbar
und im Normalfall stellen diese Öffnungen eine wasserdichte Barriere zwischen dem
Innenraum des Wäschebehandlungsgeräts 100 und dem Äußeren des Wäschebehandlungsgeräts
100 dar. Sollte jedoch aufgrund einer Fehlbedienung, aufgrund von Verschleiß und/oder
aufgrund anderer Ursachen dennoch Wasser (d.h. eine Flüssigkeit) aus zumindest einer
dieser Öffnungen auftreten, läuft diese Flüssigkeit 8 entlang des Gehäuses 20 außen
an dem Wäschebehandlungsgerät nach unten. Selbst wenn dieser Flüssigkeitsaustritt
nur tropfenweise erfolgt, kann sich unterhalb des Wäschebehandlungsgeräts 100 eine
erhebliche Menge an Flüssigkeit 8 ansammeln. Diese Flüssigkeit kann zu Schäden an
Immobilie und Mobiliar führen. Dabei wird die außen vorliegende Flüssigkeit nicht
durch die im Inneren des Wäschebehandlungsgeräts angeordnete Messeinrichtung 60 detektiert.
Daher läuft der Betrieb des Wäschebehandlungsgeräts 100 unbemerkt weiter und der Schaden
kann sich somit vergrößern.
[0045] Figur 3 ist eine schematische Vorderansicht eines Wäschebehandlungsgeräts 1 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Wäschebehandlungsgerät 1 soll die oben beschriebenen
Nachteile aus dem Stand der Technik beheben. Das Wäschebehandlungsgerät 1 der vorliegenden
Erfindung weist die oben beschriebenen Merkmale von bekannten Wäschebehandlungsgeräten
auf. Insbesondere weist das Wäschebehandlungsgerät 1 ein Gehäuse 2 auf, das in seinem
Inneren einen Innenraum definiert. In dem Innenraum ist eine Messeinrichtung 6 angeordnet.
Die Messeinrichtung 6 befindet sich in einer geschlossenen Bodenwanne an deren tiefster
Stelle. Ferner weist das Wäschebehandlungsgerät 1 eine Behandlungsmittelschublade
9 und ein Bullauge 10 auf. Die Behandlungsmittelschublade und das Bullauge bilden
einen Übergang über die Systemgrenze zwischen dem Äußeren und dem Inneren des Gehäuses
2. Ferner weist das Wäschebehandlungsgerät 1 eine Steuereinheit 7 auf, die dazu ausgestaltet
ist, Signale aufzunehmen, zu verarbeiten und Steuerungssignale auszugeben. Zudem weist
das Wäschebehandlungsgerät 1 eine Absperrvorrichtung (nicht dargestellt) auf, die
der Absperrvorrichtung 50 aus dem Stand der Technik entspricht und in einer Zufuhrleitung
3 für Wasser angeordnet ist. Neben dem Bullauge und der Wäschebehandlungsmittelschublade
kann das Wäschebehandlungsgerät 1 weitere Öffnungen aufweisen, die in den Figuren
nicht dargestellt sind.
[0046] Gegenüber dem Stand der Technik weist das Wäschebehandlungsgerät 1 der vorliegenden
Ausführungsform zwei Auffangrinnen 11 auf, die jeweils einer Öffnung zugeordnet ist.
Somit ist der Behandlungsmittelschublade 9 eine Auffangrinne 11 zugeordnet und dem
Bullauge 10 ist ebenfalls eine Auffangrinne 11 zugeordnet. Tritt nun Flüssigkeit 8
aus Behandlungsmittelschublade 9 und/oder dem Bullauge 10 aus, wird diese Flüssigkeit
in der Auffangrinne 11 aufgefangen und zu einem Sammelpunkt 12 geleitet. Bei der vorliegenden
Ausführungsform wird die Flüssigkeit 8 von dem Sammelpunkt 12 in das Innere des Gehäuses
2 geleitet und dort der Bodenwanne zugeführt. Dadurch steigt ein Flüssigkeitspegel
innerhalb des Gehäuses 2 an und hebt einen Schwimmer der Messeinrichtung 6, die bei
der vorliegenden Ausführungsform als Schwimmschalter ausgestaltet ist, an. Daraufhin
wird ein Signal an die Steuereinheit 7 übermittelt, die daraufhin die Absperreinrichtung
so steuert, dass die weitere Wasserzufuhr zu dem wasserführenden Haushaltsgerät 1
unterbrochen wird. In allen Figuren ist der Signalpfad des Signals von der Messeinrichtung
zu der Steuereinheit 7 mit Pfeilen schematisch dargestellt. In einer weiteren nicht
dargestellten Ausführungsform sendet die Steuereinheit 7 einen Hinweis (z.B. einen
Alarm) an den Benutzer, vorzugsweise mittels Internet auf ein Smart-Device. Vorzugsweise
sendet die Steuereieinheit ein Signal und sperrt die Wasserzufuhr ab.
[0047] Somit kann bei der vorliegenden Ausführungsform selbst Flüssigkeit, die außerhalb
des Gehäuses 2 auftritt, detektiert werden und basierend auf dem Detektionsergebnis
automatisch die Absperreinrichtung 5 betätigt und/oder ein Signal ausgegeben werden,
um zu verhindern, dass weiter Wasser dem Wäschebehandlungsgerät 1 zugeführt wird.
[0048] Figur 4 ist eine schematische Vorderansicht eines wasserführenden Haushaltsgeräts 1 gemäß
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das wasserführende Haushaltsgerät
1 der vorliegenden Ausführungsform entspricht im Wesentlichen dem der Figur 3 mit
dem Unterschied, dass lediglich eine Auffangrinne 11 vorgesehen ist. Die Auffangrinne
11 bei der vorliegenden Ausführungsform erstreckt sich über die gesamte Breite des
wasserführenden Haushaltsgeräts 1 (d. h. über die gesamte Breite des Gehäuses 2).
Die Auffangrinne 11 ist in der Nähe des Sockels unterhalb der tiefsten Öffnung angeordnet.
Somit ist sichergestellt, dass sämtliche Flüssigkeit 8, die aus einer der Öffnungen
austritt, von der Auffangrinne 11 aufgefangen wird. Tritt Flüssigkeit 8 aus, wird
diese von der Auffangrinne 11 aufgefangen und dem Sammelpunkt 12 zugeführt. Von dort
gelangt die Flüssigkeit 8 wieder in das Innere des Gehäuses 2, sodass die Messeinrichtung
6, die in dem Gehäuse 2 vorgesehen ist, die Flüssigkeit 8 detektieren kann.
[0049] Somit kann ein bestehendes Aquastop-System (Sperreinrichtung) mittels Ausbau einer
passiven Erweiterung zu einem vollwertigen Aquastop-System ausgebaut werden. Da bei
unbeabsichtigtem Flüssigkeitsaustritt aus der Waschmittelschublade oder dem Bullauge
das Wasser an der Maschinenfront haftet und entlang dieser zum Boden der Immobilie
läuft, kann im Bereich des Sockels der Maschinenfront eine Auffangrinne, die sich
über die gesamte Maschinenfront erstreckt, integriert werden. Dies kann designtechnisch
sehr geschmackvoll ausgeführt werden. Des Weiteren können jedoch auch lokale Auffangrinnen
(siehe Figur 3) angebracht werden, eine im Bereich der Waschmittelschublade und eine
im Bereich des Bullauges (siehe Beschreibung oben). Diese sind noch unauffälliger
in die bereits bestehende Vertiefung der in die Gerätefront zu integrieren. Allen
Auffangrinnen gemein ist, dass sie jeweils abschüssig konstruiert sein können und
an ihrer tiefsten Stelle eine Öffnung ins Innere der Maschine führt, gezielt zum Boden
hin z.B. über Fallrohre. Das gesammelte Wasser aktiviert das bestehende interne Aquastop-System.
[0050] Bei der vorliegenden Ausführungsform werden kleinere Flüssigkeitsmengen (wie sie
zum Beispiel bei Entnahme der Wäsche aus der Wäschetrommel anfallen, nicht detektiert
und somit kein Fehlalarm auslösen. Kleinere Wassermengen verdunsten in der Auffangrinne
und/oder führen nicht zu wirksamen Abfluss in das Wäschebehandlungsgerat 1 hinein.
Erst Wasseraustritt in schädlichen Mengen werden erfasst.
[0051] Figur 5 ist eine schematische Vorderansicht eines wasserführenden Haushaltsgeräts 1 gemäß
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Im Wesentlichen entspricht
das wasserführende Haushaltsgerät 1 der vorliegenden Erfindung den vorher beschriebenen
Ausführungsformen, mit dem Unterschied, dass die Messeinrichtung zwei Leitfähigkeitssensoren
6 aufweist, von denen jeweils eine in einer der Auffangrinnen 11 angeordnet ist. Genauer
gesagt ist eine Auffangrinne 11 unter der Behandlungsmittelschublade 9 angeordnet
und eine Auffangrinne 11 ist unter dem Bullauge 10 angeordnet. Jede Auffangrinne 11
hat hier einen eigenen ihr zugeordnete Flüssigkeitssensor 6. Die jeweiligen Detektionsergebnisse
der Flüssigkeitssensoren 6 werden der Steuereinheit 7 zugeführt. Die Steuereinheit
7 kann somit identifizieren, wo die Flüssigkeit 8 ausgetreten ist. Dies kann die Steuereinheit
7 an einen Nutzer weitergeben. Ferner kann diese Information auch intern gespeichert
werden, um später bei einer Schadensverfolgung die Information zur gezielten Behebung
des Schadens nutzen zu können.
[0052] Figur 6 ist eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Das Wäschebehandlungsgerät 1 der vorliegenden Ausführungsform unterscheidet sich von
dem in Figur 5 dargestellten Wäschebehandlungsgerät 1, indem ein weiterer Leitfähigkeitssensor
6 unterhalb des Gehäuses 2 angeordnet ist. Insbesondere weist der Leitfähigkeitssensor
6 zwei Elektroden auf, die mit dem Untergrund, auf dem das Wäschebehandlungsgerät
1 steht, in Kontakt ist. Dabei können die Elektroden mit einer Vorspanneinrichtung
gegen den Boden gedrückt werden, um einen zuverlässigen Kontakt zwischen den Elektroden
und dem Boden sicherzustellen. Somit kann die Sicherheit weiter erhöht werden, indem
selbst Flüssigkeit detektiert werden kann, die nicht durch eine der Auffangrinnen
11 aufgefangen wird und somit von den dort vorgesehenen Messeinrichtung 6 erfasst
werden, sondern die auf andere Weise auf den Boden unter das Wäschebehandlungsgerät
1 gelangen.
[0053] In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform werden ein kabelgebundener
Leitfähigkeitssensor als Teil der Messeinrichtung 6 in der Nähe des Wäschebehandlungsgeräts
1 angebracht. Dieser Leitfähigkeitssensor (z.B. Leitwertsensor) kann mittels Kabel
oder kabellos mit der Steuereinheit 7 verbunden sein. Somit kann auch Flüssigkeit
erfasst werden, die vor der Absperrungseinrichtung austritt und in der Umgebung des
Wäschebehandlungsgerät 1 zu Boden läuft oder fällt. Der beschriebene Leitfähigkeitssensor
kann auch ein batteriebetriebener, autarker Flüssigkeitssensor sein, der zusammen
mit dem Wäschebehandlungsgerät geliefert werden kann. Dieser können per Funk mit dem
Wäschebehandlungsgerät 1 verbunden oder verbindbar sein, sodass die Steuereinheit
7 basierend auf einem Detektionsergebnis des externen Leitfähigkeitssensor die Absperreinrichtung
5 aktiv steuern kann.
Bezugszeichen
[0054]
- 1
- wasserführendes Haushaltsgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Wasserzufuhr
- 4
- Behandlungsraum
- 5
- Absperreinrichtung
- 6
- Messeinrichtung
- 7
- Steuereinheit
- 8
- Flüssigkeit
- 9
- Behandlungsmittelschublade
- 10
- Bullauge
- 11
- Auffangrinne
- 12
- Sammelpunkt
1. Wasserführendes Haushaltsgerät (1), umfassend:
ein Gehäuse (2) mit einem darin aufgenommenen Behandlungsraum (4),
eine Wasserzufuhr (3), die dazu ausgestaltet ist, dem Behandlungsraum (4) Wasser zuzuführen,
eine Absperreinrichtung (5), die dazu ausgestaltet ist, die Wasserzufuhr zu unterbinden,
zumindest eine Messeinrichtung (6), die dazu ausgestaltet ist, eine Flüssigkeit außerhalb
des Gehäuses (2) zu detektieren und ein Signal auszugeben, und
eine Steuereinheit (7), die dazu ausgestaltet ist, basierend auf dem Signal der Messeinrichtung
(6) die Absperreinrichtung (5) zu steuern und/oder eine Benachrichtigung auszugeben.
2. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß Anspruch 1, wobei die Messeinrichtung (6)
zumindest einen Leitfähigkeitssensor umfasst.
3. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Gehäuse (2) zumindest eine Öffnung (9,10) aufweist, und
wobei die Messeinrichtung (6) zumindest eine Auffangrinne (11) umfasst, die an dem
Gehäuse (2) angeordnet ist, so dass aus der zumindest einen Öffnung (9,10) austretende
Flüssigkeit (8) von der zumindest einen Auffangrinne (11) aufgefangen werden kann.
4. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß Anspruch 3,
wobei die zumindest eine Auffangrinne (11) so ausgestaltet ist, insbesondere so geneigt
ist, dass die aufgefangene Flüssigkeit (8) zu einem Sammelpunkt (12) geleitet werden
kann, und
wobei die Messeinrichtung (6) dazu ausgestaltet ist, eine Flüssigkeit (8) an dem Sammelpunkt
(12) zu detektieren.
5. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüchen, wobei
zumindest zwei Öffnungen (9,10) an dem Gehäuse (2) vorgesehen sind und wobei jeder
Öffnung (9,10) eine Auffangrinne (11) zugeordnet ist, die einen jeder Auffangrinne
(11) zugeordneten Sammelpunkt (12) oder einen gemeinsamen Sammelpunkt (12) aufweisen.
6. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei der zumindest eine
Sammelpunkt (12) innerhalb des Gehäuses (2) angeordnet ist.
7. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6,
wobei die Messeinrichtung (6) einen Flüssigkeitssensor, insbesondere einen Leitfähigkeitssensor,
umfasst, und
wobei der Flüssigkeitssensor an dem zumindest einen Sammelpunkt (12) angeordnet ist,
so dass ein Flüssigkeit (8) an dem zumindest einen Sammelpunkt (12) detektiert werden
kann.
8. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Messeinrichtung (6) einen Unterbodenfeuchtigkeitssensor, insbesondere einen Leitfähigkeitssensor,
umfasst, wobei Unterbodenfeuchtigkeitssensor in einem Betriebszustand des wasserführenden
Haushaltsgeräts (1) unterhalb des Gehäuses (2) angeordnet ist.
9. Wasserführendes Haushaltsgerät (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Messeinrichtung einen Feuchtigkeitssensor umfasst, der als Leitfähigkeitssensor
mit zumindest zwei Elektroden ausgestaltet ist, wobei die Elektroden zumindest einen
Abstand von 3 cm, vorzugsweise von zumindest 2 cm, voneinander aufweisen.
10. Verfahren zum Steuern eines wasserführenden Haushaltsgeräts (1), wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
- Bereitstellen eines wasserführenden Haushaltsgeräts (1) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche,
- Detektieren von Flüssigkeit (8) außerhalb des Gehäuses, und
- Steuern der Absperreinrichtung (5), so dass eine Wasserzufuhr zu dem wasserführenden
Haushaltsgerät (1) unterbunden ist, und/oder
- Ausgeben einer Benachrichtigung, dass Flüssigkeit (8) außerhalb des Gehäuses (2)
vorliegt.