[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebäude, insbesondere Haus, Halle oder dergleichen
in Fertigbauweise mit einer Gebäudehülle, umfassend eine Mehrzahl, insbesondere vier
Außenwände, eine Bodenplatte aus Beton sowie mindestens eine Decke.
[0002] Unterhalb der aus Beton bestehenden Bodenplatte kann ein Keller angeschlossen sein.
Es kann jedoch auch sein, dass es sich um ein Gebäude ohne Keller handelt, bei dem
die Bodenplatte den Abschluss des Gebäudes zum Erdboden hin bildet.
[0003] Die mindestens eine Decke kann als im Wesentlichen ebene Deckenplatte ausgebildet
sein. Insbesondere bei Bungalows kann die Decke jedoch auch in der Form des Daches
und damit abgewinkelt ausgebildet sein.
[0004] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Häusern, die in der Regel aus Ziegel
oder Holz gefertigt sind, sind häufig Wärmebrücken vorhanden, wodurch Energie in Form
von Wärme verloren geht. Derartige Wärmebrücken sind häufig im Bereich von Fenstern
oder bei Anschlüssen zwischen Außenwänden und Decken zu beobachten. Ein weiteres Problem
der aus dem Stand der Technik bekannten Gebäude besteht darin, dass die Errichtung
zeit- und arbeitsintensiv ist. Insbesondere bei Ziegelhäusern sind viele Arbeitskräfte
nötig, um ein Gebäude in einer einigermaßen akzeptablen Zeit zu errichten.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gebäude zur Verfügung
zu stellen, welches die oben geschilderten Nachteile überwindet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gebäude mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Durch die Tatsache, dass die Außenwände jeweils aus mindestens einem plattenartigen
Wandelement aufgebaut sind, welches eine Blähton enthaltende Basisplatte sowie eine
mit der Basisplatte verbundene Dämmschicht umfasst, kann ein Gebäude zur Verfügung
gestellt werden, welches besonders energieeffizient ist. So hat sich herausgestellt,
dass gerade die Kombination einer Basisplatte mit Blähton und einer darauf angeordneten
Dämmschicht besonders wärmeisolierende Eigenschaften aufweist. Hinzu kommt nun ein
weiteres Merkmal, welches es ermöglicht, das erfindungsgemäße Gebäude vollständig
wärmebrückenfrei konstruieren zu können. So sind Leibungsrahmen, welche zur Aufnahme
von Türen und/oder Fenstern dienen, mindestens teilweise in die Basisplatte eingegossen.
Hierdurch wird erreicht, dass auch im Bereich der Fenster oder Türen keinerlei Wärmebrücken
entstehen können.
[0008] Durch die Tatsache, dass die Leibungsrahmen mindestens teilweise in die Basisplatte
eingegossen sind, sind keinerlei weitere Verbindungsmittel zwischen den Leibungsrahmen
und der Basisplatte vonnöten. Durch das Eingießen der Leibungsrahmen in die Basisplatte
entsteht eine äußerst feste stoffschlüssige Verbindung zwischen Leibungsrahmen und
Basisplatte.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudes handelt es sich
bei dem Blähton um Liapor
®. Der Blähton ist vorzugsweise in einer Betonmatrix, vorzugsweise umfassend Sand und
Zement eingebettet. Dadurch entsteht ein besonders wärmeisolierender Beton, welcher
sich äußerst einfach verarbeiten lässt.
[0010] Mit Vorteil ist die Dämmschicht aus Graphitpartikel enthaltendem Polystyrol, insbesondere
Neopor
® RG30 gefertigt. Diese Materialien eignen sich besonders gut zur Isolierung des erfindungsgemäßen
Gebäudes, insbesondere der Gebäudehülle.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudes sind
die Außenwände jeweils aus geschosshohen plattenartigen Wandelementen aufgebaut, welche
jeweils eine die Außenfassade des Gebäudes bildende Dämmschicht sowie eine mit der
Dämmschicht, vorzugsweise über Stahlstäbe verbundene Basisplatte umfassen. Auf diese
Art und Weise wird erreicht, dass die Außenwände durchgehende, Blähton aufweisende
Basisplatten aufweisen. Diese Basisplatten erstrecken sich in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
über die gesamte Höhe des erfindungsgemäßen Gebäudes, ohne Unterbrechungen oder Lücken
aufzuweisen. Auf diese Art und Weise werden besonders gute Dämmwerte erreicht. Die
mindestens eine Decke des erfindungsgemäßen Gebäudes ist in der Regel eine Beton-Filigrandecke
mit gegossenem Ringanker. Die Decke ist in der Regel über Verbindungselemente, insbesondere
Stahlstäbe mit den Außenwänden des Gebäudes verbunden. In der Regel sind in sämtlichen
Außenwänden Fenster und/oder Außentüren vorgesehen, welche vorzugsweise in der Dämmschicht
angeordnet sind. Durch die Anordnung dieser Elemente in der Dämmschicht wird eine
weitere Erhöhung der Energieeffizienz erreicht. Mit den plattenartigen Wandelementen
des erfindungsgemäßen Gebäudes ist es möglich, dass zumindest die Außenwände als vorgefertigte
Elemente zu einer Baustelle verbracht werden und dort sofort weiterverarbeitet werden
können. Die werkseitig erstellten Außenwände werden durch Montage auf der Baustelle
miteinander verbunden und montiert, sodass in kürzester Zeit das erfindungsgemäße
Gebäude erstellt werden kann. Somit wird eine enorme Zeit- und Arbeitsersparnis beim
Rohbau erreicht.
[0012] Mit Vorteil sind Fenster und/oder Türen über Lastabtragungselemente abgestützt, welche
vorzugsweise Stahlstifte oder Stahlrohre umfassen, welche an einem Ende vorzugsweise
V-förmig ausgebildet sind und am anderen Ende mit einem Flachstahl verbunden sind,
wobei die V-förmigen Enden der Lastabtragungselemente vorzugsweise in einem Sturzbereich
oberhalb des Fensters oder der Türe eingebettet sind und wobei die Flachstähle mit
jeweils einem Fenster- oder Türrahmen verschraubt sind.
[0013] Wie bereits oben erwähnt, dienen die Leibungsrahmen in den Außenwänden des erfindungsgemäßen
Gebäudes zur Fixierung, insbesondere Verschraubung von Fenstern und/oder Türen. Zudem
werden diese Elemente durch die Leibungsrahmen auch abgestützt. Hierdurch wird ein
tragender stabiler Sitz der Fenster und Türen in der Außendämmung gewährleistet. Ein
weiterer Lastabtrag wird durch die beschriebenen Lastabtragungselemente erreicht.
Durch diese Lastabtragungselemente wird ein besonders stabiles Konstrukt aus Außenwänden,
Leibungsrahmen sowie Fenster und/oder Türen erreicht.
[0014] Mit Vorteil umfasst ein Leibungsrahmen einen Fußteil, welcher im Falle eines Türleibungsrahmens
mit der Bodenplatte verdübelt und verklebt ist und im Falle eines Fensterleibungsrahmens
mit einer Basisplatte eines Wandelements verschraubt sein kann, wobei im Falle eines
Türleibungsrahmens vorzugsweise eine Abdichtung im gesamten Bereich des Fußteiles
vorgesehen ist. Mit Vorteil ist der Leibungsrahmen aus expandiertem Polystyrol, insbesondere
EPS-Hartschaum gefertigt.
[0015] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein plattenartiges Wandelement zur Herstellung
einer Gebäudewand, insbesondere einer Außenwand eines Gebäudes, umfassend eine Basisplatte
sowie eine mit der Basisplatte verbundene, eine Außenseite der Gebäudewand bildende
Dämmschicht, wobei die Basisplatte Blähton enthält, wobei das Wandelement mindestens
eine Aussparung für eine Türe oder ein Fenster aufweist, in welche Aussparung ein
Leibungsrahmen zur Montage einer Türe oder eines Fensters angeordnet ist, wobei der
Leibungsrahmen mindestens teilweise in die Basisplatte eingegossen ist.
[0016] Das erfindungsgemäße plattenartige Wandelement wird in der Regel zunächst an einem
Herstellungsort, wie beispielsweise einer Fertigungshalle hergestellt und anschließend
zu einer Baustelle verbracht. Durch den speziellen Aufbau des erfindungsgemäßen Wandelements
aus einer Blähton enthaltenden Basisplatte und einer auf der Basisplatte angeordneten
Dämmschicht sowie mindestens einem Leibungsrahmen, welcher in die Basisplatte mindestens
teilweise eingegossen ist, kann ein Gebäude mit optimalen Wärmedämmeigenschaften errichtet
werden. So ist mit diesen Wandelementen die Errichtung eines KfW 40-Hauses möglich.
Dieses hat einen Energieverbrauch von weniger als 5 kWh/Jahr.
[0017] Mit Vorteil handelt es sich bei dem Blähton der Basisplatte um Liapor
®, wobei der Blähton vorzugsweise in eine Betonmatrix, vorzugsweise umfassend Sand
und Zement eingebettet ist, wobei die Basisplatte mit der Dämmschicht vorzugsweise
über Verbindungselemente, insbesondere Metallstäbe verbunden ist.
[0018] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Wandelements,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- a) Bereitstellen eines Schalungsrahmens auf einem Untergrund;
- b) Einlegen einer den Schalungsrahmen flächenmäßig ausfüllenden Dämmplatte in den
Schalungsrahmen, wobei die Dämmplatte mindestens eine Aussparung für ein Fenster und/oder
eine Türe aufweist;
- c) Anordnen eines Leibungsrahmens in der Aussparung der Dämmplatte, wobei der Leibungsrahmen
die Dämmplatte überragt;
- d) Aufbringen einer fließfähigen, aushärtbaren, Blähton enthaltenden Masse zur Herstellung
einer Basisplatte auf die Dämmplatte;
- e) Härten lassen der Blähton enthaltenden Masse und Entnehmen des fertigen Wandelements
aus dem Schalungsrahmen.
[0019] Der Begriff
"den Schalungsrahmen flächenmäßig ausfüllende Dämmplatte" meint, dass die Dämmplatte mit ihrem Außenumfang am Schalungsrahmen im Wesentlichen
anliegt. Um anschließend fließfähiges Basisplattenmaterial verteilen zu können, überragt
der Schalungsrahmen die darin positionierte Dämmplatte, sodass Raum zur Aufnahme eines
fließfähigen Basisplattenmaterials verbleibt. Durch die Tatsache, dass vor dem Aufbringen
der fließfähigen, Blähton enthaltenden Masse auf die Dämmplatte der Leibungsrahmen
in der Aussparung der Dämmplatte angeordnet wird, welcher die Dämmplatte überragt,
wird der Leibungsrahmen in die fließfähige Masse eingegossen. Dies trägt zu einem
wärmebrückenfreien Aufbau des Wandelements bei.
[0020] Mit Vorteil werden vor dem Aufbringen der Blähton enthaltenden Masse auf die Dämmplatte
Wasser- und/oder Elektroleitungen auf der Dämmplatte oder in der Dämmplatte verlegt.
Dadurch ist es möglich, dass die Wandelemente bereits werkseitig mit Grundputz im
Innenbereich versehen werden können.
[0021] Mit Vorteil enthält die Dämmplatte Verbindungselemente, insbesondere Metallstäbe
eines Ringankers, welche vor dem Aufbringen der Blähton enthaltenden Masse aus der
Dämmplatte ragen und von der Blähton enthaltenden Masse umflutet und von dieser eingeschlossen
werden. Dies trägt zu einer besonders stabilen Verbindung zwischen der Dämmplatte
und der ausgehärteten Basisplatte bei.
[0022] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen
und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale für sich allein oder
in Kombination miteinander verwirklicht sein.
[0023] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gebäude;
- Fig. 2a:
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gebäude von Fig. 1 im Bereich des Fensters;
- Fig. 2b:
- eine Draufsicht auf das Fenster des Gebäudes von Fig. 1;
- Fig. 2c:
- einen Querschnitt durch das Gebäude von Fig. 1 im Bereich des Fensters;
- Fig. 3a:
- einen Ausschnitt im Bereich einer Türe eines erfindungsgemäßen Gebäudes im Querschnitt;
- Fig. 3b:
- eine Darstellung eines Fensters eines erfindungsgemäßen Gebäudes im Querschnitt;
- Fig. 4:
- perspektivische Darstellungen der Elemente eines Leibungsrahmens eines erfindungsgemäßen
Gebäudes;
- Fig. 5:
- eine vergrößerte Darstellung aus der Türe gemäß Fig. 3a im Fußbereich;
- Fig. 6:
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Wandelement;
- Fig. 7:
- eine perspektivische Darstellung eines Schalungsrahmens mit darin angeordneter Dämmschicht
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Wandelements;
- Fig. 8:
- vergrößerte Darstellungen eines Fensters eines erfindungsgemäßen Gebäudes im Bereich
des Rollokastens.
[0024] Nachfolgend werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugsziffern
gekennzeichnet.
[0025] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gebäude in Form eines
eingeschossigen Hauses 1. Das Haus 1 umfasst vier Außenwände 2, wobei jeweils zwei
aneinanderstoßende Außenwände einen rechten Winkel miteinander einschließen. Das Haus
1 umfasst ferner eine Bodenplatte 3 aus Beton sowie eine Decke 4. Die Innenwände sind
in der vorliegenden Darstellung aus Übersichtsgründen nicht dargestellt. Die Außenwände
2 sind aus geschosshohen Wandelementen 5 aufgebaut. Jedes plattenartige Wandelement
5 umfasst eine Basisplatte 6 sowie eine mit der Basisplatte 6 verbundene, die Außenseite
des Gebäudes 1 bildende Dämmplatte 7. Eine Basisplatte 7 eines Wandelements 5 ist
aus Leichtbeton, umfassend einen in eine Betonmatrix eingebetteten Blähton, gefertigt.
Die Betonmatrix umfasst wiederum Sand und Zement. Bei dem Blähton handelt es sich
vorliegend um Blähton der Marke Liapor
®. Die Dämmplatte ist aus Hartschaum der Marke Neopor
® gefertigt. Die Wandelemente 5 weisen Aussparungen für Türen und Fenster auf, wobei
in der vorliegenden Darstellung nur eine Aussparung 8 für ein Fenster 9 dargestellt
ist. Das Fenster 9 sitzt in einem Leibungsrahmen 10 und umfasst eine dreifach verglaste
Fensterscheibe 11. Der Leibungsrahmen 10 ist in die Basisplatte 6 eingegossen und
erstreckt sich darüber hinaus in die Dämmplatte 7. Der Leibungsrahmen umfasst einen
Sturzbereich 12, welcher einen Rollokasten 13 oder Raffstorekasten aufweist. Des Weiteren
umfasst der Leibungsrahmen einen Fuß 14. Die genannten Elemente sind unten näher beschrieben.
[0026] Die Basisplatten 6 der Wandelemente 5 sind mit der Bodenplatte 3 sowie der Decke
4 über rechtwinklig gebogene Metallstäbe 15 verbunden. Bei der Decke 4 handelt es
sich um eine Filigrandecke. Die Metallstäbe 15 dienen insbesondere der Statik des
Gebäudes. Das Fenster 9 sitzt mit seiner Scheibe 11 und seinem Rahmen 16 in der Dämmplatte
7, was eine Wärmebrückenfreiheit in diesem Bereich bewirkt. Unter der Bodenplatte
3 ist Dämmstoff in Form von XPS-Dämmstoff 17 angeordnet. Dieser Dämmstoff 17 umschließt
auch die Stirnseiten der Bodenplatte 3. Das Gebäude 1 weist ferner ein Dach 18 auf.
Auf der Decke 4 ist ebenfalls XPS-Dämmstoff 17 angeordnet.
[0027] Fig. 2a zeigt eine detaillierte Darstellung des Gebäudes 1 im Bereich eines Fensters
9. Der Leibungsrahmen 10 umfasst einen Sturzbereich 12 mit einem Rollokasten 13 und
einen Fuß 14. Des Weiteren ist in der Fig. 2a eine Fensterbank 28 dargestellt. Das
Fenster 9 ist über Lastabtragungselemente 19 abgestützt. Ein Lastabtragungselement
19 umfasst einen Rundstahl 20 sowie einen mit dem Rundstahl 20 einstückig verbundenen
Flachstahl 21. Der Flachstahl 21 weist eine Dicke von 8 mm und eine Breite von 3 cm
auf. Der Rundstahl 20 schließt mit dem Flachstahl 21 einen im Wesentlichen rechten
Winkel ein. Das freie Ende 22 des Rundstahls 20 ist V-förmig ausgebildet. Das V-förmige
Ende 22 des Rundstahls 20 ist in die Betondecke 4 eingebettet. Durch die Tatsache,
dass der Rundstahl 20 in den Betonsturz oberhalb des Fensters 9 eingebettet ist, wird
ein besonders stabiler Halt dieses Elements im Sturzbereich des Fensters erreicht.
Der Rundstahl 20 erstreckt sich durch den Rollokasten 13 hindurch. Der Flachstahl
21 wiederum kontaktiert den Fensterrahmen 16 des Fensters 9 und ist mit diesem mittels
einer Schraube 23 verschraubt. Diese Konstruktion verhindert Abrisse/Putzrisse zwischen
dem Fenster 9 und dem Rollokasten 13, die ansonsten oftmals durch starkes Zuschlagen
eines Fensters entstehen. Die beschriebene Konstruktion verhindert ferner ein Einbrechen
über den Rollokasten 13 ins Innere des Gebäudes 1. Dies ist ein großer Vorteil hinsichtlich
der Sicherheit des Gebäudes und seiner Bewohner.
[0028] Der Fensterrahmen 16 des Fensters 9 ist im unteren Bereich mit dem Fuß 14 des Leibungsrahmens
10 mittels einer Schraube 24 verschraubt.
[0029] Fig. 2b zeigt eine Draufsicht auf das Fenster 9 der Fig. 2a. In dieser Darstellung
sind auch die im Wesentlichen plattenförmig ausgebildeten Seitenteile 25 des Leibungsrahmens
10 zu erkennen. Gut zu erkennen ist hier, dass auch die Seitenteile 25 des Leibungsrahmens
10 mit dem Fensterrahmen 16 mittels Schrauben 26 verschraubt sind.
[0030] Fig. 2c zeigt einen Querschnitt durch das Gebäude 1 im Bereich des Fensters 9.
[0031] Fig. 3a zeigt einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich einer Türe 27 eines erfindungsgemäßen
Gebäudes. Auch die Türe 27 wird durch bereits oben beschriebene Lastabtragungselemente
19 gestützt. Die Montage dieser Lastabtragungselemente 19 erfolgt analog der oben
beschriebenen Montage des Fensters 9. Auch der Leibungsrahmen 10', welcher die Türe
27 hält, umfasst einen Sturzbereich 12 mit einem Rollokasten 13 sowie einen Fußteil
14, welcher im Wesentlichen die gleiche Form aufweist wie der Fußabschnitt 14 des
Leibungsrahmens 10 des Fensters 9.
[0032] Der Fußabschnitt 14 des Leibungsrahmens 10' ist mit einer Stirnseite der Bodenplatte
3 durch eine Schraube 29, welche in einen Dübel 30 in der Bodenplatte 3 eingeschraubt
ist, lösbar verbunden. Neben dieser Befestigung ist der Fußteil 14 mit der Bodenplatte
3 mittels einer Klebstoffschicht 31 auch stoffschlüssig verbunden. Eine derartige
Klebstoffschicht ist auch zwischen dem Fußteil 14 und der Dämmplatte 7 zu finden.
Der gesamte Außenbereich des Fußteils 14 ist mit einem Abdichtmaterial 32 abgedichtet.
Dieses Abdichtmaterial 32 erstreckt sich bis zur Dämmplatte 17 und bedeckt deren Stirnseite
33. Neben dem Fußteil 14 ist eine Wasserablaufrinne 34 angeordnet.
[0033] Das in der Figur 3b dargestellte Fenster 9 unterscheidet sich von dem in Figur 2a
dargestellten Fenster 9 in erster Linie dadurch, dass der Fußteil 14 des Leibungsrahmens
10 mit der Basisplatte 6 des Wandelements 5 mittels einer Schraube 35 und eines in
der Basisplatte 6 angeordneten Dübels 36 verschraubt ist. Dadurch ist ein kraftschlüssiger
Lastabtrag der Fenster möglich.
[0034] Figur 4 zeigt perspektivische Darstellungen sowie Seitenansichten der einzelnen Elemente
des Leibungsrahmens 10. So ist in der linken Darstellung eine Seitenansicht des Leibungsrahmens
10 mit darin angeordnetem Fenster 9 zu sehen. Der Leibungsrahmen 10 umfasst den Rollokasten
13 und einen zwischen dem Rollokasten 13 und dem Fenster 9 angeordneten Dämmkeil 37.
Des Weiteren umfasst der Leibungsrahmen 10 den Fußteil 14, welcher mit einer Schraube
35 mit der Basisplatte 6 verschraubt ist.
[0035] Der Fußteil 14 umfasst eine Basisschiene 38, welche auf der Basisplatte 6 aufliegt
und mit dieser bündig abschließt. Des Weiteren umfasst der Fußteil 14 eine Auflageleiste
39, auf welcher das Fenster 9, getrennt durch ein Kompriband 40, aufliegt. Auch zwischen
dem Fenster 9 und dem Dämmkeil 37 ist ein Kompriband 40 angeordnet. Der Fußteil 14
umfasst ferner eine Abschlussschiene 41, welche den Fußteil 14 des Leibungsrahmens
10 nach außen hin abschließt. Diese Abschlussschiene 41 dient auch zum Hindurchführen
eines Befestigungsmittels, insbesondere einer Schraube 35, zur Befestigung des Leibungsrahmens
10 an der Basisplatte 6.
[0036] Ganz rechts in Figur 4 ist ein Seitenteil 25 des Leibungsrahmens 10 dargestellt.
Auch hier ist zwischen dem Seitenteil 25 und dem Fenster 9 ein Kompriband 40 angeordnet.
Auch das Seitenteil 25 umfasst eine Basisschiene 38 sowie eine Abschlussschiene 41,
durch welche sich eine Schraube 35 in die Basisplatte 6 erstreckt.
[0037] Figur 5 zeigt eine vergrößerte Darstellung aus der Türe 27 gemäß Figur 3a im Fußbereich.
Neben den bereits im Rahmen der Figur 3a beschriebenen Elementen ist in dieser Darstellung
noch ein Bodenbelag 52, eine Estrich-Schicht 53 sowie eine Styroporschicht 54 als
Trittschalldämmschicht vorhanden.
[0038] Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes plattenartiges Wandelement
5 mit einer Basisplatte 6 sowie einer mit der Basisplatte 6 verbundenen, eine Außenseite
einer Gebäudewand bildende Dämmplatte 7. In das Wandelement 5 ist ein Ringanker 42
integriert, welcher Stahlstäbe 43 umfasst, welche sich von der Basisplatte 6 in die
Dämmplatte 7 erstrecken.
[0039] Figur 7 zeigt einen Montagetisch 44 zur Herstellung eines Wandelements 5. Auf dem
Montagetisch 44 ist ein Schalungsrahmen 45 aufgestellt. In den Schalungsrahmen 45
ist eine Dämmplatte 7 eingelegt, welche den Schalungsrahmen 45 flächenmäßig ausfüllt,
sodass die Dämmplatte 7 mit ihrem Außenumfang am Innenumfang des Schalungsrahmens
45 anliegt. Die Dämmplatte 7 weist eine Aussparung 8 auf, in welcher ein Leibungsrahmen
10 angeordnet ist. Der Leibungsrahmen 10 überragt die Dämmplatte 7, wobei dessen Höhe
H der Höhe H des Schalungsrahmens 45 entspricht. Aus der Dämmplatte 7 ragen die Stahlstäbe
43 des Ringankers 42, wobei die Stahlstäbe 43 paarweise V-förmig aufeinander zulaufen,
wobei die Spitzen dreier V-förmig ausgebildeter Paare von Stahlstäben 43 jeweils über
einen Verbindungsstab 46 miteinander verbunden sind.
[0040] Zur Herstellung eines fertigen Wandelements 5 wird nun fließfähiger Leichtbeton aus
Blähton, Sand, Zement und Wasser auf die Dämmplatte 7 aufgebracht, bis diese Masse
den Schalungsrahmen 45 ausfüllt. Nach dem Aushärten des Betons kann das fertige Wandelement
aus Basisplatte 6 und Dämmplatte 7 aus dem Schalungsrahmen 45 entnommen werden.
[0041] Figur 8 zeigt vergrößerte Darstellungen eines Fensters 9 eines erfindungsgemäßen
Gebäudes im Bereich eines Rollladenkastens 13. Die linke Darstellung zeigt einen Längsschnitt,
die rechte Darstellung eine Draufsicht. Der Unterschied zu den Figuren 2a und 2b liegt
insbesondere in der unterschiedlichen Ausgestaltung des Lastabtragungselements 47.
Das Lastabtragungselement 47 umfasst ein Rohr 48 mit einem M14-Innengewinde. Das Rohr
48 ist mit einer Kontaktplatte 49 mittels einer Schraube 50 verbunden, welche in das
Innengewinde des Rohres 48 eingeschraubt ist. Die Kontaktplatte 49 ist mit dem Fensterrahmen
16 mittels Schrauben 51 lösbar verbunden. Auch das Rohr 48 weist ein V-förmiges Ende
auf, welches in der Betondecke 4 eingebettet ist.
1. Gebäude, insbesondere Haus (1), Halle oder dergleichen in Fertigbauweise mit einer
Gebäudehülle, umfassend eine Mehrzahl, insbesondere vier Außenwände (2), eine Bodenplatte
(3) aus Beton sowie mindestens eine Decke (4), wobei die Außenwände jeweils aus mindestens
einem plattenartigen Wandelement (5) aufgebaut sind, wobei ein Wandelement (5) eine
Basisplatte (6) sowie eine mit der Basisplatte (6) verbundene, die Außenseite des
Gebäudes (1) bildende Dämmschicht (7) umfasst, wobei die Basisplatte (6) Blähton enthält
und wobei mindestens ein plattenartiges Wandelement (5) mindestens einer Außenwand
(2) eine Aussparung (8) für eine Türe oder ein Fenster (9) aufweist, in welche Aussparung
(8) ein Leibungsrahmen (10, 10') zur Montage einer Türe oder eines Fensters angeordnet
ist, wobei der Leibungsrahmen (10, 10') mindestens teilweise in die Basisplatte (6)
eingegossen ist.
2. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Blähton um Liapor® handelt, wobei der Blähton vorzugsweise in einer Betonmatrix, vorzugsweise umfassend
Sand und Zement, eingebettet ist.
3. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (7) aus Hartschaum, vorzugsweise aus Graphitpartikel enthaltendem
Polystyrol, insbesondere Neopor®, vorzugsweise Neopor® RG30 gefertigt ist.
4. Gebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwände (2) jeweils aus geschosshohen plattartigen Wandelementen (5) aufgebaut
sind, welche jeweils eine die Außenfassade des Gebäudes bildende Dämmschicht (7) sowie
eine mit der Dämmschicht (7), vorzugsweise über Stahlstäbe (43) verbundene Basisplatte
(6) umfassen.
5. Gebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Außenwänden (2) Fenster (9) und/oder Außentüren (27) vorgesehen sind, welche
vorzugsweise in der Dämmschicht (7) angeordnet sind.
6. Gebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Fenster (9) und/oder Türen (27) über Lastabtragungselemente (19, 47) abgestützt sind,
welche vorzugsweise Stahlstifte (20) oder Stahlrohre (48) umfassen, welche an einem
Ende (22) vorzugsweise V-förmig ausgebildet sind und am anderen Ende mit einem Flachstahl
(21, 49) verbunden sind, wobei die V-förmigen Enden (22) der Lastabtragungselemente
(19, 47) vorzugsweise in einem Sturzbereich oberhalb des Fensters (9) oder der Türe
(27) eingebettet sind und wobei die Flachstähle (21, 49) mit jeweils einem Fenster-
oder Türrahmen (16) verschraubt sind.
7. Gebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leibungsrahmen (10, 10') einen Fußteil (14) umfasst, welcher im Falle eines Türleibungsrahmens
mit der Bodenplatte (3) verdübelt und verklebt ist und im Falle eines Fensterleibungsrahmens
mit einer Basisplatte (6) eines Wandelements (5) verschraubt ist, wobei im Falle eines
Türleibungsrahmens vorzugsweise eine Abdichtung (32) im Bereich des Fußteiles (14)
vorgesehen ist, wobei der Leibungsrahmen vorzugsweise aus expandiertem Polystyrol,
insbesondere EPS-Hartschaum gefertigt ist.
8. Plattenartiges Wandelement (5) zur Herstellung einer Gebäudewand (2), insbesondere
einer Außenwand eines Gebäudes (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend eine
Basisplatte (6) sowie eine mit der Basisplatte (6) verbundene, eine Außenseite der
Gebäudewand (2) bildende Dämmschicht (7), wobei die Basisplatte (6) Blähton enthält,
wobei das Wandelement (5) mindestens eine Aussparung (8) für eine Türe (27) oder ein
Fenster (9) aufweist, in welche Aussparung (8) ein Leibungsrahmen (10, 10') zur Montage
einer Türe oder eines Fensters angeordnet ist, wobei der Leibungsrahmen (10, 10')
mindestens teilweise in die Basisplatte (6) eingegossen ist.
9. Plattenartiges Wandelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Blähton der Basisplatte (6) um Liapor® handelt, wobei der Blähton vorzugsweise in eine Betonmatrix, vorzugsweise umfassend
Sand und Zement eingebettet ist, wobei die Basisplatte (6) mit der Dämmschicht (7)
vorzugsweise über Verbindungselemente, insbesondere Metallstäbe (43) verbunden ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Wandelements (5), insbesondere zur Herstellung eines
Wandelements nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Bereitstellen eines Schalungsrahmens (45) auf einem Untergrund (44);
b) Einlegen einer den Schalungsrahmen (45) flächenmäßig ausfüllenden Dämmplatte (7)
in den Schalungsrahmen (45), wobei die Dämmplatte (7) mindestens eine Aussparung (8)
für ein Fenster und/oder eine Türe aufweist;
c) Anordnen eines Leibungsrahmens (10) in der Aussparung (8) der Dämmplatte (7), wobei
der Leibungsrahmen (10) die Dämmplatte (7) überragt;
d) Aufbringen einer fließfähigen, aushärtbaren, Blähton enthaltenden Masse zur Herstellung
einer Basisplatte (6) auf die Dämmplatte (7);
e) Härten lassen der Blähton enthaltenden Masse und Entnehmen des fertigen Wandelements
(5) aus dem Schalungsrahmen (45).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufbringen der Blähton enthaltenden Masse auf die Dämmplatte (7) Wasser-
und/oder Elektroleitungen auf oder in der Dämmplatte (7) verlegt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte (7) Verstärkungselemente, insbesondere Metallstäbe (43), vorzugsweise
eines Ringankers (42) enthält, welche vor dem Aufbringen der Blähton enthaltenden
Masse aus der Dämmplatte (7) ragen und von der Blähton enthaltenden Masse umflutet
und von dieser eingeschlossen werden.