(19)
(11) EP 4 092 221 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.11.2022  Patentblatt  2022/47

(21) Anmeldenummer: 22165469.2

(22) Anmeldetag:  30.03.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 21/04(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E04G 21/0436
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 19.05.2021 DE 102021112971

(71) Anmelder: Liebherr-Mischtechnik GmbH
88427 Bad Schussenried (DE)

(72) Erfinder:
  • Lang, Stefan
    88436 Eberhardzell (DE)
  • WIERLING, Christian
    89182 Bernstadt (DE)

(74) Vertreter: Laufhütte, Dieter 
Lorenz Seidler Gossel Rechtsanwälte Patentanwälte Partnerschaft mbB Widenmayerstraße 23
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) AUTOBETONPUMPE MIT VORGESPANNTER ZUGSTREBE


(57) Die Erfindung betrifft eine Autobetonpumpe umfassend einen Mastbock zur Lagerung eines Verteilermasts und einen vom Mastbock zum Heck der Autobetonpumpe hin verlaufenden Hilfsrahmen zur Aufnahme von Komponenten der Autobetonpumpe. Der Mastbock und der Hilfsrahmen sind über mindestens eine Zugstrebe miteinander verbunden. Ferner ist eine Spannvorrichtung zur Erzeugung einer Vorspannung der mindestens einen Zugstrebe vorgesehen, welche die Durchbiegung des Hilfsrahmens unter Last verringert. Erfindungsgemäß wird die Spannvorrichtung durch ein Verbindungselement zwischen Zugstrebe und Hilfsrahmen und/oder durch ein Verbindungselement zwischen Zugstrebe und Mastbock gebildet.


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Autobetonpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Gattungsgemäße Autobetonpumpen weisen neben einem Mastbock, der einen drehbar gelagerten Verteilermast trägt, typischerweise einen zum Maschinenheck hin weit auskragenden Hilfsrahmen auf, der als Träger verschiedener Aggregate wie der Pumpe, Wassertanks und/oder anderer Bauteile dient. Um die Lasten dieser Aggregate in die eigentliche Tragstruktur bzw. den Mastbock und den Hilfsrahmen einzuleiten, kommt üblicherweise eine fachwerkartige Konstruktion zum Einsatz. Dabei werden der Mastbock und der Hilfsrahmen ganz oder teilweise mittels einer oder mehrerer Zugstreben zu einem biegesteifen Dreieck verbunden. Diese Ausführung ist vergleichsweise einfach und leicht, da sie die freie Biegelänge des Hilfsrahmens stark reduziert.

[0003] Derartige Zugstreben können beidseitig, d.h. sowohl mit dem Hilfsrahmen als auch mit dem Mastbock, verbolzt sein (typischerweise über Gabel-Augenverbindungen) und haben die Aufgabe, die Verbindung zwischen Mastbock und Hilfsrahmen zu entlasten. Durch die Zugstreben wird der Hebelarm bzw. die freie Länge des Hilfsrahmens verringert, Teile der Last werden fachwerkartig über die Zugstreben in den Mastbock eingeleitet.

[0004] In den Zugstrebe sind häufig Spannelemente verbaut, welche einen Gewindestift, der in die jeweilige Zugstrebe eingedreht wird, umfassen. Der Gewindestift wird dabei so lange eingedreht, bis eine gewünschte Vorspannung erreicht ist, wodurch eine Durchbiegung des Hilfsrahmens unter Last reduziert wird. Um das Lösen der Gewindeverbindung zu verhindern, wird der Gewindestift üblicherweise mit einer Kontermutter gesichert.

[0005] Nachteilig an diesem Strebensystem ist, dass bereits bei kleinsten Maschinentypen sehr große und schwere Gewindestifte (z.B. vom Typ M52) aus hochfestem Stahl verwendet werden müssen, welche nur spezialisierte Hersteller fertigen können. In die Zugstrebe müssen zusätzlich Gewinde in derselben Größe eingearbeitet werden. Bei größeren Maschinen, beispielsweise bei Großmastautobetonpumpen, skalieren Größe und Gewicht entsprechend, was die Bauteile sehr viel teurer und die Montage bzw. Einstellung der Vorspannung aufwändiger macht.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Strebensystem für gattungsgemäße Autobetonpumpen bereitzustellen, welches die zuvor genannten Nachteile überwindet.

[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Autobetonpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.

[0008] Demnach wird eine Autobetonpumpe vorgeschlagen, welche einen Mastbock zur Lagerung eines Verteilermasts und einen vom Mastbock zum Heck der Autobetonpumpe hin verlaufenden Hilfsrahmen zur Aufnahme von Komponenten der Autobetonpumpe umfasst. Der Mastbock und der Hilfsrahmen sind über mindestens eine Zugstrebe miteinander verbunden bzw. gekoppelt. Ferner ist eine Spannvorrichtung zur Erzeugung einer Vorspannung der mindestens einen Zugstrebe vorgesehen. Die Vorspannung verringert die Durchbiegung des Hilfsrahmens unter Last.

[0009] Erfindungsgemäß wird die Spannvorrichtung durch ein Verbindungselement zwischen Zugstrebe und Hilfsrahmen und/oder durch ein Verbindungselement zwischen Zugstrebe und Mastbock gebildet. Mit anderen Worten stellt die Spannvorrichtung ein Verbindungselement zwischen Zugstrebe und Hilfsrahmen und/oder Mastbock dar.

[0010] Durch das Wegfallen des Spannelements in der Zugstrebe kann die Geometrie der Zugstrebe freier gewählt und an die jeweilige Last bzw. an den Maschinentyp angepasst werden. Hierdurch lässt sich durch geeignete Wahl der Zugstrebenform eine Gewichtsreduzierung der Zugstrebe erreichen. Die Zugstrebe kann beispielsweise als Hohlprofil mit rundem oder eckigem Querschnitt ausgeführt sein.

[0011] Das Verbindungselement ist insbesondere fest mit dem Hilfsrahmen oder Mastbock verbunden, vorzugsweise verschraubt. Dies bedeutet, dass das Verbindungselement nicht an Hilfsrahmen oder Mastbock angelenkt ist, sondern als Ganzes (abgesehen von einer vorzugsweise möglichen Verstellbarkeit von Verbindungsteilen der Spannvorrichtung wie weiter unten beschrieben) unbeweglich und drehsteif am Hilfsrahmen oder Mastbock (je nach Anordnung des Verbindungselements) montiert ist.

[0012] Dadurch, dass die Spannvorrichtung in ein Verbindungselement integriert ist, reduzieren sich die Herstellungskosten der einzelnen Komponenten und der Montageaufwand, da kleinere und leichtere Befestigungselemente (z.B. Schrauben) anstelle des hochfesten Gewindestifts verwendet werden können und sich eine größere Flexibilität hinsichtlich der Befestigungsart der Zugstrebe über das Verbindungselement ergibt.

[0013] Bei den am als Trägerstruktur fungierenden Hilfsrahmen befestigten oder befestigbaren Komponenten kann es sich um eine Betonpumpe, einen oder mehrere Wassertanks, einen Schaltschrank oder andere elektrische Komponenten und/oder sonstige Aggregate bzw. Komponenten der Autobetonpumpe handeln.

[0014] Es können pro Zugstrebe zwei als Spannvorrichtung fungierende Verbindungselemente vorgesehen sein, welche die Zugstrebe mit dem Hilfsrahmen am einen Ende und mit dem Mastbock am anderen Ende verbinden.

[0015] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass pro Zugstrebe genau eine Spannvorrichtung vorgesehen ist, welche vorzugsweise zwischen Zugstrebe und Hilfsrahmen angeordnet ist.

[0016] Das als Spannvorrichtung fungierende Verbindungselement kann am Hilfsrahmen im Bereich einer Mastauflage zum Ablegen bzw. Abstützen eines Verteilermasts der Autobetonpumpe angeordnet sein. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Anbindung der Zugstrebe am Hilfsrahmen in einem in Richtung der Längserstreckung mittleren Bereich des Hilfsrahmens angeordnet ist, d.h. dass der Hilfsrahmen über die Befestigungspunkte der Zugstrebe(n) hinaus nach hinten Richtung Heck auskragt.

[0017] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zugstrebe über eine gelenkige Verbindung, insbesondere eine Gabelverbindung mit einer Verbolzung, mit dem Hilfsrahmen und/oder dem Mastbock gekoppelt ist. Vorzugsweise ist die Zugstrebe an beiden Enden gelenkig mit Hilfsrahmen und Mastbock verbunden. Die Bolzen der Gabelverbindungen bilden dabei vorzugsweise die Schwenkachsen, um die die Zugstrebe gelenkig an den Hilfsrahmen und den Mastbock angebunden ist. Die gelenkige Anbindung entlastet die Zugstrebe von Biegemomenten, wodurch diese schlanker und dadurch leichter ausgeführt werden kann als beispielsweise angeschweißte Zugstreben. Zumindest einer der die Schwenkachsen bildenden Bolzpunkte wird insbesondere durch das Verbindungselement gebildet.

[0018] Vorzugsweise sind Zugstrebe und Verbindungselement gelenkig miteinander verbunden.

[0019] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verbindungselement zwei in ihrem Abstand zueinander verstellbare bzw. veränderbare Verbindungsteile umfasst. Durch Zusammenführen bzw. aufeinander zubewegen der beiden Verbindungsteile wird die gewünschte Vorspannung der Zugstrebe erzeugt. Dadurch ist die Vorspannung insbesondere stufenlos einstellbar.

[0020] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein erstes Verbindungsteil gelenkig mit der Zugstrebe verbunden ist, insbesondere über eine Gabelverbindung, wobei ein zweites Verbindungsteil fest mit dem Hilfsrahmen oder dem Mastbock verbunden ist, insbesondere über eine Schraubenverbindung. Der Bolzen der Gabelverbindung bildet vorzugsweise eine Schwenkachse, um die die Zugstrebe gelenkig mit dem ersten Verbindungsteil gekoppelt ist. Das zweite Verbindungsteil kann eine mit dem Hilfsrahmen oder Mastbock (je nachdem, wo das Verbindungselement angeordnet ist) verschraubte Lochplatte sein. Alternativ kann das zweite Verbindungsteil mit dem Hilfsrahmen oder Mastbock verschweißt sein.

[0021] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verbindungsteile über eine Schraubenverbindung miteinander verbunden und in ihrem Abstand linear zueinander verstellbar sind, insbesondere in Richtung der Längsachse der Zugstrebe. Die Schraubenverbindung umfasst vorzugsweise mehrere als Spannelemente dienende Schrauben, insbesondere mindestens vier Schrauben. Dadurch können vergleichsweise kleine Schrauben zum Verstellen des Abstands und somit zum Erzeugen der gewünschten Vorspannung zum Einsatz kommen (beispielsweise handelsübliche Sechskantschrauben M16). Bei diesem vereinfachten System sind die Herstellkosten der einzelnen Komponenten günstiger und der Montageaufwand wird verringert. Die Schrauben verlaufen insbesondere im Wesentlichen parallel zur Zugstrebe.

[0022] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass abgesehen von einer Anschlagposition maximaler Vorspannung, in der die Verbindungsteile aneinander anliegen, ein freier, definierter Spalt zwischen den Verbindungsteilen besteht. Der freie Spalt ist vorzugsweise lediglich durch die Schrauben der die Verbindungsteile miteinander verbindenden Schraubenverbindung durchdrungen. Der Spalt dient zum Vorspannen der Zugstrebe anstelle der Gewindeschraube bisheriger Lösungen.

[0023] Um Fertigungstoleranzen für ein definiertes Spaltmaß auszugleichen, können ein oder mehrere Abstandsbleche zwischen Verbindungselement und Anbindung am Hilfsrahmen / Mastbock, d.h. zwischen dem zweiten Verbindungsteil und dem Hilfsrahmen / Mastbock, vorgesehen sein.

[0024] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zugstrebe an beiden Enden verdrehfeste Verbindungselemente, insbesondere Gabelköpfe, aufweist. Alternativ kann an einem Ende oder an beiden Enden der Zugstrebe ein Verbindungsblech bzw. Gabelverbindungselement zur Aufnahme und Verbolzung in einem Gabelkopf bzw. zwischen den beiden Zinken eines Gabelkopfs am Mastbock und/oder am Verbindungselement vorgesehen sein.

[0025] Insbesondere umfasst die Zugstrebe keine axial zu ihr verlaufende Gewindebohrung zur Aufnahme eines Gewindestifts.

[0026] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zugstrebe diagonal zwischen Hilfsrahmen und Mastbock verläuft, insbesondere von hinten unten nach vorne oben an der Autobetonpumpe (wobei "hinten" auch in einem mittleren Bereich des Hilfsrahmens sein kann). Mastbock und Hilfsrahmen sind ganz oder teilweise über die mindestens eine Zugstrebe zu einem biegesteifen Dreieck (von der Seite aus gesehen) verbunden.

[0027] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwei Zugstreben mit je mindestens einer Spannvorrichtung vorgesehen sind. Die Zugstreben sind insbesondere identisch ausgebildet und können links und rechts am Hilfsrahmen angeordnet sein.

[0028] Vorzugsweise verlaufen die Zugstreben parallel zueinander. Denkbar ist aber auch, dass die Zugstreben von außen nach innen oder von innen nach außen an der Autobetonpumpe verlaufen, d.h. in Draufsicht einen Winkel < 180° zueinander einnehmen.

[0029] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
Figur 1:
eine seitliche Ansicht von Zugstrebe, Hilfsrahmen und Mastbock gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Autobetonpumpe;
Figur 2:
eine vergrößerte Ansicht des als Spannvorrichtung fungierenden Verbindungselements zwischen Hilfsrahmen und Zugstrebe; und
Figur 3:
den Bereich gemäß Figur 2 in einer Draufsicht;


[0030] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Autobetonpumpe 10 ist in der Figur 1 dargestellt, wobei in einer schematischen seitlichen Ansicht lediglich der "innere Bereich" mit Mastbock und Hilfsrahmen gezeigt ist. Bei der Autobetonpumpe 10 handelt es sich um eine mobile Betonpumpe, genauer gesagt um eine selbstfahrende mobile Betonpumpe mit Verteilermast.

[0031] Die Autobetonpumpe 10 umfasst einen Mastbock 12, auf welchem ein hier nicht näher dargestellter Verteilermast um eine vertikale Achse drehbar gelagert ist. Seitlich am Mastbock 12 können hier ebenfalls nicht dargestellte Schwenkbeine angelenkt sein, welche zur Abstützung der Autobetonpumpe 10 im Arbeitsbetrieb dienen und die während des Betriebs auftretenden Lasten bzw. Kräfte vom Mastbock 12 über die Schwenkbeine in den Untergrund leiten. Die Schwenkbeine können auf jeder Seite jeweils ein hinteres schwenkbares und ein vorderes, sowohl schwenk- als auch teleskopierbares Schwenkbein umfassen. Die hinteren und vorderen Schwenkbeine können auf jeder Seite um eine gemeinsame Schwenkachse an den Mastbock 12 angelenkt sein.

[0032] Vom Mastbock 12 aus erstreckt sich ein Hilfsrahmen 14 in Längsrichtung der Autobetonpumpe 10 in Richtung Heck der Maschine. Der Hilfsrahmen 14 kann auf einem hier nicht dargestellten Fahrzeugrahmen montiert bzw. mit einem solchen Fahrzeugrahmen gekoppelt sein. Der Fahrzeugrahmen und der Hilfsrahmen 14 können sich in etwa gleich weit in Längsrichtung der Autobetonpumpe 10 erstrecken.

[0033] Im hinteren Bereich des Hilfsrahmens 14 kann ein Beschickungstrichter (nicht gezeigt) vorgesehen sein, der zum Einfüllen von Beton in die Autobetonpumpe 10 und dem Zuführen des Betons einer am Hilfsrahmen 14 befestigten Betonpumpe (die eigentliche Pumpenvorrichtung; ebenfalls nicht dargestellt) dient.

[0034] Der Hilfsrahmen 14 ist über zwei parallele Zugstreben 16 mit dem Mastbock 12 verbunden, wobei die Zugstreben 16 diagonal vom Hilfsrahmen 14 zu einem oberen Bereich des Mastbocks 12 verlaufen. Der Hilfsrahmen 14 erstreckt sich insbesondere über die Anbindungspunkte der Zugstreben 16 hinaus zum Heck der Autobetonpumpe 10. Durch die Zugstreben 16 wird der Hebelarm bzw. die freie Länge des Hilfsrahmens 14 verringert, sodass Teile der auf den Hilfsrahmen 14 wirkenden Last fachwerkartig über die Zugstreben 16 in den Mastbock 12 eingeleitet werden.

[0035] Die Zugstreben 16 sind hilfsrahmenseitig an eine Mastablage 18 angebunden. Die Anbindung der Zugstreben 16 an den Mastbock 12 und an den Hilfsrahmen 14 (bzw. die Mastablage 18, die als Teil des Hilfsrahmens 14 angesehen werden kann) erfolgt jeweils über gelenkige, gebolzte Gabelverbindungen, wobei die Bolzen jeweils die Schwenkachsen darstellen. Hierzu weisen die Zugstreben 16 an beiden Enden Gabelelemente bzw. Gabelköpfe 30 mit Bolzpunkten auf, welche mit entsprechenden Verbindungselementen 32 am Hilfsrahmen 14 und am Mastbock 12 verbolzt sind.

[0036] Erfindungsgemäß sind die Zugstreben zumindest an einem Ende nicht direkt an Mastbock 12 bzw. Hilfsrahmen 14 angekoppelt, sondern pro Zugstrebe 16 ist mindestens ein Verbindungselement 20 vorgesehen, welches als Spannvorrichtung zur Erzeugung einer Vorspannung der jeweiligen Zugstrebe 16 dient. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel befinden sich die Verbindungselemente 20 am Hilfsrahmen 14 bzw. zwischen Hilfsrahmen 14 und Zugstreben 16.

[0037] Die Figur 2 zeigt den Anbindungsbereich einer Zugstrebe 16 an den Hilfsrahmen 14 über ein Verbindungselement 20 in einer vergrößerten seitlichen Ansicht. Eine entsprechende Draufsicht dieses Bereichs ist in der Figur 3 dargestellt.

[0038] Das Verbindungselement 20 umfasst zwei in Längsrichtung der Zugstrebe 16 relativ zueinander bewegbare bzw. verstellbare Teileinheiten: ein erstes Verbindungsteil 22 weist ein als Bolzauge ausgebildetes Gabelverbindungselement 32 auf und ist gelenkig mit der Zugstrebe 16 verbunden bzw. mit dessen Gabelkopf 30 verbolzt, während ein zweites Verbindungsteil 24 direkt am Hilfsrahmen 14 (bzw. vorliegend an der Mastauflage 18 des Hilfsrahmens 14) montiert ist. Das zweite Verbindungsteil 24 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine mit dem Hilfsrahmen 14 fest verschraubte Lochplatte. Allerdings sind hier andere Formen und Verbindungsmöglichkeiten, beispielsweise durch Verschweißen, denkbar. Das Verbindungselement 20 ist also als Ganzes fest am Hilfsrahmen montiert und gelenkig mit der Zugstrebe 16 verbunden.

[0039] Alternativ könnte das erste Verbindungsteil 22 einen Gabelkopf 30 und die Zugstrebe 16 ein darin aufgenommenes Gabelverbindungselement bzw. -blech 32 aufweisen.

[0040] Zwischen den Verbindungsteilen 22, 24 befindet sich ein definierter Spalt 28, welcher zum Vorspannen der Zugstrebe 16 dient. Die beiden Verbindungsteile 22, 24 sind über vier parallel zur Längsachse der Zugstrebe 16 verlaufende Schrauben 26 miteinander verbunden. Durch Anziehen der Schrauben 26 kann der Abstand der Verbindungsteile 22, 24 zueinander verringert und dadurch die Vorspannung der Zugstrebe 16 vergrößert werden. Lockern der Schrauben 26 vergrößert umgekehrt den Abstand und verringert die Vorspannung. Zur Fixierung der Schrauben 26 und somit der Verbindungsteile 22, 24 zueinander, können Muttern vorgesehen sein.

[0041] Die Schrauben 26, bei welchen es sich um handelsübliche Schrauben mit vergleichsweise geringem Durchmesser (z.B. Sechskant M16) handeln kann, können in den Eckbereichen der beispielsweise im Wesentlichen rechteckig geformten Verbindungsteile 22, 24 angeordnet sein. Andere Geometrien (z.B. dreieckig, rund, oval etc.) der Verbindungsteile 22, 24 sind ebenfalls möglich.

[0042] Bei diesem vereinfachten System sind die Herstellungskosten der einzelnen Komponenten günstiger und der Montageaufwand wird verringert, da z.B. lediglich vier handelsübliche Sechskantschrauben M16 anstelle des bisher verwendeten hochfesten Gewindestifts zur Erzeugung der Vorspannung verwendet werden. Des Weiteren kann durch das Wegfallen des Spannelements in der Zugstrebe 16 die Geometrie der Zugstrebe 16 freier gewählt und an die Last angepasst werden. Hierdurch lässt sich unter Umständen auch eine Gewichtsreduzierung der Zugstrebe 16 erreichen. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel hat die Zugstrebe 16 beispielsweise ein rechteckiges Querschnittsprofil mit abgeschrägten bzw. abgerundeten Kanten.

Bezugszeichenliste:



[0043] 
10
Autobetonpumpe
12
Mastbock
14
Hilfsrahmen
16
Zugstrebe
18
Mastablage
20
Verbindungselement
22
Erstes Verbindungsteil
24
Zweites Verbindungsteil
26
Schraube
28
Spalt
30
Gabelkopf
32
Gabelverbindungselement



Ansprüche

1. Autobetonpumpe (10) mit einem Mastbock (12) zur Lagerung eines Verteilermasts und einem vom Mastbock (12) zum Heck der Autobetonpumpe (10) hin verlaufenden Hilfsrahmen (14) zur Aufnahme von Komponenten der Autobetonpumpe (10), wobei Mastbock (12) und Hilfsrahmen (14) über mindestens eine Zugstrebe (16) miteinander verbunden sind und wobei eine Spannvorrichtung zur Erzeugung einer Vorspannung der Zugstrebe (16) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannvorrichtung durch ein Verbindungselement (20) zwischen Zugstrebe (16) und Hilfsrahmen (14) und/oder durch ein Verbindungselement (20) zwischen Zugstrebe (16) und Mastbock (12) gebildet wird.
 
2. Autobetonpumpe (10) nach Anspruch 1, wobei pro Zugstrebe (16) genau eine Spannvorrichtung vorgesehen ist, welche vorzugsweise zwischen Zugstrebe (16) und Hilfsrahmen (14) angeordnet ist.
 
3. Autobetonpumpe (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Zugstrebe (16) über eine gelenkige Verbindung, insbesondere eine Gabelverbindung, mit dem Hilfsrahmen (14) und/oder dem Mastbock (12) gekoppelt ist.
 
4. Autobetonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verbindungselement (20) zwei in ihrem Abstand zueinander verstellbare Verbindungsteile (22, 24) umfasst.
 
5. Autobetonpumpe (10) nach Anspruch 4, wobei ein erstes Verbindungsteil (22) gelenkig mit der Zugstrebe (16) verbunden ist, insbesondere über eine Gabelverbindung, und wobei ein zweites Verbindungsteil (24) fest mit dem Hilfsrahmen (14) oder dem Mastbock (12) verbunden ist, insbesondere über eine Schraubenverbindung.
 
6. Autobetonpumpe (10) nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Verbindungsteile (22, 24) über eine Schraubenverbindung miteinander verbunden und in ihrem Abstand linear zueinander verstellbar sind, wobei die Schraubenverbindung vorzugsweise mehrere Schrauben (26), besonders vorzugsweise mindestens vier Schrauben (26), umfasst.
 
7. Autobetonpumpe (10) nach einem Ansprüche 4 bis 6, wobei abgesehen von einer Anschlagposition maximaler Vorspannung, in der die Verbindungsteile (22, 24) aneinander anliegen, ein freier Spalt (28) zwischen den Verbindungsteilen (22, 24) besteht.
 
8. Autobetonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zugstrebe (16) an beiden Enden verdrehfeste Verbindungselemente, insbesondere Gabelköpfe (30) aufweist und insbesondere keine axial verlaufende Gewindebohrung zur Aufnahme eines Gewindestifts umfasst.
 
9. Autobetonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zugstrebe (16) diagonal zwischen Hilfsrahmen (14) und Mastbock (12) verläuft, insbesondere von hinten unten nach vorne oben an der Autobetonpumpe (10).
 
10. Autobetonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei insbesondere identisch ausgebildete Zugstreben (16) mit je mindestens einer Spannvorrichtung vorgesehen sind, welche vorzugsweise parallel zueinander verlaufen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht