[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungshandhabe zur Betätigung eines Flügels eines
Fensters oder einer Tür. Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Einbruchsicherung
an einem Objekt, das wenigstens ein Fenster und/oder eine Tür mit solch einer Betätigungshandhabe
aufweist. Ausführungsbeispiele der Erfindung betreffen insbesondere eine Vorrichtung
zur Überwachung eines Fensters oder einer Tür gegen rechtswidrige Angriffe.
[0002] Ausführungsbeispiele der Erfindung betreffen insbesondere Fenstergriffe, mit denen
Fensterflügel zum Öffnen, Kippen, Schließen und Verriegeln betätigt werden können.
[0004] Wie sich aus zumindest einigen der voranstehenden Literaturstellen ergibt, sind Betätigungshandhaben
in den verschiedensten Ausführungen und Bestückungen bekannt. Meist wird mittels eines
Handgriffs sowie einer mechanischen Verbindung eine Verriegelungseinrichtung betätigt,
die dazu dient, eine Objektöffnung zu verschließen, zu öffnen oder zu kippen.
[0005] Die meisten Einbrüche erfolgen durch die Fenstertür, Schiebetür oder übers Fenster,
und hier über den Verschlussmechanismus. Das sind Angriffe mittels Überhebeln der
Verriegelung, Angriffe auf den Fenstergriff direkt, auf das Getriebe oder das Heraushebeln
der Verriegelung aus den Schließblechen. Häufig wird das Glas in Höhe des Fenstergriffs
eingeschlagen, durchgegriffen und der Fenstergriff in Öffnungsstellung gedreht. Ist
der Fenstergriff abgeschlossen, kann er durch die Öffnung mit einem Hebelwerkzeug
aus seiner Verriegelung heraus und in Öffnungsstellung gehebelt werden. Analog gibt
es auch einige Einbrecher, die in Höhe des Fenstergriffs eine Bohrung durch den Fensterflügel
setzen und durch diese mit einem speziell gebogenen Hebeleisen selbst den abgeschlossenen
Fenstergriff in Öffnungsstellung hebeln.
[0006] Derzeit werden sowohl zur rein mechanischen Sicherung, aber auch beim Einsatz von
Einbruchmeldeanlagen, fast ausschließlich mittels gesondertem Schlüssel abschließbare
Fenstergriffe gegen Angriffe auf den Verschlussmechanismus des Fensters eingesetzt.
Diese können überhebelt werden, und sie werden erfahrungsgemäß nach einiger Zeit nicht
mehr abgeschlossen. Mehrere Fenster täglich mehrmals lüften, Schlüssel holen, aufschließen,
lüften, abschließen, Schlüssel abziehen und außerhalb der Griffweite ablegen, wird
mit der Zeit lästig. Und, wenn längere Zeit nichts passiert, bleiben die Schlüssel
stecken, oder es wird aus Bequemlichkeit nicht mehr abgeschlossen.
[0007] Um dieses Problem zu beheben, sowie erfolgreiche Einbrüche durch Überwinden des Fenstergriffs
und Drehen in Öffnungsstellung zu verhindern, haben verschiedene Hersteller elektromechanische
Fenstergriffe auf den Markt gebracht, die die Stellung des Fenstergriffs detektieren
und dies entweder autark, über Funk oder kabelgebunden an eine externe Auswerteeinheit,
meist eine Alarmzentrale, übermitteln. Sofern in dieser keine Freigabe zum Öffnen
programmiert ist, wird beim gewaltsamen Betätigen der Betätigungshandhabe ein Alarm
ausgelöst. Das Programm in der Alarmzentrale ist demzufolge so ausgelegt, dass zu
vorher bestimmten Zeiten das Fenster geöffnet werden kann und es ansonsten verriegelt
bleibt. Beispiel: der Fenstergriff aus der Literaturstelle [1].
[0008] Dieser Fenstergriff ist mit einer elektromechanischen Verriegelung in der Rosette
versehen. Wird der Fenstergriff bewegt, wird ein Funk-Signal an eine Smart-Home-Zentrale
gesendet, so dass diese weiß, in welcher Griffstellung sich dieser Griff befindet.
Ein Griff, der sich in der Geschlossen-Stellung befindet, wird vom System automatisch
verriegelt - er kann nur dann betätigt werden, wenn das System, innerhalb der vom
Nutzer vorgegebenen Parameter, eine Freigabe zum Öffnen der Fenster erteilt. Ist dies
der Fall, wird der Fenstergriff entriegelt und er kann ganz normal gedreht werden.
Das heißt, dass in der Zentrale die Zeiten eingespeichert werden müssen, wann verriegelt
wird, beziehungsweise in welcher Zeit entriegelt werden kann. Falls außerhalb der
programmierten Zeiten ein Fenster geöffnet werden soll, muss die Verriegelung zuvor
über die Smart Home-Zentrale freigegeben werden. Dies ist nicht nur umständlich, sondern
kann die Beschäftigten oder Bewohner im Gefahrenfall innerhalb der blockierten Zeit
an der Flucht hindern.
[0009] Der aus [1] bekannte Fenstergriff hat zudem eine Sollbruchstelle zwischen dem Griffstück
und dem Vierkantstift installiert. Wird im verriegelten Zustand des Griffs eine über
der Sollbruchstelle liegende Kraft aufgebracht, bricht die Sollbruchstelle. Der Griff
lässt sich nun drehen, das Fenster bleibt jedoch verriegelt.
[0010] Die Literaturstelle [14] betrifft einen Fenstergriff mit Bewegungssensor, drahtloser
Datenübertragung und autarker Energieversorgung.
[0011] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Betätigungshandhabe bereitzustellen, die einerseits
bequemer als bisher durch Benutzer bedienbar ist, aber dennoch eine größere Sicherheit
gegen Einbrecher bietet.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Betätigungshandhabe nach Anspruch 1 gelöst. Eine Vorrichtung
zur Überwachung und Sicherung eines Objekts gegen Einbruch unter Verwendung einer
oder mehrere solcher Betätigungshandhaben ist in dem Nebenanspruch angegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Außerdem wird ein
entsprechendes Verfahren zur Überwachung und Sicherung des Objekts angegeben.
[0013] Die Erfindung schafft gemäß einem ersten Aspekt davon eine Betätigungshandhabe zur
Betätigung eines Flügels eines Fensters oder einer Tür, umfassend: ein Gehäuse zur
Befestigung der Betätigungshandhabe an dem Flügel, einen drehbar an dem Gehäuse angebrachten
Griff, der einen Griffhals zum Ergreifen durch einen Benutzer und ein zwischen einer
Verschlussstellung und einer Offenstellung drehbeweglich in dem Gehäuse gelagertes
Griffstück zur Übertragung der Drehbewegung des Griffes auf einen Verriegelungsmechanismus
des Flügels aufweist, wobei wenigstens eine Sollbruchstelle zwischen dem Griffhals
und dem Griffstück vorgesehen ist, eine Verriegelung, mittels der das Griffstück in
Verschlussstellung gegen Verdrehung relativ zu dem Gehäuse verriegelbar ist, und eine
Bruchüberwachungseinrichtung zur Überwachung der Sollbruchstelle und zur Abgabe einer
Information über einen Bruch der Sollbruchstelle.
[0014] Vorzugsweise ist der Griffhals mit einem Griffbereich und einem abgewinkelten in
Drehachsrichtung ausgerichteten Bereich ausgebildet, der über die Sollbruchstelle
mit dem Griffstück verbunden ist. Mit anderen Worten ist der Griffhals vorzugsweise
L-förmig oder auch U-förmig ausgebildet.
[0015] Vorzugsweise ist der Griffhals, insbesondere der in Drehachsrichtung ausgerichtete
Bereich, ebenfalls in dem Gehäuse gelagert.
[0016] Vorzugsweise ist die Sollbruchstelle in dem Gehäuse angeordnet.
[0017] Vorzugsweise wird zur Überwachung der Sollbruchstelle eine Drehbewegung des Griffhalses
überwacht.
[0018] Es ist bevorzugt, dass wenigstens ein Befestigungsmittel zur Befestigung des Gehäuses
an dem Flügel und eine Sabotagesicherung vorgesehen sind, wobei die Sabotagesicherung
dazu eingerichtet ist, eine Bewegung des wenigstens einen Befestigungsmittels zu detektieren
und eine Information über die Bewegung des Befestigungsmittels abzugeben. Da Fensterflügel
und deren Getriebe oft genormte Gewindelöcher als Befestigungsstellen zur Befestigung
des Fenstergriffs aufweisen, sind die Befestigungsmittel bevorzugt als entsprechend
zum Eingriff in derartige Gewindelöcher ausgebildete Schrauben ausgeführt.
[0019] Es ist bevorzugt, dass die Verriegelung elektromechanisch ausgebildet ist. Insbesondere
ist die Verriegelung so ausgebildet, dass sie signalgesteuert oder ferngesteuert betätigbar
ist.
[0020] Es ist bevorzugt, dass die Verriegelung einen durch einen Aktor betätigbaren Riegel
zum formschlüssigen Eingreifen in wenigstens eine Riegel-Aussparung im Griffhals aufweist.
[0021] Es ist bevorzugt, dass die Verriegelung dazu eingerichtet ist, von einer Überwachungszentrale
und/oder von einer Schalteinheit und/oder durch eine Alarmanlage und/oder mittels
eines Zeiterfassungssystems angesteuert zu werden.
[0022] Es ist bevorzugt, dass eine schlüssellose Personenidentifikationseinrichtung vorgesehen
ist, die dazu eingerichtet ist, bei Identifikation einer berechtigten Person eine
Verriegelung oder Entriegelung des Griffstücks durch die Verriegelung zu initiieren.
[0023] Es ist bevorzugt, dass die Personenidentifikationseinrichtung ausgewählt ist aus
einer Gruppe von Personenidentifikationseinrichtungen, die eine biometrische Personenidentifikationseinrichtung
zur Erfassung eines Personenmerkmals der berechtigten Person, eine Fingerabdruckerkennung,
eine Gesichts- oder Retinaerkennung, eine Stimmenerkennung, einen Codetaster und eine
NFC-Schnittstelle oder einen RFID-Leser oder dergleichen zur Nahfeldkommunikation
mit einem Benutzerendgerät oder einem Chip aufweist.
[0024] Es ist bevorzugt, dass die Fingerabdruckerkennung derart ausgebildet ist, dass von
einer oder mehreren berechtigten Personen über einen Fingerprintscanner, der entweder
an/in der Betätigungshandhabe oder extern angebracht ist, ein oder mehrere Fingerprints
in eine in- oder extern angebrachte Steuereinheit eingelesen sowie gespeichert werden
und dass ein aufgelegter Fingerprint mit den gespeicherten Fingerprints direkt, mittels
Funkübertragung oder kabelgebunden, abgeglichen wird.
[0025] Es ist bevorzugt, dass die Bruchüberwachungseinrichtung einen ersten Sensor oder
eine erste Schalteinheit zum Erfassen einer Bewegung des Griffhalses bei verriegeltem
Griffstück aufweist und derart eingerichtet ist, dass sie bei einem solchen Erfassen
eine Information über den Bruch an eine Steuereinheit zur Alarmauslösung liefert.
[0026] Es ist bevorzugt, dass wenigstens eine Schaltung vorgesehen ist, die dazu eingerichtet
ist, die erste Schalteinheit bei Erfassen einer berechtigten Person durch die Personenidentifikationseinrichtung
mittels einer Schaltbrücke zu überbrücken. Die Schaltung ist vorzugsweise in dem Gehäuse
untergebracht, sie kann aber auch außerhalb vorgesehen und mit elektrischen oder elektronischen
Einheiten, Schaltern, Sensoren oder Aktoren in dem Gehäuse kabelgebunden oder kabellos
verbunden sein.
[0027] Es ist bevorzugt, dass wenigstens eine Schaltbrücke zwischen der Steuerungseinheit
und der ersten Schalteinheit eingebaut ist.
[0028] Es ist bevorzugt, dass die Betätigungshandhabe derart eingerichtet ist, dass die
Schaltbrücke bei Auflegen des berechtigten Fingers auf den Fingerprintscanner vor
dem berechtigten Öffnen der Betätigungshandhabe einen Stromkreis der ersten Schalteinheit
schließt, so dass ein durch Bewegung des Griffhalses betätigbarer Schalter der ersten
Schalteinheit beim Öffnungsvorgang der Betätigungshandhabe öffnen kann, ohne die Information
über den Bruch zu liefern.
[0029] Es ist bevorzugt, dass nach der Überbrückung die elektromechanische Verriegelung
entriegelt.
[0030] Es ist bevorzugt, dass nach erneutem Verbringen der Betätigungshandhabe in die Verschlussstellung
diese wieder elektromechanisch verriegelt wird.
[0031] Es ist bevorzugt, dass bei einer automatischen Verriegelung des Griffstücks die Schaltung
einen Stromkreis der ersten Schalteinheit so schaltet, z.B. schließt, dass eine Bewegung
des Griffhalses, insbesondere durch einen an diesem angreifenden Schalter, wieder
die Information über den Bruch liefert, und dass anschließend die wenigstens eine
Schaltbrücke wieder öffnet.
[0032] Es ist bevorzugt, dass eine Zustandsüberwachungseinrichtung zur Überwachung des Zustands
der Verriegelung und zum Liefern der Information über den Zustand an eine Überwachungszentrale
oder Steuereinheit vorgesehen ist.
[0033] Es ist bevorzugt, dass die Zustandsüberwachungseinrichtung eine zweiten Schalteinheit
oder einen zweiten Sensor zur Erfassung der Stellung der Verriegelung, ihres Riegels
oder der Position des Griffstücks aufweist.
[0034] Es ist bevorzugt, dass als Befestigungsmittel wenigstens eine Schraube zur Befestigung
des Gehäuses an dem Flügel vorgesehen ist.
[0035] Es ist bevorzugt, dass die Sabotagesicherung wenigstens einen an der Schraube angreifenden
Schalter oder einen die Schraube oder das sonstige Befestigungsmittel erfassenden
Sensor aufweist.
[0036] Es ist bevorzugt, dass die Schraube wenigstens einen Bereich größeren und einen Bereich
kleineren Durchmessers aufweist.
[0037] Es ist bevorzugt, dass die Sabotagesicherung derart eingerichtet ist, dass beim Versuch,
diese Schraube auszudrehen, um die Betätigungshandhabe zu öffnen oder zu entfernen,
eine Schaltzunge des Schalters vom größeren Durchmesser zum kleineren Durchmesser
der Schraube oder vom kleineren Durchmesser zum größeren Durchmesser der Schraube
hin bewegt wird, dass über diese Bewegung, infolge des detektierten Durchmesserunterschieds,
vom Schalter entweder ein Stromkreis unterbrochen oder geschlossen wird und dass auf
diese Weise ein Sabotagealarm per Funk oder kabelgebunden ausgelöst wird.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Einbruchsicherung
eines Objekts, das ein oder mehrere Fenster und/oder eine oder mehrere Türen aufweist,
deren Flügel zumindest teilweise mit einer Betätigungshandhabe nach einem der voranstehenden
Ansprüche ausgestattet sind.
[0039] Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise wenigstens einen weiteren Öffnungsmelder, vorzugsweise
umfassend einen Reedschalter mit gegenüberliegenden Magneten, zur Erfassung einer
Bewegung der Betätigungshandhabe oder des damit versehenen Flügels.
[0040] Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise wenigstens einen außerhalb der Betätigungshandhabe
vorgesehenen Glasbruchmelder, der an die Betätigungshandhabe anschließbar oder angeschlossen
ist.
[0041] Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise wenigstens einen weiteren Alarmmelder, der an
die Betätigungshandhabe angeschlossen oder anschließbar ist.
[0042] Die Vorrichtung ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass über die automatische
oder signalgesteuerte Verriegelung eine Scharf- oder Unscharf-Schaltung einer elektronischen
Überwachungseinheit erfolgt, oder dass autark jede einzelne, in dem Objekt befindliche
Betätigungshandhabe, mittels der automatischen oder signalgesteuerten Verriegelung,
direkt oder über eine externe Anbindung, eine Scharf- oder Unscharf-Schaltung durchführt.
[0043] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren zur Überwachung eines
Objekts im Hinblick auf Einbrüche und zur Sicherung des Objekts gegen Einbrüche, gekennzeichnet
durch Verwenden einer Betätigungshandhabe oder einer Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche und Auslösen eines Alarms bei Bruch der Sollbruchstelle oder wenigstens
einer von mehreren Sollbruchstellen.
[0044] Die genannten Funktionen oder Schritte der einzelnen Einheiten der Betätigungshandhabe
oder der Vorrichtung sind z.B. durch Software in der internen Steuereinheit oder einer
externen Auswerteeinheit implementiert.
[0045] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung schafft eine Betätigungshandhabe mit
einer Vorrichtung zur Sicherung und Überwachung eines Fensters oder einer Tür gegen
rechtswidrige Angriffe, wobei wenigstens eine elektromechanische Verriegelung das
Griffstück der Betätigungshandhabe in Verschlussstellung gegen eine Drehbewegung im
Griffhals ver- oder entriegelt und wobei zwischen dem Griffstück und dem Griffhals
wenigstens eine Sollbruchstelle angebracht ist, wobei diese Sollbruchstelle, vorzugsweise
mit wenigstens einer ersten elektrischen Schalteinheit, insbesondere einem ersten
elektrischen Schalter, überwacht wird.
[0046] Vorzugsweise ist diese erste Schalteinheit, vorzugsweise deren erste Schalter, mit
wenigstens einer internen oder externen Steuerungseinheit verbunden. Eine Ausgestaltung
der Betätigungshandhabe umfasst somit Gehäuse, Griff mit Griffhals, Griffstück und
Sollbruchstelle, Bruchüberwachungseinrichtung und eine außerhalb oder innerhalb (des
Gehäuses) angeordnete Steuereinheit, die entsprechend zur Durchführung der erläuterten
Funktionen mittels Hardware oder Software ausgebildet, insbesondere programmiert ist.
[0047] Diese vorgeschilderte bevorzugte Ausführungsform funktioniert derart, dass im verriegelten
Zustand eine über dem Widerstand der Sollbruchstelle liegende Krafteinwirkung auf
das Griffstück zum Bruch der Sollbruchstelle führt, dass dies der elektrische Schalter
an eine Überwachungseinheit übermittelt, dass nun keine Kraftübertragung mehr zwischen
dem Griffstück sowie dem Griffhals besteht, wobei die elektromechanische Verriegelung
noch im Eingriff ist.
[0048] Es lässt sich somit ein Alarm auslösen, ohne dass der Einbrecher in das Objekt gelangt.
[0049] Um Sabotagen von innen zu verhindern, ist bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass die Betätigungshandhabe mit einer speziell geformten
Schraube am Fenster, der Tür befestigt ist, dass an der Schraube ein weiterer elektrischer
Schalter anliegt und dass die Schraube teilweise einen größeren oder kleineren Durchmesser
aufweist. Die Sabotagesicherung funktioniert vorzugsweise derart, dass beim Versuch
diese Schraube auszudrehen, um die Betätigungshandhabe zu öffnen oder zu entfernen,
die Schaltzunge des Schalters der Sabotagesicherung vom größeren Durchmesser zum kleineren
Durchmesser der Schraube oder vom kleineren Durchmesser zum größeren Durchmesser der
Schraube hin bewegt wird, dass über diese Bewegung, infolge des detektierten Durchmesserunterschieds,
vom Schalter entweder ein Stromkreis unterbrochen oder geschlossen wird und dass auf
diese Weise ein Sabotagealarm per Funk oder kabelgebunden ausgelöst wird.
[0050] Allgemein gesagt funktioniert die Sabotagesicherung mit jedem Befestigungsmittel,
dessen Bewegung durch einen entsprechenden Schalter oder sonstigen Sensor erfassbar
ist, um entsprechend eine Meldung auszulösen.
[0051] Es ist weiter bevorzugt, dass die elektromechanische Ver- und/oder Entriegelung mittels
einer Schalteinrichtung, einer Alarmanlage, eines Fingerprintlesers und/oder mittels
eines Zeiterfassungssystems erfolgt. Alternativ oder zusätzlich sind andere schlüssellose,
vorzugsweise biometrische Personenidentifikationseinrichtungen vorgesehen.
[0052] Es ist weiter bevorzugt, dass von einer oder mehreren berechtigten Personen über
einen Printleser, der entweder an/in der Betätigungshandhabe oder extern angebracht
ist, ein oder mehrere Fingerprints in eine in- oder extern angebrachte Steuereinheit
eingelesen sowie gespeichert werden und dass ein aufgelegter Fingerprint mit den gespeicherten
Fingerprints direkt, mittels Funkübertragung oder kabelgebunden, abgeglichen wird.
[0053] Es ist weiter bevorzugt, dass bei Auflegen des berechtigten Fingers auf den Printleser
zwischen der Steuerungseinheit und dem Schalter wenigstens eine Schaltbrücke eingebaut
ist, die vor dem berechtigtem Öffnen der Betätigungshandhabe einen Stromkreis des
Schalters mit einer Schaltbrücke schließt, so dass der Schalter, beim Öffnungsvorgang
der Betätigungshandhabe, öffnen kann, dass danach die elektromechanische Verriegelung
entriegelt, dass nach Verbringen der Betätigungshandhabe in die Verschlussstellung
diese wieder elektromechanisch verriegelt wird, dass dabei die Schaltung den Stromkreis
des Schalters schließen und dass anschließend die Schaltbrücken wieder öffnen.
[0054] Es ist weiter bevorzugt, dass über einen Schalter an der elektromechanischen Verriegelung
der jeweilige Zustand der Verriegelung, ent- oder verriegelt, an eine Überwachungseinheit
gemeldet wird.
[0055] Es ist weiter bevorzugt, dass wenigstens ein weiterer Öffnungsmelder, vorzugsweise
ein Reedschalter mit gegenüberliegendem Magneten, an oder in der Betätigungshandhabe,
und/oder wenigstens ein externer Glasbruchmelder und/oder weitere Alarmmelder angebracht,
beziehungsweise angeschlossen werden können.
[0056] Es ist weiter bevorzugt, dass über die automatische Verriegelung eine Scharf- oder
Unscharf-Schaltung einer elektronischen Überwachungseinheit erfolgt, oder dass autark
jede einzelne, in einem Objekt befindliche Betätigungseinrichtung, mittels der automatischen
Verriegelung, direkt oder über eine externe Anbindung, eine Scharf- oder Unscharf-Schaltung
durchführt.
[0057] Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Betätigungshandhabe haben die Vorteile,
am Griffelement direkt eine eindeutige Identifikation durchzuführen, dieses Griffelement
dauerhaft scharf zu schalten, eine elektronisch überwachte Sollbruchstelle zu installieren
und ihn an eine Alarmzentrale zur Übermittlung eines Alarms bei einer Gewalteinwirkung
anzubinden. Derartige besonders bevorzugte Ausgestaltungen ermöglichen es, dass diese
Technik auch in höchst gefährdete Objekte, wie Banken, Juweliere usw. installiert
werden kann.
[0058] Im Folgenden werden Vorteile und besondere Aspekte von besonders bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung näher erläutert.
[0059] Durch eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung gelingt es, eine Betätigungshandhabe
zu generieren, die auch im Hochsicherheitsbereich eingesetzt werden kann, die die
jeweiligen Vorschriften, wie die DIN VDE 0833 ff, die VdS 2311 und weitere, erfüllt.
Um das zu erreichen, wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
unter anderem am Griffelement, eine elektronisch überwachte Sollbruchstelle, eine
spezielle Schaltung in der Auswerteeinheit, sowie eine Sabotagesicherung installiert,
um diese an eine Alarmzentrale zur Übermittlung eines Alarms bei einer Gewalteinwirkung
anzubinden. Diese Überwachung sowie eine elektromechanische Ver- und/oder Entriegelung
können mittels einer Schalteinrichtung einer Alarmanlage, eines Fingerprintlesers
und/oder mittels eines Zeiterfassungssystems erfolgen. Bei anderen Ausgestaltungen,
die für weniger sensible Bereiche konzipiert sind, können einige der vorgenannten
Funktionen weggelassen werden.
[0060] Bei der Konfiguration von bevorzugten Ausgestaltungen der Betätigungshandhabe sind
zusätzlich zwei unterschiedliche Anforderungen zu berücksichtigen. Der Einsatz im
bewohnten Bereich sollte die Bewohner rund um die Uhr schützen. Deshalb ist es vorteilhaft,
wenn hier die Überwachungstechnik rund um die Uhr scharf geschaltet sein kann. Im
Gegensatz dazu steht eine Anwendung im gewerblichen Bereich. Hier bewegen sich tagsüber
unterschiedliche, teilweise betriebsfremde Personen, die bei einer Gefahrensituation
das Gebäude schnellstens verlassen müssen, weshalb es vorteilhaft ist, wenn für solche
Anwendungen die Scharfschaltung erst nach Verlassen der letzten Person erfolgt.
[0061] Diese Vorgaben lassen sich mit Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Betätigungshandhabe
erfüllen.
[0062] Ein großer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass ein gewaltsamer Angriff auf
die Betätigungshandhabe, z.B. in Form eines Fenstergriffs, zur Folge hat, dass die
Sollbruchstelle bricht, Alarm ausgelöst wird, sich danach das Griffstück ohne Verbindung
zum Getriebe drehen lässt und dass die Verriegelungen im Fenster dennoch verriegelt
bleiben.
[0063] Vorzugsweise dient die elektronische Überwachung der Sollbruchstelle gleichzeitig
als "Öffnungsmelder" im Sinne der Vorschriften des Verbands der Schadensverhütung
VdS.
[0064] Bei bevorzugten Ausgestaltungen ist darüber ein weiterer Schalter an der mechatronischen
Verriegelung der Betätigungshandhabe angebracht. Dieser Schalter teilt einer Überwachungseinrichtung,
beispielsweise einer Alarmanlage, mit, ob die Betätigungshandhabe gegen eine Drehbewegung
verriegelt und damit das Fenster, die Tür "verschlossen" ist oder nicht. Ein "Verschlussmelder"
ist vom VdS vorgeschrieben; auch dies lässt sich mit einer derartigen Ausgestaltung
oder einen sonstigen Zustandsüberwachungseinrichtung zum Überwachen des Zustands der
Verriegelung erreichen.
[0065] In einer gehobenen Alarmüberwachung bedarf es eines sicheren Sabotageschutzes gegen
Manipulation. So könnte bei einem alarmüberwachten Gewerbeobjekt, das tagsüber auf
Grund von Fluchtmöglichkeiten unscharf geschaltet sein muss, eine unberechtigte, unscharf
geschaltete Handhabe gegen einen normalen Fenstergriff ausgetauscht und später über
dieses Fenster eingebrochen werden. Um dies zu verhindern wird bei einer besonders
bevorzugten Ausgestaltung der Betätigungshandhabe zur Sabotagesicherung eine alarmüberwachte
Verschraubung oder eine sonstige alarmüberwachte Befestigung eingesetzt.
[0066] Bevorzugte Ausgestaltungen schaffen einen Fenstergriff, die einen Sabotagealarm auslöst,
wenn versucht wird, zumindest eine der beiden Befestigungsschrauben des Fenstergriffs
auszudrehen.
[0067] Dies ist bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung mit einer speziell geformten
und elektronisch überwachten Schraube gewährleistet. Eine solche ist in der nachfolgenden
Beschreibung und Zeichnung dargestellt.
[0068] Ausführungen der erfindungsgemäßen Betätigungshandhabe, wie z.B. in Form eines Fenstergriffs
können, ohne eine Anbindung an eine Alarmweiterleitung, auch zur rein mechanischen
Sicherung eines Objektes eingesetzt werden.
[0069] Weitere Funktionen besonders bevorzugter Ausgestaltungen der Betätigungshandhabe
sind der Beschreibung zu entnehmen.
[0070] Um sicher zu gehen, dass die der Erfindung zugrunde liegende Technik von außen nicht
durch den Flügel angebohrt und damit zerstört, beziehungsweise außer Kraft gesetzt
werden kann, kann eine gehärtete Stahlplatte, oder besser, eine auf Durchbruch überwachende
Platine oder dergleichen, zwischen Rosette und Fensterflügel gelegt werden.
[0071] Damit bei Anwesenheit der Verschlusszustand des einzelnen Fensters optisch festgestellt
werden kann, wäre es vorteilhaft, wenn dies eine rote (geöffnet) oder grüne (geschlossen)
Diode an der Betätigungshandhabe angezeigt werden würde.
[0072] Bei einer Einbruchmeldeanlage ist ab einer entsprechenden Versicherungshöhe vom VdS
vorgeschrieben, dass dem Bediener bei Verlassen des Gebäudes angezeigt wird, ob alle
Fenster geschlossen und verriegelt sind. Wie bereits erwähnt, den nachfolgenden Zeichnungen
und der Beschreibung zu entnehmen ist, wird der im bevorzugten Fenstergriff integrierte
Verschlussmelder über die Auswerteeinheit direkt an eine Einbruchmeldezentrale angebunden,
so dass bei Verlassen des Gebäudes über das Blockschloss oder dergleichen nur dann
scharf geschaltet werden kann, wenn alle Objektöffnungen geschlossen und verriegelt
sind.
[0073] Ein weiterer, extremer Vorteil der Ausgestaltungen der Betätigungshandhabe mit automatischer
Benutzerkennung, insbesondere über biometrische Merkmale wie Fingerabdrücke, ist,
dass diese, z.B. in Form eines Fenstergriffs, nicht mehr abgeschlossen werden muss.
Hinzu kommt, dass der vorgeschlagene Fenstergriff in bestehende Einbruchmeldeanlagen
mit allen seinen Vorteilen nachgerüstet werden kann.
[0074] Häufig werden zum Schutz vor Einbruch Einbruchmeldeanlagen (EMA) eingesetzt. Die
Anforderungen an solch eine Überwachung sind unterschiedlich. So sollte im Wohnbereich,
im Gegensatz zum Gewerbeobjekt, eine rund um die Uhr Überwachung erfolgen. Eine solche
lässt sich mit der derzeit auf dem Markt befindlichen Lösung mit "Öffnungsmeldern",
der besten Variante, nicht realisieren, ohne dabei Falschalarme auszulösen oder die
Bewohner erheblich in ihrer Bewegungsfreiheit einzuengen. Die Mehrzahl der Falschalarme
wird im Zusammenhang mit der Scharf-Unscharf-Schaltung ausgelöst.
[0075] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ermöglichen im Wohnbereich eine dezentrale
Lösung, bei der jedes Fenster, jede Fenstertür, und, technisch abgeändert, jede Tür
unabhängig voneinander scharf, bzw. unscharf geschaltet werden kann, und zwar an jedem
Fenster direkt, quasi für jedes Fenster, jede Tür, "eine Linie". Mit diesen bevorzugten
Lösungen werden keine Falschalarme durch Fehlverhalten oder Fehlbedienen ausgelöst.
Hinzu kommt, dass auf Grund der elektronisch überwachten Sollbruchstelle, jeder gewaltsame
Angriff auf den Fenstergriff bereits im Vorfeld zum Alarm führt und dass danach das
Fenster dennoch verschlossen bleibt. Auf diese Weise wird ein Angreifer nach Alarmauslösung
noch einige Zeit außerhalb des Objektes gehalten, so dass die Intervention die Möglichkeit
bekommt den Angriff zu verhindern.
[0076] Um dies zu erreichen, wird bei bevorzugten Ausgestaltungen der Betätigungshandhabe
eine schlüssellose Personenidentifikationseinrichtung vorgesehen, die ohne Schlüssel,
vorzugsweise biometrisch mit eindeutigen Körpermerkmalen der berechtigten Personen
selbst, wie insbesondere Fingerabdrücke, oder mit Geräten oder Einrichtungen, die
eine berechtigte Person in der Regel mit sich führt, wie z.B. ein Smartphone, arbeitet,
so dass die vorgenannten Nachteile der Schlüssellösung vermieden werden. Besonders
bevorzugt sind in die Rosette oder in das Griffstück der Betätigungshandhabe zur eindeutigen
Identifizierung ein Fingerprintleser sowie eine interne Steuerung zur automatischen
Verriegelung im Geschlossen-Zustand und zur Freigabe installiert. Die berechtigten
Personen können ihre Fingerprints einlesen und die algorithmischen Codes speichern.
Aus der Berechtigung herausfallende Personen können gelöscht werden.
[0077] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Betätigungshandhabe ist weiter
vorgesehen, dass an der durchgehend scharf geschalteten, elektronisch überwachten
Sollbruchstelle, die gleichzeitig als "Öffnungsmelder" agiert, zwei parallel geschaltete
Schalter angebracht sind. Soll das Fenster geöffnet werden, wird eine vorzugsweise
schlüssellose Personenidentifikation, insbesondere eine biometrische Personenidentifikation,
durchgeführt, z.B. wird ein berechtigter Finger auf einen Fingerprintleser gelegt.
Wird er akzeptiert, schaltet zunächst der erste Schalter auf "Geschlossen". Danach
kann der Fenstergriff gedreht werden, wobei dabei der zweite Schalter in Öffnungsstellung
geht. Auf diese Weise wird mittels dieser Schaltung der Fenstergriff ausschließlich
intern unscharf geschaltet. Dies wird der Einbruchmeldezentrale nicht mitgeteilt.
Sie erhält lediglich über den im Fenstergriff installierten Verschlussmelder die Mitteilung,
dass das Fenster nicht verschlossen, aber nicht gewaltsam überwunden worden ist. Wird
dieser Fenstergriff wieder in Verschlussstellung gebracht, verriegelt er sich elektromechanisch
selbständig, der "zweite Schalter" schließt zuerst, danach öffnet der "erste Schalter"
so dass die Überwachung hinsichtlich einer Gewalteinwirkung wieder nahtlos erfolgt.
Diese Griffeinheit agiert somit dezentral, also unabhängig von einer externen Freigabe.
Wird dieses Fenster wieder geschlossen, teilt der an der Verriegelung angebrachte
Verschlussmelder dies der im Fenstergriff installierten Steuerungseinheit und über
diese der Einbruchmeldezentrale mit.
[0078] Es muss also nicht wie bisher dieses Fenster vor dem Öffnen aus der Überwachung der
Einbruchmeldeanlage oder einer anderen Überwachung herausgenommen und beim Schließen
wieder hinzugefügt werden.
[0079] Der bevorzugte Fenstergriff kann zum einen zur Integration in eine elektronische
Überwachung und, anders bestückt, zur mechanischen Sicherung, auch mit interner Sirene,
eingesetzt werden.
[0080] Bei der bevorzugten Lösung kann jedes Fenster, jede Fenstertür, jede Schiebetür,
unabhängig voneinander über die Identifizierung mit einem Printleser oder dergleichen,
verbunden mit einer Auswertelektronik, scharf, bzw. unscharf geschaltet werden, und
zwar an jedem Fenster direkt, quasi für jedes Fenster, jede Tür, eine "Linie". Der
Vorteil dieser Lösung ist, dass alle anderen Fenster, die gerade nicht geöffnet werden,
dennoch dauerhaft scharf geschaltet sind. Somit ist erstmals ein falschalarmfreier,
rund um die Uhr Schutz gewährleistet, insbesondere in Objekten in dem sich Menschen
frei bewegen wollen, wie im Wohnbereich. Hinzu kommt, dass diese Technik für den Menschen
handelt, so dass Falschalarme durch Fehlverhalten oder Fehlbedienen so gut wie ausgeschlossen
sind. Somit werden Anwesende sowie Wertsachen erstmals rund um die Uhr ernsthaft geschützt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ein gewaltsamer Angriff auf den Fenstergriff zur Folge
hat, dass die Sollbruchstelle bricht, Alarm ausgelöst wird, sich danach das Griffstück
ohne Verbindung zum Getriebe drehen lässt und dass die Verriegelungen im Fenster dennoch
verriegelt bleiben. Die elektronische Überwachung der Sollbruchstelle dient gleichzeitig
als "Öffnungsmelder" im Sinne der Vorschriften des Verbands der Schadensverhütung
VdS.
[0081] Die vorgenannte Lösung mit Personenidentifikation, wie z.B. dem Printleser ist zur
elektronischen Überwachung zumindest einiger Durchgänge eines Gebäudes, in dem sich
auch fremde Personen aufhalten, beispielsweise in Gewerbeobjekten, denen bei einer
Gefahr jederzeit die Flucht ermöglicht werden muss, nicht vorteilhaft.
[0082] Hier ist vorzugsweise keine Individualisierung mittels eines Printlesers eingesetzt.
Um auch hier weitestgehend die zuvor geschilderten Vorteile nutzen zu können, ist
es sinnvoll, alle derartigen, elektronisch überwachten Betätigungshandhaben, ohne
Printleser oder dergleichen Identifikationseinrichtung, an eine Zentrale, möglichst
an eine Einbruchmeldezentrale, anzubinden. Über diese können die Verriegelungen bei
Verlassen des Gebäudes, über ein sogenanntes Blockschloss, beim Scharfschalten in
Kraft und beim Unscharf schalten außer Kraft gesetzt werden. Ebenso kann über den
in der Betätigungshandhabe integrierten Verschlussmelder festgestellt werden, ob alle
Fenster im Objekt verschlossen und mit dem Öffnungsmelder an der Sollbruchstelle überwacht
sind. Der große Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass auch in dieser Griffvariante
die elektronisch überwachte Sollbruchstelle mit den bereits geschilderten Vorteilen
installiert ist.
[0083] Der bevorzugte Fenstergriff kann, ohne eine Anbindung an eine Alarmweiterleitung
und in etwas abgeänderter Weise, auch zur mechanischen, mechatronischen Sicherung
eines Objektes eingesetzt werden. Dieser wiederum mit Printleser ausgestattete Fenstergriff
ist weitestgehend wie der zuvor geschilderte Griff aufgebaut, er kann auch die alarmauslösende
Komponente der elektronisch überwachten Sollbruchstelle beinhalten, unter Umständen
mit einer integrierten Sirene, die bei einem Angriff einen internen Alarm generiert.
[0084] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Merkmale von Ausführungsbeispielen der Erfindung werden dabei insbesondere
am Beispiel eines Fensters mit einem Fenstergriff als Betätigungshandhabe aufgezeigt;
die Erfindung ist darauf aber nicht beschränkt. Es zeigen:
Fig. 1 in Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel einer Betätigungshandhabe mit
elektronischer Überwachung,
Fig. 2 die Betätigungshandhabe mit elektronischer Überwachung in Draufsicht,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für einen Schaltplan der in den vorgenannten Figuren
angesprochenen Betätigungshandhabe, und
Fig. 4 in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer Sabotagesicherung.
[0085] Die in Figur 1 in einer Schnittdarstellung dargestellte Vorrichtung dient zum Erfassen
und Überwachen der Position einer Betätigungshandhabe 17, sowie zur Übermittlung der
erfassten Positionsinformation an eine Auswerteeinheit, an eine Alarmanlage, ein Bussystem
oder dergleichen.
[0086] Die Betätigungshandhabe 17 weist zum Beispiel einen Handgriff (Fenstergriff) - bestehend
aus Griffstück 1 und Griffhals 21 - auf, der mit einem Gegenanschlag 22 axialfest-drehbar
an einem Anschlagkörper 14, beispielsweise einer Rosette, gelagert ist. Die Betätigungshandhabe
17 wird mittels später näher anhand von Fig. 4 erläuterter Schrauben 101, 102, beispielsweise
an einem ebenfalls nicht dargestellten Fensterflügel befestigt, wobei ein drehfest
im Griffhals 21 festgelegter Mitnehmer 15, vorzugsweise ein Vierkantstift, nach einer
Sollbruchstelle 4 in eine an den Mitnehmern angepasste Mitnehmer-Aussparung 19 und
anschließend in eine, ebenfalls nicht dargestellte Betätigungseinrichtung (Getriebe)
im Fensterflügel eingreift.
[0087] Die Sollbruchstelle 4 wird mittels einer im Folgenden beispielhaft näher erläuterten
Bruchüberwachungseinrichtung auf einen Bruch hin überwacht.
[0088] Im Griffhals 21 ist eine Riegel-Aussparung 20 (Beispiel für eine Riegel-Gegenlagerung).
Wird das Griffstück 1 in den Modus "Verschlossen" gedreht, wird dabei eine erste Schalteinheit
3 geschlossen. Dies meldet die erste Schalteinheit 3 einer im Anschlagskörper 14 angebrachten
elektromechanischen Verriegelung 8, die nun einen Riegel 8a in die Riegel-Aussparung
20 im Griffhals 21 einführt. Damit ist die Drehbewegung des Handgriffs 1, 21 gesperrt.
Um eine höhere Sperrwirkung zu erreichen, können seitlich des Riegels 8a Stabilisatoren
9 angebracht werden. Ist der Riegel 8a in die Riegel-Aussparung 20 verriegelt, meldet
dies eine zweite Schalteinheit 7 einer Steuerungseinheit 12 als "Verschlossen".
[0089] In dem Anschlagkörper 14 der Betätigungshandhabe 17 sitzen somit mehrere elektrische
Schalteinheiten 3, 7, die den jeweiligen Stand des Handgriffs 1, 21 per Funk oder
kabelgebunden an die in der Betätigungshandhabe 17 integrierte Steuerungseinheit 12
oder an eine nicht dargestellte Auswerteeinheit absendet.
[0090] Die erste Schalteinheit 3 sitzt an einer Überwachungsnase 2 und überwacht den "geschlossenen"
oder "geöffneten" Zustand der Betätigungshandhabe 17. Er ist, vom Handgriff - Griffstück
1 - aus gesehen, vor der Sollbruchstelle 4 positioniert. Falls im geschlossenen Zustand
der Betätigungshandhabe 17 eine über dem Widerstand der Sollbruchstelle 4 liegende
Kraft auf das Griffstück 1 aufgebracht wird, beispielsweise bei einem Einbruchversuch,
bricht die Sollbruchstelle 4. Damit wird die Kraftübertragung des Griffstücks 1 auf
den Mitnehmer 15 unterbrochen, die erste Schalteinheit 3 schaltet, meldet dies an
die Auswerteeinheit oder Steuerungseinheit 12, das Griffstück 1 kann jetzt ohne Kraftverbindung
zum Mitnehmer 15 gedreht werden, das Fenster bleibt im verriegelten Zustand verriegelt.
Dieser Vorgang kann von der Auswerteeinheit oder Steuerungseinheit 12 im Anschlagkörper
14 als Alarm an eine nicht dargestellte Alarmzentrale gemeldet werden. Die erste Schalteinheit
3, mit ihrer speziellen Schaltung, ist als "Öffnungsmelder" anzusehen.
[0091] Die am Anschlagkörper 14 installierte zweite elektrische Schalteinheit 7 liegt am
Riegel 8a an und überwacht den ver- und entriegelten Zustand des Riegels 8a. Diesen
jeweiligen Zustand, verriegelt oder entriegelt, mit dem Pfeil 16 dargestellt, gibt
die zweite Schalteinheit 7 an die Auswerteeinheit oder Steuerungseinheit 12 weiter,
die ihn, falls gefordert, an die nicht dargestellte Alarmzentrale weiterleiten kann.
Die zweite Schalteinheit 7 agiert somit für die Alarmzentrale als sogenannter "Verschlussmelder".
[0092] Am Anschlagskörper 14 können Dioden 13 angebracht werden. Diese zeigen über den Verschlussmelder
dem Bediener an, ob das Griffstück 1 über die elektromechanische Verriegelung 8, in
Verbindung mit dem Riegel 8a, verriegelt oder nicht verriegelt ist.
[0093] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Betätigungshandhabe 17 besteht darin, dass
die Betätigungshandhabe 17 mittels eines Fingerprintscanners 11 - auch Printleser
genannt (bevorzugtes Beispiel für eine biometrische Personenidentifikationseinrichtung)
- gesteuert werden kann. Entweder in der Auswerteeinheit, der Steuerungseinheit 12
oder in einer externen, nicht dargestellten Auswertung, können von den berechtigten
Personen Fingerabdrücke eingescannt werden. Legt in der Folge eine Person den Finger
auf den Fingerprintscanner 11, wird der algorithmische Code der jeweiligen Auswerteeinheit
mitgeteilt und überprüft. Liegt der berechtigte Code an, wird das Griffstück 1 freigeschaltet,
im Gegensatz zum unberechtigten Code. Bei anderen Ausgestaltungen können andere biometrische
Personenidentifikationseinrichtungen, die wenigstens ein zuvor gespeichertes spezifisches
biometrisches Merkmal einer berechtigten Person erfassen, oder ein Codeeingabeeinrichtung
zum Eingeben eines Berechtigungscodes vorgesehen sein, oder ein NFC-Empfänger oder
eine Bluetooth-Schnittstelle oder dergleichen für eine Kommunikation mit einem als
berechtigt eingespeicherten mobilen Kommunikationsgerät (insbesondere Mobiltelefon)
oder ein RFID-Leser vorgesehen sein. Die Personenidentifikation sollte derart ausgebildet
sein, dass sie eine Identifikation anhand von üblicherweise bei der Person befindlichen
Merkmalen, wie biometrische Merkmale, gemerkter Codes oder typischerweise mitgeführter
Gegenstände wie Mobiltelefon oder wie universell einzusetzende RFID-Chips durchführen
kann, damit kein gesonderter Schlüssel vorgehalten oder benutzt werden muss und die
Bedienung einfach und bequem bleibt. Besonders bevorzugt sind Fingerprintsensoren.
[0094] Um eine Manipulation der Elektronik in der Betätigungshandhabe 17 von außen zu erkennen,
kann zwischen dem nicht dargestellten Fensterflügel und dem Anschlagskörper 14 ein
Anbohrschutz 6, oder stattdessen eine Meldeplatine installiert werden.
[0095] Sofern die Betätigungshandhabe 17 in Objekte installiert werden soll, in dem sich
auch Fremdpersonen aufhalten, sollte die Lösung mit dem Printleser der dergleichen
Identifikationseinrichtung aus brandschutztechnischen Gründen zumindest an Fluchtwegen
nicht eingesetzt werden. Für derartige Einsätze der Betätigungshandhabe 12 entfällt
die Identifizierung, beispielsweise mittels des Printlesers, und die Steuerung der
Verriegelung 8, 8a, kann von einer Einbruchmeldezentrale H oder von einer anderen
Steuerungseinheit übernommen werden. In diesem Fall ist die Verriegelung 8, 8a, während
dem Aufenthalt der Fremdpersonen außer Kraft und wird erst mit einer Scharfschaltung
einer elektronischen Überwachung oder dergleichen verriegelt. Der Vorteil dieser Lösung
ist, dass die elektronisch überwachte Sollbruchstelle 4 bei einem rechtswidrigen Angriff
im Vorfeld einen Alarm auslöst und dass danach der Angreifer über die nach wie vor
im Eingriff befindlichen Verriegelung außerhalb des Objektes gehalten wird.
[0096] Figur 2 zeigt in einer Draufsicht den Fenstergriff - Beispiel für die Betätigungshandhabe
17 - zur mechatronischen Sicherung gegen rechtswidrige Angriffe.
[0097] Die Funktionsweise wurde zum Teil bereits in der Figur 1 aufgezeigt und wird in Fig.
2 detailliert beschrieben.
[0098] Gezeigt ist das Griffstück 1, das mit dem Gegenanschlag 22 im Anschlagskörper 14
befestigt ist. Am Gegenanschlag 22 befindet sich in der Geschlossen-Stellung des Fensters
die Überwachungsnase 2. Die erste Schalteinheit 3 liegt mit ihrer Schaltzunge oder
dergleichen im geschlossenen Zustand der Betätigungshandhabe 17 an der Überwachungsnase
2 an, die Betätigungshandhabe 17 ist damit im Verschluss.
[0099] Wird die Berechtigung zum Öffnen des Fensters über die Betätigungshandhabe 17 erteilt,
wird über die Steuerungseinheit 12 der Öffnungsmelder, erste Schalteinheit 3, sowie
eventuell ein weiterer Öffnungsmelder 10, der in einer Aussparung oder einem Freiraum
27 angebracht und über einen z.B. als Steckverbindung ausgebildeten Anschluss 26 verbunden
sein kann, aus der Überwachung herausgenommen, die elektromechanische Verriegelung
8 mit Strom zum Zurückziehen des Riegels 8a versorgt und das Fenster kann, ohne Alarm
auszulösen, über das Griffstück 1 geöffnet werden. Die Schaltdetails werden aus der
Figur 3 ersichtlich. Der benötigte Strom wird durch einen Energiespeicher zur Verfügung
gestellt wie z.B. einen Akku 24, der über einen Ladeanschluss 25 aufgeladen werden
kann.
[0100] Weitere sichtbare Details aus der Figur 2 sind die beiden Stabilisatoren 9, die den
Riegel 8a im verriegelten Zustand gegen Gewalteinwirkung im Eingriff in der Aussparung
20 halten. Dies ist vorteilhaft zum einen, um einen höheren Widerstand gegenüber der
Sollbruchstelle 4 zu erreichen, und zum anderen, um zu verhindern, dass ein Angreifer
den Beschlag am Fenster freilegt und versucht die Riegel aus den Schließblechen zu
hebeln.
[0101] Weiterhin zeigt die Figur 2 Öffnungen 18, durch die die Betätigungshandhabe 17 am
nicht dargestellten Flügel mit mindestens zwei Schrauben 101, 102 oder dergleichen
Befestigungsmitteln vorzugsweise lösbar befestigt, insbesondere festgeschraubt wird.
Damit auch beim gekippten Zustand des Fensters ein Drehen des Griffstücks 1 erschwert
wird, kann im Griffhals 21 eine weitere Riegel-Aussparung 20 für den Riegel 8a vorgesehen
werden.
[0102] Der ver- oder entriegelte Zustand kann über Dioden 13 angezeigt werden.
[0103] Im Boden der Betätigungshandhabe 17 sind zwei Durchbrüche 23, durch die eine Kabelverbindung
zu einer Meldezentrale ermöglicht wird. Die Betätigungshandhabe 17 hat einen Deckel
5, der die Elektronik und dergleichen abdeckt.
[0104] Falls die Betätigungshandhabe 17 ausschließlich zur rein mechanischen Sicherung gegen
unberechtigtes Öffnen eingesetzt werden soll, kann die erste Schalteinheit 3 entfallen.
Die Entriegelung der Betätigungshandhabe 17 erfolgt in diesem Fall nach Auflegen des
berechtigten Fingerprints auf den Fingerprintscanner 11, sowie nach Entriegeln des
Riegels 8a. Auch bei der rein mechanischen Sicherung kann der ver- oder entriegelte
Zustand über Dioden 13 angezeigt werden. Darüber hinaus kann eine nicht dargestellte
Sirene in oder außerhalb der Betätigungshandhabe über die erste Schalteinheit 3 angesteuert
werden.
[0105] Fig. 3 zeigt den Schaltplan der in den vorgenannten Figuren angesprochenen Betätigungshandhabe
17. Für den Hochsicherheitsbereich sind an der Betätigungshandhabe 17 weitere Melder
angeschlossen, außer der überwachten Sollbruchstelle 4, ein Reedkontakt mit Magnet
10, ein Glasbruchmelder C1, ein Angriffsmelder (z.B. Aufbohrschutz C1 oder ein Melder,
der einen Aufhebelversuch im Vorfeld detektiert) und ein Sabotagemelder C2, hier insbesondere
ausgestaltet als Sabotagesicherung 100, wie sie hiernach noch näher erläutert wird.
[0106] Schalter A1 und A2 steuern den "Öffnungsmelder", erste Schalteinheit 3, an der elektronisch
überwachten Sollbruchstelle 4.
[0107] An der ersten Schalteinheit 3 (gebildet durch die Schalter A1 und A2) ist, in Verbindung
mit der biometrischen Identifikation, insbesondere Printlösung, der extreme Vorteil
der bevorzugten Ausführung der Betätigungshandhabe 17 ersichtlich. Gemeinsam sind
sie quasi die Scharf-Unscharf-Schaltung und die Überwachung gegen einen Einbruch der
einzelnen Fenster.
[0108] Der erste Schalter A1 ist bei der gezeigten Ausführung, im Gegensatz zu dem zweiten
Schalter A2, kein physischer, sondern ein programmierter Schalter. Im verschlossenen
Zustand der Betätigungshandhabe 17 ist der als mechanischer Schalter ausgebildete
zweite Schalter A2 der ersten Schalteinheit 3 geschlossen und überwacht die Stellung
der Betätigungshandhabe 17. Legt ein zuvor Zugangsberechtigter seinen Finger auf den
Fingerprintscanner 11 und wird er von der Steuerungseinheit 12 als berechtigt identifiziert,
schließt der programmierte erste Schalter A1 den Kontakt zur ersten Schalteinheit
3, der zweite Schalter A2 öffnet anschließend mit Betätigen der Betätigungshandhabe
17, wodurch diese, auf Grund der Schaltbrücke des ersten Schalters A1 ohne Alarm auszulösen,
in Öffnungsstellung gedreht werden kann. Sofern dieses Fenster in eine Einbruchmeldeanlage
integriert ist, kann auf diese Weise die Betätigungshandhabe 17, aus Sicht der Einbruchmeldezentrale,
durchgehend scharf geschaltet sein, ohne dass vor einem Öffnen eine Unscharf-Schaltung
erfolgen muss. Wird das Fenster wieder verschlossen, die Betätigungshandhabe 17 in
Verschlussstellung gebracht, und meldet die zweite Schalteinheit 7, dass die Verriegelung
8, 8a, im Eingriff ist, läuft das Prozedere der Schalter A1 und A2 in umgekehrter
Reihenfolge ab. Danach ist die Betätigungshandhabe 17 wieder elektronisch gegen rechtswidrige
Angriffe überwacht. Der erste Schalter A1 ist somit eine Schaltbrücke für die Dauer
der Öffnung der Betätigungshandhabe 17. Falschalarme durch Fehlbedienen können mit
diesem Prozedere nicht mehr ausgelöst werden, da die Technik für den Bediener handelt,
im Gegensatz zu derzeitigen Lösungen.
[0109] Ähnlich verhält es sich, wenn ein weiterer Reedschalter mit entsprechend angebrachtem
Magneten, als externer "Öffnungsmelder" 10 mit der Schaltung B1 und B2 angebunden
wird. In dem Fall, dass die Betätigungshandhabe 17 bis in die höchste Sicherungsklassen
eingesetzt werden soll, muss eine absolut sichere Verschlusserkennung erfolgen, so
fordert es der Verband der Schadensverhütung (VdS). Sonst könnte beispielsweise ein
Beschäftigter eines Unternehmens einen Diebstahl planen und diesen als Einbruch hinstellen.
Ohne den z.B. als Schalteinheit ausgebildete externen Öffnungsmelder 10 könnte er
die Fehlbedienungssperre am Fensterflügel außer Kraft setzen, ein Fenster nicht ganz
schließen und den Griff in Verschlussstellung bringen. Die zweite Schalteinheit 7
würde dann nach der Verriegelung 8, 8a einen Verschluss melden, was allerdings in
diesem Fall nur die Griffstellung betrifft. Deshalb ist eine externe Schalteinheit
als Öffnungsmelder 10 bei Ausgestaltungen der Betätigungshandhabe 17, die zum Einsatz
für diese Sicherungsklassen konzipiert sind, vorzusehen.
[0110] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist der externe Öffnungsmelder 10 wie die zweite Schalteinheit
3 als Schalteinheit mit einem ersten Schalter B1, insbesondere in Form eines programmierten
Schalters und einem zweiten Schalter B2, insbesondere in Form eines physischen Schalters,
aufgebaut, wobei diese Schalter B1, B2 des externen Öffnungsmelders 10 ebenfalls parallel
geschaltet sind. Die Schalteinheiten 3 und 10 sind so programmiert, dass nach Schließen
des zweiten Schalters A2 der ersten Schalteinheit 3 sowohl die Schaltbrücke (des ersten
Schalters A1) als auch die Schaltbrücke bei B1 geöffnet werden. Im vorliegend geschilderten
Fall wäre zu diesem Zeitpunkt an dem externen Öffnungsmelder 10 der physische zweite
Schalter B2 - insbesondere ausgebildet als REED-Kontakt - noch offen, da dieser nicht
am entsprechenden Magneten anliegt.
[0111] Dieser externe Öffnungsmelder 10 würde in diesem Fall sofort einen Alarm auslösen
und auf diese Weise eine Fehlbedienung oder Manipulation verhindern.
[0112] Der extreme Vorteil dieser vorstehend geschilderten Lösung ist, dass alle Fenster
eines Objektes durchgehend scharf geschaltet sind und bleiben können und dass nur
das jeweils nach der Berechtigungsprüfung zu öffnende Fenster für die Dauer der Öffnung
aus der Scharfschaltung herausgenommen wird. Nach dem Schließen des Fensters, begibt
sich dieses wieder automatisch und selbständig in den Scharfmodus.
[0113] Eine Anbindung der elektronisch überwachten Betätigungshandhabe 17 an eine Einbruchmeldezentrale
H ist vorteilhaft. Bei einer Anbindung an eine Einbruchmeldezentrale H (EMZ) wird
dieser beim Öffnen des Fensters über die zweite Schalteinheit 7 (gemäß Fig. 3 in Form
einer Verschlussüberwachung D1 ausgeführt) ausschließlich der Öffnungszustand angezeigt.
Die erste Schalteinheit 3 (mit den Schaltern A1, A2) zeigt allerdings an, dass das
Fenster nicht gewaltsam überwunden, sondern berechtigt geöffnet wurde. Deshalb wird
dieser Vorgang nicht als Alarm gewertet, sondern von der EMZ lediglich dahingehend
registriert, dass bei Verlassen des Objektes nicht alle Fenster verschlossen sind.
Dies wird bei Verlassen dem Bediener dadurch mitgeteilt, dass er das Blockschloss
oder dgl. nicht schalten kann.
[0114] Im Schaltplan sind weitere Melder anschließbar, beispielsweise an C1 ein Glasbruchmelder,
an C2 ein Sabotagemelder und an C3 ein Anbohrschutz oder dergleichen. Sofern diese
Melder außerhalb der Betätigungshandhabe angebracht werden sollen, bedarf es eines
Sabotageschutzes, z.B. dergestalt, dass ein 4adriges Kabel an diese Melder angeschlossen
ist, wobei zwei Litzen an die Sabotagelinie E1 und, falls erforderlich an E2 angeschlossen
werden. Im gehobenen elektronischen Einbruchschutz wird mit mindestens mit einem 4adrigen
Kabel, mit gleichfarbigen Litzen eingesetzt. Zur Verhinderung von Überbrückungsversuchen,
um auf diese Weise einen Melder aus der Überwachung zu nehmen, wird die sogenannte
Z-Verdrahtung genutzt, an deren Ende ein Linienendwiderstand G angebracht ist. Wird
eine Überbrückung der Litzen versucht, verändert sich auf diese Weise der Widerstand,
der von der Alarmzentrale erkannt und als Alarm weitergemeldet wird. Alle zuvor dargestellten
Melder werden von der integrierten Auswerteeinheit 12 überwacht. Sie meldet nur einen
rechtswidrigen Angriff an die Alarmzentrale weiter. Ausgenommen davon ist der Verschlussmelder
- zweite Schalteinheit 7 -, der im Schaltplan von Fig. 3 als D1 dargestellt ist. Er
hat mehrere Funktionen. Zum einen teilt er den Verschluss der elektromechanischen
Verriegelung 8, 8a sowie der Einbruchmeldezentrale H mit und zum anderen steuert er
die am Anschlagkörper 14 angebrachte Diode 13. Hier werden dem Bediener der Verschluss-
oder der Öffnungszustand angezeigt.
[0115] Im Folgenden wird anhand der Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für ein Gehäuse 106 der
Betätigungshandhabe 17 mit einer Sabotagesicherung 100 erläutert. Wie die Fig. 1 und
2 zeigen, sind in dem Gehäuse 106 beide Teile 1, 21 des Griffes drehbar gelagert,
somit sind auch die Sollbruchstelle 4 und die Bruchüberwachungseinrichtung in dem
Gehäuse 106 untergebracht. Die Sabotagesicherung ist dazu eingerichtet, eine Bewegung
des wenigstens einen Befestigungsmittels, mit dem das Gehäuses 106 an dem Flügel des
Fensters oder der Tür befestigt ist zu detektieren und entsprechend z.B. über den
Anschluss C2 zu melden.
[0116] Fig. 4 zeigt in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel der Sabotagesicherung
100. Dargestellt ist in Seitenansicht eine Ausführung der Sabotagesicherung 100 gegen
rechtswidriges Entfernen der Betätigungshandhabe 17 mittels einer elektronisch überwachten
Spezialschraube 101, 102.
[0117] Gezeigt wird das Gehäuse 106 des in Fig. 4 nicht dargestellten Fenstergriffs 1, 21
und der Deckel 5, 107, der mit der Spezialschraube 101, 102 durch das Gehäuse 106,
sowie durch den Fensterüberschlag 104 im Schraubgewinde des Getriebes 105 befestigt
ist. Die Spezialschraube 101, 102 hat einen Gewindeteil und einen Teil 102 größeren
Durchmesser an dem im montierten Zustand die Schaltzunge eines elektrischen Schalters
103 anliegt. Da die Sabotageüberwachung hier durchgehend erfolgen soll, ist der elektrische
Schalter 103 im durchgehenden Überwachungsmodus, also auf Durchgang geschaltet.
[0118] Beim Versuch, die elektrisch überwachte Spezialschraube 101, 102 auszudrehen, gleitet
die Schaltzunge des elektrischen Schalters 103 vom größeren Teil des Durchmessers
102 der Spezialschraube zum Teil geringeren Durchmessers 101 der Spezialschraube hin,
wobei dadurch die Schaltzunge des Schalters 103 den Stromkreis unterbricht oder schaltet.
Dies wird der nicht dargestellten Auswerteeinheit - insbesondere z.B. der Steuereinheit
12 - gemeldet, woraufhin ein Alarm ausgelöst wird.
[0119] Es ist somit eine Betätigungshandhabe (17) beschrieben worden, versehen mit einer
vorzugsweise elektromechanischen Verriegelung (8, 8a), mit einer Sollbruchstelle (4),
die sich zwischen einem Griffhals (21) und einem Griffstück (1) befindet und die insbesondere
mit einem elektrischen Schalter (3) überwacht wird, der vorzugsweise gleichzeitig
als "Öffnungsmelder" dient. Beim berechtigten Öffnen der Betätigungshandhabe (17)
schließt ein vorzugsweise programmierter Schalter (A1) den Stromkreis des elektrischen
Schalter (3), anschließend wird der Stromkreis eines vorzugsweise physischen Schalters
(A2) geöffnet, so dass das Griffstück (1) ohne Alarmauslösung durch den Schalter (3)
in Öffnungs- oder Kippstellung gebracht werden kann. Nach Verbringen der Betätigungshandhabe
in Verschlussstellung, und nach der elektromechanischen Verriegelung (8, 8a), läuft
das Prozedere der Schalter (A1, A2) in umgekehrter Reihenfolge ab.
Bezugszeichenliste
[0120]
- 1
- Griffstück
- 2
- Überwachungsnase
- 3
- erste Schalteinheit (als Öffnungsmelder)
- 4
- Sollbruchstelle
- 5
- Deckel
- 6
- Anbohrschutz
- 7
- zweite Schalteinheit (als Verschlussmelder)
- 8
- Elektromechanische Verriegelung
- 8a
- Riegel
- 9
- Stabilisatoren
- 10
- weiterer (z.B. externer) Öffnungsmelder
- 11
- Fingerprintscanner
- 12
- Steuerungseinheit
- 13
- Dioden (ob geschlossen oder offen)
- 14
- Anschlagkörper
- 15
- Mitnehmer
- 16
- Bewegung der Verriegelung
- 17
- Betätigungshandhabe
- 18
- Öffnungen, z.B. für Schrauben, zur Befestigung der Betätigungshandhabe
- 19
- Mitnehmer-Aussparung (z.B. für einen Vierkantstift)
- 20
- Riegel-Aussparung (für den Riegel 8a)
- 21
- Griffhals
- 22
- Gegenanschlag
- 23
- Durchbruch für einen Kabelanschluss
- 24
- Akku
- 25
- Ladeanschluss für den Akku
- 26
- Anschluss für Öffnungs- oder Glasbruchmelder
- 27
- Freiraum für Öffnungs- oder Glasbruchmelder
- A1
- erster Schalter, insbesondere in Form eines programmierten Schalters, am internen
Öffnungsmelder (erste Schalteinheit, an der Sollbruchstelle)
- A2
- zweiter Schalter, insbesondere in Form eines physischen Schalters, am internen Öffnungsmelder
(an der Sollbruchstelle)
- B1
- erster Schalter, insbesondere in Form eines programmierten Schalters am externen Öffnungsmelder
10
- B2
- zweiter Schalter, insbesondere in Form eines physischen Schalters am externen Öffnungsmelder
10
- C1
- Glasbruchmelder
- C2
- Sabotagemelder
- C3
- Anbohrschutz (Meldeplatine)
- D1
- Verschlussüberwachung
- E1
- Sabotagelinie für den Glasbruchmelder
- E2
- Sabotagelinie für den externen Öffnungsmelder
- G
- Linienendwiderstand
- H
- Einbruchmeldezentrale
- 100
- Sabotagesicherung
- 101
- Schraubengewinde
- 102
- vergrößerter Durchmesser der Schraube
- 103
- Elektrischer Schalter
- 104
- Fensterflügel
- 105
- Getriebe des Beschlags
- 106
- Gehäuse
- 107
- Deckel
1. Betätigungshandhabe (17) zur Betätigung eines Flügels eines Fensters oder einer Tür,
umfassend:
ein Gehäuse (106) zur Befestigung der Betätigungshandhabe (17) an dem Flügel,
einen drehbar an dem Gehäuse (106) angebrachten Griff, der einen Griffhals (21) zum
Ergreifen durch einen Benutzer und ein zwischen einer Verschlussstellung und einer
Offenstellung drehbeweglich in dem Gehäuse (106) gelagertes Griffstück (1) zur Übertragung
der Drehbewegung des Griffes auf einen Verriegelungsmechanismus des Flügels aufweist,
wobei wenigstens eine Sollbruchstelle (4) zwischen dem Griffhals (21) und dem Griffstück
(1) vorgesehen ist,
eine Verriegelung (8), mittels der das Griffstück (1) in Verschlussstellung gegen
Verdrehung relativ zu dem Gehäuse (106) verriegelbar ist, und
eine Bruchüberwachungseinrichtung zur Überwachung der Sollbruchstelle (4) und zur
Abgabe einer Information über einen Bruch der Sollbruchstelle (4).
2. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Befestigungsmittel (18, 101, 102) zur Befestigung des Gehäuses (106)
an dem Flügel und eine Sabotagesicherung (100) vorgesehen sind, wobei die Sabotagesicherung
(100) dazu eingerichtet ist, eine Bewegung des wenigstens einen Befestigungsmittels
zu detektieren und eine Information über die Bewegung des Befestigungsmittels abzugeben.
3. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelung (8) elektromechanisch ausgebildet ist und/oder einen durch einen
Aktor betätigbaren Riegel (8a) zum formschlüssigen Eingreifen in wenigstens eine Riegel-Aussparung
(20) im Griffhals (21) aufweist und/oder dazu eingerichtet ist, von einer Überwachungszentrale
(H) und/oder von einer Schalteinheit (12) und/oder durch eine Alarmanlage und/oder
mittels eines Zeiterfassungssystems angesteuert zu werden.
4. Betätigungshandhabe (17) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine schlüssellose Personenidentifikationseinrichtung, die dazu eingerichtet ist,
bei Identifikation einer berechtigten Person eine Verriegelung oder Entriegelung des
Griffstücks durch die Verriegelung zu initiieren.
5. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Personenidentifikationseinrichtung ausgewählt ist aus einer Gruppe von Personenidentifikationseinrichtungen,
die eine biometrische Personenidentifikationseinrichtung zur Erfassung eines Personenmerkmals
der berechtigten Person, eine Fingerabdruckerkennung, eine Gesichts- oder Retinaerkennung,
eine Stimmenerkennung, einen Codetaster, eine NFC-Schnittstelle zur Nahfeldkommunikation
mit einem Benutzerendgerät oder einem Chip und einen RFID-Leser aufweist.
6. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fingerabdruckerkennung derart ausgebildet ist, dass von einer oder mehreren berechtigten
Personen über einen Fingerprintscanner (11), der entweder an/in der Betätigungshandhabe
(17) oder extern angebracht ist, ein oder mehrere Fingerprints in eine in- oder extern
angebrachte Steuereinheit (12) eingelesen sowie gespeichert werden und dass ein aufgelegter
Fingerprint mit den gespeicherten Fingerprints direkt, mittels Funkübertragung oder
kabelgebunden, abgeglichen wird.
7. Betätigungshandhabe (17) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bruchüberwachungseinrichtung einen ersten Sensor oder eine erste Schalteinheit
(3, A2) zum Erfassen einer Bewegung des Griffhalses (21) bei verriegeltem Griffstück
(1) aufweist und derart eingerichtet ist, dass sie bei einem solchen Erfassen eine
Information über den Bruch an eine Steuereinheit (12) zur Alarmauslösung liefert.
8. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 7 und nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Schaltung vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist, die erste Schalteinheit
(3) bei Erfassen einer berechtigten Person durch die Personenidentifikationseinrichtung
mittels einer Schaltbrücke zu überbrücken.
9. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Schaltbrücke zwischen der Steuerungseinheit (12) und der ersten Schalteinheit
(3, 10) eingebaut ist und dass die Betätigungshandhabe (17) derart eingerichtet ist,
dass die Schaltbrücke bei Auflegen des berechtigten Fingers auf den Printleser (11)
vor dem berechtigtem Öffnen der Betätigungshandhabe (17) einen Stromkreis der ersten
Schalteinheit (3, A1) schließt, so dass ein Schalter (A2) der ersten Schalteinheit
(3) beim Öffnungsvorgang der Betätigungshandhabe (17) öffnen kann, ohne die Information
über den Bruch zu liefern, dass danach die elektromechanische Verriegelung (8, 8a)
entriegelt, dass nach erneutem Verbringen der Betätigungshandhabe (17) in die Verschlussstellung
diese wieder elektromechanisch verriegelt (8, 8a) wird, dass dabei die Schaltung (A2,
B2) den Stromkreis schließt und dass anschließend die wenigstens eine Schaltbrücke
(A1, B1) wieder öffnet.
10. Betätigungshandhabe (17) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zustandsüberwachungseinrichtung zur Überwachung des Zustands der Verriegelung
und zum Liefern der Information über den Zustand an eine Überwachungszentrale (H)
oder Steuereinheit (12) vorgesehen ist.
11. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustandsüberwachungseinrichtung eine zweiten Schalteinheit oder einen zweiten
Sensor zur Erfassung der Stellung der Verriegelung (8), ihres Riegels (8a) oder der
Position des Griffstücks (1) aufweist.
12. Betätigungshandhabe (17) nach Anspruch 2 oder nach einem der Ansprüche 3 bis 11, soweit
auf Anspruch 2 zurückbezogen, dadurch gekennzeichnet,
dass als Befestigungsmittel wenigstens eine Schraube (101, 102) zur Befestigung des Gehäuses
(106) an dem Flügel vorgesehen ist, dass die Sabotagesicherung wenigstens einen an
der Schraube (101, 102) angreifenden Schalter (103) aufweist, dass die Schraube (101,
102) wenigstens einen Bereich größeren (102) und einen Bereich kleineren Durchmessers
(101) aufweist, und dass die Sabotagesicherung derart eingerichtet ist, dass beim
Versuch, diese Schraube (101, 102) auszudrehen, um die Betätigungshandhabe (17) zu
öffnen oder zu entfernen, die Schaltzunge des Schalters (103) vom größeren Durchmesser
(102) zum kleineren Durchmesser der Schraube (101) oder vom kleineren Durchmesser
(101) zum größeren Durchmesser (102) der Schraube (101, 102) hin bewegt wird, dass
über diese Bewegung, infolge des detektierten Durchmesserunterschieds, vom Schalter
(103) entweder ein Stromkreis unterbrochen oder geschlossen wird und dass auf diese
Weise ein Sabotagealarm per Funk oder kabelgebunden ausgelöst wird.
13. Vorrichtung zur Einbruchsicherung eines Objekts, das ein oder mehrere Fenster und/oder
eine oder mehrere Türen aufweist, deren Flügel zumindest teilweise mit einer Betätigungshandhabe
nach einem der voranstehenden Ansprüche ausgestattet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, die derart eingerichtet ist, dass über die automatische
oder signalgesteuerte Verriegelung (8, 8a) eine Scharf- oder Unscharf-Schaltung einer
elektronischen Überwachungseinheit erfolgt, oder dass autark jede einzelne, in dem
Objekt befindliche Betätigungshandhabe (17), mittels der automatischen oder signalgesteuerten
Verriegelung (8, 8a), direkt oder über eine externe Anbindung, eine Scharf- oder Unscharf-Schaltung
durchführt.
15. Verfahren zur Überwachung eines Objekts im Hinblick auf Einbrüche und zur Sicherung
des Objekts gegen Einbrüche, gekennzeichnet durch Verwenden einer Betätigungshandhabe oder einer Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche und Auslösen eines Alarms bei Bruch der Sollbruchstelle oder wenigstens
einer von mehreren Sollbruchstellen.
1. Actuating handle (17) for actuating a sash of a window or a door, comprising:
a housing (106) for attaching the actuating handle (17) to the sash,
a handle rotatably mounted on the housing (106) and having a handle neck (21) for
gripping by a user and a grip part (1) supported in the housing (106) for rotation
between a closed position and an open position for transmitting the rotational movement
of the handle to a locking mechanism of the sash, at least one predetermined breaking
point (4) being provided between the handle neck (21) and the grip part (1),
a locking mechanism (8) by means of which the grip part (1) can be locked against
rotation relative to the housing (106) in the locked position, and
a breakage monitoring device for monitoring the predetermined breaking point (4) and
for outputting information about a breakage of the predetermined breaking point (4).
2. Actuating handle (17) according to claim 1, characterized in that at least one fastening means (18, 101, 102) for fastening the housing (106) to the
sash and a tamper protection device (100) are provided, wherein the tamper protection
device (100) is configured to detect a movement of the at least one fastening means
and to output information on the movement of the fastening means.
3. Actuating handle (17) according to claim 1 or 2,
characterized in that the locking mechanism (8)
is of electromechanical design and/or
has a latch (8a) that can be actuated by an actuator, for positive engagement in at
least one latch recess (20) on the handle neck (21) and/or
is configured to be actuated by a monitoring panel (H) and/or by a switching unit
(12) and/or by an alarm system and/or by means of a time recording system.
4. Actuating handle (17) according to any of the preceding claims, characterized by a keyless personal identification device which is configured to initiate locking
or unlocking of the grip part by the locking mechanism when an authorized person is
identified.
5. Actuating handle (17) according to claim 4, characterized in that the personal identification device is selected from a group of personal identification
devices comprising a biometric personal identification devices for detecting a personal
characteristic of the authorized person, a fingerprint recognition, a face or retina
recognition, a voice recognition, a code keypad, an NFC interface for near field communication
with a user terminal or a chip, and an RFID reader.
6. Actuating handle (17) according to claim 5, characterized in that the fingerprint recognition device is configured in such a way that one or more fingerprints
of one or more authorized persons are read into and stored in an internally or externally
mounted control unit (12) by means of a fingerprint scanner (11) that is either attached
to/in the actuating handle (17) or externally and that an applied fingerprint is compared
directly with the stored fingerprints by means of radio transmission or in a wired
manner.
7. Actuating handle (17) according to any of the preceding claims, characterized in that the breakage monitoring device has a first sensor or a first switching unit (3, A2)
for detecting a movement of the handle neck (21) when the grip part (1) is locked
and is configured in such a way that, in the event of such detection, it supplies
information about the breakage to a control unit (12) for triggering an alarm.
8. Actuating handle (17) according to claim 7 and according to any of the claims 5 or
6, characterized in that at least one circuit is provided, which is configured to bridge the first switching
unit (3) by means of a switching bridge when an authorized person is detected by the
personal identification device.
9. Actuating handle (17) according to claim 8, characterized in that at least one switching bridge is installed between the control unit (12) and the
first switching unit (3, 10) and that the actuating handle (17) configured in such
a way that when the authorized finger is placed on the print reader (11), the switching
bridge closes a circuit of the first switching unit (3, A1) before the authorized
opening of the actuating handle (17) so that a switch (A2) of the first switching
unit (3) can open when the actuating handle (17) is opened, without delivering the
information about the breakage, that thereafter the electromechanical locking mechanism
(8, 8a) unlocks, that after the actuating handle (17) is again brought into the closed
position, it is again electromechanically locked (8, 8a), that in the process the
switch (A2, B2) closes the circuit, and that subsequently the at least one switching
bridge (A1, B1) opens again.
10. Actuating handle (17) according to any of the preceding claims, characterized in that a status monitoring device is provided for monitoring the status of the locking mechanism
and for supplying information about the status to a monitoring panel (H) or control
unit (12).
11. Actuating handle (17) according to claim 10, characterized in that the status monitoring device comprises a second switching unit or a second sensor
for detecting the position of the locking mechanism (8), its latch (8a) or the position
of the grip part (1).
12. Actuating handle (17) according to claim 2 or according to any of the claims 3 to
11, as far as referred back to claim 2, characterized in that as fastening means at least one screw (101, 102) is provided for fastening the housing
(106) to the sash, that the tamper protection device has at least one switch (103)
engaging the screw (101, 102), that the screw (101, 102) has at least one portion
of larger diameter (102) and one portion of smaller diameter (101), and that the tamper
protection device is configured in such a way that, when an attempt is made to unscrew
this screw (101, 102) in order to open or remove the actuating handle (17), the switching
tongue of the switch (103) is moved from the larger diameter (102) to the smaller
diameter of the screw (101) or from the smaller diameter (101) to the larger diameter
(102) of the screw (101, 102), that through this movement a circuit is interrupted
or closed by the switch (103) as a result of the detected difference in diameter,
and that in this way a tamper alarm is triggered by radio or in a wired fashion.
13. Device for securing an object against break-ins, which object comprises one or more
windows and/or one or more doors, the sashes of which are at least partially equipped
with an actuating handle according to any of the preceding claims.
14. Device according to claim 13, which is configured in such a way that sensitizing or
desensitizing of an electronic monitoring unit is performed via the automatic or signal-controlled
locking mechanism (8, 8a), or that autonomously each individual actuating handle (17)
located in the object performs the sensitizing or desensitizing by means of the automatic
or signal-controlled locking mechanism (8, 8a) directly or via an external connection.
15. Method for monitoring an object with regard to break-ins and for securing the object
against break-ins, characterized by using an actuating handle or a device according to any of the preceding claims and
triggering an alarm in the event of breakage of the predetermined breaking point or
at least one of a plurality of predetermined breaking points.
1. Poignée d'actionnement (17) pour actionner un vantail d'une fenêtre ou d'une porte,
comprenant:
un boîtier (106) pour la fixation de la poignée d'actionnement (17) sur le vantail,
une poignée montée rotative sur le boîtier (106), qui présente un col de poignée (21)
destiné à être saisi par un utilisateur et une pièce de poignée (1) montée rotative
dans le boîtier (106) entre une position de fermeture et une position d'ouverture
pour transmettre le mouvement de rotation de la poignée à un mécanisme de verrouillage
du vantail, au moins un point de rupture (4) étant prévu entre le col de poignée (21)
et la pièce de poignée (1), un dispositif de verrouillage (8), au moyen duquel la
pièce de poignée (1) peut être verrouillée en position de fermeture pour empêcher
toute rotation par rapport au boîtier (106), et
un dispositif de surveillance de rupture pour surveiller le point de rupture (4) et
pour délivrer une information sur une rupture du point de rupture (4).
2. Poignée d'actionnement (17) selon la revendication 1, caractérisée en ce
qu'il est prévu au moins un moyen de fixation (18, 101, 102) pour la fixation du boîtier
(106) sur le vantail et un dispositif anti-sabotage (100), le dispositif anti-sabotage
(100) étant conçu pour détecter un mouvement de l'au moins un moyen de fixation et
pour délivrer une information sur le mouvement du moyen de fixation.
3. Poignée d'actionnement (17) selon la revendication 1 ou 2,
caractérisée en ce que le dispositif de verrouillage (8) est électromécanique et/ou
présente un verrou (8a) pouvant être actionné par un actionneur pour s'engager par
complémentarité de forme dans au moins un évidement de verrou (20) dans le col de
la poignée (21) et/ou
est conçu pour être commandé par une centrale de surveillance (H) et/ou par une unité
de commutation (12) et/ou par un système d'alarme et/ou au moyen d'un système de saisie
du temps.
4. Poignée d'actionnement (17) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée par un dispositif d'identification de personnes sans clé, qui est conçu pour initier
un verrouillage ou un déverrouillage de la pièce de poignée par le verrouillage en
cas d'identification d'une personne autorisée.
5. Poignée de commande (17) selon la revendication 4, caractérisée en ce que le dispositif d'identification de personnes est choisi dans un groupe de dispositifs
d'identification de personnes qui comprend un dispositif d'identification biométrique
de personnes pour la détection d'une caractéristique personnelle de la personne autorisée,
une reconnaissance d'empreintes digitales, une reconnaissance faciale ou rétinienne,
une reconnaissance vocale, un palpeur de code, une interface NFC pour la communication
en champ proche avec un terminal utilisateur ou une puce et un lecteur RFID.
6. Poignée d'actionnement (17) selon la revendication 5, caractérisée en ce que la reconnaissance d'empreintes digitales d'une ou de plusieurs personnes autorisées
est conçue de telle sorte qu'une ou plusieurs empreintes digitales sont lues et mémorisées
dans une unité de commande (12) montée à l'intérieur ou à l'extérieur, par l'intermédiaire
d'un scanner d'empreintes digitales (11) qui est monté soit sur/dans la poignée d'actionnement
(17), soit à l'extérieur, et qu'une empreinte digitale posée est comparée avec les
empreintes digitales mémorisées directement, par transmission radio ou par câble.
7. Poignée d'actionnement (17) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que
le dispositif de surveillance de rupture présente un premier capteur ou une première
unité de commutation (3, A2) pour détecter un mouvement du col de poignée (21) lorsque
la pièce de poignée (1) est verrouillée et est agencé de telle sorte que, lors d'une
telle détection, il fournit une information sur la rupture à une unité de commande
(12) pour déclencher une alarme.
8. Poignée d'actionnement (17) selon la revendication 7 et selon l'une des revendications
5 ou 6, caractérisée en ce
qu'il est prévu au moins un circuit qui est conçu pour ponter la première unité de commutation
(3) au moyen d'un pont de commutation lors de la détection d'une personne autorisée
par le dispositif d'identification de personnes.
9. Poignée d'actionnement (17) selon la revendication 8, caractérisée en ce qu'au moins un pont de commutation est monté entre l'unité de commande (12) et la première
unité de commutation (3, 10) et en ce que la poignée d'actionnement (17) est agencée de telle sorte que, lorsque le doigt autorisé
est posé sur le lecteur d'imprimés (11) avant l'ouverture autorisée de la poignée
d'actionnement (17), le pont de commutation ferme un circuit électrique de la première
unité de commutation (3, A1), de sorte qu'un interrupteur (A2) de la première unité
de commutation (3) peut s'ouvrir lors du processus d'ouverture de la poignée d'actionnement
(17), sans fournir l'information sur la rupture, qu'ensuite le dispositif de verrouillage
électromécanique (8, 8a) se déverrouille, qu'après avoir amené à nouveau la poignée
d'actionnement (17) dans la position de fermeture, celle-ci est à nouveau verrouillée
électromécaniquement (8, 8a), que le circuit (A2, B2) ferme alors le circuit électrique
et qu'ensuite l'au moins un pont de commutation (A1, B1) s'ouvre à nouveau.
10. Poignée d'actionnement (17) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce
qu'un dispositif de surveillance d'état est prévu pour surveiller l'état du dispositif
de verrouillage et pour fournir l'information sur l'état à une centrale de surveillance
(H) ou à une unité de commande (12).
11. Poignée d'actionnement (17) selon la revendication 10, caractérisée en ce que le dispositif de surveillance d'état comporte une deuxième unité de commutation ou
un deuxième capteur pour détecter la position du dispositif de verrouillage (8), de
son verrou (8a) ou la position de la pièce de poignée (1).
12. Poignée d'actionnement (17) selon la revendication 2 ou selon l'une des revendications
3 à 11, lorsqu'elles dépendent de la revendication 2, caractérisée en ce qu'il est prévu comme moyen de fixation au moins une vis (101, 102) pour la fixation
du boîtier (106) sur le vantail, en ce que le dispositif de sécurité anti-sabotage comporte au moins un interrupteur (103) agissant
sur la vis (101, 102), en ce que la vis (101, 102) comporte au moins une zone de plus grand diamètre (102) et une
zone de plus petit diamètre (101) et en ce que le dispositif de sécurité anti-sabotage est agencée de telle sorte que, si l'on tente
de dévisser cette vis (101, 102), pour ouvrir ou retirer la poignée d'actionnement
(17), la languette de commutation de l'interrupteur (103) est déplacée du plus grand
diamètre (102) vers le plus petit diamètre (101) de la vis ou du plus petit diamètre
(101) vers le plus grand diamètre (102) de la vis (101, 102), en ce que, par ce mouvement, suite à la différence de diamètre détectée, un circuit électrique
est soit interrompu soit fermé par l'interrupteur (103) et en ce que, de cette manière, une alarme anti-sabotage est déclenchée par radio ou par câble.
13. Dispositif anti-effraction d'un objet comportant une ou plusieurs fenêtres et/ou une
ou plusieurs portes dont les vantaux sont au moins partiellement équipés d'une poignée
d'actionnement selon l'une des revendications précédentes.
14. Dispositif selon la revendication 13, qui est agencé de telle sorte que le dispositif
de verrouillage automatique ou commandé par signal (8, 8a) permette d'activer ou de
désactiver une unité de surveillance électronique ou que, de manière autonome, chaque
poignée d'actionnement (17) se trouvant dans l'objet effectue une activation ou une
désactivation au moyen du dispositif de verrouillage automatique ou commandé par signal
(8, 8a), directement ou par l'intermédiaire d'une connexion externe.
15. Procédé de surveillance d'un objet en vue d'effractions et de protection de l'objet
contre les effractions, caractérisé par l'utilisation d'une poignée d'actionnement ou d'un dispositif selon l'une des revendications
précédentes et le déclenchement d'une alarme en cas de rupture du point de rupture
ou d'au moins l'un de plusieurs points de rupture.