[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken,
die einen Maschinenrahmen hat, der eine Werkstückauflage und mindestens eine relativ
zur Werkstückauflage positionierbare Trägereinheit umfasst. Die Vorrichtung hat weiterhin
einen ersten und mindestens einem zweiten Bearbeitungskopf, wobei jeder Bearbeitungskopf
mit der Trägereinheit verbunden ist. Jeder Bearbeitungskopf umfasst einen Werkzeugträger,
der an der Trägereinheit um eine zur Werkstückauflage senkrechte erste Achse drehbar
gelagert ist und der mindestens ein Werkzeug trägt, das an dem Werkzeugträger exzentrisch
zur ersten Achse um eine zur Werkstückauflagefläche senkrechte zweite Achse drehbar
gelagert und mit einem Planetenrad verbunden ist. Das Planetenrad steht mit einem
zur ersten Achse koaxialen Sonnenrad in Getriebeeingriff. Die Werkzeugträger der Bearbeitungsköpfe
sind mittels mindestens einer ersten Antriebseinheit antreibbar.
[0002] Bekannte Vorrichtungen zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken sind oft derart ausgeführt,
dass der Abstand zwischen den Bearbeitungswerkzeugen und einer Werkstückauflage zur
Auflage des zu bearbeitenden Werkstücks vorzugsweise motorisch einstellbar ist. So
ist aus dem Dokument
DE 10 2017 110 950 A1 bekannt, dass bei Schleifmaschinen der Abstand zwischen den einzelnen Schleifbürsten
einerseits und einer Fördereinrichtung andererseits einstellbar ist. Damit kann auf
unterschiedlich dicke Werkstücke reagiert werden und zudem ein Anpressdruck oder Schleifdruck
der einzelnen Schleifbürsten an der zu schleifenden Oberfläche eingestellt werden.
Auch sind Schleifmaschinen bekannt, bei denen diese Einstellung automatisch sensorgesteuert
erfolgt.
[0003] Bei solchen bekannten Schleifmaschinen wird der Abstand aller Bearbeitungsköpfe bzw.
aller Werkzeuge gleichzeitig verändert. Insbesondere bei unebenen flächigen Werkstücken
muss ein relativ großer Abstand zum Werkstück eingehalten werden, wobei es vorkommen
kann, dass einzelne Bereiche des Werkstücks dann nicht mehr von den Werkzeugen kontaktiert
werden und dadurch nicht bearbeitet werden. Darüber hinaus ist beispielsweise aus
dem Dokument
DE 103 38 682 B4 eine Schleifeinrichtung mit Planetenschleifköpfen bekannt, bei denen am Werkzeugträger
des Planetenkopfs selbst eine Verstelleinrichtung zur gleichzeitigen Höhenverstellung
aller Schleifbürsten des Planetenkopfs vorgesehen ist.
[0004] Aus dem Dokument
US 3,874,123 A ist eine Planetenschleifvorrichtung für Werkstücke bekannt. Die Planetenschleifvorrichtung
hat mehrere Schleifeinheiten mit jeweils einem drehbaren Schleifmittel. Jede Schleifeinheit
hat eine separate Antriebseinheit, durch die die Höhe des jeweiligen Schleifmittels
relativ zum Werkstück eingestellt werden kann. Hierzu muss die Höhe des zu bearbeitenden
Werkstücks im Bearbeitungsbereich des Schleifmittels exakt bekannt sein, damit es
insbesondere im Randbereich des zu bearbeitenden Werkstücks nicht zu einer Kollision
zwischen Schleifmittel und Werkstück kommt.
[0005] Beim Zuschnitt von plattenförmigen bzw. flächigen Metallstücken durch Schneidbrennen
oder ähnliche Bearbeitungsverfahren können sich die so hergestellten flächigen Werkstücke
verziehen, so dass sie keine ebene zu bearbeitende Oberfläche aufweisen. Überschreitet
die unebene Oberflächenstruktur des zu bearbeitenden Werkstücks ein gewisses Maß,
insbesondere die in der DIN hierfür festgelegten Toleranzen, besteht die Gefahr, dass
Werkzeuge bei der Bearbeitung des Werkstücks beschädigt und/oder Oberflächenbereiche
des Werkstücks von Bearbeitungswerkzeugen nicht ausreichend bearbeitet, insbesondere
nicht kontaktiert, werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken
mit Hilfe von Planetenköpfen anzugeben, bei der auch unebene flächige Werkstücke zuverlässig
bearbeitet werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Insbesondere dadurch, dass die Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken
gemäß Anspruch 1 sowohl der Werkzeugträger des ersten Bearbeitungskopfes als auch
der Werkzeugträger des zweiten Bearbeitungskopfes jeweils derart angeordnet sind,
dass sie jeweils in einem Verschiebebereich entlang der ersten Achse relativ zur Trägereinheit
verschiebbar angeordnet sind, kann der Abstand der Werkzeugträger relativ zur zu bearbeitenden
Oberfläche des Werkstücks angepasst werden und zwar unabhängig von der Position des
Werkzeugträgers des weiteren Bearbeitungskopfes bzw. der weiteren Bearbeitungsköpfe.
Durch die Verschiebemöglichkeit entlang der ersten Achse des jeweiligen Bearbeitungskopfes
erfolgt eine Positionierung aller Werkzeuge des jeweiligen Kopfes, so dass auch bei
der Bearbeitung des Randbereichs des Werkstücks bei einer entsprechenden Ansteuerung
der Werkzeugträger erst dann in Richtung Werkstück bewegt wird, wenn das Werkstück
sich im Bearbeitungsbereich des jeweiligen Bearbeitungskopf befindet, bevorzugt 50
% des Bearbeitungsbereichs überdeckt. Dadurch wird ein Anstoßen einzelner Werkzeuge
an die Werkstückkante verhindert. Ferner können die Werkzeuge mit einer vorbestimmten
Andruckkraft, insbesondere durch die Gewichtskraft des Werkzeugträgers und der mit
diesem verbundenen Elemente und/oder durch die Andruckkraft einer Antriebseinheit
an die zu bearbeitende Oberfläche des flächigen Werkstücks angedrückt werden.
[0009] Flächige oder plattenförmige Werkstücke sind alle Werkstücke, deren den Bearbeitungsköpfen
zugewandte Seite eine Oberfläche haben, die mit Hilfe der jeweiligen Werkzeuge der
Bearbeitungsköpfe bearbeitbar sind. Die Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks
muss zumindest nicht in allen Bereichen parallel zur Werkstückauflage verlaufen, sondern
kann auch kurvenförmige oder wellenförmige Bereiche haben. Insbesondere Blechzuschnitte
oder gelagerte Hölzer können verzogen sein und keine zur Werkstückauflage exakt parallele
Oberfläche haben. Durch die Vorrichtung nach Anspruch 1 können mehr Oberflächenunebenheiten
ausgeglichen werden, als die Werkzeuge der Bearbeitungsköpfe selbst ausgleichen können.
[0010] Vorzugsweise ist die Verschiebung des zweiten Bearbeitungskopfs in dem Verschiebebereich
des zweiten Bearbeitungskopfs entlang der ersten Achse relativ zur Trägereinheit unabhängig
von der Verschiebung bzw. von der Verschiebestellung des Werkezugträgers des ersten
Bearbeitungskopfs. Hierdurch kann eine einfache Anpassung der Position der Bearbeitungsköpfe
an die Oberfläche des zu bearbeitenden flächigen Werkstücks erfolgen.
[0011] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Sonnenrad des jeweiligen Bearbeitungskopfs drehfest
an der Trägereinheit angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Werkzeugträger aller Bearbeitungsköpfe
entlang der jeweiligen ersten Achse verschiebbar angeordnet, so dass über die gesamte
Bearbeitungsbreite der Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken eine Anpassung
an den Verlauf der Oberfläche des zu bearbeitenden flächigen Werkstücks einfach möglich
ist. Die Werkzeuge sind dabei vorzugsweise Abschlagwerkzeuge, insbesondere zum Abschlagen
von Schlacke, Schleifwerkzeuge zum Schleifen der zu bearbeitenden Oberfläche des flächigen
Werkstücks und/oder Bürstenwerkzeuge zum Bürsten der Oberfläche der zu bearbeitenden
flächigen Werkstücke. Mit Hilfe der Abschlagwerkzeuge können auch Leimreste von Holzwerkstücken,
insbesondere von Leimhölzern, entfernt werden.
[0012] Durch die Möglichkeit, die Bearbeitungsköpfe in den jeweiligen Verschiebebereich
zu verschieben, können die Bearbeitungsköpfe dem Oberflächenverlauf des Werkstücks
folgen und können insbesondere ausweichen, wenn sich der Abstand zwischen Trägereinheit
und Werkstückoberfläche im Bearbeitungsbereich des jeweiligen Bearbeitungskopfes verringert.
Dadurch können größere Höhenunterschiede im Oberflächenverlauf ausgeglichen werden,
als bei Vorrichtungen mit nicht individuell verschiebbaren Bearbeitungsköpfen, bei
denen Höhenunterschiede, wenn überhaupt, nur durch die Werkzeuge ausgeglichen werden
können. So ermöglichen beispielsweise Bürstenwerkzeuge oder Werkzeuge, die jeweils
einen Schleifkörper und eine Vielzahl von Schleifblättern, die in die Zylinder- und
Drehachse der zylindrischen Schleifkörper enthaltenen radialen Ebenen angeordnet sind,
umfassen, einen Höhenunterschiedsausgleich von einigen Millimetern.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Drehrichtung der ersten Antriebseinheit änderbar
ist, so dass eine den Erfordernissen angepasste Bearbeitung der flächigen Werkstücke
einfach möglich ist. Durch die Änderung der Drehrichtung ist insbesondere eine Verlängerung
der Standzeit von Abschlagwerkzeugen und/oder Bürstenwerkzeugen einfach möglich.
[0014] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der jeweiligen Bearbeitungskopf derart ausgebildet
und angeordnet ist, dass die Werkzeuge die Unterseite eines auf einer Werkstückauflage
aufliegenden Werkstücks bearbeiten. Alternativ können die Bearbeitungsköpfe jeweils
derart ausgebildet und angeordnet sein, dass die Werkzeuge die Oberseite eines auf
der Werkstückauflage aufliegenden Werkstücks bearbeiten.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn jedem Bearbeitungskopf eine zweite Antriebseinheit
zugeordnet ist, die ausgebildet ist, den Werkzeugträger des jeweiligen Bearbeitungskopfes
im jeweiligen Verschiebebereich zu verschieben. Insbesondere kann die jeweilige zweite
Antriebseinheit den Werkzeugträger entlang des Verschiebebereichs in die vom Werkstück
entfernte Position bewegen und dann, wenn ein Werkstück in den Bearbeitungsbereich
des jeweiligen Bearbeitungskopfs gelangt und eine voreingestellte Fläche des jeweiligen
Bearbeitungsbereichs überdeckt, in Richtung des Werkstücks bewegt werden.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine erste Sensoreinheit vorgesehen ist, die derart
ausgebildet ist, das Vorhandensein eines zu bearbeitenden Werkstücks und/oder Eintreffen
eines zu bearbeitenden Werkstücks und/oder den Abstand der zu bearbeitenden Oberfläche
eines zu bearbeitenden Werkstücks zur Werkstückauflage im Bearbeitungsbereich eines
Bearbeitungskopfes zu detektieren und eine entsprechende Sensorinformation zu erzeugen
und zu einer Steuereinheit zu übertragen. Hierdurch ist es möglich, das Eintreffen
oder das Vorhandensein des Werkstücks im Bearbeitungsbereich und/oder den Verlauf
der Oberfläche des Werkstücks zu detektieren und bei der Ansteuerung der Bearbeitungsköpfe
zu berücksichtigen. Alternativ zur ersten Sensoreinheit können der Steuereinheit entsprechende
Informationen über die Geometrie des zu bearbeitenden Werkstücks zur Verfügung gestellt
werden, insbesondere durch Übertragung entsprechender Daten aus einer Datenquelle
und/oder durch Eingabe über eine Eingabeeinheit, beispielsweise durch eine Bedienperson.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Steuereinheit derart ausgebildet ist, die
zweiten Antriebseinheiten der Bearbeitungsköpfe ausgehend von der Sensorinformation
der ersten Sensoreinheit derart anzusteuern, dass zumindest ein Teil des Werkzeugs
oder ein Teil der Werkzeuge des jeweiligen Bearbeitungskopfes die zu bearbeitende
Oberfläche des im Bearbeitungsbereich des Bearbeitungskopfes befindlichen zu bearbeitenden
Werkstücks kontaktieren. Hierdurch wird eine sichere und qualitativ hochwertige Bearbeitung
des zu bearbeitenden Werkstücks sichergestellt.
[0018] Die erste Sensoreinheit kann insbesondere einen optischen Sensor, wie eine Lichtschranke,
einen Lichttaster, eine Laserentfernungsmesseinheit, einen induktiven Geber, einen
Reed Sensor und/oder einen mechanischen Schalter umfassen. Hierdurch kann eine einfache
und kostengünstige Erfassung des Werkstücks zur Steuerung der zweiten Antriebseinheit
erfolgen. Alternativ kann die Sensoreinheit auch eine Kamera umfassen, die zumindest
die äußere Form des zu bearbeitenden flächigen Werkstücks erfasst und entsprechende
Sensorinformationen erzeugt, wobei die Steuereinheit davon ausgehend die zweiten Antriebseinheiten
ansteuert.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bearbeitungsköpfe durch eine Positionierung
der Trägereinheit und/oder durch eine entsprechende Ansteuerung der zweiten Antriebseinheiten
in eine Bearbeitungsposition gebracht werden. Durch die Bearbeitungsposition haben
die Bearbeitungsköpfe einen voreingestellten Abstand zur Werkstückauflage und/oder
werden in Kontakt mit dem Werkstück gebracht. Der Kontakt mit dem Werkstück kann insbesondere
mit Hilfe einer Sensoreinheit, z.B. mit einer Strommesseinheit zum Ermitteln der Stromaufnahme,
oder mit Hilfe einer Sensoreinheit zum Detektieren des Drehmoments eines Antriebsmotors
der ersten Antriebseinheit ermittelt werden. Während der Bearbeitung des zu bearbeitenden
Werkstücks kann diese Sensorinformation, d.h. die Stromaufnahme oder das Drehmoment
des Antriebsmotors, genutzt werden, um die zweite Antriebseinheit anzusteuern und/oder
eine weitere Antriebseinheit zum Ändern der Position der Trägereinheit entsprechend
anzusteuern.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Verschiebebereich des jeweiligen Werkzeugträgers
durch einen Verstellbereich der jeweiligen zweiten Antriebseinheit begrenzt ist. Hierdurch
ist eine einfache Begrenzung des Verschiebebereichs möglich.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zweite Antriebseinheit jeweils eine pneumatische
Antriebseinheit ist. Bei einer solchen pneumatischen Antriebseinheit ist die Andruckkraft
besonders einfach einstellbar und beim Erhöhen einer Gegenkraft durch das zu bearbeitende
Werkstück, insbesondere in Folge einer Verringerung des Abstandes der Werkstückoberfläche
relativ zur Trägereinheit, kann mit Hilfe der pneumatischen Antriebseinheit die Andruckkraft
einfach eingestellt und begrenzt werden, so dass der Werkzeugträger dem Verlauf der
Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks folgen kann.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Sensoreinheit den Verlauf der Oberfläche
und/oder die Form eines in den Bearbeitungsbereich eines Bearbeitungskopfs gelangenden
Abschnitts des zu bearbeitenden Werkstücks ermittelt und wenn die Steuereinheit derart
ausgebildet ist, die zweite Antriebseinheit des jeweiligen Bearbeitungskopfes ausgehend
vom ermittelten Verlauf anzusteuern, wobei die Steuereinheit vorzugsweise derart ausgebildet
ist, die zweite Antriebseinheit eines Bearbeitungskopfes derart anzusteuern, dass
ein voreingestellter Abstand zwischen Werkzeugträger und zu bearbeitender Oberfläche
nicht unterschritten, insbesondere auf dem voreingestellten Abstand gehalten wird,
wenn der Abschnitt in den Bearbeitungsbereich des Bearbeitungskopfes gelangt. Hierbei
kann der Werkzeugträger vom Werkstück wegbewegt werden, wenn sich der Abstand zwischen
der zu bearbeitenden Oberfläche und dem Werkzeugträger verringert. Ferner kann der
jeweilige Werkzeugträger zum Werkstück hinbewegt werden, wenn sich der Abstand zwischen
der zu bearbeitenden Oberfläche und dem Werkzeugträger vergrößert. Hierdurch wird
die Position des jeweiligen Bearbeitungskopfes einfach an den Verlauf der Oberfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks angepasst.
[0023] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung mindestens eine dritte Antriebseinheit
hat, wobei die dritte Antriebseinheit und die Trägereinheit derart ausgebildet sind,
dass die Trägereinheit zusammen mit den Bearbeitungsköpfen in Richtung der Werkstückauflage
und in entgegengesetzter Richtung mit Hilfe der dritten Antriebseinheit bewegbar ist.
Alternativ oder zusätzlich können die mindestens zwei Bearbeitungsköpfe in einer einzigen
Reihe quer zu einer Transportrichtung des zu bearbeitenden Werkstücks nebeneinander
in der Trägereinheit angeordnet sein. Ferner kann die Trägereinheit parallel zur Werkstückauflage
ausgerichtet sein.
[0024] Die dritte Antriebseinheit kann mindestens einen motorisch angetriebenen Spindelantrieb
umfassen. Durch die dritte Antriebseinheit kann die Trägereinheit insbesondere zum
Werkstück hin bewegt werden, um einen Verschleiß der Werkzeuge auszugleichen, vorzugsweise
dann, wenn die Bearbeitungsköpfe unterhalb der Werkstückauflage angeordnet sind. Sind
die Bearbeitungsköpfe oberhalb der Werkstückauflage angeordnet, kann durch eine Positionierung
der Trägereinheit sowohl ein Ausgleich des Verschleißes der Werkzeuge als auch eine
Anpassung der Vorrichtung an die Materialdicke des zu bearbeitenden Werkstücks erfolgen.
[0025] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Werkzeugträger über eine Antriebswelle mit der
ersten Antriebseinheit verbunden ist. Zum Verschieben des Werkzeugträgers kann die
Antriebswelle, vorzugsweise mit Hilfe mindestens eines Nadellagers, drehbar und im
Verschiebebereich entlang der ersten Achse verschiebbar gelagert sein. Alternativ
kann zumindest ein Bereich der Antriebswelle als Zapfwelle ausgebildet sein. Hierdurch
ist eine einfache Verschiebung des Werkzeugträgers relativ zur Trägereinheit möglich.
[0026] Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn der Verschiebebereich eine Länge im Bereich
von 2 mm bis 60 mm, insbesondere eine Länge im Bereich von 5 mm bis 40 mm, vorzugsweise
im Bereich von 10 mm bis 20 mm hat. Hierdurch können Toleranzen in der Ebenheit der
zu bearbeitenden flächigen Werkstücke einfach ausgeglichen werden. Solche Toleranzen
können insbesondere bei der Vorverarbeitung dieser Werkstücke, wie Schneidbrennen
oder Laserschneiden, entstehen.
[0027] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Planetenräder in direktem Eingriff mit dem
jeweiligen Sonnenrad oder über jeweils ein Zwischenrad mit dem jeweiligen Sonnenrad
in Eingriff stehen. Hierdurch ist eine einfache und sichere Kraftübertragung bei einem
einfachen Aufbau der Vorrichtung möglich.
[0028] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Sonnenrad ein Sonnenzahnrad ist und wenn das
Zwischenrad ein Zwischenzahnrad ist und/oder wenn die Planetenräder Planetenzahnräder
sind. Hierdurch ist eine sichere formschlüssige Kraftübertragung möglich, so dass
eine exakte Steuerung der Planetenköpfe möglich ist. Insbesondere tritt dadurch kein
Schlupf auf, wie er bei Riemenantrieben oder Reibrädern häufig auftritt.
[0029] Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn die Antriebswelle über eine formschlüssige
Getriebestufe, insbesondere über Zahnräder, mit der zweiten Antriebseinheit verbunden
ist. Alternativ hierzu kann auch für jeden Planetenkopf ein Direktantrieb vorgesehen
sein. Beide Varianten ermöglichen einen besonders einfachen und sicheren Antrieb der
Planetenköpfe.
[0030] Ferner ist es vorteilhaft, wenn beim Verschieben des Werkzeugträgers eines Bearbeitungskopfes
im Verschiebebereich entlang der ersten Achse eine Verschiebung der Planetenräder
relativ zum Sonnenrad des jeweiligen Bearbeitungskopfes erfolgt. Hierdurch ist ein
einfacher und platzsparender Aufbau der Vorrichtung möglich.
[0031] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Zahnbreite der Planetenzahnräder oder die Zahnbreite
der Zwischenzahnräder um den Verstellbereich breiter als die Zahnbreite des Sonnenrades
ist. Hierdurch kann das im Normalfall einen großen Durchmesser aufweisende Sonnenrad
mit einer relativ schmalen Zahnbreite versehen werden, wobei die üblicherweise einen
geringeren Durchmesser als das Sonnenrad aufweisenden Planetenzahnräder eine entsprechende
größere Zahnbreite haben, so dass hierdurch Platz und Material eingespart werden können.
[0032] Ferner kann die Trägereinheit mit den Bearbeitungsköpfen oberhalb der Werkstückauflage
angeordnet sein, so dass das Gewicht des Werkzeugträgers und/oder der Antriebswelle
eine Kraft auf den Werkzeugträger in Richtung der Werkstückauflage ausüben kann. Hierdurch
werden durch die Gewichtskraft des Werkzeugträgers, der Antriebswelle und der Werkzeuge
eine Andruckkraft zur Bearbeitung durch die Werkzeuge erzeugt. Dadurch ist es möglich,
dass zum Bearbeiten des Werkstücks die zweite Antriebseinheit keine oder nur eine
geringe Andruckkraft zusätzlich ausüben muss.
[0033] Alternativ ist es möglich, den Werkzeugträger und/oder die Trägereinheit unterhalb
eines Werkstückaufnahmebereichs oder einer Werkstücktransportebene der Werkstückauflage
anzuordnen. Hierdurch kann die Unterseite des Werkstücks mit Hilfe der Werkzeuge bearbeitet
werden. Die Andruckkraft wird dann vorzugsweise durch die zweite Antriebseinheit erzeugt.
[0034] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung eine zweite Sensoreinheit hat, die
ausgebildet ist, den Oberflächenverlauf eines auf der Werkzeugauflage aufliegenden
Werkstücks zu erfassen. Hierdurch kann die Steuereinheit die zweiten Antriebseinheiten
abhängig vom Verlauf der Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks ansteuern.
[0035] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Bearbeitungsköpfe derart angeordnet sind, dass
sich die Wirkungskreise der Werkzeuge benachbarter Bearbeitungsköpfe überschneiden.
Hierdurch ist eine vollflächige Bearbeitung der Werkstücke über die gesamte Bearbeitungsbreite
möglich, ohne dass Lücken entstehen, so dass auf mehrere, hintereinander angeordnete
Reihen von Planetenköpfen verzichtet werden kann und nur eine Planetenkopfreihe erforderlich
ist. Hierdurch kann die Vorrichtung sehr platzsparend aufgebaut werden.
[0036] Es ist ferner vorteilhaft, wenn jeder Planetenkopf mindestens zwei, insbesondere
3, 4 oder 5 Werkzeuge und somit entsprechend viele Planetenräder hat. Hierdurch ist
ein einfacher Aufbau der Vorrichtung möglich.
[0037] Besonders vorteilhaft ist es, wenn mindestens ein Positionserfassungselement vorgesehen
ist, das dazu ausgebildet ist, zumindest das Erreichen des vom Werkezugträger entfernten
Endes des Verschiebebereichs mindestens eines Werkzeugträgers zu detektieren. Die
Steuereinheit kann dann die dritte Antriebseinheit beim Erreichen des vom Werkzeugträger
entfernten Endes des Verstellbereichs derart ansteuern, dass die Trägereinheit von
einem zu bearbeitenden Werkstück weg bewegt wird.
[0038] Alternativ oder zusätzlich kann eine dritte bzw. vierte Sensoreinheit vorgesehen
sein, die einen Wert der Antriebsleistung, der Antriebskraft und/oder des Antriebsdrehmoments
der ersten Antriebseinheit ermittelt. Die Steuereinheit kann dann den durch die dritte
Sensoreinheit ermittelten Wert mit einem voreingestellten, insbesondere aufgrund weiterer
Betriebsparameter berechneten, Grenzwert vergleichen. Ferner kann die Steuereinheit
beim Erreichen oder Überschreiten des Grenzwertes die zweite und/oder dritte Antriebseinheit
derart ansteuern, dass der Abstand mindestens eines Werkzeugträgers oder aller Werkzeugträger
zur Werkstückauflage oder zum Werkstück vergrößert wird. Hierdurch ist eine einfache
automatische Ansteuerung der zweiten und/oder dritten Antriebseinheit möglich.
[0039] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsformen in Verbindung mit den beigefügten Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken
gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung von Bearbeitungsbereichen der Vorrichtung nach Fig.1
mit ersten Werkzeugen zum Bearbeiten des Werkstücks;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung von Bearbeitungsbereichen der Vorrichtung nach Fig.1
mit zweiten Werkzeugen zum Bearbeiten des Werkstücks;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken
gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung einer Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen
Werkstücken gemäß einer dritten Ausführungsform;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung von Bearbeitungsbereichen der Vorrichtung nach Fig.5;
- Fig. 7
- eine schematische Schnittdarstellung einer Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen
Werkstücken gemäß einer vierten Ausführungsform;
- Fig. 8
- eine schematische Draufsicht auf eine Anordnung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken;
- Fig. 9
- eine schematische Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 8;
- Fig. 10
- eine erste schematische Ansicht der Anordnung nach Fig. 8 von vorn; und
- Fig. 11
- eine zweite schematische Ansicht der Anordnung nach Fig. 8 von vorn.
[0040] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zum Bearbeiten von
flächigen Werkstücken 14 gemäß einer ersten Ausführungsform. Die Vorrichtung 10 umfasst
einen Maschinenrahmen 12 mit einer Werkstückauflage 16 zur Auflage des Werkstücks
14. Mit Hilfe der Werkstückauflage 16 wird das Werkstück 14 in einer Auflageebene
18 gehalten bzw. in dieser Ebene transportiert. Hierzu kann die Werkstückauflage 16
insbesondere ein Förderband umfassen. Der Umriss des Werkstücks 14 ist schematisch
mit Hilfe einer Strichlinie über die gesamte maximale Bearbeitungsbreite der Vorrichtung
10 gezeichnet. Zu bearbeitende Werkstücke 14 können jedoch eine geringere Breite aufweisen.
Insbesondere können auch zwei oder mehr Werkstücke 14 nebeneinander auf der Werkstückauflage
16 angeordnet sein, so dass diese gleichzeitig bearbeitet werden können.
[0041] Die Vorrichtung 10 umfasst weiterhin eine Trägereinheit 20, die mit Hilfe einer Antriebseinheit
74 relativ zum Maschinenrahmen 12 orthogonal zur Auflageebene 18 bewegbar angeordnet
ist. Mit der Trägereinheit 20 sind mehrere Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 verbunden,
die als Planetenköpfe 22 bis 30 ausgeführt sind und jeweils zwei Werkzeuge 32 bis
50 umfassen. Bei anderen Ausführungsformen können auch mehr als zwei, insbesondere
drei, vier oder fünf, Werkzeuge 32 bis 50 je Bearbeitungskopf 22 bis 30 vorgesehen
sein.
[0042] Die Vorrichtung 10 umfasst ferner eine erste Antriebseinheit 72 zum Antrieb der Bearbeitungsköpfe
22 bis 30, wobei die als Planetenköpfe ausgeführten Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 jeweils
ein feststehendes Sonnenrad und einen mit Hilfe der ersten Antriebseinheit 72 antreibbaren
Werkzeugträger haben. Die Werkzeugträger sind an der Trägereinheit 20 jeweils um eine
zur Werkstückauflage 16 durch die Längsachse einer Antriebswelle 62 bis 70 des jeweiligen
Bearbeitungskopfes 22 bis 30 definierten senkrechten ersten Achse drehbar gelagert.
Der Werkzeugträger trägt jeweils zwei Werkzeuge 32 bis 50, die an dem Werkzeugträger
exzentrisch zur ersten Achse um eine zur Auflageebene 18 senkrechte zweite Achse drehbar
gelagert und jeweils mit einem Planetenrad verbunden sind. Das Planetenrad steht mit
dem zur ersten Achse koaxialen Sonnenrad in Getriebeeingriff. Der Werkzeugträger des
jeweiligen Bearbeitungskopfs 22 bis 30 ist derart angeordnet, dass er in einem Verschiebebereich
A1 bis A5 entlang der ersten Achse relativ zur Trägereinheit 20 verschiebbar ist.
[0043] Die Vorrichtung 10 umfasst weiterhin zweite Antriebseinheiten 52 bis 60, durch die
die Werkzeugträger der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 unabhängig voneinander in Richtung
der Pfeile A1 bis A5 entlang ihres jeweiligen Verschiebebereichs bewegt werden. Somit
sind die Werkzeugträger aller Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 entlang der jeweiligen ersten
Achse verschiebbar angeordnet. Hierdurch kann der Abstand der Werkzeuge 32 bis 50
relativ zur Auflageebene 18 bzw. relativ zu der zu bearbeitenden Oberfläche des Werkstücks
14 eingestellt und insbesondere individuell an den Verlauf der Oberfläche des zu bearbeitenden
Werkstücks 14 angepasst werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Steuereinheit
76 die Antriebseinheiten 52 bis 60 abhängig davon ansteuert, ob sich das zu bearbeitende
Werkstück 14 bereits im Bearbeitungsbereich des jeweiligen Bearbeitungskopfes 22 bis
30 befindet, insbesondere ob das Werkstück 14 einen voreingestellten Prozentsatz von
beispielsweise 50 % des Bearbeitungsbereichs des jeweiligen Bearbeitungskopfes 22
bis 30 bedeckt. Hierdurch wird sichergestellt, dass das jeweilige Werkzeug 32 bis
50 nicht zu tief relativ zur Werkstückoberfläche angeordnet ist, so dass Beschädigungen
insbesondere der Werkzeuge 32 bis 50 und der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 vermieden
werden. Die Werkzeuge 32 bis 50 sind bei der ersten Ausführungsform abrasive Werkzeuge
32 bis 50, die im Wesentlichen zylindrische Schleifkörper haben. Die Schleifkörper
umfassen jeweils eine Vielzahl von Schleifblättern, die in die Zylinder- und Drehachse
der zylindrischen Schleifkörper enthaltenen radialen Ebenen angeordnet sind. Die Anordnung
der Schleifblätter ist in Fig.2 schematisch dargestellt.
[0044] Bei solchen abrasiven Werkzeugen 32 bis 50 wird der Bearbeitungskopf 22 bis 30 mit
Hilfe der zweiten Antriebseinheiten 52 bis 60 durch die Steuereinheit 76 derart angesteuert,
dass die Schleifblätter oder Schleifkörper so weit in Richtung des zu bearbeitenden
Werkstücks 14 bewegt, dass die Schleifblätter nach einem Kontakt mit der Oberfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks 14 elastisch verformt werden. Vorzugsweise werden
die Werkzeuge 32 bis 50 soweit in Richtung des Werkstücks 14 bewegt, dass die Schleifblätter
der Werkzeuge 32 bis 50 mit einer voreingestellten Tiefe in den Bereich des Werkstücks
14 hineinragen, vorzugsweise mit einer Tiefe im Bereich von 1 mm bis 5 mm, insbesondere
3 mm, wenn sich kein Werkstück 14 in dem Bearbeitungsbereich des Werkzeugs 32 bis
50 befinden würde. Die Werkzeuge 32 bis 50 haben somit einen Abstand zur Oberfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks 14 im Bereich von -1 mm bis -5 mm, insbesondere -
3 mm.
[0045] Bei Abschlagwerkzeugen, wie sie beispielsweise in Fig.3 schematisch dargestellt sind,
werden die Werkzeuge 82 bis 90 durch die Steuereinheit 76 mit Hilfe der Antriebseinheiten
52 bis 60 soweit dem zu bearbeitenden Werkstück 14 angenähert, dass sie bevorzugt
einen Abstand im Bereich von 0 mm bis 0,5 mm zur Oberfläche des Werkstücks 14 haben.
Hierdurch kann insbesondere Schlacke, die sich auf der Oberfläche des zu bearbeitenden
Werkstücks 14 befindet, abgeschlagen werden.
[0046] Fig.2 zeigt eine schematische Draufsicht auf die Werkzeuge 32 bis 50 der Bearbeitungsköpfe
22 bis 30 der Vorrichtung nach Fig.1 und auf das Werkstück 14, wobei die Trägereinheit
20 und die Werkzeugträger der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 nicht dargestellt sind.
In Fig.2 sind Bearbeitungsbereiche 112 bis 120 der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 durch
Strich- Punkt-Linien dargestellt. Wie bereits erwähnt, umfassen die Werkzeuge 32 bis
50 jeweils mehrere Schleifblätter, von denen ein Schleifblatt beim Werkzeug 32 mit
dem Bezugszeichen 32a bezeichnet ist. Ferner sind in Fig.2 die Sonnenräder 102 bis
110 der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 dargestellt sowie die mit den Sonnenrädern 102
bis 110 in Eingriff stehenden Planetenräder 122 bis 140, wobei die Planetenräder 126,
128, 134, 136 über Zwischenräder 142 bis 148 in Getriebeeingriff mit dem jeweiligen
Sonnenrad 104, 108 stehen. Die Werkzeugträger der Bearbeitungsköpfe 22, 26 und 30
werden durch die Antriebseinheit 72 in eine erste Drehrichtung in Uhrzeigersinn angetrieben
und die
[0047] Werkzeugträger der Bearbeitungsköpfe 24 und 28 in eine dem Uhrzeigersinn entgegengesetzte
zweite Drehrichtung. Durch die Zwischenräder 142 bis 148 wird erreicht, dass alle
Werkzeuge 32 bis 50 im Uhrzeigersinn angetrieben werden. Bei einer Bewegung der Werkzeugträger
der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 kämmen die Werkzeuge 32 bis 50, so dass sich die Bearbeitungsbereiche
112 bis 120 teilweise überschneiden. Das Werkstück 14 wird in Richtung des Pfeils
P1 an den Bearbeitungsköpfen 22 bis 30 vorbeigeführt, so dass die gesamte Oberfläche
des Werkstücks 14 durch die Werkzeuge 32 bis 50 der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 bearbeitet
wird. Die Drehrichtungen der Werkzeugträger und der Werkzeuge 32 bis 50 sind in den
Fig. 2, 3 und 6 durch Richtungspfeile abgegeben. Die Drehrichtungen der Werkzeuge
32 bis 50 sind gleich, so dass bei drehrichtungsabhängigen Werkzeugen 32 bis 50 nur
ein Werkzeugtyp erforderlich ist. Bei anderen Ausführungsformen können auch alle Werkzeuge
32 bis 50 über Zwischenräder 142 bis 148 oder alternativ direkt in Eingriff mit dem
jeweiligen Sonnenrad 102 bis 110 stehen. Auch sind Ausführungsformen möglich, bei
denen ein Teil der Werkzeuge 32 bis 50 eines Bearbeitungskopfs 22 bis 30 über ein
Zwischenrad 142 bis 148 und ein anderer Teil der Werkzeuge 32 bis 50 des Bearbeitungskopfes
22 bis 30 direkt in Eingriff mit dem Sonnenrad 102 bis 110 des Bearbeitungskopfes
22 bis 30 steht.
[0048] Fig.3 zeigt eine schematische Darstellung der Bearbeitungsbereiche 112 bis 120 der
Vorrichtung 10 nach Fig.1 mit zweiten Werkzeugen 82 bis 100 zum Bearbeiten des Werkstücks
14. Die Werkzeuge sind Abschlagwerkzeuge 82 bis 100, die jeweils einen zylindrischen
Grundkörper von dem mehrere Abschlagstifte 82a bzw. Abschlagzylinder haben, die in
Richtung des zu bearbeitenden Werkstücks 14 vom Grundkörper abstehen. Die Abschlagstifte
82a dienen insbesondere zum Abschlagen von Schlacke oder anderen Rückständen, die
insbesondere beim Zuschnitt des Werkstücks 14 auf dessen Oberfläche verbleiben können.
Bei unterschiedlichen Drehrichtungen benachbarter Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 haben
die Werkzeuge 32 bis 50, 82 bis 100 bei direktem Eingriff der Planetenräder 122 bis
140 mit dem jeweiligen Sonnenrad 102 bis 110 bei einer entsprechenden Bewegung des
Werkstücks 14 in Richtung des Pfeils P1 etwa dieselbe Bearbeitungsgeschwindigkeit
der Bearbeitungsbereiche der einzelnen Werkzeuge 32 bis 50, 82 bis 100 in allen Teilen
des Bearbeitungsbereichs 112 bis 120 des jeweiligen Bearbeitungskopfes 22 bis 30.
Durch die Wahl der Drehrichtung kann somit die Schnitt,- Bürst- oder Abschlaggeschwindigkeit
beeinflusst oder eingestellt werden. Mit Hilfe von Zwischenrädern 142 bis 148 kann
somit die Drehrichtung aller oder einzelner Werkzeuge 32 bis 50, 82 bis 100 an die
verfahrenstechnischen Erfordernisse zum Bearbeiten des Werkstücks 14 angepasst werden.
[0049] Fig.4 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 200 zum Bearbeiten von
flächigen Werkstücken 14 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Elemente mit gleichem
Aufbau oder gleicher Funktion haben dieselben Bezugszeichen. Dies gilt auch für die
nachfolgend beschriebenen weiteren Ausführungsformen.
[0050] Im Unterschied zur Vorrichtung 10 nach Fig.1 kontaktieren die Werkzeuge 32 bis 50
der Vorrichtung 200 das Werkstück 14 an dessen Unterseite. Hierdurch ist eine einfache
Bearbeitung der Unterseite des Werkstücks 14 mit Hilfe der Werkzeuge 32 bis 50 möglich.
Insbesondere entfällt bei der Vorrichtung 200 die Anpassung der Position der Bearbeitungsköpfe
22 bis 30 in Abhängigkeit der Werkzeugdicke bzw. der Werkzeughöhe. Das Verfahren der
Trägereinheit 20 in Richtung des Werkstücks 14 oder vom Werkstück 14 weg mit Hilfe
der Antriebseinheit 74 erfolgt insbesondere nur zum Ausgleich des Verschleißes der
Werkzeuge 32 bis 50. Der übrige Aufbau und die Funktion der Vorrichtung 200 stimmen
mit der Vorrichtung 10 nach Fig.1 überein.
[0051] Fig.5 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Vorrichtung 300 zum Bearbeiten
von flächigen Werkstücken 14 gemäß einer dritten Ausführungsform. Die Vorrichtung
300 hat im Unterschied zur Vorrichtung nach Fig.1 nur zwei nebeneinander angeordnete
Bearbeitungsköpfe 22, 24. Die als Elektromotor ausgeführte erste Antriebseinheit 72
treibt eine drehbar gelagerte Antriebswelle 302 an, wobei ein Antriebsritzel 304 mit
der Antriebswelle 302 drehfest verbunden ist. Das Antriebsritzel 304 steht mit einem
drehfest mit der Antriebswelle 64 verbundenen Zahnrad 306 in direktem Eingriff und
über ein Zwischenzahnrad 308 mit einem mit der Antriebswelle 62 drehfest verbundenen
Zahnrad 310 in Eingriff. Mit der Antriebswelle 62 ist ein Werkzeugträger 320 drehfest
verbunden, in dem die Werkzeuge 32, 34 zusammen mit den Planetenzahnrädern 122, 124
drehbar gelagert sind. In gleicher Weise ist mit der Antriebswelle 64 ein Werkzeugträger
322 des zweiten Bearbeitungskopfes 24 drehfest verbunden, wobei in diesem Werkzeugträger
324 die Werkzeuge 36, 38 sowie die Planetenzahnräder 126, 128 drehbar gelagert sind.
Zur übersichtlicheren Darstellung sind nicht alle geschnittenen Elemente schraffiert
dargestellt. So sind insbesondere die Wellen 62, 62, 302 und die Kolben der Antriebseinheiten
52, 54 nicht schraffiert dargestellt. Der Werkzeugträger 320 ist um 90° und seine
Drehachse versetzt zu dem Werkzeugträger 322 angeordnet, so dass die Werkzeuge 32
bis 38 bei einer Bewegung der Werkzeugträger 320, 322 kämmen.
[0052] Die Planetenzahnräder 122, 124 stehen mit dem drehfest angeordneten Sonnenrad 102
in Eingriff und rollen bei einer Drehbewegung des Werkzeugträgers 320 am Sonnenrad
102 ab. In gleicher Weise rollen die Planetenräder 126, 128 bei einer Drehbewegung
des Werkzeugträgers 322 am Sonnenrad 104 ab, so dass die Werkzeuge 36, 38 auf einer
Planetenbahn um die Drehachse der Antriebswellen 62, 64 bewegt werden und dabei selbst
eine Drehbewegung ausführen, wie dies durch die Pfeile in Fig. 6 angegeben ist. Über
eine nicht dargestellte Antriebseinheit ist die Trägereinheit 20 relativ zur Auflageebene
18 bewegbar, so dass der Abstand A0 der Bearbeitungsköpfe 22, 24 und somit der Werkzeuge
32 bis 38 zur Auflageebene 18 einstellbar ist und dadurch insbesondere an die Dicke
bzw. Höhe des zu bearbeitenden Werkstücks 14 angepasst werden kann. Mit Hilfe der
bei dieser Ausführungsform als pneumatische Antriebseinheiten ausgeführten zweite
Antriebseinheiten 52, 54 ist jeder der Bearbeitungsköpfe 22, 24 unabhängig von der
Position des anderen Bearbeitungskopfes 22, 24 entlang der Längsachse der Antriebsachsen
62, 64 verschiebbar, so dass der Abstand des jeweiligen Bearbeitungskopfes 22, 24
zur Bearbeitungsebene 18 abhängig vom Verlauf der zu bearbeitenden Oberfläche des
zu bearbeitenden Werkstücks 14 einstellbar ist. Insbesondere kann der jeweilige Bearbeitungskopf
22, 24 dann auf das Werkstück 14 abgesenkt werden, wenn das Werkstück 14 in den Bearbeitungsbereich
112, 114 des jeweiligen Bearbeitungskopfes 22, 24 gelangt und insbesondere einen voreingestellten
Anteil des Bearbeitungsbereichs 112, 114 belegt.
[0053] Der Hub des Kolbens des Pneumatikzylinders der zweiten Antriebseinheiten 52, 54 begrenzt
den Verschiebebereich der Werkzeugträger 320, 322 und somit der Werkzeuge 32 bis 38.
In Fig. 5 sind die Kolben der Pneumatikzylinder in einer mittleren Position dargestellt.
Die Summe aus dem möglichen Hub des Kolbens nach oben und dem möglichen Hub des Kolbens
nach unten ist die Länge des möglichen Verschiebbereichs V1, V2. Der Verschiebebereich
V1 und V2 hat eine Länge im Bereich von 1 mm bis 60 mm, insbesondere im Bereich von
20 mm bis 40 mm. Allgemein begrenzt der Verstellbereich der zweiten Antriebseinheiten
52, 54 den Verstellbereich. Es kann mindestens ein dritter Sensor vorgesehen sein,
der die von der Auflageebene 18 entfernte Endlage der jeweiligen zweiten Antriebseinheit
52, 54 oder das Erreichen einer solchen Endposition der Antriebswelle 62, 64 erfasst.
Ausgehend von einer Sensorinformation des Sensors kann die Steuereinheit 76 die Antriebseinheit
74 derart ansteuern, dass der Abstand zwischen Träger 20 und der Auflageebene 18 vergrößert
wird. Alternativ oder zusätzlich zu dem dritten Sensor kann ein vierter Sensor vorgesehen
sein, der den Motorstrom und/oder das Drehmoment der ersten Antriebseinheit 72 erfasst
und eine Sensorinformation an die Steuereinheit 76 überträgt. Beim Überschreiten eines
voreingestellten Grenzwertes kann die Steuereinheit 76 die Antriebseinheit 74 dann
derart ansteuern, dass der Abstand zwischen Träger 20 und der Auflageebene 18 vergrößert
wird
[0054] Fig.6 zeigt eine schematische Darstellung der Bearbeitungsbereiche 112, 114 der Vorrichtung
300 nach Fig.5. Im Unterschied zur Darstellung nach Fig. 2 sind die Drehrichtungen
der Werkzeuge 32 bis 38 benachbarter Bearbeitungsköpfe 22, 24 unterschiedlich. Bei
anderen Ausführungsformen kann jedoch ebenso ein Zwischenrad zwischen Sonnenrad 102,
104 und den Planetenrädern 122 bis 128 eines Bearbeitungskopfes 22, 24 vorgesehen
sein, so dass die Drehrichtung aller Werkzeuge 32 bis 38 dann gleich ist. Alternativ
zu den dargestellten Schleifwerkzeugen 32 bis 38 können bei allen Ausführungsformen
auch andere Werkzeuge, wie Bürstwerkzeuge oder Abschlagwerkzeuge 82, 84, eingesetzt
werden.
[0055] Fig.7 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Vorrichtung 400 zum Bearbeiten
von flächigen Werkstücken 14 gemäß einer vierten Ausführungsform. Im Unterschied zur
dritten Ausführungsform nach Fig.5 kontaktieren die Werkzeuge 32 bis 38 die Unterseite
des zu bearbeitenden Werkstücks 14. Der übrige Aufbau und Funktion der Vorrichtung
400 stimmt mit dem Aufbau und der Vorrichtung 300 nach Fig.5 überein.
[0056] Fig.8 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Anordnung 500 zum Bearbeiten von
flächigen Werkstücken 14. Die Anordnung 500 umfasst eine als Förderband ausgeführte
Fördereinheit 510 zum Transport des Werkstücks 14 in Richtung des Pfeils P1 an der
Vorrichtung 10 zum Bearbeiten des Werkstücks 14 vorbei. In Transportrichtung P1 vor
der Vorrichtung 10, d.h. stromaufwärts der Vorrichtung 10, ist eine Sensoreinheit
520 angeordnet, die zumindest das Eintreffen der Vorderkante des Werkstücks 14 detektiert
und mindestens eine entsprechende Sensorinformation erzeugt. Bei anderen Ausführungsformen
kann die Sensoreinheit 520 zusätzlich oder alternativ auch die Seitenkanten und die
Hinterkante des Werkstücks 14 detektieren. Die erzeugte Sensorinformation wird zur
Steuereinheit 76 übertragen, die dann die zweiten Antriebseinheiten 52 bis 60 abhängig
vom Signal der Sensoreinheit 520 ansteuert.
[0057] Die Sensoreinheit 520 kann dabei Lichtschranken, Lichttaster, Lasererntfernungsmesseinheiten,
mindestens eine Kamera, vorzugsweise eine Zeilenkamera, mindestens einen induktiven
Sensor und/oder mindestens einen Reed-Kontakt, mechanische Schalter, insbesondere
Schaltrollen, Ultraschallsensoren, insbesondere Ultraschallentfernungsmesssensoren,
umfassen. Die Sensoreinheit 520 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie jede beliebige
Form und/oder Lage des Werkstücks 14 detektieren kann. Davon ausgehend kann die Steuereinheit
76 gezielt Bereiche auswählen und die zweiten Antriebseinheiten 52 bis 60 derart ansteuern
kann, dass die Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 ausgewählte Bereiche der Oberfläche des
Werkstücks 14 bearbeiten.
[0058] Bei anderen Ausführungsformen kann auch auf das Vorsehen der Sensoreinheit 520 verzichtet
werden, wenn die Geometrie des Werkstücks 14 durch die Eingabe und/oder Übertragung
entsprechender Daten an die Steuereinheit 76 erfolgt. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn die Steuereinheit 520 beispielsweise mit Hilfe mehrere Laserabstandsmesseinheiten
den Verlauf der Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks 14 im Erfassungsbereich
der Sensoreinheit 520 ermittelt, wobei der jeweilige Erfassungsbereich in Transportrichtung
P1 nachfolgend dem Bearbeitungsbereich 112 bis 120 entspricht. Hierdurch ist eine
einfache und exakte Ansteuerung der zweiten Antriebseinheiten 52 bis 60 in Abhängigkeit
des mit Hilfe der Sensoreinheit 520 erfassten Verlaufs der zu bearbeitenden Oberfläche
im entsprechenden Bearbeitungsbereich 112 bis 120 möglich.
[0059] Bei anderen Ausführungsformen kann anstatt der Vorrichtung 10 auch eine der Vorrichtungen
200, 300 oder 400 eingesetzt werden, wobei die Sensoreinheit 520 bei den Ausführungsformen
200, 400 die Unterseite des zu bearbeitenden Werkstücks 14 abtastet.
[0060] Fig.9 zeigt eine schematische Seitenansicht der Anordnung 500 nach Fig.8. Die Fördereinheit
510 umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Umlenkwalzen 512, 514 und ein
über diese Umlenkwalzen 512, 514 geführtes Förderband 516. Im Bereich der Vorrichtung
10 kann das Förderband 516 durch Gegendruckelemente gestützt und/oder geführt sein.
Hierdurch wird eine sichere Bearbeitung des zu bearbeitenden Werkstücks 14 ermöglicht.
[0061] Fig.10 zeigt eine erste schematische Ansicht der Anordnung 500 nach Fig.8 von vorn,
wobei die Sensoreinheit 520 ausgeblendet worden ist. Fig.11 zeigt eine zweite schematische
Ansicht der Anordnung 500 nach Fig.8 von vorn, wobei nur die Sensoreinheit 520 und
nicht die Vorrichtung 10 dargestellt ist. Die Sensoreinheit 520 umfasst eine Vielzahl
von Sensorelementen, die im Ausführungsbeispiel als Laserentfernungsmesseinheiten
ausgeführt sind und von denen eine mit 522 bezeichnet ist. Im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 8 bis 11 sind dem Bearbeitungsbereich 112 bis 120 jeweils zwölf Sensorelemente
522 zugeordnet, wobei die Erfassungsbereiche in Fig.11 mit A bis E gekennzeichnet
sind. Vorzugsweise ist der Erfassungsbereich A dem Bearbeitungskopf 22, der Erfassungsbereich
B dem Bearbeitungskopf 24, der Erfassungsbereich C dem Bearbeitungskopf 26, der Erfassungsbereich
D dem Bearbeitungskopf 28 und der Erfassungsbereich E dem Bearbeitungskopf 30 zugeordnet.
Wie in den Fig.9 bis 11 gut ersichtlich ist, hat das zu bearbeitende Werkstück 14
eine unebene Oberfläche, die mit Hilfe der Sensoreinheit 520 erfasst werden kann.
Bei anderen Ausführungsformen können pro Bearbeitungskopf 22 bis 30 auch weniger oder
mehr Sensorelemente 522 vorgesehen sein, insbesondere ein Sensorelement 522 je Bearbeitungskopf
22 bis 30 oder zwei Sensorelemente 522, drei Sensorelemente 522 oder vier bis zehn
Sensorelemente 522 je Bearbeitungskopf 22 bis 30.
[0062] Wie bereits erwähnt können die Drehrichtungen und damit die Bearbeitungsgeschwindigkeiten
der Werkzeuge 32 bis 50, 82 bis 100, durch das Vorsehen bzw. Nichtvorsehen von Zwischenrädern
142 bis 148 beeinflusst werden. Bei anderen Ausführungsformen kann auch das jeweilige
Sonnenrad 102 bis 110 der Bearbeitungsköpfe 22 bis 30 mit Hilfe einer weiteren Antriebseinheit
angetrieben werden. Dadurch kann die Drehzahl der Planetenräder 122 bis 140 und somit
der Werkzeuge 32 bis 50, 82 bis 100 unabhängig von der Drehzahl der Bearbeitungsköpfe
22 bis 30 eingestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 10, 200, 300, 400
- Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken
- 12
- Maschinenrahmen
- 14
- Werkstück
- 16
- Werkstückauflage
- 18
- Auflageebene
- 20
- Trägereinheit
- 22 bis 30
- Bearbeitungskopf
- 32 bis 50; 82 bis 100
- Werkzeug
- 52 bis 60, 72, 74
- Antriebseinheit
- 62 bis 70
- Antriebswelle
- 76
- Steuereinheit
- 32a
- Schleifblatt
- 82a
- Abschlagbolzen
- 102 bis 108
- Sonnenrad
- 112 bis 120
- Bearbeitungsbereich
- 122 bis 140
- Planetenrad
- 142 bis 148
- Zwischenrad
- 302
- Antriebswelle
- 304
- Antriebsritzel
- 306,310
- Zahnrad
- 308
- Zwischenzahnrad
- 312 bis 318
- Nadellager
- 320,322
- Werkzeugträger
- 500
- Anordnung
- 510
- Fördereinheit
- 512,514
- Umlenkrolle
- 516
- Förderband
- 520
- Sensoreinheit
- 522
- Sensorelement
- A0 bis A5
- Abstand
- P1
- Transportrichtung
- V1, V2
- Verschiebebereich
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von flächigen Werkstücken
mit einem Maschinenrahmen (12), der eine Werkstückauflage (16) und mindestens eine
relativ zur Werkstückauflage (16) positionierbare Trägereinheit (20) umfasst,
mit einem ersten und mindestens einem zweiten Bearbeitungskopf (22 bis 30), wobei
jeder Bearbeitungskopf (22 bis 30) mit der Trägereinheit (20) verbunden ist und wobei
jeder Bearbeitungskopf (22 bis 30) einen Werkzeugträger (320, 322) umfasst, der an
der Trägereinheit (20) um eine zur Werkstückauflage (16) senkrechte erste Achse (62
bis 70) drehbar gelagert ist und der mindestens ein Werkzeug (32 bis 50) trägt, das
an dem Werkzeugträger (320, 322) exzentrisch zur ersten Achse (62 bis 70) um eine
zur Werkstückauflagefläche (16) senkrechte zweite Achse drehbar gelagert und mit einem
Planetenrad (122 bis 140) verbunden ist, das mit einem zur ersten Achse (62 bis 70)
koaxialen Sonnenrad (102 bis 110) in Getriebeeingriff steht,
wobei die Werkzeugträger (320, 322) der Bearbeitungsköpfe (22 bis 30) mittels mindestens
einer ersten Antriebseinheit (72) antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass der Werkzeugträger (320) des ersten Bearbeitungskopfes (22) derart angeordnet ist,
dass er in einem Verschiebebereich (V1) entlang der ersten Achse (62) relativ zur
Trägereinheit (20) verschiebbar ist, und
dass der Werkzeugträger (322) des zweiten Bearbeitungskopfes (24) derart angeordnet ist,
dass er in einem Verschiebebereich (V2) entlang der ersten Achse (64) relativ zur
Trägereinheit (20) verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass jedem Bearbeitungskopf (22 bis 30) eine zweite Antriebseinheit (52 bis 60) zugeordnet
ist, die ausgebildet ist, den Werkzeugträger (320, 322) des jeweiligen Bearbeitungskopfes
(22 bis 30) im jeweiligen Verschiebebereich (V1 bis V2) zu verschieben,
dass eine erste Sensoreinheit (520) vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, das
Vorhandensein und/oder Eintreffen und/oder den Abstand der zu bearbeitenden Oberfläche
eines zu bearbeitenden Werkstücks (14) zur Werkstückauflage (16) im Bearbeitungsbereich
(112 bis 120) eines Bearbeitungskopfes (22 bis 30) zu detektieren und eine entsprechende
Sensorinformation zu erzeugen und zu einer Steuereinheit (76) zu übertragen,
dass die Steuereinheit (76) ausgebildet ist, die zweiten Antriebseinheiten (52 bis
60) der Bearbeitungsköpfe (22 bis 30) ausgehend von der Sensorinformation derart anzusteuern,
dass zumindest ein Teil des Werkzeugs (32 bis 50) oder ein Teil der Werkzeuge (32
bis 50) des jeweiligen Bearbeitungskopfes (22 bis 30) die zu bearbeitende Oberfläche
des im Bearbeitungsbereich (112 bis 120) des Bearbeitungskopfes (22 bis 30) befindlichen
zu bearbeitenden Werkstücks (14) kontaktieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sensoreinheit (520) den Verlauf der Oberfläche und/oder die Form eines
in den Bearbeitungsbereich (112 bis 120) eines Bearbeitungskopfes (22 bis 30) gelangenden
Abschnitts des zu bearbeitenden Werkstücks (14) zuvor ermittelt, und
dass die Steuereinheit (76) derart ausgebildet ist, die zweite Antriebseinheit (52
bis 60) des jeweiligen Bearbeitungskopfes (22 bis 30) ausgehend vom ermittelten Verlauf
anzusteuern, wobei die Steuereinheit (76) vorzugsweise derart ausgebildet ist, die
zweite Antriebseinheit (52 bis 60) eines Bearbeitungskopfes (22 bis 30) derart anzusteuern,
dass ein voreingestellter Abstand zwischen Werkzeugträger (320, 322) und zu bearbeitender
Oberfläche des Werkstücks (14) nicht unterschritten, insbesondere auf dem voreingestellten
Abstand gehalten, wird, wenn der Abschnitt in den Bearbeitungsbereich (112 bis 120)
des Bearbeitungskopfes (22 bis 30) gelangt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10, 200, 300, 400) mindestens einen dritte Antriebseinheit (74)
hat,
dass die dritte Antriebseinheit (74) und die Trägereinheit (20) derart ausgebildet
sind, dass die Trägereinheit (20) zusammen mit den Bearbeitungsköpfen (22 bis 30)
in Richtung der Werkstückauflage (16) und in entgegengesetzter Richtung bewegbar ist,
und/oder
dass die mindestens zwei Bearbeitungsköpfe (22 bis 30) in einer einzigen Reihe quer
zu einer Transportrichtung (P1) des zu bearbeitenden Werkstücks (14) nebeneinander
in der Trägereinheit (20) angeordnet sind, wobei die Trägereinheit (20) vorzugsweise
parallel zur Werkstückauflage (16) ausgerichtet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (320, 322) über eine Antriebswelle (62 bis 70) mit der ersten
Antriebseinheit (72) verbunden ist, wobei zum Verschieben des Werkzeugträgers (320,
322) die Antriebswelle (62 bis 70), vorzugsweise mit Hilfe mindestens eines Nadellagers
(312 bis 318), drehbar und in dem Verschiebebereich (V1, V2) entlang der ersten Achse
(62 bis 70) verschiebbar gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebebereich (V1, V2) eine Länge im Bereich von 2 mm bis 60 mm, insbesondere
im Bereich von 5 mm bis 40 mm, vorzugsweise im Bereich von 10 mm bis 20 mm, hat.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Planetenräder (122 bis 140) in direktem Eingriff mit dem jeweiligen Sonnenrad
(102 bis 110) oder über jeweils ein Zwischenrad (142 bis 148) mit dem jeweiligen Sonnenrad
(102 bis 110) in Eingriff sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sonnenrad ein Sonnenzahnrad (102 bis 110) ist, dass das Zwischenrad ein Zwischenzahnrad
(142 bis 148) ist und/oder dass die Planetenräder Planetenzahnräder (122 bis 140)
sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (62 bis 70) über eine formschlüssige Getriebestufe, insbesondere
über Zahnräder (304 bis 310), mit der ersten Antriebseinheit (72) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Verschieben des Werkzeugträgers (320, 322) eines Bearbeitungskopfes (22 bis
30) im Verschiebebereich (V1, V2) entlang der ersten Achse eine Verschiebung der Planetenräder
(122 bis 140) relativ zum Sonnenrad (102 bis 110) des jeweiligen Bearbeitungskopfes
(22 bis 30) erfolgt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnbreite der Planetenzahnräder (122 bis 140) oder die Zahnbreite der Zwischenzahnräder
(142 bis 148) um den Verschiebebereich (V1, V2) breiter als die Zahnbreite des Sonnenzahnrades
(102 bis 110) ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinheit (20) mit den Bearbeitungsköpfen (22 bis 30) oberhalb der Werkstückauflage
(16) angeordnet ist und dass das Gewicht des Werkzeugträgers (320, 322) und/oder der
Antriebswelle (62 bis 70) eine Kraft auf den Werkzeugträger (320, 322) in Richtung
der Werkstückauflage (16) ausübt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (320, 322) unterhalb eines Werkstückaufnahmebereichs oder einer
Werkstücktransportebene (18) der Werkstückauflage (16) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Positionserfassungselement vorgesehen ist, das derart ausgebildet
ist, zumindest das Erreichen des vom Werkzeugträger (320, 322) entfernten Endes des
Verschiebebereichs (V1, V2) mindestens eines Werkzeugträgers (320, 3220) zu detektieren,
wobei die Steuereinheit (76) die dritte Antriebseinheit (74) beim Erreichen des vom
Werkzeugträger (320, 322) entfernten Endes des Verschiebebereichs (V1, V2) derart
ansteuert, die Trägereinheit (20) von einem zu bearbeitenden Werkstück (14) weg zu
bewegen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine dritte Sensoreinheit vorgesehen ist, einen Wert der Antriebsleistung,
der Antriebskraft und/oder des Antriebsdrehmoments der ersten Antriebseinheit ermittelt,
und dass die Steuereinheit (74) den durch die dritte Sensoreinheit ermittelten Wert
mit einem voreingestellten, insbesondere auf Grund weiterer Betriebsparameter berechneten,
Grenzwert vergleicht, und dass die Steuereinheit (76) beim Erreichen oder Überschreiten
des Grenzwertes die zweite und/oder dritte Antriebseinheit (74, 62 bis 70) derart
ansteuert, dass der Abstand mindestens eines Werkzeugträgers (320, 322) oder aller
Werkzeugträger (320, 322) zur Werkstückauflage (16) oder zum Werkstück (14) vergrößert
wird.