[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die Montage vor allem schwerer und groß dimensionierter Bauteile kann oft nur unter
Einsatz spezieller Anlagen erfolgen, an denen die Bauteile aufgehängt sind. Dabei
besteht oft die Notwendigkeit, das bereits angehobene Bauteil zusätzlich auszurichten.
Ein Beispiel sind hier Brückenabschnitte, welche in ein teilweise errichtetes Brückenbauwerk
noch eingesetzt, d.h. eingefügt werden müssen und welche hierzu zunächst exakt allgemein
oder in alle Richtungen auszurichten sind. Dies erfolgt unter Einsatz einer Anordnung
aus einem starren Träger und daran befestigten, von dem Träger herab sich erstreckenden
Zugsträngen. Die unteren Enden der Zugstränge sind lösbar an jeweils unterschiedlichen
Lastangriffspunkten der anzuhebenden Last befestigt, z. B. an den vier Eckpunkten
eines im Grundriss rechteckigen Bauteils.
[0003] Die einzelnen Zugstränge setzen sich überwiegend aus entsprechend stark dimensionierten
Seilen oder Ketten oder aus einer Kombination von teils Seilen und teils Ketten zusammen.
Werden Ketten verwendet, so verlangen verschiedene europäische Sicherheitsvorschriften
für derartige Einsatzzwecke speziell gestaltete und normierte Ketten, z. B. sogenannte
Anschlagketten. Für das Ausrichten der Last sind Bestandteil zumindest einzelner der
Zugstränge zusätzliche Längeneinstellvorrichtungen, die sich zwischen einem oberen
Verbindungspunkt und einem unteren Verbindungspunkt des betreffenden Zugstrangs erstrecken.
Als Längeneinstellvorrichtungen dienen häufig längenverstellbare Gewindestangen, da
diese preiswert sind und sich einfach in den jeweiligen Zugstrang integrieren lassen.
Ihre Bedienung kann allerdings schwierig sein und, vor allem in sensiblen Ausrichtsituationen,
auch relativ zeitaufwändig.
[0004] Mit der Erfindung angestrebt wird eine verbesserte technische Lösung für Situationen,
in denen Lasten vor allem schwere und groß dimensionierte Lasten, während ihres angehobenen
Zustandes schnell und zugleich sensibel ausgerichtet werden müssen.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen.
[0006] Die Anordnung umfasst einen starr ausgebildeten Träger und mindestens zwei an dem
Träger befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge. Die unteren Enden
der Zugstränge sind zur Befestigung an jeweils unterschiedlichen Lastangriffspunkten
an der Last ausgebildet. Bestandteil mindestens eines der Zugstränge ist eine sich
zwischen einem oberen Verbindungspunkt und einem unteren Verbindungspunkt erstreckende
Längeneinstellvorrichtung. Die Längeneinstellvorrichtung weist ein an dem oberen Verbindungspunkt
gelenkig befestigtes Gehäuse und eine in dem Gehäuse drehbar gelagerte Antriebswelle
auf, entlang der ein Antriebsrad, eine Lastdruckbremse, ein Lastrad und ein Getriebe,
welches die Antriebswelle mit dem Lastrad koppelt, angeordnet sind. Das Lastrad ist
über seinen Umfang mit Kettengliedkammern für die einzelnen Kettenglieder einer um
das Lastrad geführten Rundgliederkette versehen, wobei diese Rundgliederkette vom
speziellen Bautyp einer Anschlagkette ist. Die Anschlagkette ist mit einem ihrer Enden
zugfest an dem unteren Verbindungspunkt des Zugstrangs befestigt.
[0007] Aus Sicherheitsgründen sollte die über das Lastrad geführte Anschlagkette eine Mindestlänge
zwischen dem Lastrad und der Befestigung ihres unteren Kettenendes an dem unteren
Verbindungspunkt aufweisen. Diese Mindestlänge ist abhängig von der Lastsituation
und der Materialstärke der Anschlagkette und sollte z. B. zwischen 1,5 m und 3 m betragen.
[0008] Geschaffen wird damit eine technische Lösung für Situationen, in denen Lasten und
vor allem schwere und groß dimensionierte Lasten während ihres angehobenen Zustandes
sicher, schnell und zugleich sensibel ausgerichtet werden müssen. Von Bedeutung ist
dies in Situationen, in denen es z. B. um eine exakte allgemeine oder in alle Richtungen
Ausrichtung der Last vor deren millimetergenauem Einpassen in eine bereits vorhandene
Baukonstruktion geht.
[0009] Gemäß einer Ausgestaltung der Anordnung wird auch an jedem der weiteren Zugstränge
zumindest ein Längsabschnitt des betreffenden Zugstrangs durch eine Kette vom Bautyp
einer Anschlagkette gebildet. Die Mindestlänge, die diese normierten Anschlagketten
aufweisen müssen, ist häufig durch die zu beachtenden Sicherheitsbestimmungen vorgegeben.
[0010] Die Anzahl der Zugstränge kann je nach der Lastsituation und insbesondere der Geometrien
und Abmessungen der anzuhebenden Last unterschiedlich sein. Je nach Lastsituation
wird die Anzahl der Zugstränge im Regelfall zwischen zwei und vier betragen. Bei besonders
schweren Lasten kann es jedoch auch notwendig werden, diese z. B. an sechs einzelnen
Zugsträngen aufzuhängen. In allen diesen Fällen kann durch die zu beachtenden Sicherheitsvorschriften
vorgegeben sein, dass an jedem der Zugstränge zumindest ein Längsabschnitt durch eine
Kette von dem Bautyp einer Anschlagkette gebildet wird, und dass ferner eine bestimmte
Mindestlänge der Anschlagkette beachtet wird.
[0011] So verwendet eine erste mögliche Ausführungsform insgesamt zwei an dem Träger befestigte
und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, deren untere Enden an einander
abgewandten Lastangriffspunkten an der Last befestigbar sind, wobei es in diesem Fall
zum exakten Ausrichten der Last bereits ausreichend ist, wenn nur einer der zwei Zugstränge
mit der Längeneinstellvorrichtung versehen ist.
[0012] Eine andere Ausführungsform verwendet insgesamt drei an dem Träger befestigte und
von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, wobei das untere Ende des ersten Zugstrangs
einerseits, und die unteren Enden des zweiten und dritten Zugstrangs andererseits
an einander abgewandten Lastangriffspunkten an der Last befestigbar sind. In diesem
Fall ist es ausreichend, wenn nur einer oder nur zwei der drei Zugstränge mit der
Längeneinstellvorrichtung versehen ist/sind.
[0013] Eine weitere Ausführungsform verwendet insgesamt vier an dem Träger befestigte und
von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, wobei die unteren Enden des ersten
und zweiten Zugstrangs einerseits, und die unteren Enden des dritten und vierten Zugstrangs
andererseits an einander abgewandten Lastangriffspunkten an der Last befestigbar sind.
In diesem Fall ist es ausreichend, wenn nur entweder der erste oder der zweite Zugstrang
und zugleich entweder der dritte oder der vierte Zugstrang mit der Längeneinstellvorrichtung
versehen sind.
[0014] Der Antrieb der Längeneinstellvorrichtung, um deren wirksame Länge zu verlängern
oder zu verkürzen, kann entweder manuell erfolgen oder motorisch mittels z. B. eines
Elektromotors. Hinsichtlich des hier bevorzugten manuellen Antriebs wird mit einer
Ausgestaltung eine über das Antriebsrad geführte, einfache Rundgliederkette zum manuellen
Bedienen des Antriebsrads vorgeschlagen.
[0015] Der entscheidende Aspekt der hier beschriebenen Anordnung besteht darin, dass ein
Hebezeug in der Ausgestaltung als ein Stirnrad-Flaschenzug (Stirnradzug) oder ein
Hebelzug mit integrierter Ratschenfunktion (Ratschzug) als Anschlagmittel verwendet
bzw. eingesetzt wird. Von besonderer Bedeutung ist dabei die zugbelastete Kette. Diese
ist nicht die in Stirnrad-Kettenzügen übliche, einfache Zuggliederkette, sondern sie
ist von dem Bautyp der sogenannten Anschlagkette. Anschlagketten sind normierte Bauteile,
die zum Beispiel in den deutschen Industrienormen DIN EN 818-1 bis DIN EN 818-6 spezifiziert
sind.
[0016] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung
verschiedener Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Ansicht eine aus mehreren und hier drei Zugsträngen bestehende
Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last;
- Fig. 2
- in einem Schnitt eine in einem der Zugstränge der Anordnung verwendete Längeneinstellvorrichtung.
[0017] Bei der Montage großer Bauteile, welche sich oft nur mit Hilfe spezieller Anlagen
anheben lassen, ist es oft notwendig, die bereits angehobene Last F, z. B. ein einzufügendes
Segment einer Brückenkonstruktion, zusätzlich auszurichten. Dies erfolgt unter Einsatz
der hier beschriebenen Anordnung aus einem starren Tragelement 10 und daran befestigten,
von dem Tragelement 10 herab sich erstreckender Zugstränge 11, 12, 13. Deren untere
Enden sind lösbar an Lastangriffspunkten der Last F befestigt, z. B. hier an drei
Eckpunkten oder an den vier Eckpunkten einer im Grundriss rechteckigen Last. Die einzelnen
Zugstränge 11, 12, 13 setzen sich überwiegend aus entsprechend stark dimensionierten
Seilen oder Ketten oder aus einer Kombination von teils Seilen und teils Ketten zusammen.
[0018] Das Anheben der Last F unter Aufwenden der Hebekraft F
H erfolgt zum Beispiel mit Hilfe eines Hubmittels, über die sich von dem zentralen
Tragelement 10 schräg nach unten erstreckenden Zugstränge, beim Ausführungsbeispiel
drei Zugstränge 11, 12, 13. Deren untere Enden sind ausgebildet, an jeweils unterschiedlichen
Lastangriffspunkten 11A, 12A, 13A an der Last F befestigt zu werden, z. B. durch Einhängen
mittels lösbarer Haken. Die oberen Enden aller Zugstränge 11, 12, 13 sind in Öffnungen
in dem starr ausgebildeten Tragelement 10 eingehängt, das seinerseits von oben her
durch das Hubmittel anhebbar ist.
[0019] Im Fall der hier bevorzugten, zentralen Anordnung des gemeinsamen Tragelements 10
sollten alle Zugstränge 11, 12, 13 in etwa dieselbe Länge aufweisen.
[0020] Die angehobene Last F ist sehr sensibel hinsichtlich ihrer exakten Ausrichtung, z.B.
hinsichtlich ihrer exakten Nivellierung zur Horizontalen. Zur Ausrichtung ist es erforderlich,
die wirksame Länge einzelner Zugstränge exakt einzustellen, um so zu der gewünschten
Nivellierung der Last F zu gelangen. Zu diesem Zweck ist Bestandteil mindestens eines
der Zugstränge 11, 12, 13 eine Längeneinstellvorrichtung, 30, welche sich zwischen
einem oberen Verbindungspunkt 21, welcher Bestandteil des betreffenden Zugstrangs
ist, und einem unteren Verbindungspunkt 22, welcher ebenfalls Bestandteil dieses Zugstrangs
ist, erstreckt.
[0021] Die Längeneinstellvorrichtung 30 wird durch ein Hebezeug in der Ausgestaltung entweder
als Stirnrad-Flaschenzug oder als Hebelzug (Ratschzug) gebildet. Ein solcher Stirnnrad-Flaschenzug
ist in seiner Grundbauart zum Beispiel in der
EP 0 018 127 B1, und ein solcher Hebelzug mit integrierter Ratschenfunktion (Ratschzug) ist in seiner
Grundbauart z. B. in der
DE 33 23 110 A1 näher beschrieben.
[0022] Durch den Stirnrad-Flaschenzug bzw. alternativ den Hebelzug (Ratschzug) ist eine
aus ovalen Kettengliedern gebildete Kette 25.1 derart hindurchgeführt, dass sich durch
das Betätigen des Hebezeugs die Länge des aus einem Gehäuse 31 der Längeneinstellvorrichtung
30 herausführenden Kettenabschnitts der Kette, und damit die Gesamtlänge der Längeneinstellvorrichtung
30 feinfühlig verändern lässt.
[0023] Von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit und vor allem arbeitstechnische Sicherheit
ist die in der Längeneinstellvorrichtung 30 verwendete Kette. Diese ist nicht die
in Stirnradzügen und Hebelzügen übliche, einfache Zuggliederkette, sondern sie ist
von dem Bautyp der Anschlagkette 25.1. Anschlagketten 25.1 sind normierte Bauteile
und sind in den deutschen Industrienormen DIN EN 818-1 bis DIN EN 818-6 spezifiziert.
Bei der Anordnung nach Fig. 1 wird also als Längeneinstellvorrichtung 30 ein Hebezeug
in der Ausgestaltung als ein Stirnrad-Flaschenzug (Stirnradzug) oder ein Hebelzug
mit integrierter Ratschenfunktion (Ratschzug) als Anschlagmittel verwendet.
[0024] Oben an dem Gehäuse 31 der Längeneinstellvorrichtung 30 ist ein hoch belastbarer
Haken 28 befestigt. Der Haken 28 kann gegenüber dem Gehäuse 31 drehbar gelagert sein.
Mit dem Haken 28 ist das Gehäuse 31 in den oberen Verbindungspunkt 21 des Zugstrangs
11 in Stranglängsrichtung starr eingehängt.
[0025] Das Gehäuse 31 nimmt in axialer Anordnung hintereinander und quer zur Längserstreckung
des Zugstrangs 11 ein Antriebsrad 32, eine Lastdruckbremse 33, ein Lastrad 34 und
ein Getriebe 35 auf. Das Antriebsrad 32 ist an einem Ende einer sich quer zu dem Zugstrang
11 erstreckenden Antriebswelle 37 vorgesehen. Die Antriebswelle 37 ist zentral angeordnet
und durchsetzt die Lastdruckbremse 33 und das Lastrad 34. Das Antriebsrad 32 ist über
die Antriebswelle 37 mit dem am anderen Ende der Antriebswelle 37 befindlichen, auf
das Lastrad 34 abtreibenden Getriebe 35 koppelbar. Das Getriebe 35 ist z. B. als Planetengetriebe
ausgebildet.
[0026] Das Lastrad 34 ist, gleichmäßig über seinen Umfang verteilt, mit Kettengliedkammern
34A zur formschlüssigen Aufnahme der einzelnen Kettenglieder der Anschlagkette 25.1
versehen. Dabei umschlingt die Anschlagkette 25.1 das Lastrad 34 über einen Umschlingungswinkel
von ca. 180 °. Die Form der Kettengliedkammern 34A ist auf die spezielle Geometrie
der ovalen Kettenglieder der Anschlagkette 25.1 abgestimmt.
[0027] Die Anschlagkette 25.1 ist an ihrem lastseitigen Ende mit einem Ring versehen, der
den unteren Verbindungspunkt 22 bildet. Auch dieser durch Schmieden hergestellte Ring
erfüllt die Spezifikation eines Anschlagmittels und ist zum Beispiel in den deutschen
Industrienormen DIN EN 1677-1 bis DIN EN 1677-6 näher spezifiziert
[0028] Das lastfreie andere Ende der Anschlagkette 25.1 kann entweder frei aus dem Gehäuse
31 herabhängen, oder in einer Kettenbox aufgefangen sein.
[0029] Die Lastdruckbremse 33 kann dazu ausgebildet sein, mittels Reibschluss oder mittels
Formschluss zu arbeiten, oder durch eine Kombination aus Reibschluss und Formschluss.
Vorzugsweise setzt sich die Lastdruckbremse 33 aus einer Klinkenscheibe 39, beidseitig
der Klinkenscheibe 39 angeordneten Friktionsscheiben sowie Sperrklinken zusammen.
Die Sperrklinken sind schwenkbar am Gehäuse 31 gelagert und liegen unter Federdruck
an Sperrzähnen der Klinkenscheibe 39 an. Die beiden Friktionsscheiben treten einmal
mit der Klinkenscheibe 39, und zum anderen mit einer an der Antriebswelle 37 festgelegten
Druckscheibe bzw. mit dem Antriebsrad 32 in eine reibschlüssige Verbindung.
[0030] Aufgabe der Lastdruckbremse 33 ist, den an dem Stirnrad-Flaschenzug oder alternativ
an einem Hebelzug (Ratschzug) jeweils wirkenden Zug zu halten bzw. zu blockieren,
wenn das Antriebsrad 32 stillsteht. In diesem Fall ist das Antriebsrad 32 über die
Friktionsscheiben und die Klinkenscheibe 39 an die Druckscheibe gedrückt und die Sperrklinken
liegen blockierend in den Aussparungen am Umfang der Klinkenscheibe 39.
[0031] Die Antriebswelle 37 ist an dem das Antriebsrad 32 in Form eines Kettenrads für eine
Gliederkette 45 tragenden Ende mit einem Gewinde 41 versehen, in das ein Gegengewinde
an dem Antriebsrad 32 greift. Eine Schraubendruckfeder 65 beaufschlagt das Antriebsrad
32 in Richtung zu der Lastdruckbremse 33. Eine Platte des Gehäuses 31 dient zusammen
mit einer im parallelen Abstand angeordneten weiteren Platte der drehbaren Lagerung
des als Kettenrad für die Anschlagkette 25.1 ausgebildeten Lastrads 34. Die Antriebswelle
37 greift mit einem gezahnten Endabschnitt in ein Zahnrad 72 des Getriebes 35. Das
Zahnrad 72 kämmt mit Zahnritzeln als Bestandteil von zwei Zahnrädern des Getriebes.
[0032] Zur Verkürzung jenes Zugstrangs 11, 12, 13, dessen Bestandteil die Längeneinstellvorrichtung
30 ist, wird durch Ziehen an der über das Antriebsrad 32 führenden Gliederkette 45
das Antriebsrad 32 im Uhrzeigersinn gedreht. Da sich das Antriebsrad 32 zunächst frei
gegenüber der Antriebswelle 37 drehen kann, erfolgt zunächst eine Relativverdrehung
des Antriebsrads 32 zur Antriebswelle 37, die aber dann endet, so dass ab dann die
Antriebswelle 37 im Uhrzeigersinn dreht. Es erfolgt somit eine direkte Drehmomentübertragung
vom Antriebsrad 32 über die Antriebswelle 37 und das Getriebe 35 auf das Lastrad 34.
[0033] Aufgrund eines rechtsgängigen Gewindes zwischen Bremsscheibe und Antriebswelle 37
hebt sich bei der Drehung des Antriebsrads 32 im Uhrzeigersinn die Bremsscheibe der
Lastdruckbremse 33 von der Friktionsscheibe ab. Die wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung
30 wird also ohne Bremswirkung verkürzt. Wird aber das Antriebsrad 32 zum Stillstand
gebracht, bewirkt die Last am Lastrad 34 dessen Drehen gegen den Uhrzeigersinn, wodurch
die Antriebswelle 37 dreht. Aufgrund dessen wird die Bremsscheibe gegen die Friktionsscheibe
gezogen. Die erreichte wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 wird also fixiert.
[0034] Soll hingegen die wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 vergrößert werden,
wird das Antriebsrad 32 durch umgekehrtes Ziehen an der Gliederkette 45 gegen den
Uhrzeigersinn gedreht. Erst nach einem vorbestimmten Leerdrehwinkel kommt es zu einer
Mitnahme, so dass sich die Bremsscheibe in Axialrichtung der Antriebswelle 37 verlagert
und von der Friktionsscheibe abgehoben wird. Der am Lastrad 34 wirkende Zug in der
Anschlagkette 25.1 bewirkt eine Relativverdrehung der Antriebswelle 37 zum Antriebsrad
32, wodurch die Bremsscheibe gegen die Friktionsscheibe gezogen wird.
[0035] Durch händisches Ziehen an der Gliederkette 45 in die eine Richtung wird also die
wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 vergrößert und durch Ziehen in die
andere Richtung wird die wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 verkürzt,
um so die Gesamtlänge des betreffenden Zugstrangs 11 zu verändern, und damit die Höhenlage
der Last F.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- Tragelement
- 11
- Zugstrang
- 11A
- unterer Lastangriffspunkt
- 12
- Zugstrang
- 12A
- unterer Lastangriffspunkt
- 13
- Zugstrang
- 13A
- unterer Lastangriffspunkt
- 21
- oberer Verbindungspunkt der Längeneinstellvorrichtung
- 22
- unterer Verbindungspunkt der Längeneinstellvorrichtung
- 25.1
- Anschlagkette
- 25.2
- Anschlagkette
- 25.3
- Anschlagkette
- 28
- Haken
- 30
- Längeneinstellvorrichtung
- 31
- Gehäuse
- 32
- Antriebsrad
- 33
- Lastdruckbremse
- 34
- Lastrad
- 34A
- Kettengliedkammer
- 35
- Getriebe
- 37
- Antriebswelle
- 39
- Klinkenscheibe
- 41
- Gewinde
- 45
- Gliederkette
- 65
- Schraubendruckfeder
- 72
- Zahnrad
- FH
- Hebekraft
- F
- Last
1. Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last (F), umfassend ein starr ausgebildetes
Tragelement (10) und mindestens zwei an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem
herab sich erstreckende Zugstränge (11, 12, 13), deren untere Enden zur Befestigung
an jeweils unterschiedlichen Lastangriffspunkten (11A, 12A, 13A) an der Last (F) ausgebildet
sind, wobei Bestandteil mindestens eines Zugstrangs (11) eine sich zwischen einem
oberen Verbindungspunkt (21) und einem unteren Verbindungspunkt (22) erstreckende
Längeneinstellvorrichtung (30) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Längeneinstellvorrichtung (30) ein an dem oberen Verbindungspunkt (21) gelenkig
befestigtes Gehäuse (31) und eine in dem Gehäuse (31) drehbar gelagerte Antriebswelle
(37) aufweist, entlang der ein Antriebsrad (32), eine Lastdruckbremse (33), ein Lastrad
(34) und ein Getriebe (35), welches die Antriebswelle (37) mit dem Lastrad (34) koppelt,
angeordnet sind, dass das Lastrad (34) über seinen Umfang mit Kettengliedkammern (34A)
für die einzelnen Kettenglieder einer um das Lastrad (34) geführten Anschlagkette
(25.1) versehen ist, und dass die Anschlagkette (25.1) mit einem ihrer Enden an dem
unteren Verbindungspunkt (22) befestigt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auch an jedem der weiteren Zugstränge (12, 13) zumindest ein Längsabschnitt des Zugstrangs
durch eine Anschlagkette (25.2, 25.3) gebildet wird.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch insgesamt zwei an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende
Zugstränge, deren untere Enden an einander abgewandten Lastangriffspunkten (11A, 12A,
13A) an der Last (F) befestigbar sind, wobei nur einer der zwei Zugstränge mit der
Längeneinstellvorrichtung (30) versehen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch insgesamt drei an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende
Zugstränge, wobei das untere Ende des ersten Zugstrangs (11) einerseits, und die unteren
Enden des zweiten und dritten Zugstrangs (12, 13) andererseits an einander abgewandten
Lastangriffspunkten (11A bzw. 12A, 13A) an der Last (F) befestigbar sind, wobei nur
einer oder nur zwei der drei Zugstränge mit der Längeneinstellvorrichtung (30) versehen
ist/sind.
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch insgesamt vier an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende
Zugstränge, wobei die unteren Enden des ersten und zweiten Zugstrangs einerseits,
und die unteren Enden des dritten und vierten Zugstrangs andererseits an einander
abgewandten Lastangriffspunkten an der Last (F) befestigbar sind, wobei nur entweder
der erste oder der zweite Zugstrang und zugleich entweder der dritte oder der vierte
Zugstrang mit der Längeneinstellvorrichtung (30) versehen sind.
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine über das Antriebsrad (32) geführte Rundgliederkette (45) zum manuellen Drehen
des Antriebsrads (32).