(19)
(11) EP 4 095 083 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.11.2022  Patentblatt  2022/48

(21) Anmeldenummer: 22174419.6

(22) Anmeldetag:  19.05.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66C 1/12(2006.01)
B66C 1/10(2006.01)
B66D 3/16(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B66D 3/16; B66C 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 26.05.2021 DE 102021113489

(71) Anmelder: Heinrich de Fries GmbH
40235 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Uebel, Katharina Maria
    40235 Düsseldorf (DE)

(74) Vertreter: Janke Scholl Patentanwälte PartG mbB 
Homberger Straße 5
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)

   


(54) ANORDNUNG ZUM AUSRICHTEN EINER ANGEHOBENEN LAST


(57) Die Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last (F), umfasst ein starr ausgebildetes Tragelement (10) und mindestens zwei an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge (11, 12, 13), deren untere Enden zur Befestigung an jeweils unterschiedlichen Lastangriffspunkten (11A, 12A, 13A) an der Last (F) ausgebildet sind. Bestandteil mindestens eines Zugstrangs (11) ist eine sich zwischen einem oberen Verbindungspunkt (21) und einem unteren Verbindungspunkt (22) erstreckende Längeneinstellvorrichtung (30). Die Längeneinstellvorrichtung (30) weist ein an dem oberen Verbindungspunkt (21) gelenkig befestigtes Gehäuse (31) und eine in dem Gehäuse (31) drehbar gelagerte Antriebswelle (37) auf, entlang der ein Antriebsrad, eine Lastdruckbremse, ein Lastrad und ein Getriebe, welches die Antriebswelle mit dem Lastrad koppelt, angeordnet sind. Das Lastrad ist über seinen Umfang mit Kettengliedkammern für die einzelnen Kettenglieder einer um das Lastrad geführten Anschlagkette (25.1) versehen. Die Anschlagkette (25.1) ist mit einem ihrer Enden an dem unteren Verbindungspunkt (22) befestigt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Die Montage vor allem schwerer und groß dimensionierter Bauteile kann oft nur unter Einsatz spezieller Anlagen erfolgen, an denen die Bauteile aufgehängt sind. Dabei besteht oft die Notwendigkeit, das bereits angehobene Bauteil zusätzlich auszurichten. Ein Beispiel sind hier Brückenabschnitte, welche in ein teilweise errichtetes Brückenbauwerk noch eingesetzt, d.h. eingefügt werden müssen und welche hierzu zunächst exakt allgemein oder in alle Richtungen auszurichten sind. Dies erfolgt unter Einsatz einer Anordnung aus einem starren Träger und daran befestigten, von dem Träger herab sich erstreckenden Zugsträngen. Die unteren Enden der Zugstränge sind lösbar an jeweils unterschiedlichen Lastangriffspunkten der anzuhebenden Last befestigt, z. B. an den vier Eckpunkten eines im Grundriss rechteckigen Bauteils.

[0003] Die einzelnen Zugstränge setzen sich überwiegend aus entsprechend stark dimensionierten Seilen oder Ketten oder aus einer Kombination von teils Seilen und teils Ketten zusammen. Werden Ketten verwendet, so verlangen verschiedene europäische Sicherheitsvorschriften für derartige Einsatzzwecke speziell gestaltete und normierte Ketten, z. B. sogenannte Anschlagketten. Für das Ausrichten der Last sind Bestandteil zumindest einzelner der Zugstränge zusätzliche Längeneinstellvorrichtungen, die sich zwischen einem oberen Verbindungspunkt und einem unteren Verbindungspunkt des betreffenden Zugstrangs erstrecken. Als Längeneinstellvorrichtungen dienen häufig längenverstellbare Gewindestangen, da diese preiswert sind und sich einfach in den jeweiligen Zugstrang integrieren lassen. Ihre Bedienung kann allerdings schwierig sein und, vor allem in sensiblen Ausrichtsituationen, auch relativ zeitaufwändig.

[0004] Mit der Erfindung angestrebt wird eine verbesserte technische Lösung für Situationen, in denen Lasten vor allem schwere und groß dimensionierte Lasten, während ihres angehobenen Zustandes schnell und zugleich sensibel ausgerichtet werden müssen.

[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen.

[0006] Die Anordnung umfasst einen starr ausgebildeten Träger und mindestens zwei an dem Träger befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge. Die unteren Enden der Zugstränge sind zur Befestigung an jeweils unterschiedlichen Lastangriffspunkten an der Last ausgebildet. Bestandteil mindestens eines der Zugstränge ist eine sich zwischen einem oberen Verbindungspunkt und einem unteren Verbindungspunkt erstreckende Längeneinstellvorrichtung. Die Längeneinstellvorrichtung weist ein an dem oberen Verbindungspunkt gelenkig befestigtes Gehäuse und eine in dem Gehäuse drehbar gelagerte Antriebswelle auf, entlang der ein Antriebsrad, eine Lastdruckbremse, ein Lastrad und ein Getriebe, welches die Antriebswelle mit dem Lastrad koppelt, angeordnet sind. Das Lastrad ist über seinen Umfang mit Kettengliedkammern für die einzelnen Kettenglieder einer um das Lastrad geführten Rundgliederkette versehen, wobei diese Rundgliederkette vom speziellen Bautyp einer Anschlagkette ist. Die Anschlagkette ist mit einem ihrer Enden zugfest an dem unteren Verbindungspunkt des Zugstrangs befestigt.

[0007] Aus Sicherheitsgründen sollte die über das Lastrad geführte Anschlagkette eine Mindestlänge zwischen dem Lastrad und der Befestigung ihres unteren Kettenendes an dem unteren Verbindungspunkt aufweisen. Diese Mindestlänge ist abhängig von der Lastsituation und der Materialstärke der Anschlagkette und sollte z. B. zwischen 1,5 m und 3 m betragen.

[0008] Geschaffen wird damit eine technische Lösung für Situationen, in denen Lasten und vor allem schwere und groß dimensionierte Lasten während ihres angehobenen Zustandes sicher, schnell und zugleich sensibel ausgerichtet werden müssen. Von Bedeutung ist dies in Situationen, in denen es z. B. um eine exakte allgemeine oder in alle Richtungen Ausrichtung der Last vor deren millimetergenauem Einpassen in eine bereits vorhandene Baukonstruktion geht.

[0009] Gemäß einer Ausgestaltung der Anordnung wird auch an jedem der weiteren Zugstränge zumindest ein Längsabschnitt des betreffenden Zugstrangs durch eine Kette vom Bautyp einer Anschlagkette gebildet. Die Mindestlänge, die diese normierten Anschlagketten aufweisen müssen, ist häufig durch die zu beachtenden Sicherheitsbestimmungen vorgegeben.

[0010] Die Anzahl der Zugstränge kann je nach der Lastsituation und insbesondere der Geometrien und Abmessungen der anzuhebenden Last unterschiedlich sein. Je nach Lastsituation wird die Anzahl der Zugstränge im Regelfall zwischen zwei und vier betragen. Bei besonders schweren Lasten kann es jedoch auch notwendig werden, diese z. B. an sechs einzelnen Zugsträngen aufzuhängen. In allen diesen Fällen kann durch die zu beachtenden Sicherheitsvorschriften vorgegeben sein, dass an jedem der Zugstränge zumindest ein Längsabschnitt durch eine Kette von dem Bautyp einer Anschlagkette gebildet wird, und dass ferner eine bestimmte Mindestlänge der Anschlagkette beachtet wird.

[0011] So verwendet eine erste mögliche Ausführungsform insgesamt zwei an dem Träger befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, deren untere Enden an einander abgewandten Lastangriffspunkten an der Last befestigbar sind, wobei es in diesem Fall zum exakten Ausrichten der Last bereits ausreichend ist, wenn nur einer der zwei Zugstränge mit der Längeneinstellvorrichtung versehen ist.

[0012] Eine andere Ausführungsform verwendet insgesamt drei an dem Träger befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, wobei das untere Ende des ersten Zugstrangs einerseits, und die unteren Enden des zweiten und dritten Zugstrangs andererseits an einander abgewandten Lastangriffspunkten an der Last befestigbar sind. In diesem Fall ist es ausreichend, wenn nur einer oder nur zwei der drei Zugstränge mit der Längeneinstellvorrichtung versehen ist/sind.

[0013] Eine weitere Ausführungsform verwendet insgesamt vier an dem Träger befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, wobei die unteren Enden des ersten und zweiten Zugstrangs einerseits, und die unteren Enden des dritten und vierten Zugstrangs andererseits an einander abgewandten Lastangriffspunkten an der Last befestigbar sind. In diesem Fall ist es ausreichend, wenn nur entweder der erste oder der zweite Zugstrang und zugleich entweder der dritte oder der vierte Zugstrang mit der Längeneinstellvorrichtung versehen sind.

[0014] Der Antrieb der Längeneinstellvorrichtung, um deren wirksame Länge zu verlängern oder zu verkürzen, kann entweder manuell erfolgen oder motorisch mittels z. B. eines Elektromotors. Hinsichtlich des hier bevorzugten manuellen Antriebs wird mit einer Ausgestaltung eine über das Antriebsrad geführte, einfache Rundgliederkette zum manuellen Bedienen des Antriebsrads vorgeschlagen.

[0015] Der entscheidende Aspekt der hier beschriebenen Anordnung besteht darin, dass ein Hebezeug in der Ausgestaltung als ein Stirnrad-Flaschenzug (Stirnradzug) oder ein Hebelzug mit integrierter Ratschenfunktion (Ratschzug) als Anschlagmittel verwendet bzw. eingesetzt wird. Von besonderer Bedeutung ist dabei die zugbelastete Kette. Diese ist nicht die in Stirnrad-Kettenzügen übliche, einfache Zuggliederkette, sondern sie ist von dem Bautyp der sogenannten Anschlagkette. Anschlagketten sind normierte Bauteile, die zum Beispiel in den deutschen Industrienormen DIN EN 818-1 bis DIN EN 818-6 spezifiziert sind.

[0016] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung verschiedener Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Darin zeigen:
Fig. 1
in einer perspektivischen Ansicht eine aus mehreren und hier drei Zugsträngen bestehende Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last;
Fig. 2
in einem Schnitt eine in einem der Zugstränge der Anordnung verwendete Längeneinstellvorrichtung.


[0017] Bei der Montage großer Bauteile, welche sich oft nur mit Hilfe spezieller Anlagen anheben lassen, ist es oft notwendig, die bereits angehobene Last F, z. B. ein einzufügendes Segment einer Brückenkonstruktion, zusätzlich auszurichten. Dies erfolgt unter Einsatz der hier beschriebenen Anordnung aus einem starren Tragelement 10 und daran befestigten, von dem Tragelement 10 herab sich erstreckender Zugstränge 11, 12, 13. Deren untere Enden sind lösbar an Lastangriffspunkten der Last F befestigt, z. B. hier an drei Eckpunkten oder an den vier Eckpunkten einer im Grundriss rechteckigen Last. Die einzelnen Zugstränge 11, 12, 13 setzen sich überwiegend aus entsprechend stark dimensionierten Seilen oder Ketten oder aus einer Kombination von teils Seilen und teils Ketten zusammen.

[0018] Das Anheben der Last F unter Aufwenden der Hebekraft FH erfolgt zum Beispiel mit Hilfe eines Hubmittels, über die sich von dem zentralen Tragelement 10 schräg nach unten erstreckenden Zugstränge, beim Ausführungsbeispiel drei Zugstränge 11, 12, 13. Deren untere Enden sind ausgebildet, an jeweils unterschiedlichen Lastangriffspunkten 11A, 12A, 13A an der Last F befestigt zu werden, z. B. durch Einhängen mittels lösbarer Haken. Die oberen Enden aller Zugstränge 11, 12, 13 sind in Öffnungen in dem starr ausgebildeten Tragelement 10 eingehängt, das seinerseits von oben her durch das Hubmittel anhebbar ist.

[0019] Im Fall der hier bevorzugten, zentralen Anordnung des gemeinsamen Tragelements 10 sollten alle Zugstränge 11, 12, 13 in etwa dieselbe Länge aufweisen.

[0020] Die angehobene Last F ist sehr sensibel hinsichtlich ihrer exakten Ausrichtung, z.B. hinsichtlich ihrer exakten Nivellierung zur Horizontalen. Zur Ausrichtung ist es erforderlich, die wirksame Länge einzelner Zugstränge exakt einzustellen, um so zu der gewünschten Nivellierung der Last F zu gelangen. Zu diesem Zweck ist Bestandteil mindestens eines der Zugstränge 11, 12, 13 eine Längeneinstellvorrichtung, 30, welche sich zwischen einem oberen Verbindungspunkt 21, welcher Bestandteil des betreffenden Zugstrangs ist, und einem unteren Verbindungspunkt 22, welcher ebenfalls Bestandteil dieses Zugstrangs ist, erstreckt.

[0021] Die Längeneinstellvorrichtung 30 wird durch ein Hebezeug in der Ausgestaltung entweder als Stirnrad-Flaschenzug oder als Hebelzug (Ratschzug) gebildet. Ein solcher Stirnnrad-Flaschenzug ist in seiner Grundbauart zum Beispiel in der EP 0 018 127 B1, und ein solcher Hebelzug mit integrierter Ratschenfunktion (Ratschzug) ist in seiner Grundbauart z. B. in der DE 33 23 110 A1 näher beschrieben.

[0022] Durch den Stirnrad-Flaschenzug bzw. alternativ den Hebelzug (Ratschzug) ist eine aus ovalen Kettengliedern gebildete Kette 25.1 derart hindurchgeführt, dass sich durch das Betätigen des Hebezeugs die Länge des aus einem Gehäuse 31 der Längeneinstellvorrichtung 30 herausführenden Kettenabschnitts der Kette, und damit die Gesamtlänge der Längeneinstellvorrichtung 30 feinfühlig verändern lässt.

[0023] Von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit und vor allem arbeitstechnische Sicherheit ist die in der Längeneinstellvorrichtung 30 verwendete Kette. Diese ist nicht die in Stirnradzügen und Hebelzügen übliche, einfache Zuggliederkette, sondern sie ist von dem Bautyp der Anschlagkette 25.1. Anschlagketten 25.1 sind normierte Bauteile und sind in den deutschen Industrienormen DIN EN 818-1 bis DIN EN 818-6 spezifiziert. Bei der Anordnung nach Fig. 1 wird also als Längeneinstellvorrichtung 30 ein Hebezeug in der Ausgestaltung als ein Stirnrad-Flaschenzug (Stirnradzug) oder ein Hebelzug mit integrierter Ratschenfunktion (Ratschzug) als Anschlagmittel verwendet.

[0024] Oben an dem Gehäuse 31 der Längeneinstellvorrichtung 30 ist ein hoch belastbarer Haken 28 befestigt. Der Haken 28 kann gegenüber dem Gehäuse 31 drehbar gelagert sein. Mit dem Haken 28 ist das Gehäuse 31 in den oberen Verbindungspunkt 21 des Zugstrangs 11 in Stranglängsrichtung starr eingehängt.

[0025] Das Gehäuse 31 nimmt in axialer Anordnung hintereinander und quer zur Längserstreckung des Zugstrangs 11 ein Antriebsrad 32, eine Lastdruckbremse 33, ein Lastrad 34 und ein Getriebe 35 auf. Das Antriebsrad 32 ist an einem Ende einer sich quer zu dem Zugstrang 11 erstreckenden Antriebswelle 37 vorgesehen. Die Antriebswelle 37 ist zentral angeordnet und durchsetzt die Lastdruckbremse 33 und das Lastrad 34. Das Antriebsrad 32 ist über die Antriebswelle 37 mit dem am anderen Ende der Antriebswelle 37 befindlichen, auf das Lastrad 34 abtreibenden Getriebe 35 koppelbar. Das Getriebe 35 ist z. B. als Planetengetriebe ausgebildet.

[0026] Das Lastrad 34 ist, gleichmäßig über seinen Umfang verteilt, mit Kettengliedkammern 34A zur formschlüssigen Aufnahme der einzelnen Kettenglieder der Anschlagkette 25.1 versehen. Dabei umschlingt die Anschlagkette 25.1 das Lastrad 34 über einen Umschlingungswinkel von ca. 180 °. Die Form der Kettengliedkammern 34A ist auf die spezielle Geometrie der ovalen Kettenglieder der Anschlagkette 25.1 abgestimmt.

[0027] Die Anschlagkette 25.1 ist an ihrem lastseitigen Ende mit einem Ring versehen, der den unteren Verbindungspunkt 22 bildet. Auch dieser durch Schmieden hergestellte Ring erfüllt die Spezifikation eines Anschlagmittels und ist zum Beispiel in den deutschen Industrienormen DIN EN 1677-1 bis DIN EN 1677-6 näher spezifiziert

[0028] Das lastfreie andere Ende der Anschlagkette 25.1 kann entweder frei aus dem Gehäuse 31 herabhängen, oder in einer Kettenbox aufgefangen sein.

[0029] Die Lastdruckbremse 33 kann dazu ausgebildet sein, mittels Reibschluss oder mittels Formschluss zu arbeiten, oder durch eine Kombination aus Reibschluss und Formschluss. Vorzugsweise setzt sich die Lastdruckbremse 33 aus einer Klinkenscheibe 39, beidseitig der Klinkenscheibe 39 angeordneten Friktionsscheiben sowie Sperrklinken zusammen. Die Sperrklinken sind schwenkbar am Gehäuse 31 gelagert und liegen unter Federdruck an Sperrzähnen der Klinkenscheibe 39 an. Die beiden Friktionsscheiben treten einmal mit der Klinkenscheibe 39, und zum anderen mit einer an der Antriebswelle 37 festgelegten Druckscheibe bzw. mit dem Antriebsrad 32 in eine reibschlüssige Verbindung.

[0030] Aufgabe der Lastdruckbremse 33 ist, den an dem Stirnrad-Flaschenzug oder alternativ an einem Hebelzug (Ratschzug) jeweils wirkenden Zug zu halten bzw. zu blockieren, wenn das Antriebsrad 32 stillsteht. In diesem Fall ist das Antriebsrad 32 über die Friktionsscheiben und die Klinkenscheibe 39 an die Druckscheibe gedrückt und die Sperrklinken liegen blockierend in den Aussparungen am Umfang der Klinkenscheibe 39.

[0031] Die Antriebswelle 37 ist an dem das Antriebsrad 32 in Form eines Kettenrads für eine Gliederkette 45 tragenden Ende mit einem Gewinde 41 versehen, in das ein Gegengewinde an dem Antriebsrad 32 greift. Eine Schraubendruckfeder 65 beaufschlagt das Antriebsrad 32 in Richtung zu der Lastdruckbremse 33. Eine Platte des Gehäuses 31 dient zusammen mit einer im parallelen Abstand angeordneten weiteren Platte der drehbaren Lagerung des als Kettenrad für die Anschlagkette 25.1 ausgebildeten Lastrads 34. Die Antriebswelle 37 greift mit einem gezahnten Endabschnitt in ein Zahnrad 72 des Getriebes 35. Das Zahnrad 72 kämmt mit Zahnritzeln als Bestandteil von zwei Zahnrädern des Getriebes.

[0032] Zur Verkürzung jenes Zugstrangs 11, 12, 13, dessen Bestandteil die Längeneinstellvorrichtung 30 ist, wird durch Ziehen an der über das Antriebsrad 32 führenden Gliederkette 45 das Antriebsrad 32 im Uhrzeigersinn gedreht. Da sich das Antriebsrad 32 zunächst frei gegenüber der Antriebswelle 37 drehen kann, erfolgt zunächst eine Relativverdrehung des Antriebsrads 32 zur Antriebswelle 37, die aber dann endet, so dass ab dann die Antriebswelle 37 im Uhrzeigersinn dreht. Es erfolgt somit eine direkte Drehmomentübertragung vom Antriebsrad 32 über die Antriebswelle 37 und das Getriebe 35 auf das Lastrad 34.

[0033] Aufgrund eines rechtsgängigen Gewindes zwischen Bremsscheibe und Antriebswelle 37 hebt sich bei der Drehung des Antriebsrads 32 im Uhrzeigersinn die Bremsscheibe der Lastdruckbremse 33 von der Friktionsscheibe ab. Die wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 wird also ohne Bremswirkung verkürzt. Wird aber das Antriebsrad 32 zum Stillstand gebracht, bewirkt die Last am Lastrad 34 dessen Drehen gegen den Uhrzeigersinn, wodurch die Antriebswelle 37 dreht. Aufgrund dessen wird die Bremsscheibe gegen die Friktionsscheibe gezogen. Die erreichte wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 wird also fixiert.

[0034] Soll hingegen die wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 vergrößert werden, wird das Antriebsrad 32 durch umgekehrtes Ziehen an der Gliederkette 45 gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Erst nach einem vorbestimmten Leerdrehwinkel kommt es zu einer Mitnahme, so dass sich die Bremsscheibe in Axialrichtung der Antriebswelle 37 verlagert und von der Friktionsscheibe abgehoben wird. Der am Lastrad 34 wirkende Zug in der Anschlagkette 25.1 bewirkt eine Relativverdrehung der Antriebswelle 37 zum Antriebsrad 32, wodurch die Bremsscheibe gegen die Friktionsscheibe gezogen wird.

[0035] Durch händisches Ziehen an der Gliederkette 45 in die eine Richtung wird also die wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 vergrößert und durch Ziehen in die andere Richtung wird die wirksame Länge der Längeneinstellvorrichtung 30 verkürzt, um so die Gesamtlänge des betreffenden Zugstrangs 11 zu verändern, und damit die Höhenlage der Last F.

Bezugszeichenliste



[0036] 
10
Tragelement
11
Zugstrang
11A
unterer Lastangriffspunkt
12
Zugstrang
12A
unterer Lastangriffspunkt
13
Zugstrang
13A
unterer Lastangriffspunkt
21
oberer Verbindungspunkt der Längeneinstellvorrichtung
22
unterer Verbindungspunkt der Längeneinstellvorrichtung
25.1
Anschlagkette
25.2
Anschlagkette
25.3
Anschlagkette
28
Haken
30
Längeneinstellvorrichtung
31
Gehäuse
32
Antriebsrad
33
Lastdruckbremse
34
Lastrad
34A
Kettengliedkammer
35
Getriebe
37
Antriebswelle
39
Klinkenscheibe
41
Gewinde
45
Gliederkette
65
Schraubendruckfeder
72
Zahnrad
FH
Hebekraft
F
Last



Ansprüche

1. Anordnung zum Ausrichten einer angehobenen Last (F), umfassend ein starr ausgebildetes Tragelement (10) und mindestens zwei an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge (11, 12, 13), deren untere Enden zur Befestigung an jeweils unterschiedlichen Lastangriffspunkten (11A, 12A, 13A) an der Last (F) ausgebildet sind, wobei Bestandteil mindestens eines Zugstrangs (11) eine sich zwischen einem oberen Verbindungspunkt (21) und einem unteren Verbindungspunkt (22) erstreckende Längeneinstellvorrichtung (30) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Längeneinstellvorrichtung (30) ein an dem oberen Verbindungspunkt (21) gelenkig befestigtes Gehäuse (31) und eine in dem Gehäuse (31) drehbar gelagerte Antriebswelle (37) aufweist, entlang der ein Antriebsrad (32), eine Lastdruckbremse (33), ein Lastrad (34) und ein Getriebe (35), welches die Antriebswelle (37) mit dem Lastrad (34) koppelt, angeordnet sind, dass das Lastrad (34) über seinen Umfang mit Kettengliedkammern (34A) für die einzelnen Kettenglieder einer um das Lastrad (34) geführten Anschlagkette (25.1) versehen ist, und dass die Anschlagkette (25.1) mit einem ihrer Enden an dem unteren Verbindungspunkt (22) befestigt ist.
 
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auch an jedem der weiteren Zugstränge (12, 13) zumindest ein Längsabschnitt des Zugstrangs durch eine Anschlagkette (25.2, 25.3) gebildet wird.
 
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch insgesamt zwei an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, deren untere Enden an einander abgewandten Lastangriffspunkten (11A, 12A, 13A) an der Last (F) befestigbar sind, wobei nur einer der zwei Zugstränge mit der Längeneinstellvorrichtung (30) versehen ist.
 
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch insgesamt drei an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, wobei das untere Ende des ersten Zugstrangs (11) einerseits, und die unteren Enden des zweiten und dritten Zugstrangs (12, 13) andererseits an einander abgewandten Lastangriffspunkten (11A bzw. 12A, 13A) an der Last (F) befestigbar sind, wobei nur einer oder nur zwei der drei Zugstränge mit der Längeneinstellvorrichtung (30) versehen ist/sind.
 
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch insgesamt vier an dem Tragelement (10) befestigte und von diesem herab sich erstreckende Zugstränge, wobei die unteren Enden des ersten und zweiten Zugstrangs einerseits, und die unteren Enden des dritten und vierten Zugstrangs andererseits an einander abgewandten Lastangriffspunkten an der Last (F) befestigbar sind, wobei nur entweder der erste oder der zweite Zugstrang und zugleich entweder der dritte oder der vierte Zugstrang mit der Längeneinstellvorrichtung (30) versehen sind.
 
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine über das Antriebsrad (32) geführte Rundgliederkette (45) zum manuellen Drehen des Antriebsrads (32).
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente