[0001] Platinen für den Einsatz in Strickvorrichtungen beziehungsweise in Strickmaschinen
sind seit vielen Jahrzehnten bekannt. Neben den Platinen weisen Strickvorrichtungen
üblicherweise eine Vielzahl an Nadeln, zumindest einen Nadelträger - meistens einen
Strickzylinder - und zumindest einen Platinenträger auf. Die Platinen für den Einsatz
in Strickmaschinen weisen Maschenbildungsmittel auf, die im Strickbetrieb mit dem
Garn in Verbindung stehen. Eine Abschlagkante und eine Niederhaltekante sind Beispiele
für solche Maschenbildungsmittel. Üblicherweise erfüllen die Platinen in Strickmaschinen
im Wesentlichen zwei Aufgaben: zum einen dienen sie mit ihrer Abschlagkante zur Ausformung
der Maschenlänge, wenn sich die Nadeln in ihre tiefste (eingezogene) Position - die
Abschlagposition - bewegen und zum anderen halten sie die erzeugte Maschenware mit
ihrer Niederhaltekante nieder, wenn sich die Nadeln in ihre höchste (ausgetriebene)
Position - die Niederhalteposition - bewegen. Je nach Gestalt der Strickvorrichtung
ist es aber auch denkbar, dass Platinen nur eine dieser beiden Aufgaben erfüllen.
Um den unterschiedlichen Aufgaben gerecht zu werden, vollführt jede Platine eine Platinenbewegung
in ihrer Platinenlängsrichtung, die auf die Nadelbewegungen abgestimmt ist. Die Nadelbewegungen
verlaufen in Nadellängsrichtung, die üblicherweise senkrecht zur Platinenlängsrichtung
steht. Die Richtung der Nadelbewegungen kann mit der Platinenlängsrichtung aber auch
einen Winkel einschließen, der kleiner oder größer als 90 Grad ist. Die Platinen sind
dabei üblicherweise in Nuten aufgenommen, die an der Oberseite des Nadelträgers und
der Oberseite des Platinenträgers angeordnet sind und in Platinenlängsrichtung verlaufen.
Jene Nuten sind in Platinenbreitenrichtung üblicherweise durch Nutwände voneinander
beabstandet. Bei dem zuvor beschriebenen Abschlagen und Niederhalten erfährt die Platine
weiterhin Kräfte, die in ihrer Platinenhöhenrichtung, die senkrecht zur Platinenlängsrichtung
verläuft, wirken. Beim Niederhalten wirkt diese Kraft nach oben in positive Platinenhöhenrichtung
und beim Abschlagen nach unten in negative Platinenhöhenrichtung. In der Folge wird
dadurch in Platinenhöhenrichtung eine ungewollte Höhenbewegung der Platine verursacht,
die je nach Richtung der wirkenden Kraft ihr Vorzeichen ändert. Dies bringt die nachfolgenden
Nachteile mit sich: zwischen Platine und Strickzylinder entsteht bei der Höhenbewegung
nach oben ein Spalt, in dem sich Schmutz ansammeln kann. Einerseits erhöht sich dadurch
der Leistungsbedarf der Strickmaschine, andererseits entsteht dadurch mehr Verschleiß.
Durch die Höhenbewegung nach unten wird ebenfalls der Verschleiß im Kontaktbereich
zwischen Platine und Strickzylinder erhöht. Weiterhin ergeben sich durch die wirkenden
Kräfte in Platinenhöhenrichtung und durch den erhöhten Verschleiß Schwankungen in
der Lage der Platinen in Platinenhöhenrichtung, die zu Ungleichmäßigkeiten in der
erzeugten Maschenware führen können. Die Ungleichmäßigkeiten sind häufig an Streifen
in der Maschenware - den Platinenstreifen - erkennbar. Bei üblichen Platinen, die
sowohl eine Niederhaltekante als auch eine Abschlagkante aufweisen, wird die erzeugte
Maschenware mit einer einstellbaren Abzugskraft über die Abschlagkante der Platine
in Platinenhöhenrichtung nach unten abgezogen. Dabei wirkt durch Kontakt mit der Maschenware
eine in Platinenhöhenrichtung nach unten weisende Kraft auf die Platinen, welche den
Platinenbewegungen in Platinenhöhenrichtung entgegenwirkt. Im Stand der Technik sind
Strickvorrichtungen bekannt, die über eine zusätzliche Vorrichtung die Abzugsrichtung
der Maschenware und somit auch die von der Maschenware durch den Warenabzug auf die
Platine nach unten ausgeübte Kraft verändern können. Ein Beispiel für eine derartige
Vorrichtung ist ein Stoffableitring, der in seiner Höhe verstellt werden kann, um
die Warenabzugsrichtung zu verändern. Bei Maschenwaren, die mit einer vergleichsweise
kleinen Abzugskraft abgezogen werden, kann es trotz der vom Warenabzug auf die Platine
ausgeübten Kraft zu Platinenbewegungen in Platinenhöhenrichtung kommen, die zu Ungleichmäßigkeiten
- vor allem Platinenstreifen - in der Maschenware führen.
[0002] Die
DE2154323A1 zeigt eine Vorrichtung zur Maschenbildung auf Rundstrickmaschinen mit einer Platine
und einem Rundstrickzylinder. In der Figur 1 der
DE2154323A1 ist zu erkennen, dass die Platine einen unteren Schenkel (#13) aufweist, der in einer
Ringführung (#12) geführt wird, damit die Platine sich nicht in einer Richtung senkrecht
zur Platinenbewegung von dem Rundstrickzylinder oder einem mit dem Rundstrickzylinder
verbundenen Platinenträger "abheben" kann. Eine Platine mit einem derartigen Schenkel,
der dazu geeignet ist, in Ringführungen einzugreifen, ist zum Beispiel auch aus der
GB349443 bekannt. Bei solchen Platinen hat sich jedoch gezeigt, dass insbesondere mit zunehmender
Betriebsdauer häufig Platinenstreifen in der erzeugten Maschenware auftreten.
[0003] Die
EP1057914B1 zeigt eine Rundstrickmaschine, welche die Platinenbewegung in Platinenhöhenrichtung
durch ein Beschränkungselement beschränken soll. Hierzu ist das Beschränkungselement
in einem Aufnahmeabschnitt des Strickzylinders derart angeordnet, dass es in Platinenhöhenrichtung
unbeweglich ist. Die Platinen können sich relativ zu dem Beschränkungselement und
dem Strickzylinder in horizontaler Richtung bewegen, wobei das Beschränkungselement
in Platinenhöhenrichtung formschlüssig in die Platinen eingreift und ein Gleitkontakt
zwischen dem Beschränkungselement und den Platinen besteht. Durch den formschlüssigen
Eingriff soll die Bewegung der Platinen in Platinenhöhenrichtung beschränkt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass es bei einer Platine bzw. einem Stricksystem mit
den vorgenannten Merkmalen noch immer zu Ungleichmäßigkeit in der Maschenware kommt.
Diese Ungleichmäßigkeiten steigern sich sogar noch mit dem Alter des Stricksystems.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Platine für Strickmaschinen und
ein Stricksystem anzugeben, die es ermöglichen, über die gesamte Lebensdauer einer
Strickmaschine eine Maschenware mit gleichmäßigem Maschenbild zu erzeugen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die Ansprüche 1, 8 und 15. Eine Platine für den Einsatz
in einer Strickmaschine umfasst einen Schaft, der sich vorwiegend in einer Platinenlängsrichtung
erstreckt, wobei der Schaft an seinem in seiner Platinenlängsrichtung vorderen Ende
zumindest ein Maschenbildungsmittel aufweist, das im Strickbetrieb mit dem Garn in
Berührung steht und das an der Maschenbildung teilnimmt, wobei der Schaft zumindest
eine Grundgleitfläche aufweist, und wobei diese Grundgleitfläche in der Platinenlängsrichtung
und der quer zur Platinenlängsrichtung verlaufenden Platinenbreitenrichtung des Schaftes
verläuft, und die Ausdehnung des Schaftes in seiner quer zur Platinenlängs- und Platinenbreitenrichtung
verlaufenden Platinenhöhenrichtung nach unten begrenzt und derart beschaffen ist,
dass die Platine im Strickbetrieb auf ihr gleiten kann. Die Grundgleitfläche begrenzt
die Ausdehnung des Schaftes zumindest in einem sich in Längsrichtung erstreckenden
Abschnitt des Schaftes in seiner quer zur Platinenlängs- und Platinenbreitenrichtung
verlaufenden Platinenhöhenrichtung. Zusätzlich umfasst die Platine ein erstes Teilelement
eines Wirkungspaares zum Ausüben einer Kraft, die in der Platinenhöhenrichtung wirkt,
wobei das Wirkungspaar vorzugsweise zumindest ein Federelement umfasst. Die ausübbare
Kraft wirkt in Platinenhöhenrichtung nach unten auf die Platine. Die von dem Wirkungspaar
ausübbare Kraft kann auch Richtungsanteile in Platinenlängsrichtung und/oder Platinenbreitenrichtung
der Platine haben. Bevorzugterweise ist der Betrag des Kraftanteils in Platinenhöhenrichtung
größer als der Kraftanteil in Platinenlängs- und Platinenbreitenrichtung. Mit der
ausübbaren Kraft des Wirkungspaares kann die Platine in einer Strickvorrichtung in
Platinenhöhenrichtung vorgespannt werden. Auf diese Weise können in Platinenhöhenrichtung
nach oben wirkende Maschenbildungskräfte, die im Strickverfahren zum Beispiel beim
Niederhalten von Maschen an einer Niederhaltekante der Platine wirken, ausgeglichen
werden, um ungewollte vertikale Platinenbewegungen in Platinenhöhenrichtung nach oben
zu reduzieren oder komplett zu verhindern. Neben dem ersten Teilelement umfasst das
Wirkungspaar vorteilhafterweise ein zweites Teilelement, mit dem das erste Teilelement
funktional - zum Beispiel durch Kontakt - zusammenwirkt, um die Kraft auszuüben. In
einer Strickvorrichtung kann dieses zweite Teilelement vorteilhafterweise Bestandteil
eines Nadelträgers, eines Kammringes, eines Platinenträgers - zum Beispiel ein Platinenring
- oder eines Platinenschlosses sein, bzw dieses zweite Teilelement kann am Platinenträger,
Platinenring oder Platinenschloss befestigt sein. Wie in bekannten Strickverfahren
greift die Platine in der Regel mit einem Antriebsfuß in ein Platinenschloss und wird
von diesem Platinenschloss zu einer für Platinen üblichen Strickbewegung angetrieben,
bei der sich die Platine alternierend entlang der Platinenlängsrichtung bewegt. Dies
bedeutet im Umkehrschluss auch, dass ein Teil des Platinenschlosses in die Platine
eingreift. Es sind auch Strickvorrichtungen bekannt, bei denen das Platinenschloss
zwischen dem Antriebsfuß und einem Austriebsbereich der Platine in die Platine eingreift.
Der Antriebsfuß kann dann während der Strickbewegung in Platinenlängsrichtung nur
mit einer seiner in Platinenlängsrichtung weisenden Flächen mit dem Platinenschloss
in Kontakt stehen. Auch das ist im Sinne dieser Patentanmeldung als ein Eingreifen
des Antriebsfußes in das Platinenschloss zu verstehen. Dabei wird auch das erste Teilelement
des Wirkungspaares mitbewegt, welches Bestandteil der Platine ist. Das Wirkungspaar
kann vorteilhafterweise je nach Position der Platine in ihrer Strickbewegung auf unterschiedliche
Weise miteinander zusammenwirken: zum Beispiel kann die von dem Wirkungspaar ausübbare
Kraft mit der alternierenden Strickbewegung auch alternierend zu- und/oder abnehmen.
Der vorliegenden Erfindung kommt auch zugute, dass sich ein Spiel, das sich bei Strickvorrichtungen
des Standes der Technik zwangsläufig nach langer Betriebsdauer ergibt und das Ungleichmäßigkeit
bzw. Platinenstreifen in der erzeugten Maschenware verstärkt mit den erfindungsgemäßen
Maßnahmen ausgleichen bzw. beseitigen lässt. In einem solchen System wird sich mit
laufender Betriebsdauer im Bereich der Gleitkontakte durch Verschleiß zwangsläufig
ein Spiel ergeben. Dieses Spiel kann in der erzeugten Maschenware zu Ungleichmäßigkeiten,
beziehungsweise Platinenstreifen führen.
[0006] Es ist besonders vorteilhaft, wenn die von dem Wirkungspaar ausübbare Kraft mit zunehmendem
Austrieb der Platine in Platinenlängsrichtung (also in Richtung auf den Nadelträger)
ebenfalls zunimmt. Vorteilhafterweise ist die ausübbare Kraft in der Phase der Strickbewegung
maximal, in der die Platine am weitesten in Platinenlängsrichtung in Richtung auf
ihr vorderes Ende (also in Richtung auf den Nadelträger) ausgetrieben ist. Vorteilhafterweise
ist dies die Phase, in welcher die Stricknadel in einer üblichen Strickvorrichtung
eine in ihrer Nadellängsrichtung nach vorne in Richtung auf ihr Maschenbildungsmittel
gerichtete Strickbewegung vollführt und die Masche aus dem Haken der Stricknadel heraus
über den Backen und die Zunge der Stricknadel hinweg auf den Nadelschaft gleitet.
Die Masche wird also niedergehalten und die Platine befindet sich dabei in ihrer Niederhalteposition.
[0007] Aus den zuletzt genannten vorteilhaften Eigenschaften des Wirkungspaares in Bezug
auf seine Kraftbereitstellung geht bereits hervor, dass es auch vorteilhaft ist, wenn
die Kraft zumindest während einer nennenswerten Phase der Strickbewegung (zum Beispiel
während die Platine niederhält oder während zumindest 20 % eines Strickzyklus) wirkt.
[0008] Zumindest eines der Teilelemente kann vorteilhafterweise ein Federelement sein, das
in Platinenhöhenrichtung (zum Beispiel durch Biegung) elastisch verformbar ist und
dadurch in Platinenhöhenrichtung die ausübbare Kraft des Wirkungspaares in Form einer
Federkraft bereitstellen kann. Vorteilhafterweise wird ein solches Federelement während
der Strickbewegung je nach Stellung der Platine während ihrer Strickbewegung unterschiedlich
stark elastisch verformt, um den Betrag der ausübbaren Kraft während der Strickbewegung
zu verändern. Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Federelement im Strickbetrieb
maximal auf 50% seiner Längserstreckung mit einem zweiten Teilelement in Kontakt steht.
Sowohl das erste Teilelement als auch das zweite Teilelement können ein Federelement
sein. Vorteilhafterweise ist eines der Teilelemente eine Kontaktfläche, die im Wesentlichen
starr - also nicht federnd - ist, und mit dem Federelement zusammenwirkt. Zum Beispiel
kann sich das Federelement an der Kontaktfläche abstützen. Eine derartige Kontaktfläche
kann zum Beispiel eine Teilfläche einer Ringführung, eine Teilfläche eines Nadelträgers,
eine Teilfläche eines Schloßteils, oder eine Teilfläche eines Platinenträgers sein.
Vorteilhafterweise ist die Kontaktfläche dabei derart angeordnet, dass das Federelement
während der Strickbewegung der Platine in Platinenlängsrichtung gegen die Kontaktfläche
gedrückt und zu einer elastischen Verformung in Platinenhöhenrichtung gezwungen wird.
Die hierfür benötigte Antriebskraft in Richtung der Strickbewegung der Platine wird
über das Platinenschloss auf die Platine ausgeübt. In einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das erste Teilelement ein Federelement einer Platine und das zweite Teilelement
eine Kontaktfläche einer Strickvorrichtung. In einer alternativen Ausführungsform
ist das erste Teilelement eine Kontaktfläche einer Platine und das zweite Teilelement
ein Federelement, das der Strickvorrichtung zugeordnet ist. Weitere Vorteile ergeben
sich, wenn sowohl das erste Teilelement als auch das zweite Teilelement Federelemente
sind. Vorteilhafterweise wirkt das erste Teilelement und/oder das zweite Teilelement
des Wirkungspaares (selektiv) nur auf eine Platine. Das erste Teilelement oder das
zweite Teilelement kann jedoch auch derart gestaltet sein, dass es mit einer Vielzahl
von Platinen der Strickvorrichtung zeitgleich in funktioneller Verbindung steht. Das
Wirkungspaar übt die Kraft zumindest während einer Phase der Strickbewegung vorzugsweise
dauerhaft aus, wobei der Betrag der Kraft sich ändern kann. Das Wirkungspaar kann
auch dann eine Kraft auf die Platine ausüben, wenn der Platinenschaft ideal in Richtung
der Strickbewegung ausgerichtet ist. Im Strickbetrieb kann es bei üblichen Platinen
zu Platinenbewegungen kommen, bei denen die Platine sich mit ihrem Antriebsfuß und/oder
einem zwischen ihrem Antriebsfuß und einem Austriebsbereich angeordneten Teilbereich
des Schaftes kurzzeitig in Platinenhöhenrichtung an dem Platinenschloss abstützt.
Dabei wirkt zwischen dem Antriebsfuß und dem Platinenschloss kurzzeitig eine Kraft
in Platinenhöhenrichtung. Die Kombination aus einem Antriebsfuß oder diesem Teilbereich
des Schaftes einer Platine mit einem Platinenschloss ist jedoch kein Wirkungspaar
im Sinne dieser Patentanmeldung, weil diese Kombinationen erst bei einer ungewollten
vertikalen Platinenbewegung in Platinenhöhenrichtung eine Kraft in Platinenhöhenrichtung
ausüben und somit die Entstehung von Platinenstreifen in der erzeugten Maschenware
nicht verhindern können. Weiterhin ist das erste Teilelement des Wirkungspaares kein
maschenbildender Bereich der Platine - also kein Bereich der Platine, der während
der Maschenbildung mit dem Garn in Kontakt steht. Vielmehr ist das erste Teilelement
des Wirkungspaares ein Merkmal, welches die Platine zusätzlich zu den üblichen maschenbildenden
Bereichen einer Platine aufweist, um in Wechselwirkung mit dem zweiten Teilelement
des Wirkungspaares eine Kraft auf die Platine auszuüben, die den auftretenden Maschenbildungskräften
in den maschenbildenden Bereichen der Platine entgegenwirken kann. Das Wirkungspaar
kann zum Beispiel einen Magneten oder einen elektrisch gesteuerten Aktuator (zum Beispiel
einen Piezoaktuator, einen elektromagnetischen Aktuator oder einen Pneumatik-Aktuator)
umfassen. Es ist vorteilhaft, wenn die Platine und das erste Teilelement einstückig
sind - die Platine und das erste Teilelement bestehen also aus einem Teil. Sie können
hierzu zum Beispiel als ein Teil aus einem Blech ausgetanzt werden. Weitere Vorteile
ergeben sich, wenn das erste Teilelement an die Platine gefügt ist - die Platine und
das erste Teilelement sind also zunächst voneinander getrennte Bauteile, die durch
ein Fügeverfahren - vorzugsweise unlösbar - miteinander verbunden sind. Das erste
Teilelement kann dann umformend - zum Beispiel durch Verstemmen -, durch Kleben, Schweißen
oder Löten an die Platine gefügt werden. Vorteilhafterweise ist das erste Teilelement
formschlüssig mit der übrigen Platine verbunden. Hierzu umfasst das erste Teilelement
vorteilhafterweise eine Kupplung, die formschlüssig in eine Kupplungsstelle der Platine
eingreift. Die Kupplungsstelle ist vorteilhafterweise eine Ausnehmung im Schaft der
Platine, deren Kontur in der von der Platinenlängenrichtung und Platinenhöhenrichtung
aufgespannten Ebene der Kontur der Kupplung des ersten Teilelementes entspricht und
den Schaft in Platinenbreitenrichtung durchdringt. Mit der von dem Wirkungspaar ausübbaren
Kraft kann Maschenbildungskräften, die im Strickprozess auf die Platine wirken und
die zu einem ungleichmäßigen Maschenbild führen können, entgegengewirkt werden.
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich wenn die Platine einen Austriebsbereich umfasst, der
das Maschenbildungsmittel und das vordere Ende des Schaftes umfasst, der 10-50 %,
bevorzugt jedoch 25-40 % der Längsausdehnung des Schaftes umfasst, und der das erste
Teilelement des Wirkungspaares enthält. Der Austriebsbereich ist der Teil der Platine,
der während des Strickbetriebs in Längsrichtung auf das Maschenbildungswerkzeug hin
aus dem Platinenträger auskragt. Während des Strickbetriebs wirken an der Platine
an Maschenbildungsmitteln - zum Beispiel einer Niederhaltekante - Maschenbildungskräfte
in Platinenhöhenrichtung, die im Wesentlichen beim Niederhalten oder Abschlagen an
Maschenbildungsmitteln wirken. Die von dem Wirkungspaar ausübbare Kraft kann diesen
Maschenbildungskräften entgegenwirken. Sind sowohl die Maschenbildungsmittel als auch
das erste Teilelement des Wirkungspaares im Austriebsbereich angeordnet, ergeben sich
kurze Kraftübertragungswege innerhalb der Platine, die besonders vorteilhaft sind.
[0010] Es ist eine vorteilhafte Alternative, wenn das erste Teilelement - vorzugsweise ein
Federelement - an einem hinteren Ende des Schaftes, das dem vorderen Ende des Schaftes
in Platinenlängsrichtung entgegengesetzt ist, angeordnet ist. Vorteilhafterweise überlappt
das erste Teilelement in Platinenlängsrichtung zumindest teilweise mit dem Schaft
und weist zumindest einen Teilbereich auf, der in Platinenhöhenrichtung von dem Schaft
beabstandet ist. Wenn das erste Teilelement an dem hinteren Ende des Schaftes angeordnet
ist, kann es im Strickbetrieb vorteilhaft mit einem Teilbereich eines Platinenträgers
in Kontakt stehen, wobei dieser Teilbereich des Platinenträgers das zweite Teilelement
des Wirkungspaares sein kann. Insbesondere kann das erste Teilelement ein Federelement
sein, das an dem hinteren Ende des Schaftes angeordnet ist und sich an einer Kontaktfläche
abstützt, um sich elastisch zu verformen. Die Kontaktfläche kann Bestandteil des Platinenträgers
sein und das zweite Teilelement des Wirkungspaares bilden. Es bietet weiterhin Vorteile,
wenn die Platine einen Antriebsfuß, der an dem hinteren Ende des Schaftes angeordnet
ist und den angrenzenden Bereich des Schaftes in Platinenhöhenrichtung nach oben überragt,
aufweist und das erste Teilelement - vorzugsweise ein Federelement - in Platinenlängsrichtung
zwischen dem Antriebsfuß und dem Austriebsbereich angeordnet ist. Vorteilhafterweise
ist das erste Teilelement dann am Schaft der Platine angeordnet. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn das erste Teilelement die umliegenden Bereiche des Schaftes in Platinenhöhenrichtung
nach oben überragt. Wenn das erste Teilelement zwischen dem Antriebsfuß und dem Austriebsbereich
angeordnet ist, steht es im Strickbetrieb vorteilhafterweise mit einem Platinenschloss
in Kontakt, wobei das Platinenschloss als zweites Teilelement des Wirkungspaares dienen
kann, um mit dem Wirkungspaar eine Kraft auszuüben.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn die Platine zumindest eine Gleitfläche umfasst, die dem
Austriebsbereich zugeordnet ist, die entlang der Platinenbreiten- und Platinenlängsrichtung
des Schaftes verläuft, und deren Flächennormale in der Platinenhöhenrichtung des Schaftes
in dieselbe Richtung wie die von dem Wirkungspaar auf die Platine ausübbare Kraft
weist. Die Gleitfläche weist also im Wesentlichen in Platinenhöhenrichtung nach unten.
Vorteilhafterweise hat die Flächennormale der Gleitfläche zumindest einen Richtungsanteil,
der in dieselbe Richtung weist, wie die von dem Wirkungspaar auf die Platine ausübbare
Kraft. Vorteilhafterweise ist die Platine in ihrem an die Gleitfläche angrenzenden
Bereich in Platinenhöhenrichtung starr - also nicht elastisch verformbar. Die Gleitfläche
kann so als Auflage dienen, mit der die Platine auf einem Nadelträger - bzw. auf einem
mit dem Nadelträger verbundenen Teil - aufliegt, und eine genaue Positionierung der
Platine in Platinenhöhenrichtung gewährleisten. Vorteilhafterweise kann die zumindest
eine Gleitfläche ein Bestandteil der Grundgleitfläche sein. Die zumindest eine Grundgleitfläche
kann aber auch von der Grundgleitfläche getrennt und in Höhenrichtung von der Grundgleitfläche
beabstandet sein. Vorteilhafterweise umfasst die Platine zumindest zwei Gleitflächen
(z. B. die Grundgleitfläche und eine weitere Gleitfläche), die vozugsweise in Platinenlängs-
und/oder Platinenhöhenrichtung der Platine voneinander beabstandet sind.
[0012] Vorteilhaft ist auch eine Platine, bei der die zumindest eine Gleitfläche zumindest
teilweise - in Platinenlängsrichtung - mit dem ersten Teilelement überlappt. Zumindest
Teilbereiche der Gleitfläche sind also in Platinenlängsrichtung nicht von dem ersten
Teilelement beabstandet. Die Gleitfläche kann aber insbesondere in Platinenhöhenrichtung
von dem ersten Teilelement beabstandet sein. Auf diese Weise ergibt sich eine geringe
mechanische Belastung der Platine und es kann ein dauerhaft gleichmäßiges Maschenbild
sichergestellt werden.
[0013] Weitere Vorteile bietet eine Platine, bei der das zumindest eine Maschenbildungsmittel
eine Niederhaltekante zum Niederhalten des gerade fertiggestellten Gestrickes ist.
Im Strickbetrieb wird eine Masche, die mit einer Stricknadel in Verbindung steht,
mit der Niederhaltekante daran gehindert, dass sie bei der Austriebsbewegung der Stricknadel
in Nadellängsrichtung ebenfalls eine Bewegung in Nadellängsrichtung macht. Sie wird
stattdessen an der Niederhaltekante in einer festen Stellung in Nadellängsrichtung
gehalten - die Masche wird niedergehalten. Dabei gleitet der Schaft der Stricknadel
an der Masche entlang und die Masche "rutscht" auf den Schaft der Stricknadel. Vorteilhafterweise
umfasst die Platine (neben der Niederhaltekante) ein weiteres Maschenbildungsmittel
- vorzugsweise eine Abschlagkante zum Abschlagen des gerade fertiggestellten Gestricks.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Niederhaltekante zusammen mit dem weiteren
Maschenbildungsmittel - vorzugsweise einer Abschlagkante - eine Kehle in der Platine
bildet, wobei die Niederhaltekante die Kehle in Platinenhöhenrichtung nach oben begrenzt
und die Abschlagkante die Kehle in Platinenhöhenrichtung nach unten begrenzt.
[0014] Es ist vorteilhaft, wenn das erste Teilelement ein Federelement ist, das einen Schenkel
umfasst. Dieser kann vorteilhafterweise durch einen Einschnitt in den Schaft gebildet
sein bzw. eine Einbuchtung in den Schaft begrenzen. Dieser Einschnitt weist eine Ausdehnung
in der Platinenlängs- und der Platinenhöhenrichtung der Platine auf. Das Federelement
ist in Platinenhöhenrichtung elastisch nachgiebig, beziehungsweise elastisch verformbar.
Das Federelement erträgt Verformungen auch bei wiederholter und schwingender Belastung.
Vorteilhafterweise ist das Federelement als Biegefeder ausgeführt. Vorteilhafterweise
ist das Federelement eine Blattfeder oder Flachfeder. Besonders vorteilhaft ist ein
Federelement, das in Platinenhöhenrichtung eine Federsteifigkeit von 100 cN/mm bis
400 cN/mm, vorzugsweise jedoch von 200 cN/mm bis 350 cN/mm aufweist. Die Federsteifigkeit
ist dabei so groß, dass mit dem möglichen Federweg eine in Platinenhöhenrichtung weisende
Federkraft von 20 cN bis 100 cN ausgeübt werden kann. Besonders vorteilhaft ist ein
Federelement, das an zumindest einer Stelle seiner Längserstreckung eine größere Höhe
in Platinenhöhenrichtung aufweist als seine Breite in Platinenbreitenrichtung.
[0015] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das erste Teilelement ein Federelement ist und
die Platine ein Begrenzungselement umfasst, das dazu geeignet ist, die elastische
Verformung des Federelementes derart zu begrenzen, dass das Begrenzungselement bei
Erreichen einer maximalen elastischen Verformung des Federelementes an das zweite
Teilelement des Wirkungspaares und/oder das Federelement anschlägt. Das Begrenzungselement
dient als Anschlag und verhindert eine weitere Verformung des Federelementes, wenn
es an das zweite Teilelement oder das Federelement anschlägt. Vorteilhafterweise ist
das Begrenzungselement starr - es ist also nicht nachgiebig wie das Federelement.
Besonders vorteilhaft ist ein Begrenzungselement, das in Platinenhöhenrichtung eine
Steifigkeit aufweist, die mindestens doppelt so groß, vorzugsweise jedoch mindestens
fünfmal so groß, ist wie die Federsteifigkeit des Federelementes in Platinenhöhenrichtung.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Begrenzungselement in Platinenhöhenrichtung
eine Steifigkeit von mindestens 400 cN/mm vorzugsweise jedoch mindestens 1000 cN/mm,
aufweist. Vorteilhafterweise ist das Begrenzungselement ein Arm, der sich im Austriebsbereich
der Platine in Platinenlängsrichtung am vorderen Ende der Platine an den Schaft anschließt.
Vorteilhafterweise überlappt das Federelement in Platinenlängsrichtung mit dem Begrenzungselement.
Ein derartiges Begrenzungselement verhindert eine Überlastung und somit ein Versagen
des Federelementes. Zugleich wird die durch das Wirkungspaar auf die Platine ausübbare
Kraft begrenzt.
[0016] Vorteilhaft ist auch eine Platine, bei der der Schenkel zumindest einen in der Platinenhöhen-
und/oder Platinenbreitenrichtung verjüngten Abschnitt umfasst. Der verjüngte Abschnitt
hat also eine in Platinenhöhenrichtung geringere Höhe und/oder in Platinenbreitenrichtung
geringere Breite als an ihn angrenzende Bereiche des Schenkels. Vorteilhaft ist ein
Schenkel, der in Platinenhöhenrichtung eine geringere Höhe als seine Breite in Platinenbreitenrichtung
aufweist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich in Platinenlängsrichtung nach vorne
ein Führungsbereich an den verjüngten Bereich anschließt, der in Platinenhöhenrichtung
eine größere Höhe aufweist als der verjüngte Abschnitt und der mit dem zweiten Teilelement
des Wirkungspaares - vorzugsweise eine Kontaktfläche eines Nadelträgers oder einer
Ringführung - in Kontakt steht. Weitere Vorteile bietet ein Schenkel, der einen Schmutzkratzer
umfasst, der eine in Platinenlängsrichtung einseitig offene, konkave Ausnehmung aufweist.
Vorteilhaft ist ein Schmutzkratzer, der an zumindest einem Auslauf der konkaven Ausnehmung
eine scharfe Kante aufweist, die einen Winkel von weniger als 30° zu den angrenzenden
Flächen des Schenkels aufweist. Mit dem Schmutzkratzer kann die Ansammlung von Verschmutzungen
- zum Beispiel Faserabrieb - im Betriebsbereich der Platine reduziert werden.
[0017] Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls gelöst durch eine Strickvorrichtung mit
folgenden Merkmalen:
- einem Nadelträger - vorzugsweise ein Strickzylinder -, der zumindest eine Stricknadel
im Strickbetrieb trägt,
- einem Platinenträger - vorzugsweise ein Platinenring -, der zumindest eine Platine,
die im Strickbetrieb mit der zumindest einen Stricknadel zusammenwirkt und deren Schaft
sich im Wesentlichen in einer Platinenlängsrichtung erstreckt, im Strickbetrieb trägt,
und zusätzlich zumindest einem Wirkungspaar, mit dem eine in einer Platinenhöhenrichtung,
die senkrecht zur Platinenlängsrichtung verläuft, nach unten wirkende Kraft auf die
Platine ausübbar ist, wobei das zumindest eine Wirkungspaar zumindest ein erstes Teilelement
- vorzugsweise ein Federelement - und zumindest ein zweites Teilelement umfasst, und
wobei das erste Teilelement und/oder das zweite Teilelement vorzugsweise ein Federelement
ist. Das zumindest eine erste Teilelement ist ein Bestandteil der zumindest einen
Platine und das zumindest eine zweite Teilelement ist ein Bestandteil der übrigen
Strickvorrichtung. Das zweite Teilelement kann also vorteilhafterweise ein Bestandteil
des Nadelträgers, des Platinenträgers oder des Platinenschlosses sein. Ein Platinenschloss
ist in der Regel in einer solchen Strickvorrichtung vorhanden bzw. es ist vorteilhaft
eine jede Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem solchen Platinenschloss
zu versehen. In ein solches Platinenschloss greift die zumindest eine Platine ein.
Das Platinenschloss ist dazu geeignet, die zumindest eine Platine zu einer alternierenden
Strickbewegung in Platinenlängsrichtung anzutreiben.
[0018] Übliche Strickvorrichtungen weisen eine Vielzahl von Platinen auf. Erfindungsgemäß
stehen die ersten Teilelemente der einzelnen Platinen nicht in funktioneller Verbindung
zueinander. Vielmehr ist jeder Platine ein erstes Teilelement zugeordnet, das individuell
mit der ihm zugeordneten Platine zusammenwirkt.
[0019] Vorteilhafterweise weist der Schaft an seinem in seiner Platinenlängsrichtung vorderen
Ende zumindest ein Maschenbildungsmittel auf, das im Strickbetrieb mit dem Garn in
Berührung steht und das an der Maschenbildung teilnimmt. Vorteilhafterweise weist
der Schaft der Platine zumindest eine Grundgleitfläche auf, wobei diese Grundgleitfläche
in der Platinenlängsrichtung und der quer zur Platinenlängsrichtung verlaufenden Platinenbreitenrichtung
des Schaftes verläuft, und die Ausdehnung des Schaftes in seiner quer zur Platinenlängs-
und Platinenbreitenrichtung verlaufenden Platinenhöhenrichtung nach unten begrenzt
und derart beschaffen ist, dass die Platine im Strickbetrieb auf ihr gleiten kann.
Vorteilhafterweise wirkt die von dem Wirkungspaar - also dem ersten Teilelement und
dem zweiten Teilelement - ausübbare Kraft auf einen Austriebsbereich der Platine,
der zumindest ein Maschenbildungsmittel und den vorderen Bereich des Schaftes der
Platine umfasst, der 5-30 %, bevorzugt jedoch 10-20 % der Längsausdehnung des Schaftes
der Platine umfasst. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste Teilelement - vorzugsweise
ein Federelement - mit der Platine verbunden ist oder mit der Platine in Kontakt steht.
Alle in den vorstehenden Abschnitten dieser Patentanmeldung beschriebenen Merkmale
einer Platine sind auch für Platinen der Strickvorrichtung vorteilhaft. Vorteilhafterweise
umfasst der Nadelträger das Gegenelement oder steht mit dem Gegenelement in Verbindung.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Gegenelement an einer Ringführung eines Strickzylinders,
einem Platinenträger oder einem Platinenschloss angeordnet ist.
[0020] Es ist vorteilhaft, wenn das erste Teilelement und/oder das zweite Teilelement eine
Kontaktfläche aufweist, die mit der Platinenlängsrichtung einen Steigungswinkel einschließt.
Die Kontaktfläche steht zumindest während einer Phase der Strickbewegung mit dem Teilelement
des Wirkungspaares in Kontakt, das mit dem Teilelement, welches die Kontaktfläche
umfasst, ein Wirkungspaar bildet. Der Kontakt kann vorteilhafterweise punktförmig,
linienförmig oder ein flächiger Kontakt sein. Insbesondere ein flächiger Kontakt ermöglicht
eine gleichmäßige Belastungsverteilung an den beiden Teilelementen und erhöht somit
die Lebensdauer der Strickvorrichtung. Der Steigungswinkel der Kontaktfläche ist zumindest
an einer Stelle ihrer Längserstreckung in Platinenlängsrichtung größer als 0 Grad.
Vorteilhafterweise weist die Kontaktfläche zumindest eine Teilfläche auf, die mit
der Platinenlängsrichtung einen Steigungswinkel einschließt. In ihren an die Teilfläche
angrenzenden Bereichen kann die Kontaktfläche in Platinenlängsrichtung verlaufen -
also keinen Steigungswinkel mit der Platinenlängsrichtung einschließen. Der Steigungswinkel
kann an unterschiedlichen Stellen der Teilfläche auch unterschiedlich groß sein. Vorteilhafterweise
ist der Steigungswinkel an jeder Stelle der Teilfläche gleich groß. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn der Steigungswinkel der Teilfläche entlang ihrer Längserstreckung in
Platinenlängsrichtung einen Gradienten aufweist - also entlang der Längserstreckung
der Teilfläche (stetig) zu- oder abnimmt. Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die
Kontaktfläche zumindest zwei Teilflächen aufweist, die mit der Platinenlängsrichtung
einen Steigungswinkel einschließen, der größer als 0 Grad ist. In ihren an die Teilflächen
angrenzenden Bereichen - insbesondere in einem in Platinenlängsrichtung zwischen den
zumindest zwei Teilflächen angeordneten Bereich - kann die Kontaktfläche dann vorteilhafterweise
in Platinenlängsrichtung verlaufen - also keinen Steigungswinkel mit der Platinenlängsrichtung
einschließen (der Steigungswinkel ist gleich null). Vorteilhafterweise weist die Kontaktfläche
zumindest zwei Teilflächen auf, die unterschiedlich große Steigungswinkel mit der
Platinenlängsrichtung einschließen. Es ist ebenso vorteilhaft, wenn die in einer von
der Platinenlängs- und Platinenhöhenrichtung aufgespannten L-H-Ebene liegende Schnittkante
der Kontaktfläche (oder zumindest einer Teilfläche der Kontaktfläche), einen konstanten
Radius um eine in Platinenbreitenrichtung verlaufende Mittelachse aufweist. Üblicherweise
führt die Platine in Strickvorrichtungen eine Strickbewegung in Platinenlängsrichtung
aus. Vorteilhafterweise führt zumindest eines der beiden Teilelemente, das mit einer
geneigten Kontaktfläche zusammenwirkt, während der Strickbewegung der Platine eine
Hubbewegung in Platinenhöhenrichtung aus, um während der Strickbewegung dauerhaft
mit der Kontaktfläche in Verbindung zu stehen. Dies ist insbesondere bei Federelementen
von Vorteil, die durch diese Hubbewegung eine Federkraft aufbauen. Vorteilhafterweise
ist die Kontaktfläche eine zumindest abschnittsweise in Platinenhöhenrichtung nach
unten weisende Fläche eines Strickzylinders oder eines Platinenschlosses.
[0021] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Steigungswinkel der Kontaktfläche und/oder
der Teilfläche der Kontaktfläche 0,5 bis 22 Grad, bevorzugterweise jedoch 2 bis 10
Grad beträgt. Die genannten Auswahlbereiche haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen
bei Strickvorrichtungen mit Platinen üblicher Dimensionen.
[0022] Vorteilhafterweise kann die Platine in der Strickvorrichtung während ihrer Strickbewegung
zumindest zwei Stellungen einnehmen, in denen die von dem Wirkungspaar auf die Platine
wirkende Kraft unterschiedlich groß ist. In den zumindest zwei Stellungen ist die
Platine unterschiedlich weit in Platinenlängsrichtung nach vorne ausgetrieben. Vorteilhafterweise
ist die von dem Wirkungspaar auf die Platine wirkende Kraft in einer ersten Stellung
der Platine größer als in einer zweiten Stellung der Platine, wobei die Platine in
der ersten Stellung weiter in Platinenlängsrichtung nach vorne ausgetrieben ist als
in der zweiten Stellung. In Platinenlängsrichtung vorne ist die Richtung, in die auch
das vordere Ende der Platine weist - in einer Strickvorrichtung weist das vordere
Ende der Platine in Richtung auf den Nadelträger. Für den Fall, dass das erste Teilelement
und/oder das zweite Teilelement ein Federelement ist, ist es vorteilhaft, wenn das
Federelement in diesen zumindest zwei Stellungen in Platinenhöhenrichtung unterschiedlich
weit elastisch gebogen ist.
[0023] Vorteilhafterweise beträgt die Kraft in einer Niederhalteposition der Platine 40
cN bis 100 cN, vorzugsweise jedoch 50 cN bis 70 cN, wobei die Platine in der Niederhalteposition
in Platinenlängsrichtung nach vorne in Richtung auf den Nadelträger maximal weit ausgetrieben
ist. In der Niederhalteposition ist die in Platinenhöhenrichtung nach oben wirkende
Maschenbildungskraft die während der Maschenbildung über die Maschenbildungselemente
auf die Platine wirkt üblicherweise am größten. Liegt die Platinenkraft in der Niederhalteposition
im oben genannten Auswahlbereich, wird in dieser Position eine Versatzbewegung der
Platine in Platinenhöhenrichtung nach oben und somit Unregelmäßigkeiten im Maschenbild
verhindert.
[0024] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste Teilelement und/oder das zweite Teilelement
ein Federelement ist, das in der Niederhalteposition der Platine am stärksten elastisch
verformt ist. Bevorzugterweise ist das Federelement in der Niederhalteposition der
Platine am stärksten in Platinenhöhenrichtung elastisch verformt.
[0025] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das zweite Teilelement entweder Bestandteil des
Platinenschlosses ist oder am Platinenschloss angebracht ist. In diesem Fall ist es
besonders vorteilhaft, wenn das erste Teilelement ein Federelement ist, das am Schaft
der Platine in Platinenlängsrichtung zwischen dem Antriebsfuß und dem Austriebsbereich
der Platine angeordnet ist. Es ist vorteilhaft, wenn das zweite Teilelement, das Bestandteil
des Platinenschlosses ist oder am Platinenschloss angebracht ist, eine Kontaktfläche
ist, die zumindest während einer Phase des Strickbetriebs mit dem Federelement in
Kontakt steht, wobei sich das Federelement bei Kontakt mit der Kontaktfläche in Platinenhöhenrichtung
elastisch verformt.
[0026] Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls gelöst durch ein Strickverfahren mit folgenden
Merkmalen:
- zumindest eine Stricknadel führt Strickbewegungen aus, bei denen die Stricknadel sich
(hauptsächlich) alternierend entlang einer Nadellängsrichtung, die sich entlang des
Nadelschaftes erstreckt, bewegt,
- zumindest eine Platine führt Strickbewegungen aus, bei denen die Platine sich (hauptsächlich)
alternierend entlang der Längsrichtung ihres Schaftes - der Platinenlängsrichtung
- bewegt,
wobei zusätzlich die zumindest eine Platine zumindest während einer Phase ihrer Strickbewegung
durch das Zusammenwirken eines ersten Teilelementes und eines zweiten Teilelementes
eines Wirkungspaares mit einer in Platinenhöhenrichtung, die senkrecht zur Platinenlängsrichtung
verläuft, nach unten wirkenden Kraft beaufschlagt wird, wobei das erste Teilelement
und/oder das zweite Teilelement vorzugsweise ein Federelement ist. Das erste Teilelement
und das zweite Teilelement stehen derart miteinander in Verbindung, dass sie ein Wirkungspaar
bilden, mit dem sich eine Kraft ausüben lässt. Die Strickbewegung der Stricknadel
verläuft in Nadellängsrichtung, kann jedoch auch Richtungsanteile in andere Raumrichtungen
aufweisen, die durch eine Verformung der Stricknadel oder Fertigungsungenauigkeiten
verursacht werden. Die Strickbewegung der Platine verläuft in Platinenlängsrichtung,
kann jedoch auch Richtungsanteile in andere Raumrichtungen aufweisen, die durch Verformung
der Platine oder Fertigungsungenauigkeiten verursacht werden. Vorteilhafterweise ist
das zweite Teilelement einem Nadelträger, einem Platinenträger oder einem Platinenschloss
zugeordnet.
[0027] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Kraft zumindest während einer - vorzugsweise
in Richtung auf das zumindest eine Maschenbildungsmittel gerichteten - Phase der Strickbewegung
der Platine steigt. Wenn das erste Teilelement und/oder das zweite Teilelement ein
Federelement ist, wird das Federelement vorteilhafterweise zumindest während dieser
Phase der Strickbewegung der Platine mit zunehmendem Austrieb der Platine zunehmend
stark in Platinenhöhenrichtung elastisch verformt.
[0028] Vorteilhaft ist auch ein Strickverfahren, bei dem das erste Teilelement und/oder
das zweite Teilelement ein Federelement ist, das in Höhenrichtung elastisch ist, und
bei dem das Federelement durch die Strickbewegung der Platine in Platinenlängsrichtung
nach vorne und durch Kontakt mit dem ersten Teilelement oder dem zweiten Teilelement
in Platinenhöhenrichtung derart elastisch verformt wird, dass das Federelement eine
Federkraft in Platinenhöhenrichtung ausübt. Vorteilhafterweise weist ein Teilelement,
das kein Federelement ist, eine Kontaktfläche auf, an der ein Federelement während
der Strickbewegung der Platine entlanggleitet. Vorteilhafterweise steht das Federelement
dauerhaft mit der Kontaktfläche in Kontakt. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die
Kontaktfläche einem Nadelträger - vorzugsweise einem Strickzylinder -, einem Platinenträger
oder einem Platinenschloss zugeordnet ist. In einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das erste Teilelement ein Federelement an der Platine und das zweite Teilelement
eine Kontaktfläche, an der das Federelement während der Strickbewegung der Platine
entlanggleitet. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das erste Teilelement
eine Kontaktfläche an der Platine und das zweite Teilelement ein Federelement, das
während der Strickbewegung der Platine an der Kontaktfläche entlanggleitet. In einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind sowohl das erste Teilelement als auch
das zweite Teilelement Federelemente, die während der Strickbewegung der Platine aneinander
entlanggleiten.
- Fig. 1
- Figur 1 zeigt eine Strickvorrichtung 14 mit einem Nadelträger 15, einer Stricknadel
16, einem Platinenträger 17 und einer Platine 1, wobei die Platine 1 ein Federelement
22 umfasst.
- Fig. 2
- Figur 2 zeigt das Detail A aus Fig. 1: das Gegenkraftelement 18 ist eine am Nadelträger
15 angeordnete Kontaktfläche 31, die einen Steigungswinkel 20 mit der Platinenlängsrichtung
L einschließt.
- Fig. 3
- Figur 3 zeigt einen Nadelträger 15 und eine Platine 1 in deren Austriebsbereich 8
eine Niederhaltekante 3, eine Gleitfläche 9, ein Federelement 22 und ein Begrenzungselement
38 angeordnet sind.
- Fig. 4
- Figur 4 zeigt einen Nadelträger 15 und eine Platine 1 die zusätzlich zu der Platine
1 aus Figur 1 eine Abschlagkante 24 und eine zweite Gleitfläche 9 umfasst.
- Fig. 5
- Figur 5 zeigt eine Platine 1 mit einem Federelement 22, das einen Schenkel 11 mit
einem verjüngten Abschnitt 13 umfasst.
- Fig. 6
- Figur 6 zeigt einen Nadelträger 15 und die Platine 1 aus Figur 5 im Strickbetrieb
zusammen mit dem Nadelträger 15, wobei das Federelement 22 in Platinenhöhenrichtung
H elastisch verformt ist.
- Fig. 7
- Figur 7 zeigt einen Nadelträger 15 und eine Platine 1 mit einem Federelement 22, wobei
das Federelement 22 ein einzelnes Bauteil ist, das formschlüssig mit der Platine 1
verbunden ist.
- Fig. 8
- Figur 8 zeigt eine Platine 1 mit einem Federelement 22, das einen Schmutzkratzer 25
umfasst, und einen Nadelträger 15, der in funktioneller Verbindung zu der Platine
1 steht.
- Fig. 9
- Figur 9 zeigt den Nadelträger 15 aus Fig. 8 mit der Kontaktfläche 31, die eine erste
Teilfläche 43 und eine zweite Teilfläche 44 umfasst.
- Fig. 10
- Figur 10 zeigt eine Strickvorrichtung 14 mit einer Platine 1, die ein Federelement
22 umfasst, das an dem in Längsrichtung L hinteren Ende des Schaftes 2 angeordnet
ist.
- Fig. 11
- Figur 11 zeigt eine Strickvorrichtung 14 mit einer Platine 1, die ein Federelement
22 umfasst, das in Längsrichtung L zwischen einem Antriebsfuß 28 und dem Austriebsbereich
8 angeordnet ist.
[0029] Die Figur 1 zeigt eine Strickvorrichtung 14 mit einem Nadelträger 15, einem Platinenträger
17, einem Platinenschloss 33 und einer Platine 1. Die Platine 1 weist einen Schaft
2 auf, der sich im Wesentlichen in Platinenlängsrichtung L erstreckt und der in einer
Nut 21 des Platinenträgers 17 angeordnet ist. An dem in Platinenlängsrichtung L vorderem
Ende der Platine 1 ist ein Maschenbildungsmittel 3 in Form einer Niederhaltekante
10 und ein erstes Teilelement 6 eines Wirkungspaares in Form eines Federelementes
22 angeordnet. Der Nadelträger 15 trägt eine Stricknadel 16, deren Nadelschaft 23
in Nadellängsrichtung N verläuft. Die Nadellängsrichtung N weist in diesem Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen in Platinenhöhenrichtung H und verläuft somit senkrecht zur Platinenlängsrichtung
L. In anderen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Lehre kann die Nadellängsrichtung
N mit der Platinenlängsrichtung L auch einen Winkel einschließen, der kleiner oder
größer als 90 Grad ist. Die erfindungsgemäße Lehre ist mit allen denkbaren Winkeln
zwischen der Nadellängsrichtung N und der Platinenlängsrichtung L vorteilhaft anwendbar.
Die Platine 1 liegt mit ihrer Grundgleitfläche 4 auf dem Platinenträger 17 auf und
kann angetrieben durch das Platinenschloss 33 während ihrer alternierenden Strickbewegung
in Platinenlängsrichtung L auf dem Platinenträger 17 hin und her gleiten. In der dargestellten
Stellung der Platine 1 befindet sich die Platine 1 in ihrer Niederhalteposition, also
maximal weit in Richtung zum Nadelträger 15 ausgetrieben. Während dieser Strickbewegung
der Platine 1 steht das Federelement 22 mit einem zweiten Teilelement 18 des Wirkungspaares
- in diesem Fall der Kontaktfläche 31 des Nadelträgers 15 - in Kontakt. Die Position
der Platine 1 während ihrer Strickbewegung in Platinenlängsrichtung L relativ zu den
übrigen Bestandteilen der Strickvorrichtung 14 kann mit dem Austrieb 36 näher beschrieben
werden, wobei der Austrieb 36 der Abstand ist, den die Vorderseite 19 der Platine
1 in Platinenlängsrichtung L von der Kante 37 des Platinenträgers 17 hat.
[0030] Die Figur 2 zeigt das Detail A der Figur 1: die Kontaktfläche 31 ist derart um einen
Steigungswinkel 20 zur Platinenlängsrichtung L geneigt, dass das Federelement 22 während
der Strickbewegung der Platine 1 in Platinenlängsrichtung L durch den Kontakt mit
der Kontaktfläche 31 elastisch verformt wird, so dass eine in Platinenhöhenrichtung
H weisende Kraft 7 auf die Platine 1 ausgeübt wird. Die hierfür benötigte in Platinenlängsrichtung
L wirkende Antriebskraft wird von dem Platinenschloss 33 auf die Platine 1 ausgeübt.
Aufgrund des Steigungswinkels 20 der Kontaktfläche 31 wird das Federelement 22 dann
in einer Phase mit zunehmendem Austrieb 36 der Platine 1 zunehmend stark in Platinenhöhenrichtung
H elastisch verformt - folglich übt das Wirkungspaar eine Kraft 7 auf die Platine
1 aus, die mit zunehmendem Austrieb 36 der Platine 1 zunimmt. Die Kraft 7 wirkt an
der Stelle des Kontakts zwischen dem Federelement 22 und der Kontaktfläche 31. Die
Kraft 7 wirkt senkrecht zur Kontaktfläche 31 auf die Platine 1. Die Kraft 7 weist
somit einen in Platinenlängsrichtung L weisenden Längsanteil 26 und einen in Platinenhöhenrichtung
H weisenden Höhenanteil 27 auf, wobei der Höhenanteil 27 größer ist als der Längsanteil
26. Bedingt durch die Kraft 7 wird die Platine 1 in Platinenhöhenrichtung H nach unten
gedrückt, so dass sie mit ihrer Gleitfläche 9 während der Strickbewegung an der Oberseite
des Nadelträgers 15 anliegt.
[0031] Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Nadelträgers 15 und einer Platine
1, deren Schaft 2 sich in Platinenlängsrichtung L erstreckt. An seinem in Platinenlängsrichtung
L vorderen Ende 5 weist der Schaft 2 ein Maschenbildungsmittel 3 in Form einer Niederhaltekante
10 auf. Im Strickbetrieb kann die Platine 1 mit der Niederhaltekante 10 Maschen am
Nadelschaft einer Stricknadel niederhalten, während die Stricknadel eine Strickbewegung
in Nadellängsrichtung nach oben vollführt. In einem Austriebsbereich 8 der Platine
1, der das vordere Ende 5 und die Niederhaltekante 10 umfasst, ist ein erstes Teilelement
6 eines Wirkungspaares in Form eines Federelementes 22 angeordnet. Das Federelement
22 ist in zwei verschiedenen Zuständen dargestellt: die Kontur mit der durchgezogenen
Linie zeigt das Federelement 22 in einem vollständig entlasteten, also nicht verformten,
Zustand. Dies entspricht dem Zustand des Federelements außerhalb einer Strickvorrichtung.
Diese Kontur ist auch dargestellt, als ob sie sich vor dem geschnitten dargestellten
Nadelträger 15 befindet, was natürlich nicht der Fall ist.
[0032] Die Kontur mit der gestrichelten Linie hingegen zeigt das Federelement 22 in derjenigen
Betriebsstellung, in der die Platine den maximal ausgetrieben ist. Damit ist das Federelement
22 in Platinenhöhenrichtung H elastisch verformt. Diesen Zustand - bzw. diese Betriebsstellung
- nimmt das Federelement zumindest während einer Phase der Strickbewegung in einer
Strickvorrichtung ein. Das Federelement 22 ist zusammen mit einem zweiten Teilelement
18 des Wirkungspaares dazu geeignet, eine Kraft 7 auszuüben, die in Platinenhöhenrichtung
H nach unten auf die Platine 1 wirkt. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst das zweite
Teilelement 18 eine Kontaktfläche 31 des Nadelträgers 15, mit der das Federelement
22 während der Strickbewegung in Kontakt steht, und das derart angeordnet ist, dass
das Federelement 22 in Platinenhöhenrichtung H elastisch verformt ist. Die Kontaktfläche
31 weist an ihrem in Platinenlängsrichtung L hinteren Ende (in Richtung auf den Platinenträger)
eine Teilfläche 39 auf, die einen Steigungswinkel mit der Platinenlängsrichtung L
einschließt. Dabei ändert sich dieser Steigungswinkel entlang der Längserstreckung
der Teilfläche 39 in Platinenlängsrichtung L derart, dass die Schnittkante der Teilfläche
39, die in der L-H-Ebene liegt, an jeder Stelle einen gleichbleibenden Radius 40 um
die Mittelachse 41 aufweist - die Schnittkante ist somit teilkreisförmig. Das Begrenzungselement
38 steht in Kontakt mit der Kontaktfläche 31 und verhindert eine weitere Aufwärtsbewegung
der Platine 1 in Platinenhöhenrichtung H, so dass das Federelement 22 nicht über den
in der Fig. 3 dargestellten elastisch verformten Zustand hinaus weiter elastisch verformt
werden kann. Das Begrenzungselement begrenzt also den Verformungsweg des Federelementes
22. Somit ist das Federelement 22 in dem mit gestrichelten Linien dargestellten Zustand
in einem Zustand, in dem es seine maximale Verformung, die es im Betrieb erfährt,
bereits erreicht hat. Aufgrund der elastischen Verformung wird in diesem Fall von
dem Wirkungspaar die Kraft 7 auf die Platine 1 ausgeübt. In dem gestrichelt dargestellten
maximal verformten Zustand des Federelementes 22 ist diese Kraft 7 maximal (größer
als in den anderen Betriebszuständen). An seinem in Platinenlängsrichtung L hinteren
Ende 32 weist der Schaft 2 einen Antriebsfuß 28 auf. Der Antriebsfuß 28 ist im Strickbetrieb
dazu geeignet, mit einem Platinenschloss im Eingriff zu stehen, um die Platine 1 zu
einer Strickbewegung anzutreiben, wobei die Strickbewegung eine alternierende Bewegung
ist, die im Wesentlichen in Platinenlängsrichtung L verläuft. Während dieser Strickbewegung
kann die Platine auf einer Grundgleitfläche 4, die den Schaft in Platinenhöhenrichtung
H nach unten begrenzt, auf einem Platinenträger gleiten. Das Platinenschloss und der
Platinenträger sind zur besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Die Gleitfläche
9 ist Bestandteil der Grundgleitfläche 4 und überlappt in Platinenlängsrichtung L
mit dem Federelement 22. Sie weist in Platinenhöhenrichtung H in die gleiche Richtung,
wie die von dem Wirkungspaar auf die Platine 1 ausübbare Kraft 7. Die Flächennormale
der Gleitfläche 9 weist ebenfalls in diese Richtung.
In einer Strickvorrichtung ist es möglich, die von dem Wirkungspaar ausübbare Kraft
7 durch Kontakt der Gleitfläche 9 mit einem Nadelträger 15 abzustützen.
[0033] Die Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Nadelträgers 15 und einer
Platine 1. Wieder ist das Federelement 22 in zwei verschiedenen Zuständen dargestellt:
die Kontur mit der durchgezogenen Linie (wieder im "Vordergrund" vor dem geschnitten
dargestellten Nadelträger 15) zeigt das Federelement 22 in einem vollständig entlasteten,
also nicht verformten Zustand. Dies entspricht dem Zustand des Federelements außerhalb
einer Strickvorrichtung.
[0034] Die Kontur mit der gestrichelten Linie hingegen zeigt das Federelement 22 in seiner
Betriebsstellung, in der das Federelement 22 in Platinenhöhenrichtung H elastisch
verformt ist. Diesen Zustand nimmt das Federelement zumindest während einer Phase
der Strickbewegung in einer Strickvorrichtung ein. Im Gegensatz zu der Platine 1 aus
Fig. 3 ist die Teilfläche 39 nicht teilkreisförmig, sondern schließt an jeder Stelle
ihrer Längserstreckung in Platinenlängsrichtung L einen gleichbleibend großen Steigungswinkel
mit der Platinenlängsrichtung L ein - die Teilfläche 39 ist also eine ebene Fläche,
die mit der Platinenlängsrichtung L einen Winkel einschließt. Die Platine 1 weist
neben den Merkmalen der Platine 1 aus Fig. 3 zusätzlich ein weiteres Maschenbildungsmittel
3 in Form einer Abschlagkante 24, ein Begrenzungselement 38 und eine andere Gleitfläche
9 auf, die im Austriebsbereich 8 der Platine 1 angeordnet ist. Die Abschlagkante 24
ist im Strickbetrieb dazu geeignet, die erzeugte Maschenware abzuschlagen, damit diese
sich von den Stricknadeln löst. Die Niederhaltekante 10 und die Abschlagkante 24 bilden
zusammen eine Kehle 34, die im Austriebsbereich 8 der Platine 1 angeordnet ist. Die
Gleitfläche 9 liegt auf der Oberseite des Nadelträgers 15 auf und richtet die Platine
1 in ihrem Austriebsbereich 8 in Platinenhöhenrichtung H aus, indem sie aufgrund der
von dem Wirkungspaar 6, 18 auf die Platine 1 ausgeübten Kraft 7 gegen die Oberseite
des Nadelträgers 15 gedrückt wird. Wie auch bei Figur 3 ist das Federelement 22 in
seinem elastisch verformten Zustand gestrichelt dargestellt. In diesem Zustand hat
die elastische Verformung, die während des Strickbetriebs aufgrund der Position der
Platine erreicht werden kann, ihr Maximum erreicht. Das Begrenzungselement 38 schlägt
dabei an der Kontaktfläche 31 (zweites Teilelement 18) an und verhindert somit eine
weitere Verformung des Federelementes 22, die über den dargestellten elastisch verformten
Zustand des Federelementes 22 (gestrichelte Kontur) hinausgeht. Durch das Begrenzungselement
wird eine Überlastung des Federelementes 22 bei kurzzeitig auftretenden Belastungsspitzen,
die auf das Federelement 22 wirken, verhindert. Ohne ein solches Begrenzungselement
38 könnte das Federelement 22 bei zu großen Belastungsspitzen derart plastisch verformt
werden oder gar brechen, dass die gesamte Platine 1 für eine fehlerfreie Fortsetzung
des Strickbetriebes ausgetauscht werden müsste.
[0035] Die Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Platine 1 mit einem Schaft
2, einer Niederhaltekante 10, einer Abschlagkante 24 und einer Grundgleitfläche 4.
Der Austriebsbereich 8 der Platine 1 umfasst eine Gleitfläche 9 und ein erstes Teilelement
6 in Form eines Federelementes 22. Das Federelement 22 umfasst einen Schenkel 11,
der durch einen Einschnitt 12 in den Schaft 2 der Platine 1 gebildet ist. Der Einschnitt
12 erstreckt sich in Platinenlängsrichtung L sowie Platinenhöhenrichtung H und durchdringt
die Platine 1 in Breitenrichtung B vollständig. Der Schenkel 11 umfasst einen verjüngten
Abschnitt 13, in dem der Schenkel 11 in Platinenhöhenrichtung H verjüngt ist. Mit
dem verjüngten Abschnitt 13 kann die Federsteifigkeit des Federelementes 22 derart
reduziert werden, dass sich im Zusammenspiel mit einem zweiten Teilelement 18 des
Wirkungspaares die für den Strickprozess benötigte Federkraft einstellt. Für alle
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lehre kann es ebenso vorteilhaft sein,
wenn der Schenkel 11 in dem verjüngten Abschnitt 13 in Breitenrichtung B verjüngt
ist. In Längsrichtung L nach vorne schließt sich ein Führungsbereich 35 an den verjüngten
Abschnitt 13 an. Der Führungsbereich 35 weist in Platinenhöhenrichtung H eine größere
Höhe auf als der verjüngte Abschnitt 13 und ist in Platinenhöhenrichtung H um das
lichte Maß 42 von der Gleitfläche 9 beabstandet. Der Führungsbereich 35 ist dazu geeignet,
im Strickbetrieb mit Bestandteilen einer Strickvorrichtung - zum Beispiel einem Nadelträger
- in Kontakt zu stehen und das Federelement 22 an einem zweiten Teilelement 18 des
Wirkungspaares - zum Beispiel einer Kontaktfläche - entlangzuführen.
[0036] Zur Verdeutlichung der Funktionsweise ist die Platine 1 aus Fig. 5 in Fig. 6 zusammen
mit einem Nadelträger 15 dargestellt: während der Strickbewegung der Platine in Platinenlängsrichtung
L wird die Platine 1 auf dem Nadelträger 15 hin- und her bewegt. Dabei gleitet die
Platine 1 mit ihrer Gleitfläche 9 auf dem Nadelträger 15. Der Nadelträger 15 umfasst
ein zweites Teilelement 18 mit einer Kontaktfläche 31, die mit dem Federelement 22
der Platine 1 in Kontakt steht. Das zweite Teilelement 18 weist abschnittsweise in
Platinenhöhenrichtung H eine größere Höhe auf, als das lichte Maß 42 (vgl. Fig. 5)
des Einschnitts 12 der Platine 1 in Platinenhöhenrichtung H. Das Federelement 22 wird
daher durch Kontakt mit der Kontaktfläche 31 des Gegenelements 18 in Platinenhöhenrichtung
H während der Strickbewegung der Platine 1 elastisch verformt. Dabei wirkt im Bereich
des Kontakts senkrecht zu der Kontaktfläche 31 eine Kraft 7 auf die Platine 1, welche
die Platine 1 in Platinenhöhenrichtung H nach unten "drückt" und so sicherstellt,
dass die Platine 1 während des Strickbetriebs dauerhaft mit der Gleitfläche 9 auf
der Oberseite des Nadelträgers 15 aufliegt. Ferner umfasst die Kontaktfläche 31 ein
erste Teilfläche 43 und eine zweite Teilfläche 44, die jeweils einen Steigungswinkel
zur Platinenlängsrichtung L einschließen, wobei der erste Steigungswinkel 45 zwischen
der ersten Teilfläche 43 und der Platinenlängsrichtung L größer ist als der zweite
Steigungswinkel 46 zwischen der zweiten Teilfläche 44 und der Platinenlängsrichtung
L. In Platinenlängsrichtung L zwischen ihrer ersten und der zweiten Teilfläche 43,
44 verläuft die Kontaktfläche 31 in Platinenlängsrichtung L. So ergibt sich während
einer Austriebsbewegung der Platine 1 in Platinenlängsrichtung L nach vorne (in Richtung
auf den Nadelträger 15) ein nachfolgend beschriebener Kraftverlauf der Kraft 7: in
einem komplett eingezogenen Zustand der Platine 1 (die Platine ist in ihrer Strickbewegung
maximal weit in Platinenlängsrichtung nach hinten eingezogen) hat die Platine 1 mit
dem Federelement 22 zunächst keinen Kontakt - es wird keine Kraft 7 ausgeübt. Während
der Austriebsbewegung der Platine 1 kommt das Federelement 22 dann mit der ersten
Teilfläche 43 in Kontakt und wird dabei aufgrund des geneigten Verlaufs der ersten
Teilfläche 43 mit dem ersten Steigungswinkels 45 elastisch verformt, so dass von dem
Wirkungspaar bestehend aus der Kontaktfläche 31 und dem Federelement 22 eine Kraft
7 ausgeübt wird, die mit zunehmendem Austrieb der Platine 1 zunimmt, bis das Federelement
22 mit dem zwischen der ersten und der zweiten Teilfläche 43, 44 angeordneten, in
Platinenlängsrichtung L verlaufenden Abschnitt der Kontaktfläche 31 in Kontakt steht.
Während das Federelement 22 mit diesem Abschnitt in Kontakt steht, ist die ausgeübte
Kraft 7 konstant und maximal (Maximalkraft im üblichen Strickbetrieb). Mit fortlaufender
Austriebsbewegung der Platine 1 steht das Federelement 22 dann mit der zweiten Teilfläche
44 in Kontakt und die ausgeübte Kraft 7 nimmt aufgrund deren geneigten Verlaufs mit
dem Steigungswinkel 46 mit zunehmenden Austrieb der Platine 1 wieder ab.
[0037] Die Figur 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Nadelträgers 15 und einer
Platine 1 mit einem Schaft 2, einer Niederhaltekante 10, einer Abschlagkante 24, einer
Grundgleitfläche 4 und einer Gleitfläche 9. Das Kraftelement 6 in Form eines Federelements
22 ist ein Einzelteil, das fügend mit dem Schaft 2 der Platine 1 verbunden ist. Wie
auch in Fig. 3 und Fig. 4 ist das Federelement 22 in zwei verschiedenen Zuständen
dargestellt: die Kontur mit der durchgezogenen Linie zeigt das Federelement 22 (wieder
im "Vordergrund" vor dem geschnitten dargestellten Nadelträger 15) in einem vollständig
entlasteten, also nicht verformten, Zustand. Dies entspricht dem Zustand des Federelements
außerhalb einer Strickvorrichtung. Die Kontur mit der gestrichelten Linie hingegen
zeigt das Federelement 22 in seiner Betriebsstellung, in der das Federelement 22 in
Platinenhöhenrichtung H elastisch verformt ist. Diesen Zustand - bzw. diese Betriebsstellung
- nimmt das Federelement zumindest während einer Phase der Strickbewegung in einer
Strickvorrichtung ein. Das Federelement 22 umfasst eine Kupplung 29, die formschlüssig
in eine Kupplungsstelle 30 des Schaftes 2 eingreift. Die Kupplungsstelle 30 ist eine
Ausnehmung im Schaft 2 der Platine 1, deren Kontur in der von der Platinenlängenrichtung
L und Platinenhöhenrichtung H aufgespannten L-H-Ebene der Kontur der Kupplung 29 des
Federelements 22 entspricht und den Schaft 2 in Platinenbreitenrichtung B durchdringt.
Während des Strickbetriebs gleicht diese Ausführung der Platine 1 in ihren Funktionen
ansonsten der Platine 1 aus Fig. 4. Das Federelement 22 steht mit einer Kontaktfläche
31 des Nadelträgers 15 in Kontakt und bildet mit dieser Kontaktfläche 31 ein Wirkungspaar,
das im Strickbetrieb die in Platinenhöhenrichtung H nach unten weisende Kraft 7 auf
die Platine ausübt. Dabei wird das Federelement 22 elastisch verformt (gestrichelte
Kontur). Im Gegensatz zu der in Fig. 4 dargestellten Platine 1 steht das Begrenzungselement
38 nicht mit der Kontaktfläche 31 in Kontakt. Eine weitere elastische Verformung des
Federelementes 22 über dessen gestrichelt dargestellten elastisch verformten Zustand
ist möglich. Bei weiterer elastischer Verformung des Federelementes 22 würde das Federelement
22 in diesem Ausführungsbeispiel mit Erreichen seines maximal elastisch verformten
Zustands mit seiner Spitze das Begrenzungselement 38 berühren. Durch diese Berührung
würde eine weitere Verformung des Federelementes 22 mit Hilfe des Begrenzungselementes
38 verhindert werden.
[0038] Die Figur 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Platine 1 mit einem Schaft
2, einer Niederhaltekante 10, einer Abschlagkante 24, einer Grundgleitfläche 4, einer
Gleitfläche 9 und einem Federelement 22, das einen Schenkel 11 mit einem verjüngten
Abschnitt 13 umfasst. Wie auch in Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 7 ist das Federelement 22
in zwei verschiedenen Zuständen dargestellt: die Kontur mit der durchgezogenen Linie
zeigt das Federelement 22 in einem vollständig entlasteten, also nicht verformten,
Zustand. Dies entspricht dem Zustand des Federelements außerhalb einer Strickvorrichtung.
Wieder ist das Federelement 22 in diesem Zustand im Vordergrund dargestellt und verdeckt
in dieser Darstellungsweise zum Teil den Nadelträger 15. Die Kontur des Federelementes
22 mit der gestrichelten Linie hingegen zeigt das Federelement 22 in seiner Betriebsstellung,
in der das Federelement 22 in Platinenhöhenrichtung H elastisch verformt ist. Diesen
Zustand - bzw. diese Betriebsstellung - nimmt das Federelement zumindest während einer
Phase der Strickbewegung in einer Strickvorrichtung ein. Das Federelement 22 ist durch
einen Einschnitt 12 in den Schaft 2 der Platine 1 gebildet. An dem Schenkel 11 ist
ein Schmutzkratzer 25 angeordnet, der dazu geeignet ist, im Strickbetrieb Schmutz
- zum Beispiel Faserreste oder Staub - zu lösen, der sich im Bereich des Federelements
22 ansammeln kann. Der Schmutzkratzer ist eine konkave Ausnehmung im Schenkel 11,
die zumindest einen Teil des Schenkels 11 in Längsrichtung L einseitig begrenzt. Der
Schmutzkratzer 25 ist also in Längsrichtung L einseitig offen. Während des Strickbetriebs
gleicht diese Ausführung der Platine 1 in ihrer Funktionsweise ansonsten im Wesentlichen
der Platine 1 aus Fig. 5 und Fig. 6.
[0039] Im Strickbetrieb steht die Platine 1 mit dem Nadelträger 15 in funktioneller Verbindung.
Der Nadelträger 15 aus Fig. 8 ist in Fig. 9 vergrößert und ohne die Platine 1 dargestellt.
Der Nadelträger 15 weist ein zweites Teilelement 18 auf, das eine Kontaktfläche 31
umfasst. Während des Strickbetriebs bildet das Federelement 22 mit der Kontaktfläche
31 ein Wirkungspaar, mit dem eine Kraft 7 auf die Platine 1 ausgeübt werden kann.
Hierzu kann sich das Federelement 22 im Strickbetrieb elastisch verformen - ein derartiger
Zustand, in dem das Federelement 22 mit der Kontaktfläche 31 in Kontakt steht und
elastisch verformt ist, ist in der Figur 8 mit einer gestrichelten Linie dargestellt.
Die Kontaktfläche 31 umfasst eine erste Teilfläche 43 und eine zweite Teilfläche 44,
wobei sich die zweite Teilfläche 44 in Platinenlängsrichtung L in Austriebsrichtung
(von der Platine 1 aus betrachtet in Richtung des Nadelträgers 15) hinter der ersten
Teilfläche 43 anschließt. Die zweite Teilfläche ist in der Darstellung in Fig. 8 hinter
dem Federelement 22 in dessen entlasteten Zustand (Kontur mit der durchgezogenen Linie)
verdeckt dargestellt, wobei die verdeckte Kante der zweiten Teilfläche 44 gestrichelt
dargestellt ist. Die genaue Kontur der zweiten Teilfläche 44 ist jedoch in Figur 9
deutlich dargestellt. Die erste Teilfläche 43 schließt einen ersten Steigungswinkel
45 zu der Platinenlängsrichtung L und die zweite Teilfläche 44 einen zweiten Steigungswinkel
46 zu der Platinenlängsrichtung L ein, wobei der erste Steigungswinkel 45 größer ist
als der zweite Steigungswinkel 46. Auf diese Weise steigt während des Strickbetriebs
die von dem Wirkungspaar ausübbare Kraft 7 zu Beginn der Austriebsbewegung der Platine
1 bei Kontakt des Federelementes 22 mit der ersten Teilfläche 43 zunächst stark an.
Im weiteren Verlauf nimmt die Kraft 7 bei Kontakt des Federelementes 22 mit der zweiten
Teilfläche 44 mit zunehmendem Austrieb der Platine 1 weiter zu. Aufgrund des kleineren
zweiten Steigungswinkels 46 der zweiten Teilfläche 44 nimmt die Kraft 7 aber weniger
stark zu als bei Kontakt mit der ersten Teilfläche 45 (größerer erster Steigungswinkel
45) zu Beginn der Austriebsbewegung. Dadurch wird bereits zu einem frühen Zeitpunkt
der Austriebsbewegung eine möglichst große Kraft 7 aufgebracht, um die Platine 1 während
ihrer Austriebsbewegung zu stabilisieren und genau zu positionieren, ohne aber zu
einem späteren Zeitpunkt der Austriebsbewegung eine unnötig große Kraft 7 zu erzeugen.
[0040] Die Figur 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Strickvorrichtung 14 mit
einem Nadelträger 15, einem Platinenschloss 33 und einem Platinenträger 17, der eine
Platine 1 trägt. Zur besseren Übersichtlichkeit ist die Stricknadel 16 nicht dargestellt.
Die Platine 1 weist einen Schaft 2 auf, der sich im Wesentlichen in Platinenlängsrichtung
L erstreckt und an dessen in Platinenlängsrichtung L vorderen Ende 5 ein Maschenbildungsmittel
3 in Form einer Niederhaltekante 10 angeordnet ist. An seinem dem vorderen Ende 5
in Längsrichtung L entgegengesetzten hinteren Ende 32 weist der Schaft 2 ein erstes
Teilelement 6 eines Wirkungspaares in Form eines Federelementes 22 auf. Das Federelement
22 steht mit einem zweiten Teilelement 18 in Kontakt, das dem Platinenträger 17 zugeordnet
ist. Das Federelement 22 und das zweite Teilelement 18 bilden das Wirkungspaar, mit
dem eine Kraft 7 auf die Platine 1 ausübbar ist. Ähnlich wie bei den zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispielen kann sich das Federelement 22 hierzu im Strickbetrieb elastisch
verformen. Die Gleitfläche 9 ist Bestandteil der Grundgleitfläche 4 und wird von der
Kraft 7 gegen die Oberseite des Platinenträgers 17 gedrückt, so dass die Platine 1
in Platinenhöhenrichtung ausgerichtet ist.
[0041] Die Figur 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Strickvorrichtung 14 mit
einem Nadelträger 15 und einem Platinenträger 17, der eine Platine 1 trägt. Die Platine
1 ist dabei in einer Nut 21 des Platinenträgers 17 angeordnet. Zur besseren Übersichtlichkeit
ist die Stricknadel 16 nicht dargestellt. Die Platine 1 weist einen Austriebsbereich
8 auf, der ein Maschenbildungsmittel 3 in Form einer Niederhaltekante 10 umfasst.
An seinem dem vorderen Ende 5 in Platinenlängsrichtung L entgegengesetzten hinteren
Ende 32 weist der Schaft 2 einen Antriebsfuß 28 auf, der mit einem Platinenschloss
33 der Strickvorrichtung 14 im Eingriff steht. Hierzu überragt der Antriebsfuß 28
den angrenzenden Bereich des Schaftes 2 in Platinenhöhenrichtung H nach oben. Das
Platinenschloss 33 kann die Platine 1 durch Kontakt mit dem Antriebsfuß 28 zu einer
Strickbewegung in Platinenlängsrichtung L antreiben, so dass die Platine 1 mit ihrer
Grundgleitfläche 4 auf dem Platinenträger 17 in Platinenlängsrichtung L hin und her
gleiten kann. In Platinenlängsrichtung L zwischen dem Antriebsfuß 28 und dem Austriebsbereich
8 ist ein erstes Teilelement 6 in Form eines Federelementes 22 am Schaft 2 angeordnet,
das die angrenzenden Bereiche des Schaftes 2 in Platinenhöhenrichtung H nach oben
überragt. Das Federelement 22 steht in Kontakt mit einem zweiten Teilelement 18, das
dem Platinenschloss 33 der Strickvorrichtung 14 zugeordnet ist. Das zweite Teilelement
18 ist dabei derart ausgerichtet, dass das Federelement 22 im Strickbetrieb in Platinenhöhenrichtung
H elastisch verformt wird. Das zweite Teilelement 18 ist in dem Ausführungsbeispiel
eine Kontaktfläche 31, die in Platinenlängsrichtung L eben verläuft und in Platinenhöhenrichtung
H starr ist. Das Federelement 22 und die Kontaktfläche 31 bilden ein Wirkungspaar
mit dem eine Kraft 7 in Platinenhöhenrichtung H nach unten auf die Platine 1 ausgeübt
wird. Die Gleitfläche 9 ist Bestandteil der Grundgleitfläche 4 und wird von der Kraft
7 gegen die Oberseite des Platinenträgers 17 gedrückt, so dass die Platine 1 in Platinenhöhenrichtung
H ausgerichtet ist. In anderen vorteilhaften Ausführungsbeispielen kann die Kontaktfläche
31 mit der Platinenlängsrichtung L einen Steigungswinkel einschließen, der größer
als 0 Grad ist.
| Bezugszeichenliste |
| 1 |
Platine |
| 2 |
Schaft der Platine (1) |
| 3 |
Maschenbildungsmittel |
| 4 |
Grundgleitfläche |
| 5 |
Vorderes Ende des Schaftes (2) |
| 6 |
erstes Teilelement des Wirkungspaares |
| 7 |
Kraft |
| 8 |
Austriebsbereich |
| 9 |
Gleitfläche |
| 10 |
Niederhaltekante |
| 11 |
Schenkel |
| 12 |
Einschnitt in den Schaft (2) |
| 13 |
Verjüngter Abschnitt |
| 14 |
Strickvorrichtung |
| 15 |
Nadelträger |
| 16 |
Stricknadel |
| 17 |
Platinenträger |
| 18 |
zweites Teilelement des Wirkungspaares |
| 19 |
Vorderseite der Platine (1) |
| 20 |
Steigungswinkel |
| 21 |
Nut |
| 22 |
Federelement |
| 23 |
Nadelschaft der Stricknadel (16) |
| 24 |
Abschlagkante |
| 25 |
Schmutzkratzer |
| 26 |
Längsanteil der Kraft (7) |
| 27 |
Höhenanteil der Kraft (7) |
| 28 |
Antriebsfuß der Platine (1) |
| 29 |
Kupplung |
| 30 |
Kupplungs stelle |
| 31 |
Kontaktfläche |
| 32 |
Hinteres Ende des Schaftes (2) |
| 33 |
Platinenschloss |
| 34 |
Kehle |
| 35 |
Führungsbereich |
| 36 |
Austrieb |
| 37 |
Kante des Platinenträgers (17) |
| 38 |
Begrenzungselement |
| 39 |
Teilfläche der Kontaktfläche (31) |
| 40 |
Radius |
| 41 |
Mittelachse |
| 42 |
Lichtes Maß |
| 43 |
Erste Teilfläche der Kontaktfläche 31 |
| 44 |
Zweite Teilfläche der Kontaktfläche 31 |
| 45 |
Erster Steigungswinkel |
| 46 |
Zweiter Steigungswinkel |
| B |
Platinenbreitenrichtung |
| H |
Platinenhöhenrichtung |
| L |
Platinenlängsrichtung |
| N |
Nadellängsrichtung |
1. Platine (1), für den Einsatz in einer Strickmaschine mit folgenden Merkmalen:
• einem Schaft (2), der sich vorwiegend in einer Platinenlängsrichtung (L) erstreckt,
• wobei der Schaft (2) an seinem in seiner Platinenlängsrichtung (L) vorderen Ende
(5) zumindest ein Maschenbildungsmittel (3) aufweist, das im Strickbetrieb mit dem
Garn in Berührung steht und das an der Maschenbildung teilnimmt,
• wobei der Schaft (2) zumindest eine Grundgleitfläche (4) aufweist,
• und wobei diese Grundgleitfläche (4) in der Platinenlängsrichtung (L) und der quer
zur Platinenlängsrichtung (L) verlaufenden Platinenbreitenrichtung (B) des Schaftes
(2) verläuft, und die Ausdehnung des Schaftes (2) in seiner quer zur Platinenlängs-
(L) und Platinenbreitenrichtung (B) verlaufenden Platinenhöhenrichtung (H) nach unten
begrenzt und derart beschaffen ist, dass die Platine (1) im Strickbetrieb auf ihr
gleiten kann
gekennzeichnet, durch
• ein erstes Teilelement (6) eines Wirkungspaares zum Ausüben einer Kraft (7), die
in der Platinenhöhenrichtung (H) der Platine (1) wirkt, wobei das Wirkungspaar vorzugsweise
zumindest ein Federelement (22) umfasst.
2. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
gekennzeichnet durch
• einen Austriebsbereich (8), der das Maschenbildungsmittel (3) und das vordere Ende
(5) des Schaftes (2) umfasst,
• der 10-50 %, bevorzugt jedoch 25-40 % der Längsausdehnung des Schaftes (2) umfasst
• und der das erste Teilelement (6) des Wirkungspaares enthält.
3. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
gekennzeichnet durch
• zumindest eine Gleitfläche (9), die dem Austriebsbereich (8) zugeordnet ist,
• die entlang der Platinenbreiten- (B) und Platinenlängsrichtung (L) des Schaftes
(2) verläuft
• und deren Flächennormale in der Platinenhöhenrichtung (H) des Schaftes (2) in dieselbe
Richtung weist wie die von dem Wirkungspaar ausübbare Kraft (7).
4. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Gleitfläche (9) zumindest teilweise mit dem ersten Teilelement
(6) überlappt.
5. Platine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Maschenbildungsmittel (3) eine Niederhaltekante (10) zum Niederhalten
des gerade fertiggestellten Gestrickes ist.
6. Platine (1) nach einem vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Teilelement (6) ein Federelement (22) ist, das einen Schenkel (11) umfasst,
der durch einen Einschnitt (12) in den Schaft (2) gebildet ist, wobei dieser Einschnitt
(12) eine Ausdehnung in der Platinenlängs- (L) und der Platinenhöhenrichtung (H) der
Platine (1) aufweist.
7. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schenkel (11) zumindest einen in der Platinenhöhen- (H) und/oder Platinenbreitenrichtung
(B) des Schaftes (2) verjüngten Abschnitt (13) umfasst.
8. Strickvorrichtung (14) mit den folgenden Merkmalen:
• einem Nadelträger (15) - vorzugsweise ein Strickzylinder -, der zumindest eine Stricknadel
(16) im Strickbetrieb trägt,
• einem Platinenträger (17) - vorzugsweise ein Platinenring -, der zumindest eine
Platine (1), die im Strickbetrieb mit der zumindest einen Stricknadel (16) zusammenwirkt
und deren Schaft (2) sich im Wesentlichen in einer Platinenlängsrichtung (L) erstreckt,
im Strickbetrieb trägt,
gekennzeichnet durch
• zumindest ein Wirkungspaar, mit dem im Strickbetrieb eine in einer Platinenhöhenrichtung
(H), die senkrecht zur Platinenlängsrichtung (L) verläuft, nach unten wirkende Kraft
(7) auf die Platine (1) ausübbar ist,
• wobei das zumindest eine Wirkungspaar zumindest ein erstes Teilelement (6), das
der Platine (1) zugeordnet ist und zumindest ein zweites Teilelement (18), das einem
der übrigen Elemente der Strickvorrichtung (14) zugeordnet ist, umfasst,
• und wobei das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) vorzugsweise
ein Federelement (22) ist.
9. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) eine Kontaktfläche
(31) aufweist, die mit der Platinenlängsrichtung (L) einen Steigungswinkel (20) einschließt.
10. Strickvorrichtung (14) nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steigungswinkel (20) der Kontaktfläche (31) 0,5 Grad bis 22 Grad, bevorzugterweise
jedoch 2 Grad bis 10 Grad beträgt.
11. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Platine (1) während ihrer Strickbewegung zumindest zwei Stellungen einnehmen kann,
in denen die von dem Wirkungspaar auf die Platine (1) wirkende Kraft (7) unterschiedlich
groß ist.
12. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraft (7) in einer Niederhalteposition der Platine (1) 40 cN bis 100 cN, vorzugsweise
jedoch 50 cN bis 70 cN, beträgt, wobei die Platine (1) in der Niederhalteposition
in Platinenlängsrichtung (L) nach vorne in Richtung auf den Nadelträger (15) maximal
weit ausgetrieben ist.
13. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) ein Federelement (22)
ist, das in der Niederhalteposition der Platine (1) am stärksten elastisch verformt
ist.
14. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
ein Platinenschloss (33), in das die zumindest eine Platine (1) eingreift und das
dazu geeignet ist, die zumindest eine Platine (1) zu einer alternierenden Strickbewegung
in Platinenlängsrichtung (L) anzutreiben,
wobei das zweite Teilelement (18) entweder Bestandteil des Platinenschlosses (33)
ist oder am Platinenschloss (33) angebracht ist.
15. Strickverfahren mit folgenden Merkmalen:
• zumindest eine Stricknadel (16) führt Strickbewegungen aus, bei denen die Stricknadel
(16) sich alternierend entlang einer Nadellängsrichtung (N), die sich entlang des
Nadelschaftes (23) erstreckt, bewegt,
• zumindest eine Platine (1) führt Strickbewegungen aus, bei denen die Platine (1)
sich alternierend entlang der Längsrichtung ihres Schaftes (2) - der Platinenlängsrichtung
(L) - bewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die zumindest eine Platine (1) zumindest während einer Phase ihrer Strickbewegung
durch das Zusammenwirken eines ersten Teilelementes (6) und eines zweiten Teilelementes
(18) eines Wirkungspaares mit einer in Platinenhöhenrichtung (H), die senkrecht zur
Platinenlängsrichtung (L) verläuft, nach unten wirkenden Kraft (7) beaufschlagt wird,
• wobei das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) vorzugsweise
ein Federelement (22) ist.
16. Strickverfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraft (7) zumindest während einer - vorzugsweise in Richtung auf das zumindest
eine Maschenbildungsmittel (3) gerichteten - Phase der Strickbewegung der Platine
(1) steigt.
17. Strickverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) ein Federelement (22)
ist, das in Platinenhöhenrichtung (H) elastisch ist,
und dass das Federelement (22) durch die Strickbewegung der Platine (1) in Platinenlängsrichtung
(L) und durch Kontakt mit dem ersten Teilelement (6) oder dem zweiten Teilelement
(18) in Platinenhöhenrichtung (H) derart elastisch verformt wird, dass das Federelement
(22) eine Federkraft in Platinenhöhenrichtung (H) ausübt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Platine (1), für den Einsatz in einer Strickmaschine mit folgenden Merkmalen:
• einem Schaft (2), der sich vorwiegend in einer Platinenlängsrichtung (L) erstreckt,
• wobei der Schaft (2) an seinem in seiner Platinenlängsrichtung (L) vorderen Ende
(5) zumindest ein Maschenbildungsmittel (3) aufweist, das im Strickbetrieb mit dem
Garn in Berührung steht und das an der Maschenbildung teilnimmt,
• wobei das zumindest eine Maschenbildungsmittel (3) eine Niederhaltekante (10) zum
Niederhalten des gerade fertiggestellten Gestrickes ist,
• wobei der Schaft (2) zumindest eine Grundgleitfläche (4) aufweist,
• wobei diese Grundgleitfläche (4) in der Platinenlängsrichtung (L) und der quer zur
Platinenlängsrichtung (L) verlaufenden Platinenbreitenrichtung (B) des Schaftes (2)
verläuft, und die Ausdehnung des Schaftes (2) in seiner quer zur Platinenlängs- (L)
und Platinenbreitenrichtung (B) verlaufenden Platinenhöhenrichtung (H) nach unten
begrenzt und derart beschaffen ist, dass die Platine (1) im Strickbetrieb auf ihr
gleiten kann,
• und wobei im Strickverfahren beim Niederhalten von Maschen an der Niederhaltekante
(10) der Platine (1) Maschenbildungskräfte wirken, die in Platinenhöhenrichtung (H)
nach oben wirken,
gekennzeichnet, durch
• ein erstes Teilelement (6) eines Wirkungspaares zum Ausüben einer Kraft (7), die
in der Platinenhöhenrichtung (H) der Platine (1) wirkt, wobei das Wirkungspaar vorzugsweise
zumindest ein Federelement (22) umfasst
• und wobei die Platine (1) mit der ausübbaren Kraft (7) des Wirkungspaares in einer
Strickvorrichtung in Platinenhöhenrichtung (H) vorgespannt werden kann, um die Maschenbildungskräfte
auszugleichen.
2. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
gekennzeichnet durch
• einen Austriebsbereich (8), der das Maschenbildungsmittel (3) und das vordere Ende
(5) des Schaftes (2) umfasst,
• der 10-50 %, bevorzugt jedoch 25-40 % der Längsausdehnung des Schaftes (2) umfasst
• und der das erste Teilelement (6) des Wirkungspaares enthält.
3. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
gekennzeichnet durch
• zumindest eine Gleitfläche (9), die dem Austriebsbereich (8) zugeordnet ist,
• die entlang der Platinenbreiten- (B) und Platinenlängsrichtung (L) des Schaftes
(2) verläuft
• und deren Flächennormale in der Platinenhöhenrichtung (H) des Schaftes (2) in dieselbe
Richtung weist wie die von dem Wirkungspaar ausübbare Kraft (7).
4. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Gleitfläche (9) zumindest teilweise mit dem ersten Teilelement
(6) überlappt.
5. Platine (1) nach einem vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Teilelement (6) ein Federelement (22) ist, das einen Schenkel (11) umfasst,
der durch einen Einschnitt (12) in den Schaft (2) gebildet ist, wobei dieser Einschnitt
(12) eine Ausdehnung in der Platinenlängs- (L) und der Platinenhöhenrichtung (H) der
Platine (1) aufweist.
6. Platine (1) nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schenkel (11) zumindest einen in der Platinenhöhen- (H) und/oder Platinenbreitenrichtung
(B) des Schaftes (2) verjüngten Abschnitt (13) umfasst.
7. Strickvorrichtung (14) mit den folgenden Merkmalen:
• einem Nadelträger (15) - vorzugsweise ein Strickzylinder -, der zumindest eine Stricknadel
(16) im Strickbetrieb trägt,
• einem Platinenträger (17) - vorzugsweise ein Platinenring -, der zumindest eine
Platine (1), die im Strickbetrieb mit der zumindest einen Stricknadel (16) zusammenwirkt
und deren Schaft (2) sich im Wesentlichen in einer Platinenlängsrichtung (L) erstreckt,
im Strickbetrieb trägt,
• wobei die Platine einen Schaft (2) umfasst, der sich vorwiegend in einer Platinenlängsrichtung
(L) erstreckt,
• wobei der Schaft (2) an seinem in seiner Platinenlängsrichtung (L) vorderen Ende
(5) zumindest ein Maschenbildungsmittel (3) aufweist, das im Strickbetrieb mit dem
Garn in Berührung steht und das an der Maschenbildung teilnimmt,
• wobei das zumindest eine Maschenbildungsmittel (3) eine Niederhaltekante (10) zum
Niederhalten des gerade fertiggestellten Gestrickes ist,
• und wobei im Strickverfahren beim Niederhalten von Maschen an der Niederhaltekante
(10) der Platine (1) Maschenbildungskräfte wirken, die in Platinenhöhenrichtung (H)
nach oben wirken,
gekennzeichnet durch
• zumindest ein Wirkungspaar, mit dem im Strickbetrieb eine in einer Platinenhöhenrichtung
(H), die senkrecht zur Platinenlängsrichtung (L) verläuft, nach unten wirkende Kraft
(7) auf die Platine (1) ausübbar ist,
• wobei das zumindest eine Wirkungspaar zumindest ein erstes Teilelement (6), das
der Platine (1) zugeordnet ist, und zumindest ein zweites Teilelement (18), das einem
der übrigen Elemente der Strickvorrichtung (14) zugeordnet ist, umfasst,
• wobei das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) vorzugsweise
ein Federelement (22) ist,
• und wobei die Platine (1) mit der ausübbaren Kraft (7) des Wirkungspaares in der
Strickvorrichtung (14) in Platinenhöhenrichtung (H) vorgespannt werden kann, um die
Maschenbildungskräfte auszugleichen.
8. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) eine Kontaktfläche
(31) aufweist, die mit der Platinenlängsrichtung (L) einen Steigungswinkel (20) einschließt,
wobei der Steigungswinkel (20) der Kontaktfläche (31) zumindest an einer Stelle ihrer
Längserstreckung in Platinenlängsrichtung (L) größer als 0 Grad ist.
9. Strickvorrichtung (14) nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steigungswinkel (20) der Kontaktfläche (31) 0,5 Grad bis 22 Grad, bevorzugterweise
jedoch 2 Grad bis 10 Grad beträgt.
10. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Platine (1) während ihrer Strickbewegung zumindest zwei Stellungen einnehmen kann,
in denen die von dem Wirkungspaar auf die Platine (1) wirkende Kraft (7) unterschiedlich
groß ist.
11. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraft (7) in einer Niederhalteposition der Platine (1) 40 cN bis 100 cN, vorzugsweise
jedoch 50 cN bis 70 cN, beträgt, wobei die Platine (1) in der Niederhalteposition
in Platinenlängsrichtung (L) nach vorne in Richtung auf den Nadelträger (15) maximal
weit ausgetrieben ist.
12. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) ein Federelement (22)
ist, das in der Niederhalteposition der Platine (1) am stärksten elastisch verformt
ist.
13. Strickvorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
ein Platinenschloss (33), in das die zumindest eine Platine (1) eingreift und das
dazu geeignet ist, die zumindest eine Platine (1) zu einer alternierenden Strickbewegung
in Platinenlängsrichtung (L) anzutreiben,
wobei das zweite Teilelement (18) entweder Bestandteil des Platinenschlosses (33)
ist oder am Platinenschloss (33) angebracht ist.
14. Strickverfahren mit folgenden Merkmalen:
• zumindest eine Stricknadel (16) führt Strickbewegungen aus, bei denen die Stricknadel
(16) sich alternierend entlang einer Nadellängsrichtung (N), die sich entlang des
Nadelschaftes (23) erstreckt, bewegt,
• zumindest eine Platine (1) führt Strickbewegungen aus, bei denen die Platine (1)
sich alternierend entlang der Längsrichtung ihres Schaftes (2) - der Platinenlängsrichtung
(L) - bewegt,
• wobei der Schaft (2) an seinem in seiner Platinenlängsrichtung (L) vorderen Ende
(5) zumindest ein Maschenbildungsmittel (3) aufweist, das im Strickbetrieb mit dem
Garn in Berührung steht und das an der Maschenbildung teilnimmt,
• wobei das zumindest eine Maschenbildungsmittel (3) eine Niederhaltekante (10) zum
Niederhalten des gerade fertiggestellten Gestrickes ist,
• und wobei beim Niederhalten von Maschen an der Niederhaltekante (10) der Platine
(1) Maschenbildungskräfte wirken, die in Platinenhöhenrichtung (H) nach oben wirken,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die zumindest eine Platine (1) zumindest während einer Phase ihrer Strickbewegung
durch das Zusammenwirken eines ersten Teilelementes (6) und eines zweiten Teilelementes
(18) eines Wirkungspaares mit einer in Platinenhöhenrichtung (H), die senkrecht zur
Platinenlängsrichtung (L) verläuft, nach unten wirkenden Kraft (7) beaufschlagt wird,
• wobei das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) vorzugsweise
ein Federelement (22) ist,
• und wobei die Platine (1) mit der ausgeübten Kraft (7) des Wirkungspaares in der
Strickvorrichtung (14) in Platinenhöhenrichtung (H) vorgespannt wird, um die Maschenbildungskräfte
auszugleichen.
15. Strickverfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraft (7) zumindest während einer - vorzugsweise in Richtung auf das zumindest
eine Maschenbildungsmittel (3) gerichteten - Phase der Strickbewegung der Platine
(1) steigt.
16. Strickverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Teilelement (6) und/oder das zweite Teilelement (18) ein Federelement (22)
ist, das in Platinenhöhenrichtung (H) elastisch ist,
und dass das Federelement (22) durch die Strickbewegung der Platine (1) in Platinenlängsrichtung
(L) und durch Kontakt mit dem ersten Teilelement (6) oder dem zweiten Teilelement
(18) in Platinenhöhenrichtung (H) derart elastisch verformt wird, dass das Federelement
(22) eine Federkraft in Platinenhöhenrichtung (H) ausübt.