[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2021 205 469.2 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Handstopfmaschine zum Verdichten von Gleisschotter.
[0003] Eine Handstopfmaschine zum Verdichten von Gleisschotter ist bekannt aus der
WO 2012/139 687 A1. Die Handstopfmaschine umfasst einen Stopfpickel zum Eindringen in den Gleisschotter,
einen Schwingungserzeuger, einen Verbrennungsmotor zum Drehantreiben des Schwingungserzeugers
und Handgriffe zum Führen der Handstopfmaschine im Betrieb. Zwar wirken zwischen dem
Schwingungserzeuger und den Handgriffen Schwingungsdämpfer. Die auf die Handgriffe
übertragenen Schwingungen sind jedoch nicht vollständig tilgbar und für den Benutzer
belastend. Von dem Verbrennungsmotor erzeugte Lärm- und Abgasemissionen belasten den
Benutzer zusätzlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handstopfmaschine zum Verdichten von
Gleisschotter zu verbessern, insbesondere deren Bedienkomfort zu steigern und die
von ihr ausgehenden Belastungen für den Benutzer zu reduzieren.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Handstopfmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine Handstopfmaschine einen besonders
hohen Bedienkomfort aufweist, wenn entlang einer Wellenachse einer Antriebswelle,
welche den Motor mit dem Schwingungserzeuger verbindet, mindestens ein Handgriff zum
Führen der Handstopfmaschine um mindestens 30 % der Bauhöhe der Handstopfmaschine
oberhalb des Maschinen-Schwerpunkts der Handstopfmaschine angeordnet ist und/oder
um mindestens 15 % der Bauhöhe der Handstopfmaschine oberhalb des Motor-Schwerpunkts
des Motors angeordnet ist. Die Anordnung des mindestens einen Handgriffs oberhalb
des Motor-Schwerpunkts bewirkt, dass der Kopf des Benutzers von dem Lärm und/oder
Schadstoffe erzeugenden Motor besonders weit entfernt gehalten werden kann. Zwar gerät
der Motor durch seine tiefliegende Anordnung näher an den Schwingungserzeuger. Überraschenderweise
wurde jedoch festgestellt, dass der Motor hierdurch nicht zwingend höheren Schwingungsbelastungen
ausgesetzt ist. Vielmehr kann durch die Anordnung näher am Maschinen-Schwerpunkt eine
höhere Inertialdämpfung erzielt werden, wodurch die auf den Motor übertragenen Schwingungen
sogar reduziert sein können.
[0006] Der in Bezug auf den mindestens einen Handgriff niedrigere Maschinen-Schwerpunkt
erleichtert die Führung der Handstopfmaschine. Zum Unterstopfen des Gleisschotters
unter eine Gleisschwelle wird die in den Gleisschotter eindringende Handstopfmaschine
um eine Horizontalachse geschwenkt. Zwar wird eine entsprechende Schwenkbewegung der
Handstopfmaschine aus der vertikalen Orientierung durch einen hohen Maschinen-Schwerpunkt
unterstützt. Es wurde jedoch gefunden, dass die vom Benutzer zu bewegende Masse, und
damit die vom Benutzer insgesamt aufzubringende Energie, durch den niedrigeren Maschinen-Schwerpunkt
reduziert werden kann, wodurch der Benutzer weniger schnell ermüdet. Ferner bietet
der längere Hebelarm gegenüber dem Maschinen-Schwerpunkt eine bessere Kontrolle über
die Handstopfmaschine.
[0007] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Handstopfmaschine besteht darin, dass
die im Betrieb an dem mindestens einen Handgriff vorliegenden Vibrationen und die
damit einhergehenden Belastungen des Benutzers besonders gering sind. Durch die gegenüber
dem mindestens einen Handgriff besonders tiefliegende Anordnung des Maschinen-Schwerpunkts
kann ein Schwingungsknotenpunkt einer durch den Schwingungserzeuger angeregten Starrkörperschwingung
besonders nahe an den mindestens einen Handgriff verlagert werden. An dem mindestens
einen Handgriff ist die resultierende Schwingungsamplitude somit besonders gering.
In Verbindung mit andauernder Vibrationsbeanspruchung stehenden Durchblutungsstörungen
und Muskelerkrankungen kann somit vorgebeugt werden.
[0008] Im Zusammenhang mit Positions- und Abmessungsangaben wird auf die Hauptausrichtung
der Handstopfmaschine im Betrieb Bezug genommen, in welcher die Antriebsachse vertikal
orientiert ist. Der Stopfpickel weist in diesem Betriebszustand in vertikaler Richtung
nach unten. Abstände in Bezug auf den mindestens einen Handgriff bemessen sich, wenn
keine anderen Angaben gemacht sind, zur Oberseite des Handgriffs. Die Wellenachse
ist vorzugsweise koaxial zur Mittellängsachse und/oder zur Vertikalachse der Handstopfmaschine
angeordnet. Unter dem Maschinen-Schwerpunkt wird der Schwerpunkt der Handstopfmaschine
insbesondere in einem einsatzbereiten Zustand der Handstopfmaschine verstanden. In
diesem Zustand ist beispielsweise ein Kraftstofftank des Motors zur Hälfte gefüllt
und ein vorzugsweise austauschbar ausgebildeter Schotterkontaktaufsatz ist an der
Handstopfmaschine angebracht. Unter dem Führen der Handstopfmaschine im Betrieb wird
das Halten und Verlagern der Handstopfmaschine beim Verdichten des Gleisschotters
und/oder das Tragen der Handstopfmaschine zu der zu bearbeitenden Position des Gleisschotters
verstanden.
[0009] Der Begriff "oberhalb" bezeichnet insbesondere die Richtung zu dem mindestens einen
Handgriff hin.
[0010] Die Handgriffeinrichtung weist vorzugsweise mindestens zwei, insbesondere genau zwei
oder mindestens drei, insbesondere mindestens vier, der Handgriffe auf. Vorzugsweise
gelten die in Zusammenhang mit dem mindestens einen Handgriff gemachten Positionsangaben
für sämtliche der Handgriffe. Der mindestens eine Handgriff kann von einer Tragstruktur
gebildet und/oder an dieser angebracht sein. Vorzugsweise umfasst der jeweilige Handgriff
ein schwingungsdämpfendes Material, insbesondere einen Kunststoff und/oder ein gummielastisches
Material. Ein Leistungseinstellelement, insbesondere ein Gashebel, zum Regulieren
der von dem Motor abgegebenen Leistung kann an dem mindestens einen Handgriff angeordnet
sein, insbesondere derart, dass der Benutzer zur Betätigung des Leistungseinstellelements
die Hand nicht von dem Handgriff lösen muss.
[0011] Vorzugsweise umfasst der Stopfpickel einen Aufsatzträger und einen lösbar an dem
Aufsatzträger anbringbaren Schotterkontaktaufsatz. Der durch Kontakt mit dem Gleisschotter
hohen Beanspruchungen ausgesetzte Schotterkontaktaufsatz kann somit einfach ausgewechselt
werden.
[0012] Der Stopfpickel, insbesondere der Aufsatzträger, ist vorzugsweise hohl, insbesondere
rohrförmig, ausgebildet. Der Aufsatzträger kann als Stopfpickelrohr ausgebildet sein.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist der Schwingungserzeuger zumindest abschnittsweise
innerhalb des Stopfpickelrohrs bzw. rohrförmigen Stopfpickels angeordnet. Eine Unwuchtmasse
des Schwingungserzeugers kann vollständig innerhalb des Stopfpickelrohrs angeordnet
sein und/oder entlang einer Richtung senkrecht zu der Wellenachse von dem Stopfpickelrohr
vollständig überlappt sein.
[0013] Der Schwingungserzeuger ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die zur Schwingungsanregung
des Stopfpickels erzeugten Kräfte senkrecht zu der Wellenachse, insbesondere in Horizontalrichtung,
wirken. Die Übertragung senkrecht zu der Wellenachse orientierter Schwingungen auf
den mindestens einen Handgriff und/oder den Motor wird bei der erfindungsgemäßen Handstopfmaschine
besonders stark gehemmt.
[0014] In vertikaler Richtung nacheinander folgend umfasst die Handstopfmaschine vorzugsweise
den mindestens einen Handgriff, den Motor-Schwerpunkt, den Maschinen-Schwerpunkt und
eine Spitze des Stopfpickels. Ein Schwingungsknotenpunkt kann hierdurch entlang der
Wellenachse besonders nahe an dem mindestens einen Handgriff angeordnet werden.
[0015] Vorzugsweise liegen die Bauhöhe der Handstopfmaschine und/oder der Abstand zwischen
dem mindestens einen Handgriff und der Unterseite des Stopfpickels in einem Bereich
von 850 mm bis 1250 mm, insbesondere von 950 mm bis 1150 mm, insbesondere von 1000
mm bis 1100 mm.
[0016] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 2 ist besonders bedienerfreundlich. Die auf
den mindestens einen Handgriff übertragenen Vibrationsbewegungen sind nochmals stärker
reduziert. Die Handstopfmaschine ist im Betrieb noch einfacher zu führen. Der Maschinen-Schwerpunkt,
insbesondere entlang der Wellenachse der Antriebswelle, ist vorzugsweise in einem
Bereich von 30 % bis 70 %, insbesondere von 35 % bis 65 %, insbesondere von 40 % bis
60 %, insbesondere von 45 % bis 55 %, der Bauhöhe der Handstopfmaschine unterhalb
des mindestens einen Handgriffs, insbesondere sämtlicher Handgriffe, angeordnet.
[0017] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 3 weist einen besonders hohen Bedienkomfort
auf. Durch die Anordnung des Maschinenschwerpunkts von maximal 60 % der Bauhöhe der
Handstopfmaschine unterhalb des mindestens einen Handgriffs sind die auf den mindestens
einen Handgriff übertragenen Vibrationen aufgrund einer Inertialdämpfung durch die
Maschinenmasse besonders gering. Entlang der Wellenachse der Antriebswelle ist der
mindestens eine Handgriff vorzugsweise um maximal 65 %, insbesondere maximal 60 %,
insbesondere maximal 55 %, insbesondere maximal 50 %, insbesondere maximal 45 %, der
Bauhöhe der Handstopfmaschine oberhalb des Maschinen-Schwerpunkts angeordnet. Entlang
der Antriebswelle ist der mindestens eine Handgriff vorzugsweise um maximal 50 %,
insbesondere maximal 45 %, insbesondere maximal 40 %, insbesondere maximal 35 %, insbesondere
maximal 30 %, insbesondere maximal 25 %, oberhalb des Motor-Schwerpunkts des Motors
angeordnet. Hierdurch ist ein besonders hoher Bedienkomfort erzielbar.
[0018] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 4 ist besonders bedienerfreundlich. Durch die
von dem mindestens einen Handgriff weit entfernte Anordnung des Motor-Schwerpunkts
von dem mindestens einen Handgriff wird der Benutzer weniger intensiv durch Lärm-
und/oder Abgasemission belastet. Vibrationen, die von dem Motor ausgehen, werden durch
die größere Nähe zum Maschinen-Schwerpunkt und der daraus resultierenden größeren
Inertialdämpfung weniger stark auf den mindestens einen Handgriff übertragen. Vorzugsweise
ist der Motor-Schwerpunkt entlang der Wellenachse in einem Bereich von 15 % bis 50
%, insbesondere von 20 % bis 40 %, insbesondere von 25 % bis 30 %, der Bauhöhe der
Handstopfmaschine unterhalb des mindestens einen, insbesondere sämtlicher, Handgriffe
angeordnet.
[0019] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 5 weist einen besonders hohen Bedienkomfort
auf. Die Belastung des Benutzers durch auf den mindestens einen Handgriff übertragene
Vibrationen ist besonders gering. Bei dem Schwingungsknotenpunkt handelt es sich vorzugsweise
um einen, insbesondere den einzigen, Schwingungsknotenpunkt einer durch die Schwingungsanregung
des Schwingungserzeugers verursachten Starrkörperbewegung der Handstopfmaschine. Alternativ
kann es sich dabei um einen Schwingungsknotenpunkt aufgrund einer elastischen Verformung
der Handstopfmaschine handeln und/oder um eine Eigenschwingungsform der Handstopfmaschine.
Der mindestens eine Handgriff ist entlang der Wellenachse vorzugsweise maximal 15
%, insbesondere maximal 10 %, insbesondere maximal 5 %, der Bauhöhe der Handstopfmaschine
von dem Schwingungsknotenpunkt entfernt angeordnet.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Motor-Schwerpunkt entlang der Wellenachse
maximal 15 %, insbesondere maximal 10 %, insbesondere maximal 5 %, der Bauhöhe der
Handstopfmaschine von einem Schwingungsknotenpunkt der Handstopfmaschine aufgrund
der Schwingungsanregung durch den Schwingungserzeuger entfernt angeordnet. Hierdurch
können die auf den Motor übertragenen Vibrationslasten reduziert werden.
[0021] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 6 weist einen besonders hohen Bedienkomfort
auf. Die Belastung des Benutzers durch auf den mindestens einen Handgriff übertragene
Vibrationen ist besonders gering. Insbesondere ist die im Betrieb der Handstopfmaschine
im Bereich des mindestens einen Handgriffs angeregte Schwingungsamplitude besonders
gering. Der Schwingungsknotenpunkt wird vorzugsweise erfasst in einem Betriebszustand
der Handstopfmaschine, in dem keine äußeren Kräfte auf die Handstopfmaschine einwirken
und/oder bei in dem Gleisschotter eingedrungenem Stopfpickel und/oder bei einer Fixierung,
insbesondere bei positionsfester und/oder orientierungsfester Fixierung, des Stopfpickels,
insbesondere einer Spitze des Stopfpickels.
[0022] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 7 weist einen besonders hohen Bedienkomfort
auf. Der erste Schwingungsentkoppler umfasst vorzugsweise einen Schwingungsdämpfer.
Der erste Schwingungsentkoppler kann, insbesondere zum Verbinden der Handgriffeinrichtung
und/oder des Motors mit dem Stopfpickel und/oder dem Schwingungserzeuger, mindestens
ein Entkopplungselement, insbesondere ein elastisches Element und/oder ein Dämpfungselement,
insbesondere einen gummielastischen Körper, aufweisen. Der erste Schwingungsentkoppler
wirkt vorzugsweise zwischen der Handgriffeinrichtung und/oder Motor und dem Stopfpickel
und/oder dem Schwingungserzeuger und/oder zwischen der Handgriffeinrichtung und dem
Motor. Gemäß einem Aspekt der Erfindung ermöglicht der erste Schwingungsentkoppler
eine beschränkte Relativbewegung zwischen der Handgriffeinrichtung und/oder dem Motor
und dem Stopfpickel und/oder dem Schwingungserzeuger und/oder zwischen der Handgriffeinrichtung
und dem Motor in einer Horizontalrichtung und/oder in Vertikalrichtung. Hierdurch
können der mindestens eine Handgriff und/oder der Motor von einer Schwingung des Stopfpickels
und/oder des Schwingungserzeugers entkoppelt werden.
[0023] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 8 weist einen besonders hohen Bedienkomfort
auf. Aufgrund der Anordnung der handgriffseitigen Anschlussstelle und/oder der stopfpickelseitigen
Anschlussstelle des ersten Schwingungsentkopplers oberhalb des Maschinenschwerpunkts
ist diese besonders weit von dem Stopfpickel, insbesondere der maßgeblichen Schwingungsquelle
des Handstopfgeräts, entfernt. Zudem ist diese Anschlussstelle in Bezug auf den Massenschwerpunkt
dem Stopfpickel gegenüberliegend angeordnet, wodurch Vibrationen an dem mindestens
einen Handgriff besonders umfassend durch die besonders starke Inertialdämpfung im
Bereich des Maschinenschwerpunkts reduziert werden. Die Dämpfungswirkung ist erhöht
und die auf den Benutzer einwirkende Vibrationslast ist reduziert.
[0024] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 9 gewährleistet einen besonders hohen Bedienkomfort.
Der Motor-Schwerpunkt und die handgriffseitige Anschlussstelle des ersten Schwingungsentkopplers
sind entlang der Wellenachse vorzugsweise zwischen dem mindestens einen Handgriff
und dem Maschinen-Schwerpunkt angeordnet. Hierdurch sind die auf den Motor und/oder
die Handgriffeinrichtung übertragenen Vibrationen reduziert. Besonders gering sind
die an dem mindestens einen Handgriff angeregten Schwingungen, wenn das Verhältnis
zwischen dem Abstand des mindestens einen Handgriffs von dem Motor-Schwerpunkt und
dem Abstand des Motor-Schwerpunkts von der handgriffseitigen Anschlussstelle des ersten
Schwingungsentkopplers in einem Bereich von 1:1 bis 4:1, insbesondere von 1,5:1 bis
3,5:1, insbesondere von 2:1 bis 3:1 liegt. Bei dieser Anordnung wird vorteilhaft erreicht,
dass die Masse des Motors eine besonders hohe intertiale Dämpfungswirkung auf die
Handgriffeinrichtung ausübt.
[0025] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 10 weist einen besonders hohen Bedienkomfort
auf. Die stopfpickelseitige Anschlussstelle des ersten Schwingungsentkopplers kann
oberhalb oder unterhalb des Maschinen-Schwerpunkts angeordnet sein. Der Abstand zwischen
der stopfpickelseitigen Anschlussstelle des ersten Schwingungsentkopplers und dem
Maschinen-Schwerpunkt beträgt vorzugsweise maximal 15 %, insbesondere maximal 10 %,
insbesondere maximal 5 %, der Bauhöhe der Handstopfmaschine. Im Bereich des Maschinen-Schwerpunkts
erfährt die Handstopfmaschine eine besonders hohe Inertialdämpfung. Eine besonders
starke Reduktion der über die stopfpickelseitige Anschlussstelle des ersten Schwingungsentkopplers
auf die Handgriffeinrichtung und/oder den Motor übertragenen Vibration kann bei einer
derartigen Anordnung bewirkt werden.
[0026] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 11 weist einen besonders hohen Bedienkomfort
im Betrieb auf. Vorzugsweise beträgt entlang der Wellenachse der Abstand zwischen
der handgriffseitigen Anschlussstelle des ersten Schwingungsentkopplers und dem Maschinen-Schwerpunkt
maximal 20 %, insbesondere maximal 15 %, insbesondere maximal 10 %, insbesondere maximal
5 % der Bauhöhe der Handstopfmaschine. Die handgriffseitige Anschlussstelle des ersten
Schwingungsentkopplers ist entlang der Wellenachse vorzugsweise zwischen dem mindestens
einen Handgriff und dem Maschinen-Schwerpunkt und/oder oberhalb der stopfpickelseitigen
Anschlussstelle des ersten Schwingungsentkopplers angeordnet. Die Inertialdämpfung
aufgrund der Masse der Handstopfmaschine wirkt sich hierdurch besonders stark auf
die Reduktion der Vibrationen an dem mindestens einen Handgriff aus.
[0027] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 12 ist besonders komfortabel bedienbar. Dadurch,
dass der erste und/oder der zweite Schwingungsentkoppler in Bezug auf den Maschinen-Schwerpunkt
gegenüberliegend des Stopfpickels und/oder des Schwingungserzeugers angeordnet sind,
sind die darauf übertragenen Vibrationen, insbesondere aufgrund der im Bereich des
Maschinenschwerpunkts besonders starken Inertialdämpfung, reduziert. Entsprechend
sind die auf den Motor und/oder den mindestens einen Handgriff übertragenen Vibrationen
reduziert.
[0028] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 13 gewährleistet nochmals geringere Vibrationen
an dem mindestens einen Handgriff. Die Handstopfmaschine kann den ersten und/oder
den zweiten Schwingungsentkoppler aufweisen. Der zweite Schwingungsentkoppler kann
oberhalb oder unterhalb des ersten Schwingungsentkopplers angeordnet sein oder den
ersten Schwingungsentkoppler entlang der Wellenachse überlappen. Der zweite Schwingungsentkoppler
kann im Wesentlichen entsprechend dem ersten Schwingungsentkoppler ausgebildet sein.
Vorzugsweise ist der zweite Schwingungsentkoppler über eine starre Kopftragstruktur,
insbesondere eine Tragplatte, mit dem zweiten Schwingungsentkoppler verbunden. Der
zweite Schwingungsentkoppler wirkt vorzugsweise zwischen der Handgriffeinrichtung
und/oder Motor und dem Stopfpickel und/oder dem Schwingungserzeuger und/oder zwischen
der Handgriffeinrichtung und dem Motor. Der zweite Schwingungsentkoppler kann eine
beschränkte Relativbewegung zwischen dem mindestens einen Handgriff und dem Stopfpickel
und/oder dem Schwingungserzeuger und/oder dem Motor und/oder zwischen dem Motor und
dem Stopfpickel und/oder dem Schwingungserzeuger, insbesondere in eine beliebige Horizontalrichtung
und/oder in Vertikalrichtung, freigeben. Der zweite Schwingungsentkoppler kann mindestens
ein Entkopplungselement, insbesondere ein Federelement und/oder ein Dämpfungselement,
insbesondere ein gummielastisches Element, aufweisen. Vorzugsweise weisen der erste
und/oder der zweite Schwingungsentkoppler mehrere der Entkopplungselemente auf.
[0029] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 14 ist besonders flexibel einsetzbar. Vorzugsweise
umfasst die Handstopfmaschine eine Energiequelle, insbesondere einen Treibstofftank
zum Versorgen des Verbrennungsmotors mit Treibstoff oder einen Akkumulator zum Versorgen
des Elektromotors mit elektrischer Leistung.
[0030] Eine Handstopfmaschine nach Anspruch 15 ermöglicht das Verdichten des Gleisschotters
in besonders zeit- und energieeffizienter Weise. Der Schwingungserzeuger kann eine
exzentrisch zu der Wellenachse angeordnete, insbesondere vollständig innerhalb des
Stopfpickels, insbesondere innerhalb eines Stopfpickelrohrs, angeordnete Unwuchtmasse
aufweisen. Hierdurch kann die Vibrationsanregung besonders nahe an dem Gleisschotter
erfolgen, wodurch die aufgewandte Bewegungsenergie weitgehend verlustfrei an den Gleisschotter
abgegeben werden kann. Die Vibrationsanregung des mindestens einen Handgriffs und
des Motors ist hingegen reduziert.
[0031] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer Handstopfmaschine zum Verdichten von Gleisschotter mit einem
Stopfpickel zum Eindringen in den Gleisschotter, einem Schwingungserzeuger, einem
Motor zum Drehantreiben des Schwingungserzeugers und einer Handgriffeinrichtung zum
Führen der Handstopfmaschine im Betrieb, und
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung der Handstopfmaschine in Fig. 1 durch eine Drehachse einer
Antriebswelle, welche den Motor drehmomentübertragend mit dem Schwingungserzeuger
verbindet.
[0032] Anhand der Fig. 1 und Fig. 2 ist eine Handstopfmaschine 1 zum Verdichten von Gleisschotter
2 beschrieben. Gleisschienen 3 sind an Gleisschwellen 4 angebracht, die auf dem Gleisschotter
2 aufliegen. In der Fig. 1 ist die Handstopfmaschine 1 im Betrieb dargestellt, wobei
die Handstopfmaschine 1 zum Verdichten des Gleisschotters 2 in einer vertikalen Ausrichtung
bis in eine Tiefe unterhalb der Gleisschwellen 4 in den Gleisschotter 2 eindringt.
[0033] Die Handstopfmaschine 1 weist einen Stopfpickel 5, einen Schwingungserzeuger 6, einen
Motor 7 und eine Handgriffeinrichtung 8 auf. Der Stopfpickel 5 umfasst ein Stopfpickelrohr
9 und einen Schotterkontaktaufsatz 10, der das Stopfpickelrohr 9 zumindest abschnittsweise
umgibt. Der dem Verschleiß unterliegende Schotterkontaktaufsatz 10 ist an dem Stopfpickelrohr
9 austauschbar angebracht.
[0034] Der Schwingungserzeuger 6 ist dazu ausgebildet, den Stopfpickel 5 zur Vibration anzuregen.
Der Motor 7 und der Schwingungserzeuger 6 sind zum Anregen einer Schwingungsfrequenz
in einem Bereich von 20 Hz bis 100 Hz, insbesondere von 30 Hz bis 60 Hz, ausgebildet.
Der Schwingungserzeuger 6 weist eine Exzenterwelle 11 auf, die um eine Exzenterachse
12 mittels zweier Rohrlager 13a, 13b drehbar in dem Stopfpickelrohr 9 gelagert ist.
An der Exzenterwelle 11 ist eine Unwuchtmasse 14 angebracht. In einer Richtung senkrecht
zur Exzenterachse 12 ist die Unwuchtmasse 14 vollständig von dem Stopfpickelrohr 9
und dem Schotterkontaktaufsatz 10 überlappt.
[0035] Der Motor 7 ist ein Verbrennungsmotor, insbesondere ein Benzinmotor. Alternativ kann
der Motor 7 auch als Elektromotor ausgebildet sein. Zum Drehantreiben des Schwingungserzeugers
6 ist der Motor 7 mit diesem über eine Antriebswelle 15 verbunden. Die Antriebswelle
15 ist um eine Wellenachse 16 drehbar gelagert. Mit der Exzenterwelle 11 ist die Antriebswelle
15 reversibel lösbar und drehmomentübertragend verbunden. Die Antriebswelle 15 kann
mit der Exzenterwelle 11 alternativ unlösbar verbunden sein, insbesondere einstückig
mit dieser ausgebildet sein. Die Exzenterwelle 11 und die Antriebswelle 15 sind koaxial
ausgebildet.
[0036] Die Handgriffeinrichtung 8 weist zwei Handgriffe 17a, 17b auf. Die Handgriffe 17a,
17b umfassen einen Kunststoff, insbesondere sind diese als Gummigriffe ausgebildet.
Der Motor 7 weist ein Leistungseinstellelement 18, insbesondere einen Gashebel, zum
Regulieren der Leistungsabgabe auf. Das Leistungseinstellelement 18 ist an dem ersten
Handgriff 17a derart angeordnet, dass der Benutzer zum Einstellen der Motorleistung
die Hand nicht von dem Handgriff 17a lösen muss.
[0037] Die Handgriffe 17a, 17b sind über eine Tragstruktur 19 mit dem Motor 7 und dem Stopfpickel
5 verbunden. Die Tragstruktur 19 ist eine Rohrstruktur, die im Wesentlichen aus Metall
besteht.
[0038] Die Handstopfmaschine 1 weist einen ersten Schwingungsentkoppler 20 und einen zweiten
Schwingungsentkoppler 21 auf. Der erste Schwingungsentkoppler 20 wirkt zwischen dem
Stopfpickel 5 und der Handgriffeinrichtung 8 sowie dem Motor 7. Hierzu ist der erste
Schwingungsentkoppler 20 über eine stopfpickelseitige Anschlussstelle 22 mit dem Stopfpickel
5 verbunden. Eine handgriffseitige Anschlussstelle 23 des ersten Schwingungsentkopplers
20 ist verbunden mit der Handgriffeinrichtung 8 und dem Motor 7. Insbesondere ist
der erste Schwingungsentkoppler 20 über die stopfpickelseitige Anschlussstelle 22
an einer Pickeltragstruktur 24 angebracht.
[0039] Über die handgriffseitige Anschlussstelle 23 ist der erste Schwingungsentkoppler
20 an einer Kopftragstruktur 25 angebracht. Die Kopftragstruktur 25 ist als Tragplatte
ausgebildet. Der Motor 7 ist an der Kopftragstruktur 25, insbesondere starr, angebracht.
[0040] Der zweite Schwingungsentkoppler 21 wirkt zwischen der Handgriffeinrichtung 8 und
dem Stopfpickel 5 sowie dem Motor 7, insbesondere der Kopftragstruktur 25. Hierzu
ist der zweite Schwingungsentkoppler 21 über eine stopfpickelseitige Anschlussstelle
26 mit dem Stopfpickel 5 verbunden, insbesondere an der Kopftragstruktur 25 angebracht.
Mit der Handgriffeinrichtung 8 verbunden, insbesondere an der Tragstruktur 10 angebracht
ist der zweite Schwingungsentkoppler 21 über eine handgriffseitige Anschlussstelle
27.
[0041] Der erste Schwingungsentkoppler 20 und der zweite Schwingungsentkoppler 21 umfassen
jeweils vier Entkopplungselemente 28a, 28b aus einem gummielastischen Material. Die
Entkopplungselemente 28a, 28b des jeweiligen Schwingungsentkopplers 20, 21 sind zueinander
parallel geschaltet. Der zweite Schwingungsentkoppler 21 ist zu dem ersten Schwingungsentkoppler
20 in Serie geschaltet.
[0042] Die beiden Schwingungsentkoppler 20, 21 ermöglichen jeweils eine begrenzte Relativbewegung
der stopfpickelseitigen Anschlussstellen 22, 26 zu den handgriffseitigen Anschlussstellen
23, 27 in allen Raumrichtungen.
[0043] Zur Leistungsübertragung zwischen dem Motor 5 und dem Schwingungserzeuger 6 unter
Toleranz entsprechender Relativbewegungen ist die Antriebswelle 15 zweiteilig ausgebildet.
Zwischen einem ersten Antriebswellenteil 29 und einem zweiten Antriebswellenteil 30
wirkt ein dritter Schwingungsentkoppler 31. Der erste Antriebswellenteil 29 ist mit
dem zweiten Antriebswellenteil 30 über den dritten Schwingungsentkoppler 31 drehmomentübertragend
verbunden. Der dritte Schwingungsentkoppler 31 ermöglicht eine begrenzte Verschiebung
des ersten Antriebswellenteils 29 zu dem zweiten Antriebswellenteil 30 entlang der
Wellenachse 16 und eine begrenzte relative Schwenkbewegung um eine beliebige Achse
senkrecht zu der Wellenachse 16.
[0044] Die Handstopfmaschine 1 weist eine Bauhöhe H von 1060 mm auf, die der Gesamtabmessung
der Handstopfmaschine 1 entlang der Wellenachse 16 entspricht. Ein Maschinen-Schwerpunkt
SPO befindet sich entlang der Wellenachse 16 in der Mitte der Handstopfmaschine 1.
Der Maschinen-Schwerpunkt SPO ist von den Handgriffen 17a, 17b in einem Abstand hG0
von 530 mm angeordnet.
[0045] Abstände in Bezug auf den mindestens einen Handgriff 17a, 17b bemessen sich zur Oberseite
des Handgriffs 17a, 17b. Generell wird bei der Bestimmung der Massen und Abmessungen
der Handstopfmaschine 1 von einem einsatzbereiten Zustand der Handstopfmaschine 1
ausgegangen, in welchem insbesondere der Schotterkontaktaufsatz 10 an dem Stopfpickelrohr
9 angebracht ist bzw. ein Treibstofftank 32 des Motors 7 beispielsweise zur Hälfte
mit Treibstoff gefüllt ist.
[0046] Ein Motor-Schwerpunkt SPM ist unterhalb der Handgriffe 17a, 17b in einem Abstand
hGM von 240 mm zu den Handgriffen 17a, 17b angeordnet. Entsprechend beträgt ein Abstand
h0M zwischen dem Maschinen-Schwerpunkt SPO und dem Motor-Schwerpunkt SPM 290 mm.
[0047] Die handgriffseitige Anschlussstelle 23 des ersten Schwingungsentkopplers 20 ist
in einem Abstand hT0 von 120 mm von dem Maschinen-Schwerpunkt SPO angeordnet. Folglich
beträgt ein Abstand hMT zwischen dem Motor-Schwerpunkt SPM und der handgriffseitigen
Anschlussstelle 23 170 mm und der Abstand hGM zwischen dem Motor-Schwerpunkt SPM und
den Handgriffen 17a, 17b beträgt 240 mm. Ein Abstand ht0 zwischen dem Maschinen-Schwerpunkt
SPO und der stopfpickelseitigen Anschlussstelle 22 des ersten Schwingungsentkopplers
20 beträgt 60 mm.
[0048] Ein Abstand h0F zwischen dem Maschinen-Schwerpunkt SP0 und einem Kraftangriffspunkt
KP der von dem Schwingungserzeuger 6 bereitgestellten, resultierenden Exzenterkraft
F beträgt 383 mm.
[0049] Die Funktionsweise der Handstopfmaschine 1 ist wie folgt:
Die Handstopfmaschine 1 befindet sich in einem betriebsfähigen Zustand, in dem der
Treibstofftank 32 halb gefüllt und der Schotterkontaktaufsatz 10 an dem Stopfpickelrohr
9 angebracht ist. Der Benutzer greift die Handstopfmaschine 1 an den Handgriffen 17a,
17b, um diese an die zu verdichtende Stelle des Gleisschotters 2 zu tragen. Der Motor
7 wird gestartet und treibt den Schwingungserzeuger 6 entsprechend der über das Leistungseinstellelement
18 eingestellten Leistung an. Der Schwingungserzeuger 6 versetzt den Stopfpickel 5
in Schwingung. Von dem Benutzer über die Handgriffe 17a, 17b geführt und unter Einwirkung
des Gewichts der Handstopfmaschine 1 dringt der Stopfpickel 5 in den Gleisschotter
2 ein.
[0050] Der Stopfpickel 5 überträgt die Vibrationsbewegung auf den Gleisschotter 2, der hierdurch
verdichtet wird. Zum Unterstützen des Unterstopfens der Gleisschwelle 4 kann der Benutzer
die Handstopfmaschine 1 um eine, insbesondere parallel zu der jeweiligen Gleisschwelle
4 orientierte, Horizontalachse schwenken. Hierdurch kann eine Verdichtung des Gleisschotters
2 unterhalb der Gleisschwelle 4 besonders effizient und zuverlässig erreicht werden.
[0051] Die an den Handgriffen 17a, 17b angeregten Schwingungen resultieren zumindest teilweise
aus einer Starrkörperbewegung der Handstopfmaschine 1. In der Fig. 1 ist die Wellenachse
16 in der Vertikalorientierung der Handstopfmaschine 1 dargestellt. Die zur Vertikalrichtung
schräg eingezeichnete Wellenachse 16' symbolisiert die sich aufgrund der Exzenterkraft
F ergebende Starrkörperbewegung der Gleisstopfmaschine 1. Hierbei ist die resultierende
Schwingungsamplitude stark überhöht dargestellt. Unberücksichtigt ist bei der Starrkörperschwingung
die begrenzte Steifigkeit der Handstopfmaschine 1, insbesondere der Schwingungsentkoppler
20, 21. In einem Schwingungsknotenpunkt SKP, dessen Position von der Massenverteilung
der Handstopfmaschine 1 abhängig ist, liegt ein Minimum der Schwingungsamplitude vor,
insbesondere ist diese Null. Entlang der Wellenachse 16 beträgt ein Abstand hGP zwischen
den Handgriffen 17a, 17b und dem Schwingungsknotenpunkt SKP 60 mm. Aufgrund der Nähe
der Handgriffe 17a, 17b zu dem Schwingungsknotenpunkt SKP ist die jeweilige, an den
Handgriffen 17a, 17b vorliegende Schwingungsamplitude besonders gering.
[0052] Die Schwingungsentkoppler 20, 21, 31 reduzieren die von dem Stopfpickel 5 und/oder
dem Schwingungserzeuger 6 auf die Handgriffeinrichtung 8, insbesondere die Handgriffe
17a, 17b, und den Motor 7 übertragenen Schwingungen. Hierdurch kann die Lebensdauer
des Motors 7 aufgrund reduzierter Beanspruchungen verlängert werden. Ferner resultiert
eine erhebliche Entlastung des Benutzers.
[0053] Besonders vorteilhaft wirkt sich der große Abstand hGM zwischen den Handgriffen 17a,
17b und dem Motor-Schwerpunkt SPM, insbesondere im Verhältnis zur Höhe H, auf den
Bedienkomfort aus. Die durch den Motor 7 gebildete Quelle für Lärm- und/oder Abgasemission
ist somit besonders weit vom Kopf des Benutzers entfernt. Zudem ist der Motor 7 besonders
nahe am Maschinen-Schwerpunkt SPO angeordnet, wodurch der Motor 7 aufgrund dort herrschender
erhöhter Inertialdämpfung besonders geringen Schwingungslasten ausgesetzt ist.
[0054] Es wurde erkannt, dass die über die Handgriffe 17a, 17b auf den Benutzer einwirkenden
Reaktionskräfte abhängig sind von den vorgenannten Abständen, insbesondere der Anordnung
des Maschinen-Schwerpunkts SP0, des Motor-Schwerpunkts SPM, des Kraftangriffspunkts
KP und der Handgriff 17a, 17b entlang der Wellenachse 16. Die vorliegende Wahl der
Abstände resultiert insbesondere in der Anordnung der Handgriffe 17a, 17b nahe des
Schwingungsknotenpunkts SKP. Bei der vorliegenden Handstopfmaschine 1 sind die auf
den Benutzer einwirkenden Reaktionskräfte bzw. die Schwingungsanregung an den Handgriffen
17a, 17b besonders gering. Die Handstopfmaschine 1 ist somit besonders benutzerfreundlich
im Betrieb.
1. Handstopfmaschine (1) zum Verdichten von Gleisschotter (2), aufweisend
- einen Stopfpickel (5) zum Eindringen in den Gleisschotter (2),
- einen Schwingungserzeuger (6) zum Schwingungsanregen des Stopfpickels (5),
- einen Motor (7), der über eine Antriebswelle (15) mit dem Schwingungserzeuger (6)
verbunden ist,
- eine Handgriffeinrichtung (8) mit mindestens einem Handgriff (17a, 17b) zum Führen
der Handstopfmaschine (1) im Betrieb,
dadurch gekennzeichnet, dass
entlang einer Wellenachse (16) der Antriebswelle (15) der mindestens eine Handgriff
(17a, 17b)
- um mindestens 30 % der Bauhöhe (H) der Handstopfmaschine (1) oberhalb des Maschinen-Schwerpunkts
(SPO) der Handstopfmaschine (1) angeordnet ist und/oder
- um mindestens 15 % der Bauhöhe (H) der Handstopfmaschine (1) oberhalb des Motor-Schwerpunkts
(SPM) des Motors (7) angeordnet ist.
2. Handstopfmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Wellenachse (16) der mindestens eine Handgriff (17a, 17b) um mindestens
40 % der Bauhöhe (H) der Handstopfmaschine (1) oberhalb des Maschinen-Schwerpunkts
(SPO) angeordnet ist.
3. Handstopfmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Wellenachse (16) der Maschinen-Schwerpunkt (SPO) maximal 60 % der Bauhöhe
(H) der Handstopfmaschine (1) unterhalb des mindestens einen Handgriffs (17a, 17b)
angeordnet ist.
4. Handstopfmaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Wellenachse (16) der mindestens eine Handgriff (17a, 17b) um mindestens
20 % der Bauhöhe (H) der Handstopfmaschine (1) oberhalb des Motor-Schwerpunkts (SPM)
angeordnet ist.
5. Handstopfmaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Wellenachse (16) ein Abstand zwischen dem mindestens einen Handgriff
(17a, 17b) und einem Schwingungsknotenpunkt (SKP) der Handstopfmaschine (1) aufgrund
der Schwingungsanregung durch den Schwingungserzeuger (6) maximal 15 % der Bauhöhe
(H) der Handstopfmaschine (1) beträgt.
6. Handstopfmaschine (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsknotenpunkt (SKP) durch eine Starrkörperbewegung und/oder eine elastische
Verformung der Handstopfmaschine (1) verursacht ist.
7. Handstopfmaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen ersten Schwingungsentkoppler (20), der zwischen dem Stopfpickel (5) und der
Handgriffeinrichtung (8) und/oder dem Motor (7) wirkt.
8. Handstopfmaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine handgriffseitige Anschlussstelle (23) und/oder eine stopfpickelseitige Anschlussstelle
(22) des ersten Schwingungsentkopplers (20) oberhalb des Maschinen-Schwerpunkts (SPO)
angeordnet sind.
9. Handstopfmaschine (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (hGM) des mindestens einen Handgriffs (17a, 17b) von dem Motor-Schwerpunkt
(SPM) und ein Abstand (hMT) des Motor-Schwerpunkts (SPM) von einer handgriffseitigen
Anschlussstelle (23) des ersten Schwingungsentkopplers (20) in einem Verhältnis im
Bereich von 1:1 bis 4:1 vorliegt.
10. Handstopfmaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Wellenachse (16) ein Abstand (ht0) zwischen einer stopfpickelseitigen
Anschlussstelle (22) des ersten Schwingungsentkopplers (20) und dem Maschinen-Schwerpunkt
(SPO) maximal 15 % der Bauhöhe (H) der Handstopfmaschine (1) beträgt.
11. Handstopfmaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Wellenachse (16) ein Abstand (hT0) zwischen einer handgriffseitigen Anschlussstelle
(23) des ersten Schwingungsentkopplers (20) und dem Maschinen-Schwerpunkt (SPO) maximal
20 % der Bauhöhe (H) der Handstopfmaschine (1) beträgt.
12. Handstopfmaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwingungsentkoppler (20) und/oder ein zweiter Schwingungsentkoppler (21)
vollständig oberhalb des Maschinen-Schwerpunkts (SPO) angeordnet sind.
13. Handstopfmaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zweiten Schwingungsentkoppler (21), der zwischen der Handgriffeinrichtung (8)
und dem Stopfpickel (5) und/oder dem Motor (7) wirkt.
14. Handstopfmaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (7) ein Verbrennungsmotor oder ein Elektromotor ist.
15. Handstopfmaschine (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (6) zumindest abschnittsweise in einem Stopfpickelrohr (9)
angeordnet ist.