[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vermeidung eines Rückflusses von Wasser
in das Abwasserrohr eines Bauwerks, insbesondere eines Gebäudes gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Gebäude, wie z.B. Wohnhäuser, Einfamilienhäuser oder Gebäudekomplexe, weisen stets
zumindest eine Kanalableitung bzw. ein Kanalrohr auf, in dem das von dem Gebäude austretende
Abwasser in einem Abwasserrohr einem Kanalrohr bzw. dem Kanal zugeführt wird. Liegt
die Kanalableitung des Objekts unterhalb der Rückstauebene der öffentlichen Kanalisation,
so kann es beispielsweise bei starken Regenfällen oder Überschwemmungen zu einem Rückstau
in der Kanalableitung des Objekts kommen. Dies wird durch den Wasseranstieg im öffentlichen
Kanal und in weiterer Folge durch den Abfluss des häuslichen Abwassers verursacht.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen, insbesondere Rückstauklappen
bekannt, die den Rückfluss des Wassers bzw. des Abwassers aus dem Kanalrohr in das
Abwasserrohr des Objekts bzw. Gebäudes vermeiden sollen.
[0004] Weiters ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass im Abwasserrohr Sensoren eingebaut
sind, die bei Vorliegen eines Rückflusses von Abwasser in das Abwasserrohr elektrische
Sperrelemente in dem Abwasserrohr betätigen und dadurch den Rückfluss von Abwasser
oder Wasser in das Abwasserrohr unterbinden.
[0005] Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Systeme ist, dass diese insbesondere
bei Stromausfall die Funktionalität nicht sicher gewährleisten können. Weiters besteht
auch bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen der Nachteil, dass
bei Vorliegen eines Rückstaus und damit dem abgesperrten Abwasserrohr aus dem Gebäude
bzw. dem Objekt kein Abwasser mehr abgegeben werden kann und derart beispielsweise
Toiletten bei Vorliegen eines Rückstaus nicht verwendet werden können, da das dann
anfallende Abwasser nicht abgeleitet werden kann.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen sicheren Ablauf des Abwassers
zu garantieren und dabei eine ausfallsichere Rückstausicherungsanlage bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen,
dass in dem Pumpschacht ein Schwimmkörper angeordnet ist, dessen Lage je nach Höhe
des Wasserstands im Pumpschacht veränderbar ist,
wobei der Schwimmkörper mit einem Schieber, insbesondere einem Plattenschieber, derart
kraftübertragend verbunden ist, dass der Schieber bei Anstieg des Wassers im Pumpschacht
über einen vordefinierten Schwellenwert in den Fließweg des Abwassers in das Abwasserrohr
einschiebbar ist und der Fluss des Wassers in bzw aus dem Kanalrohr unterbrechbar
ist.
[0008] Durch den im Pumpschacht angeordneten Schwimmkörper wird bei ansteigendem Wasserspiegel
im Pumpschacht durch den Rückstau dieser angehoben und betätigt somit automatisch
den mit diesem verbundenen Schieber, sodass der Schieber in den Fließweg des Abwassers
in das Abwasserrohr eingeschoben wird und so den Rückfluss aus dem Kanalrohr in das
Abwasserrohr unterbindet. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird daher eine ausfallsichere
und von elektrischem Strom unabhängige Vorrichtung zur Vermeidung des Rückstaus von
Wasser im Abwasserrohr erreicht.
[0009] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden durch die abhängigen Ansprüche
näher definiert:
Um einen zuverlässigen Rückstau des Abwassers in das Abwasserrohr zu vermeiden, kann
vorgesehen sein, dass der Schwimmkörper eine Form und/oder ein Volumen aufweist, dass
auf den Schieber eine Kraft von 1000 N bis 4000 N, insbesondere 1500 N bis 3500 N
ausübbar ist, sodass etwaige im Abwasserrohr vorliegende Feststoffe durch den Schieber
durchtrennbar sind, und/oder dass der Schieber als Edelstahl-Schieberplatte ausgebildet
ist, deren dem Abwasserrohr zugewandte Kante als Schneide ausgebildet ist. Durch diese
Ausbildung wird gewährleistet, dass der Schieber zuverlässig in das Abwasserrohr eingebracht
werden kann und etwaige in dem Abwasserrohr vorliegende Feststoffe durch den Schieber
verdrängt bzw. durch diesen durchtrennt werden. So werden etwaige Feststoffe durch
den Schieber aus dessen Verstellweg verschoben oder bei Ausfahren des Schiebers geteilt
und aus dessen Verstellweg bzw. dem Schieberweg hinausbefördert.
[0010] Um das in den Pumpschacht eintretende Abwasser zuverlässig aus dem Pumpschacht abführen
zu können, kann vorgesehen sein, dass in dem Pumpschacht eine Ablaufpumpe mit einer
an die Ablaufpumpe angeschlossene Pumpleitung angeordnet ist, wobei die Pumpleitung
in Flussrichtung des Abwassers in dem Abwasserrohr hinter dem Schieber, insbesondere
tangential über einen Expansionsschacht, in das Abwasserrohr mündet, wobei die Ablaufpumpe
insbesondere über einen im Pumpschacht angeordnete Wasserstandsonde, insbesondere
bevorzugt einen Schwimmerschalter, steuerbar ist. Wird der Schieber bei Vorliegen
des Rückstauzustands in das Abwasserrohr eingeschoben, fällt das dann eintretende
Abwasser über das Überlaufelement in den Pumpschacht ein und erhöht dadurch den Wasserstand
im Pumpschacht. Überschreitet der Wasserstand im Pumpschacht sodann einen vordefinierten
Wasserstand, registriert dies die Wasserstandsonde und aktiviert die Ablaufpumpe.
Über die Ablaufpumpe wird sodann das im Pumpschacht vorliegende Abwasser über die
Pumpleitung mit einem Überdruck in das Kanalrohr befördert. So kann auch bei Vorliegen
des Rückstauzustands das Wasser einfach weiter aus dem Gebäude bzw. Objekt abgeführt
werden.
[0011] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass zur Vermeidung von Rückfluss von Abwasser
in die Pumpleitung eine Anzahl von Rückschlagventilen, insbesondere zwei Rückschlagventile,
in der Pumpleitung angeordnet sind.
[0012] Um bei Vorliegen eines Stromausfalls, in dem etwaige Pumpen nicht aktivierbar sind,
weiter Abwasser aus dem Gebäude abführen zu können, kann vorgesehen sein, dass der
Pumpschacht derart als Pufferspeicher dimensioniert ist, dass im Rückstauzustand,
bei durch den Schieber abgesperrtem Durchfluss des Abwassers in das Kanalrohr, Abwasser
aus dem Abwasserrohr über das Überlaufelement in den Pumpschacht eintreten kann und
im Pumpschacht auffangbar und speicherbar ist.
[0013] Um das Vorliegen des Rückstauzustands einfach detektieren zu können, kann vorgesehen
sein, dass im Abwasserrohr in Flussrichtung des Abwassers hinter dem Schieber eine
Sonde angeordnet ist, mit der der Rückstauzustand detektierbar ist.
[0014] Da Schieber, Pumpen und andere mechanische Vorrichtungen bei seltener Betätigung
versagen bzw Schäden davontragen können, sieht eine vorteilhafte Ausführungsform der
vorliegende Erfindung vor, dass in regelmäßigen Zeitabständen insbesondere der Schieber
betätigt wird, auch wenn kein Rückstauzustand vorliegt. Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Vorlagetank aufweist, wobei der Vorlagetank
mit dem Pumpschacht über einen Überlauf verbunden ist, wobei in dem Vorlagetank eine
Systempumpe angeordnet ist, mit der Wasser aus dem Vorlagetank über ein Druckrohr
in den Pumpschacht förderbar ist.
[0015] Um sicherzustellen, dass im Vorlagetank stets genug Wasser für den Wartungsbetrieb
vorhanden ist, kann vorgesehen sein, dass der Überlauf unterhalb desjenigen Wasserstandes
der Wasserstandsonde angeordnet ist, bei dem die Ablaufpumpe angeschaltet wird.
[0016] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass das Druckrohr eine Spülvorrichtung, insbesondere
Spüldüsen, aufweist, die in die einzelne Teile der Vorrichtung, insbesondere den Pumpschacht,
die Ablaufpumpe, deren Ansaugbereich und/oder in den Bereich der Wasserstandsonde,
der Sonde in Pumpleitung oberhalb der Rückschlagventile mündet, um etwaige Feststoffe
aus einzelnen Teilen der Vorrichtung, insbesondere den Pumpschacht, die Ablaufpumpe,
deren Ansaugbereich, die Wasserstandsonde , die Sonde 5 und/oder die Rückschlagventile,
auszuspülen.
[0017] Um einen Rückstau von Abwasser in die Pumpleitung zuverlässig verhindern zu können,
kann vorgesehen sein, dass die Pumpleitung über die Rückstauebene des Kanalrohrs geführt
ist.
[0018] Erfindungsgemäß kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Steuereinheit
aufweist, die mit der Wasserstandsonde und der Sonde über elektrische Leitungen verbunden
ist, wobei der Steuereinheit der Zustand der Wasserstandsonde und der Sonde zugeführt
ist, wobei die Steuerung mit der Ablaufpumpe und der Systempumpe verbunden ist, wobei
die Ablaufpumpe und die Systempumpe über die Steuereinheit steuerbar sind.
[0019] Um einen sicheren Wartungsbetrieb gewährleisten zu können, kann vorgesehen sein,
dass die Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass die Systempumpe in vordefinierten
Zeitabständen, insbesondere einmal pro Woche, in einen Wartungszustand schaltbar ist,
wobei im Wartungszustand das im Vorlagetank befindliche Wasser in den Pumpschacht
förderbar und derart der Schwimmkörper in dem Pumpschacht anhebbar ist und der Schieber
in das Abwasserrohr eingeschoben wird. So kann einfach ein Wartungsbetrieb durchgeführt
und durch das im Vorlagetank befindliche Wasser der Wasserstand im Pumpschacht angehoben
und derart der Schwimmkörper bzw. der Schieber regelmäßig betätigt werden. So wird
ein Versagen durch die regelmäßige Betätigung bzw. Verwendung effektiv und besonders
einfach verhindert.
[0020] Um Wartungspersonal über den Zustand der Vorrichtung einfach unterrichten zu können,
kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung, insbesondere die Steuereinheit, eine Kommunikationseinrichtung
aufweist, mit der bei Vorliegen eines zuvor definierten Wasserstands, insbesondere
bei Vorliegen des Rückstauzustands, im Abwasserrohr eine Warnung abgebbar ist, wobei
die Kommunikationseinrichtung vorzugsweise ein, insbesondere durch einen Akku betriebenes,
GSM Modul aufweist, mit dem bei Vorliegen des Rückstauzustands eine Meldung abgegeben
werden kann.Vorzugsweise kann durch den Akkubetrieb der Kommunikationseinrichtung
auch bei Stromausfall eine Meldung an das Wartungspersonal bzw. die Eigentümer des
Objekts bzw. Gebäudes abgesetzt werden.
[0021] Um das Überlaufelement an die vorherrschenden Wassermengen im Abwasserrohr einfach
anpassen zu können, kann vorgesehen sein, dass das Überlaufelement in seiner Höhe
veränderbar ausgebildet ist, sodass die Höhe des Wassers im Abwasserrohr bei dem Wasser
aus dem Abwasserrohr in den Pumpschacht eintritt veränderbar ist.
[0022] Ein einfacher Einbau der Vorrichtung in Gebäuden bzw. Häusern kann dadurch ermöglicht
werden, dass die Vorrichtung als Schacht ausgebildet ist und eine Anzahl von Deckeln
aufweist über die einzelnen Elemente der Vorrichtung, insbesondere der Pumpschacht,
die Steuereinheit, die Ablaufpumpe, die Systempumpe, der Schieber, das Rückschlagventil
und/oder Vorlagetank, von der Umgebung der Vorrichtung zugänglich sind.
[0023] Um einen ausfallsicheren Betrieb der Ablaufpumpen gewährleisten zu können, kann vorgesehen
sein, dass im Pumpschacht eine Mehrzahl von Ablaufpumpen, insbesondere zwei Ablaufpumpen,
angeordnet sind, wobei jede Ablaufpumpe eine Pumpleitung aufweist, wobei jede Pumpleitung
in Flussrichtung des Abwassers in dem Abwasserrohr hinter dem Schieber, insbesondere
tangential über einen Expansionsschacht, in das Abwasserrohr mündet.
[0024] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und den beiliegenden Zeichnungen.
[0025] Die Erfindung ist im Folgenden anhand von besonders vorteilhaften, aber nicht einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft beschrieben:
[0026] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Normalbetrieb in einer Schnittansicht.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Fig. 1 in Draufsicht. Fig. 3 zeigt
die Vorrichtung bei Eintritt von Abwasser in das Abwasserrohr. Fig. 4 zeigt die Vorrichtung
bei geschlossenem Schieber. Fig. 5 zeigt die Vorrichtung im Rückstauzustand bei Absenkung
des Wasserspiegels im Pumpschacht durch die Ablaufpumpe. Fig. 6 zeigt die Vorrichtung
beim Übergang in den Normalbetrieb. Fig. 7 zeigt die Vorrichtung im Testlauf- bzw.
Wartungsbetrieb.
[0027] In den Fig. 1 und 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Vermeidung des Rückstaus von Abwasser aus einem Kanal in ein Gebäude in einer
Schnittansicht (Fig. 1) und einer Draufsicht (Fig. 2) dargestellt. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfasst ein Abwasserrohr 1, in dem Abwasser eines Bauwerks, beispielsweise
eines Gebäudes, Einfamilienhauses, Mehrfamilienhauses oder anderer Objekte, geführt
wird. Das Abwasserrohr 1 mündet in ein Kanalrohr 2, in dem das Abwasser entlang der
in Fig. 1 dargestellten Pfeile dann dem öffentlichen Kanal zugeführt und im öffentlichen
Kanalsystem abgeführt wird. In dem Abwasserrohr 1 ist ein Überlaufelement 4 - bei
der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform eine sogenannte "Überlaufkante" - angeordnet,
über das Wasser bzw. das im Kanalrohr 1 geführte Abwasser bei Vorliegen eines definierten
Abwasserstands im Abwasserrohr 1 in einen unterhalb des Abwasserrohrs 1 angeordneten
Pumpschacht 14 abgeführt bzw. eingeleitet werden kann. Das Überlaufelement 4 ist dabei
derart ausgebildet, dass im Normalbetrieb, also wenn Abwasser über das Abwasserrohr
1 in das Kanalrohr 2 geleitet wird, kein Abwasser über das Überlaufelement 4 in den
Pumpschacht 14 eintritt, jedoch bei Anstieg des Wasserspiegels im Abwasserrohr 1,
beispielsweise bei Rückstau von Wasser aus dem Kanalrohr 2 in das Abwasserrohr 1,
dieses dann über das Überlaufelement 4 in den Pumpschacht 14 eintritt. Als Rückstau
wird dabei jeweils der Zustand bezeichnet, in dem das Abwasser aus dem Abwasserrohr
1 in das Kanalrohr 2 nicht mehr ungehindert eintreten kann, sondern umgekehrt aus
dem Kanalrohr 2 Wasser in das Abwasserrohr 1 gedrückt wird. So kann es beispielsweise
bei starken Regenfällen oder Überschwemmungen vorkommen, dass dann bei ungehindertem
Rückstau des Abwassers in das Abwasserrohr 1 des Gebäudes bzw. das Gebäude selbst
zu Schäden und Verschmutzungen durch aus Gullys oder Sanitäranlagen austretendes Abwasser
führt. Zur Vermeidung eines schädlichen Rückstaus ist daher vorgesehen, dass das in
das Abwasserrohr 1 aus dem Kanalrohr 2 bei Vorliegen eines Rückstauzustands eintretende
Wasser oder Abwasser über das Überlaufelement 4 in den Pumpschacht 14 befördert wird
und daher nicht in das Abwasserrohr 1 weiter in das Gebäude eindringen kann.
[0028] In dem Pumpschacht 14 ist weiters ein Schwimmkörper 7 angeordnet, der je nach Wasserstand
im Pumpschacht 14 seine Lage in Bezug auf die Höhe des Pumpschachts 14 verändert und
bei steigendem Wasserspiegel im Pumpschacht 14 angehoben wird. Der Schwimmkörper 7
ist - bei der abgebildeten Ausführungsform über eine Stange - mit einem Schieber 17
kraftübertragend verbunden. Der Schieber 17 ist dabei im Abwasserrohr 1 angeordnet,
sodass bei Anheben des Wasserspiegels im Pumpschacht 14 der Schwimmkörper 7 angehoben
wird und den Schieber 17 in das Abwasserrohr 1 einführt. Durch den Schieber 17 wird
sodann der Fluss von Wasser aus dem Kanalrohr 2 in das Abwasserrohr 1 bzw. zum Überlaufelement
4 unterbrochen. In alternativen, nicht dargestellten Ausführungsformen kann der Schieber
17 beispielsweise auch über Seile, Kettenzugelemente, Koppelstangen oder andere kraftübertragende
Elemente mit dem Schwimmkörper 7 verbunden sein oder auch von oben in das Abwasserrohr
1 eingebracht werden.
[0029] Der Schwimmkörper 7 wird in vorzugsweisen Ausführungsformen an die Größe des Pumpschachts
14 angepasst, wobei dessen Form und Volumen so angepasst wird, dass eine definierte
Kraft auf den Schieber 17 aufgebracht wird. Die Kraft liegt dabei vorteilhaft zwischen
1000 N und 4000 N, insbesondere zwischen 1500 N und 3500 N. So wird ermöglicht, dass
der Schieber 17 zuverlässig in das Abwasserrohr 1 eintritt und etwaige Gegenstände,
die sich im Abwasserrohr 1 befinden aus dem Stellweg des Schiebers 17 ausgebracht
oder durch diesen durchtrennt werden. Der Schwimmkörper 7 kann beispielsweise als
Luft gefüllter Kunststoffbehälter oder als anderer aus dem Stand der Technik bekannter
Schwimmkörper ausgebildet sein. Optional kann dabei vorgesehen sein, dass die dem
Abwasserrohr 1 zugewandte Kante des Schiebers 17 als Schneide bzw. Schneidmesser ausgebildet
ist und derart im Abwasserrohr 1 vorliegende Objekte durch den Schieber 17 durchtrennt
werden und so ein sicheres Schließen des Schiebers 17 bzw. ein Verschluss des Abwasserrohrs
1 im Rückstauzustand gewährleistet wird. Eine Schneide des Schiebers 17 kann beispielsweise
durch eine Anfasung der Kante des Schiebers 17 erreicht werden.
[0030] Im Pumpschacht 14 ist weiters eine Ablaufpumpe 11 angeordnet, mit der im Pumpschacht
14 vorliegendes Abwasser bzw. Wasser aus dem Pumpschacht 14 über eine Pumpleitung
12 in das Abwasserrohr 1 eingeleitet werden kann. Die Pumpleitung 12 mündet dabei
in das Abwasserrohr 1 bzw. in das Kanalrohr 2 in Flussrichtung des Abwassers im Abwasserrohr
1 hinter dem Schieber 17, sodass bei Vorliegen eines Rückstaus bzw. des Rückstauzustands
das Wasser aus dem Pumpschacht 14 über die Ablaufpumpe 11 und die Pumpleitung 12 in
das Abwasserrohr 1 bzw. das Kanalrohr 2 gedrückt werden kann. Die Pumpleitung 12 mündet
dabei, wie in Fig. 1 dargestellt, vorteilhaft über einen Expansionsschacht 6 in dem
Abwasserrohr 1 bzw. Kanalrohr 2 und wird dabei tangential in Richtung des Abwasserflusses
in das Kanalrohr 2 mit einem durch die Ablaufpumpe 14 aufgebachten Überdruck gedrückt.
In Fig. 2 ist hierzu die seitliche bzw. tangentiale Einleitung der Pumpleitung 12
in den Expansionsschacht 6 und weiter in das Kanalrohr 2 in einer Draufsicht gezeigt.
[0031] In der Pumpleitung 12 sind zwei Rückschlagventile 8, 10 angeordnet, die verhindern
sollen, dass Abwasser aus dem Abwasserrohr 1 bzw. dem Kanalrohr 2 über die Pumpleitung
12 in den Pumpschacht 14 gedrückt wird. Um ein Versagen einer der beiden Rückschlagventile
8, 10, beispielsweise durch diese verstopfende Festkörper, zu verhindern, ist vorgesehen,
dass diese doppelt ausgeführt sind, also zwei Rückschlagventile 8, 10 in der Pumpleitung
12 angeordnet sind. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass nur ein Rückschlagventil
8 in der Pumpleitung 12 angeordnet ist.
[0032] Im Folgenden wird die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen und der in diesen dargestellten, bevorzugten Ausführungsform
beschrieben:
[0033] In Fig. 1 ist die Vorrichtung im Normalzustand dargestellt. Im Normalzustand tritt
das aus dem Gebäude austretende Abwasser über das Abwasserrohr 1 ungehindert in das
Kanalrohr 2 ein und wird derart aus dem Gebäude in den öffentlichen Kanal abgeleitet.
Tritt jedoch Abwasser oder Regenwasser, wie in Fig. 3 dargestellt, über das Kanalrohr
2 in das Abwasserrohr 1, steigt der Wasserspiegel im Abwasserrohr 1 an, sodass dieser
über die Überlaufkante bzw. das Überlaufelement 4 ansteigt und das Abwasser über das
Überlaufelement 4 in den Pumpschacht 14 fließt. Das in den Pumpschacht 14 eintretende
Abwasser hebt sodann den Wasserstand bzw. Wasserspiegel im Pumpschacht 14 an, wodurch
der in dem Pumpschacht 14 angeordnete Schwimmkörper 7 mit dem Wasserstand im Pumpschacht
14 angehoben wird. Durch Anheben des Schwimmkörpers 7 wird mit diesem eine Kraft auf
den Schieber 17 aufgebacht und dieser verstellt und tritt schrittweise in das Abwasserrohr
1 ein, sodass der Durchfluss von Wasser bzw. Abwasser vom Kanalrohr 2 in das Abwasserrohr
1 und umgekehrt unterbunden wird. Bei Vorliegen eines zuvor definierten Wasserspiegels
bzw. Wasserstands im Pumpschacht 14 ist der Schieber 17, wie in Fig. 3 gezeigt, vollständig
in das Abwasserrohr 1 eingeführt und der Rückstau bzw. der Rückfluss von Wasser oder
Abwasser aus dem Kanalrohr 2 in das Abwasserrohr 1 ist vollständig unterbunden und
die Vorrichtung befindet sich im Rückstauzustand.
[0034] Tritt weiter Abwasser aus dem Gebäude in das Abwasserrohr 1, wie in Fig. 4 dargestellt,
ein, wird dieses über die Überlaufkante bzw. das Überlaufelement 4 in den Pumpschacht
14 geführt und erhöht weiter den Wasserstand im Pumpschacht 14. Wird der Wasserstand
bzw. der Wasserspiegel im Pumpschacht 14 über ein vordefiniertes Niveau angehoben,
wird dieses durch eine in dem Pumpschacht 14 angeordnete Wasserstandsonde 21 detektiert
und die Ablaufpumpe 11 wird über eine Steuereinheit 24 aktiviert. Bei aktivierter
Ablaufpumpe 11 wird das Abwasser aus dem Pumpschacht 14 über die Pumpleitung 12 in
den Expansionsschacht 6 bzw. das Kanalrohr 2 gepumpt bzw. gedrückt und kann derart
aus dem Pumpschacht 14 entgegen dem Rückstaudruck des Abwassers aus dem Kanalrohr
2 in Richtung des Abwasserrohrs 1 befördert werden. Durch das aus dem Pumpschacht
14 über die Ablaufpumpe 11 abgeführte Abwasser wird der Wasserspiegel im Pumpschacht
14 wieder abgesenkt, wodurch dies wieder über die Wasserstandsonde 21 detektiert wird.
[0035] Fällt der Wasserspiegel im Pumpschacht 14 unter ein zuvor definiertes Niveau, wird
dies durch die Wasserstandsonde registriert und die Ablaufpumpe 11 sodann abgeschaltet
und der Schieber 17 bzw. der Schwimmkörper 7 verhindert weiter den Rückfluss von Abwasser
aus dem Kanalrohr 2 in das Abwasserrohr 1. Im Abwasserrohr 1 ist in Flussrichtung
des Abwassers in das Kanalrohr 2 hinter dem Schieber 17 eine Sonde 5 angeordnet, die
den Rückstauzustand detektiert bzw. anzeigt, ob Wasser aus dem Kanalrohr 2 in das
Abwasserrohr 1 gedrückt wird. Die Sonde 5 kann beispielsweise als Schwimmerschalter
oder Schwimmersonde ausgebildet sein und bei Vorliegen eines Rückstaus bzw. bei gefülltem
Abwasserrohr 1 hinter dem Schieber 17 betätigt werden bzw. dies registrieren. Wird
durch die Sonde 5, wie in Fig. 6 dargestellt, detektiert, dass kein Abwasser mehr
aus dem Kanalrohr 2 in das Abwasserrohr 1 eintritt, wird die Ablaufpumpe 11 durch
die Steuereinheit 24 angeschaltet bzw. weiter betrieben und der Wasserspiegel im Pumpschacht
14 weiter abgesenkt. Bei Absinken des Wasserspiegels im Pumpschacht 14 wird sodann
der Schwimmkörper 7 wieder abgesenkt und der Schieber 17 gibt den Weg des Abwassers
aus dem Abwasserrohr 1 in das Kanalrohr 2 wieder frei (Fig. 6).
[0036] In einer bevorzugten, in den Fig. 1 bis 7 dargestellten Ausführungsform, weist die
Vorrichtung einen Vorlagetank 15 auf, der durch eine Trennwand 18 vom Pumpschacht
14 abgetrennt und über einen Überlauf 9 mit dem Pumpschacht 14 verbunden ist. Wird
bei Vorliegen eines Rückstauzustands der Wasserspiegel im Pumpschacht 14 über den
Überlauf 9 angehoben, tritt Wasser aus dem Pumpschacht 14 in den Vorlagetank 15 ein.
In dem Vorlagetank 15 ist eine Systempumpe 13 angeordnet, mit der das im Vorlagetank
15 vorliegende Wasser über ein Druckrohr 16 wieder in den Pumpschacht 14 befördert
werden kann. Da der Rückstauzustand der Vorrichtung in üblichen Gebäuden nur ein-
bis zweimal im Jahr vorliegt, kann es bei aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
vorkommen, dass die Schieber 17 bzw. die Stellelemente, die einen Rückstau von Abwasser
aus dem Kanalwasser 2 in das Abwasserrohr 1 verhindern sollen, durch die seltene Betätigung
nicht mehr funktionsfähig sind und daher versagen. Um dies zu vermeiden, wird bei
der in den Fig. 1 bis 7 dargestellten bevorzugten optionalen Ausführungsform in regelmäßigen
Abständen, beispielsweise einmal wöchentlich, das im Vorlagetank 15 befindliche Wasser
über die Systempumpe 13 und das Druckrohr 16 in den Pumpschacht 14 befördert und derart
der Wasserspiegel im Pumpschacht 14 angehoben. Bei Anheben des Wasserspiegels im Wartungsbetrieb
wird sodann, wie zuvor beschrieben, der Schwimmkörper 7 angehoben und der Schieber
17 damit betätigt (Fig. 7). So kann einfach ein Wartungsbetrieb regelmäßig durchgeführt
werden und die Funktionalität der einzelnen Elemente der Vorrichtung gewährleistet
werden. Ist der Schieber 17 im Wartungsbetrieb geschlossen, steigt der Spiegel im
Abwasserrohr 1 über die Überlaufkante bzw. das Überlaufelement 4 an und es tritt Abwasser
in den Pumpschacht 14 ein. Wird der Wasserspiegel im Pumpschacht 14 weiter angehoben,
wird dieser über den Überlauf 9 hinaus angehoben und der Vorlagetank 15 erneut gefüllt
und die Ablaufpumpe 11 sodann durch die Wasserstandsonde 21 bzw. durch die Steuereinheit
24 aktiviert und der Wasserspiegel im Pumpschacht 14 abgesenkt, sodass der Schwimmkörper
7 bzw. der Schieber 17 wieder in den Normalzustand verstellt werden.
[0037] Durch die Anordnung des Vorlagetanks 15 mit der Systempumpe 13 kann einfach der Wartungsbetrieb
durchgeführt und die Funktionalität oder Störungen einzelner Elemente der Vorrichtung
besonders effektiv vermieden bzw. angezeigt werden. So kann beispielsweise über die
Steuereinheit 24 detektiert werden, ob es sich um einen Rückstauzustand oder den Wartungsbetrieb
handelt, indem beispielsweise die Wasserstandsonde 21 einen steigenden Wasserspiegel
im Pumpschacht 14 anzeigt, aber die Sonde 5 keinen Rückstau im Abwasserrohr 1 bzw.
im Kanalrohr 2 anzeigt.
[0038] Bei der in den Fig. 1 bis 7 bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Steuereinheit 24 mit der Ablaufpumpe 11 und der Systempumpe 13 verbunden und
steuert diese je nach Betriebszustand an. Die Steuereinheit 24 ist weiters mit der
Wasserstandsonde 21 und der Sonde 5 verbunden, wobei deren Zustand bzw. deren Messwerte
der Steuereinheit 24 zugeführt werden. Je nach Vorliegen des Betriebszustands, also
des Normalzustands oder des Rückstauzustands, wird die Ablaufpumpe 11 und/oder die
Systempumpe 13 durch die Steuereinheit 24 betätigt.
[0039] In einer optionalen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuereinheit 24 über
eine Kommunikationseinrichtung verfügt, mit der der Zustand der Vorrichtung - also
ob diese sich im Normalzustand oder im Rückstauzustand befindet - an beispielsweise
die Gebäudeinstandhaltung oder einen Wartungsdienst übermittelt wird. Weiters kann
beispielsweise vorgesehen sein, dass die Steuereinheit 24 ein GSM-Modul umfasst und
derart eine Warnungs-SMS oder Warnungsmeldung bei Vorliegen des Rückstauzustands oder
Versagen einzelner Elemente im Wartungszustand übermittelt wird. Vorteilhaft kann
dabei vorgesehen sein, dass die Steuereinheit 24 bzw. die Kommunikationseinrichtung
einen Akku umfasst, um auf bei Stromausfällen einfach Meldungen absetzen zu können.
[0040] In einer optionalen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Pumpschacht 14 so dimensioniert
ist, dass beispielsweise das Abwasser, das aus dem Gebäude währen des Rückstauzustands,
in zB mehreren Stunden anfällt, in dem Pumpschacht 14 gespeichert werden kann, ohne
dass dieser überläuft, auch wenn die Ablaufpumpe 11, beispielsweise bei Stromausfällen,
nicht aktivierbar ist.
[0041] Wie in den Fig. 1 bis 7 dargestellt, kann optional vorgesehen sein, dass die Pumpleitung
12 über die Rückstauebene des Kanalrohrs 2 bzw. des öffentlichen Kanals hinausgeführt
ist und derart der Rückfluss von im Abwasserkanal bzw. dem Kanalrohr 2 vorliegenden
Wassers selbst bei Versagen des Rückschlagventils 8 gewährleistet wird.
[0042] Optional kann weiters vorgesehen sein, dass das Druckrohr 16 eine Spülvorrichtung,
beispielsweise Spüldüsen 25, ausweist, die in die Pumpleitung 12, beispielsweise oberhalb
der Rückschlagventile 8, 10 münden und derart eine Spülung einzelnen Teile der Vorrichtung
wie beispielsweise des Pumpschachts 14, der Ablaufpumpe 11, deren Ansaugbereich oder
im Bereich der Wasserstandsonde 21, der Sonde 5 oder der Rückschlagventile 8, 10 ermöglichen.
[0043] Wie in den Fig. 1 bis 7 dargestellt, kann die Vorrichtung bevorzugt als Schacht 3
ausgeführt sein, der als Fertigelement, beispielsweise in Gebäuden bzw. Häusern oder
in dem Wartungsbereich der Objekte bzw. Gebäude, in einem Stück eingebaut wird. Hierzu
kann beispielsweise der Schacht 3 mit einer Flachabdeckung 22 abgedeckt sein, in der
ein oder mehrere Deckel 23 angeordnet sind. So können beispielsweise die Deckel 23
entfernt werden und über die in den Fig. 1 bis 7 dargestellte Leiter 20 der Zugang
zu den einzelnen Elementen der Vorrichtung für Wartungsarbeiten bzw. Instandhaltungsarbeiten
gewährleistet werden.
[0044] Wie in den Fig. 1 bis 7 dargestellt, kann optional im Pumpschacht 14 eine sogenannte
Tauchschürze 19 vorgesehen sein, die verhindert, dass Feststoffe über den Überlauf
9 in den Vorlagetank 15 eintreten.
[0045] Wie in Fig. 2 dargestellt, kann optional die Ablaufpumpe 11 und deren Pumpleitung
12 sowie die Rückschlagventile 8, 10 doppelt ausgeführt sein, also zwei oder mehrere
Ablaufpumpen 11 im Pumpschacht 14 angeordnet sein, um bei Ausfall einer Ablaufpumpe
11 oder bei sehr hohem Abwasseraufkommen bzw. steigendem Wasserspiegel im Pumpschacht
14 den Betrieb der Vorrichtung weiter einfach gewährleisten zu können. Wie in Fig.
2 dargestellt, können beispielsweise die Ablaufpumpe 11 und die Pumpleitung 12 um
das Abwasserrohr 1 gespiegelt angeordnet sein.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Überlaufelement 4 bzw. die Überlaufkante
veränderbar ausgebildet sein, sodass die Höhe des im Abwasserrohr 1 vorliegenden Abwassers
vorgegeben bzw. verändert werden kann, bei der das Wasser aus dem Abwasserrohr 1 in
den Pumpschacht 14 eintritt.
1. Vorrichtung zur Vermeidung eines Rückflusses von Wasser aus einem Kanalrohr in ein
Abwasserrohr (1) eines Bauwerks, insbesondere eines Gebäudes, umfassend ein Abwasserrohr
(1) das in ein Kanalrohr (2) mündet, wobei das Abwasserrohr (1) ein Überlaufelement
(4) aufweist aus dem Wasser aus dem Abwasserrohr (1) in einen darunterliegenden Pumpschacht
(14) fließen kann, wobei das Überlaufelement (4) derart angeordnet und ausgebildet
ist, dass in einem Normalzustand Abwasser in dem Abwasserrohr (1) ungehindert zum
Kanalrohr (2) fließen kann und in einem Rückstauzustand aus dem Kanalrohr (2) in das
Abwasserrohr (1) eintretendes Wasser über das Überlaufelement (4) in den Pumpschacht
(14) einströmt,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Pumpschacht (14) ein Schwimmkörper (7) angeordnet ist, dessen Lage je nach
Höhe des Wasserstands im Pumpschacht (14) veränderbar ist,
wobei der Schwimmkörper (7) mit einem Schieber (17), insbesondere einem Plattenschieber,
derart kraftübertragend verbunden ist, dass der Schieber (17) bei Anstieg des Wassers
im Pumpschacht (14) über einen vordefinierten Schwellenwert in den Fließweg des Abwassers
in das Abwasserrohr (1) einschiebbar ist und der Fluss des Wassers in bzw aus dem
Kanalrohr (2) unterbrechbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (7), insbesondere ein luftgefüllter Kunststoffbehälter ist, eine
Form und/oder ein Volumen aufweist, dass auf den Schieber (17) eine Kraft von 1000
N bis 4000 N, insbesondere 1500 N bis 3500 N ausübbar ist, sodass etwaige im Abwasserrohr
(1) vorliegende Feststoffe durch den Schieber (17) durchtrennbar sind, und/oder dass
der Schieber (17) als Edelstahl-Schieberplatte ausgebildet ist, deren dem Abwasserrohr
(1) zugewandte Kante als Schneide ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Pumpschacht (14) eine Ablaufpumpe (11) mit einer an die Ablaufpumpe (11) angeschlossene
Pumpleitung (12) angeordnet ist, wobei die Pumpleitung (12) in Flussrichtung des Abwassers
in dem Abwasserrohr (1) hinter dem Schieber (17), insbesondere tangential über einen
Expansionsschacht (6), in das Abwasserrohr (1) mündet, wobei die Ablaufpumpe (11)
insbesondere über einen im Pumpschacht (14) angeordnete Wasserstandsonde (21), insbesondere
bevorzugt einen Schwimmerschalter, steuerbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung von Rückfluss von Abwasser in die Pumpleitung (12) eine Anzahl von
Rückschlagventilen (8), insbesondere zwei Rückschlagventile (8,10), in der Pumpleitung
(12) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpschacht (14) derart als Pufferspeicher dimensioniert ist, dass im Rückstauzustand,
bei durch den Schieber (17) abgesperrtem Durchfluss des Abwassers in das Kanalrohr
(2), Abwasser aus dem Abwasserrohr (1) über das Überlaufelement (4) in den Pumpschacht
(14) eintreten kann und im Pumpschacht (14) auffangbar und speicherbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Abwasserrohr (1) in Flussrichtung des Abwassers hinter dem Schieber (17) eine
Sonde (5) angeordnet ist, mit der der Rückstauzustand detektierbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Vorlagetank (15) aufweist, wobei der Vorlagetank (15) mit dem
Pumpschacht (14) über einen Überlauf (9) verbunden ist, wobei in dem Vorlagetank (15)
eine Systempumpe (13) angeordnet ist, mit der Wasser aus dem Vorlagetank (15) über
ein Druckrohr (16) in den Pumpschacht (14) förderbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlauf (9) unterhalb desjenigen Wasserstandes der Wasserstandsonde (21) angeordnet
ist, bei dem die Ablaufpumpe (11) angeschaltet wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckrohr (16) eine Spülvorrichtung, insbesondere Spüldüsen (25), aufweist, die
in die einzelne Teile der Vorrichtung, insbesondere den Pumpschacht (14), die Ablaufpumpe
(11), deren Ansaugbereich und/oder in den Bereich der Wasserstandsonde (21), der Sonde
(5) in Pumpleitung (12) oberhalb der Rückschlagventile (8) mündet, um etwaige Feststoffe
aus einzelnen Teilen der Vorrichtung, insbesondere den Pumpschacht (14), die Ablaufpumpe
(11), deren Ansaugbereich, die Wasserstandsonde (21), die Sonde 5 und/oder die Rückschlagventile
(8, 10), auszuspülen.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpleitung (12) über die Rückstauebene des Kanalrohrs (2) geführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Steuereinheit (24) aufweist, die mit der Wasserstandsonde (21)
und der Sonde (5) über elektrische Leitungen verbunden ist, wobei der Steuereinheit
(24) der Zustand der Wasserstandsonde (21) und der Sonde (5) zugeführt ist, wobei
die Steuerung (24) mit der Ablaufpumpe (11) und der Systempumpe (13) verbunden ist,
wobei die Ablaufpumpe (11) und die Systempumpe (13) über die Steuereinheit (24) steuerbar
sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (24) derart ausgebildet ist, dass die Systempumpe (13) in vordefinierten
Zeitabständen, insbesondere einmal pro Woche, in einen Wartungszustand schaltbar ist,
wobei im Wartungszustand das im Vorlagetank (15) befindliche Wasser in den Pumpschacht
(14) förderbar und derart der Schwimmkörper (7) in dem Pumpschacht (14) anhebbar ist
und der Schieber (17) in das Abwasserrohr (1) eingeschoben wird.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung, insbesondere die Steuereinheit (24), eine Kommunikationseinrichtung
aufweist, mit der bei Vorliegen eines zuvor definierten Wasserstands, insbesondere
bei Vorliegen des Rückstauzustands, im Abwasserrohr (1) eine Warnung abgebbar ist,
wobei die Kommunikationseinrichtung vorzugsweise ein, insbesondere durch einen Akku
betriebenes, GSM Modul aufweist, mit dem bei Vorliegen des Rückstauzustands eine Meldung
abgegeben werden kann.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufelement (4) in seiner Höhe veränderbar ausgebildet ist, sodass die Höhe
des Wassers im Abwasserrohr (1) bei dem Wasser aus dem Abwasserrohr (1) in den Pumpschacht
(14) eintritt veränderbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung als Schacht (3) ausgebildet ist und eine Anzahl von Deckeln (23)
aufweist über die einzelnen Elemente der Vorrichtung, insbesondere der Pumpschacht
(14), die Steuereinheit (24), die Ablaufpumpe (11), die Systempumpe (13), der Schieber
(17), das Rückschlagventil (8) und/oder Vorlagetank (15), von der Umgebung der Vorrichtung
zugänglich sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Pumpschacht (14) eine Mehrzahl von Ablaufpumpen (11), insbesondere zwei Ablaufpumpen
(11), angeordnet sind, wobei jede Ablaufpumpe (11) eine Pumpleitung (12) aufweist,
wobei jede Pumpleitung (12) in Flussrichtung des Abwassers in dem Abwasserrohr (1)
hinter dem Schieber (17), insbesondere tangential über einen Expansionsschacht (6),
in das Abwasserrohr (1) mündet.