[0001] Die Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung, insbesondere eine In-dem-Ohr-Hörvorrichtung.
[0002] Hörvorrichtungen dienen üblicherweise zur Ausgabe eines Tonsignals an das Gehör des
Trägers dieser Hörvorrichtung. Die Ausgabe erfolgt dabei mittels eines Ausgabewandlers,
meist auf akustischem Weg über Luftschall mittels eines Lautsprechers (auch als "Hörer"
oder "Receiver" bezeichnet). Häufig kommen derartige Hörvorrichtungen dabei als sogenannte
Hörhilfegeräte (auch kurz: Hörgeräte) zum Einsatz. Dazu umfassen die Hörvorrichtungen
normalerweise einen akustischen Eingangswandler (insbesondere ein Mikrophon) und einen
Signalprozessor, der dazu eingerichtet ist, das von dem Eingangswandler aus dem Umgebungsschall
erzeugte Eingangssignal (auch: Mikrophonsignal) unter Anwendung mindestens eines üblicherweise
nutzerspezifisch hinterlegten Signalverarbeitungsalgorithmus derart zu verarbeiten,
dass eine Hörminderung des Trägers der Hörvorrichtung zumindest teilweise kompensiert
wird. Insbesondere im Fall eines Hörhilfegeräts kann es sich bei dem Ausgabewandler
neben einem Lautsprecher auch alternativ um einen sogenannten Knochenleitungshörer
oder ein Cochlea-Implantat handeln, die zur mechanischen oder elektrischen Einkopplung
des Tonsignals in das Gehör des Trägers eingerichtet sind. Unter dem Begriff Hörvorrichtungen
fallen zusätzlich insbesondere auch Geräte wie z.B. sogenannte Tinnitus-Masker, Headsets,
Kopfhörer und dergleichen.
[0003] Typische Bauformen von Hörvorrichtungen, insbesondere Hörgeräten, sind Hinterdem-Ohr-
und In-dem-Ohr-Hörvorrichtungen. Diese Bezeichnungen zielen auf die bestimmungsgemäße
Trageposition ab. So weisen Hinter-dem-Ohr-Hörvorrichtungen ein (Haupt-) Gehäuse auf,
das hinter der Ohrmuschel getragen wird. Hier kann in Modelle unterschieden werden,
deren Lautsprecher in diesem Gehäuse angeordnet ist. Die Schallausgabe an das Ohr
erfolgt dabei üblicherweise mittels eines Schallschlauchs, der im Gehörgang getragen
wird, sowie in Modelle, die einen externen Lautsprecher, der im Gehörgang platziert
wird, aufweisen. In-dem-Ohr-Hörvorrichtungen weisen hingegen ein Gehäuse auf, das
in der Ohrmuschel oder sogar vollständig im Gehörgang getragen wird.
[0004] In allen Fällen schreitet die Miniaturisierung stetig voran, insbesondere um die
Auffälligkeit der Hörvorrichtungen weiter zu senken und/oder weitere Funktionen in
das jeweilige Gehäuse integrieren zu können. Problematisch ist dabei, dass auch die
Verwendung wieder aufladbarer Energiespeicher weitergetrieben wird, die auch während
des Ladevorgangs in der Hörvorrichtung verbleiben. Solche Energiespeicher benötigen
regelmäßig eine Energieverwaltungselektronik (kurz: Ladeelektronik), die im bestimmungsgenäßen
die Energieabgabe sowie während des Ladens die Energieaufnahme steuert oder regelt.
Die meist aus dem Energiespeicher (regelmäßig eine Sekundärzelle) und der Ladeelektronik
gebildete Einheit wird oft auch als "Powermodul" bezeichnet. Ist das Powermodul zum
kabellosen Laden eingerichtet und vorgesehen, dies ist aufgrund der Einsparung von
Lade-Kontaktanschlüssen bei Hörvorrichtungen, insbesondere Hörgeräten und hier bevorzugt
bei In-dem-Ohr-Hörvorrichtungen, vorteilhaft, umfasst das Powermodul häufig auch eine
Antenne, meist eine Spule, zum kabellosen Energieempfang.
[0005] Auch für ein solches Powermodul kann es aber erforderlich sein, dieses zur Wartung,
zum Ersatz oder dergleichen, zerstörungsfrei aus der Hörvorrichtung entnehmen zu können.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine wartungsfreundliche Hörvorrichtung
bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Hörvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte und teils für sich erfinderische Ausführungsformen und
Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung dargelegt.
[0008] Die erfindungsgemäße Hörvorrichtung stellt insbesondere eine In-dem-Ohr-Hörvorrichtung
- vorzugsweise ein In-dem-Ohr-Hörhilfegerät (kurz: "IdO") - dar. Die Hörvorrichtung
weist eine Gehäuseschale auf, die einen Elektronikraum becherartig umhüllt, und die
- insbesondere im Fall des IdOs - vorzugsweise im bestimmungsgemäßen Tagezustand zumindest
teilweise im Gehörgang getragen wird. Des Weiteren weist die Hörvorrichtung eine Deckplatte
auf, die zum Abschluss (oder: "Verschluss") des Elektronikraums mit der Gehäuseschale
verbunden ist. Außerdem weist die Hörvorrichtung einen Elektronikrahmen auf, der von
der Deckplatte in den Elektronikraum vorsteht und mittels dessen eine elektrische
und/oder eine elektronische Komponente der Hörvorrichtung zumindest in Richtungen,
die parallel zur Deckplatte verlaufen, reversibel gehalten ist. Weiterhin weist die
Hörvorrichtung ein reversibel mit dem Elektronikrahmen gekoppeltes, d. h. reversibel
an dem Elektronikrahmen fixiertes, Rahmenschloss auf, mittels dessen die elektrische
und/oder elektronische Komponente in einer Richtung, die senkrecht zur Deckplatte
verläuft, an dem Elektronikrahmen fixiert ist.
[0009] Vorzugsweise ist das Rahmenschloss derart (reversibel) an dem Elektronikrahmen fixiert
bzw. mit diesem gekoppelt, dass das Rahmenschloss auch unabhängig von dem Vorhandensein
der elektrischen bzw. elektronischen Komponente an dem Elektronikrahmen verbleiben
kann, zumindest vorzugsweise in der Richtung senkrecht zur Deckplatte gehalten ist.
[0010] Unter "becherartig umhüllen" wird hier und im Folgenden insbesondere verstanden,
dass die Gehäuseschale den Elektronikraum in wenigstens fünf Raumrichtungen begrenzt.
Eine gegebenenfalls vorhandene Öffnung oder ein Durchbruch in der Gehäuseschale, beispielsweise
zum Zweck einer Leitungsdurchführung oder für eine Schallabgabe, insbesondere mittels
eines Lautsprechers, ist hiervon allerdings nicht ausgeschlossen. Die sechste Raumrichtung
ist vorzugsweise in Form einer Montageöffnung, die mittels der vorstehend genannten
Deckplatte verschlossen ist, offengehalten.
[0011] Die elektrische bzw. elektronische Komponente wird also parallel zur Deckplatte (und
somit in vier Raumrichtungen) von dem Elektronikrahmen fixiert. Diese vier Raumrichtungen
werden im Folgenden vorzugsweise im Sinne eines kartesischen Koordinatensystems als
x- und y-Richtung bezeichnet. In der fünften Raumrichtung (im Folgenden als z-Richtung
bezeichnet) erfolgt die Fixierung durch das Rahmenschloss, das wiederum reversibel
an dem Elektronikrahmen gehalten ist. Durch Entfernung des Rahmenschlosses wird also
eine Entnahme der elektronischen bzw. elektrischen Komponente in Z-Richtung ermöglicht,
sodass eine Wartung und/oder ein Austausch dieser Komponente zerstörungsfrei möglich
ist.
[0012] Für den Fall, dass die erfindungsgemäße Hörvorrichtung als IdO ausgebildet ist, handelt
es sich bei der Deckplatte vorzugsweise um eine sogenannte Faceplate.
[0013] In einer zweckmäßigen Variante ist der Elektronikrahmen separat von der Deckplatte
ausgebildet und mit dieser - optional fest, d. h. irreversibel - verbunden. Alternativ
ist der Elektronikrahmen einstückig, d. h. monolithisch, beispielsweise mittels eines
Spritzgießverfahrens mit der Deckplatte ausgebildet.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung weist der Elektronikrahmen mehrere Haltefinger auf,
zwischen denen die vorstehend genannte Komponente in x- und y-Richtung festgelegt
ist. Vorzugsweise ragen diese Haltefinger dabei in z-Richtung von der Deckplatte ab.
[0015] Weiter bevorzugt sind diese Haltefinger derart gestaltet, dass sie eine Klemmkraft
auf die Komponente ausüben und vorzugsweise bei der Montage der Komponente geringfügig
zur Seite, insbesondere zur "Rückseite" und somit von der Komponente weg, ausgelenkt
werden müssen.
[0016] In einer optionalen Ausgestaltung weisen die Haltefinger bereits Mittel zur zumindest
geringfügigen formschlüssigen Halterung der Komponente in z-Richtung auf. Bei diesen
Mitteln handelt es sich beispielsweise um eine Art Schnapphaken oder vergleichbare
Elemente, die mit der Komponente wechselwirken.
[0017] Vorzugsweise weist der Elektronikrahmen drei dieser vorstehend beschriebenen Haltefinger
auf. Dadurch kann die Komponente, insbesondere für den Fall, dass diese eine (zumindest
nahezu) runde Außenkontur aufweist, stabil zwischen den Haltefingern gehalten werden.
[0018] Das vorstehend beschriebene Rahmenschloss ist in einer bevorzugten Ausführung an
einem der Haltefinger endseitig (insbesondere freiendseitig) reversibel fixiert. Anders
ausgedrückt ist das Rahmenschloss also an dem der Deckplatte abgewandten Ende des
entsprechenden Haltefingers angeordnet.
[0019] Das Rahmenschloss ist dabei bevorzugt mit Wirkung in z-Richtung formschlüssig an
dem Haltefinger fixiert, kann also insbesondere nicht in z-Richtung von dem Haltefinger
abgenommen werden. Insbesondere ist das Rahmenschloss dabei nach Art einer Schwalbenschwanzverbindung
mit dem Haltefinger gekoppelt. Das Rahmenschloss oder der Haltefinger weisen hierzu
eine vorzugsweise etwa radial zu Komponente angestellte Nut auf, die wiederum in z-Richtung
einem Hinterschnitt ausbildet. Dieser Hinterschnitt kann dabei nach Art einer "klassischen"
Schwalbenschwanzbindung trapezartig oder auch nach Art einer T-Nut ausgebildet sein.
Der Haltefinger bzw. das Rahmenschloss weisen ein entsprechend komplementäres Element
auf, das somit von der Seite, insbesondere von der der Komponente abgewandten Rückseite,
des Rahmenschlosses bzw. des Haltefingers in die entsprechende Nut eingeschoben wird.
Durch kann das Rahmenschloss nach der Montage der Komponente vergleichsweise einfach
mit dem Haltefinger verbunden und somit die Fixierung der Komponente in z-Richtung
bewerkstelligt werden.
[0020] Vorzugsweise weist das Rahmenschloss eine Nase oder ein vergleichbares Element auf,
das sich im bestimmungsgemäßen Montagezustand in z-Richtung gesehen über die Komponente
legt und diese somit festgelegt.
[0021] In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist das Rahmenschloss an dem Haltefinger
verrastet und somit gegen eine unbeabsichtigte Demontage gesichert. Beispielsweise
liegt hierbei ein Vorsprung in einer korrespondierenden Ausnehmung der vorstehend
beschriebenen Nut ein.
[0022] In einer bevorzugten Ausführung tragen wenigstens zwei der vorstehend beschriebenen
Haltefinger jeweils ein Rahmenschloss.
[0023] Zweckmäßigerweise sind für den vorstehend beschriebenen Fall, dass drei (insbesondere
genau drei) Haltefinger vorhanden sind, nur an zwei von diesen drei Haltefinger jeweils
ein Rahmenschloss angeordnet. An dem "übrigen" Haltefinger ist dagegen eine in z-Richtung
wirksame Haltenase ausgebildet, die insbesondere im bestimmungsgemäßen Montagezustand
auf der von der Deckplatte abgewandten Seite der Komponente diese überragt (insbesondere
also radial innenseitig vorsteht). Die Komponente ist somit im bestimmungsgemäßen
Montagezustand unter diese Haltenase geschoben. Die beiden an den anderen Haltefinger
angeordneten Rahmenschlösser dienen somit als separate Fixierungselemente auch dazu,
ein über die Belastungsgrenzen des die Haltefinger bildenden Materials hinausgehendes
Verbiegen dieser während der Montage der Komponente zu vermeiden.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Gehäuseschale innenseitig jeweils
einen, einem jeden Haltefinger zugeordneten Vorsprung auf, gegen den der entsprechende
Haltefinger rückseitig - d. h. gegen ein "Ausweichen" oder Aufbiegen von der Komponente
weg - abgestützt ist. Anders ausgedrückt wird durch diese Vorsprünge verhindert, dass
sich die Haltefinger im bestimmungsgemäßen Montagezustand beispielsweise aufgrund
von Erschütterungen während des Tragens der Hörvorrichtung verschieben und somit die
Komponente freigegeben. Außerdem wird dadurch ermöglicht, die Haltefinger vergleichsweise
dünnwandig zu gestalten, sodass diese insbesondere im Wesentlichen zur Positionierung
der Komponente in z-Richtung sowie zur Aufnahme von Zugkräften in z-Richtung dienen.
Die für den bestimmungsgemäßen Betrieb erforderlichen Haltekräfte in x- und y-Richtung
werden dagegen von der üblicherweise ohnehin vergleichsweise stabilen Gehäuseschale
übernommen.
[0025] In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung, die insbesondere zur Halterung mehrerer
Komponenten mittels der vorstehend beschriebenen Haltefinger dient, weist das oder
das jeweilige Rahmenschloss eine Haltevorrichtung, die vorzugsweise in Form einer
Haltekralle ausgebildet ist, auf. Diese Haltekralle wird vorzugsweise durch die vorstehend
beschriebene Nase, die zur Fixierung oder Festlegung der Komponente in z-Richtung
dient, sowie einer in z-Richtung zu dieser beanstandeten weiteren Nase gebildet. Zwischen
diesen beiden Nasen kann die weitere Komponente eingebracht werden. Vorzugsweise weist
auch der vorstehend beschriebene "dritte" oder übrige Haltefinger neben seiner Haltenase
eine weitere in z-Richtung beabstandete Haltenase auf, die somit gemeinsam eine an
diesem Haltefinger fest ausgebildete Haltekralle bilden.
[0026] Vorzugsweise handelt es sich bei der vorstehend beschriebenen elektrischen bzw. elektronischen
Komponente, die zwischen den Haltefinger gehalten ist, um eine wieder aufladbare Sekundärzelle,
vorzugsweise um das eingangs beschriebene Powermodul. Bei der weiteren Komponente
handelt es sich vorzugsweise um einen Schaltungsträger mit daran angeordneten elektronischen
Bauelementen, die eine Signalverarbeitungseinheit der Hörvorrichtung bilden. Diese
Komponente wird auch als "Motherboard" (das insbesondere einen Signalprozessor aufweist)
bezeichnet.
[0027] Für den Fall, dass mehrere Komponenten mittels des Elektronikrahmens und des oder
des jeweiligen Rahmenschlosses gehalten werden, können diese Komponenten somit auch
vorteilhafterweise in vorgegebenen Positionen zueinander, insbesondere in z-Richtung
gestapelt sowie auf einfache Weise demontierbar gehalten werden.
[0028] Die Konjunktion "und/oder" ist hier und im Folgenden insbesondere derart zu verstehen,
dass die mittels dieser Konjunktion verknüpften Merkmale sowohl gemeinsam als auch
als Alternativen zueinander ausgebildet sein können.
[0029] Unter "Formschluss" oder einer "formschlüssigen Verbindung" zwischen wenigstens zwei
miteinander verbundenen Teilen wird hier und im Folgenden insbesondere verstanden,
dass der Zusammenhalt der miteinander verbundenen Teile zumindest in einer Richtung
durch ein unmittelbares Ineinandergreifen von Konturen der Teile selbst oder durch
ein mittelbares Ineinandergreifen über ein zusätzliches Verbindungsteil erfolgt. Das
"Sperren" einer gegenseitigen Bewegung in dieser Richtung erfolgt also formbedingt.
[0030] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Seitenansicht eine Hörvorrichtung,
- Fig. 2
- in einer schematischen Detailansicht eine Deckplatte, einen Elektronikrahmen sowie
eine elektronische Komponente der Hörvorrichtung,
- Fig. 3
- in einer ausschnitthaften Teilschnittansicht den Elektronikrahmen und die elektronische
Komponente,
- Fig. 4
- in einer schematischen und ausschnitthaften Teilschnittansicht IV-IV gemäß Fig. 1
die Hörvorrichtung, und
- Fig. 5
- in Ansicht gemäß Fig. 4 die Hörvorrichtung.
[0031] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0032] In Fig. 1 ist schematisch eine Hörvorrichtung, konkret ein in dem Ohr eines Nutzers
zu tragendes Hörhilfegerät, kurz: "IdO 1", dargestellt. Das IdO 1 weist eine Gehäuseschale
2 auf, die einen Elektronikraum 4 mit darin angeordneten elektrischen und elektronischen
Komponenten 6 in den fünf Raumrichtungen z, +x, -x, +y und -y umhüllt. Zur Vereinfachung
werden die Raumrichtungen nachfolgend im Sinne eines kartesischen Koordinatensystems
als x-Richtung, y-Richtung und z-Richtung bezeichnet. Die Gehäuseschale 2 ist in der
sechsten Raumrichtung offenstehend, um eine Montage der Komponenten 6 zu ermöglichen.
Im dargestellten, bestimmungsgemäßen Einsatzzustand ist der Elektronikraum 4 mit einer
Deckplatte, hier als "Faceplate 8" bezeichnet, verschlossen. Die Faceplate 8 ist dabei
auf die Gehäuseschale 2 aufgesetzt und an dieser fixiert.
[0033] Für den bestimmungsgemäßen Betrieb umfasst das IdO 1 als Komponenten 6 ein Mikrophon
10 zur Erfassung von Umgebungsschall und Wandlung dessen in Mikrophonsignale, eine
Signalverarbeitungseinheit 12 (auch als "Controller" bezeichnet) zur Verarbeitung
der Mikrophonsignale sowie einen Lautsprecher 14 zur Ausgabe der verarbeiteten Mikrophonsignale.
Zur Energieversorgung der Komponenten 6 umfasst das IdO 1 als weitere Komponente 6
eine Sekundärzelle 16, d. h. eine wiederaufladbare Batterie, eine Ladeelektronik 18
zur Regelung einer durch die Sekundärzelle 16 bereitgestellten Spannung auf einen
Betriebsspannungswert sowie zur Regelung einer zum Laden zugeführten Spannung auf
einen Ladespannungswert (sowie zur Steuerung oder Regelung eines Ladevorgangs an sich).
Um das Laden der Sekundärzelle 16 besonders nutzerfreundlich zu gestalten, weist das
IdO 1 auch eine Antenne 20 zum kabellosen Energieempfang, konkret eine Spule für induktives
Laden, auf. Die Sekundärzelle 16, die Ladeelektronik 18 sowie die Antenne 20 bilden
dabei ein sogenanntes Powermodul 22.
[0034] Um die Wartung oder den Austausch des Powermoduls 22 zu vereinfachen ist dieses nun
reversibel in dem Elektronikraum 4 gehaltert. Dazu umfasst das IdO 1 einen Elektronikrahmen
24, der an der Faceplate 8 befestigt ist. In einem alternativen, nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Elektronikrahmen 24 einstückig, d. h. monolithisch, mit
der Faceplate 8 ausgebildet. Der Elektronikrahmen 24 dient zur Halterung und Positionierung
der Komponenten 6 im Elektronikraum 4.
[0035] Zur Halterung des Powermoduls 22 weist der Elektronikrahmen 24 drei Haltefinger 26
auf. Diese sind derart angeordnet, dass sie das im Wesentlichen, d. h. näherungsweise,
runde, konkret kreiszylindrische, Powermodul 22 zwischen sich aufnehmen und dessen
Bewegung in x- und y-Richtung verhindern. Einer der Haltefinger 26 weist an seinem,
der Faceplate 8 abgewandten Freiende eine Haltenase 28 auf, die "radial" nach innen
über das Powermodul 22 übersteht, um dessen Verschiebung in z-Richtung zu vermeiden.
Das Powermodul 22 und die Haltefinger 26 sind so bemessen, dass beim Einbau des Powermoduls
22 die Haltefinger 26 im Rahmen ihrer Elastizität geringfügig zur Außenseite (radial
nach außen) gebogen werden und somit eine Klemmkraft auf das Powermodul 22 ausüben.
Konkret wird dabei das Powermodul 22 unter die Haltenase 28 geschoben oder "geklickt".
[0036] Zur weiteren Fixierung des Powermoduls 22 in z-Richtung weist das IdO 1 auch zwei
"Rahmenschlösser 30" auf. Diese sind reversibel mit jeweils einem der beiden anderen
Haltefinger 26 verbunden und weisen ebenfalls eine Haltenase 32 auf, die radial nach
innen über das Powermodul 22 überstehen.
[0037] Die Rahmenschlösser 30 sind in z-Richtung formschlüssig an den Haltefingern 26 gehalten.
Die Rahmenschlösser 30 und die Haltefinger 26 weisen dazu jeweils ein Element nach
Art einer Schwalbenschwanzverbindung auf. Konkret weisen die Haltefinger 26 endständig
eine T-Nut 34 auf. Die Rahmenschlösser 30 weißen einen T-Fuß 36 auf, der komplementär
zur T-Nut 34 ausgeformt ist und zur Montage des entsprechenden Rahmenschlosses 30
von radial außen in die T-Nut 34 eingeschoben wird (vgl. Fig. 2, Pfeil). Dabei wird
die entsprechende Haltenase 32 über das Powermodul 22 geschoben und dieses somit in
z-Richtung fixiert.
[0038] Aus der in Fig. 3 dargestellten Detail-Teilschnittansicht ist ferner erkennbar, dass
das jeweilige Rahmenschloss 30 an dem Haltefinger 26 verrastet ist. Dazu ist die T-Nut
34 radial innenseitig durch eine Schulter 38 begrenzt. Das Rahmenschloss 30 weist
eine Rastnase 40 auf, die beim Einschieben in die T-Nut 34 über die Schulter 38 "übergreift"
oder darüber "schnappt", so dass ein unbeabsichtigtes Verschieben des Rahmenschlosses
30 nach radial außen unterbunden ist.
[0039] Zur weiteren Sicherung des Powermoduls 22 in x- und y-Richtung weist die Gehäuseschale
2 innenseitig Vorsprünge 42 auf, die zu den Haltefingern 26 korrespondierend angeordnet
sind. Im montierten Zustand sind die Haltefinger 26 rückseitig, also gegen ein Verbiegen
von dem Powermodul 22 weg, gegen jeweils einen dieser Vorsprünge 42 abgestützt. Dadurch
brauchen die Haltefinger 26 nur Zugkräfte zum Fixieren des Powermoduls 22 in z-Richtung
aufnehmen. Kräfte in x- und y-Richtung werden in die Gehäuseschale 2 eingeleitet.
Auch die Rahmenschlösser 30 sind gegen die Vorsprünge 42 abgestützt.
[0040] Wie aus den Fig. 2, 3 und 5 hervorgeht, sind die Rahmenschlösser 30 derart ausgebildet,
dass sie eine weitere elektronische Komponente 6, hier konkret die Signalverarbeitungseinheit
12 in Form eines "Motherboards" halten können. Dazu weisen die Rahmenschlösser 30
eine weitere, in z-Richtung zu der Haltenase 32 beabstandete Haltenase 44 auf, die
mit der Haltenase 32 eine "Haltekralle" 46 bildet. Diese Haltekralle 46 umgreift das
Motherboard in z-Richtung beidseitig und hält dieses in Position.
[0041] Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Vielmehr können weitere Ausführungsformen der Erfindung von dem Fachmann
aus der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- IdO
- 2
- Gehäuseschale
- 4
- Elektronikraum
- 6
- Komponente
- 8
- Faceplate
- 10
- Mikrophon
- 12
- Signalverarbeitungseinheit
- 14
- Lautsprecher
- 16
- Sekundärzelle
- 18
- Ladeelektronik
- 20
- Antenne
- 22
- Powermodul
- 24
- Elektronikrahmen
- 26
- Haltefinger
- 28
- Haltenase
- 30
- Rahmenschloss
- 32
- Haltenase
- 34
- T-Nut
- 36
- T-Fuß
- 38
- Schulter
- 40
- Rastnase
- 42
- Vorsprung
- 44
- Haltenase
- 46
- Haltekralle
1. Hörvorrichtung (1), insbesondere In-dem-Ohr-Hörvorrichtung, aufweisend
- eine Gehäuseschale (2), die einen Elektronikraum (4) becherartig umhüllt,
- eine Deckplatte (8), die zum Abschluss des Elektronikraums (4) mit der Gehäuseschale
(2) verbunden ist,
- einen Elektronikrahmen (24), der von der Deckplatte (8) in den Elektronikraum (4)
vorsteht und mittels dessen eine elektrische und/oder eine elektronische Komponente
(6) der Hörvorrichtung (1) zumindest in Richtungen (x, y) parallel zur Deckplatte
(8) reversibel gehaltert ist, und
- wenigstens ein reversibel an dem Elektronikrahmen (24) fixiertes Rahmenschloss (30),
mittels dessen die elektrische und/oder elektronische Komponente (6) in einer Richtung
(z) senkrecht zur Deckplatte (8) an dem Elektronikrahmen (24) fixiert ist.
2. Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
wobei der Elektronikrahmen (24) mehrere Haltefinger (26) aufweist, zwischen denen
die Komponente (6) in den Richtungen (x, y) parallel zur Deckplatte (8) festgelegt
ist.
3. Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
wobei die Komponente (6) zwischen den Haltefingern (26) geklemmt ist.
4. Hörvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei das Rahmenschloss (30) an einem der Haltefinger (26) endseitig reversibel fixiert
ist.
5. Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 4,
wobei das Rahmenschloss (30) in Richtung (z) senkrecht zur Deckplatte (8) formschlüssig,
insbesondere mittels einer schwalbenschanzartigen Verbindung, an dem Haltefinger (26)
fixiert ist.
6. Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 5,
wobei das Rahmenschloss (30) an dem Haltefinger (26) verrastet ist.
7. Hörvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
wobei wenigstens zwei Haltefinger (26) endseitig jeweils ein Rahmenschloss (30) tragen.
8. Hörvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
wobei drei Haltefinger (26) vorhanden sind, wobei an zwei von den drei Haltefingern
(26) jeweils ein Rahmenschloss (30) angeordnet ist und wobei an dem anderen Haltefinger
(26) wenigstens eine in Richtung (z) senkrecht zur Deckplatte (8) wirksame Haltenase
(28) ausgebildet ist, unter die die Komponente (6) eingeschoben ist.
9. Hörvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei die Gehäuseschale (2) innenseitig einem jedem Haltefinger (26) zugeordnet jeweils
einen Vorsprung (42) aufweist, gegen den der entsprechende Haltefinger (26) abgestützt
ist.
10. Hörvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei das oder das jeweilige Rahmenschloss (30) eine Haltevorrichtung, insbesondere
eine Haltekralle (46) zur Halterung einer weiteren elektrischen und/oder elektronischen
Komponente (12) aufweist.