Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen mindestens eines an einem Bodenbearbeitungsgerät
zur Bearbeitung einer Fläche zur Verfügung stehenden, von einer Bodenart der zu bearbeitenden
Fläche abhängigen Parameterbereiches eines Geräteparameters des Bodenbearbeitungsgerätes,
wobei der Parameterbereich eine definierte Spanne von durch den Nutzer für die Bearbeitung
der Fläche wählbaren Beträgen des Geräteparameters aufweist.
[0002] Daneben betrifft die Erfindung ein Bodenbearbeitungsgerät mit einer Steuereinrichtung,
welche zur Ausführung eines derartigen Verfahrens ausgebildet ist, sowie ein System
mit einem Bodenbearbeitungsgerät und einem zu dem Bodenbearbeitungsgerät externen
Endgerät, wobei auf dem externen Endgerät eine Applikation installiert ist, welche
zur Steuerung eines Verfahrens der vorgenannten Art ausgebildet ist.
Stand der Technik
[0003] Verfahren der vorgenannten Art sind im Stand der Technik bekannt und werden üblicherweise
von einem Hersteller des Bodenbearbeitungsgerätes ausgeführt, um auf dem Bodenbearbeitungsgerät
definierte Parameterbereiche zum Betrieb des Bodenbearbeitungsgerätes für eine Flächenbearbeitung
einzustellen. Dabei werden für haushaltsübliche zu bearbeitende Flächen, insbesondere
dort verlegte Bodenarten wie Teppichboden, Holzboden, Fliesenboden oder andere, geeignete
Parameterbereiche vordefiniert, innerhalb deren Parametergrenzen ein Nutzer einen
Geräteparameter des Bodenbearbeitungsgerätes zur Bearbeitung der Fläche einstellen
kann. Beispielsweise kann es sich bei einem einstellbaren Geräteparameter um eine
Drehzahl einer rotierenden Reinigungsbürste, eine Saugleistung eines Gebläses des
Bodenbearbeitungsgerätes oder andere handeln. Der Nutzer kann den jeweiligen Geräteparameter
über ein Betätigungselement an dem Bodenbearbeitungsgerät auswählen, beispielsweise
über einen Drehknopf, ein Touchscreen, einen Schiebeschalter oder ähnliches. Das Betätigungselement
kann dabei nach Wunsch zwischen einem Minimalbetrag und einem Maximalbetrag für den
jeweiligen Geräteparameter verstellt werden. Des Weiteren ist es auch bekannt, an
einem Bodenbearbeitungsgerät mehrere solcher Betätigungselemente vorzusehen, damit
der Nutzer die Möglichkeit hat, unterschiedliche Geräteparameter zur Bearbeitung einer
Fläche einzustellen.
[0004] Obwohl sich die vorgenannten Verfahren sowie korrespondierenden Bodenbearbeitungsgeräte
im Stand der Technik bewährt haben, sind diese herstellerseitig nur an eine begrenzte
Zahl unterschiedlicher zu bearbeitender Flächen angepasst, so dass es auch Flächen
geben kann, welche in keine der voreingestellten Kategorien fallen und somit nicht
optimal bearbeitet werden können. Alternativ müsste der Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes
manuell Geräteparameter auszuprobieren, ohne zu wissen, welche optimale Voraussetzungen
für die Bearbeitung der jeweiligen Bodenfläche bieten.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren der vorgenannten Art so weiterzubilden, dass der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät
optimal auf individuelle zu bearbeitende Flächen einstellen kann.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät
während eines Einstellvorgangs über die zu bearbeitende Fläche bewegt, wobei während
der Bewegung des Bodenbearbeitungsgerätes automatisch ein von einer Beschaffenheit
der Fläche abhängiger Grenz-Geräteparameter, welcher bei Anwendung für die Bearbeitung
der Fläche zu einem im Vorhinein definierten Fehlerfall führt, ermittelt wird, und
wobei der Parameterbereich automatisch anhand des ermittelten Grenz-Geräteparameters
eingestellt wird, indem der Grenz-Geräteparameter ein Bereichsende des Parameterbereiches
definiert.
[0007] Erfindungsgemäß erhält der Nutzer somit die Möglichkeit, das Bodenbearbeitungsgerät
an die Erfordernisse seines Haushalts, insbesondere dort verlegte Bodenarten, anzupassen.
Bekanntlich ist es vorteilhaft, für unterschiedliche Arten von Bodenbelägen, beispielsweise
unterschiedliche Teppichböden, verschiedene Hartböden, wie beispielsweise Fliesenboden,
Holzboden, PVC und andere, voneinander abweichende Einstellungen des Bodenbearbeitungsgerätes
vorzunehmen. Die unterschiedlichen Einstellungen betreffen verschiedene Geräteparameter,
die für eine Bearbeitung der jeweiligen Fläche besonders vorteilhaft sind. Eine Bearbeitung
der Fläche kann beispielsweise eine Saugreinigung, ein feuchtes oder trockenes Wischen,
ein Polieren, ein Schleifen, ein Wachsen oder ähnliches sein. Der Nutzer kann sein
persönliches Bodenbearbeitungsgerät somit auf die bei ihm zu Hause vorhandenen Bodenbeläge
kalibrieren, um eine bestmögliche Bodenbearbeitung zu erreichen. Damit wird der im
Stand der Technik vertretene Nachteil beseitigt, dass an einem handelsüblichen Bodenbearbeitungsgerät
voreingestellte Parameterbereiche grundsätzlich nur einen endlichen Anteil von möglichen
Bodentypen optimal bedienen können. Durch die damit einhergehende Pauschalisierung
werden manche Bodenarten unter Umständen nicht optimal bearbeitet, da der Nutzer eine
von mehreren Voreinstellungen wählen muss, welche dann jedoch gegebenenfalls nicht
optimal auf seine eigenen Bodenbeläge abgestimmt ist. Gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Nutzer angeleitet, das Bodenbearbeitungsgerät für einen Einstellvorgang
über die zu bearbeitende Fläche zu bewegen, so dass Eigenschaften der überfahrenen
Bodenfläche bzw. ein daraus resultierendes Verhalten des Bodenbearbeitungsgerätes
ermittelt werden können. Dies führt dann wiederum zu einer Ermittlung des für die
Fläche optimalen Parameterbereiches.
[0008] Für eine Bodenbearbeitungstätigkeit kann ein für die Fläche optimaler Geräteparameter
von dem Nutzer zwischen bestimmten Bereichsgrenzen verstellt werden, je nachdem ob
zum Beispiel eine besonders schonende, eine besonders intensive, eine besonders schnelle,
eine besonders gründliche Reinigung oder ähnliches gewünscht ist. Ein von dem Nutzer
verstellbarer Geräteparameter ist beispielsweise eine Saugleistung eines Gebläses
oder eine Drehzahl einer Reinigungsbürste. Während der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät
im Rahmen eines Einstellvorgangs für die Parameterbereiche über die später zu bearbeitende
Fläche führt, wird der betreffende Geräteparameter des Bodenbearbeitungsgerätes entweder
automatisch durch eine Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes verstellt, oder
aber der Nutzer wird durch das Bodenbearbeitungsgerät oder ein damit verknüpftes Endgerät
angeleitet, den Geräteparameter selbst zu verstellen. Das Verstellen des Geräteparameters
erfolgt vorzugsweise automatisch ausgehend von einem minimalen Grenz-Geräteparameter
bis zu einem maximalen Grenz-Geräteparameter, bei welchem dann ein Fehlerfall auftritt,
den der Nutzer und/oder eine Detektionseinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes feststellen
kann. Der minimale Grenz-Geräteparameter kann beispielsweise den Betrag Null aufweisen,
ist jedoch auch individuell auf einen davon abweichenden Betrag festlegbar, wenn der
Betrag "Null" des Geräteparameters oder ein anderer geringer Betrag einen Fehler verursacht.
Es kann zudem auch vorgesehen sein, dass der Nutzer zunächst grobe minimale und maximale
Grenzen des Parameterbereiches vorgibt. Beispielsweise könnte der Nutzer schon eine
Bodenart der zu bearbeitenden Fläche vordefinieren, beispielsweise dass es sich bei
der Fläche um einen nicht an einem Untergrund haftenden Bodenbelag handelt. Dadurch
können unmittelbar relativ hohe Beträge von Bürstendrehzahlen sowie ein gemäßigter
Wert für einen Volumenstrom eines Sauggebläses vorgegeben werden. Bei einem sehr hochflorigen
Boden oder einem Fell könnte zum Beispiel die Drehzahl einer Reinigungsbürste grundsätzlich
auf den Betrag Null gesetzt werden und nur ein Volumenstrom eines Sauggebläses angepasst
werden. Der anschließende Vorgang für eine Feineinstellung des Parameterbereiches
erfolgt dann wie erfindungsgemäß beschrieben. Des Weiteren kann in diesem Zusammenhang
bevorzugt vorgesehen sein, dass der Grenz-Geräteparameter derjenige Betrag des Geräteparameters
ist, bei welchem letztmalig noch kein Fehlerfall eingetreten ist. Somit kann ein Auftreten
eines Fehlerfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Ein Fehlerfall
ist nicht im strengen Sinne zu verstehen, sondern kann eine bestimmte Situation sein,
welche der Nutzer für einen Abbruch des Einstellvorgangs definiert. Ein "Fehlerfall"
kann beispielsweise auch ein manuelles Beenden des Einstellvorgangs sein, was im engeren
Sinne grundsätzlich keinen Fehler darstellt. Ebenso können auch bestimmte Gerätezustände
nutzerdefiniert einen Fehlerfall darstellen, beispielsweise weil eine Geräuschemission
des Bodenbearbeitungsgerätes oder eine Stromaufnahme eines elektrischen Verbrauchers
des Bodenbearbeitungsgerätes einen gewünschten Betrag überschreitet.
[0009] Zusätzlich zu dem zuvor beschriebenen Einstellvorgang können dem Nutzer im Rahmen
des Verfahrens auch vorgefertigte Parameterbereiche für bestimmte Flächenarten zur
Auswahl bereitgestellt werden, von deren Parametergrenzen ausgehend dann der beschriebene
Einstellvorgang gestartet werden kann. Die vorgefertigten Einstellungen können beispielsweise
auch nutzerabhängig in einem Speicher hinterlegt sein, so dass einem jeweiligen Nutzer
eine spezifische Vorauswahl zur Verfügung gestellt wird. In jedem Fall sind die vordefinierten
Einstellungen nicht bindend, sondern können von dem Nutzer auch abgelehnt oder variiert
werden. Des Weiteren können vordefinierte Einstellungen überschrieben werden. Ebenso
ist es auch möglich, dass die im Rahmen des erfindungsgemäßen Einstellverfahrens eingestellten
Parameterbereiche geändert oder überschrieben werden, so dass der Nutzer jederzeit
die Möglichkeit hat, einen Einstellvorgang zu wiederholen. Dies empfiehlt sich insbesondere,
wenn der Nutzer Bodenbeläge in seiner Wohnung ändert, diese durch Abnutzung verändert
sind oder ähnliches.
[0010] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass im Rahmen des Einstellvorgangs zwei die Bereichsenden
desselben Parameterbereiches definierende Grenz-Geräteparameter ermittelt werden,
indem der Geräteparameter von einem minimalen Betrag, welcher noch ohne Eintreten
eines Fehlerfalls anwendbar ist, bis zu einem maximalen Betrag, welcher noch ohne
Eintreten eines Fehlerfalls anwendbar ist, variiert wird. Das Variieren des Geräteparameters
kann entweder in diskreten Betragsschritten oder kontinuierlich erfolgen. Sofern für
eine Flächenbearbeitung beispielsweise zwei oder mehr Geräteparameter wesentlich sind,
die ein Nutzer üblicherweise einstellen möchte, kann der Einstellvorgang so ablaufen,
dass zunächst ein Parameterbereich für einen ersten Geräteparameter ermittelt wird,
während ein zweiter Geräteparameter konstant gehalten wird. Sobald dieser Parameterbereich
eingestellt ist, kann der konstante zweite Geräteparameter dann auf einen erhöhten
konstanten Betrag gesetzt werden und der erste Geräteparameter wiederum zur Ermittlung
der diesbezüglichen Bereichsgrenzen variiert werden. Auf diese Art und Weise können
zwei oder mehr Geräteparameter voneinander abhängig angepasst werden.
[0011] Besonders vorteilhaft wird vorgeschlagen, dass der Nutzer den Parameterbereich mittels
einer auf einem zu dem Bodenbearbeitungsgerät externen Endgerät installierten Applikation
einstellt. Die Applikation kann den Nutzer im Rahmen des Einstellvorgangs anleiten,
bestimmte Handgriffe zur Variation des jeweiligen Geräteparameters selbst vorzunehmen.
Alternativ kann die Applikation eine Variation des jeweiligen Geräteparameters an
dem Bodenbearbeitungsgerät vollautomatisch steuern. Dazu ist das die Applikation aufweisende
externe Endgerät über eine Kommunikationsverbindung mit dem Bodenbearbeitungsgerät
verbunden, beispielsweise über eine WLAN- oder Bluetooth-Verbindung. Insbesondere
können sowohl das Bodenbearbeitungsgerät, als auch das externe Endgerät in ein Heimnetzwerk
des Nutzers integriert sein und darüber miteinander kommunizieren. Die auf dem externen
Endgerät installierte Applikation stellt auf einem Touchscreen des Endgerätes vorzugsweise
eine Bedienoberfläche zur Verfügung, über welche der Nutzer manuelle Eingaben tätigen
und/oder Informationen abrufen kann. Auch können dem Nutzer auf einem Display des
externen Endgerätes vorgefertigte Grundeinstellungen für bestimmte Bodenarten angeboten
werden, so dass der Nutzer einen Einstellvorgang ausgehend von vordefinierten groben
Grenz-Geräteparametern eines provisorisch festgelegten Parameterbereiches starten
kann.
[0012] Besonders vorteilhaft kann die Applikation einen vordefinierten Kalibrierungsvorgang
an dem Bodenbearbeitungsgerät steuern, welcher beinhaltet, dass der an dem Bodenbearbeitungsgerät
einzustellende Grenz-Geräteparameter durch sukzessive Annäherung des gesteuerten Geräteparameters
an den durch ein Eintreten des Fehlerfalls definierten Grenz-Geräteparameter ermittelt
wird. Die Applikation steuert somit unmittelbar den Einstellvorgang des Bodenbearbeitungsgerätes
und wirkt auf eine Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes ein. Darüber hinaus
kann die Applikation zudem auch das Auftreten eines vordefinierten Fehlerfalls überwachen.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Überwachung eines Fehlerfalls durch eine Auswerteeinrichtung
des Bodenbearbeitungsgerätes selbst vorgenommen wird. Die Auswerteeinrichtung des
Bodenbearbeitungsgerätes kann den detektierten Fehlerfall dann an die Applikation
des externen Endgerätes melden, so dass die Applikation die zuvor eingestellten Parameterbeträge
mit dem Auftreten des Fehlerfalls verknüpfen und vorteilhaft auch speichern kann.
[0013] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass als Geräteparameter ein Saugvolumenstrom eines
Gebläses des Bodenbearbeitungsgerätes, eine Drehzahl eines rotierenden Bodenbearbeitungselementes,
eine Frequenz eines schwingenden Bodenbearbeitungselementes, eine Fortbewegungsgeschwindigkeit
des Bodenbearbeitungsgerätes über die zu bearbeitende Fläche und/oder eine von dem
Bodenbearbeitungsgerät auf die zu bearbeitende Fläche aufgetragene Flüssigkeitsmenge
eingestellt wird. Die vorgenannten einstellbaren Geräteparameter betreffen solche,
welche regelmäßig für eine Bearbeitungsqualität bestimmter Bodenarten relevant sind.
Sofern es sich bei dem Bodenbearbeitungsgerät beispielsweise um einen Staubsauger
handelt, sind als Geräteparameter insbesondere ein Saugvolumenstrom eines Gebläses
und eine Drehzahl oder Schwingungsfrequenz eines Bodenbearbeitungselementes relevant.
Bei Feuchtwischgeräten ist insbesondere auch eine Menge einer auf eine zu bearbeitende
Fläche oder ein Bodenbearbeitungselement aufgetragenen Flüssigkeit relevant. Zudem
hängt eine Bearbeitungsqualität auch von einer Fortbewegungsgeschwindigkeit eines
sich selbsttätig fortbewegenden Bodenbearbeitungsgerätes über die zu bearbeitende
Fläche ab. Bei besonders bearbeitungsintensiven Bodenarten ist es sinnvoll eine Fortbewegungsgeschwindigkeit
des Bodenbearbeitungsgerätes über die zu bearbeitende Fläche möglichst gering zu halten,
damit die Einwirkungszeit pro Flächenanteil möglichst groß ist.
[0014] Wie zuvor vorgeschlagen ist ein Fehlerfall oder sind mehrere Fehlerfälle vordefiniert.
Diese Fehlerfälle dienen zum Festlegen von Bereichsgrenzen des einzustellenden Parameterbereiches.
Als Fehler definiert werden können insbesondere ein Absinken eines Saugvolumenstroms
eines Gebläses des Bodenbearbeitungsgerätes unter einen Minimalbetrag, ein Blockieren
eines beweglichen Bodenbearbeitungselementes, ein Absinken einer Fortbewegungsgeschwindigkeit
des Bodenbearbeitungsgerätes unter einen Minimalbetrag, ein Hinausgehen eines Energieverbrauchs
eines elektrischen Verbrauchers des Bodenbearbeitungsgerätes über einen Maximalbetrag,
ein Hinausgehen eines Schiebewiderstandes des Bodenbearbeitungsgerätes über einen
Maximalbetrag, ein Abheben eines Bodenbelags von der zu bearbeitenden Fläche, ein
Hinausgehen einer Schallemission des Bodenbearbeitungsgerätes über einen Maximalbetrag,
ein Hinausgehen eines Feuchtegrades der zu bearbeitenden Fläche über einen Maximalbetrag,
ein Hinausgehen eines Feuchtegrades eines Bodenbearbeitungselementes des Bodenbearbeitungsgerätes
über einen Maximalbetrag und/oder ein Empfangen eines den Einstellvorgang beendenden
Stoppbefehls eines Nutzers. Die vorgenannte Aufzählung ist nicht abschließend. Im
Rahmen der Erfindung können auch andere Fehlerfälle vordefiniert sein. Fehlerfälle
sind regelmäßig solche, welche zu einer nicht ordnungsgemäßen Funktion des Bodenbearbeitungsgerätes
führen oder einen manuellen Abbruch durch einen Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes
bedeuten. Das Auftreten eines so definierten Fehlerfalls führt zu einem Ende des erfindungsgemäßen
Einstellvorgangs. Bezogen auf übliche Saugreinigungsgeräte kann der Einstellvorgang
beispielsweise durchgeführt werden bis ein Fehlerfall auftritt, der bedeutet, dass
die maximalen Beträge für einen Volumenstrom eines Sauggebläses und eine Drehzahl
einer Reinigungsbürste erreicht sind, dass eine Reinigungsbürste blockiert, beispielsweise
aufgrund eines übermäßigen Eingriffs der Reinigungsbürste in einen Teppichboden, dass
eine von einem Nutzer zur Fortbewegung des Bodenbearbeitungsgerätes aufzuwendende
Schiebekraft zu hoch ist, dass ein Unterdruck in dem Bodenbearbeitungsgerät übermäßig
ansteigt, beispielsweise wenn ein nicht verklebter Teppich von einem Untergrund abgehoben
wird und dann einen Saugkanal des Reinigungsgerätes komplett abdeckt, oder dass der
Nutzer den Einstellvorgang manuell durch einen Tastendruck an dem Reinigungsgerät
oder einem externen Endgerät beendet.
[0015] Der Fehlerfall wird vorzugsweise vor dem Einstellvorgang durch einen Nutzer definiert
oder kann alternativ herstellerseitig vorgegeben sein. Sofern der Hersteller des Bodenbearbeitungsgerätes
bereits Fehlerfälle vordefiniert, sind diese vorzugsweise in einem lokalen Speicher
des Bodenbearbeitungsgerätes hinterlegt oder können durch das Bodenbearbeitungsgerät
oder ein mit diesem in Kommunikationsverbindung stehendes externes Endgerät von einem
Server des Herstellers abgerufen werden.
[0016] Zudem kann vorgesehen sein, dass der ermittelte Grenz-Geräteparameter in einem Speicher
des Bodenbearbeitungsgerätes und/oder einem Speicher des externen Endgerätes und/oder
einem Speicher eines externen Servers gespeichert wird. Zudem wird vorgeschlagen,
dass der eingestellte Parameterbereich einem von dem Nutzer manuell betätigbaren Betätigungselement
des Bodenbearbeitungsgerätes zugeordnet wird, wobei der Nutzer einen für eine Bodenbearbeitung
der Fläche gewünschten Betrag des Geräteparameters in den Grenzen des voreingestellten
Parameterbereiches durch Betätigung des Betätigungselementes auswählt. Die Zuordnungen
zwischen bestimmten Betätigungselementen des Bodenbearbeitungsgerätes und den durch
den Einstellvorgang ermittelten optimalen Parameterbereichen können in einem Speicher
des Bodenbearbeitungsgerätes und/oder einem Speicher des externen Endgerätes und/oder
auch einem Speicher eines externen Servers gespeichert werden. Insbesondere kann eine
Zuordnung durch eine auf einem externen Endgerät installierte Applikation auf beispielsweise
eine von mehreren wählbaren Stufen eines Betätigungselementes gelegt werden. Jede
Stufe kann dabei für einen bestimmten Bodentyp optimiert sein, beispielsweise Hartboden,
kurzfloriger Teppichboden, langfloriger Teppichboden oder andere. Einmal erstellte
und gespeicherte Zuordnungen können wieder gelöscht werden, bleiben jedoch vorteilhaft
für einen zukünftigen Zugriff in einem Speicher verfügbar. Dadurch können einmal festgelegte
Zuordnungen erneut eingestellt werden. Besonders vorteilhaft werden Zuordnungen zwischen
Betätigungselementen und vordefinierten Parameterbereichen auch über einen Server
synchronisiert, so dass diese beispielsweise bei einem Wechsel eines mobilen Endgerätes
für den Zugriff durch einen Nutzer weiterhin zur Verfügung stehen.
[0017] Neben dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren zum Einstellen mindestens
eines an dem Bodenbearbeitungsgerät zur Bearbeitung einer Fläche zur Verfügung stehenden
Parameterbereiches wird mit der Erfindung auch ein Bodenbearbeitungsgerät mit einer
Steuereinrichtung vorgeschlagen, welche zur Ausführung eines Verfahrens der vorgenannten
Art ausgebildet ist. Zudem wird auch ein System mit einem Bodenbearbeitungsgerät und
einem zu dem Bodenbearbeitungsgerät externen Endgerät vorgeschlagen, wobei auf dem
externen Endgerät eine Applikation installiert ist, welche zur Steuerung eines derartigen
Einstellvorgangs für den Parameterbereich ausgebildet ist. Zur Vermeidung von Wiederholungen
wird diesbezüglich auf die vorausgehenden Ausführungen zu dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwiesen. Die dort beschriebenen Merkmale und Vorteile gelten dementsprechend auch
für das erfindungsgemäße Bodenbearbeitungsgerät bzw. erfindungsgemäße System.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Bodenbearbeitungsgerät,
- Fig. 2
- ein externes Endgerät mit einer darauf installierten Applikation,
- Fig. 3
- eine Kommunikation zwischen dem externen Endgerät und dem Bodenbearbeitungsgerät,
- Fig. 4
- eine Kommunikation zwischen dem externen Endgerät und einem externen Server,
- Fig. 5
- eine Übertragung von Einstellungen von dem externen Endgerät an das Bodenbearbeitungsgerät.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0019] Figur 1 zeigt eine von einer Vielzahl von möglichen Ausführungsformen für ein erfindungsgemäßes
Bodenbearbeitungsgerät 1. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 ist hier als ein manuell von
einem Nutzer geführtes Reinigungsgerät ausgebildet, nämlich hier als ein manuell bedienbarer
Staubsauger. Die Erfindung kann ebenso jedoch auch bei sich selbsttätig fortbewegenden
Bodenbearbeitungsgeräten 1 Anwendung finden. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 dient der
Reinigung unterschiedlicher Flächen 2, welche beispielsweise Hartböden und Teppichböden
umfassen können, insbesondere hochfloriger Teppichboden, kurzfloriger Teppichboden,
Holzparkett, Holzdielen, Fliesen, Kork, PVC und andere. Das Bodenbearbeitungsgerät
1 weist ein Basisgerät 17 auf, in welchem hier nicht sichtbar beispielsweise ein Gebläse,
ein Gebläsemotor und eine Staubkammer angeordnet sind. Das Basisgerät 17 ist lösbar
mit einem Vorsatzgerät 15 verbunden, welches einer Einwirkung auf die zu bearbeitende
Fläche 2 dient. Hier ist das Vorsatzgerät 15 beispielsweise eine Saugdüse mit einem
Saugmund 16 und einem dem Saugmund 16 zugeordneten Bodenbearbeitungselement 10. Das
Bodenbearbeitungselement 10 ist hier beispielsweise eine um eine im Wesentlichen parallel
zu der Fläche 2 orientierte Achse rotierende Reinigungsbürste. Ausgehend von dem Basisgerät
17 erstreckt sich des Weiteren - abgewandt von dem Vorsatzgerät 15 - ein Stiel 14
mit einem Handgriff 18, mittels welchem ein Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes 1
das Bodenbearbeitungsgerät 1 in einer üblichen Hin- und Herbewegung über die zu bearbeitende
Fläche 2 führen kann. Der Stiel 14 ist vorteilhaft teleskopierbar ausgebildet, so
dass der Nutzer dessen Länge an seine Körpergröße anpassen kann, um das Bodenbearbeitungsgerät
1 bequem zu handhaben. Der Handgriff 18 weist eine Mehrzahl von Betätigungselementen
12 auf, welche hier beispielsweise als Druckknöpfe ausgebildet sind. Alternativ können
auch andere Arten von Betätigungselementen 12 vorgesehen sein, beispielsweise Schiebeschalter,
Drehschalter, Kippschalter oder ähnliches. Mittels Betätigung der Betätigungselemente
12 kann der Nutzer einen gewünschten Modus des Bodenbearbeitungsgerätes 1 einstellen,
um die Fläche 2 zu bearbeiten. Beispielsweise kann ein Modus ein energiesparender
Eco-Modus sein, bei welchem der Gebläsemotor möglichst energiesparend betrieben wird.
Ein weiterer Modus kann beispielsweise ein Intensivmodus sein, welcher geeignet ist,
auch hartnäckige Verschmutzungen von der Fläche 2 zu entfernen. Des Weiteren kann
beispielsweise auch ein Schnellmodus vorgesehen sein, welcher die Bodenfläche 2 in
einer möglichst kurzen Zeitspanne reinigt. Jeder Modus ist dabei durch einen zur Verfügung
stehenden Parameterbereich 3 mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Beträgen eines
Geräteparameters 4 gekennzeichnet, welche beispielsweise eine Leistungsaufnahme des
Gebläsemotors, eine Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes 10, eine Einstellung von
Dichtelementen im Bereich des Saugmundes 16 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 und andere
betreffen. Der Parameterbereich 3 kann dabei beispielsweise niedrige und hohe Werte
für eine Drehzahl des Betätigungselementes 12 beinhalten, die der Nutzer wahlweise
für eine Bodenbearbeitung auswählen kann. Die Einstellungen des jeweiligen Modus,
insbesondere die Geräteparameter 4, sind vorzugsweise in einem lokalen Speicher des
Bodenbearbeitungsgerätes 1 gespeichert und werden bei Betätigen eines Betätigungselementes
12 aus dem Speicher abgerufen und von einer Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
1 verwendet, um die entsprechenden Einheiten des Bodenbearbeitungsgerätes 1, beispielsweise
den Gebläsemotor oder einen Antriebsmotor für das Bodenbearbeitungselement 10 zu steuern.
Die Modi können des Weiteren auf bestimmte Bodenarten der zu bearbeitenden Fläche
2 optimiert sein. Beispielsweise kann ein Eco-Modus zur Bearbeitung eines Hartbodens
optimiert sein, während ein Intensivmodus zur Bearbeitung eines Teppichbodens optimiert
ist. Darüber hinaus kann das Bodenbearbeitungsgerät 1 beispielsweise auch Betätigungselemente
12 aufweisen, welche andere Kombinationen steuern, beispielsweise Teppichmodus Eco,
Teppichmodus Intensiv, Hartboden Eco, Hartboden Intensiv und andere. Die verschiedenen
Modi sind üblicherweise durch einen Hersteller des Bodenbearbeitungsgerätes 1 vordefiniert
und bei Bodenbearbeitungsgeräten 1 gemäß dem Stand der Technik in einem Speicher des
Bodenbearbeitungsgerätes 1 abgelegt. Demgegenüber wird mit der Erfindung eine Alternative
vorgeschlagen, welche im Folgenden näher erläutert wird.
[0020] Figur 2 zeigt ein externes Endgerät 9, welches hier beispielsweise ein Mobiltelefon
ist. Des Weiteren kann das externe Endgerät 9 jedoch auch ein anderes, bevorzugt mobiles,
Endgerät 9 sein. Insbesondere kann es auch vorgesehen sein, als Endgerät 9 einen Tabletcomputer,
einen Laptop oder ähnliches zu verwenden. Das externe Endgerät 9 weist vorzugsweise
in üblicher Art und Weise ein Display 13 auf, besonders bevorzugt als Touchscreen
ausgestaltet, über welches ein Nutzer sowohl Informationen empfangen, als auch Eingaben
tätigen kann. Das externe Endgerät 9 steht zur Ausführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens in Kommunikation mit dem Bodenbearbeitungsgerät 1. Dazu verfügen das Bodenbearbeitungsgerät
1 und das externe Endgerät 9 über Kommunikationsmodule, beispielsweise WLAN-Module,
Bluetooth-Module oder andere. Besonders bevorzugt sind ein Kommunikationsmodul des
Bodenbearbeitungsgerätes 1 und ein Kommunikationsmodul des externen Endgerätes 9 in
ein Heimnetzwerk eines Nutzers eingebunden. Auf dem externen Endgerät 9 ist des Weiteren
eine Applikation installiert, um die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte auszuführen.
In das Kommunikationsnetzwerk ist des Weiteren bevorzugt auch ein Server 11 (siehe
beispielsweise Figur 4) eingebunden, so dass Daten, welche Einstellungen des Bodenbearbeitungsgerätes
1 betreffen, in dem Server 1 gespeichert werden können und dort von anderen Teilnehmern
des Heimnetzwerkes, insbesondere dem Bodenbearbeitungsgerät 1 und dem externen Endgerät
9, abgerufen werden können.
[0021] Unter Nutzung der auf dem externen Endgerät 9 installierten Applikation kann der
Nutzer sein Bodenbearbeitungsgerät 1 auf die in seinem Haushalt vorhandenen individuellen
Bodenbeläge der zu reinigenden Flächen 2 optimieren. Dazu werden Geräteparameter 4
des Bodenbearbeitungsgerätes 1, welche zur Bodenbearbeitung der Flächen 2 angewendet
werden, auf die individuellen Eigenschaften der Flächen 2 im Haushalt des Nutzers
eingestellt, d. h. kalibriert. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 kann in gleicher Art und
Weise jedoch auch auf Flächen 2 kalibriert werden, welche nicht einer Haushaltsumgebung
angehören, sondern beispielsweise einer gewerblichen Umgebung, beispielsweise in einem
Geschäft, einem Büro, einer Lagerhalle oder anderen. Die Funktionsweise der Erfindung
bleibt davon unberührt.
[0022] Mittels der auf dem externen Endgerät 9 installierten Applikation kann der Nutzer
sein Bodenbearbeitungsgerät 1 nun in wenigen und einfachen Schritten auf seine individuellen
Flächen 2 einstellen und somit ein optimales Bodenbearbeitungsergebnis erzielen. Ein
optimales Bodenbearbeitungsergebnis kann im Falle eines Reinigungsgerätes beispielsweise
anhand einer Menge von von dem Bodenbearbeitungsgerät 1 aufgenommenen Partikel verstanden
werden. Des Weiteren wird durch die Erfindung erreicht, dass der Nutzer an dem Bodenbearbeitungsgerät
1 eine optimale Handhabung erfährt und alle Komponenten des Bodenbearbeitungsgerätes
1 störungsfrei funktionieren. Dazu zählt, dass beispielsweise Bodenbearbeitungselemente
10, wie hier die rotierende Reinigungsbürste, nicht blockieren, das Bodenbearbeitungsgerät
1 mit geringer Kraftanstrengung über die zu bearbeitende Fläche 2 bewegt werden kann,
lose auf einem Untergrund liegende Teppiche nicht von dem Untergrund abgehoben werden
und ähnliches. Zunächst hat der Nutzer dafür die Applikation auf seinem externen Endgerät
9 zu starten und angezeigte Kalibrierungsschritte auszuführen, welche zum Einstellen
mindestens eines an seinem Bodenbearbeitungsgerät 1 zur Verfügung stehenden Parameterbereiches
3 eines Geräteparameters 4 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 dienen. In Figur 2 sind
lediglich beispielhaft zwei verschiedene einstellbare Geräteparameter 4 angezeigt,
nämlich hier eine Drehzahl der Bürste (Bodenbearbeitungselement 10) und ein Volumenstrom,
welcher von einem Gebläse des Bodenbearbeitungsgerätes 1 erzeugt werden kann. Der
Nutzer wird nach Starten der Applikation vorzugsweise gebeten, das Bodenbearbeitungsgerät
1 über die betreffende Fläche 2 zu bewegen, auf welche das Bodenbearbeitungsgerät
1 optimal eingestellt werden soll. Durch das Bewegen des Bodenbearbeitungsgerätes
1 während des Kalibrierungsvorgangs kann eine dynamische Last des Bodenbearbeitungsgerätes
1 berücksichtigt werden, welche in gleicher Art und Weise dann später auch bei der
Benutzung des Bodenbearbeitungsgerätes 1 für eine tatsächliche Bodenbearbeitung dieser
Fläche 2 auftritt. Sodann steuert die Applikation vollautomatisch einen Kalibrierungsvorgang
an dem Bodenbearbeitungsgerät 1, welcher beinhaltet, dass die Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes
10 und der Volumenstrom des Gebläses in diskreten Schritten oder alternativ auch kontinuierlich
von vorzugsweise einem niedrigen Betrag des jeweiligen Geräteparameters 4 bis zu einem
höheren Betrag des Geräteparameters 4 geändert werden. Dabei kann beispielhaft so
vorgegangen werden, dass zunächst nur der Volumenstrom variiert wird, während eine
niedrigste Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes 10 konstant gehalten wird. In aufeinanderfolgenden
Schritten kann dann die Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes 10 auf einen höheren
Betrag als im vorangegangenen Schritt eingestellt werden und anschließend der Volumenstrom
wieder, bei ebenfalls konstant gehaltener Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes
10, von einem geringen Betrag bis zu einem höheren Betrag variiert werden. Die niedrigste
Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes 10, von welcher aus der Kalibrierungsvorgang
gestartet wird, kann beispielsweise den Betrag Null aufweisen. Alternativ ist es jedoch
auch möglich, dass der Nutzer selbst eine Startdrehzahl vorgibt, von welcher aus der
Einstellvorgang für den Parameterbereich 3 des Volumenstroms bzw. auch der Drehzahl
des Bodenbearbeitungselementes 10 gestartet wird. Des Weiteren können für den Einstellvorgang
auch bereits provisorisch grobe minimale oder maximale Grenz-Geräteparameter 5, 6
im Vorhinein festgelegt sein und von dem Nutzer in der Applikation abgerufen werden.
Beispielsweise kann eine solche Voreinstellung zwischen Hartböden und Teppichböden
unterscheiden, so dass der Einstellvorgang für den Parameterbereich 3 des Geräteparameters
4 beispielsweise direkt in für einen Hartboden sinnvollen Bereichen startet, oder
in für einen Teppichboden sinnvollen Bereichen. Hierdurch kann der Kalibrierungsvorgang
insgesamt zeitlich verkürzt werden. Die Voreinstellungen können in der Applikation
oder auch auf einem Server 11, auf welchen die Applikation zugreift, hinterlegt sein.
Derartige Voreinstellungen können des Weiteren auch länderabhängig und/oder marktabhängig
definiert sein, so dass für ein Bodenbearbeitungsgerät 1, welches beispielsweise in
Asien betrieben wird, andere Kalibrierungsstartparameter und Kalibrierungsendparameter
sinnvoll sind als beispielsweise in Europa. Bevorzugt kann der Nutzer die gespeicherten
Voreinstellungen mittels der Applikation auch löschen, modifizieren oder dergleichen.
[0023] Des Weiteren sind durch den Hersteller des Bodenbearbeitungsgerätes 1, oder auch
durch den Nutzer, sogenannte Fehlerfälle in der Applikation gespeichert, welche zum
Beenden eines Einstellungsschrittes während der Kalibration führen sollen. Durch die
Definition eines solchen Fehlerfalls oder mehrerer Fehlerfälle wird erreicht, dass
der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät 1 später, d. h. nach vollendeter Kalibration,
nur in einem Parameterbereich 3 des jeweiligen Geräteparameters 4 betreiben kann,
welcher eine störungsfreie und erfolgreiche Bearbeitung der Fläche 2 ermöglicht. Als
Fehlerfall kann in dem vorliegenden Beispiel ein Blockieren des rotierenden Bodenbearbeitungselementes
10 oder ein Auftreten einer maximalen Schiebekraft, welche der Nutzer zur Fortbewegung
des Bodenbearbeitungsgerätes 1 über die Fläche 2 aufwenden muss, definiert sein. Andere
Fehlerfälle können beispielsweise gekennzeichnet sein durch einen Maximalbetrag für
den Volumenstrom, einen Maximalbetrag für einen an dem Saugmund 16 herrschenden Unterdruck,
ein Abheben eines Bodenbelags von einem Untergrund oder andere. Darüber hinaus kann
ein Fehlerfall jedoch auch ein manuelles Beenden des Kalibrierungsvorgangs durch den
Nutzer sein, wobei dies im engeren Sinne jedoch keinen Fehler beschreibt. Der Nutzer
kann den Kalibrierungsvorgang für den jeweiligen Geräteparameter 4 beispielsweise
über eine Taste an dem Bodenbearbeitungsgerät 1 oder über eine Eingabe auf dem Display
13 des externen Endgerätes 9 beenden. Sofern während des Einstellvorgangs für den
nutzbaren Parameterbereich 3 des Geräteparameters 4 dann ein vordefinierter Fehlerfall
erkannt wird, wird der Kalibrierungsschritt beendet und vorzugsweise die letzte Einstellung,
bevor der Fehlerfall eingetreten ist, als Grenz-Geräteparameter 5, 6 übernommen. Dieser
Grenz-Geräteparameter 5, 6, welcher ein noch optimales Bearbeiten der Fläche 2 ermöglicht,
definiert ein unteres Bereichsende 7 bzw. ein oberes Bereichsende 8 des Parameterbereiches
3, welcher dem Nutzer später bei der Anwendung des Bodenbearbeitungsgerätes 1 zur
Verfügung steht. Der Nutzer kann mittels der Applikation des Weiteren dasjenige Betätigungselement
12 an dem Bodenbearbeitungsgerät 1 auswählen, über welches der Geräteparameter 4 steuerbar
sein soll.
[0024] In Figur 2 startet der Nutzer den Kalibrierungsvorgang für das Bodenbearbeitungsgerät
1 beispielsweise von dem unteren Grenz-Geräteparameter 5 "Null", welcher das untere
Bereichsende 7 der Parameterbereiche 3 für die Geräteparameter 4 "Drehzahl Bürste"
und "Volumenstrom" angeben. Sodann erfolgt die Kalibrierung der Parameterbereiche
3 für "Drehzahl Bürste" und "Volumenstrom" wie zuvor erläutert. Wie in Figur 3 dargestellt,
tritt ein "Fehlerfall" zum Beispiel bei einer Drehzahl auf, welche hier 20 Prozent
einer maximal möglichen Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes 10 entspricht. Diese
Drehzahl wird sodann als oberer Grenz-Geräteparameter 6 für die Drehzahl des Bodenbearbeitungselementes
10 gespeichert. Ebenso tritt bezüglich des Volumenstroms des Gebläses ein Fehler bei
80 Prozent des maximal möglichen Volumenstroms des Bodenbearbeitungsgerätes 1 auf.
Dieser Betrag bei 80 Prozent wird als oberer Grenz-Geräteparameter 6 für den Volumenstrom
gespeichert. Die gespeicherten Beträge für die unteren Grenz-Geräteparameter 5 und
oberen Grenz-Geräteparameter 6 der Geräteparameter 4 "Drehzahl Bürste" und "Volumenstrom"
werden anschließend wie dargestellt an das Bodenbearbeitungsgerät 1 sowie den externen
Server 11 (siehe Figur 4) übertragen. Die gespeicherten Einstellungen sind vorteilhaft
sowohl in dem Bodenbearbeitungsgerät 1, als auch dem externen Endgerät 9 und dem Server
11 dauerhaft gespeichert, können dort jedoch durch den Nutzer gelöscht oder geändert
werden. Dadurch kann der Nutzer beispielsweise bei einem Austausch seines externen
Endgerätes 9 einmal gespeicherte Einstellungen wieder von dem Server 11 abrufen. Die
gespeicherten Einstellungen für die über die zugewiesenen Betätigungselemente 12 nutzbaren
Parameterbereiche 3 kann der Nutzer dann verwenden, um ein optimales Bodenbearbeitungsergebnis
für seine individuellen Flächen 2 zu erzielen.
[0025] Genauso wie in der zuvor dargestellten Weise kann der Nutzer auch bestimmte Kombinationen
von Basisgeräten 17 und Vorsatzgeräten 15 auf individuelle Flächen 2 einstellen. Es
versteht sich für den Fachmann, dass die eingestellten Geräteparameter 4 nicht nur
eine Drehzahl eines Bodenbearbeitungselementes 10 oder ein Volumenstrom eines Gebläses
sein können, sondern vielmehr auch jede andere Art von Geräteparameter 4, wie beispielsweise
eine Frequenz eines schwingenden Bodenbearbeitungselementes 10, eine Fortbewegungsgeschwindigkeit
eines sich selbsttätig über eine Fläche 2 bewegenden Bodenbearbeitungsgerätes 1, eine
Flüssigkeitsmenge, welche auf die zu bearbeitende Fläche 2 oder auf ein Bodenbearbeitungselement
10 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 aufgetragen wird oder andere. Des Weiteren können
auch andere als die vorgenannten Fehlerfälle definiert werden.
Liste der Bezugszeichen
[0026]
- 1 Bodenbearbeitungsgerät
- 2 Fläche
- 3 Parameterbereich
- 4 Geräteparameter
- 5 Grenz-Geräteparameter
- 6 Grenz-Geräteparameter
- 7 Bereichsende
- 8 Bereichsende
- 9 Externes Endgerät
- 10 Bodenbearbeitungselement
- 11 Server
- 12 Betätigungselement
- 13 Display
- 14 Stiel
- 15 Vorsatzgerät
- 16 Saugmund
- 17 Basisgerät
- 18 Handgriff
1. Verfahren zum Einstellen mindestens eines an einem Bodenbearbeitungsgerät (1) zur
Bearbeitung einer Fläche (2) zur Verfügung stehenden, von einer Bodenart der zu bearbeitenden
Fläche (2) abhängigen Parameterbereiches (3) eines Geräteparameters (4) des Bodenbearbeitungsgerätes
(1), wobei der Parameterbereich (3) eine definierte Spanne von durch den Nutzer für
die Bearbeitung der Fläche (2) wählbaren Beträgen des Geräteparameters (4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät (1) während eines Einstellvorgangs über die
zu bearbeitende Fläche (2) bewegt, wobei während der Bewegung des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) automatisch ein von einer Beschaffenheit der Fläche (2) abhängiger Grenz-Geräteparameter
(5, 6), welcher bei Anwendung für die Bearbeitung der Fläche (2) zu einem im Vorhinein
definierten Fehlerfall führt, ermittelt wird, und wobei der Parameterbereich (3) automatisch
anhand des ermittelten Grenz-Geräteparameters (5, 6) eingestellt wird, indem der Grenz-Geräteparameter
(5, 6) ein Bereichsende (7, 8) des Parameterbereiches (3) definiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei die Bereichsenden (7, 8) desselben Parameterbereiches (3) definierende Grenz-Geräteparameter
(5, 6) ermittelt werden, indem der Geräteparameter (4) von einem minimalen Betrag,
welcher noch ohne Eintreten eines Fehlerfalls anwendbar ist, bis zu einem maximalen
Betrag, welcher noch ohne Eintreten eines Fehlerfalls anwendbar ist, variiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzer den Parameterbereich (3) mittels einer auf einem zu dem Bodenbearbeitungsgerät
(1) externen Endgerät (9) installierten Applikation einstellt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikation einen vordefinierten Kalibrierungsvorgang an dem Bodenbearbeitungsgerät
(1) steuert, welcher beinhaltet, dass der an dem Bodenbearbeitungsgerät (1) einzustellende
Grenz-Geräteparameter (5, 6) durch sukzessive Annäherung des gesteuerten Geräteparameters
(4) an den durch ein Eintreten des Fehlerfalls definierten Grenz-Geräteparameter (5,
6) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Geräteparameter (4) ein Saugvolumenstrom eines Gebläses des Bodenbearbeitungsgerätes
(1), eine Drehzahl eines rotierenden Bodenbearbeitungselementes (10), eine Frequenz
eines schwingenden Bodenbearbeitungselementes (10), eine Fortbewegungsgeschwindigkeit
des Bodenbearbeitungsgerätes (1) über die zu bearbeitende Fläche (2) und/oder eine
von dem Bodenbearbeitungsgerät (1) auf die zu bearbeitende Fläche (2) aufgetragene
Flüssigkeitsmenge eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Fehlerfall ein Absinken eines Saugvolumenstroms eines Gebläses des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) unter einen Minimalbetrag, ein Blockieren eines beweglichen Bodenbearbeitungselementes
(10), ein Absinken einer Fortbewegungsgeschwindigkeit des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) unter einen Minimalbetrag, ein Hinausgehen eines Energieverbrauchs eines elektrischen
Verbrauchers des Bodenbearbeitungsgerätes (1) über einen Maximalbetrag, ein Hinausgehen
eines Schiebewiderstandes des Bodenbearbeitungsgerätes (1) über einen Maximalbetrag,
ein Abheben eines Bodenbelags von der zu bearbeitenden Fläche (2), ein Hinausgehen
einer Schallemission des Bodenbearbeitungsgerätes (1) über einen Maximalbetrag, ein
Hinausgehen eines Feuchtegrades der zu bearbeitenden Fläche (2) über einen Maximalbetrag,
ein Hinausgehen eines Feuchtegrades eines Bodenbearbeitungselementes (10) des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) über einen Maximalbetrag und/oder ein Empfangen eines den Einstellvorgang beendenden
Stoppbefehls eines Nutzers definiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ermittelte Grenz-Geräteparameter (5, 6) in einem Speicher des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) und/oder einem Speicher des externen Endgerätes (9) und/oder einem Speicher eines
externen Servers (11) gespeichert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der eingestellte Parameterbereich (3) einem von dem Nutzer manuell betätigbaren Betätigungselement
(12) des Bodenbearbeitungsgerätes (1) zugeordnet wird, wobei der Nutzer einen für
eine Bodenbearbeitung der Fläche (2) gewünschten Betrag des Geräteparameters (4) in
den Grenzen des voreingestellten Parameterbereiches (3) durch Betätigung des Betätigungselementes
(12) auswählt.
9. Bodenbearbeitungsgerät (1) mit einer Steuereinrichtung, welche zur Ausführung eines
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
10. System mit einem Bodenbearbeitungsgerät (1) und einem zu dem Bodenbearbeitungsgerät
(1) externen Endgerät (9), wobei auf dem externen Endgerät (9) eine Applikation installiert
ist, welche zur Steuerung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
ausgebildet ist.