[0001] Die Erfindung betrifft eine Filtereinheit für einen Staubsauger. Insbesondere betrifft
die Erfindung die Reinigung einer solchen Filtereinheit.
[0002] Ein Staubsauger umfasst einen Saugmund, eine Filtereinheit und ein Gebläse. Luft,
die durch den Saugmund eintritt, wird in der Filtereinheit von Schmutz gereinigt und
in eine Umgebung ausgestoßen. Die Filtereinheit kann einstufig oder mehrstufig aufgebaut
sein. Insbesondere ein kabelloser Staubsauger, dessen Komponenten bevorzugt klein
und leicht ausgelegt sind, kann hohe Anforderungen an die Effizienz der Filtereinheit
stellen.
[0003] Die Filtereinheit umfasst üblicherweise einen Tiefenfilter, der von verunreinigter
Luft durchströmt wird. Schmutz, der an einer Oberfläche des Tiefenfilters anhaftet,
kann in regelmäßigen Abständen abgeklopft werden, beispielsweise wenn ein Schmutzbehälter
des Staubsaugers geleert wird. Ein manuelles Abklopfen ist häufig nicht sehr effektiv
und kann das Berühren einer schmutzigen Oberfläche durch einen Benutzer erfordern.
Abgeklopfter Staub wird häufig nicht gezielt aufgefangen, sodass eine bereits gereinigte
Umgebung erneut verschmutzt werden kann. Loser oder aufgewirbelter Staub kann problematisch
für einen Allergiker sein.
[0004] GB 2 556 180 B schlägt vor, die Filtereinheit mit einem Mechanismus auszustatten, der einen definierten
Impuls bereitstellt, um Staub aus einem Tiefenfilter abzuklopfen. Der Mechanismus
umfasst ein drehbares Element, das axial zur Drehachse mit einem elastischen Element
vorgespannt ist. Durch die Drehung wird das Element auf einer Helixfläche axial gegen
das elastische Element ausgelenkt und an einem vorbestimmten Punkt aus der Helix ausgeklinkt,
sodass es nach Art eines Hammers axial auf die Filtereinheit schlägt.
[0005] Allerdings erfordert der Mechanismus ein in einem axialen Luftauslass des Filters
angeordnetes Griffelement für einen Benutzer. Eine Durchlässigkeit des Filterelements
kann dadurch reduziert sein und während eines Saugbetriebs kann sich Schmutz am Griffelement
verfangen.
[0006] Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe eines
verbesserten Filterelements für einen Staubsauger und eines verbesserten Staubsaugers.
Die Erfindung löst diese Aufgaben mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche.
Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
[0007] Eine Filtereinheit für einen Staubsauger umfasst einen ersten Filter mit einer Längsachse;
einen den ersten Filter umgebenden zweiten Filter; und ein Reinigungselement, das
im ersten Filter um die Längsachse drehbar angeordnet und dazu eingerichtet ist, am
ersten Filter entlangzustreichen. Dabei ist das Reinigungselement drehmomentschlüssig
mit dem zweiten Filter gekoppelt.
[0008] Durch die Bewegung des Reinigungselements in Umfangsrichtung kann der erste Filter
schonend und effizient gereinigt werden. Auf einer Oberfläche angesammelter Schmutz,
insbesondere Staub, kann vom ersten Filter abgestreift oder abgeklopft werden. Durch
die drehmomentschlüssige Verbindung kann das Reinigungselement mittels des zweiten
Filters betätigt werden. Der zweite Filter kann durch eine Bedienperson gut zu erreichen
und anzufassen sein. Die Filtereinheit ist bevorzugt dazu eingerichtet sein, von außen
nach innen von potenziell verschmutzter Luft durchströmt zu werden. Der zweite Filter
kann dazu eingerichtet sein, gröbere Partikel als der erste Filter aus der Luft abzuscheiden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Filter als Siebfilter ausgebildet.
Der erste Filter kann einen Papier- oder Vliesfilter umfassen.
[0009] Der erste Filter kann einen Faltenfilter umfassen, wobei das Reinigungselement dazu
eingerichtet ist, in Umfangsrichtung an den Falten entlangzustreichen. Der Faltenfilter
kann eine Anzahl Falten umfassen, die sich sternförmig in radialer Richtung erstrecken.
Das Reinigungselement kann nacheinander an radial inneren Enden der Falten entlangstreichen.
Dabei kann das Reinigungselement in radialer Richtung so bemessen sein, dass es, wenn
es um die Längsachse gedreht wird, eine Falte in Umfangsrichtung erst auslenkt und
dann schlagartig freigibt, sodass ein Impuls auf den ersten Filter wirkt. Staub auf
einer Oberfläche des ersten Filters kann dadurch gelöst werden. Eine Drehrichtung
des Reinigungselements kann beliebig sein und eine Reinigung mit alternierenden Drehrichtungen
ist möglich. An axialen Enden kann der erste Filter mittels eines Elements abgeschlossen
sein, das die Form eines Rings oder einer Kreisscheibe aufweisen kann.
[0010] Das Reinigungselement kann ein Paddel umfassen, das in einem axial mittleren Bereich
des ersten Filters liegt. In axialer Richtung ist das Paddel bevorzugt gerade so groß,
dass eine sichere Betätigung des ersten Filters gewährleistet ist. Üblicherweise ist
das Reinigungselement axial maximal ca. ¼ oder ca. 1/5 so groß wie der erste Filter.
Das Paddel ist bevorzugt flach ausgeführt und liegt weiter bevorzugt strömungsgünstig
in einer Ebene, welche die Längsachse umfasst. In einer weiteren Ausführungsform sind
mehrere Paddel vorgesehen, die auf einem Umfang um die Längsachse verteilt sein können.
In noch einer weiteren Ausführungsform sind mehrere axial versetzte Paddel vorgesehen.
[0011] Der zweite Filter und das Reinigungselement können mittels Eingriffselementen formschlüssig
miteinander gekoppelt, aber axial voneinander trennbar sein. Dazu können an den Elementen
zueinander korrespondierende Eingriffselemente ausgebildet sein. Die Eingriffselemente
können eine Zahnkupplung bilden oder nach Art eines regelmäßigen Polygons geformt
sein, beispielsweise in Form eines Sechsecks. Weitere Möglichkeiten umfassen ein Sechsrund,
einen Vielzahn, einen Schlitz oder einen Kreuzschlitz. Am ersten Filter ist bevorzugt
der männliche, am zweiten Filter der weibliche Teil der Eingriffselemente ausgebildet.
[0012] Ein Eingriffselement kann drehfest und axial verschiebbar sein, wobei bevorzugt ein
elastisches Element vorgesehen ist, um das Eingriffselement axial in Richtung des
anderen Eingriffselements zu schieben. Dabei kann das komplette Reinigungselement
axial verschoben werden, sodass auch das Paddel axial bewegt wird. So kann beispielsweise
ein männliches Eingriffselement drehfest und axial verschiebbar am ersten Filter angebracht
sein, während ein weibliches Eingriffselement starr am zweiten Filter angebracht sein
kann. Der drehmomentschlüssige Eingriff zwischen dem zweiten Filter und dem Reinigungselement
kann aufrechterhalten sein, wenn die Filter um einen vorbestimmten Betrag in axialer
Richtung voneinander entfernt werden. So können die Filter in eine erste Stellung
gebracht werden, in welcher die Filtereinheit zur Filterung von Luft eingesetzt wird,
und in eine zweite Stellung, in welcher Schmutz von der Filtereinheit entfernt wird.
[0013] Der zweite Filter kann mittels eines Bajonettverschlusses am ersten Filter befestigt
werden. Sind die beiden Filter miteinander verbunden, können sie eine separat handhabbare
Filtereinheit bilden. Die Filter können sich dabei in der ersten Stellung befinden.
Zum Lösen des Bajonettverschlusses kann der zweite Filter zunächst axial auf den ersten
zu bewegt, um einen vorbestimmten Winkel verdreht und dann in entgegengesetzter axialer
Richtung vom ersten Filter abgenommen werden.
[0014] Ist der Bajonettverschluss geöffnet, können sich die Filter in der zweiten Stellung
befinden. In dieser Stellung können die Filter einfach in axialer Richtung getrennt
und voneinander entfernt werden, wobei ein Drehmomentschluss zwischen den Eingriffselementen
gelöst wird. So kann beispielsweise Schmutz, der durch Betätigung des Reinigungsmechanismus
von einem der Filter gelöst wurde, nach dem Trennen der Filter leicht in einen Müllbehälter
entleert werden. Der Schmutz kann dabei einfach nach unten sinken und nicht weiter
mit Umgebungsluft verwirbelt werden, sodass der Schmutz hygienische beseitigt werden
kann.
[0015] Der Bajonettverschluss und die Eingriffselemente liegen weiter bevorzugt an unterschiedlichen
axialen Enden der Filtereinheit. Insbesondere kann sich der Bajonettverschluss auf
einer radialen Außenseite eines Filtermaterials des zweiten Filters befinden. Dazu
können beide zweite Filter einen radialen Flansch aufweisen, an dem sie mittels des
Bajonettverschlusses aneinandergehalten sein können. Weiter bevorzugt sind mehrere
Bajonettverschlüsse vorgesehen, die um die Längsachse versetzt angebracht sein können.
[0016] Der zweite Filter kann an einem axialen Ende geschlossen sein. Das geschlossene Ende
liegt bevorzugt auf der axialen Seite, an der das Eingriffselement angebracht ist.
Das Ende kann mittels eines Elements in Form einer Kreisscheibe verschlossen sein.
Das verschlossene Ende kann auch nach Art einer Schüssel geformt sein, indem sich
an die Kreisscheibe ein Rand mit einer vorbestimmten axialen Höhe anschließt. Das
geschlossene Ende kann durch einen Benutzer gut gegriffen werden.
[0017] Der erste Filter kann einen Flansch zum axialen Austritt von gereinigter Luft aufweisen,
wobei der Flansch bevorzugt dem geschlossenen Ende des zweiten Filters axial gegenüberliegt.
Der Benutzer kann den ersten Filter intuitiv und sicher am axial gegenüberliegenden
Flansch greifen. Durch Verdrehen der gegriffenen Elemente gegeneinander kann das Reinigungselement
betätigt werden, um Schmutz von einem der Filter zu lösen.
[0018] Die durch den Benutzer gegriffenen Elemente können jeweils kein Filtermaterial umfassen
und daher nur wenig oder gar nicht verschmutzt sein. Ein mechanischer Antrieb des
Reinigungselements kann außerhalb eines axialen Auslasses des ersten Filters liegen,
der sich am Flansch befinden kann. Ein Volumenstrom von gereinigter Luft aus dem ersten
Filter kann unbeeinträchtigt sein.
[0019] Wenigstens einer der Filter kann zylindrisch oder konisch ausgeführt sein. Ein solcher
Filter kann einfach herstellbar sein und bei Bedarf leicht an Platzverhältnisse angepasst
werden, unter denen die Filtereinheit an einem Staubsauger eingesetzt werden soll.
[0020] Die Filtereinheit kann zur Aufnahme in einem Abscheidebehälter eingerichtet sein.
Der Abscheidebehälter kann ebenfalls zylindrisch oder konisch geformt und zur Aufnahme
von Schmutz eingerichtet sein, der aus der ihn durchströmenden Luft abgeschieden wurde.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein in den Abscheidebehälter eintretender
Luftstrom radial außen in tangentialer Richtung eingebracht, sodass er an einer Mantelfläche
des Abscheidebehälters entlang auf einer Kreisbahn oder einer Helix verläuft. Dabei
kann nach dem Prinzip eines Zyklons Schmutz in der Luft radial nach außen getrieben
werden, wo er am Abscheidebehälter abgebremst werden und axial nach unten absinken
kann. Die Luft kann radial in den zweiten Filter und von dort in den ersten Filter
strömen und diesen in axialer Richtung wieder verlassen.
[0021] Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Staubsauger eine
hierin beschriebene Filtereinheit. Es ist weiter bevorzugt, dass der Staubsauger einen
beschriebenen Abscheidebehälter umfasst, in welchem die Filtereinheit aufgenommen
werden kann. Der Staubsauger kann insbesondere kabellos sein und weiter bevorzugt
ein universelles, in der Hand gehaltenes Gerät (MUH: multi use handstick) umfassen.
[0022] Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben,
in denen:
- Figur 1
- einen beispielhaften Staubsauger;
- Figur 2
- eine Filtereinheit für einen Staubsauger;
- Figuren 3 und 4
- eine Filtereinheit in zwei unterschiedlichen Betriebszuständen
- Figur 5
- zwei Filter einer Filtereinheit
darstellt.
[0023] Figur 1 zeigt einen beispielhaften Staubsauer 100, der exemplarisch als MUH ausgeführt
ist, in einem Längsschnitt. Der Staubsauger 100 umfasst ein Gebläse 105, das mittels
elektrischer Energie aus einem Energiespeicher 110 betrieben werden kann, eine Filtereinheit
115 und einen Anschluss 120, der beispielsweise mit einem Saugrohr oder eine Saugdüse
(nicht dargestellt) verbunden werden kann. Ein Luftkanal 125 verbindet die Filtereinheit
115 mit dem Gebläse 105. In der dargestellten Anordnung befindet sich die Filtereinheit
115 stromaufwärts des Gebläses 105; eine Ausführungsform mit einer stromabwärtigen
Filtereinheit 115 ist ebenfalls möglich. Die Filtereinheit 115 ist in einem Abscheidebehälter
130 angeordnet.
[0024] Im Betrieb des Staubsaugers strömt potenziell mit Schmutz beladene Luft durch den
Anschluss 120 in den Abscheidebehälter 130, wo insbesondere gröberer Schmutz nach
Art eines Wirbelstromabscheiders oder Zyklons aus dem Luftstrom abgeschieden werden
kann. Die Luft tritt in radialer Richtung in die Filtereinheit 115 ein und in axialer
Richtung wieder aus, um durch den Luftkanal 125 zum Gebläse 105 zu gelangen. Das Gebläse
105 beschleunigt den Luftstrom und entlässt ihn in eine Umgebung. Die gezeigte Einbaulage
des Filterelements 115 ist nicht verbindlich und der Staubsauger kann in einer anderen
als der dargestellten Lage betrieben werden, jedoch wird im Folgenden davon ausgegangen,
dass das Filterelement 115 ein oberes und ein unteres axiales Ende aufweist, die in
Figur 1 gut erkennbar sind.
[0025] Figur 2 zeigt ein Filterelement 115 für einen Staubsauger 100 in einer ersten Ausführungsform.
Das Filterelement 115 umfasst einen ersten Filter 205, der von einem zweiten Filter
210 umgeben ist. Die Filter 205, 210 sind beispielhaft zylindrisch geformt und erstrecken
sich bevorzugt konzentrisch entlang einer Längsachse 215, die auch eine Längsachse
215 für das Filterelement 115 darstellen kann.
[0026] Der erste Filter 205 umfasst einen Vlies- oder Papierfilter, der bevorzugt mehrfach
gefaltet ist, sodass eine effektive Oberfläche des ersten Filters 205 für durchströmende
Luft vergrößert ist. Die Falten des Filters 205 sind im Wesentlichen gleich groß und
Knicke im Material verlaufen weiter bevorzugt parallel zur Längsachse 215, sodass
ein Schnitt durch den ersten Filter 205 senkrecht zur Längsachse 215 eine sternförmige
Figur zeigt. Das verwendete Filtermaterial ist bevorzugt in Umfangsrichtung luftdicht
verklebt.
[0027] Am oberen axialen Ende des ersten Filters 205 ist eine erste Endkappe 225 und am
unteren axialen Ende eine zweite Endkappe 230 angebracht, die jeweils bevorzugt luftdicht
mit dem Filtermaterial verbunden sind. An die obere Endkappe 225 schließt sich in
radialer Richtung ein Flansch 235 an, der eine Dichtung 240 tragen kann, um einen
luftdichten Übergang zum Abscheidebehälter 130 zu gewährleisten.
[0028] An der unteren Endkappe 230 ist ein Reinigungselement 245 um die Längsachse 215 drehbar
gelagert. Das Reinigungselement 245 umfasst einen axialen Schaft und ein in radialer
Richtung abstehendes Paddel 250, das bis zum Filtermaterial des ersten Filters 205
reicht. Optional ist der Schaft oberhalb des Paddels 250 an der oberen Endkappe 225
gelagert.
[0029] Ein erstes Eingriffselement 255 ist drehmomentschlüssig und axial verschiebbar mit
dem Schaft des Reinigungselements 245 verbunden und wird mittels eines elastischen
Elements 260 gegenüber der unteren Endkappe 230 axial nach unten gedrückt. Der Drehmomentschluss
kann beispielsweise mittels einer Verzahnung oder eines polygonalen Profils zwischen
dem Schaft des Reinigungselements 245 und dem Eingriffselement 255 hergestellt sein.
[0030] Der zweite Filter 210 ist als zylindrischer Siebfilter ausgeführt und umfasst unten
einen geschlossenen Bodenabschnitt, an dem ein zweites Eingriffselement 265 angebracht
oder ausgebildet ist, das dazu eingerichtet ist, drehmomentschlüssig in das erste
Eingriffselement 255 einzugreifen. Dazu können die Elemente 255, 265 beispielsweise
jeweils ein polygonales Profil aufweisen, von denen eines in das andere axial eingeschoben
werden kann. An einem oberen Ende ist am zweiten Filter 210 ein Flansch 270 angebracht,
der dazu eingerichtet ist, am Flansch 235 des ersten Filters 205 in axialer Richtung
anzuliegen.
[0031] Ein Bajonettverschluss 275 kann zur Verbindung der Filter 205, 210 an ihren Flanschen
235, 270 vorgesehen sein. Der Bajonettverschluss 275 kann eine Drehung der Filter
205, 210 gegeneinander um die Längsachse 215 erlauben, wenn die Filter 205, 210 in
axialer Richtung gegen eine Vorspannkraft zusammengepresst werden. In einer ersten
Drehstellung können die Filter 205, 210 axial voneinander getrennt werden, in einer
zweiten Drehstellung sind sie in axialer Richtung aneinandergehalten. Ein Rastelement
kann die Filter 205, 210 gegen unbeabsichtigtes Einnehmen oder Verlassen dieser Drehstellung
absichern.
[0032] Wird das Reinigungselement 115 nach der Verwendung des Staubsaugers 100 aus dem Abscheidebehälter
130 entnommen, so kann sich Schmutz auf Oberflächen des ersten Filters 205 und/oder
des zweiten Filters 210 befinden. Um diesen Schmutz von den Oberflächen zu lösen,
kann der Bajonettverschluss 275 gelöst werden, um die Filter 205, 210 voneinander
zu lösen. Dazu kann ein Benutzer den ersten Filter 205 mit einer Hand an der oberen
Endkappe 225 und mit einer anderen Hand am Bodenabschnitt des zweiten Filters 210
greifen, axial zusammendrücken und die Filter 205, 210 um die Längsachse 215 gegeneinander
verdrehen. Die Verdrehung kann nur um einen vorbestimmten Betrag möglich sein, bevor
die Filter 205, 210 axial voneinander gelöst werden können. Bei Nachlassen der axialen
Kompressionskraft schiebt das elastische Element 260 die Filter 205, 210 in axialer
Richtung um einen vorbestimmten Betrag auseinander. Dieser Betrag kann in der Praxis
ca. 8 - 12 mm betragen und reicht bevorzugt aus, um den Bajonettverschluss 275 auszuspuren,
sodass er nicht geschlossen wird, wenn die Filter 205, 210 gegeneinander verdreht
werden.
[0033] Werden die Filter 205, 210 nun um die Längsachse 215 gegeneinander verdreht, so dreht
sich das Reinigungselement 245 innerhalb des ersten Filters 205 und das Paddel 250
streicht über radial nach innen weisende Falten des Filtermaterials. Dabei wird eine
Falte in Umfangsrichtung ausgelenkt, bis der Kraftschluss zum Paddel 250 abreißt und
die Falte zurückfedert. Dabei wird ein Impuls auf den ersten Filter 205 ausgeübt,
der Schmutz von der Oberfläche des Filtermaterials abklopfen kann. Der Impuls kann
auch auf den zweiten Filter 210 übertragen werden, sodass ebenfalls Schmutz von einer
Oberfläche geschüttelt werden kann.
[0034] Wird das Filterelement 115 dabei so gehalten, dass die Längsachse 215 vertikal verläuft,
so kann der Schmutz in axialer Richtung absinken. Vom ersten Filter 205 abgeschüttelter
Schmutz kann sich zwischen den Filtern 205 und 210 sammeln. Nach erfolgtem Abschütteln
können die Filter 205, 210 in axialer Richtung voneinander getrennt werden, um den
Schmutz in einen Abfallbehälter zu entlassen.
[0035] Anschließend können die Filter 205 und 210 in umgekehrter Reihenfolge wieder zum
Filterelement 115 zusammengesetzt werden. Dazu werden die Filter 205, 210 axial zusammengesteckt
und bei Bedarf gegeneinander verdreht, bis die Eingriffselemente 255 und 265 ineinander
eingreifen. Die Filter 205, 210 werden entgegen der Kraft des elastischen Elements
260 weiter komprimiert, bis der Bajonettverschluss 275 eingreifen kann. Zum Einfädeln
des Bajonettverschlusses 275 kann eine weitere Drehung und eine weitere axiale Kompression
erforderlich sein. Dann werden die Filter 205, 210 gegeneinander verdreht, bis der
Bajonettverschluss 275 sie verriegelt. Dann kann die axiale Kompressionskraft zurückgenommen
werden und die Filtereinheit 115 kann wieder in den Staubsauger 100 eingesetzt werden.
Die Reinigung des Filterelements 115 kann vorteilhaft immer dann erfolgen, wenn der
Abscheidebehälter 130 entleert wird.
[0036] Figuren 3 und 4 zeigen das Filterelement 115 in unterschiedlichen Betriebszuständen,
jeweils in einem partiellen Längsschnitt. In Figur 3 ist der Bajonettverschluss 275
geöffnet und die Eingriffselemente 255, 265 befinden sich in gegenseitigem Eingriff,
sodass das Reinigungselement 245 mittels des zweiten Filters 210 um die Längsachse
215 gedreht werden kann. In Figur 4 ist der Bajonettverschluss 275 geschlossen, sodass
das Filterelement 115 in den Staubsauger 100 eingesetzt werden kann.
[0037] In der Darstellungsform der Figuren 3 und 4 ist das Reinigungselement 245 mit mehr
Paddeln 250 als in Figur 1 ausgeführt. Hier ist ein erstes Paar voneinander gegenüberliegenden
Paddeln 250 gegenüber einem zweiten Paar einander gegenüberliegender Paddel 250 axial
versetzt. In einer anderen Ausführungsform sind vier Paddel 250 vorgesehen, die in
90°-Abständen am Schaft des Reinigungselements 245 angebracht sind. Hierbei liegen
die Paddel 250 bevorzugt axial im Wesentlichen mittig zwischen den Endkappen 225 und
230.
[0038] Der Bajonettverschluss 275 ist vorliegend gebildet durch ein axial von der ersten
Endkappe 225 abstehendes Pilzelement 305 und ein Langloch 310 im Flansch 270. Das
Langloch 310 erstreckt sich in Umfangsrichtung um die Längsachse 215 und ist an einer
Stelle so breit, dass ein Kopf des Pilzelements 305 hindurchgeführt werden kann. Von
dieser Stelle aus ist das Langloch 310 schmaler, sodass ein Schaft des Pilzelements
305 im Langloch 310 verschoben werden kann, der Kopf aber nicht axial aus dem Langloch
310 gleiten kann.
[0039] Ein Rastelement 315 kann eine Kraft in radialer Richtung auf den Kopf des Pilzelements
305 bewirken und eine erhöhte Drehkraft erfordern, um die in Figur 2 dargestellte,
vollständig verriegelte Stellung der Filter 205, 210 einzunehmen oder zu verlassen.
[0040] Figur 5 zeigt einen ersten Filter 205 und einen zweiten Filter 210 einer Filtereinheit
115. Die Filter 205, 210 sind entlang einer Längsachse 215 nach Art einer Explosionszeichnung
voneinander getrennt dargestellt. Die dargestellte Ausführungsform ist mit den in
Figuren 2 bis 4 gezeigten Ausführungsformen kompatibel und kann ebenfalls am Staubsauger
100 von Figur 1 eingesetzt werden.
Bezugszeichen
[0041]
- 100
- Staubsauger
- 105
- Gebläse
- 110
- Energiespeicher
- 115
- Filtereinheit
- 120
- Anschluss
- 125
- Luftkanal
- 130
- Abscheidebehälter
- 205
- erster Filter
- 210
- zweiter Filter
- 215
- Längsachse
- 225
- erste (obere) Endkappe des ersten Filters
- 230
- zweite (untere) Endkappe des ersten Filters
- 235
- Flansch
- 240
- Dichtung
- 245
- Reinigungselement
- 250
- Paddel
- 255
- erstes Eingriffselement (am Reinigungselement)
- 260
- elastisches Element
- 265
- zweites Eingriffselement (am zweiten Filter)
- 270
- Flansch
- 275
- Bajonettverschluss
- 305
- Pilzelement
- 310
- Langloch
- 315
- Rastelement
1. Filtereinheit (115) für einen Staubsauger (100), wobei die Filtereinheit (115) folgendes
umfasst:
- einen ersten Filter (205) mit einer Längsachse (215);
- einen den ersten Filter (205) umgebenden zweiten Filter (210);
- ein Reinigungselement (245), das im ersten Filter (205) um die Längsachse (215)
drehbar angeordnet und dazu eingerichtet ist, am ersten Filter (205) entlangzustreichen;
- wobei das Reinigungselement (245) drehmomentschlüssig mit dem zweiten Filter (210)
gekoppelt ist.
2. Filtereinheit (115) nach Anspruch 1, wobei der erste Filter (205) einen Faltenfilter
umfasst und das Reinigungselement (245) dazu eingerichtet ist, in Umfangsrichtung
an den Falten entlangzustreichen.
3. Filtereinheit (115) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Reinigungselement (245) ein
Paddel (250) umfasst, das in einem axial mittleren Bereich des ersten Filters (205)
liegt.
4. Filtereinheit (115) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite Filter
(210) und das Reinigungselement (245) mittels Eingriffselementen (255, 265) formschlüssig
miteinander gekoppelt, aber axial voneinander trennbar sind.
5. Filtereinheit (115) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite Filter
(210) mittels eines Bajonettverschlusses (275) am ersten Filter (205) befestigt werden
kann.
6. Filtereinheit (115) nach Anspruch 4 und 5, wobei der Bajonettverschluss (275) und
die Eingriffselemente (255, 265) an unterschiedlichen axialen Enden der Filtereinheit
(115) liegen.
7. Filtereinheit (115) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite Filter
(210) an einem axialen Ende geschlossen ist.
8. Filtereinheit (115) nach Anspruch 7, wobei der erste Filter (205) einen Flansch (225,
235) zum axialen Austritt von gereinigter Luft aufweist; und der Flansch (225, 235)
dem geschlossenen Ende des zweiten Filters (210) axial gegenüberliegt.
9. Filtereinheit (115) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei wenigstens einer
der Filter (205, 210) zylindrisch oder konisch ausgeführt ist.
10. Filtereinheit (115) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Filtereinheit
(115) zur Aufnahme in einem Abscheidebehälter (130) eingerichtet ist.
11. Staubsauger (100), umfassend eine Filtereinheit (115) nach einem der vorangehenden
Ansprüche.