[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schleifteller für eine Schleifscheibe einer
Schleifmaschine, wobei der Schleifteller einen Grundkörper und eine Kletthakenschicht
mit Kletthaken aufweist. Der Grundkörper des vorgeschlagenen Schleiftellers umfasst
einen faserverstärkten Kunststoff und die Kletthakenschicht umfasst einen unverstärktem
Kunststoff. In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Schleiftellers. Die Kletthakenschicht kann als dünne Schicht aus unverstärktem
Kunststoff an den Grundkörper aus einem faserverstärkten Kunststoff angespritzt werden.
Die Herstellung des Schleiftellers kann insbesondere in einem Zweikomponenten-Spritzguss-Verfahren
erfolgen.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Im Stand der Technik sind Schleifmaschinen zur Bearbeitung von Untergründen bekannt.
Solche Schleifmaschinen weisen einen Motor auf, mit dem eine Schleifscheibe angetrieben
werden kann. Die Schleifscheibe umfasst einen Schleifteller, sowie einen Schleifaufsatz.
Der Schleifaufsatz umfasst ein Schleifmittel, das in Kontakt mit dem Untergrund gebracht
wird und durch eine Rotationsbewegung der Schleifscheibe den Untergrund bearbeitet.
Es ist bekannt, dass sich der Schleifaufsatz bzw. das Schleifmittel abnutzen kann,
so dass der Aufsatz regelmäßig ausgetauscht werden muss. Um einen solchen Austausch
zu ermöglichen, sind im Stand der Technik verschiedene Verbindungsmethoden zwischen
Schleifteller und Schleifaufsatz bekannt. Insbesondere können Schleifteller und Schleifaufsatz
mit einer Klettverschlussverbindung miteinander verbunden werden. Dabei sind die Kletthaken
üblicherweise auf dem Schleifteller und das Klettvlies auf dem Schleifaufsatz angebracht.
Die Kletthaken bilden zumeist ein Kletthakengewebe, das auf den Schleifteller aufgeklebt
wird, wobei sich diese Klebeverbindung in der Vergangenheit als technisch herausfordernd
herausgestellt hat. Insbesondere gehen mit der Klebeverbindung Nachteile einher, wie
eine aufwändige Vorbehandlung der beteiligten Komponenten durch mechanisches Nacharbeiten,
Entfetten, Applikation eines Primers, eine geringe Prozesssicherheit, das Erfordernis
von manuellen Arbeitsschritten, sowie einer mehrteiligen Prozesskette mit einem Spritzgießen
des Grundkörpers des Schleiftellers, einer Nachbearbeitung der Komponenten und einer
Applikation des Klettbandes. Als Folge ist der Herstellungsprozess für Schleifscheiben,
bei denen ein Kletthakengewebe mit einer Klebeverbindung an dem Schleifteller befestigt
wird, kostenintensiv, komplex und personalaufwändig.
[0003] Um die Nachteile einer Klebeverbindung zu überwinden, ist im Stand der Technik vorgeschlagen
worden, die Kletthaken integral im Spritzgussverfahren herzustellen. Beispielsweise
wird in der
US 5 656 226 A vorgeschlagen, geschichtete Werkzeugeinsätze zu verwenden, um die Kletthaken an einer
Oberfläche eines Objekts zu applizieren. Dabei wird die Geometrie der Kletthaken wiederholt
in dünne Bleche geschnitten, wobei diese Bleche zu einem Blechstapel zusammengefügt
werden, wodurch der geschichtete Werkzeugeinsatz erhalten wird. Insbesondere könne
auf diese Weise hinterschnittige Mikrostrukturen realisiert werden.
[0004] Nachteilig an der Verwendung von geschichteten Werkzeugeinsätzen ist allerdings,
dass Strukturen bzw. Kletthaken in der gewünschten Größenordnung nur durch sogenannte
"ungefüllte Kunststoffe" hergestellt werden können. Der Begriff "ungefüllt" bedeutet
im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der Kunststoff keine anorganischen und/oder
organischen Fasern oder andere Füllstoffe in der Größenordnung der Mikrostruktur enthält.
Die entsprechenden Kunststoffe können im Sinne der Erfindung vorzugsweise auch als
"unverstärkte Kunststoffe" bezeichnet werden. Allerdings hat sich in der Vergangenheit
gezeigt, dass solche Schleifteller mit integral hergestellten Kletthaken aus ungefüllten
Kunststoffen keine ausreichende Steifigkeit für die Anwendung des Schleifens von harten
Untergründen, wie beispielsweise Beton, aufweisen.
[0005] Die Verwendung von faserverstärkten Kunststoffen wird bei der Herstellung von Kletthaken
auch dadurch ausgeschlossen, dass bei der Herstellung der hinterschnittigen Strukturen
eine Zwangsentformung erforderlich ist, die mit einer Deformation und einer elastischen
Verformung der Kletthaken einhergeht. Aufgrund der niedrigen Viskosität des Kunststoffmaterials,
die für das Füllen der Strukturen vonnöten, sowie die hohe Dehnung, die für eine Zwangsentformung
erforderlich ist, können bei der Verwendung von geschichteten Werkzeugeinsätzen keine
faserverstärkten Kunststoffe verwendet werden.
[0006] Herstellungsbedingt sind die Kletthaken, die mit den geschichteten Werkzeugeinsätzen
hergestellt werden, jeweils entlang von Geraden und parallel zueinander angeordnet.
Üblicherweise ist auch nur ein Teil der Oberfläche des Gegenstands mit Kletthaken
versehen, so dass seine Oberfläche nicht vollständig für die Klettverbindung zur Verfügung
steht. Diese nicht vollständige Bedeckung der Oberfläche des Gegenstands mit Kletthaken
kann sich negativ auf die Haftwirkung der Klettverschlussverbindung auswirken.
[0007] Neben den Schleiftellern mit integral geformten Kletthaken sind im Stand der Technik
Schleifscheiben bekannt, bei denen an den Schleifaufsatz mit einem geschäumten Klebstoff
ein Kletthakenband angeklebt wird. Solche Schleifteller weisen häufig eine weiche
Zwischenschicht auf, die zumeist einen duroplastischen Kunststoff, wie beispielsweise
einen Polyurethanschaum, umfasst. Die Zwischenschicht dient insbesondere zum Ausgleich
von Toleranzen und zur Klebung. Je nach verwendetem Material weisen auch solche Schleifteller
für die Anwendung des Betonschleifens keine ausreichende Steifigkeit auf.
[0008] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, die vorstehend
beschriebenen Mängel und Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und einen
Schleifteller für eine Schleifscheibe einer Schleifmaschine bereitzustellen, der eine
ausreichend große Steifigkeit für die Durchführung von Betonschleifarbeiten aufweist.
Der Schleifteller soll einfach und kostengünstig in der Herstellung sein, wobei es
ein weiteres Anliegen der Erfindung ist, dass der Austausch von Schleifaufsätzen für
den Nutzer der Schleifmaschine unkompliziert und schnell durchgeführt werden kann.
Die Verbindung zwischen dem Schleifteller und dem Schleifaufsatz soll so robust und
fest sein, dass ein Einsatz im Bereich des Betonschleifens sicher und risikolos möglich
ist. In einem zweiten Aspekt besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
ein Herstellungsverfahren für einen solchen Schleifteller anzugeben.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden sich in den
abhängigen Ansprüchen
Beschreibung der Erfindung:
[0010] Erfindungsgemäß ist ein Schleifteller für eine Schleifscheibe einer Schleifmaschine
vorgesehen, wobei der Schleifteller einen Grundkörper und eine Kletthakenschicht mit
Kletthaken aufweist. Der Grundkörper umfasst einen faserverstärkten Kunststoff, während
die Kletthakenschicht einen unverstärktem Kunststoff umfasst. Es ist im Sinne der
Erfindung bevorzugt, dass die Kletthakenschicht in einem Prozess an den Grundkörper
angebracht werden kann. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt, dass
die Kletthakenschicht als dünne Schicht aus dem unverstärkten Kunststoff an den Grundkörper
angespritzt werden kann. Dabei wird die Kletthakenschicht aus integral hergestellten
Kletthaken gebildet, wobei die Kletthaken entweder formschlüssig oder stoffschlüssig
mit dem Grundkörper verbunden vorliegen können. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere
bevorzugt, dass der Schleifteller in einem sogenannten Zweikomponenten-Spritzguss-Verfahren
(2K-Spritzguss-Verfahren) hergestellt werden kann. Dabei wird in einem ersten Arbeitsschritt
des Herstellungsprozesse der Grundkörper aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt
und in einem zweiten Arbeitsschritt desselben Prozesses die Kletthakenschicht aus
einem unverstärkten Kunststoff hergestellt. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere
bevorzugt, dass die Kletthaken der Kletthakenschicht im Rahmen des 2K-Spritzguss-Verfahrens
an den Grundkörper angespritzt werden. Vorzugsweise wird die Kletthakenschicht als
Weichkomponente bezeichnet, wobei die Kletthakenschicht als Weichkomponente des Schleiftellers
einen unverstärktem Kunststoff umfasst bzw. von diesem gebildet wird. Der Grundkörper
umfasst einen faserverstärkten Kunststoff oder kann von diesem gebildet werden. Dies
kann im Sinne der Erfindung insbesondere dadurch erreicht werden, dass der Grundkörper
aus dem faserverstärkten Kunststoff hergestellt wird.
[0011] Mit anderen Worten betrifft die Erfindung einen Schleifteller, der einen Grundkörper
als tragende Struktur umfasst, sowie eine vorzugsweise im Wesentlichen vollständig
mit Kletthaken bedeckte, spritzgegossenen Schicht auf der Oberfläche des Schleiftellers
umfasst. Der Grundkörper ist vorzugsweise aus einem steifen Material hergestellt,
während die Kletthakenschicht eine Weichkomponente darstellt und aus einem weicheren,
unverstärkten Kunststoff-Material besteht. Der Schleifteller dient zur Aufnahme eines
Schleifaufsatzes mit einer Vliesunterseite und einer Funktionsseite, wobei die Funktionsseite
vorzugsweise mit einem Schleifmittel versehen ist.
[0012] Tests haben gezeigt, dass Schleifteller, bei denen der Grundkörper einen faserverstärkten
Kunststoff umfasst und die Kletthakenschicht einen unverstärktem Kunststoff umfasst,
eine überraschend hohe Biegesteifigkeit aufweisen und damit sehr gut für das Schleifen,
insbesondere von harten Untergründen, wie Beton, geeignet sind. Darüber hinaus können
die vorgeschlagenen Schleifteller durch das 2K-Spritzguss-Verfahren besonders einfach
und kostengünstig hergestellt werden, wobei insbesondere der Personalaufwand und die
Anzahl der manuellen Prozessschritte erheblich reduziert werden kann.
[0013] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der Schleifteller als Schleifaufsatz
ein Schleifmittel umfasst, das in Kontakt mit dem Untergrund gebracht wird und durch
eine Rotationsbewegung der Schleifscheibe den Untergrund bearbeitet. Der Begriff "Rotationsbewegung"
ist im Sinne der Erfindung bevorzugt so zu verstehen, dass damit eine Relativbewegung
zwischen Schleifmittel und dem zu bearbeitenden Untergrund gemeint ist. Insbesondere
sollen von dieser Formulierung auch solche Schleifmaschinen umfasst sein, bei denen
das Schleifmittel keine rotierenden Bewegungen ausführt. Ein Beispiel für eine solche
Schleifmaschine ist unter anderem ein sogenannter Schwingschleifer.
[0014] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass als faserverstärkter Kunststoff für
den Grundkörper Materialien, wie faserverstärktes Polyamid 6 (PA6) bzw. Polyamid 66
(PA66) mit einem Masseanteil an Glasfasern, der größer als 30 % ist, verwendet werden.
Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt, für den strukturellen Grundkörper
den faserverstärkte Kunststoff PA6GF30 zu verwenden. Die Weichkomponente, aus der
vorzugsweise die Kletthakenschicht mit den Kletthaken gebildet wird, kann beispielsweise
aus PA6 gefertigt werden. Es hat sich gezeigt, dass diese Materialkombination besonders
gut geeignet ist, um die Komponenten des vorgeschlagenen Schleiftellers, vorzugsweise
in einem einzigen Prozess, herzustellen. Insbesondere ermöglicht die Materialkombination
aus PA6GF30 für den Grundkörper und PA6 für die Kletthakenschicht eine starke, robuste
Verbindung zwischen den Komponenten des vorgeschlagenen Schleiftellers, sowie Flexibilität
bei der Herstellung. Es ist beispielsweise möglich, die Komponenten des Schleiftellers
form- oder stoffschlüssig miteinander zu verbinden.
[0015] Mit dem vorgeschlagenen Schleifteller und insbesondere der vorgeschlagenen Materialkombination
können insbesondere Schleifteller mit einer hohen Steifigkeit im Bereich des Grundkörpers
bereitgestellt werden, während die vorgeschlagenen Schleifteller im Bereich der Kletthakenschicht
eine ausreichend hohe Versagensdehnung aufweisen, um eine Zwangsentformung der Kletthaken
zu ermöglichen.
[0016] Durch die Erfindung kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass eine Oberfläche
des Schleiftellers im Wesentlichen vollständig von der Kletthakenschicht bzw. mit
Kletthaken bedeckt ist. Somit steht im Wesentlichen die gesamte Oberfläche des Schleiftellers
für die Erzeugung der Klettverschlussverbindung mit dem Schleifaufsatz zur Verfügung,
wodurch eine bessere Haftwirkung zwischen Schleifteller und Schleifaufsatz ermöglicht
werden kann. Dadurch wird das Risiko eines unerwünschten Ablösens des Schleifaufsatzes
von dem Schleifteller erheblich reduziert. Die Formulierung «im Wesentlichen vollständig»
stellt für den Fachmann keine unklare Formulierung dar, denn der Fachmann weiß, dass
mit der Formulierung «im Wesentlichen vollständig» gemeint ist, dass praktisch die
gesamte Oberfläche des Schleiftellers, bis auf etwaige vereinzelte, kleine Teilflächen,
mit der Kletthakenschicht und somit Kletthaken bedeckt ist. Bei einer Klettverbindung
wirken die Kletthaken der Kletthakenschicht mit einem Klettvlies zusammen, wobei das
Klettvlies beispielsweise auf einer Unterseite eines Schleifaufsatzes angeordnet vorliegen
kann. Dieser Schleifaufsatz kann mittels der Klettverbindung an der Oberseite des
Schleiftellers angebracht werden. Das Klettvlies umfasst Schlaufen, die mit den Haken
der Kletthakenschicht so zusammenwirken, dass eine Verbindung zwischen den Komponenten,
die die Haken und Schlaufen aufweisen, erzeugt wird. Durch die Verwendung einer Klettverbindung
zwischen dem Grundkörper und dem Schleifaufsatz kann die Verbindung eine besonders
hohe Last unter einer ebenen Schubbelastung aushalten, ohne dass die Verbindung gelöst
wird.
[0017] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der Begriff «Oberfläche» die Seite
des Schleiftellers beschreibt, die dem Schleifaufsatz zugewandt ist bzw. die Seite
des Schleiftellers, auf die der Schleifaufsatz mit dem Schleifmittel angebracht bzw.
appliziert wird. Die andere Seite des Schleiftellers wird im Sinne der Erfindung bevorzugt
als «Rückseite des Schleiftellers» bezeichnet, wobei diese Rückseite des Schleiftellers
bevorzugt der Schleifmaschine zugewandt ist. Vorzugsweise bildet die Oberfläche des
Schleiftellers eine Wirkfläche für die Herstellung einer Klettverbindung zwischen
Schleifteller und Schleifaufsatz.
[0018] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Wirkfläche des Grundkörpers des
vorgeschlagenen Schleiftellers im Wesentlichen ringförmig ausgebildet ist. Die ringförmige
Fläche wird nach außen vorzugsweise von einem äußeren Umfang des Grundkörpers begrenzt,
wobei der äußere Umfang des Grundkörpers eine im Wesentlichen kreisförmige Form aufweist.
Nach innen wird die ringförmige Wirkfläche des Grundkörpers von einer zentralen Kreisfläche
im Innerem des Grundkörpers begrenzt. Als «Wirkfläche der Grundkörpers» wird im Sinne
der Erfindung diejenige Fläche verstanden, die in Kontakt mit dem Schleifaufsatz vorliegt,
wobei insbesondere diese Wirkfläche des Grundkörpers «im Wesentlichen vollständig»
mit der Kletthakenschicht bedeckt ist.
[0019] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine Oberfläche des Schleiftellers
eine Ebenheit in einem Bereich von kleiner als 0,5 mm aufweist, bevorzugt in einem
Bereich kleiner als 0,3 mm, besonders bevorzugt eine Ebenheit von 0,2 mm. Die Ebenheit
ist im Kontext der Erfindung im Sinne einer Formtoleranz derart definiert, dass eine
reale Oberfläche des Schleiftellers virtuelle, zur idealen Oberfläche des Schleiftellers
parallele Flächen im Abstand des Toleranzmaßes nicht schneidet.
[0020] Durch diese geringe Ebenheit kann die Verbindungsfähigkeit des vorgeschlagenen Schleiftellers
mit dem Schleifaufsatz, der vorzugsweise ein Klettvlies aufweist, erheblich verbessert
werden. Darüber hinaus ermöglicht die ebene Oberfläche des Schleiftellers eine besonders
gleichmäßige Abnutzung des Schleifaufsatzes bzw. des Schleifmittels. Diese besonders
gleichmäßige Abnutzung des Schleifaufsatzes wird insbesondere dadurch erreicht, dass
der Schleifaufsatz durch die besonders ebene Ausgestaltung der Oberfläche des Schleiftellers
an allen Stellen gleichermaßen auf dem zu bearbeitenden Untergrund aufliegt und somit
auch gleichermaßen stark beansprucht und abgenutzt wird. Durch die besonders ebene
Oberfläche des Schleiftellers kann somit eine besonders gute Ausnutzung des auf dem
Schleifaufsatz verwendeten Schleifmittels erreicht werden. Darüber hinaus können die
Intervalle, in denen ein Austausch des Schleifaufsatzes erforderlich ist, durch die
Erfindung erheblich verlängert werden.
[0021] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Kletthaken der Kletthakenschicht
im Wesentlichen im Umfangsrichtung des Schleiftellers orientiert angeordnet sind.
[0022] Die Orientierung der Kletthaken in Umfangsrichtung entspricht vorteilhafterweise
der Lastrichtung bei der Übertragung des Drehmoments der Schleifmaschine auf den Schleifteller.
Durch die Orientierung der Kletthaken in Lastrichtung kann das übertragene Drehmoment
gegenüber einer Schleifscheibe mit linear orientierten Kletthaben erheblich gesteigert
werden.
[0023] Die Ausrichtung der Kletthaken der Kletthakenschicht «im Wesentlichen im Umfangsrichtung»
bedeutet in Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Öffnung der Kletthaken im Wesentlichen
tangential zu einem gedachten zur ringförmigen Geometrie der Schleifscheibe konzentrischen
Kreis ausgerichtet ist. Es ist im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt, dass die
radialen Reihen zwischen der äußeren und der inneren Begrenzung der vorzugsweise ringförmig
ausgebildeten Oberfläche des Grundkörpers angeordnet sind. Vorzugsweise liegen die
radialen Reihen in gleichmäßigen Abständen zwischen der äußeren und der inneren Begrenzung
der Oberfläche des Schleiftellers vor. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass
die radialen Reihen im Wesentlichen äquidistant zueinander angeordnet sind. Das bedeutet
mit anderen Worten, dass die Abstände zwischen den radialen Reihen im Wesentlichen
gleich sind. Vorzugsweise weisen die radialen Reihen einen Abstand in einem Bereich
von 0,3 bis 2 mm auf, bevorzugt einen Abstand in einem Bereich von 0,5 bis 1,5 mm,
besonders bevorzugt einen Abstand von 0,7 bis 1,0 mm und am meisten bevorzugt einen
Abstand von 0,8 mm.
[0024] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Kletthaken der radialen Reihen
abwechselnd im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn orientiert sind. Das bedeutet
im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Kletthaken von außen nach innen reihenweise
vorliegen, wobei zum Beispiel in der äußersten Schicht die Kletthaken im Uhrzeigersinn
orientiert sind (Orientierung A), während die Kletthaken in der zweit-äußersten Schicht
gegen den Uhrzeigersinn orientiert sind (Orientierung B). Dadurch ergibt sich vorteilhafterweise
ein Orientierungsmuster von abwechselnd A- und B-orientierten radial angeordneten
Kletthakenreihen.
[0025] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Kletthaken eine Höhe in einem Bereich
von 0,4 bis 1,2 mm aufweisen, bevorzugt eine Höhe in einem Bereich von 0,5 bis 0,9
mm, besonders bevorzugt eine Höhe in einem Bereich von 0,6 bis 0,8 mm und am meisten
bevorzugt eine Höhe von 0,7 mm. Tests haben gezeigt, dass Kletthaken aus unverstärktem
Kunststoff mit einer Höhe von 0,7 mm besonders leicht und unkompliziert hergestellt
werden können und gleichzeigt eine gute Haftwirkung mit einem Haftvlies, das beispielsweise
an dem Schleifaufsatz angebracht vorliegt, aufweisen. Es ist im Sinne der Erfindung
bevorzugt, dass die Kletthaken eine im Wesentlichen gleiche Höhe aufweisen.
[0026] Das bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Kletthaken der unterschiedlichen
radialen Reihen jeweils gleich hoch sind und dass sich die Höhe der Kletthaken von
außen nach innen, oder umgekehrt, nicht ändert. Insbesondere liegen die Kletthaken
der Kletthakenschicht nicht in Gruppen, sondern in radialen Reihen vor. Diese radialen
Reihen können insbesondere äquidistant zueinander angeordnet sein.
[0027] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Kletthaken eine Breite in einem
Bereich von 0,05 bis 5 mm aufweisen, bevorzugt eine Breite in einem Bereich von 0,1
bis 0,3 mm und besonders bevorzugt eine Breite von 0,2 mm. Tests haben gezeigt, dass
Kletthaken aus unverstärktem Kunststoff mit einer Breite von 0,2 mm ebenfalls besonders
leicht und unkompliziert hergestellt werden können und ebenfalls eine gute Haftwirkung
mit einem Haftvlies aufweisen. Das Gleiche gilt vorteilhafterweise auch für eine Kletthakenschicht
mit einer Gesamtdicke in einem Bereich von 0,3 bis 3 mm aufweist, bevorzugt einer
Gesamtdicke in einem Bereich von 0,5 bis 2 mm, besonders bevorzugt einer Gesamtdicke
von 0,8 bis 1,5 mm und am meisten bevorzugt einer Gesamtdicke von ca. 1 mm.
[0028] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
vorgeschlagenen Schleiftellers. Die für den Schleifteller eingeführten Begriffe, Definitionen
und technischen Vorteile gelten vorzugsweise für das vorgeschlagene Herstellungsverfahren
analog. Das Verfahren zur Herstellung des Schleiftellers ist durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet:
- a) Herstellung eines Grundkörpers, wobei der Grundkörper einen faserverstärkten Kunststoff
umfasst,
- b) Anbringung einer Kletthakenschickt mit Kletthaken an einer Oberfläche des Grundkörpers,
wobei die Kletthakenschicht einen unverstärkten Kunststoff umfasst.
[0029] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Verfahren als Zweikomponenten-Spritzguss-Verfahren
(2K-Spritzguss-Verfahren) ausgeführt wird. Vorzugsweise kann die Kletthakenschicht
formschlüssig oder stoffschlüssig an den Grundkörper angebracht werden. Es ist im
Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Verfahren einen Verfahrensschritt des Gegenhaltens
umfasst, um etwaige Verzüge zu vermeiden. Der Begriff "Verzug" ist im Sinne der Erfindung
als Abweichung von einer Geometrie der Werkzeugkavität durch prozessinduzierte Spannungen
zu verstehen. Für gewöhnlich muss eine solche ungewollte Verformung in einem iterativen
Prozess "gegengehalten" werden, d.h. die Verformung des Bauteils wird invertiert in
das Werkzeug eingebracht. Hierzu muss die Oberfläche des Spritzguss-Werkzeugs mechanisch
bearbeitet werden. Mit Kletthaken funktionalisierte Oberflächen können auf diese Weise
unerwünschterweise ihre Funktionalität tragende Mikrostrukturierung verlieren.
[0030] Der Begriff «Gegenhalten» bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine Geometrie
der Spritzguss-Form, die bei der Herstellung des Schleiftellers verwendet wird, so
angepasst wird, dass etwaige Verzüge und/oder Schwindungen des Materials, sowie thermische
und/oder mechanische Veränderungen, die bei der Abkühlung des Materials auftreten
können bzw. erwartet werden, bei der Formgebung der Geometrie der Spritzguss-Form
berücksichtigt werden. Mit anderen Worten kann es sein, dass eine Gestalt der Spritzguss-Form
nicht zusammenfällt mit der gewünschten Form des fertigen abgekühlten Schleiftellers,
dass aber die Spritzguss-Form so ausgestaltet ist, dass der Schleifteller nach seiner
Abkühlung und nach dem Eintreten etwaiger Verzüge, Schwindungen oder thermischer und/oder
mechanischer Veränderungen seine gewünschte Form einnimmt bzw. aufweist. Das Gegenhalten
stellt somit eine Maßnahme dar, um in der Realität auftretenden Änderungen eines durch
ein Spritzguss-Verfahren hergestellten Gegenstands, die bei der Abkühlung des Gegenstands
auftreten können, zu begegnen.
[0031] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Kletthaken der Kletthakenschicht
mit laminaren Werkzeugeinsätzen erzeugt werden, wobei die laminaren Werkzeugeinsätze
beispielsweise alternierend gestapelte Blechpakete umfassen können. Der vorgeschlagene
Schleifteller kann insbesondere mit einem laminaren Werkzeugeinsatz hergestellt werden,
wobei die Werkzeugeinsätze als Formen für das Spritzguss-Verfahren dienen. Dabei kann
der laminare Werkzeugeinsatz eine Vielzahl von einzelnen Blechen umfassen, die einen
Blechstapel bzw. ein Blechpaket bilden. Aus diesem Blechpaket können einzelne Bleche
entfernt werden, die später als Abstandhalter dienen. Die verbliebenen Bleche können
funktionalisiert werden, indem Mikrostrukturen in die Bleche eingebracht werden. Diese
Mikrostrukturen können die Formen für die zu erzeugenden Kletthaken der Kletthakenschicht
bilden. Die Mikrostrukturen bilden vorzugsweise Vertiefungen, in die der unverstärkte
Kunststoff eindringen kann. Nach der Abkühlung und der Zwangsentformung des Schleiftellers
bildet das Material, das in den vertieften Mikrostrukturen des laminaren Werkzeugeinsatzes
vorlag, die Kletthaken der Kletthakenschicht. Der Blechstapel kann nach dem Einbringen
der vertieften Mikrostrukturen beispielsweise alternierend zusammengesetzt werden,
wodurch das Orientierungsmuster von abwechselnd A- und B-orientierten radial angeordneten
Kletthakenreihen gebildet werden kann. Dadurch wird vorteilhafterweise eine Anordnung
der radialen Reihen ermöglicht, bei der die Reihen abwechselnd im Uhrzeigersinn und
gegen den Uhrzeigersinn orientiert sind. Beispielsweise kann der Blechstapel eine
Abfolge von wie folgt angeordneten Blechen enthalten: 1) Blech mit einer Mikrostruktur,
die Kletthaken mit einer A-Orientierung erzeugt, 2) Distanzblech als Abstandhalter,
3) Blech mit einer Mikrostruktur, die Kletthaken mit einer B-Orientierung erzeugt,
4) Distanzblech als Abstandhalter usw.
[0032] Die Formulierung «Blechpaket» oder «Blech» ist im Sinne der Erfindung so zu verstehen,
dass die einzelnen Komponenten, die die Schichten in den «Blechpaketen» der Werkzeugeinsätze
bilden, selbstverständlich nicht nur aus Blech, sondern auch aus anderen Materialien,
Legierungen und/oder Metallen gebildet sein können oder diese umfassen. Der Begriff
«Blech» ist daher im Sinne der Erfindung als bevorzugt metallischer Bestandteil eines
laminaren Werkzeugeinsatzes zu verstehen, in den beispielsweise Mikrostrukturen eingebracht
werden können oder der als Abstandhalter zwischen funktionalisierten «Blechen» innerhalb
des Werkzeugeinsatzes dienen kann. Der Begriff «Blechpaket» ist im Sinne der Erfindung
als Anordnung einer Vielzahl solcher Bleche zu verstehen, wobei eine laminarer Werkzeugeinsatz
mindestens ein Blechpaket aus vorzugsweise alternierend angeordneten Einzelblechen
umfasst.
[0033] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Werkzeugeinsätze neben den Blechpaketen
zusätzlich mindestens ein Verzugskissen aufweisen. Die Verwendung eines Verzugskissen
ermöglicht das Gegenhalten des herzustellenden Schleiftellers. Vorteilhaft an der
Verwendung eines Verzugskissens ist insbesondere, dass die einmal hergestellten Blechpakete
nicht geändert werden müssen, wenn iterativ minimale Korrekturen oder Veränderungen
an dem herzustellenden Schleifteller bzw. den herzustellenden Kletthaken erforderlich
sind. Vielmehr ermöglicht die Vorsehung eines Verzugskissens, dass nur das Verzugskissen
selbst bearbeitet und verändert werden muss, um minimale Korrekturen oder Veränderungen
an dem durch das Spritzguss-Verfahren zu erzeugenden Gegenstand, hier dem Schleifteller,
vorzunehmen.
[0034] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Blechpaket in einem Einsatzrahmen
angeordnet vorliegt, wobei das Blechpaket in dem Einsatzrahmen den laminaren Werkzeugeinsatz
bildet. Bei Einsatz eines Verzugskissens ist es im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass das Verzugskissen zwischen den Einsatzrahmen und dem Blechpaket angeordnet vorliegt.
Vorzugsweise bildet das Verzugskissen die Oberflächenlinie der gewünschten Oberfläche
des Schleiftellers bzw. des zu erzeugenden Gegenstands ab. Da die Bleche des Blechpakets
an dem Verzugskissen anschlagen, bilden die Bleche bzw. die Blechpakete diese Oberfläche
- vorzugsweise gestuft - ab. Zur Nacharbeit bzw. Iteration des Verzugs ist lediglich
ein Anpassen des Verzugskissens erforderlich, ohne dass das Blechpaket bzw. der Werkzeugeinsatz
nachgearbeitet werden muss.
[0035] Eine alternative Möglichkeit, komplex geformte Bauteile, wie Schleifteller für eine
Schleifscheibe einer Schleifmaschine, herzustellen, besteht darin, dass der Einsatzrahmen
konkav oder konvex gewölbte Oberflächen aufweist, die wie ein Verzugskissen wirken
können. Die Wölbungen der Oberfläche des Einsatzrahmens übertragen sich auf das Blechpaket,
das - wie beschrieben - in den Einsatzrahmen eingesetzt wird. Es ist im Kontext dieser
Ausgestaltung der Erfindung bevorzugt, dass die Blechpakete beispielsweise zwischen
zwei konturgebende Oberflächen verspannt wird, so dass sich die gewünschten Mikrostrukturen,
wie die Kletthaken der Kletthakenschicht, durch eine gezielte Formgebung des Einsatzrahmens
herstellen lassen. Darüber hinaus können die Mikrostrukturen durch das vorgeschlagene
Verfahren in der Ebene frei orientiert werden. Weitere Vorteile ergeben sich aus der
folgenden Figurenbeschreibung. Die Figuren, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0036] In der Figur sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung des vorgeschlagenen Schleiftellers
- Fig. 2
- Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung eines Werkzeugeinsatzes
- Fig. 3
- Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung eines Kletthakens mit seinen Abmessungen
Ausführungsbeispiele und Figurenbeschreibung:
[0037]
Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung eines vorgeschlagenen Schleiftellers 1.
Der Schleifteller 1 umfasst einen Grundkörper 2 und eine Kletthakenschicht 3, wobei
die Kletthakenschicht 3 einzelne Kletthaken 4 umfasst. Die Kletthaken 4 sind vorzugsweise
in Reihen 6 angeordnet, die zwischen den Begrenzungen einer Oberfläche 5 des Schleiftellers
1 angeordnet sind. Bei den Reihen 6 handelt es sich bevorzugt um sogenannte radiale
Reihen 6, die in gleichmäßigen, vorzugsweise äquidistanten Abständen von außen nach
innen auf der Oberfläche 5 des Schleiftellers 1 angeordnet sind. Vorzugsweise sind
die Kletthaken 4 in radialen Reihen 6 angeordnet sind, wobei die Kletthaken 4 der
radialen Reihen 6 abwechselnd im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn orientiert
sind. Dadurch wird eine besonders starke und robuste Verbindung zwischen dem Schleifteller
1 und einem Schleifaufsatz (nicht dargestellt), mit dem der Schleifteller 1 mittels
einer Klettverschlussverbindung verbunden werden kann, ermöglicht. Es ist im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass die Oberfläche 5 des Schleiftellers 1 als Wirkfläche
fungiert und ringförmig ausgebildet ist. Der Grundköper 2 des Schleiftellers 1 ist
aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet oder umfasst einen solchen, während
die Kletthakenschicht 3 aus einem unverstärkten Kunststoff besteht oder einen solchen
umfasst.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung eines Werkzeugeinsatzes 7. Der Werkzeugeinsatz
7 umfasst einen Einsatzrahmen 10, sowie mindestens ein Blechpaket 8. Das Blechpaket
8 ist aus einzelnen Blechen gebildet, die beispielsweise alternierend in den Einsatzrahmen
10 eingesetzt werden können. Zwischen dem Einsatzrahmen 10 und dem Blechpaket 8 kann
ein Verzugskissen 9 zum Gegenhalten von etwaigen Verformungen und/oder Verzügen angeordnet
vorliegen.
Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung eines Kletthakens 4 mit seinen Abmessungen.
Insbesondere zeigt Fig. 3 die Länge L, die Dicke D und die Höhe H eines beispielhaften
Kletthakens 4. Die Öffnungs- bzw. Längsrichtung der Kletthaken 4 wird in Fig. 3 durch
den zweidimensionalen Pfeil verdeutlicht, der in der Figur nach rechts zeigt. Die
Dicke D der Kletthaken 4 kann im Sinne der Erfindung auch als Breite bezeichnet werden.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Schleifteller
- 2
- Grundkörper
- 3
- Kletthakenschicht
- 4
- Kletthaken
- 5
- Oberfläche des Schleiftellers
- 6
- radiale Reihen
- 7
- Werkzeugeinsätze
- 8
- Blechpakete
- 9
- Verzugskissen
- 10
- Einsatzrahmen
- L
- Länge
- D
- Dicke
- H
- Höhe
1. Schleifteller (1) für eine Schleifscheibe einer Schleifmaschine, wobei der Schleifteller
einen Grundkörper (2) und eine Kletthakenschicht (3) mit Kletthaken (4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (2) einen faserverstärkten Kunststoff umfasst und die Kletthakenschicht
(3) einen unverstärktem Kunststoff umfasst.
2. Schleifteller (1) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Oberfläche (5) des Schleiftellers (1) im Wesentlichen vollständig von der Kletthakenschicht
(3) bedeckt ist.
3. Schleifteller (1) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Oberfläche (5) des Schleiftellers (1) eine Ebenheit in einem Bereich von kleiner
als 0,5 mm aufweist, bevorzugt in einem Bereich kleiner als 0,3 mm, besonders bevorzugt
eine Ebenheit von 0,2 mm.
4. Schleifteller (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kletthaken der Kletthakenschicht im Wesentlichen im Umfangsrichtung des Schleiftellers
orientiert angeordnet sind.
5. Schleifteller (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kletthaken (4) eine Höhe in einem Bereich von 0,4 bis 1,2 mm aufweisen, bevorzugt
eine Höhe in einem Bereich von 0,5 bis 0,9 mm, besonders bevorzugt eine Höhe in einem
Bereich von 0,6 bis 0,8 mm und am meisten bevorzugt eine Höhe von 0,7 mm.
6. Schleifteller (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kletthaken (4) eine Breite in einem Bereich von 0,05 bis 5 mm aufweisen, bevorzugt
eine Breite in einem Bereich von 0,1 bis 0,3 mm und besonders bevorzugt eine Breite
von 0,2 mm.
7. Schleifteller (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kletthaken (4) in radialen Reihen (6) angeordnet sind, wobei die Kletthaken (4)
der radialen Reihen (6) abwechselnd im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn orientiert
sind.
8. Schleifteller nach Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, dass
die radialen Reihen (6) einen Abstand in einem Bereich von 0,3 bis 2 mm aufweisen,
bevorzugt einen Abstand in einem Bereich von 0,5 bis 1,5 mm, besonders bevorzugt einen
Abstand von 0,7 bis 1,0 mm und am meisten bevorzugt einen Abstand von 0,8 mm.
9. Schleifteller (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kletthakenschicht (3) eine Gesamtdicke in einem Bereich von 0,3 bis 3 mm aufweist,
bevorzugt eine Gesamtdicke in einem Bereich von 0,5 bis 2 mm, besonders bevorzugt
eine Gesamtdicke von 0,8 bis 1,5 mm und am meisten bevorzugt eine Gesamtdicke von
ca. 1 mm.
10. Verfahren zur Herstellung eines Schleiftellers (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Herstellung eines Grundkörpers (2), wobei der Grundkörper (2) einen faserverstärkten
Kunststoff umfasst,
b) Anbringung einer Kletthakenschickt (3) mit Kletthaken (4) an einer Oberfläche (5)
des Grundkörpers (2), wobei die Kletthakenschicht (3) einen unverstärkten Kunststoff
umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren als Zweikomponenten-Spritzguss-Verfahren durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren einen Verfahrensschritt des Gegenhaltens umfasst, um etwaige Verzüge
zu vermeiden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kletthaken (4) der Kletthakenschicht (3) mit laminaren Werkzeugeinsätzen (7) erzeugt
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13
dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkzeugeinsätze (7) neben den Blechpaketen (8) zusätzlich mindestens ein Verzugskissen
(9) aufweisen.
15. Verfahren nach Anspruch 14
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Verzugskissen (9) zwischen einem Einsatzrahmen (10) und den Blechpaketen
(8) vorliegt.