[0001] Die Erfindung betrifft eine Verarbeitungsmaschine mit einer Trocknungsvorrichtung,
insbesondere eine bedruckstoff- bzw. bogenverarbeitende bzw. substratverarbeitende
Maschine, speziell eine Druckmaschine, und ein Verfahren zum Betreiben einer Trocknungsvorrichtung
in einer Verarbeitungsmaschine.
[0002] Vor allem leistungsstarke Trocknungsvorrichtungen mit Strahlungstrocknern werden
in der Regel gekühlt. Insbesondere werden beispielsweise in einem UV-Modul verbaute
UV-Strahler an bedruckstoffverarbeitenden Maschinen, beispielsweise Bogendruckmaschinen,
während des Betriebes gekühlt. Eine Kühlung eines UV-Strahlers ist bei höheren Leistungen
auch notwendig, damit dieser die Transformationstemperatur des Glasrohres nicht erreicht
und damit durchbiegt oder sich gar aufbläst.
[0003] Bekannt sind Abluftkühlungen zur Kühlung von UV-Strahlern. Dabei strömt Umgebungsluft
durch eine Lufteintrittsöffnung des Gehäuses am UV-Strahler vorbei, wobei die Lufteintrittsöffnung
gleichzeitig die Strahlungsaustrittsöffnung ist. Der Nachteil ist, dass der UV-Strahler,
resultierend aus dem konstruktiven Aufbau, vor allem an der Oberseite gekühlt wird.
Die Unterseite ist im Allgemeinen deutlich heißer, da dort keine ausreichende Konvektion
erzielt wird. Die Wärmeabfuhr an der Unterseite erfolgt neben Wärmestrahlung auch
durch Wärmeleitung des Glasrohrs zur gut gekühlten Oberseite.
[0004] Aus der
DE 694 13 439 T2 und der
EP 1 625 016 B1 ist es bekannt, einen UV-Strahler mittels einer Zuluftkühlung aus dem Luftkanal des
Gehäuseprofils anzublasen. Diese Zuluftkühlung ist deutlich effektiver als die Abluftkühlung
und reduziert die Glasrohrtemperatur an der Oberseite des UV-Strahlers erheblich.
Allerdings hat das auf die Temperatur der Unterseite am Glasrohr nur unzureichend
Einfluss, da die Wärmeleitung im Glasrohr von der Unterseite zur Oberseite limitiert
ist.
[0005] Aus der
DE 101 25 770 A1 ist eine Bestrahlungsvorrichtung bekannt, wobei die Strahlungsquelle in der Bestrahlungsvorrichtung
in Verbindung mit einer Zuluftkühlung um ihre Längsachse drehbar angeordnet ist. Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass diese mit einer Zuluftkühlung arbeitet und störanfällige
bewegliche Teile aufweist und damit komplex und unwirtschaftlich ist.
[0006] Aus der
JP 4 - 132940 U, der
KR 10 - 1031749 B1, der
EP 2 697 066 B1, der
JP 2014 - 42884 A und der
EP 3 168 861 A1 ist es bekannt, Trocknungsvorrichtungen mit einer Scheibe gegen Umgebungsluft zu
kapseln, wobei verschiedene Luftführungen im Gehäuse realisiert werden. Nachteilig
an diesen Lösungen ist, dass kein großer Volumenstrom von die Strahlungsquelle umspülender
Umgebungsluft erzielt wird. Es erfolgt auch keine effektive Absaugung von ozonbelasteter
Umgebungsluft.
[0007] Aus der
DE 10 2008 058 056 A1 ist eine UV-Bestrahlungsvorrichtung bekannt, wobei ein erster Kühlluftstrom in das
Gehäuse an den Seiten über Lufteintrittsöffnungen der Außenwand eingesaugt wird, um
das Schottensystem von außen zu kühlen. Die Kühlluft wird an der Gehäusewand entlang
in einen zentralen Absaugkanal geleitet und gelangt von dort über einen Sammler zu
einem Gebläse, das den gesamten Kühlluftstrom der UV-Bestrahlungsvorrichtung fördert.
Ein zweiter Kühlluftstrom wird im Bereich der Strahlungsquelle von einem langhalsigen
Saugkanal erfasst und über eine Drossel in den Sammler geleitet. Nachteilig an dieser
Lösung ist, dass durch diese Abluftkühlung eine ausreichende Kühlung der Unterseite
der Strahlungsquelle nicht erfolgt.
[0008] Aus der
FR 2 774 156 A1 ist eine Vorrichtung zur Beschleunigung der Trocknung mittels eines Infrarotstrahlers
bekannt, welcher Wärme erzeugt. Ein Lufterzeugungssystem führt dabei Luft niedriger
Temperatur zu, um die Temperatur innerhalb des Gehäuses zu verringern.
[0009] Die
DE 102 47 464 A1 zeigt eine Trocknervorrichtung mit einem Infrarotstrahler, wobei einer Haupttrocknerbaugruppe
eine Nachtrocknerbaugruppe nachgeordnet ist. Die Trocknervorrichtung wird gegenüber
kalter Umgebungsluft abgeschottet.
[0010] Aus der
JP 2000 - 157925 A ist eine Ultraviolett-Härtungsvorrichtung mit einer UV-Strahlungsröhre bekannt. Zur
Kühlung wird einerseits der Abstand der Reflektoren zum Strahler über die Länge des
Strahlers eingestellt. Andererseits wird ein Luftrohr verwendet, welches Kühlluft
direkt auf den Strahler richtet. Dabei ist die aus dem Luftrohr ausgestoßene Kühlluft
so konfiguriert, dass sie in der Menge zunimmt, wenn sie weiter von einer Absaugseite
entfernt ist.
[0011] Die
KR 20100008087 A zeigt eine Kühlvorrichtung für eine UV-Lampe, wobei Blasluft zum Kühlen von Substrat
eingesetzt wird, um einen Schaden, der durch eine Fehlfunktion der Verschlusselemente
des Gehäuses verursacht werden kann, im Voraus zu verhindern.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Verarbeitungsmaschine
mit einer Trocknungsvorrichtung bzw. ein alternatives Verfahren zum Betreiben einer
Trocknungsvorrichtung in einer Verarbeitungsmaschine zu schaffen. Insbesondere soll
die Kühlung an bevorzugt leistungsstarken Trocknern in Verarbeitungsmaschinen, wie
substrat- bzw. bedruckstoffverarbeitenden Maschinen, verbessert werden. Besonders
bevorzugt soll die Kühlung eines UV-Strahlers auch an der Unterseite weiter verbessert
werden.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Vorrichtungsanspruchs und ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0014] Die Erfindung hat den Vorteil, dass eine alternative Verarbeitungsmaschine mit einer
Trocknungsvorrichtung bzw. ein alternatives Verfahren zum Betreiben einer Trocknungsvorrichtung
in einer Verarbeitungsmaschine geschaffen wird. Insbesondere wird die Kühlung an bevorzugt
leistungsstarken Trocknern in Verarbeitungsmaschinen, wie substrat- bzw. bedruckstoffverarbeitenden
Maschinen, insbesondere Druckmaschinen bzw. bogenverarbeitenden Maschinen, verbessert.
Besonders bevorzugt wird auch die Kühlung eines UV-Strahlers an der Unterseite weiter
verbessert.
[0015] Bevorzugt wird die Trocknungsvorrichtung in einer bogenverarbeitenden bzw. substratverarbeitenden
Maschine, speziell einer Druckmaschine, eingesetzt bzw. wird eine solche Maschine
mit einer oder mehreren solcher Trocknungsvorrichtungen ausgestattet. Die Trocknungsvorrichtung
kann dabei bevorzugt auch wahlweise als Zwischentrockner oder als Endtrockner beispielsweise
in einer Auslage eingesetzt werden. Als Substrat kann dabei tafelförmiges Substrat,
beispielsweise Tafelblech, verarbeitet werden. Es kann aber auch rollen- oder bogenförmiges
Material verarbeitet, insbesondere bedruckt bzw. lackiert, werden.
[0016] Eine Abluftkühlung hat insbesondere den Vorteil, dass gleichzeitig durch UV-Strahlung
erzeugtes Ozon aus der Trocknungsvorrichtung, beispielsweise einem UV-Modul, mit abgesaugt
wird. Einerseits ist Ozon für Menschen gesundheitsschädigend, andererseits absorbiert
Ozon UV-Strahlung und reduziert damit die Härtungswirkung der Trocknungsvorrichtung,
insbesondere des UV-Moduls. Durch ein Blasluftsystem erfolgt eine verbesserte Luftführung
bei der favorisierten Abluftkühlung.
[0017] Bevorzugt wird die Umgebungsluft, insbesondere die sich außerhalb der Trocknungsvorrichtung
befindliche bzw. einen Bedruckstoff kontaktierende Umgebungsluft, durch zusätzliche
gerichtete Luft und/oder Blasluft derart gezielt geführt, dass sowohl die Umgebungsluft
als auch die zusätzliche Luft bzw. Blasluft optimiert als Kühlluft um die Strahlungsquelle
geführt wird, bevor die gemeinsame Kühlluft als Abluft durch eine oder mehrere Luftaustrittsöffnungen
entfernt, insbesondere abgesaugt, wird.
[0018] Weiter kann die Strahlungsquelle durch einseitige oder bevorzugt beidseitig eingebrachte
Luftströme, beispielsweise Blasluftströme bzw. Blasluftstrahlen, mittelbar und/oder
unmittelbar an der Unterseite gekühlt werden, wobei die zusätzliche Luft, beispielsweise
Blasluft, insbesondere außerhalb des Strahlungsbereichs eines UV-Moduls eingebracht
bzw. eingeblasen wird. Bei vorzugsweise beidseitig eingebrachter bzw. eingeblasener
Luft kann sich diese beispielsweise in der Mitte unter dem UV-Modul bzw. unterhalb
der Strahlungsquelle treffen. Alternativ oder zusätzlich kann die Strahlungsquelle,
insbesondere ein UV-Strahler, auch teilweise direkt von unten angeblasen werden. Bevorzugt
erfolgt aber eine Blasluftführung parallel zur bzw. in der Ebene der Lufteintrittsöffnung
des Gehäuses, so dass die Anblasvorrichtung nicht im Strahlengang der Strahlung der
Strahlungsquelle liegt. Die Blasluft wird somit bevorzugt zumindest annähernd parallel
zur Bahn von Verarbeitungsmaterial bzw. einer Bedruckstoffbahn erzeugt.
[0019] Insbesondere wird durch Einschnüren der Umgebungsluft diese als Kühlluft in der Trocknungsvorrichtung,
insbesondere im UV-Modul, verbessert bzw. optimiert zur Unterseite der Strahlungsquelle
transportiert und damit deren Unterseite besser gekühlt. Des Weiteren wird die Kühlung
vorteilhafterweise turbulenter und es wird überraschenderweise auch die Oberseite
der Strahlungsquelle besser gekühlt, was durch Untersuchungen speziell anhand von
Temperaturmessungen nachgewiesen werden konnte.
[0020] Beispielsweise wird die zusätzliche Luft bzw. Blasluft über die gesamte Länge einer
Trocknungsvorrichtung, beispielsweise des UV-Moduls, bzw. der Strahlungsquelle eingebracht
bzw. eingeblasen. Dies kann durch Luftleitelemente, wie Bleche, und/oder Blasluftöffnungen,
insbesondere Düsen, erfolgen. Die beispielsweise beidseitig eingebrachte oder eingeblasene
Luft kann entweder eine Teilmasse oder zumindest annähernd die gesamte im UV-Modul
abgeführte Kühlluft sein. Bevorzugt kann der Luftvolumenstrom der durch das Blasluftsystem
zusätzlich eingebrachten bzw. eingeblasenen Luft zwischen 20 % und 50 % des gesamten
Kühlluftvolumenstromes betragen. Entsprechend kann der Anteil der einströmenden Umgebungsluft
zwischen 80 % und 50 % liegen. Insbesondere wird ein Verhältnis von durch das Blasluftsystem
zusätzlich eingebrachter bzw. eingeblasener Luft von zumindest annähernd 1/3 und von
einströmender Umgebungsluft von zumindest annähernd 2/3 angestrebt.
[0021] Besonders vorteilhaft können damit die Strahlungsquellen, insbesondere UV-Strahler,
mit noch höherer Leistung betrieben werden bzw. kann bei gleicher Kühlung der Luftmassenstrom
reduziert werden. Weiter vorteilhaft kann ein Verbiegen bzw. Aufblasen eines UV-Strahlers
zuverlässiger vermieden werden.
[0022] Weiter kann es vorgesehen sein, das Blasluftsystem als Aufsatzmodul oder Zusatzmodul
auszuführen, welches insbesondere mit einem UV-Modul eines Trockners lösbar oder unlösbar
verbindbar ausgeführt sein kann. Dabei kann das Blasluftsystem zum Aufsetzen auf ein
beliebiges UV-Modul eines Trockners ausgeführt sein. Das Aufsatzmodul umfasst dabei
insbesondere separate Luftführungselemente bzw. Luftführungskanäle, welche zur Beeinflussung
bzw. Einstellung des die Strahlungsquelle umspülenden Umgebungsluftvolumenstromes
vorgesehen sind. Ein Aufsatzmodul bzw. Zusatzmodul kann in einfacher Weise zur Nachrüstung
von Trocknern eingesetzt werden. Weiter könnte auch zusätzlich eine vom Gehäuse des
UV-Moduls beabstandete Scheibe im Strahlengang der Strahlungsquelle vorgesehen sein,
solange ein ausreichender in mindestens eine Lufteintrittsöffnung einströmender Luftvolumenstrom
gewährleistet ist.
[0023] Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen
Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
- Fig. 1:
- Ausschnitt einer Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem über einem Bogenförderweg
angeordneten drei UV-Module aufweisenden Trockner;
- Fig. 2:
- Bogenführungszylinder mit als Zwischentrockner angeordnetem UV-Modul;
- Fig. 3:
- UV-Modul eines Trockners mit einem sich längserstreckenden UV-Strahler und zugeordnetem
Blasluftsystem;
- Fig. 4:
- Querschnitt des UV-Moduls mit deaktiviertem Blasluftsystem;
- Fig. 5:
- Querschnitt des UV-Moduls mit aktiviertem Blasluftsystem;
- Fig. 6:
- Querschnitt des UV-Moduls mit alternativem aktivierten Blasluftsystem;
- Fig. 7:
- UV-Modul eines Trockners mit einem sich längserstreckenden UV-Strahler und zugeordnetem
alternativen Blasluftsystem;
- Fig. 8:
- Querschnitt des UV-Moduls mit alternativem Blasluftsystem;
- Fig. 9:
- Langgestreckter UV-Strahler mit ausschließlich zwischen Elektroden wirkendem Kühlsystem;
- Fig. 10:
- Langgestreckter UV-Strahler für großformatige Maschinen;
- Fig. 11:
- Alternative Ausführungsform eines UV-Strahlers.
[0024] In Verarbeitungsmaschinen wie bedruckstoffverarbeitenden Maschinen, insbesondere
Druckmaschinen bzw. bogenverarbeitenden Maschinen, beispielsweise Bogendruckmaschinen,
insbesondere Bogenoffsetrotationsdruckmaschinen bevorzugt in Aggregat- und Reihenbauweise
werden Substrate bzw. Bedruckstoffe durch die Maschine gefördert. In bogenverarbeitenden
Maschinen werden beispielsweise Bedruckstoffbogen von Zylindern oder auch Trommeln
an der Vorderkante gegriffen und während der Rotation der Zylinder durch die Maschine
gefördert bzw. transportiert. Zwischen den Zylindern werden die Bedruckstoffbogen
im Greiferschluss übergeben. In Druckmaschinen durchlaufen die Bedruckstoffe auf dem
Förderweg verschiedene Druckwerke, in denen diese entsprechend dem gewünschten Motiv
mit jeweils einer Druckfarbe bedruckt werden. Jedes der Druckwerke kann beispielsweise
unter anderem einen Plattenzylinder umfassen, der von einem Farbwerk mit der verwendeten
Druckfarbe eingefärbt wird. Dieser eingefärbte Plattenzylinder überträgt die Druckfarbe
motivgerecht auf einen mit einem Gummituch versehenen Gummizylinder, der mit einem
den Bedruckstoffbogen fördernden Druckzylinder einer Bogendruckmaschine einen Druckspalt
bildet. Beim Durchlaufen des Druckspalts wird das entsprechende Motiv vom eingefärbten
Gummituch des Gummizylinders auf den Bedruckstoffbogen übertragen.
[0025] Nach dem letzten Druckwerk der Druckmaschine können die fertig bedruckten Bedruckstoffbogen
in einer Auslage einer Bogendruckmaschine zu einem Auslagestapel ausgelegt werden.
Dem letzten Druckwerk können sich auch beispielsweise ein oder mehrere Lackwerke anschließen,
die die bedruckten Bedruckstoffbogen mit einem Schutzlack oder Glanzlack versehen.
Vorzugsweise werden in den Druckwerken UV-Farben bzw. in den Lackwerken UV-Lacke verwendet.
Für einen beidseitigen Schön- und Widerdruck kann eine Druckmaschine eine Wendeeinrichtung
enthalten. Alternativ können aber auch andere Druckverfahren, beispielsweise mit veränderlichen
Motiven, eingesetzt werden. Eine Trocknungsvorrichtung bzw. ein Zwischentrockner in
der Maschine ist insbesondere als UV-Trocknungsvorrichtung ausgeführt und umfasst
beispielsweise ein oder mehrere UV-Module 1.
[0026] Die Fig. 1 zeigt beispielsweise einen Teil einer Auslage einer Bogendruckmaschine
mit oberhalb eines Bogenförderweges angeordneter Trocknungsvorrichtung, insbesondere
mit einem Trockner, welcher mehrere UV-Module 1 aufweist. Die Trocknungsvorrichtung
kann zusätzlich auch Heißlufttrockner u. a. aufweisen. In der nicht weiter dargestellten
Auslage sind an Ketten angeordnete und von diesen endlos umlaufend angetriebene Greiferwagen
5 vorgesehen, die die bearbeiteten Bogen 4 an deren Vorderkante vom letzten Zylinder
übernehmen und auf dem Bogenförderweg zum Auslagestapel fördern. Die UV-Module 1 werden
insbesondere in einem festgelegten Abstand zum Bogenförderweg angeordnet, damit sich
die umlaufenden Greiferwagen 5 ungehindert bewegen können. Während der Förderung bzw.
des Transportes durch die Auslage können die Bogen 4 über Bogenleitbleche 6 geführt
werden, wobei zwischen den Bogen 4 und den Bogenleitblechen 6 ein Luftpolster ausgebildet
sein kann. Alternativ können die UV-Module 1 auch im aufsteigenden Ast der umlaufenden
Ketten und/oder in einer Auslageverlängerung angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich
kann eine Trocknungsvorrichtung auch unterhalb des Bogenförderweges angeordnet sein.
[0027] Die Bogen 4 werden auf dem Weg zum Auslagestapel an den die Bogen 4 trocknenden bzw.
aushärtenden UV-Modulen 1 vorbeigeführt. Die UV-Module 1 weisen jeweils UV-Strahler
2 auf, deren UV-Strahlung direkt oder über Reflektoren 3 auf die Oberfläche der Bogen
4 gerichtet ist. Über diese auf die Bogen 4 wirkende UV-Strahlung wird die behandelte
Bogenoberfläche, insbesondere die verdruckte UV-Farbe und/oder der aufgebrachte UV-Lack,
getrocknet bzw. ausgehärtet. Vorzugsweise werden in den UV-Modulen 1 Quecksilberdampflampen
als Strahlungsquellen eingesetzt. Zusätzlich oder alternativ können auch Strahler
mit anderen Wellenlängen, wie z. B. Infrarottrockner, eingesetzt werden. Beispielsweise
können in der Maschine bzw. Auslage Einschubschächte vorgesehen sein, in denen die
UV-Module 1 einsteckbar sind. Die UV-Module 1 können in diesen Einschubschächten fixiert
werden, wodurch eine Austauschbarkeit der UV-Module 1, z. B. bei Verschleiß der UV-Strahler
2, gewährleistet ist. Die UV-Module 1 arbeiten insbesondere mit Abluftkühlung.
[0028] Die Fig. 2 zeigt eine Trocknungsvorrichtung, insbesondere ein UV-Modul 1, an einem
Bogenführungszylinder 7 einer bogenverarbeitenden Maschine, beispielsweise der oben
beschriebenen Bogendruckmaschine. Das UV-Modul 1 ist dabei insbesondere als Zwischentrockner
dem Bogenführungszylinder 7 eines Werkes zugeordnet. Der Bogenführungszylinder 7 enthält
bevorzugt Greifersysteme, die hier insbesondere als Klemmgreifer mit Greiferfingern
und Greiferaufschlägen ausgebildet sind. Die Greiferfinger fixieren die Bogenvorderkante
durch eine Greifbewegung auf den Greiferaufschlägen, so dass der Bogen 4 für den Transport
auf der Mantelfläche des in der dargestellten Richtung rotierenden Bogenführungszylinders
7 fixiert wird. Beispielsweise kann das UV-Modul 1 in einem Druck-, Lack-, Trocken-
oder Bearbeitungswerk usw. der Maschine angeordnet sein. Als Zwischentrockner kann
das UV-Modul 1 insbesondere zwischen Druckwerken der Maschine zum Trocknen von einer
oder mehreren Farben bzw. Lacken, insbesondere UV-Farben bzw. UV-Lacken, verwendet
werden. Auch der Zwischentrockner kann in einen Einschubschacht der Maschine einsteckbar
und damit austauschbar ausgeführt sein. Die UV-Module 1 können dabei zwischen den
Einschubschächten der Zwischentrockner und der Auslage auswechselbar sein. Das als
Zwischentrockner ausgeführte UV-Modul 1 arbeitet insbesondere mit Abluftkühlung.
[0029] Die Fig. 3 zeigt ein UV-Modul 1, welches eine sich quer zur Förderrichtung des Verarbeitungsmaterials,
beispielsweise des Bedruckstoffes bzw. Bogens 4, längserstreckende UV-Strahlungsquelle,
insbesondere eine mit Quecksilberdampf gefüllte Gasentladungsröhre, aufnimmt. Das
UV-Modul 1 kann beispielsweise einem Einschubschacht der Maschine zugeordnet sein,
wobei dieser bevorzugt auch elektrische bzw. pneumatische Anschlüsse zur Versorgung
aufweist. Die korrespondierenden elektrischen bzw. pneumatischen Anschlüsse können
beispielsweise im Einschubschacht vorgesehen sein. Dem UV-Modul 1 ist ein Blasluftsystem
13 zugeordnet, welches sich insbesondere über die maximal von der Maschine zu verarbeitende
Materialbreite, beispielsweise Bedruckstoffbreite, erstreckt. Das Blasluftsystem 13
weist eine Überdruckversorgung auf, welche beispielsweise einen Überdruckanschluss
oder bevorzugt Überdruckerzeuger beinhaltet. Beispielsweise können die Überdruckerzeuger
als Lüfter, insbesondere als Axiallüfter 14, bevorzugt über die Bedruckstoffbreite
verteilt ausgeführt sein. Eine elektrische Versorgung von Lüftern, insbesondere Axiallüftern
14, kann separat oder gemeinsam mit dem UV-Modul 1 erfolgen. Auf der dem Verarbeitungsmaterial
bzw. Bedruckstoff zugewandten Seite weist das UV-Modul 1 eine Lufteintrittsöffnung
10 für die Umgebungsluft, also die mit dem Substrat bzw. Bedruckstoff in Kontakt kommende
bzw. im Strahlengang des UV-Moduls 1 befindliche Luft auf. Die Lufteintrittsöffnung
10 ist hier insbesondere gleichzeitig die Strahlungsaustrittsöffnung des UV-Strahlers
2 des UV-Moduls 1.
[0030] Die Fig. 4 zeigt den Querschnitt des UV-Moduls 1 gemäß dem Schnitt A-A der vorherigen
Figur mit deaktiviertem Blasluftsystem 13. Das UV-Modul 1 kann insbesondere ein Gehäuseprofil
8 aufweisen, in dem bevorzugt ein Abluftkanal 12 angeordnete ist. Beispielsweise kann
ein Extrusionsprofil des UV-Moduls 1 typischerweise aus Aluminium hergestellt sein.
Die in bekannten Shuttern 9 verbauten Reflektoren 3 reflektieren die Strahlung des
UV-Strahlers 2 zum Substrat bzw. Bedruckstoff. Die Shutter 9 sind dafür entlang des
UV-Strahlers 2 bevorzugt im Gehäuseprofil 8 vorgesehen. Bevorzugt sind die Shutter
9 dabei bewegbar und/oder flüssigkeitsgekühlt ausgeführt. Die Shutter 9 weisen beispielsweise
je eine parallel zur Erstreckung des UV-Strahlers 2 angeordnete Rotationsachse auf,
um welche sich die Shutter 9 bewegen können. Bei einer bevorzugt gemeinsamen Verlagerung
der Shutter 9 wird insbesondere die Lufteintrittsöffnung 10 des Gehäuseprofils 8 verschlossen.
Im Betrieb werden die Shutter 9 entsprechend in einer die Lufteintrittsöffnung 10
freigebenden Stellung gehalten.
[0031] Die Umgebungsluft, die zwischen den Shuttern 9 bzw. Reflektoren 3 und dem UV-Strahler
2 angesaugt wird, strömt durch die dem Substrat bzw. Bedruckstoff zugewandte Lufteintrittsöffnung
10 und kühlt dabei den UV-Strahler 2. Die Kühlluft strömt dann zwischen den Shuttern
9 in den Abluftkanal 12 des Gehäuseprofils 8 ab. Der Abluftkanal 12 steht dafür bevorzugt
einseitig mit einer beispielsweise steuer- oder regelbaren Saugluftquelle in Verbindung,
welche die Abluft in den Abluftkanal 12 saugt. Der Abluftkanal 12 erstreckt sich bevorzugt
über die gesamte Länge des UV-Strahlers 2, so dass die am UV-Strahler 2 erhitzte Luft
durch verteilte Durchbrüche in den Abluftkanal 12 abgesaugt werden kann.
[0032] Beispielsweise kann vorgesehen sein, den sich entlang der Strahlungsquelle, insbesondere
des UV-Strahlers 2, erstreckenden Abluftkanal 12 über zueinander beabstandete Langlöcher
mit dem den UV-Strahler 2 umgebenden Raum zu verbinden. Dabei sind die Langlöcher
vorzugsweise derart dimensioniert, dass sich diese in ihren Öffnungsflächen voneinander
unterscheiden. Insbesondere werden dabei die Öffnungsflächen der Langlöcher zwischen
den Enden eines langgestreckten UV-Strahlers 2 kleiner dimensioniert als die an den
jeweiligen Enden des UV-Strahlers 2 vorgesehenen Langlöcher. Ganz bevorzugt werden
dabei die Öffnungsflächen der Langlöcher zwischen den Enden des langgestreckten UV-Strahlers
2 insbesondere ohne lokales Maxima zur Saugluftquelle des Abluftkanals 12 hin stetig
kleiner dimensioniert. Weiter bevorzugt werden die Öffnungsflächen der den Enden des
langgestreckten UV-Strahlers 2 zugeordneten Langlöcher untereinander unterschiedlich
groß dimensioniert, wobei bevorzugt die Öffnungsfläche mindestens eines Langloches
des der Saugluftquelle des Abluftkanals 12 zugewandten Endes des UV-Strahlers 2 kleiner
dimensioniert ist als eine Öffnungsfläche mindestens eines Langloches des der Saugluftquelle
des Abluftkanals 12 abgewandten Endes des UV-Strahlers 2. Dabei können die den jeweiligen
Enden des UV-Strahlers 2 zugewandten Langlöcher auch zwei, drei oder vier Langlöcher
umfassen.
[0033] Die sich bei Betrieb mit aktivierter Abluftkühlung und deaktiviertem Blasluftsystem
13 ergebenden Luftströmungen sind hierbei prinzipiell bzw. schematisch dargestellt.
Eine Kühlung erfolgt hierbei vor allem an der Oberseite des UV-Strahlers 2, während
die zum Verarbeitungsmaterial gerichtete Unterseite gegenüber der Oberseite weniger
gekühlt wird. In der Betriebsart kann beispielsweise ein Warmlaufen erfolgen. Diese
Betriebsart kann weiterhin beispielsweise auch während des Betriebes vorgesehen sein,
beispielsweise wenn das UV-Modul 1 mit niedriger Leistung betrieben wird, insbesondere
wenn die Glasrohrtemperatur niedrig ist, beispielsweise bei einer Strahlerleistung
von weniger als 140 bis 120 W/cm.
[0034] Die Fig. 5 zeigt den Querschnitt des UV-Moduls 1 mit aktiviertem Blasluftsystem 13,
hier insbesondere dem aufsetzbaren Blasluftsystem 13. Durch einen oder mehrere Lüfter,
hier insbesondere Axiallüfter 14, wird in Luftführungskanälen 15 ein Luftstrom zur
dem Verarbeitungsmaterial bzw. Bedruckstoff zugewandten Lufteintrittsöffnung 10 erzeugt.
Zumindest annähernd orthogonal zur durch die Lufteintrittsöffnung 10 einströmenden
Umgebungsluftströmung 11 wird bevorzugt beidseitig der Lufteintrittsöffnung 10 durch
Blasluftöffnungen 16 jeweils ein Blasluftstrahl 17 generiert. Die Blasluftstrahlen
17 können jeweils durch einzelne Blasluftöffnungen 16 oder durch durchgehende Schlitzdüsen
gebildet werden, welche sich beispielsweise über die Länge der Strahlungsquelle, insbesondere
zumindest zwischen Elektroden 19 eines UV-Strahlers 2 erstrecken. Insbesondere wird
eine Kühlung außerhalb der Elektroden 19 einer Quecksilberdampflampe reduziert oder
aufgehoben, damit eine zu starke Kühlung vermieden wird. Weiterbildend kann der durch
die Blasluftöffnungen 16 gebildete Spalt auch eistellbar ausgeführt sein, so dass
beispielsweise eine Einstellung für Leistungsklassen und/oder eine Anpassung an Einbauräume
bzw. Maschinen durgeführt werden kann. Bevorzugt wird ein durch die Blasluftöffnungen
16 eröffneter Spalt von 1 mm bis 10 mm, besonders bevorzugt von 2 mm bis 6 mm und
ganz besonders bevorzugt von zumindest annähernd 4 mm eingestellt.
[0035] Die durch das Blasluftsystem 13 generierten Blasluftstrahlen 17 sind dabei insbesondere
derart in einer Ebene aufeinander zu ausgerichtet, dass diese die in das Gehäuseprofil
8 strömende Umgebungsluftströmung 11 beeinflussen, insbesondere einengen oder einschnüren.
Die Blasluftstrahlen 17 werden bevorzugt derart in einer Ebene aufeinander zu geführt,
dass diese sich bevorzugt mittig zur Lufteintrittsöffnung 10, beispielweise genau
unterhalb des UV-Strahlers 2, treffen würden. Die Beeinflussung der Umgebungsluftströmung
11 erfolgt bevorzugt derart, dass die Umgebungsluftströmung 11 die dem Verarbeitungsmaterial
bzw. Bedruckstoff zugewandte Unterseite des UV-Strahlers 2 mit erhöhter Intensität
kühlt. Durch das Blasluftsystem 13 wird insbesondere ein Querstrom zur Umgebungsluftströmung
11 generiert.
[0036] Die Fig. 6 zeigt ein UV-Modul 1 mit einem alternativen beispielsweise ebenfalls aufsetzbaren
Blasluftsystem 13. Das Blasluftsystem 13 weist ebenfalls einen oder mehrere Lüfter,
insbesondere Axiallüfter 14, auf, welche einen in Luftführungskanälen 15 zur dem Substrat
bzw. Bedruckstoff zugewandten Lufteintrittsöffnung 10 strömenden Luftstrom erzeugen.
Das Blasluftsystem 13 weist hier Blasluftöffnungen 16 auf, welche den UV-Strahler
2 aber nicht direkt anblasen, sondern die einströmende Umgebungsluftströmung 11 noch
unterhalb des UV-Strahlers 2 bzw. noch vor Erreichen des UV-Strahlers 2 einengen bzw.
einschnüren. Da die Luftführungskanäle 15 bzw. Blasluftöffnungen 16 zumindest teilweise
im Strahlengang des UV-Strahlers 2 sitzen können, können diese auch aus einem strahlungsdurchlässigen
Material hergestellt sein.
[0037] Die Fig. 7 zeigt ein UV-Modul 1 mit einem sich längserstreckenden UV-Strahler 2 und
zugeordnetem alternativen Blasluftsystem 13. Anstatt eines separaten Lufterzeugers
weist das Blasluftsystem 13 mindestens einen Druckluftanschluss 18, Luftführungskanäle
15 und eine oder mehrere Blasluftöffnungen 16 auf. Insbesondere wird jedem sich quer
zur Förderrichtung des Verarbeitungsmaterials über die Formatbreite erstreckenden
Luftführungskanal 15 wenigstens ein Druckluftanschluss 18 zugeordnet, der den jeweiligen
Luftführungskanal 15 mit einem gegenüber dem Umgebungsdruck höheren Druck beaufschlagt.
Im Luftführungskanal 15 kann sich der Überdruck über die Formatbreite ausbilden und
über die Blasluftöffnungen 16 als Blasluftstrahl 17 austreten.
[0038] Die Fig. 8 zeigt den Querschnitt des UV-Moduls 1 gemäß dem Schnitt A-A der vorherigen
Figur mit dem alternativen Blasluftsystem 13. Die über den jeweiligen Druckluftanschluss
18 zugeführte Druckluft verteilt sich über den jeweiligen Luftführungskanal 15 und
tritt über die Blasluftöffnungen 16 gerichtet im Bereich der Lufteintrittsöffnung
10 des UV-Moduls 1 aus. Die Blasluftstrahlen 17 können jeweils durch einzelne Blasluftöffnungen
16 oder durch durchgehende Schlitzdüsen generiert werden, welche sich beispielsweise
über die Breite des Verarbeitungsmaterials bzw. Bedruckstoffes erstrecken. Die Blasluftstrahlen
17 sind dabei insbesondere derart in einer Ebene aufeinander zu ausgerichtet, dass
diese die in das Gehäuseprofil 8 strömende Umgebungsluftströmung 11 beeinflussen,
insbesondere einengen oder einschnüren. Die Beeinflussung der Umgebungsluftströmung
11 erfolgt bevorzugt analog derart, dass die Umgebungsluftströmung 11 die dem Verarbeitungsmaterial
bzw. Bedruckstoff zugewandte Unterseite des UV-Strahlers 2 mit erhöhter Intensität
kühlt.
[0039] Die Fig. 9 zeigt einen beispielhaft als Quecksilberdampflampe ausgebildeten langestreckten
UV-Strahler 2 mit ausschließlich zwischen Elektroden 19 wirkendem Kühlsystem bzw.
Blasluftsystem 13. Der beispielsweise als Mitteldruck-Quecksilberdampflampe ausgebildete
UV-Strahler 2 weist die beiden endseitig in einem Glaskörper 20 angeordneten über
je einen Pin 21 kontaktierten bzw. bestromten Elektroden 19 auf. Die Elektroden 19
können beispielsweise von einem integrierten oder externen Vorsteuergerät angesteuert
werden. Jede der beiden voneinander beabstandeten Elektroden 19 liegt zumindest teilweise
in einer Ebene E1, E2, welche der langgestreckte UV-Strahler 2, beispielsweise die
Quecksilberdampflampe, als idealisierte gemeinsame Normale (als orthogonaler Vektor)
schneidet. Die Ebenen E1, E2 sind dabei als idealisierte, zueinander beabstandete
parallele Ebenen im Raum zu verstehen, wobei die Oberflächen der Elektroden 19 die
Ebenen E1, E2 zumindest berühren. Ein Kühlbereich B des Kühlsystems bzw. Blasluftsystems
13 befindet sich insbesondere ausschließlich zwischen den einander zugewandten die
Ebenen E1, E2 aufspannenden Elektrodenoberflächen. Der Kühlbereich B des Kühlsystems
bzw. Blasluftsystems 13 mit einer maximalen Kühlleistung wird hier bevorzugt von den
beiden Ebenen E1, E2 gebildet bzw. begrenzt.
[0040] Das Kühlsystem bzw. Blasluftsystem 13 der Strahlungsquelle, insbesondere des UV-Strahlers
2, weist hier eine maximale Kühlleistung ausschließlich in einem Kühlbereich B zwischen
den von den Elektroden 19 gebildeten Ebenen E1, E2 auf. Bevorzugt wird dabei eine
konstante Kühlleistung über den gesamten Kühlbereich B erzeugt, wobei sich der Kühlbereich
B besonders bevorzugt vollständig zwischen den einander zugewandten Oberflächen der
Elektroden 19 erstreckt. Die maximale Kühlleistung im Kühlbereich B kann aber nach
gewünschter Anforderung in der Intensität bzw. Wirkung gesteuert oder eingeregelt
werden. Benachbart des Kühlbereiches B insbesondere außerhalb der Ebenen E1, E2 ist
die Kühlleistung des Kühlsystems bzw. des Blasluftsystems 13 gegenüber der maximalen
Kühlleistung reduziert oder bevorzugt Null. Zwischen den Ebenen E1, E2 bzw. im Kühlbereich
B weist der Glaskörper 20 vorliegend einen gegenüber den Randbereichen größeren Durchmesser
auf. Außerhalb der Ebenen E1, E2 verjüngt sich der die Elektroden 19 umschließende
Glaskörper 20, wobei die verjüngten Enden des Glaskörpers 20 insbesondere die Pins
21 zur elektrischen Kontaktierung der Elektroden 19 tragen. Die Elektroden 19 liegen
damit bevorzugt körperlich weitgehend außerhalb des Kühlbereiches B des Kühlsystems
bzw. Blasluftsystems 13. Diese Ausführungsform wird besonders bevorzugt bei mittelformatigen
Maschinen, wie Bogendruckmaschinen, eingesetzt. Mittelformatige Maschinen können beispielsweise
Verarbeitungsmaterial einer Breite von zumindest annähernd 1 m verarbeiten.
[0041] Die Fig. 10 zeigt einen alternativen langgestreckter UV-Strahler 2, welcher insbesondere
für großformatige Maschinen geeignet ist. Großformatige Maschinen, wie Bogendruckmaschinen,
können beispielsweise Verarbeitungsmaterial einer Breite von mehr als 1 m, beispielsweise
annähernd 1,4 m oder 1,6 m oder auch mehr, verarbeiten. Der UV-Strahler 2 zeichnet
sich dadurch aus, dass die Ebenen E1, E2 die sich verjüngenden Bereiche des Glaskörpers
20 schneiden. Der maximale Durchmesser des Glaskörpers 20 wird damit erst innerhalb
des von den Ebenen E1, E2 begrenzten Kühlbereiches B erreicht. Dies verhindert insbesondere
bei geschlossenen Shuttern 9, dass die dann seitlich einströmende Umgebungsluft die
Elektroden 19 zu stark kühlt. Eine zu starke Kühlung bei geschlossenen Shuttern 9,
etwa bei Maschinenstillstand oder Druckunterbrechung bzw. Pause, würde zu einem Ausblasen
des UV-Strahlers 2 führen. Durch die spezielle Formgebung des Glaskörpers 20 insbesondere
in Verbindung mit dem entsprechend dimensionierten Kühlbereich B kann die Funktionsfähigkeit
des UV-Strahlers 2 sowohl bei geöffneten als auch bei geschlossenen Shuttern 9 sichergestellt
werden.
[0042] Die Fig. 11 zeigt eine alternative Ausführungsform eines UV-Strahlers 2. Der Glaskörper
20 verjüngt sich erst außerhalb der Ebenen E1, E2. Die Ebenen E1, E2 schneiden somit
den Glaskörper 20 im Bereich des maximalen Durchmessers. Die den Kühlbereich B des
Kühlsystems bzw. Blasluftsystems 13 begrenzenden Ebenen E1, E2 werden aber auch hier
von den einander zugewandten Oberflächen der Elektroden 19 des UV-Strahlers 2 aufgespannt.
[0043] Zur Wirkungsweise: Damit die Strahlungsquelle, insbesondere ein UV-Strahler 2, auch
an der Unterseite gut gekühlt wird, wird bevorzugt beidseitig Luft insbesondere außerhalb
des Strahlungsbereichs des UV-Moduls 1 eingeblasen. Diese Luft trifft sich bevorzugt
in der Mitte unter dem UV-Modul 1, insbesondere annähernd mittig des UV-Strahlers
2. Die durch die Blasluftstrahlen 17 eingeschnürte einströmende Umgebungsluft im UV-Modul
1 wird zur Unterseite des UV-Strahlers 2 transportiert. Damit wird die Unterseite
des UV-Strahlers 2 stark gekühlt. Des Weiteren wird die Kühlung insgesamt turbulenter
und auch die Oberseite des UV-Strahlers 2 wird besser gekühlt.
[0044] Bevorzugt wird die zusätzliche Luft ausschließlich zwischen Elektroden 19 des UV-Strahlers
2 bzw. über die Länge des UV-Moduls 1 eingebracht bzw. eingeblasen. Dies kann durch
Bleche und/oder Blasluftdüsen erfolgen.
[0045] Die bevorzugt beidseitig eingebrachte bzw. eingeblasene Luft kann entweder eine Teilmasse
oder auch zumindest annähernd die gesamte im UV-Modul 1 wirkende Kühlluft sein. Bevorzugt
wird von der einströmenden Umgebungsluftströmung 11 aber ein Anteil von 80 % bis 50
% der Kühlluft und von der durch das Blasluftsystem 13 eingebrachten Luft ein Anteil
von 20 % bis 50 % der Kühlluft gebildet. Insbesondere wird ein Anteil von 1/3 an durch
das Blasluftsystem 13 zusätzlich eingebrachter Luft bzw. Blasluft 17 und ein Anteil
von 2/3 an einströmender Umgebungsluftströmung 11 angestrebt.
[0046] Beispielsweise kann der UV-Strahler 2 mit einer Leistung zwischen ca. 80 W/cm und
ca. 200 W/cm betrieben werden. Dabei kann das Blasluftsystem 13 leistungsabhängig
aktiviert bzw. eingeschalten werden. Insbesondere kann das Blasluftsystem 13 erst
bei einer mittleren Leistung, beispielsweise bei annähernd 120 bis 140 W/cm, aktiviert
werden. Dabei kann das Blasluftsystem 13 unterhalb einer Strahlerleistung von beispielsweise
120 bis 140 W/cm vollständig deaktiviert sein bzw. werden. Bei 120 bis 140 W/cm kann
das Blasluftsystem 13 beispielsweise gerade aktiviert werden. Bevorzugt kann die Wirkung
des Blasluftsystems 13 mit der Strahlerleistung erhöht werden. Insbesondere kann die
Wirkung des Blasluftsystems 13 bei einer Strahlerleistung von 120 bis 140 W/cm gerade
einsetzen und bis zu einer maximalen Strahlerleistung von 200 W/cm bevorzugt linear
oder funktionsabhängig erhöht werden, so dass die Wirkung des Blasluftsystem 13 bei
einer Strahlerleistung von 200 W/cm 100 % beträgt.
[0047] Bei einer funktionsabhängigen Steuerung kann die Blasluft insbesondere nach einem
Kennfeld eingestellt werden, welches beispielsweise lokale Maxima und/oder Minima
aufweisen kann. Dabei kann die Blasluft in Abhängigkeit einer beispielsweise zwischen
120 W/cm und 200 W/cm festgelegten Kurve eingestellt werden. Dabei kann eine Funktion
zum Betrieb des Blasluftsystems 13 in Abhängigkeit der Strahlerleistung insbesondere
maschinenabhängig vorgegeben sein und/oder modifiziert werden. Die Wirkung des Blasluftsystems
13 kann aber auch individuell eingestellt werden und/oder auch beispielsweise nach
der Strahlerleistung gesteuert oder geregelt ausgeführt sein. Die aktuelle Strahlerleistung
kann dabei einer Steuereinrichtung, insbesondere der Maschinensteuerung, bekannt sein
oder durch ein Sensorsystem ermittelt werden. Durch Reduzierung der Wirkung des Blasluftsystems
13 bzw. durch Ausschalten des Blasluftsystems 13 bei niedriger Strahlerleistung, beispielsweise
unter 140 W/cm, wird ein Ausblasen des UV-Strahlers 2 sicher vermieden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0048]
- 1
- UV-Modul
- 2
- UV-Strahler
- 3
- Reflektoren
- 4
- Bogen
- 5
- Greiferwagen
- 6
- Bogenleitblech
- 7
- Bogenführungszylinder
- 8
- Gehäuseprofil
- 9
- Shutter
- 10
- Lufteintrittsöffnung
- 11
- Umgebungsluftströmung
- 12
- Abluftkanal
- 13
- Blasluftsystem
- 14
- Axiallüfter
- 15
- Luftführungskanäle
- 16
- Blasluftöffnung
- 17
- Blasluftstrahl
- 18
- Druckluftanschluss
- 19
- Elektroden
- 20
- Glaskörper
- 21
- Pins
- E1
- erste Ebene
- E2
- zweite Ebene
- B
- Kühlbereich
1. Verarbeitungsmaschine mit einer Trocknungsvorrichtung (1),
wobei die Trocknungsvorrichtung (1) eine sich in einem Gehäuse (8) aufgenommene Strahlungsquelle
(2) aufweist,
wobei in dem Gehäuse (8) benachbart der Strahlungsquelle (2) Shutter (9) vorgesehen
sind,
wobei das Gehäuse (8) mindestens eine Lufteintrittsöffnung (10) für Umgebungsluft
(11) aufweist, so dass die Umgebungsluft (11) nach Eintritt in das Gehäuse (8) die
Strahlungsquelle (2) umspült,
wobei das Gehäuse (8) eine Luftaustrittsöffnung (12) für Abluft (11, 17) aufweist
und wobei der Trocknungsvorrichtung (1) ein Blasluftsystem (13) zugeordnet ist, mittels
welchem die in die Lufteintrittsöffnung (10) strömende Umgebungsluft (11) beabstandet
von der Strahlungsquelle (2) aktiv beeinflussbar und/oder beeinflusst ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Blasluftsystem (13) in Abhängigkeit der aktuellen Strahlerleistung der Strahlungsquelle
(2) von einer Steuereinrichtung steuerbar oder in Abhängigkeit der von einem Sensorsystem
ermittelten aktuellen Strahlerleistung der Strahlungsquelle (2) von einer Steuereinrichtung
regelbar ist.
2. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, wobei das Blasluftsystem (13) mindestens eine
Luftströmungsöffnung (16) aufweist, die eine Luftströmung (17) zumindest annähernd
orthogonal zur Strömungsrichtung der in die Lufteintrittsöffnung (10) strömenden Umgebungsluft
(11) ausstößt.
3. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Strahlungsquelle (2) als langgestreckter
UV-Strahler (2) mit zwei voneinander beabstandeten jeweils in einer Ebene (E1, E2)
liegenden Elektroden (19) ausgebildet ist, wobei der langgestreckte UV-Strahler (2)
als Normale zu den Ebenen (E1, E2) angeordnet ist und wobei das Blasluftsystem (13)
Luftströmungen (17) ausschließlich in einem Bereich (B) erzeugt, der zwischen den
Ebenen (E1, E2) liegt oder von den Ebenen (E1, E2) begrenzt wird.
4. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das Blasluftsystem (13) mindestens
zwei benachbart der Lufteintrittsöffnung (10) angeordnete sich gegenüberliegende Luftströmungsöffnungen
(16) aufweist.
5. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, wobei das Blasluftsystem (13)
eine oder mehrere außerhalb der Lufteintrittsöffnung (10) angeordnete Luftströmungsöffnungen
(16) aufweist.
6. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, wobei das Blasluftsystem (13)
einen Druckluftanschluss (18) und/oder mindestens einen Lufterzeuger (14), Luftführungskanäle
(15) und mehrere Luftströmungsöffnungen (16) aufweist.
7. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, wobei die Luftaustrittsöffnung
(12) durch einen mit einer Saugluftquelle verbundenen, einen oder mehrere Durchbrüche
zum die Strahlungsquelle (2) umgebenden Raum aufweisenden Abluftkanal (12) im Gehäuse
(8) gebildet ist.
8. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, wobei die Trocknungsvorrichtung
ein UV-Modul (1) umfasst, welches in einer Auslage, in einem Trockenturm und/oder
als Zwischentrockner in einer Druckmaschine anordenbar ist und/oder welches in Einschubschächte
einschiebbar ausgeführt ist.
9. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, wobei das Blasluftsystem
(13) als Aufsatzmodul zum Aufsetzen auf ein UV-Modul (1) oder als Zusatzmodul für
ein UV-Modul (1) ausgebildet ist.
10. Verarbeitungsmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9, wobei das Blasluftsystem
(13) Blasluftöffnungen (16) mit einstellbarem Öffnungsspalt aufweist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Trocknungsvorrichtung (1) in einer Verarbeitungsmaschine,
wobei die Trocknungsvorrichtung (1) eine sich in einem Gehäuse (8) erstreckende Strahlungsquelle
(2) aufweist,
wobei die Strahlungsquelle (2) mit Shuttern (9) zusammenwirkt,
wobei das Gehäuse (8) mindestens eine Lufteintrittsöffnung (10) für Umgebungsluft
(11) aufweist, so dass die Umgebungsluft (11) nach Eintritt in das Gehäuse (8) die
Strahlungsquelle (2) umspült,
wobei das Gehäuse (8) eine Luftaustrittsöffnung (12) für die die Strahlungsquelle
(2) umspülende Abluft (11, 17) aufweist und
wobei ein der Trocknungsvorrichtung (1) zugeordnetes Blasluftsystem (13) die in die
Lufteintrittsöffnung (10) strömende Umgebungsluft (11) noch vor Erreichen der Strahlungsquelle
(2) aktiv beeinflusst oder umlenkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blasluftsystem (13) in Abhängigkeit der Leistung der Strahlungsquelle (2) eingeschaltet
und/oder ausgeschaltet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei durch das Blasluftsystem (13) eine Luftströmung
gerichtet oder Blasluft (17) ausgestoßen wird, welche in einem Bereich (B) die durch
die Lufteintrittsöffnung (10) in das Gehäuse (8) strömende Umgebungsluft (11) einengt
oder einschnürt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei durch das Blasluftsystem (13) eine Luftströmung
gerichtet oder Blasluft (17) ausgestoßen wird, welche gemeinsam mit der einströmenden
Umgebungsluft (11) die Kühlluft und anschließend die Abluft bildet, wobei der Anteil
des durch das Blasluftsystem (13) eingebrachten Luftvolumenstromes zwischen 20 % und
50 % des gemeinsamen Kühlluftvolumenstromes liegt oder zumindest annähernd 33 % des
gemeinsamen Kühlluftvolumenstromes beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 11, 12 oder 13, wobei das Blasluftsystem (13) bei Erreichen
einer Strahlerleistung von zumindest annähernd 120 bis 140 W/cm eingeschalten und/oder
bei Absinken einer Strahlerleistung unterhalb von zumindest annähernd 120 bis 140
W/cm ausgeschalten wird.
15. Verfahren nach Anspruch 11, 12, 13 oder 14, wobei das Blasluftsystem (13) derart betrieben
wird, dass die Wirkung des Blasluftsystems (13) in Abhängigkeit der Strahlerleistung
bis zur maximalen Leistung linear oder funktionsabhängig zunimmt und/oder wobei das
Blasluftsystem (13) bei einer Strahlerleistung von zumindest annähernd 200 W/cm eine
Wirkung von 100 % aufweist.