[0001] Geschirrspülmittel, insbesondere flüssige Geschirrspülmittel für die manuelle Reinigung,
von Geschirr sind bekannt. Allerdings werden niedrigviskose Handgeschirrspülzusammensetzungen
vom Verbraucher als qualitativ geringwertiger wahrgenommen. Daher stellt die Viskosität
ein wichtiges Qualitätskriterium für Handgeschirrspülzusammensetzungen dar. Gleichzeitig
sollen moderne Handgeschirrspülmittel umweltschonend produziert werden und gleichzeitig
eine möglichst gute Reinigungsleistung aufweisen. Eine weitere Besonderheit von Handgeschirrspülzusammensetzungen
stellt die Anforderung dar, dass diese schonend zur Haut sein sollten.
[0002] Die Anforderungen, die an moderne Handgeschirrspülzusammensetzungen gestellt werden,
sind vor diesem Hintergrund also entsprechend hoch. Insbesondere die Einstellung der
Viskosität im Herstellungsprozess stellt eine Herausforderung dar. So können Viskositätsspitzen
der Zusammensetzungen die homogene Vermischung der Komponenten mittels Rührwerkzeugen
erschweren, sodass die Prozesse energieaufwändiger und zeitaufwändiger oder sogar
gänzlich unmöglich werden.
[0003] Insgesamt besteht also die ein Bedarf nach Handgeschirrspülmitteln, die den oben
genannten Anforderungen genügen.
[0004] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegt, bestehts also darin,
Zusammensetzungen bereitzustellen, die einerseits vom Verbraucher als qualitativ hochwertig
wahrgenommen werden, als auch umweltfreundlich prozessierbar sind und gleichzeitig
eine gute Hautverträglichkeit aufweisen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Handgeschirrspülzusammensetzung umfassend:
wenigstens ein Tensid,
wobei die Zusammensetzung ferner umfasst
wenigstens ein anorganisches Salz, wobei das Salz ein Alkalisalz und/oder ein Erdalkalisalz
ist, sowie
ein Lösungsmittel, und wobei
der pH Wert der Zusammensetzung wenigstens 7.0 beträgt und die Viskosität der Zusammensetzung
bevorzugt 1000 cps bis 4000 cps beträgt.
[0006] Es wurde überraschend festgestellt, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
insbesondere ein gutes Viskositätsprofil im hautfreundlichen pH Bereich von wenigstens
7 aufzeigen. Unter einem "gutem Viskositätsprofil" ist in diesem Zusammenhang gemeint,
dass die Viskosität der Zusammensetzungen zum einen derart ist, dass die Zusammensetzungen
vom Verbraucher als qualitativ hochwertig wahrgenommen werden und die Viskosität innerhalb
des betreffenden pH Bereichs eine verhältnismäßig geringe Veränderung in Abhängigkeit
vom pH-Wert aufweist. Hierbei wurde identifiziert, dass der pH Bereich zwischen 1000
cps bis 4000 cps eine besonders vorteilhafter Bereich im Sinne eine Balance Findung
von guter Prozessierbarkeit einerseits und hochwertigen Produkteigenschaften andererseits
darstellt.
[0007] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform beträgt die Viskosität der Zusammensetzung
wenigstens 1500 cps bis 2500 cps.
Gemäß einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform beträgt die Viskosität der Zusammensetzung
wenigstens 1800 cps bis 2200 cps.
[0008] Die Viskosität wird mittels eines Brookfield LVDV II+, Spindel 31 bei einer Temperatur
von 20°C, mit 12 Upm bestimmt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei der pH-Wert der Zusammensetzung wenigstens 7,5 beträgt.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei der pH Wert der Zusammensetzung weniger als 8,5 beträgt.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei das Salz ein Alkalihalogenid und/oder ein Erdalkalihalogenid ist,
bevorzugt Natriumchlorid.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei die Menge an anorganischem Salz wenigstens 2 Gew.-% beträgt, bevorzugt
wenigstens 4 Gew.-%.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei das Verhältnis von Gesamttensidgehalt zu Lösungsmittel weniger
als 10 beträgt, bevorzugt zwischen 4 und 6 liegt, weiter bevorzugt 4 oder 5 beträgt.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei das Lösungsmittel Ethanol und/oder Cumolsulfonat umfasst.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei die Handgeschirrspülzusammensetzung wenigstens ein Enzym umfasst.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung beschrieben,
wobei die Handgeschirrspülzusammensetzung ein anionisches Tensid umfasst.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei die Handgeschirrspülzusammensetzung ein Aminoxid und/oder ein Betain
Tensid umfasst.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei die Gesamtmenge an Tensid wenigstens 8 Gew.-% beträgt, weiter bevorzugt
wenigstens 12 Gew.-% beträgt, weiter bevorzugt wenigstens 20 Gew.-%.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei die Handgeschirrspülzusammensetzung wenigstens ein Enzym umfasst.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei die Handgeschirrspülzusammensetzung ein anionisches Tensid umfasst.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Gesamtmenge an Lösungsmittel
wenigstens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt wenigstens 2 Gew.-% und weiter bevorzugt wenigstens
2, 5 Gew..-%.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Verwendung der Zusammensetzung zur manuellen
Reinigung von Geschirr.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Herstellung der Zusammensetzung zur manuellen
Reinigung von Geschirr beschreiben, umfassend die Schritte:
Bereitstellen wenigstens eines Tensid,
Bereitstellen wenigstens eines anorganischen Salzes, wobei das Salz ein Alkalisalz
und/oder ein Erdalkalisalz ist,
Bereitstellen von Lösungsmittel, und
Einstellen des pH Wertes der Zusammensetzung in einem Bereich von wenigstens 7.
[0023] Bevorzugt ist die Menge an Gesamttensid wenigstens 5% Gew.-% ,10 Gew.-% bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei der Anteil an Aminoxiden, die einen C16 oder längeren Rest aufweisen,
weniger als 20 %, weiter bevorzugt weniger als 10 %, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Aminoxide in der Zusammensetzung ist.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei das anionische Tensid in einer Menge von wenigstens 4 Gew.-%, bevorzugt
wenigstens 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung vorliegt.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei Aminxoid in einer Menge von wenigstens 4 Gew.-% bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung vorliegt.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei Betain in einer Menge von wenigstens 4 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung vorliegt.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei die Zusammensetzung ein organisches Lösungsmittel umfasst, welches
bevorzugt Ethanol ist und weiter bevorzugt wenigstens in einer Menge von 2 Gew.-%
vorliegt.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei der Anteil an Aminoxiden, die einen C12 Rest aufweisen zwischen
50 und 85 % bezogen auf die Gesamtmenge an Aminoxid beträgt, bevorzugt zwischen 60
und 85 %.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei der Anteil an Aminoxiden, die einen C14 Rest aufweisen, zwischen
20 und 35 % bezogen auf die Gesamtmenge an Aminoxid beträgt.
[0031] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei der Anteil an Aminoxiden, die nur C10 oder kleinere Reste aufweisen,
weniger als 5 % bezogen auf die Gesamtmenge an Aminoxid beträgt.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Handgeschirrspülzusammensetzung
beschrieben, wobei das Tensidsystem mindestens ein anionisches Tensid, ausgewählt
aus Ethersulfaten, Alkylsulfaten und Mischungen davon enthält.
[0033] Handgeschirrspülzusammensetzung wobei das Geschirrspülzusammensetzung mindestens
einen zusätzlichen Inhaltsstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasser, Enzymen,
organischen Lösungsmitteln, Enzymen, Additiven zur Verbesserung des Ablauf- und Trocknungsverhaltens,
zur Einstellung der Viskosität und/oder zur Stabilisierung, UV-Stabilisatoren, Parfüm,
Perlglanzmitteln, Farbstoffen, Korrosionsinhibitoren, Bitterstoffen, organischen Salzen,
Desinfektionsmitteln, strukturgebenden Polymeren, Entschäumern, verkapselten Inhaltsstoffen,
pH-Stellmitteln sowie Hautgefühl-verbessernden oder pflegenden Additiven enthält.
[0034] In einem weiteren Aspekt richtet sich die vorliegende Erfindung ferner auf die Verwendung
des erfindungsgemäßen Geschirrspülmittels zur manuellen Reinigung von Geschirr.
[0035] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, bezieht sich auf 1 oder mehr, beispielsweise
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder mehr. Im Zusammenhang mit Bestandteilen der hierin beschriebenen
Verbindungen bezieht sich diese Angabe nicht auf die absolute Menge an Molekülen,
sondern auf die Art des Bestandteils. "Mindestens ein Tensid" bedeutet daher beispielsweise,
dass nur eine Art von Tensidverbindung oder mehrere verschiedene Arten von Tensidverbindungen,
ohne Angaben über die Menge der einzelnen Verbindungen zu machen, enthalten sein können.
[0036] Alle im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Geschirrspülmitteln angegeben Mengenangaben
beziehen sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf Gew.-% jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels. Des Weiteren beziehen sich derartige Mengenangaben,
die sich auf mindestens einen Bestandteil beziehen, immer auf die Gesamtmenge dieser
Art von Bestandteil, die in dem Geschirrspülmittel enthalten ist, sofern nicht explizit
etwas anderes angegeben ist. Das heißt, dass sich derartige Mengenangaben, beispielsweise
im Zusammenhang mit "mindestens einem Tensid", auf die Gesamtmenge von Tensiden, welche
in dem Geschirrspülmittel enthalten sind, bezieht, wenn nicht explizit etwas anderes
angegeben ist.
[0037] Zahlenwerte, die hierin ohne Dezimalstellen angegeben sind, beziehen sich jeweils
auf den vollen angegebenen Wert mit einer Dezimalstelle. So steht beispielsweise "99%"
für "99,0%".
[0038] Der Ausdrücke "ungefähr" "ca." oder "etwa", in Zusammenhang mit einem Zahlenwert,
bezieht sich auf eine Varianz von ±10% bezogen auf den angegebenen Zahlenwert, bevorzugt
±5%, besonders bevorzugt ±1%.
[0039] Der Ausdruck "im Wesentlichen frei von" bedeutet, dass die jeweilige Verbindung grundsätzlich
enthalten sein kann, dann allerdings in einer Menge vorliegt, die eine Funktion der
anderen Komponenten nicht beeinträchtigt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird
daher unter der Eigenschaft "im Wesentlichen frei von" einer bestimmten Verbindung
bevorzugt ein Gesamtgewicht von unter 0,1 Gew.-%, stärker bevorzugt unter 0,001 Gew.-%,
insbesondere frei von dieser, bezogen auf das Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels,
angesehen.
[0040] Numerische Bereiche, die in dem Format "in/von x bis y" angegeben sind, schließen
die genannten Werte ein. Wenn mehrere bevorzugte numerische Bereiche in diesem Format
angegeben sind, ist es selbstverständlich, dass alle Bereiche, die durch die Kombination
der verschiedenen Endpunkte entstehen, ebenfalls erfasst werden.
[0041] Angaben über das Molekulargewicht beziehen sich auf das gewichtsmittlere Molekulargewicht
in g/mol, falls nicht explizit das zahlenmittlere Molekulargewicht genannt ist. Molekulargewichte
werden bevorzugt mittels GPC unter Verwendung von Polystyrol-Standards ermittelt.
[0042] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren
Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte
Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der ROELENschen Oxo-Synthese erhältlichen
Oxo-Alkohole bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
[0043] Sind Bestandteile der vorliegenden Mittel Salze, so handelt es sich dabei bevorzugt
um Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze der jeweiligen Verbindungen, stärker bevorzugt
um die Alkalimetallsalze, insbesondere um die Natrium- oder Kaliumsalze, am stärksten
bevorzugt Natriumsalze, davon. Wann immer im Folgenden Erdalkalimetalle als Gegenionen
für einwertige Anionen genannt sind, so bedeutet das, dass das Erdalkalimetall natürlich
nur in der halben - zum Ladungsausgleich ausreichenden - Stoffmenge wie das Anion
vorliegt.
[0044] In der vorliegenden Erfindung sind substituierte Reste bevorzugt solche Reste, in
welchen der Substituent ausgewählt ist aus -F, -Cl, -Br, -OH, -OC1-4Alkyl, =O, -NH2,
oder-N(C1-4Alkyl)2, bevorzugt ersetzt dabei der Substituent ein oder mehrere H Atome.
[0045] Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann
aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich.
Dabei kann jedes Merkmal oder jede Ausführungsform aus einem Aspekt der Erfindung
in jedem anderen Aspekt der Erfindung eingesetzt werden. Beispielweise können beschriebene
Merkmale oder Ausführungsformen der Geschirrspülmittel auch auf die beanspruchten
Verwendungen angewendet werden, und umgekehrt. Ferner ist es selbstverständlich, dass
die hierin enthaltenen Beispiele die Erfindung beschreiben und veranschaulichen sollen,
diese aber nicht einschränken und insbesondere die Erfindung nicht auf diese Beispiele
beschränkt ist.
[0046] Das erfindungsgemäße Geschirrspülmittel ist bevorzugt im Wesentlichen frei von kationischen
Tensiden.
[0047] Gemäß einer Ausführungsform weist die Zusammensetzung mindestens eine Alkylbenzolsulfonat
auf, welches dabei bevorzugt einen
C2-18 Alkylrest aufweisen. Besonders bevorzugt ist es Cumolsulfonat. Erfindungsgemäß
verstehen sich unter dem Merkmal Alkylbenzolsulfonat lediglich ein mit einem Alkylrest
substituierte Benzolring, der ferner einen Sulfonatrest trägt.
[0048] In bevorzugten Ausführungsformen ist das mindestens eine Alkylbenzolsulfonat in 0,5
bis 50 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere bevorzugt in 0,5 bis 5 Gew.-%,
basierend auf dem Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels enthalten.
[0049] Das mindestens eine Fettalkoholsulfat ist bevorzugt ausgewählt aus C8-18 Fettalkoholsulfaten,
Besonders bevorzugte Fettalkoholsulfate sind abgeleitet von C12-18-Fettalkoholen,
beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder
Stearylalkohol. Insbesondere ist Natriumlaurylsulfat bevorzugt.
[0050] In bevorzugten Ausführungsformen ist das mindestens eine Fettalkoholsulfat in 0,5
bis 45 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 40 Gew.-%, stärker bevorzugt in 3 bis 15 Gew.-%,
basierend auf dem Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels enthalten.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine Aminoxid eine Verbindungen,
die die Formel R1R2R3NO aufweist, wobei jedes R1, R2 und R3 unabhängig von den anderen
eine gegebenenfalls substituierte, beispielsweise Hydroxy-substituierte, C1-C30 Kohlenwasserstoffkette
ist. Besonders bevorzugt eingesetzte Aminoxide sind solche in denen R1 C10-C16 Alkyl
und R2 und R3 jeweils unabhängig C1-C4 Alkyl sind, insbesondere C10-C16 Alkyldimethylaminoxide.
Beispielhafte Vertreter geeigneter Aminoxide sind N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid. Das mindestens eine Aminoxid ist bevorzugt
ausgewählt aus C12-16 Aminoxiden, insbesondere bevorzugt aus niederkettigen C12-14
Alkyldimethylaminoxiden.
[0052] In bevorzugten Ausführungsformen ist das mindestens eine Aminoxid in 0,1 bis 20 Gew.-%,
bevorzugt 0,3 bis 10 Gew.-%, stärker bevorzugt in 0,5 bis 3 Gew.-%, basierend auf
dem Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels enthalten.
[0053] Falls vorhanden, so ist das mindestens eine weitere anionische, nichtionische oder
zwitterionische Tensid, bevorzugt in 0,1 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 40 Gew.-%,
stärker bevorzugt in 1 bis 25 Gew.-%, basierend auf dem Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels
enthalten.
[0054] Als weitere anionische Tenside sind alle für Geschirrspülmittel bekannten anionischen
Tenside geeignet.
[0055] Geeignete weitere Tenside sind beispielsweise alpha-Olefinsulfonate. Bevorzugte alpha-Olefinsulfonate
sind ausgewählt aus C10-20 alpha-Olefinsulfonaten, stärker bevorzugt aus linearen
C10-20 alpha-Olefinsulfonaten. Insbesondere ist es ausgewählt aus C12-14 alpha-Olefinsulfonaten;
am stärksten bevorzugt ist es ein lineares C12-14 alpha-Olefinsulfonat.
[0056] Das mindestens eine alpha-Olefinsulfonat ist dabei bevorzugt in 2,5 bis 45 Gew.-%,
stärker bevorzugt 3 bis 30 Gew.-%, insbesondere bevorzugt in 5 bis 25 Gew.-%, basierend
auf dem Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels enthalten.
[0057] Ein geeignetes alpha-Olefinsulfonat ist beispielsweise unter dem Handelsnahmen Bio-Terge
® AS-40 der Firma Stephan kommerziell erhältlich.
[0058] In einer Ausführungsform ist das mindestens eine weitere anionische Tensid ausgewählt
aus Ethersulfaten, Alkylsulfaten und Mischungen davon.
[0059] Bevorzugte Ethersulfate sind solche der Formel (I)
R1-O-(AO)n-SO3- X+ (I).
[0060] In dieser Formel (I) steht R1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten
oder unsubstituierten Alkylrest, vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten
Alkylrest, besonders bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R1 sind
ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-,
Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die
Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Reste
R1 sind abgeleitet von C12-C18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol,
Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C10-C20-Oxoalkoholen.
[0061] X steht für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations,
bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na+ oder K+, wobei Na+ äußerst
bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH4+, ½ Zn2+, ½ Mg2+,
½ Ca2+, ½ Mn2+, und deren Mischungen.
[0062] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50,
vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8.
[0063] Weitere geeignete anionischen Tenside sind die Alkylsulfate, welche sich nicht von
Fettalkoholen ableiten, der Formel
R2-O-SO3- X+ (II).
[0064] In dieser Formel (II) steht R2 für einen linearen oder verzweigten, substituierten
oder unsubstituierten Alkylrest, vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten
Alkylrest, besonders bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R2 sind
ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-,
Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die
Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugt sind
sie von C10-20-Oxoalkoholen abgeleitet.
[0065] X steht für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations,
bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na+ oder K+, wobei Na+ äußerst
bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH4+, ½ Zn2+, ½ Mg2+,
½ Ca2+, ½ Mn2+, und deren Mischungen.
[0066] Falls vorhanden, so ist das mindestens eine weitere nichtionische Tensid in 0,1 bis
20 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, stärker bevorzugt in 1 bis 8 Gew.-%, basierend
auf dem Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels enthalten.
[0067] Als weitere nichtionische Tenside sind alle für Geschirrspülmittel bekannten nichtionischen
Tenside geeignet.
[0068] In einer Ausführungsform ist das mindestens eine weitere nichtionische Tensid ausgewählt
aus alkoxylierten Fettsäurealkylestern, Polyhydroxyfettsäureamiden, Alkylglykosiden
und alkoxylierten Alkoholen und Mischungen davon.
[0069] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside sind alkoxylierte,
vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester,
vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
[0070] Weitere geeignete Tenside sind die als PHFA bekannten Polyhydroxyfettsäureamide.
[0071] Ebenfalls geeignet sind Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO(G)x in der R einem
primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten
aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen entspricht und G
das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für
Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden
und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise
liegt x bei 1 ,2 bis 1 ,4.
[0072] In einer Ausführungsform sind die weiteren nichtionische Tenside aus der Gruppe der
alkoxylierten Alkohole ausgewählt. Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte,
vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8
bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) oder Propylenoxid
(PO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in
2-Stellung methylverzweigt sein kann beziehungsweise lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispielaus Kokos-, Palm-, Talgfett oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 Mol EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten
ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO,
C8-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole
mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol
mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO.
[0073] In verschiedenen Ausführungsformen beträgt die Gesamtmenge der Tenside, d.h. des
Tensidsystems, bezogen auf das Gewicht des Mittels 2,5 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 60 Gew.-%, noch bevorzugter 6 bis 50 Gew.-%.
[0074] Das Geschirrspülmittel gemäß der vorliegenden Erfindung kann ferner mindestens einen
zusätzlichen Inhaltsstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasser, organischen
Lösungsmitteln, Enzymen, Additiven zur Verbesserung des Ablauf- und Trocknungsverhaltens,
zur Einstellung der Viskosität und/oder zur Stabilisierung, UV-Stabilisatoren, Parfüm,
Perlglanzmitteln, Farbstoffen, Korrosionsinhibitoren, Konservierungsmitteln, Bitterstoffen,
organischen Salzen, Desinfektionsmitteln, strukturgebenden Polymeren, Entschäumern,
verkapselten Inhaltsstoffen, pH-Stellmitteln sowie Hautgefühl-verbessernden oder pflegenden
Additiven enthalten.
[0075] In einer Ausführungsform sind die Geschirrspülmittel gemäß der vorliegenden Erfindung
flüssig und enthalten Wasser als Hauptlösungsmittel, d.h. es handelt sich um wässrige
Geschirrspülmittelmittel. Der Wassergehalt des erfindungsgemäßen wässrigen Mittels
beträgt üblicherweise 15 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%.
[0076] Daneben können dem Geschirrspülmittel organische Lösungsmittel zugesetzt werden.
Geeignete organische Lösungsmittel umfassen Cumolsulfonat, ein- oder mehrwertige Alkohole,
Alkanolamine oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit
Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol,
n-Propanol, i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propandiol, Butandiol, Methylpropandiol,
Glycerin, Diglykol, Propyldiglycol, Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether,
Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether,
Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethylether,
Propylenglykolethylether, Propylenglykolpropylether, Dipropylenglykolmonomethylether,
Dipropylenglykolmonoethylether, Methoxytriglykol, Ethoxytriglykol, Butoxytriglykol,
1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether,
Di-n-octylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Insbesondere ist Ethanol bevorzugt.
Bevorzugt ist das organische Lösungsmittel in 0,1 bis 10 Gew.-%, basierend auf dem
Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels enthalten.
[0077] Besonders bevorzugt sind als Lösungsmittel im Sinne der Anmeldung zu verstehen Cumolsulfonat
und/oder Ethanol, insbesondere Ethanol.
[0078] Die hierin beschriebenen Geschirrspülmittel können in verschiedenen Ausführungsformen
ferner mindestens ein Enzym, vorzugsweise eine Protease enthalten. Die eingesetzten
Proteasen sind vorzugsweise alkalische Serin-Proteasen. Sie wirken als unspezifische
Endopeptidasen, das heißt, sie hydrolysieren beliebige Säureamidbindungen, die im
Inneren von Peptiden oder Proteinen liegen und bewirken dadurch den Abbau proteinhaltiger
Anschmutzungen auf dem Reinigungsgut. Ihr pH-Optimum liegt meist im deutlich alkalischen
Bereich.
[0079] Bei den erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Proteasen handelt es sich vorzugsweise
um eine Serin-Protease, insbesondere um eine Subtilase, besonders bevorzugt um ein
Subtilisin. Das Subtilisin kann dabei ein Wildtypenzym oder eine Subtilisin-Variante
sein, wobei das Wildtypenzym bzw. das Ausgangsenzym der Variante vorzugsweise aus
einer der folgenden ausgewählt ist:
- der Alkalischen Protease aus Bacillus amyloliquefaciens (BPN'),
- der Alkalischen Protease aus Bacillus licheniformis (Subtilisin Carlsberg),
- der Alkalischen Protease PB92,
- Subtilisin 147 und/oder 309 (Savinase)
- der Alkalischen Protease aus Bacillus lentus, vorzugsweise aus Bacillus lentus (DSM
5483),
- der Alkalischen Protease aus Bacillus alcalophilus (DSM 11233),
- der Alkalischen Protease aus Bacillus gibsonii (DSM 14391) oder einer hierzu mindestens
zu 70% identischen Alkalischen Protease,
- der Alkalischen Protease aus Bacillus sp. (DSM 14390) oder einer hierzu mindestens
zu 98,5% identischen Alkalischen Protease, und
- der Alkalischen Protease aus Bacillus sp. (DSM 14392) oder einer hierzu mindestens
zu 98,1 % identischen Alkalischen Protease.
[0080] Beispiele für die in den hierin beschriebenen Mitteln einsetzbaren Proteasen sind
Subtilisin 309 oder funktionale Fragmente/Varianten davon und Varianten der Alkalischen
Protease aus Bacillus lentus oder Varianten davon. Subtilisin 309 wird unter dem Handelsnamen
Savinase
® von der Firma Novozymes A/S, Bagsvaerd, Dänemark vertrieben. Von dem Subtilisin 309
aus Bacillus lentus sind unter den Handelsnamen Blaze
® und Ovozyme
® von der Firma Novozymes optimierte Enzymvarianten erhältlich, die eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung darstellen. Von der Alkalischen Protease aus Bacillus
lentus DSM 5483 leiten sich beispielsweise die unter der Bezeichnung BLAP
® geführten Protease-Varianten ab. Bevorzugt sind hier insbesondere solche Protease-Varianten,
die gegenüber dem BLAP wt (Wildtyp) Enzym, in der Zählung gemäß BLAP wt, mindestens
eine Mutation an R99 aufweisen, insbesondere R99E oder R99D, insbesondere bevorzugt
ist R99E, sowie optional zusätzlich mindestens eine oder zwei, vorzugsweise alle drei
der Aminosäuresubstitutionen S3T, V4I und V1991 aufweist, insbesondere bevorzugt sind
die BLAP-Varianten, wie sie in SeqID No 4 oder 5 der
WO 2014/177430 beschrieben sind.
[0081] In den hierin beschriebenen Geschirrspülmitteln können die einzusetzenden Enzyme
ferner zusammen mit Begleitstoffen, etwa aus der Fermentation, konfektioniert sein.
In flüssigen Mitteln werden die Enzyme bevorzugt als Enzymflüssigformulierung(en)
eingesetzt.
[0082] Die Proteasen werden in der Regel nicht in Form des reinen Proteins sondern vielmehr
in Form stabilisierter, lager- und transportfähiger Zubereitungen bereitgestellt.
Zu diesen vorkonfektionierten Zubereitungen zählen beispielsweise die durch Granulation,
Extrusion oder Lyophilisierung erhaltenen festen Präparationen oder, insbesondere
bei flüssigen oder gelförmigen Mitteln, Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise möglichst
konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren oder weiteren Hilfsmitteln versetzt.
[0083] Alternativ können die Enzyme sowohl für die feste als auch für die flüssige Darreichungsform
verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Extrusion der Enzymlösung
zusammen mit einem vorzugsweise natürlichen Polymer oder in Form von Kapseln, beispielsweise
solchen, bei denen die Enzyme wie in einem erstarrten Gel eingeschlossen sind oder
in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-,
Luft- und/oder Chemikalien-undurchlässigen Schutzschicht überzogen ist. In aufgelagerten
Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren,
Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden. Derartige Kapseln werden nach
an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel- oder Rollgranulation oder
in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind derartige Granulate, beispielsweise
durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staub¬arm und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
[0084] Weiterhin ist es möglich, zwei oder mehrere Enzyme zusammen zu konfektionieren, so
dass ein einzelnes Granulat mehrere Enzymaktivitäten aufweist.
[0085] Erfindungsgemäße Geschirrspülmittel können alternativ oder neben der mindestens einen
Protease ein oder mehrere weitere Enzyme enthalten, insbesondere aus folgender Gruppe:
Amylasen, Hemicellulasen, Cellulasen, Lipasen und Oxidoreduktasen.
[0086] Das erfindungsgemäße Geschirrspülmittel enthält besonders bevorzugt ferner mindestens
eine Amylase.
[0087] Bei der/den Amylase(n) handelt es sich vorzugsweise um eine α-Amylase. Bei der Hemicellulase
handelt es sich vorzugsweise um eine β- Glucanase, eine Pektinase, eine Pullulanase
und/oder eine Mannanase. Bei der Cellulase handelt es sich vorzugsweise um ein Cellulase-Gemisch
oder eine Einkomponenten-Cellulase, vorzugsweise bzw. überwiegend um eine Endoglucanase
und/oder eine Cellobiohydrolase. Bei der Oxidoreduktase handelt es sich vorzugsweise
um eine Oxidase, insbesondere eine Cholin-Oxidase, oder um eine Perhydrolase. Die
genannten Enzyme können alle wie oben für die Proteasen beschrieben konfektioniert
sein.
[0088] In erfindungsgemäßen Geschirrspülmitteln, die in einer Ausführungsform in überwiegend
flüssiger, pastöser oder Gelform vorliegen, ist das mindestens eine Enzym, vorzugsweise
die mindestens eine Protease und/oder mindestens eine Amylase in einer Menge von 0,01
- 1,6 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 - 1,2 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels,
in diesem enthalten.
[0089] In verschiedenen Ausführungsformen können das Enzym/die Enzyme mit Enzymstabilisatoren
in einer Enzymzusammensetzung vorformuliert vorliegen. Das Enzym-Protein bildet dabei
üblicherweise nur einen Bruchteil des Gesamtgewichts der Enzym-Zubereitung. Bevorzugt
eingesetzte Enzymzubereitungen enthalten zwischen 0,1 und 40 Gew.-%, bevorzugt zwischen
0,2 und 30 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 20 Gew.-% und insbesondere
zwischen 0,8 und 10 Gew.-% des Enzymproteins. In solchen Zusammensetzungen kann ein
Enzymstabilisator in einer Menge von 0,05-35 Gew.-%, vorzugsweise 0,05-10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht, in der Enzymzusammensetzung enthalten sein. Diese Enzymzusammensetzung
kann dann in erfindungsgemäßen Geschirrspülmitteln eingesetzt werden und zwar in Mengen,
die zu den oben angegeben Endkonzentrationen im Geschirrspülmittel führen. Geeignete
Enzymstabilisatoren sind im Stand der Technik bekannt. In verschiedenen Ausführungsformen
kann das erfindungsgemäße Mittel dementsprechend zusätzlich einen oder mehrere Enzymstabilisatoren
aufweisen.
[0090] Die Proteinkonzentration kann mit Hilfe bekannter Methoden, zum Beispiel dem BCA-Verfahren
(Bicinchoninsäure; 2,2'-Bichinolyl-4,4'-dicarbonsäure) oder dem Biuret-Verfahren bestimmt
werden. Die Bestimmung der Aktivproteinkonzentration erfolgt diesbezüglich über eine
Titration der aktiven Zentren unter Verwendung eines geeigneten irreversiblen Inhibitors
(für Proteasen beispielsweise Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)) und Bestimmung der
Restaktivität (vgl.
M. Bender et al., J. Am. Chem. Soc. 88, 24 (1966), S. 5890-5913).
[0091] Zur weiteren Verbesserung des Ablauf- und/oder Trocknungsverhaltens kann das erfindungsgemäße
Mittel ein oder mehrere Additive aus der Gruppe der Polymere und der Buildersubstanzen
(Builder) enthalten, üblicherweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, beispielsweise 1 Gew.-%.
[0092] Polymere Verdickungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die als Polyelektrolyte
verdickend wirkenden Polycarboxylate, vorzugsweise Homo und Copolymerisate der Acrylsäure,
insbesondere Acrylsäure-Copolymere wie Acrylsäure-Methacrylsäure-Copolymere, und die
Polysaccharide, insbesondere Heteropolysaccharide, sowie andere übliche verdickende
Polymere.
[0093] Geeignete Polysaccharide bzw. Heteropolysaccharide sind die Polysaccharidgummen,
beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran,
Tragacant, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z.B. propoxyliertes
Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate,
können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt
werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z.B.
Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose
bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl-
oder Hydroxyethyl-methylcellulose oder Celluloseacetat.
[0094] Als polymere Verdickungsmittel geeignete Acrylsäure-Polymere sind beispielsweise
hochmolekulare mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose,
Pentaerythrit oder Propylen, vernetzte Homopolymere der Acrylsäure (INCI Carbomer),
die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden.
[0095] Besonders geeignete polymere Verdickungsmittel sind aber folgende Acrylsäure-Copolymere:
(i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure
und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1 4 Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates
Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat
(
CAS 25035 69 2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (
CAS 25852 37 3) gehören; (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit
einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von
C10 30 Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure,
Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1 4 Alkanolen gebildeten, Ester
(INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören.
[0096] Der Gehalt an polymerem Verdickungsmittel beträgt üblicherweise nicht mehr als 8
Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 7 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und
6 Gew.-%, insbesondere zwischen 1 und 5 Gew.-% und äußerst bevorzugt zwischen 1,5
und 4 Gew.-%, beispielsweise zwischen 2 und 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Geschirrspülmittels.
[0097] Zur Stabilisierung des erfindungsgemäßen Mittels, insbesondere bei hohem Tensidgehalt,
können ein oder mehrere Dicarbonsäuren und/oder deren Salze zugesetzt werden, insbesondere
eine Zusammensetzung aus Na-Salzen der Adipin-, Bernstein- und Glutarsäure, wie sie
z.B. unter dem Handelsnamen Sokalan
® DSC erhältlich ist. Der Einsatz erfolgt hierbei vorteilhafterweise in Mengen von
0,1 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-%, insbesondere 1,3 bis 6 Gew.-% und
besonders bevorzugt 2 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels.
[0098] Kann jedoch auf deren Einsatz verzichtet werden, so ist das erfindungsgemäße Mittel
vorzugsweise frei von Dicarbonsäure(salze)n.
[0099] Daneben können noch ein oder mehrere weitere - insbesondere in Handgeschirrspülmitteln
- übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, insbesondere UV-Stabilisatoren, Parfüm, Perlglanzmittel
(INCI Opacifying Agents; beispielsweise Glykoldistearat, z.B. Cutina
® AGS der Fa. Cognis, bzw. dieses enthaltende Mischungen, z.B. die Euperlane
® der Fa. Cognis), Farbstoffe, Korrosionsinhibitoren, Konservierungsmittel (z.B. das
technische auch als Bronopol bezeichnete 2-Brom-2-nitropropan-1,3-diol (
CAS 52-51-7), das beispielsweise als Myacide
® BT oder als Boots Bronopol BT von der Firma Boots gewerblich erhältlich ist) oder
Acticide MBR 1 oder Acticide CMB 2, organische Salze, Desinfektionsmittel, pH-Stellmittel
sowie Hautgefühl-verbessernde oder hautpflegende Additive (z.B. dermatologisch wirksame
Substanzen wie Vitamin A, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, D Panthenol,
Sericerin, Collagen-Partial-Hydrolysat, verschiedene pflanzliche Protein-Partial-Hydrolysate,
Proteinhydrolysat-Fettsäure-Kondensate, Liposome, Cholesterin, pflanzliche und tierische
Öle wie z.B. Lecithin, Sojaöl, usw., Pflanzenextrakte wie z.B. Aloe Vera, Azulen,
Hamamelisextrakte, Algenextrakte, usw., Allantoin, A.H.A.-Komplexe, Glycerin, Harnstoff,
quaternisierte Hydroxyethylcellulose), in Mengen von üblicherweise nicht mehr als
8 Gew.-% enthalten sein, bezogen auf das Gesamtgewicht des Geschirrspülmittels.
[0100] Na-Xylolsulfonat kann als Additiv verwendet werden.
[0101] Der pH-Wert des erfindungsgemäßen Mittels kann mittels üblicher pH-Regulatoren, beispielsweise
Säuren wie Mineralsäuren oder Citronensäure und/oder Alkalien wie Natrium- oder Kaliumhydroxid,
eingestellt werden, wobei - insbesondere bei gewünschter Handverträglichkeit - ein
Bereich von 4 bis 9.
[0102] Zur Einstellung und/oder Stabilisierung des pH-Werts kann das erfindungsgemäße Mittel
ein oder mehrere Puffer-Substanzen (INCI Buffering Agents) enthalten, üblicherweise
in Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,005 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,01
bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,1 bis 0,5
Gew.-%, beispielsweise 0,2 Gew.-%. Bevorzugt sind Puffer-Substanzen, die zugleich
Komplexbildner oder sogar Chelatbildner (Chelatoren, INCI Chelating Agents) sind.
Besonders bevorzugte Puffer-Substanzen sind die Citronensäure bzw. die Citrate, insbesondere
die Natrium- und Kaliumcitrate, beispielsweise Trinatriumcitrat·2 H2O und Trikaliumcitrat·H2O.
Bespielzusammensetzungen:
[0103] Die Beispielzusammensetzungen, die in Tabelle 1 gezeigt sind, wurden anhand einer
Grundrezeptur umfassend 6,4 Gew.-% anionisches Tensid und 1,6 % Aminoxidtensid bereitgestellt.
Die Gesamtmenge an Tensid beträgt also 8 Gew.-%. Dier Rezeptur enthielt ferner noch
geringere Mengen Duftstoffe und Farbstoffe sowie Protease und Amylase Enzyme.
Tabelle 1
| Beispiel |
Bezugszeichen |
EtOH |
CS |
AM / LMges |
NaCl |
| C1 |
10 |
0 |
0,6 |
13 |
4,4 |
| E1 |
50 |
1,5 |
0,6 |
4 |
6,7 |
| E2 |
30 |
0,75 |
0,6 |
6 |
5,27 |
| E3 |
40 |
1,125 |
0,6 |
5 |
6 |
| E4 |
80 |
1,5 |
0,6 |
4 |
7,65 |
| E5 |
70 |
1,5 |
0,6 |
4 |
7,2 |
[0104] Alle Angaben sind als Gew.-% in Bezug auf die Gesamtzusammensetzung gemacht. Die
Zusammensetzungen ergeben sich additiv aus den Werten von Tabelle 1 und der Grundrezeptur.
Gemäß Tabelle 1 umfasst das Lösungsmittel Ethanol und Cumolsulfonat, CS. In der Tabelle
ist ferner das Verhältnis der Gesamttensidmenge zur Gesamtmenge Lösungsmittel angegeben.
Die Viskositätskurven sind in Figur 1 gezeigt.
[0105] Die erfindungsgemäßen Beispielrezepturen E1 bis E5 zeigen, dass die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen insbesondere ein gutes Viskositätsprofil im hautfreundlichen pH
Bereich von wenigstens 7 aufzeigen. Dabei sind die Viskositäten der Zusammensetzungen
derart, dass die Zusammensetzungen vom Verbraucher als qualitativ hochwertig wahrgenommen
werden und die Viskosität innerhalb des betreffenden pH Bereichs eine verhältnismäßig
geringe/stabile Veränderung in Abhängigkeit vom pH-Wert aufweisen. Die homogene Vermischung
der Komponenten mittels Rührwerkzeugen war ausreichend gut möglich.
[0106] Die Vergleichsrezeptur C1 zeigte hingegen ein ungeeignetes Viskositätsprofil. Zwar
konnten hohe Viskositätswerte erreicht werden. Im Gegensatz zu den erfindungsgemäßen
Beispielrezepturen waren diese allerdings nicht ausreichend konstant/stabil in Abhängigkeit
vom pH Wert. Der Herstellungsprozess einer solchen Zusammensetzung wird wegen der
Viskositätsspitzen erheblich erschwert bis gänzlich unmöglich gemacht, da eine ausreichende
Vermischung der Zusammensetzung mittels Rührwerkzeugen verhindert wird.
[0107] Die Zusammensetzung E2 weist insgesamt einen leichten Peak in der Viskosität auf.
Das Verhältnis von Gesamttensidgehalt zu Lösungsmittel beträgt 6. Daher wird gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform ein Verhältnis von Gesamttensidgehalt zu Lösungsmittel
beschrieben, welches kleiner ist als 10, insbesondere 4 und 5 beträgt, wie dies in
den Beispielen E1, E3, E4, und E5 der Fall ist.
[0108] Ferner wurden Beispielzusammensetzungen bei höherem Gesamttensidgehalt bereitgestellt.
Die entsprechenden Beispielzusammensetzungen, die in Tabelle 2 gezeigt sind, wurden
anhand einer Grundrezeptur umfassend 16 Gew.-% anionisches Tensid und 4 % Aminoxidtensid
bereitgestellt. Die Gesamtmenge an Tensid beträgt also 20 Gew.-%. Dier Rezeptur enthielt
ferner noch geringere Mengen Duftstoffe und Farbstoffe sowie Protease und Amylase
Enzyme.
Tabelle 2
| Beispiel |
Bezugszeichen |
EtOH |
CS |
AM / LMges |
NaCl |
| C2 |
110 |
1 |
1 |
10 |
1,875 |
| E6 |
150 |
3,9 |
1 |
4 |
4,9 |
[0109] Alle Angaben sind als Gew.-% in Bezug auf die Gesamtzusammensetzung gemacht. Die
Zusammensetzungen ergeben sich additiv aus den Werten von Tabelle 2 und der Grundrezeptur.
Gemäß Tabelle 2 umfasst das Lösungsmittel Ethanol und Cumolsulfonat, CS. In der Tabelle
ist ferner das Verhältnis der Gesamttensidmenge zur Gesamtmenge Lösungsmittel angegeben.
Die Viskositätskurven sind in Figur 2 gezeigt.
[0110] Die Vergleichsrezeptur C2 zeigte einen noch stärker ausgeprägten Viskositätspeak
als in den Zusammensetzungen mit geringeren Gesamttensidmengen C1. Die bereits dargestellte
Problematik gilt also für höhere Gesamttensidgehalte ganz besonders.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung E6 zeichnet sich durch ein besonders stabiles
Viskositätsprofil aus. Im Vergleich zu den Rezepturen E1 bis E5 mit geringerem Gesamttensidgehalt
wird eine noch bessere Stabilisierung der Viskosität erreicht.
[0111] Abschließend ist also festzustellen, dass die vorteilhafte Stabilisierung der Viskositätskurve
insbesondere bei höheren Gesamttensidmengen von wenigstens 12 Gew-% stattfindet. Hier
ist das Verhältnis von Gesamttensidgehalt zu Lösungsmittel also ebenfalls bevorzugt
kleiner als 10, insbesondere zwischen 4 und 6, weiter bevorzugt 4 oder 5.