(19)
(11) EP 4 098 944 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.12.2022  Patentblatt  2022/49

(21) Anmeldenummer: 22175392.4

(22) Anmeldetag:  25.05.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F23N 5/12(2006.01)
F23N 5/24(2006.01)
F23N 5/08(2006.01)
F23D 14/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F23N 5/123; F23N 5/082; F23N 5/242; F23N 2239/04; F23N 2241/06; F23C 2900/9901; F23D 14/02; F23N 2233/06; F23N 2900/05005
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 01.06.2021 DE 102021114157

(71) Anmelder: Vaillant GmbH
42859 Remscheid NRW (DE)

(72) Erfinder:
  • Grabe, Jochen
    51688 Wipperfürth (DE)
  • Oerder, Bodo
    42897 Remscheid (DE)
  • Hopf, Matthias
    42855 Remscheid (DE)
  • Wohlfeil, Arnold
    42799 Leichlingen (DE)
  • Staab, Fabian
    42283 Wuppertal (DE)
  • Schumacher, Michael
    51688 Wipperfürth (DE)

(74) Vertreter: Popp, Carsten 
Vaillant GmbH IRP Berghauser Straße 40
42859 Remscheid
42859 Remscheid (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUR ÜBERWACHUNG EINER FLAMME EINES HEIZGERÄTES, COMPUTERPROGRAMM, SPEICHERMEDIUM, REGEL- UND STEUERGERÄT, HEIZGERÄT UND VERWENDUNG EINER POSITIONIEREINRICHTUNG


(57) Es wird ein Verfahren zur Überwachung einer Flamme (17) eines Heizgerätes (1) mit einer Flammenüberwachungseinrichtung (10) vorgeschlagen, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) Ermitteln einer Flammensituation;
b) Bewerten der Flammensituation hinsichtlich mindestens einer Flammencharakteristik;
c) Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung (10) in Abhängigkeit der Flammencharakteristik. Durch ein angepasstes Bewegen der Flammenüberwachungseinrichtung (10) in eine geeignete Position (101, 102) kann die Funktionalität der Flammenüberwachungseinrichtung (10) gewährleistet werden. Die geeignete Position (101, 102) zur Überwachung kann insbesondere auf die Art des Brenngases und damit verbundene Flammhöhe und Ausbreitung abgestimmt sein. Vorteilhaft kann so eine sichere Überwachung der Flamme eines Heizgerätes (1) auch bei einem Betrieb mit unterschiedlichen Arten von Brenngas sichergestellt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung.

[0002] Heizgeräte sind häufig mit einer Einrichtung zur Erkennung und Überwachung der Flamme ausgerüstet, um ein Austreten von unverbranntem Brenngas zu erkennen. Daneben werden die Informationen über die Flamme häufig für eine Regelung des Heizgerätes genutzt, insbesondere für eine Regelung der Zusammensetzung des Verbrennungsgemisches (Brennstoff und Verbrennungsluft). Hierfür kommt eine Flammenüberwachungseinrichtung zum Einsatz, beispielsweise optische Systeme oder auch lonisationselektroden.

[0003] Es sind auch Heizgeräte bekannt, die für verschiedene Arten Gas, beispielsweise Erdgas als L-Gas oder H-Gas, Wasserstoff oder auch Flüssiggas geeignet sind. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Überwachung der Flamme bei einer Nutzung eines Heizgerätes mit verschiedenen Arten von Gas Schwierigkeiten mit sich bringt, weil die Position und/oder die Ausbildung einer Flamme von der Art des Brenngases abhängig sind. Nachteilig kann eine ungenaue oder nicht funktionierende Überwachung der Flamme zu einer Abschaltung des Heizgerätes führen, was mit einem Komfortverlust und Kosten für den Betreiber einhergeht.

[0004] Die DE 296 12 014 U1 schlägt eine Flammendetektionseinrichtung für eine Flamme eines Gasbrenners vor, aufweisend mindestens zwei Flammendetektionselemente, die in einem unterschiedlichen Abstand zu einer Brenneroberfläche angeordnet sind. Allerdings kann der Einsatz von mindestens zwei Flammendetektionselementen hohe Kosten bewirken.

[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes vorzuschlagen, das die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll das Verfahren einen sicheren Betrieb eines Heizgerätes mit unterschiedlichen Arten von Brenngas ermöglichen.

[0006] Zudem soll das Verfahren ohne erhöhten Aufwand durchführbar sein und die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich erhöhen.

[0007] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.

[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes, aufweisend eine Einrichtung zur Überwachung der Flamme, kann zumindest die folgenden Schritte umfassen:
  1. a) Ermitteln einer Flammensituation;
  2. b) Bewerten der Flammensituation hinsichtlich mindestens einer Flammencharakteristik;
  3. c) Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung in Abhängigkeit der Flammencharakteristik.


[0009] Das Ermitteln einer (aktuellen) Flammensituation kann beispielsweise sensorisch oder rechnerisch erfolgen. Insbesondere kann ermittelt werden, mit welchem Brenngas und/oder welchem Brenngas-Luft-Gemisch die Flamme erzeugt wird. Die aktuelle Flammengassituation kann insbesondere Rückschlüsse auf die Position und/oder die Ausbildung der Flammen am Brenner erlauben. Diese Rückschlüsse können im Rahmen des Schritts b) zu einer Bewertung führen, wie aktuell eine bzw. mehrere Flammencharakteristika ausgeprägt sind. Eine Flammencharakteristik kann die relative Lage der Flamme zum Brenner, die Höhe, die Ausrichtung, die Verteilung, die Temperatur, die Farbe, etc. der Flamme umfassen. Schritt b) kann einen Vergleich mit vorgegebenen bzw. früher ermittelten / bewerteten Flammencharakteristika umfassen, so dass eine zeitliche Veränderung der Flammencharakteristika feststellbar ist. Einer Flammencharakteristik kann eine vorgegebene oder geeignete Position der Flammenüberwachungseinrichtung zugeordnet sein, so dass in Schritt c) in Abhängigkeit dieser Flammencharakteristik(a) eine tatsächliche Position der Flammenüberwachungseinrichtung eingestellt werden kann.

[0010] Durch ein Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung in eine geeignete Position gemäß Schritt c) kann die Funktionalität der Einrichtung zur Überwachung der Flamme gewährleistet werden. Die geeignete Position zur Überwachung kann insbesondere auf die Art des Brenngases und damit verbundene Flammhöhe und Ausbreitung abgestimmt sein. Vorteilhaft kann so eine sichere Überwachung der Flamme eines Heizgerätes auch bei einem Betrieb mit unterschiedlichen Arten von Brenngas sichergestellt werden.

[0011] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, das dazu eingerichtet ist, ein Brenngas unter Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen und Wärmeenergie, beispielsweis zur Erwärmung eines Wärmeträgers eines Heizkreislaufes oder auch zur Bereitstellung in einer Warmwasserversorgung zu erwärmen. Insbesondere kann es sich bei dem Heizgerät um ein Gas-Brennwertgerät handeln. Das Heizgerät weist in der Regel eine Brennkammer und eine Fördereinrichtung auf, die ein Gemisch von Brenngas und Verbrennungsluft in eine Brennkammer fördert. Die Verbrennungsprodukte können anschließend durch eine Abgasanlage abgeführt werden.

[0012] Das Heizgerät weist eine Flammenüberwachungseinrichtung auf. Eine Überwachung der Flamme eines Heizgerätes erscheint insbesondere wichtig, um ein Austreten von (unverbranntem) Brenngas zu verhindern. Von austretendem Brenngas gehen unter anderem ein hohes gesundheitliches Risiko und eine Explosionsgefahr aus und aufgrund dessen sind Einrichtungen zur Überwachung der Flamme eines Heizgerätes in den meisten Ländern auch gesetzlich vorgeschrieben. Eine Überwachung der Flamme eines Heizgerätes kann beispielsweise in einen sogenannten Gasfeuerungsautomaten integriert sein, wobei dieser auch zur Regelung und Steuerung des Heizgerätes herangezogen werden kann.

[0013] Zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes sind verschiedene Möglichkeiten bekannt. Häufig kommt beispielsweise eine lonisationselektrode zum Einsatz, die bei Zündung und Verbrennung Leitfähigkeit und Gleichrichtereffekt der Flamme ausnutzt, um die Flamme zu detektieren, wobei auch eine Einschätzung der Qualität der Flamme ermöglicht wird. Das lonisationsprinzip zur Überwachung einer Flamme kommt insbesondere bei erdgasbetriebenen Gasheizgeräten zum Einsatz.

[0014] Beispielsweise bei wasserstoffbetriebenen Heizgeräten ist eine Überwachung nach dem lonisationsprinzip nicht immer einfach und mit hinreichender Sicherheit möglich, weil bei einer Verbrennung von Wasserstoff keine ausreichende lonenkonzentration entsteht. Zur Überwachung der Flamme von wasserstoffbetriebenen Heizgeräten kommen daher insbesondere optische Einrichtungen zum Einsatz, insbesondere optische Sensoren, beispielsweise UV-Sensoren.

[0015] In vorteilhafter Weise ist ein hier vorgestelltes Verfahren in Verbindung mit allen bekannten Flammenüberwachungseinrichtungen eines Heizgerätes einsetzbar.

[0016] Eine geeignete Position kann eine physische Position (Lage, Ausrichtung, etc.) einer Flammenüberwachungseinrichtung relativ zur Flamme bezeichnen. Insbesondere kann die geeignete Position auch eine Ausrichtung der Flammenüberwachungseinrichtung umfassen, mit anderen Worten deren Blickrichtung. Dies kann insbesondere bei optischen Flammenüberwachungseinrichtungen relevant sein.

[0017] Das Verfahren kann manuell initiiert durchgeführt werden, beispielsweise im Rahmen einer Gasumstellung eines Heizgerätes auf eine andere Art Brenngas. Eine Durchführung könnte beispielsweise erfolgen, indem eine mechanische Verbindung einer Flammenüberwachungseinrichtung mit dem Heizgerät gelöst wird, die Flammenüberwachungseinrichtung in eine andere Position verbracht und dort befestigt wird, beispielsweise durch verschiedene Positionen einer Schraubverbindung. Bevorzugt können die Positionen eine Markierung aufweisen.

[0018] In einem weiteren Schritt d) kann das Erfassen einer geeigneten Position der Flammenüberwachungseinrichtung erfolgen. Das Erfassen einer geeigneten Position der Flammenüberwachungseinrichtung kann in einem Ermitteln einer, beispielsweise auf einem Speichermedium des Regel- und Steuergerätes, gespeicherten Position sein.

[0019] Die Schritte a) bis d) können in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Es ist möglich, dass Schritt d) vor den Schritten a) bis c) ausgeführt wird. Es ist möglich, dass die Schritte zeitlich zumindest teilweise überlagert bzw. parallel ausgeführt werden. Es ist möglich, dass Schritt a) zu vorgegebenen Zeitpunkten und/oder aufgrund einer konkreten Brennersituation bzw. eines Ergebnisses der Flammenüberwachung selbstständig ausgeführt wird.

[0020] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann ein Erfassen einer geeigneten Position der Flammenüberwachungseinrichtung darin bestehen, durch eine Auswertung der Überwachung durch die Flammenüberwachungseinrichtung während des Verbringens derselben, eine geeignete Position festzustellen, und diese zu erfassen.

[0021] Die Flammenüberwachungseinrichtung kann in bzw. an einer Positioniereinrichtung angeordnet sein. Eine Positioniereinrichtung kann eine Einrichtung sein, mit der die Flammenüberwachungseinrichtung in verschiedene Positionen verbracht und fixiert werden kann. Eine Positioniereinrichtung kann beispielsweise als Schiene ausgeführt sein, innerhalb derer die Flammenüberwachungseinrichtung verschiebbar angeordnet ist.

[0022] Die Positioniereinrichtung kann über eine Rotationseinrichtung, beispielsweise ein (Kugel-)Gelenk oder ein Scharnier, verfügen. In vorteilhafter Weise kann die Flammenüberwachungseinrichtung so mittels einer Translations- und/oder einer Rotationsbewegung bewegt und ausgerichtet werden.

[0023] Die Flammenüberwachungseinrichtung kann durch mindestens einen Antrieb verbracht bzw. positioniert werden. Der mindestens eine Antrieb kann beispielsweise ein elektrischer oder ein hydraulischer Antrieb sein. Bevorzugt kann ein Antrieb für eine Translationsbewegung, wie ein Linearantrieb, und ein Antrieb für eine Rotationsbewegung vorgesehen sein. Mittels eines Antriebes kann vorteilhaft ein automatisiertes Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung realisiert werden. Hierfür können verschiedene Positionen der Flammenüberwachungseinrichtung auf einem Speicher, beispielsweise des Regel- und Steuergerätes des Heizgerätes, hinterlegt sein. Bei Bedarf, beispielsweise einer Umstellung der Gasart, abgerufen und die Flammenüberwachungseinrichtung in die abgerufene Position verbracht werden.

[0024] Die Positioniereinrichtung kann ein Element mit Längsausdehnung, beispielsweise eine Schiene umfassen, auf der die Flammenüberwachungseinrichtung, bevorzugt in einer Führung, bewegbar ist. Das Element mit Längsausdehnung kann eine Krümmung aufweisen, so dass durch ein Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung auf dem Element mit Längsausdehnung in vorteilhafter Weise sowohl die Position als auch die Ausrichtung der Flammenüberwachungseinrichtung einstellbar ist.

[0025] Die Flammenüberwachungseinrichtung kann in Abhängigkeit einer Leistung des Heizgerätes verbracht bzw. positioniert werden. So sind mehrere Flammencharakteristika, z.B. die Position und/oder die Ausdehnung einer Flamme, von der aktuellen Leistung des Heizgerätes abhängig und können zu Ungenauigkeiten in der Überwachung der Flamme führen. Diesem Umstand kann durch ein leistungsabhängiges Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung entgegengewirkt werden. Besonders vorteilhaft kann ein automatisiertes Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung in Abhängigkeit der Leistung des Heizgerätes realisiert werden. Verschiedene Positionen in Abhängigkeit der Leistung des Heizgerätes könnten beispielsweise in Form eines Kennfeldes in einem Speicher abgelegt sein.

[0026] Das Heizgerät kann mit einer Flammenüberwachungseinrichtung und Mitteln ausgeführt sein, die geeignet sind, die Schritte eines hier vorgeschlagenen Verfahrens wenigstens teilweise auszuführen. Die "Mittel" können mindestens einen Sensor oder Detektor zur Ermittlung einer Flammensituation, eine Rechen-, Vergleichs- und/oder Analyseeinheit zur Bewertung der Flammensituation, eine Positioniereinrichtung, einen Antrieb, eine Flammenüberwachungseinrichtung (z. B. mit einer lonisationselektrode und/oder einer Flammen-Optik), einen Datenspeicher, Datenleitungen, elektrische Verbindungen, etc. umfassen. Zur Erläuterung der "Mittel" und deren Wirkweisen wird auf die weiterführenden Ausführungen hier verwiesen.

[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm(-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.

[0028] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind auf dem Speichermedium zudem geeignete Positionen für verschiedene Gasarten und/ oder für verschiedene Leistungen des Heizgerätes, insbesondere in Form eines Kennfeldes, gespeichert.

[0029] Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.

[0030] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw. über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.

[0031] Vorteilhaft können auf einem hier vorgeschlagenen Regel- und Steuergerät und/oder einem hier vorgeschlagenen Speichermedium auch Positionen der Flammenüberwachungseinrichtungen, die für verschiedene Gasarten oder Leistungen des Heizgerätes besonders geeignet sind, hinterlegt sein.

[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Heizungsanlage mit einem hier vorgestellten Regel- und Steuergerät vorgeschlagen. Das Regel- und Steuergerät ist häufig Bestandteil eines Heizgerätes der Heizungsanlage. Das Heizgerät ist insbesondere ein Gasheizgerät mit einem Gasbrenner und einer Fördereinrichtung, die ein Gemisch aus Gas und Verbrennungsluft (brennfähiges Gemisch) zu einem Gasbrenner fördern kann. Besonders bevorzugt kann das Heizgerät eine Positioniereinrichtung für eine Flammenüberwachungseinrichtung umfassen, mit der verschiedene Positionen und/ oder Ausrichtungen der Flammenüberwachungseinrichtung einstellbar sind.

[0033] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung einer Positioniereinrichtung zum Verbringen einer Flammenüberwachungseinrichtung eines Heizgerätes vorgeschlagen, um eine Überwachung der Flamme des Heizgerätes bei Nutzung verschiedener Arten von Brenngas nutzbar zu machen und/oder zur Verbesserung der Betriebssicherheit des Heizgerätes. Die Flammenüberwachungseinrichtung kann insbesondere auch in Abhängigkeit der Leistung des Heizgerätes verbracht werden, um eine genaue Überwachung der Flamme zu ermöglichen.

[0034] Hier werden somit ein Verfahren zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät zur Durchführung des Verfahrens sowie eine Verwendung einer Positioniereinrichtung angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Regel- und Steuergerät und das Heizgerät sowie die Verwendung jeweils zumindest dazu bei, eine exakte und sichere Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes bei einer Verwendung verschiedener Arten von Brenngas zu ermöglichen. Zudem kann ein leistungsabhängiges Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung in eine geeignete Position eine sichere Überwachung der Flamme im gesamten Leistungsspektrum des Heizgerätes ermöglichen.

[0035] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite", ...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung. Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen gelten, dies ist aber nicht zwingend.

[0036] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
Fig. 1:
eine Heizungsanlage mit einem hier vorgeschlagenen Heizgerät, und
Fig. 2:
einen Brenner des Heizgerätes mit einer Flammenüberwachungseinrichtung bei der Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens.


[0037] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch eine Heizungsanlage 0 mit einem hier vorgeschlagenen Heizgerät 1. Das Heizgerät 1 kann einen Brenner 3 aufweisen, dem ein Gasgemisch (Gemisch aus Brenngas und Luft) über einen Gemischkanal 11 zugeführt werden kann. Über ein Luftansaugrohr 4 kann Umgebungsluft angesaugt werden, der über ein Gaszuführungsrohr 8 Verbrennungsgas zugeführt werden kann. Das Brenngas kann über ein Gasventil 5, welches elektrisch mit einem Regel- und Steuergerät 7 verbunden ist, eingeleitet werden. Im Gemischkanal 11 kann eine Fördereinrichtung 2 angeordnet sein, die ein Gemisch aus Brenngas und Luft zum Brenner 3 fördern kann. Die Fördereinrichtung 2 kann beispielsweise als Gebläse ausgeführt sein und alternativ auch in Strömungsrichtung nach dem Brenner 3 im Abgaskanal einer Abgasanlage 9 angeordnet sein. Der Brenner 3 kann in einer Brennkammer 12 angeordnet sein, die eine Zündeinrichtung 6 und eine Flammenüberwachungseinrichtung 10 aufweisen kann. Die Flammenüberwachungseinrichtung 10 kann beispielsweise als UV-Sensor, also als Sensor für ultraviolettes Licht, ausgebildet sein. Das Brenngas kann beispielsweise Wasserstoff sein.

[0038] Fig. 2 zeigt, gleichfalls beispielhaft und schematisch, einen Brenner 3, welcher in Betrieb eine Flamme 17 erzeugen kann. Der Brenner 3 kann in einer Brennertür 13 angeordnet sein und eine Öffnung 15 für eine Flammenüberwachungseinrichtung 10 aufweisen. Die Flammenüberwachungseinrichtung 10 kann in einer Positioniereinrichtung 14 beweglich angeordnet sein. Ein Verbringen (Bewegen bzw. (Neu-)Positionieren) der Flammenüberwachungseinrichtung 10 kann beispielsweise über einen Antrieb 16 erfolgen, der als Linearantrieb ausgeführt sein kann. Durch den Antrieb 10 kann die Flammenüberwachungseinrichtung beispielsweise von einer ersten Position 101 in eine zweite Position 102 verbracht werden. Durch ein Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung 10 kann sowohl eine Position als auch eine Ausrichtung der Flammenüberwachungseinrichtung 10 eingestellt werden. Die erste Position 101 und zweite Position 102 können dabei geeignete Positionen für verschiedene Arten von Brenngas repräsentieren.

[0039] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann die Flammenüberwachungseinrichtung 10 auch kontinuierlich zwischen der ersten Position 101 und zweiten Position 102 bewegbar sein und so eine sichere Überwachung der Flamme für das gesamte Leistungsspektrum des Brenners 3 bzw. des Heizgerätes 1 ermöglichen.

Bezugszeichenliste



[0040] 
0
Heizungsanlage
1
Heizgerät
2
Fördereinrichtung
3
Brenner
4
Luftansaugrohr
5
Gasventil
6
Zündeinrichtung
7
Regel- und Steuergerät
8
Gaszuführrohr
9
Abgasanlage
10
Flammenüberwachungseinrichtung
101
erste Position
102
zweite Position
11
Gemischkanal
12
Brennkammer
13
Brennertür
14
Positioniereinrichtung
15
Öffnung
16
Antrieb
17
Flamme



Ansprüche

1. Verfahren zur Überwachung einer Flamme (17) eines Heizgerätes (1) mit einer Flammenüberwachungseinrichtung (10), umfassend zumindest die folgenden Schritte:

a) Ermitteln einer Flammensituation;

b) Bewerten der Flammensituation hinsichtlich mindestens einer Flammencharakteristik;

c) Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung (10) in Abhängigkeit der Flammencharakteristik.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in einem Schritt
d) ein Erfassen einer geeigneten Position (101, 102) der Flammenüberwachungseinrichtung (10) erfolgt.
 
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung (10) mittels einer Positioniereinrichtung (14) erfolgt, die eine Translations- und/ oder Rotationsbewegung der Flammenüberwachungseinrichtung (10) ermöglicht.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung (10) mit einem Antrieb (16) erfolgt.
 
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Flammenüberwachungseinrichtung (10) automatisiert positioniert werden kann.
 
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Flammenüberwachungseinrichtung (10) in eine Position (101, 102) in Abhängigkeit einer Leistung des Heizgerätes (1) verbracht wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die die Flammenüberwachungseinrichtung (10) eine lonisationselektrode und/oder eine optische Flammenüberwachungseinrichtung ist.
 
8. Heizgerät (1) mit einer Flammenüberwachungseinrichtung (10) und Mitteln, die geeignet sind, die Schritte eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
 
9. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bewirken, dass das Heizgerät (1) des Anspruchs 8 die Verfahrensschritte nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausführt.
 
10. Maschinenlesbares Speichermedium auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 9 gespeichert ist.
 
11. Verwendung einer Positioniereinrichtung (14) zum Verbringen einer Flammenüberwachungseinrichtung (10), um mit einer Flammenüberwachungseinrichtung (10) den Betrieb eines Heizgeräts (1) mit verschiedenen Arten von Brenngas zu nutzen und/oder die Betriebssicherheit des Heizgerätes (1) zu verbessen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente