[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes,
ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät
und eine Verwendung.
[0002] Heizgeräte sind häufig mit einer Einrichtung zur Erkennung und Überwachung der Flamme
ausgerüstet, um ein Austreten von unverbranntem Brenngas zu erkennen. Daneben werden
die Informationen über die Flamme häufig für eine Regelung des Heizgerätes genutzt,
insbesondere für eine Regelung der Zusammensetzung des Verbrennungsgemisches (Brennstoff
und Verbrennungsluft). Hierfür kommt eine Flammenüberwachungseinrichtung zum Einsatz,
beispielsweise optische Systeme oder auch lonisationselektroden.
[0003] Es sind auch Heizgeräte bekannt, die für verschiedene Arten Gas, beispielsweise Erdgas
als L-Gas oder H-Gas, Wasserstoff oder auch Flüssiggas geeignet sind. Es hat sich
jedoch gezeigt, dass eine Überwachung der Flamme bei einer Nutzung eines Heizgerätes
mit verschiedenen Arten von Gas Schwierigkeiten mit sich bringt, weil die Position
und/oder die Ausbildung einer Flamme von der Art des Brenngases abhängig sind. Nachteilig
kann eine ungenaue oder nicht funktionierende Überwachung der Flamme zu einer Abschaltung
des Heizgerätes führen, was mit einem Komfortverlust und Kosten für den Betreiber
einhergeht.
[0004] Die
DE 296 12 014 U1 schlägt eine Flammendetektionseinrichtung für eine Flamme eines Gasbrenners vor,
aufweisend mindestens zwei Flammendetektionselemente, die in einem unterschiedlichen
Abstand zu einer Brenneroberfläche angeordnet sind. Allerdings kann der Einsatz von
mindestens zwei Flammendetektionselementen hohe Kosten bewirken.
[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Überwachung einer
Flamme eines Heizgerätes vorzuschlagen, das die geschilderten Probleme des Standes
der Technik zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll das Verfahren einen
sicheren Betrieb eines Heizgerätes mit unterschiedlichen Arten von Brenngas ermöglichen.
[0006] Zudem soll das Verfahren ohne erhöhten Aufwand durchführbar sein und die Komplexität
eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich erhöhen.
[0007] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes, aufweisend
eine Einrichtung zur Überwachung der Flamme, kann zumindest die folgenden Schritte
umfassen:
- a) Ermitteln einer Flammensituation;
- b) Bewerten der Flammensituation hinsichtlich mindestens einer Flammencharakteristik;
- c) Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung in Abhängigkeit der Flammencharakteristik.
[0009] Das Ermitteln einer (aktuellen) Flammensituation kann beispielsweise sensorisch oder
rechnerisch erfolgen. Insbesondere kann ermittelt werden, mit welchem Brenngas und/oder
welchem Brenngas-Luft-Gemisch die Flamme erzeugt wird. Die aktuelle Flammengassituation
kann insbesondere Rückschlüsse auf die Position und/oder die Ausbildung der Flammen
am Brenner erlauben. Diese Rückschlüsse können im Rahmen des Schritts b) zu einer
Bewertung führen, wie aktuell eine bzw. mehrere Flammencharakteristika ausgeprägt
sind. Eine Flammencharakteristik kann die relative Lage der Flamme zum Brenner, die
Höhe, die Ausrichtung, die Verteilung, die Temperatur, die Farbe, etc. der Flamme
umfassen. Schritt b) kann einen Vergleich mit vorgegebenen bzw. früher ermittelten
/ bewerteten Flammencharakteristika umfassen, so dass eine zeitliche Veränderung der
Flammencharakteristika feststellbar ist. Einer Flammencharakteristik kann eine vorgegebene
oder geeignete Position der Flammenüberwachungseinrichtung zugeordnet sein, so dass
in Schritt c) in Abhängigkeit dieser Flammencharakteristik(a) eine tatsächliche Position
der Flammenüberwachungseinrichtung eingestellt werden kann.
[0010] Durch ein Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung in eine geeignete Position
gemäß Schritt c) kann die Funktionalität der Einrichtung zur Überwachung der Flamme
gewährleistet werden. Die geeignete Position zur Überwachung kann insbesondere auf
die Art des Brenngases und damit verbundene Flammhöhe und Ausbreitung abgestimmt sein.
Vorteilhaft kann so eine sichere Überwachung der Flamme eines Heizgerätes auch bei
einem Betrieb mit unterschiedlichen Arten von Brenngas sichergestellt werden.
[0011] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, das dazu eingerichtet
ist, ein Brenngas unter Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen und Wärmeenergie, beispielsweis
zur Erwärmung eines Wärmeträgers eines Heizkreislaufes oder auch zur Bereitstellung
in einer Warmwasserversorgung zu erwärmen. Insbesondere kann es sich bei dem Heizgerät
um ein Gas-Brennwertgerät handeln. Das Heizgerät weist in der Regel eine Brennkammer
und eine Fördereinrichtung auf, die ein Gemisch von Brenngas und Verbrennungsluft
in eine Brennkammer fördert. Die Verbrennungsprodukte können anschließend durch eine
Abgasanlage abgeführt werden.
[0012] Das Heizgerät weist eine Flammenüberwachungseinrichtung auf. Eine Überwachung der
Flamme eines Heizgerätes erscheint insbesondere wichtig, um ein Austreten von (unverbranntem)
Brenngas zu verhindern. Von austretendem Brenngas gehen unter anderem ein hohes gesundheitliches
Risiko und eine Explosionsgefahr aus und aufgrund dessen sind Einrichtungen zur Überwachung
der Flamme eines Heizgerätes in den meisten Ländern auch gesetzlich vorgeschrieben.
Eine Überwachung der Flamme eines Heizgerätes kann beispielsweise in einen sogenannten
Gasfeuerungsautomaten integriert sein, wobei dieser auch zur Regelung und Steuerung
des Heizgerätes herangezogen werden kann.
[0013] Zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes sind verschiedene Möglichkeiten bekannt.
Häufig kommt beispielsweise eine lonisationselektrode zum Einsatz, die bei Zündung
und Verbrennung Leitfähigkeit und Gleichrichtereffekt der Flamme ausnutzt, um die
Flamme zu detektieren, wobei auch eine Einschätzung der Qualität der Flamme ermöglicht
wird. Das lonisationsprinzip zur Überwachung einer Flamme kommt insbesondere bei erdgasbetriebenen
Gasheizgeräten zum Einsatz.
[0014] Beispielsweise bei wasserstoffbetriebenen Heizgeräten ist eine Überwachung nach dem
lonisationsprinzip nicht immer einfach und mit hinreichender Sicherheit möglich, weil
bei einer Verbrennung von Wasserstoff keine ausreichende lonenkonzentration entsteht.
Zur Überwachung der Flamme von wasserstoffbetriebenen Heizgeräten kommen daher insbesondere
optische Einrichtungen zum Einsatz, insbesondere optische Sensoren, beispielsweise
UV-Sensoren.
[0015] In vorteilhafter Weise ist ein hier vorgestelltes Verfahren in Verbindung mit allen
bekannten Flammenüberwachungseinrichtungen eines Heizgerätes einsetzbar.
[0016] Eine geeignete Position kann eine physische Position (Lage, Ausrichtung, etc.) einer
Flammenüberwachungseinrichtung relativ zur Flamme bezeichnen. Insbesondere kann die
geeignete Position auch eine Ausrichtung der Flammenüberwachungseinrichtung umfassen,
mit anderen Worten deren Blickrichtung. Dies kann insbesondere bei optischen Flammenüberwachungseinrichtungen
relevant sein.
[0017] Das Verfahren kann manuell initiiert durchgeführt werden, beispielsweise im Rahmen
einer Gasumstellung eines Heizgerätes auf eine andere Art Brenngas. Eine Durchführung
könnte beispielsweise erfolgen, indem eine mechanische Verbindung einer Flammenüberwachungseinrichtung
mit dem Heizgerät gelöst wird, die Flammenüberwachungseinrichtung in eine andere Position
verbracht und dort befestigt wird, beispielsweise durch verschiedene Positionen einer
Schraubverbindung. Bevorzugt können die Positionen eine Markierung aufweisen.
[0018] In einem weiteren Schritt d) kann das Erfassen einer geeigneten Position der Flammenüberwachungseinrichtung
erfolgen. Das Erfassen einer geeigneten Position der Flammenüberwachungseinrichtung
kann in einem Ermitteln einer, beispielsweise auf einem Speichermedium des Regel-
und Steuergerätes, gespeicherten Position sein.
[0019] Die Schritte a) bis d) können in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Es
ist möglich, dass Schritt d) vor den Schritten a) bis c) ausgeführt wird. Es ist möglich,
dass die Schritte zeitlich zumindest teilweise überlagert bzw. parallel ausgeführt
werden. Es ist möglich, dass Schritt a) zu vorgegebenen Zeitpunkten und/oder aufgrund
einer konkreten Brennersituation bzw. eines Ergebnisses der Flammenüberwachung selbstständig
ausgeführt wird.
[0020] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann ein Erfassen einer geeigneten Position
der Flammenüberwachungseinrichtung darin bestehen, durch eine Auswertung der Überwachung
durch die Flammenüberwachungseinrichtung während des Verbringens derselben, eine geeignete
Position festzustellen, und diese zu erfassen.
[0021] Die Flammenüberwachungseinrichtung kann in bzw. an einer Positioniereinrichtung angeordnet
sein. Eine Positioniereinrichtung kann eine Einrichtung sein, mit der die Flammenüberwachungseinrichtung
in verschiedene Positionen verbracht und fixiert werden kann. Eine Positioniereinrichtung
kann beispielsweise als Schiene ausgeführt sein, innerhalb derer die Flammenüberwachungseinrichtung
verschiebbar angeordnet ist.
[0022] Die Positioniereinrichtung kann über eine Rotationseinrichtung, beispielsweise ein
(Kugel-)Gelenk oder ein Scharnier, verfügen. In vorteilhafter Weise kann die Flammenüberwachungseinrichtung
so mittels einer Translations- und/oder einer Rotationsbewegung bewegt und ausgerichtet
werden.
[0023] Die Flammenüberwachungseinrichtung kann durch mindestens einen Antrieb verbracht
bzw. positioniert werden. Der mindestens eine Antrieb kann beispielsweise ein elektrischer
oder ein hydraulischer Antrieb sein. Bevorzugt kann ein Antrieb für eine Translationsbewegung,
wie ein Linearantrieb, und ein Antrieb für eine Rotationsbewegung vorgesehen sein.
Mittels eines Antriebes kann vorteilhaft ein automatisiertes Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung
realisiert werden. Hierfür können verschiedene Positionen der Flammenüberwachungseinrichtung
auf einem Speicher, beispielsweise des Regel- und Steuergerätes des Heizgerätes, hinterlegt
sein. Bei Bedarf, beispielsweise einer Umstellung der Gasart, abgerufen und die Flammenüberwachungseinrichtung
in die abgerufene Position verbracht werden.
[0024] Die Positioniereinrichtung kann ein Element mit Längsausdehnung, beispielsweise eine
Schiene umfassen, auf der die Flammenüberwachungseinrichtung, bevorzugt in einer Führung,
bewegbar ist. Das Element mit Längsausdehnung kann eine Krümmung aufweisen, so dass
durch ein Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung auf dem Element mit Längsausdehnung
in vorteilhafter Weise sowohl die Position als auch die Ausrichtung der Flammenüberwachungseinrichtung
einstellbar ist.
[0025] Die Flammenüberwachungseinrichtung kann in Abhängigkeit einer Leistung des Heizgerätes
verbracht bzw. positioniert werden. So sind mehrere Flammencharakteristika, z.B. die
Position und/oder die Ausdehnung einer Flamme, von der aktuellen Leistung des Heizgerätes
abhängig und können zu Ungenauigkeiten in der Überwachung der Flamme führen. Diesem
Umstand kann durch ein leistungsabhängiges Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung
entgegengewirkt werden. Besonders vorteilhaft kann ein automatisiertes Verbringen
der Flammenüberwachungseinrichtung in Abhängigkeit der Leistung des Heizgerätes realisiert
werden. Verschiedene Positionen in Abhängigkeit der Leistung des Heizgerätes könnten
beispielsweise in Form eines Kennfeldes in einem Speicher abgelegt sein.
[0026] Das Heizgerät kann mit einer Flammenüberwachungseinrichtung und Mitteln ausgeführt
sein, die geeignet sind, die Schritte eines hier vorgeschlagenen Verfahrens wenigstens
teilweise auszuführen. Die "Mittel" können mindestens einen Sensor oder Detektor zur
Ermittlung einer Flammensituation, eine Rechen-, Vergleichs- und/oder Analyseeinheit
zur Bewertung der Flammensituation, eine Positioniereinrichtung, einen Antrieb, eine
Flammenüberwachungseinrichtung (z. B. mit einer lonisationselektrode und/oder einer
Flammen-Optik), einen Datenspeicher, Datenleitungen, elektrische Verbindungen, etc.
umfassen. Zur Erläuterung der "Mittel" und deren Wirkweisen wird auf die weiterführenden
Ausführungen hier verwiesen.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm(-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen
veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
[0028] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
sind auf dem Speichermedium zudem geeignete Positionen für verschiedene Gasarten und/
oder für verschiedene Leistungen des Heizgerätes, insbesondere in Form eines Kennfeldes,
gespeichert.
[0029] Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren
Datenträger.
[0030] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät
vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens.
Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw.
über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das
auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
[0031] Vorteilhaft können auf einem hier vorgeschlagenen Regel- und Steuergerät und/oder
einem hier vorgeschlagenen Speichermedium auch Positionen der Flammenüberwachungseinrichtungen,
die für verschiedene Gasarten oder Leistungen des Heizgerätes besonders geeignet sind,
hinterlegt sein.
[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Heizungsanlage mit einem hier vorgestellten
Regel- und Steuergerät vorgeschlagen. Das Regel- und Steuergerät ist häufig Bestandteil
eines Heizgerätes der Heizungsanlage. Das Heizgerät ist insbesondere ein Gasheizgerät
mit einem Gasbrenner und einer Fördereinrichtung, die ein Gemisch aus Gas und Verbrennungsluft
(brennfähiges Gemisch) zu einem Gasbrenner fördern kann. Besonders bevorzugt kann
das Heizgerät eine Positioniereinrichtung für eine Flammenüberwachungseinrichtung
umfassen, mit der verschiedene Positionen und/ oder Ausrichtungen der Flammenüberwachungseinrichtung
einstellbar sind.
[0033] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung einer Positioniereinrichtung zum
Verbringen einer Flammenüberwachungseinrichtung eines Heizgerätes vorgeschlagen, um
eine Überwachung der Flamme des Heizgerätes bei Nutzung verschiedener Arten von Brenngas
nutzbar zu machen und/oder zur Verbesserung der Betriebssicherheit des Heizgerätes.
Die Flammenüberwachungseinrichtung kann insbesondere auch in Abhängigkeit der Leistung
des Heizgerätes verbracht werden, um eine genaue Überwachung der Flamme zu ermöglichen.
[0034] Hier werden somit ein Verfahren zur Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes, ein
Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät zur Durchführung des
Verfahrens sowie eine Verwendung einer Positioniereinrichtung angegeben, welche die
mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen.
Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Regel- und Steuergerät
und das Heizgerät sowie die Verwendung jeweils zumindest dazu bei, eine exakte und
sichere Überwachung einer Flamme eines Heizgerätes bei einer Verwendung verschiedener
Arten von Brenngas zu ermöglichen. Zudem kann ein leistungsabhängiges Verbringen der
Flammenüberwachungseinrichtung in eine geeignete Position eine sichere Überwachung
der Flamme im gesamten Leistungsspektrum des Heizgerätes ermöglichen.
[0035] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung
zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen
gelten, dies ist aber nicht zwingend.
[0036] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Heizungsanlage mit einem hier vorgeschlagenen Heizgerät, und
- Fig. 2:
- einen Brenner des Heizgerätes mit einer Flammenüberwachungseinrichtung bei der Durchführung
eines hier vorgeschlagenen Verfahrens.
[0037] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch eine Heizungsanlage 0 mit einem hier vorgeschlagenen
Heizgerät 1. Das Heizgerät 1 kann einen Brenner 3 aufweisen, dem ein Gasgemisch (Gemisch
aus Brenngas und Luft) über einen Gemischkanal 11 zugeführt werden kann. Über ein
Luftansaugrohr 4 kann Umgebungsluft angesaugt werden, der über ein Gaszuführungsrohr
8 Verbrennungsgas zugeführt werden kann. Das Brenngas kann über ein Gasventil 5, welches
elektrisch mit einem Regel- und Steuergerät 7 verbunden ist, eingeleitet werden. Im
Gemischkanal 11 kann eine Fördereinrichtung 2 angeordnet sein, die ein Gemisch aus
Brenngas und Luft zum Brenner 3 fördern kann. Die Fördereinrichtung 2 kann beispielsweise
als Gebläse ausgeführt sein und alternativ auch in Strömungsrichtung nach dem Brenner
3 im Abgaskanal einer Abgasanlage 9 angeordnet sein. Der Brenner 3 kann in einer Brennkammer
12 angeordnet sein, die eine Zündeinrichtung 6 und eine Flammenüberwachungseinrichtung
10 aufweisen kann. Die Flammenüberwachungseinrichtung 10 kann beispielsweise als UV-Sensor,
also als Sensor für ultraviolettes Licht, ausgebildet sein. Das Brenngas kann beispielsweise
Wasserstoff sein.
[0038] Fig. 2 zeigt, gleichfalls beispielhaft und schematisch, einen Brenner 3, welcher
in Betrieb eine Flamme 17 erzeugen kann. Der Brenner 3 kann in einer Brennertür 13
angeordnet sein und eine Öffnung 15 für eine Flammenüberwachungseinrichtung 10 aufweisen.
Die Flammenüberwachungseinrichtung 10 kann in einer Positioniereinrichtung 14 beweglich
angeordnet sein. Ein Verbringen (Bewegen bzw. (Neu-)Positionieren) der Flammenüberwachungseinrichtung
10 kann beispielsweise über einen Antrieb 16 erfolgen, der als Linearantrieb ausgeführt
sein kann. Durch den Antrieb 10 kann die Flammenüberwachungseinrichtung beispielsweise
von einer ersten Position 101 in eine zweite Position 102 verbracht werden. Durch
ein Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung 10 kann sowohl eine Position als
auch eine Ausrichtung der Flammenüberwachungseinrichtung 10 eingestellt werden. Die
erste Position 101 und zweite Position 102 können dabei geeignete Positionen für verschiedene
Arten von Brenngas repräsentieren.
[0039] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann die Flammenüberwachungseinrichtung 10
auch kontinuierlich zwischen der ersten Position 101 und zweiten Position 102 bewegbar
sein und so eine sichere Überwachung der Flamme für das gesamte Leistungsspektrum
des Brenners 3 bzw. des Heizgerätes 1 ermöglichen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 0
- Heizungsanlage
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Luftansaugrohr
- 5
- Gasventil
- 6
- Zündeinrichtung
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Gaszuführrohr
- 9
- Abgasanlage
- 10
- Flammenüberwachungseinrichtung
- 101
- erste Position
- 102
- zweite Position
- 11
- Gemischkanal
- 12
- Brennkammer
- 13
- Brennertür
- 14
- Positioniereinrichtung
- 15
- Öffnung
- 16
- Antrieb
- 17
- Flamme
1. Verfahren zur Überwachung einer Flamme (17) eines Heizgerätes (1) mit einer Flammenüberwachungseinrichtung
(10), umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) Ermitteln einer Flammensituation;
b) Bewerten der Flammensituation hinsichtlich mindestens einer Flammencharakteristik;
c) Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung (10) in Abhängigkeit der Flammencharakteristik.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in einem Schritt
d) ein Erfassen einer geeigneten Position (101, 102) der Flammenüberwachungseinrichtung
(10) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Verbringen der Flammenüberwachungseinrichtung
(10) mittels einer Positioniereinrichtung (14) erfolgt, die eine Translations- und/
oder Rotationsbewegung der Flammenüberwachungseinrichtung (10) ermöglicht.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Positionieren der Flammenüberwachungseinrichtung
(10) mit einem Antrieb (16) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Flammenüberwachungseinrichtung
(10) automatisiert positioniert werden kann.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Flammenüberwachungseinrichtung
(10) in eine Position (101, 102) in Abhängigkeit einer Leistung des Heizgerätes (1)
verbracht wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die die Flammenüberwachungseinrichtung
(10) eine lonisationselektrode und/oder eine optische Flammenüberwachungseinrichtung
ist.
8. Heizgerät (1) mit einer Flammenüberwachungseinrichtung (10) und Mitteln, die geeignet
sind, die Schritte eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
9. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bewirken, dass das Heizgerät (1) des Anspruchs
8 die Verfahrensschritte nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausführt.
10. Maschinenlesbares Speichermedium auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 9 gespeichert
ist.
11. Verwendung einer Positioniereinrichtung (14) zum Verbringen einer Flammenüberwachungseinrichtung
(10), um mit einer Flammenüberwachungseinrichtung (10) den Betrieb eines Heizgeräts
(1) mit verschiedenen Arten von Brenngas zu nutzen und/oder die Betriebssicherheit
des Heizgerätes (1) zu verbessen.