Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sprühkopf zur Flüssigkeitsverteilung, mit
einer Verteilerkammer, die in einer mit einer Vielzahl von Austrittsdüsen versehenen
Schale von vorzugsweise teilkugelförmiger Gestalt angeordnet ist, und mit einem zu
der Verteilerkammer führenden Rohrabschnitt, der an seinem anderen Ende mit einem
Anschluss für eine Flüssigkeitszuleitung versehen ist. Der erfindungsgemäße Sprühkopf
benötigt während der Löschung keiner Fixierung, weder durch Befestigung an anderen
Gegenständen noch durch Festhalten durch eine Person und er richtet sich selbständig
mit der mit den Austrittsdüsen versehenen oberseitigen Schale nach oben auf dem Boden
liegend auf, so dass er die Flüssigkeit in die Luft und die Umgebung verteilen kann.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Bei der Bekämpfung oder auch Vorbeugung von großflächigen Bränden, wie bei Vegetationsbränden,
z.B. bei Waldbränden oder Flurbränden, Bränden auf Deponien oder auch bei Bränden
von Großobjekten oder Industriebetrieben ist es von Vorteil Flüssigkeit/Löschmittel,
insbesondere Löschwasser anstatt auf einen Punkt, über eine größere Fläche zu verteilen.
Eine großflächige Flüssigkeitsverteilung kann ferner Vorteile bei unkontrollierten
Produktaustritten in Chemieanlagen haben, etwa mit dem Ziel eines Niederschlagens
gefährlicher Dämpfe und Gase, oder beim vorbeugenden Kühlen von Behältern, oder zum
Zweck der Staubbindung bei staubintensiven Tätigkeiten wie Sprengungen oder Abbrucharbeiten.
Bei derartigen Bränden ist es des Weiteren von Vorteil, wenn die Feuerwehrmänner sich
soweit wie möglich von dem Brand fernhalten, um sich zum einen den Gefahren durch
den Brand, oder durch dessen Begleiterscheinungen, wie den vorbenannten Dämpfen und
Gasen nicht aussetzen zu müssen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde für solche Einsatzzwecke eine besonders
geeignete Vorrichtung und ein Verfahren zur räumlichen Flüssigkeitsverteilung bereitzustellen,
wobei die Vorrichtung vorzugsweise in der Nähe des Brandes platziert werden kann,
ohne dass eine Person bis zur Ablagestelle vorgehen muss, die Vorrichtung sich dort
selbständig derart ausrichtet, dass sie die Flüssigkeit im weitem Umkreis um sich
verteilt und ohne eine Befestigung oder Festhalten durch Feuerwehrmänner bei der Verteilung
der Flüssigkeit betrieben werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Sprühkopf mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw.
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und ein Sprühkopf zur Verwendung
in einem Verfahren, dessen Verfahrensschritte in Anspruch 12 angegeben sind bereitgestellt.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Nebenansprüchen gekennzeichnet. Des
Weiteren werden auch eine Verwendung des erfindungsgemäßen Sprühkopfs zur Brandbekämpfung
und eine Verwendung von Austrittsdüsen zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sprühkopfs
bereitgestellt bzw. der Sprühkopf und die Austrittsdüsen für diese Verwendungen.
Kurze Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Die vorliegende Erfindung stellt einen selbstaufrichtenden Sprühkopf zur Flüssigkeitsverteilung
bereit. Der Sprühkopf weist eine Verteilerkammer auf, die zwischen einer mit einer
Vielzahl von Austrittsdüsen versehenen Schale mit vorzugsweise kuppelförmiger Gestalt,
und einer geschlossenen, als Auflagefläche geeigneten, mit der Schale verbundenen
Unterseite angeordnet ist, und einen zu der Verteilerkammer führenden Rohrabschnitt,
der an seinem anderen Ende mit einem Anschluss für eine Flüssigkeitszuleitung versehen
ist. Vorzugsweise entspricht die kuppelförmige Oberseite einem Kugelabschnitt/-segment.
Der Rohrabschnitt ist vorzugsweise oberhalb der Unterseite des Sprühkopfs bzw. der
Verteilerkammer angeordnet und an seinem der Verteilerkammer abgewandten Ende mit
einem Anschluss für eine Flüssigkeitszuleitung versehen. Dieser Anschluss weist vorzugweise
eine Kupplung auf, welche ein druckfestes Anschließen eines mit einem entsprechenden
Kupplungsgegenstück versehenen Flüssigkeitszuführung z.B. eines Schlauchs ermöglicht.
Vorzugsweise hat die Unterseite des Sprühkopfs bzw. der Verteilerkammer eine geringere
Außenwölbung als die Schale. Vorzugsweise ist die Unterseite nach innen gewölbt (also
in das innere der Verteilerkammer hinein) oder, besonders bevorzugt ist die Unterseite
nicht gewölbt sondern eben.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der erfindungsgemäße selbstaufrichtende
Sprühkopf dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilerkammer zwischen der Schale und
der Unterseite einen zylindrischen oder teilkegelförmigen Abschnitt aufweist, der
von einer Seitenwand umschlossen wird, wobei der zur Verteilerkammer führende Rohrabschnitt
mit seinem der Verteilerkammer zugewandten Ende in dieser Seitenwand angeordnet ist.
[0007] Die Austrittsdüsen können in unterschiedlichen Mustern auf dem erfindungsgemäßen
Sprühkopf angeordnet werden. Vorzugsweise sind keine Düsen auf der Unterseite angeordnet,
sie können aber auf der Schale und gegebenenfalls auch auf der Seitenwand angeordnet
werden, falls eine solche zwischen der Schale und der Unterseite vorliegt. Des Weiteren
wird der ist der hierin bereitgestellte Sprühkopf vorzugsweise derart ausgestaltet,
dass die Austrittsdüsen gleichmäßig auf der Schale angeordnet sind.
[0008] Die Austrittsdüsen können als Bohrungen in dem Sprühkopf ausgeführt sein oder in
getrennten Düsengehäusen vorliegen und mit diesen in passende Öffnungen in den Sprühkopf
eingesetzt sein. Aufgrund der größeren Variabilität sind die Austrittsdüsen vorzugsweise
mit den entsprechenden Düsengehäusen in Öffnungen der Schale eingesetzt. Die Austrittsdüsen
in solchen Düsengehäusen können entweder dauerhaft oder wechselbar eingesetzt werden.
Soweit nicht spezifisch erwähnt, werden die Begriffe Austrittsdüse und Düsengehäuse
im Nachfolgenden füreinander austauschbar verwendet. Die dauerhafte Einsetzung erfolgt
vorzugsweise in Form eines Stopfens, der eine durchgehende Öffnung im Inneren aufweist,
so dass, wenn die Außendüse in der Schale eingesetzt ist, das eine Ende der Öffnung
im Inneren des Sprühkopfs und das andere Ende nach außen weist. Hierbei ist der Außendurchmesser
der Außendüse vom Umfang her etwas kleiner gewählt, als der Umfang der Öffnung in
der Schale, in welche der Sprühkopf eingesetzt werden soll, so dass dieser auch bei
Zuleitung einer Flüssigkeit unter Druck in den Sprühkopf, in dieser verbleibt und
die Flüssigkeit nur durch die Öffnung in der Außendüse und nicht durch den Bereich
zwischen der Außendüse und der Öffnung in der Schale nach außen tritt. Um eine möglichst
gute Abdichtung bei der Anbringung von Außendüsen in dieser Form zu erreichen, ist
mindestens deren Außenwand, oder die gesamte Außendüsen aus einem elastischen Material
gehalten, oder es wird ein solches elastisches Material zwischen der Düse und der
Öffnung angebracht, z.B. in Form einer Dichtung.
[0009] Bei der wechselbaren Einsetzung in den erfindungsgemäßen Sprühkopf verfügen die Austrittsdüsen
bevorzugt über ein Außengewinde und die Öffnungen der Schale sind mit passenden Innengewinden
versehen, derart dass die Austrittsdüsen durch Einschrauben in die Öffnungen der Schale
mit dieser verbunden werden können. Vorzugsweise weisen die Austrittsdüsen des Weiteren
in Verlängerung des Außengewindes einen radial erweiterten Bund auf, mit welchem sich
die Austrittsdüsen jeweils gegen die Außenseite der Schale abstützen. Vorzugsweise
ist der Bund derart mehrkantig ausgestaltet, dass ein Schraubschlüssel an den Bund
angesetzt und zum Ein- und Ausschrauben der Austrittsdüsen in die Schale verwendet
werden kann.
[0010] Bevorzugt ist ein Griff an der Schale oder an der Seitenwand des Sprühkopfs angeordnet.
Liegt ein solcher Griff vor, so wird dieser bei der Anordnung auf der Seitenwand vorzugsweise
gegenüber dem Rohrabschnitt angeordnet. Durch den Griff kann der Sprühkopf einfacher
transportiert oder auch besser geworfen werden, um in der Nähe eines Brandes platziert
zu werden.
[0011] Vorzugsweise ist der hierin offenbarte Sprühkopf zur Verwendung bei der Löschung
von Bränden vorgesehen. Besonders bevorzugt ist der Sprühkopf von Wald- oder Vegetationsbränden
bestimmt. Als Flüssigkeitszuführung können unterschiedliche Schläuche verwendet werden,
wobei bevorzugt der Schlauch ein Feuerwehrschlauch und die Flüssigkeit eine Löschflüssigkeit,
vorzugsweise Wasser ist.
[0012] Bevorzugt ist der hierin offenbarte Sprühkopf dadurch gekennzeichnet, dass etwa 100-1000
Liter einer Flüssigkeit in der Minute durch den Sprühkopf versprüht werden können.
[0013] Des Weiteren wird hierin ein Verfahren zur Löschung und/oder Vorbeugung von Bränden,
vorzugsweise von Wald- oder Vegetationsbränden bereitgestellt bei welchem der erfindungsgemäße
Sprühkopf eingesetzt wird. Ferner wird auch ein Sprühkopf wie hierin beschrieben zur
Verwendung in einem solchen Verfahren bereitgestellt. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst vorzugsweise die folgenden Schritte:
- a) Verbringen des an einen Feuerwehrschlauch gekoppelten selbstaufrichtenden Sprühkopfs
wie hierin offenbart in die Nähe eines zu löschenden Brandes oder an einen Ort, wo
die Entstehung eines solchen Brandes erwartet wird;
- b) Einschalten der Löschflüssigkeitszufuhr zu dem Sprühkopf;
- c) Abschalten der Löschflüssigkeitszufuhr, wenn der Brand gelöscht ist, der Sprühkopf
woanders platziert werden soll und/oder die Löschflüssigkeit aufgebraucht ist. Das
Verfahren ist aufgrund der hier offenbarten Gestaltung des Sprühkopfs des Weiteren
vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühkopf während des Verfahrens keiner
Fixierung bedarf und sich durch den Druck der zugeführten Löschflüssigkeit selbst
derart aufrichtet, dass die Unterseite des Sprühkopfs auf dem Boden liegt und die
Löschflüssigkeit in die Umgebung des Sprühkopfs abgegeben wird.
[0014] Des Weiteren wird hierin auch eine Verwendung eines selbstaufrichtenden Sprühkopfs
wie hierin offenbart zur Löschung und/oder Vorbeugung von Bränden, vorzugsweise von
Wald- oder Vegetationsbränden bereitgestellt. Ebenso wird der hierin beschriebene
Sprühkopf zu einer solchen Verwendung bereitgestellt.
[0015] Ferner wird durch die vorliegende Erfindung auch eine Verwendung von Austrittsdüsen
zur Herstellung eines selbstaufrichtenden Sprühkopfs wie hierin offenbart bereitgestellt,
wobei die Austrittsdüsen ein Außengewinde und in Verlängerung des Außengewindes einen
radial erweiterten Bund aufweisen. Solche Austrittsdüsen werden hiermit ferner auch
zur Herstellung eines hierin beschriebenen Sprühkopfs bereitgestellt.
Beschreibung der Figuren
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert.
- Figur 1 -
- Aufsicht auf einen beispielhaften Sprühkopf (1) mit einer kreisförmigen Bodenplatte
und entsprechend auch kuppelförmiger Schale mit einem Kreis als Basis (womit die Kuppel
als ein Kugelsegment angesehen werden kann). Mehrere Düsen (10) sind mit ihrem Bund
in mehrkant-Ausführung (11) und der Austrittsöffnung der Düse (12) zu sehen. Der Sprühkopf
ist mit einem Griff (9) versehen, sowie mit einem Rohrabschnitt (3) zur Zuführung
von Flüssigkeit und einem Anschluss (2) für einen Schlauch.
- Figur 2 -
- Querschnitt durch den Sprühkopf aus Figur 1 entlang der A-A Linie. Sichtbar hier die
Unterseite/Bodenplatte (7) und die Verteilerkammer (4). Eintrittsrichtung der Flüssigkeit
durch den Rohrabschnitt (3) ist mit zwei hohlen Pfeilen eingezeichnet.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0017] Soweit nachfolgend der Kontext nicht eindeutig etwas anderes ergibt, ist bei der
Verwendung von Singular-Formen bzw. Plural-Formen stets sowohl die Mehr- als auch
die Einzahl umfasst. Der Artikel "ein, eine, eines" bezieht sich dabei nicht nur auf
ein Exemplar der jeweiligen durch das nachfolgende Substantiv bezeichnete Objekt,
sondern auch auf mehrere hiervon. So steht sich der Begriff "ein/der Sprühkopf" wie
hierin verwendet stellvertretend eines oder mehrere solcher Sprühköpfe. Von daher
werden im Nachfolgenden im Wesentlichen die Begriffe "ein/eine/eines", "ein/eine/eines
oder mehrere", "zumindest/mindestens ein/eine/eines" auch stellvertretend füreinander
verwendet.
[0018] Der Begriff "etwa" oder "im Wesentlichen" bezogen auf Zahlenwert(e) definiert eine
mögliche Abweichung von dem nachfolgend genannten Wert(en). Diese Abweichung liegt
im Bereich von 1-30%, insbesondere 1-20%, insbesondere 1-10%, insbesondere 1-5% und
insbesondere 1-2% von dem Nominalwert des genannten Betrages/Wertes, wie er ohne diesen
Betrag definiert wäre.
[0019] Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen einen Sprühkopf zur Flüssigkeitsverteilung
mit einer Oberseite, auf welcher eine Vielzahl von Öffnungen zum Verteilen einer Flüssigkeit
in der Umgebung des Sprühkopfs vorliegt. Die Öffnungen sind vorzugsweise als Düsen,
bzw. Austrittsdüsen gestaltet. Die Oberseite des Sprühkopfs, die hierin auch als Schale
bezeichnet wird (die Begriffe Schale und Oberseite werden hierin für einander austauschbar
eingesetzt), ist vorzugsweise nach außen gewölbt (vom Inneren des Sprühkopfs betrachtet).
Dabei hat die Wölbung der Oberseite besonders bevorzugt eine kuppelförmige Gestalt.
Hierdurch kann Flüssigkeit über einen räumlichen Winkelbereich von bis zu 180° versprüht
werden.
[0020] Des Weiteren weist der erfindungsgemäße Sprühkopf eine geschlossene, als Auflagefläche
geeignete und mit der Schale verbundene Unterseite auf. Zwischen der Schale und der
Unterseite ist eine Verteilerkammer angeordnet, welche die in den Sprühkopf beförderte
Flüssigkeit zu den Austrittsdüsen verteilt. Die Flüssigkeit wird dabei vorzugsweise
durch einen Rohrabschnitt eingeleitet, welcher mit einem Ende zu der Verteilerkammer
führt bzw. mit ihr verbunden ist.
[0021] An dem anderen Ende des Rohrabschnitts ist dieser mit einem Anschluss für eine Flüssigkeitszuleitung
versehen. Vorzugsweise ist dieser Rohrabschnitt gerade. Bevorzugt ist der Rohrabschnitt
des Weiteren oberhalb der Unterseite angeordnet. An seinem der Verteilerkammer abgewandten
Ende ist der Rohrabschnitt mit einem Anschluss für eine Flüssigkeitszuleitung versehen.
Der Anschluss kann unterschiedlich gestaltet werden, abhängig davon, welche Flüssigkeitszuleitung
verwendet wird und welchen Anschluss diese hat. Notwendig ist dabei lediglich, dass
der Rohrabschnitt und die Flüssigkeitszuleitung zueinander passende Anschlüsse bzw.
Kupplungsteile aufweisen welche dazu geeignet sind eine unter Druck stehende Flüssigkeit
von der Flüssigkeitszuleitung in den Rohrabschnitt und somit letztlich auch in die
Verteilerkammer durchzuleiten, ohne, dass in wesentlichem Ausmaß Flüssigkeit an der
Verbindungsstelle zwischen der Zuleitung und dem Rohrabschnitt austritt, bzw. es dort
zu einem Druckverlust kommt. Vorzugsweise ist dieser Anschluss als eine Kupplung zum
druckfesten Anschließen einer mit einem entsprechenden Kupplungsgegenstück versehenen
Flüssigkeitszuleitung versehen. Besonders bevorzugt wird als Flüssigkeitszuleitung
ein Schlauch, noch weiter bevorzugt ein Schlauch welcher die Gartenschlauchdimensionen
(bis 1 Zoll/ 2,54 cm Innendurchmesser überschreitet, ganz besonders bevorzugt ein
Feuerwehrschlauch verwendet. Von daher wird bevorzugt eine Schlauchkupplung, noch
weiter bevorzugt eine Druckkupplung, insbesondere bevorzugt eine Kupplung zur Anbindung
eines Feuerwehrschlauchs (Feuerwehrkupplung) verwendet. Die jeweilige Auswahl der
Feuerwehrkupplung richtet sich nach dem von der jeweiligen Feuerwehr verwendeten Kupplung
und ist zum Teil länderabhängig. Grundsätzlich kann jede gemäß den jeweiligen Landesnormen
verwendete Kupplung verwendet werden, z.B. eine Gewindekupplung, wie z.B. in den USA
und Großbritannien eingesetzt, oder eine Bajonett- bzw. Knaggenkupplung, ob nun eine
Storz-, Guillemin, Barcelona oder Gost-Kupplung. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird eine sogenannte Storz-Kupplung verwendet. Daten möglicher Storzkupplungen, die
in dem hierin offenbarten Sprühkopf verwendet werden können sind in der untenstehenden
Tabelle aufgeführt.

[0022] Bevorzugt wird eine Storzkupplung der Größe C 52mm nach DIN14302 an dem hierin beschriebenen
Sprühkopf und ein Feuerwehrschlauch mit dem passenden Gegenstück der Kupplung nach
DIN 14811 der BGG/GUV-G 9102 verwendet. Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Sprühkopf
derart ausgeführt, dass dessen Unterseite eine geringere Außenwölbung als die Schale
aufweist. Vorzugsweise ist die Unterseite nach innen gewölbt und besonders bevorzugt
eben ausgeführt.
[0023] Der erfindungsgemäße Sprühkopf ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass, er
selbstausrichtend ist. Ohne an die Erklärung gebunden sein zu wollen, bedeutet selbstausrichtend
in diesem Zusammenhang, dass der Sprühkopf durch seinen hierin beschriebenen Aufbau,
die Position der Düsen, der kuppelförmigen Oberseite und den Wasserdruck richtet sich
die Löschmine selbsttätig auf. Für die Einsatzkräfte bedeutet dies ein geringeres
Risiko da sie nicht in den Brandherd gehen müssen. und den Wasserdruck richtet sich
die Löschmine selbsttätig auf. Für die Einsatzkräfte bedeutet dies ein geringeres
Risiko da sie nicht in den Brandherd gehen müssen. falls er nach dem Verbringen in
die Nähe des Brandes nicht mit der Unterseite auf dem Boden liegt, durch Rückstoßwirkung
der aus den Austrittsdüsen austretenden Flüssigkeit gedreht wird, so dass er sich
mit der Unterseite zum Boden dreht, bzw. mit der Unterseite auf dem Boden liegt. In
dieser Position verbleibt der Sprühkopf dann auch während die Löschflüssigkeit durch
ihn versprüht wird (während des nachfolgenden Sprüh- bzw. Löschprozesses). Dadurch
kann die Flüssigkeit, die in den Sprühkopf durch den Rohrabschnitt eingeleitet und
durch die Austrittsdüsen ausgestoßen wird, über die Umgebung des Sprühkopfs verteilt
werden. Durch die Fähigkeit zur Selbstausrichtung wird das sichere Verbringen des
Sprühkopfs in die Nähe eines Brandes ermöglicht, ohne dass ein Mensch den an einem
Schlauch montierten Sprühkopf, z.B. ein Feuerwehrmann den am Feuerwehrschlauch montierten
Sprühkopf, bis zum Brand vertragen muss. Stattdessen kann der Sprühkopf aus sichererer
Entfernung in die Nähe des Brandes geworfen werden und unabhängig davon, mit welcher
Seite er nach dem Wurf auf dem Boden liegend bleibt, anschließend die Flüssigkeit
in den Schlauch eingeleitet werden. Die Einleitung der Flüssigkeit erfolgt dabei wie
bei der Benutzung von Schläuchen üblich unter Druck. Vorzugsweise wird dabei der von
der jeweiligen Feuerwehr übliche Druck eingesetzt. Nach der Einleitung der Flüssigkeit
unter Druck in den Schlauch und deren Austreten aus den Austrittsdüsen richtet sich
der Sprühkopf selbständig mit der Oberseite vom Boden weg, bzw. mit der Unterseite
auf dem Boden aus. Die Selbstausrichtung kann dabei dadurch beschleunigt werden, indem
die Flüssigkeit kurzfristig unter einem höheren Druck, als mit dem verwendeten Schlauch
normalerweise üblich, in den Schlauch eingeleitet wird. Wie in einem Beispiel weiter
unten beschrieben, wird bei deutschen Feuerwehren üblicherweise die Löschflüssigkeit
unter einem Druck von 5 Bar in den Feuerwehrschlauch eingeleitet. Der erfindungsgemäße
Sprühkopf, richtet sich nach einer Einleitung von Flüssigkeit unter diesem Druck durch
den Feuerwehrschlauch so aus, dass er mit seiner Unterseite auf dem Boden liegt. Um
die Drehung bzw. Selbstausrichtung zu beschleunigen, kann der Druck auch kurzfristig
etwas erhöht werden, z.B. um 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Prozent. Hiernach
verbleibt der Sprühkopf mit der Unterseite auf dem Boden liegend ausgerichtet, zumindest
solange, wie die Flüssigkeit weiter unter Druck durchgeleitet wird und in den meisten
Fällen auch nach Abbruch oder Unterbrechung der Durchleitung. Der erfindungsgemäße
Sprühkopf wird vorzugsweise aus einem Material hergestellt, welches dem Sprühkopf
eine ausreichende Festigkeit verleiht, dem Druck der durchgeleiteten Flüssigkeit standzuhalten
oder auch nach einem Aufprall nach einem Wurf seine Form beizubehalten. Des Weiteren
wird das eingesetzte Material vorzugsweise derart ausgewählt, dass es durch längeren
Kontakt mit Flüssigkeiten, Löschflüssigkeiten und insbesondere mit Wasser widerstehen
kann, ohne zersetzt oder zerstört zu werden.
[0024] Vorzugsweise wird der erfindungsgemäße Sprühkopf aus Metallen oder Legierungen gefertigt,
wobei diese bevorzugt gegen Korrosion geschützt sind, indem sie korrosionsresistent
und/oder gegen Korrosion geschützt sind. Die Resistenz kann vorzugsweise dadurch gewährleistet
werden, dass das Material an sich unter Einwirkung von Löschflüssigkeiten, wie beispielsweise
Wasser nicht oder kaum rostet. Der Schutz kann dadurch gewährleistet werden, dass
das Material aus welchem der Sprühkopf hergestellt ist mit entsprechenden anderen
Stoffen/Materialien beschichtet ist, welche die Korrosion verhindern. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Sprühkopf aus einem rostfreien Metall, einer
Legierung oder einem sogenannten unlegierten Stahl gefertigt. Besonders bevorzugt
wird als Metall Eisen und als Legierung Stahl, Edelstahl oder Messing verwendet. Insbesondere
bevorzugt wird auch sogenannter Schwarzstahl bzw. unlegierter Stahl als Material für
den Sprühkopf verwendet welches Material, wie der Name sagt, ggf. als eine Zwischenform
zwischen einem reinen Metall und einer Legierung verstanden werden kann. Allgemein
und gemäß der vorliegenden Erfindung wird darunter ein Stahl verstanden, in welchem
die Konzentrationen anderer Elemente als Eisen einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten.
Vorzugsweise sollte daher in dem verwendeten Schwarzstahl Aluminium (Al) bei maximal
0,1 Prozent, Kobalt (Co) bei maximal 0,1 Prozent, Chrom (Cr) bei maximal 0,3 Prozent,
Nickel (Ni) bei maximal 0,3 Prozent, Kupfer (Cu) bei maximal 0,4 Prozent und Silizium
bei maximal (0,5) Prozent am Stahl vorliegen und keines dieser Elemente über diesem
Wert vorliegen. Die Anteile dieser Elemente sind in der Norm DIN EN 10020 festgelegt
und das bevorzugt für die Herstellung des Sprühkopfs eingesetzte Material entspricht
vorzugsweise dieser Norm. Ein weiterer vorteilhafter Effekt der Auswahl von solchen
Materialien ist, dass der Sprühkopf ein erhöhtes Eigengewicht aufweist, wodurch sie
auch, nachdem sie mit der Unterseite auf dem Boden zum Liegen kommt, in dieser Lage
auch stabiler verbleibt. Je nach Material sind die Wände des Sprühkopfs unterschiedlich
dick ausgeführt und sind dabei etwa 2 bis 10 mm, bevorzugt etwa 3 bis 8 mm und besonders
bevorzugt etwa 4 bis 6 mm dick. Wird Eisen oder Schwarzstahl als Material verwendet,
so sind die Wände des erfindungsgemäßen Sprühkopfs vorzugsweise etwa 6 bis 8 mm dick,
bei Edelstahl kann die Dicke um etwa 2 mm reduziert werden, bzw. wird Edelstahl verwendet,
sind die Wände des erfindungsgemäßen Sprühkopfs vorzugsweise etwa 4 bis 8 mm dick.
[0025] Auch eine Kombination beider Vorgehensweisen kann gewählt werden, also der Sprühkopf
kann aus einem korrosionsresistenten Grundmaterial, wie oben beschrieben, bestehen,
welches mit einer gegen Rost schützenden Beschichtung ausgestattet wird. Bevorzugt
wird ein an sich rostresistentes Material bevorzugt, da Beschichtungen in der Regel
nicht dauerhaft an den beschichteten Oberflächen halten und ihren Schutz entfalten
können. Zusätzlich oder alternativ kann auch nur eine Seite der Sprühvorrichtung,
also nur die Innen- oder nur die Außenseite beschichtet sein. Auch können unterschiedliche
Beschichtungen für die Innen- und die Außenseite gewählt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird die Außenseite mit einer Beschichtung versehen, welche gemäß
den in einem Gebiet herrschenden Üblichkeiten oder Normen technischen Gerät zur Verwendung
als Feuerwehrausrüstung vorgesehen ist. Hierdurch kann dem Verwender in der jeweiligen,
nervenaufreibenden Löschsituation Zeit erspart werden, indem er allein aufgrund der
Farbe bestimmen kann, was als Feuerwehrausrüstung zu sehen ist und was nicht. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist daher die Außenfläche des Sprühkopfs oder Teile davon
mit einer Beschichtung versehen, deren eine Eigenschaft eine bestimmte Farbe ist,
bevorzugt Rot, insbesondere ein Rot gemäß dem Farbcode RAL 3000.
[0026] Vorzugsweise weist bei dem hierin beschriebenen Sprühkopf die Verteilerkammer zwischen
der Schale und der Unterseite einen zylindrischen oder teilkegelförmigen Abschnitt
auf der von einer Seitenwand umschlossen wird. Wird die Unterseite des Sprühkopfs
eben ausgeführt, oder im Falle einer Wölbung nach Innen als eine solche ebene Unterseite
gedacht, so steht, bzw. läuft diese Seitenwand vorzugsweise im rechten Winkel auf
die Unterseite zu. während die Oberseite dann als Kuppel auf dem anderen Ende der
umlaufenden Seitenwand liegt. Der Rohrabschnitt mit seinem der Verteilerkammer zugewandten
Ende ist bei Vorliegen einer Seitenwand vorzugsweise in dieser angeordnet.
[0027] Um die räumliche Flüssigkeitsverteilung speziell an den jeweiligen Einsatzzweck anpassen
zu können, befinden sich die Austrittsdüsen an Düsengehäusen, die in Öffnungen der
Schale angeordnet sind. Durch Austausch der Düsengehäuse gegen anders kalibrierte
Düsengehäuse ist es daher möglich das von dem Sprühkopf erzeugte Sprühbild dem jeweiligen
Einsatzzweck anzupassen. Vorzugsweise sind die Düsengehäuse der Austrittsdüsen jeweils
mit einem Außengewinde versehen, welches in eine entsprechende Gewindeöffnung in der
Schale eingeschraubt ist. Im Nachfolgenden werden die Begriffe Düsengehäuse und Austrittsdüse
hierin austauschbar füreinander verwendet.
[0028] Die Austrittsdüsen werden bevorzugt auf der Schale des Sprühkopfs angeordnet. Es
können dabei unterschiedliche Anordnungen und Anzahl von Düsen gewählt werden, um
die Richtung in welcher die Löschflüssigkeit versprüht wird und/oder Durchflussmenge
der Löschflüssigkeit zu beeinflussen. Vorzugsweise wird der hierin beschriebene Sprühkopf
derart gestaltet, dass die Austrittsdüsen gleichmäßig auf der Schale angeordnet sind.
Vorzugsweise kann der Sprühkopf mit zwischen 4 bis 100 Austrittsdüsen, weiter bevorzugt
zwischen 10 und 80, weiter bevorzugt zwischen 20 und 60, noch weiter bevorzugt zwischen
25 und 50, noch weiter bevorzugt zwischen 30 und 48, insbesondere bevorzugt 32 bis
45 Austrittsdüsen bestückt bzw. ausgestattet werden. Des Weiteren kann die Menge der
pro Minute versprühter Flüssigkeit durch die Auswahl der Durchmesser der Düsenöffnungen
gesteuert werden. Hierfür besonders bevorzugte Durchmesser sind hierin weiter unten
besprochen.
[0029] Die Austrittsdüsen sind in dem hierin beschriebenen Sprühkopf vorzugsweise in Öffnungen
der Schale eingesetzt.
[0030] Wie schon oben angedeutet können die Austrittsdüsen auf unterschiedliche Art und
Weise mit der Schale des Sprühkopfs verbunden werden. Dies kann in einer dauerhaften
oder in einer flexiblen, wechselbaren Form erfolgen. Vorzugsweise wird dabei eine
Anbringungsart gewählt, welche es erlaubt, die Austrittsdüsen fest mit der Schale
zu verbinden, sie aber auch wieder von dieser lösen zu können, also die flexible Form.
Bevorzugt liegen in der Schale hierzu Öffnungen vor, in denen die Austrittsdüsen befestigt
werden können.
[0031] Wird die bevorzugte flexible Anbringungsart für die Austrittsdüsen gewählt, so werden
in dem hierin beschriebenen Sprühkopf vorzugsweise die Austrittsdüsen jeweils mit
einem Außengewinde und die Öffnungen der Schale mit passenden Innengewinden versehen.
Durch eine solche Gestaltung sowohl der Austrittsdüsen wie der Schale können die Austrittsdüsen
durch Einschrauben in die Öffnungen der Schale mit dieser verbunden werden.
[0032] In Verlängerung des Außengewindes weist das Düsengehäuse vorzugsweise einen radial
erweiterten Bund auf, mit dem sich das jeweilige Düsengehäuse gegen die Außenseite
der Schale abstützt. Dieser Bund kann zum Ansetzen eines Schraubschlüssels, vorzugsweise
als Mehrkant ausgebildet sein, um so das Tauschen der Austrittsdüse gegen eine andere,
ein anderes räumliches Sprühbild erzeugende und/oder eine andere Durchflussmenge erlaubende
Austrittsdüse zu erleichtern.
[0033] Durch diese Gestaltung ist es möglich mit einem passenden Schraubenschlüssel an dem
Bund anzusetzen und den Schraubenschlüssel zum Ein- und Ausschrauben der Austrittsdüsen
in die Schale zu verwenden.
[0034] Vorzugsweise ist des Weiteren der hierin beschriebene Sprühkopf derart ausgestaltet,
dass ein Griff an der Schale oder an der Seitenwand des Sprühkopfs angeordnet ist.
Bei der Anordnung auf der Seitenwand ist dabei der Griff vorzugsweise gegenüber dem
Rohrabschnitt angeordnet. Durch den Griff kann der Sprühkopf einfach transportiert
und gehalten, sowie an einer Stelle abgelegt werden, von welcher aus der Brand gelöscht
oder verhindert werden soll. In unsicheren Gebieten (Abhänge, Truppenübungsplätze,
etc.) sind die Vorteile des Sprühkopfs, dass man Einsatzkräfte einsparen kann, um
sie an wichtigeren Stellen einzusetzen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Möglichkeit,
dass der Sprühkopf nicht an seiner Einsatzstelle abgelegt werden muss, sondern, dass
es möglich ist den Sprühkopf in das Gefahrengebiet zu "werfen" so dass die Einsatzkräfte
nicht unnötig gefährdet werden. Die Reichweite variiert je nach Kraftaufwand des "Werfers".
Es besteht auch die weitere Möglichkeit den Sprühkopf im Schlauch mit einzuwickeln
und mit ein wenig Übung so auszurollen, dass der Sprühkopf am Einsatzpunkt landet.
[0035] Der hierin beschriebene Sprühkopf ermöglicht eine großvolumige Flüssigkeitsverteilung
und bietet daher im Rahmen von Lösch- bzw. Feuerwehreinsätzen neue Möglichkeiten bei
der Brandbekämpfung, wie z. B. bei der Waldbrandbekämpfung, der Bekämpfung von Schiffsbränden,
Lagerhallenbränden oder der Bekämpfung von Tunnelbränden. Die räumliche und insofern
ungerichtete Flüssigkeitsverteilung unter Beimengung z. B. von Schaummitteln bietet
große Vorteile bei unkontrollierten Produktaustritten in Chemieanlagen, etwa mit dem
Ziel eines Niederschlagens gefährlicher Dämpfe und Gase, oder beim vorbeugenden Kühlen
von Behältern, die der Gefahr einer thermischen Überhitzung ausgesetzt sind. Eine
weitere Einsatzmöglichkeit ist die Bindung von Stäuben durch die fein versprühten
Flüssigkeitspartikel, etwa bei staubintensiven Tätigkeiten wie Sprengungen oder Abbrucharbeiten.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Reinigung großer Flächen, insbesondere staubbelasteter
Flächen.
[0036] Entsprechend den angedachten Anwendungsmöglichkeiten wird daher der hierin beschriebene
Sprühkopf bereitgestellt, wobei der Sprühkopf zur Verwendung bei der Löschung und/oder
Vorbeugung von Bränden, vorzugsweise von Wald- oder Vegetationsbränden bestimmt ist.
Bei einer solchen Verwendung ist vorzugsweise, die Flüssigkeit eine Löschflüssigkeit,
noch weiter bevorzugt Wasser.
[0037] Mit dem hierin beschriebenen Sprühkopf können unterschiedliche Mengen Flüssigkeit
in einer bestimmten Zeit versprüht werden. Häufig wird das Löschen von Bränden mithilfe
entsprechender Tankzüge durchgeführt welche die Löschflüssigkeit enthalten. Ein Löschfahrzeug
verbleibt dabei in der Nähe des Brandes, wird an einen Tankzug angeschlossen und versprüht
die Löschflüssigkeit auf den Brand. In dieser Zeit fährt ein oder mehrere Tankzüge
zu einer Flüssigkeitsquelle, wird dort aufgetankt und fährt zurück zum Löschfahrzeug.
Das Löschflüssigkeit bzw. der Sprühkopf ist dabei derart ausgelegt, dass eine bestimmte
Menge Flüssigkeit pro Minute versprüht wird, derart dass der Brand gelöscht werden
kann und die Flüssigkeit in dem Tankzug nicht verbraucht wird, bevor ein oder mehrere
Tankzüge mit Nachschub eintreffen. Die Flüssigkeitsmenge, die in einem Tankzug transportiert
wird ist unterschiedlich und zum Teil auch Länderspezifisch. In Deutschland ist es
zum Beispiel üblich, dass ein Tankzug etwa 3000 Liter transportiert. Um ein kontinuierliches
Sprühen zu ermöglichen wird versucht diese Menge nicht schneller als in 15 Minuten
zu versprühen, da dies üblicherweise die Zeit ist, bis ein weiterer Tankzug ankommt
und an das Löschfahrzeug angeschlossen werden kann. Natürlich wird die Geschwindigkeit,
mit welcher die Flüssigkeit versprüht wird an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst.
Können die Tankzüge die Flüssigkeit schneller antransportieren kann diese schneller
versprüht werden, also zum Beispiel in weniger als 15, zum Beispiel in 10 Minuten.
Brauchen die Tankzüge länger, wird die Geschwindigkeit mit der die Flüssigkeit versprüht
wird reduziert, so dass die im Tankzug transportierte Menge erst nach 15 Minuten,
z.B. nach 20 Minuten versprüht ist. Durch die vorliegende Erfindung besteht hierbei
die Möglichkeit, durch die Auswahl der Menge der Außendüsen und der Durchmesser der
Öffnungen der Außendüsen die Flüssigkeitsmenge zu regulieren, die pro Minute versprüht
wird. Vorzugsweise haben die Öffnungen der Außendüsen einen Durchmesser von zwischen
0,5 und 10 mm, bevorzugt zwischen 0,5 und 7 mm, weiter bevorzugt zwischen 1 und 5
mm, besonders bevorzugt zwischen 2 und 4 mm, insbesondere bevorzugt zwischen 3 und
4 mm.
[0038] Bevorzugt ist der hierin offenbarte Sprühkopf derart gestaltet, dass etwa 30-1000
Liter, weiter bevorzugt etwa 40-800 Liter, weiter bevorzugt etwa 45 - 400 Liter, noch
weiter bevorzugt etwa 50 - 250 Liter, insbesondere bevorzugt etwa 50 - 200 Liter einer
Flüssigkeit pro Minute durch den Sprühkopf versprüht werden können. Durch eine solche
Flüssigkeitsmenge ist es möglich mit dem erfindungsgemäßen Sprühkopf Brände auf einer
Fläche von etwa 50 bis 200 Quadratmeter gefahrlos zu bekämpfen bzw. zu löschen und/oder
die entsprechende Fläche vor einem Brand zu schützen (dem Brand vorzubeugen), indem
diese präventiv mit einer Flüssigkeit besprüht wird, so dass ein Brand aus einem benachbarten
Bereich nicht, oder erst später auf den geschützten Bereich übergreifen kann, als
wenn keine präventive Besprühung stattgefunden hätte. Denkbar ist natürlich auch eine
gemischte Nutzung/Verwendung, also wo zum Beispiel zunächst mit dem erfindungsgemäßen
Sprühkopf, dem hier offenbarten Verfahren oder Verwendung zur Bekämpfung/Vorbeugung
von Bränden zunächst ein bestehender Brand gelöscht und dann die Fläche vor erneutem
übergreifen des Brandes geschützt wird.
[0039] Neben den hierin beschriebenem Sprühkopf wird durch die vorliegende Erfindung auch
ein Verfahren zur Löschung und/oder Vorbeugung von Bränden, vorzugsweise von Flächenbränden,
besonders bevorzugt von Wald- oder Vegetationsbränden bereitgestellt. Dieses Verfahren
umfasst vorzugsweise die folgenden Schritte:
- a) Verbringen des an einen Schlauch gekoppelten selbstaufrichtenden Sprühkopfs wie
hierin offenbart in die Nähe des Brandes oder an einen Ort, wo die Entstehung eines
Brandes erwartet wird bzw. verhindert werden soll;
- b) Einschalten der Löschflüssigkeitszufuhr zu dem Sprühkopf, so dass durch diesen
die Flüssigkeit versprüht wird;
- c) Abschalten der Löschflüssigkeitszufuhr, wenn der Brand gelöscht ist oder wenn keine
Gefahr eines Brandes mehr besteht, der Sprühkopf woanders platziert werden soll und/oder
die Löschflüssigkeit aufgebraucht ist.
[0040] Durch das Versprühen der Flüssigkeit durch den Sprühkopf wird in dem hierin beschriebenen
Verfahren die Umgebung des Sprühkopfs mit der Flüssigkeit besprüht, wodurch dort ein
Brand verhindert werden oder ein bereits bestehender Brand gelöscht werden kann. Hierzu
wird der Sprühkopf gemäß dem Verfahren an einen Ort verbracht und aus dem Sprühkopf
eine Löschflüssigkeit in die Umgebung versprüht, so dass in der Umgebung ein Brand
nicht, oder bevorzugt nur entstehen bzw. auf dieses Gebiet aus benachbarten Gebieten
übergreifen kann. Eine Gefahr für einen Brand kann regelmäßig als nicht mehr gegeben
angesehen werden bzw. wird nicht erwartet, wenn in unmittelbarer Nähe des zu schützenden
Bereiches kein Brand vorhanden oder zumindest nicht ersichtlich ist, der auf den zu
schützenden Bereich übergreifen könnte.
[0041] Bevorzugt ist das Verfahren des Weiteren dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühkopf
während des Verfahrens keiner Fixierung bedarf. Bevorzugt ist ferner, dass sich durch
den Druck der zugeführten Löschflüssigkeit der Sprühkopf selbst derart aufrichtet,
dass die Unterseite des Sprühkopfs auf dem Boden liegt und die Löschflüssigkeit in
die Umgebung des Sprühkopfs abgegeben wird. Vorzugsweise wird in dem Verfahren ein
Feuerwehrschlauch als Schlauch verwendet. Das Verbringen des and einen Schlauch gekoppelten
Sprühkopfs in die Nähe des Brandes kann vorzugsweise durch Werfen oder Rollen des
an den Schlauch angeschlossenen Sprühkopfs in die Nähe oder wenigstens in die Richtung
des Brandes. Die vorliegende Erfindung richtet sich auch auf den hierin beschriebenen
Sprühkopf zur Verwendung in dem beschriebenen Verfahren.
[0042] In einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Verwendung
eines selbstaufrichtenden Sprühkopfs wie hierin offenbart zur Löschung und/oder Vorbeugung
von Bränden. Vorzugsweise richtet sich diese Verwendung auf die Löschung und/oder
Vorbeugung von Flächenbränden, besonders bevorzugt auf die Löschung oder Vorbeugung
von Wald- oder Vegetationsbränden. Die vorliegende Erfindung richtet sich auch auf
den hierin beschriebenen Sprühkopf zur der oberhalb beschriebenen Verwendung.
[0043] In einem anderen Aspekt richtet sich die vorliegende Erfindung auf eine Verwendung
von Austrittsdüsen zur Herstellung eines selbstaufrichtenden Sprühkopfs, wie er hierin
offenbart ist. Vorzugsweise weisen die in dieser Verwendung verwendeten Austrittsdüsen
ein Außengewinde auf. Des Weiteren weisen die Außendüsen einen in Verlängerung des
Außengewindes radial erweiterten Bund auf. Der Bund ist dabei vorzugsweise zum Ansetzen
eines Schraubschlüssels geeignet gestaltet, vorzugsweise als Mehrkant ausgebildet,
um so das Montieren der Austrittsdüse in dem Sprühkopf bei dessen Herstellung und
späteres Tauschen der Austrittsdüse gegen eine andere zu erleichtern. Ebenso richtet
sich die Erfindung auch auf Austrittsdüsen, wie hierin beschrieben zur Verwendung
in der Herstellung des hierin beschriebenen, selbstaufrichtenden Sprühkopfs.
[0044] Ein umfassenderes Verständnis der Erfindung kann anhand der folgenden spezifischen
Beispiele und die Figuren erlangt werden, welche hierin lediglich einer beispielhaften
Illustrierung dienen sollen und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner
Weise einzuschränken.
Beispiele
[0045] Ein Testsprühkopf wurde aus 6mm dicken Eisen angefertigt, mit einer kuppelartigen
Oberseite (Kugelsegment) mit mehreren Austrittsdüsen, welche gleichmäßig über die
Oberseite verteilt und mit der Oberseite verschraubt waren, einer ebenen Unterseite
und einer Seitenwand die von der Oberseite herab senkrecht zur Unterseite hin verlief.
[0046] Der getestete Sprühkopf entsprach in seiner Form dem in Abbildungen 1 und 2 dargestelltem
Sprühkopf. Der Durchmesser des Sprühkopfs gemessen an der Unterseite betrug 320 mm,
die Höhe des Sprühkopfs, von der Unterseite bis zum Scheitelpunkt der kuppelförmigen
Oberseite 140 mm. Das Gesamtgewicht des getesteten Sprühkopfs lag bei 3 kg.
[0047] Der Testsprühkopf war mit 36 Düsen bestückt, hatte einen Tragegriff und einen Wasseranschluss
der Größe C 52mm, an welchen ein Feuerwehrschlauch mit passender Gegenkupplung der
Größe C/52 nach DIN 14811 der BGG/GUV-G 9102 angeschlossen wurde. Die 36 Düsen bestehen
aus TD A2-70 Edelstahlschrauben welche mit einem 3mm Loch versehen sind, womit eine
Wassermenge von ca. 200-800 Liter in der Minute versprühen können.
[0048] Die Öffnungen aller Außendüsen hatten in einem Versuch, wie schon oben dargelegt,
den gleichen Durchmesser von 3 mm. In einem weiteren Versuch hatten die 16 am tiefsten
auf der Kuppel befindlichen Seitendüsen einen Durchmesser von 3 mm, alle anderen Sprühdüsen
hatten Öffnungen von 2mm im Durchmesser. Durch eine solche Gestaltung konnte die Sprühzeit
ausgedehnt werden, sodass die 3000 Liter Löschwasser im Feuerwehrwagen erst nach 15
Minuten versprüht waren.
[0049] Der Sprühkopf wurde mit einem Feuerwehrschlauch an einen Feuerwehrwagen angeschlossen,
an einer Stelle mit der Oberseite nach oben direkt oder in eine Böschung unter einem
Winkel von etwa 30 Grad abgelegt und Wasser unter verschiedenen Drucken in den Sprühkopf
geschickt. Dabei drehte sich der Sprühkopf jedes Mal sobald der zum Löschen verwendete
übliche Druck von etwa 5 Bar erreicht wurde um 180 Grad, landete auf der Unterseite
und verblieb durch den weiteren Sprühvorgang auf der Unterseite auf dem Boden liegend.
Die selbständige Drehung konnte dabei verstärkt/beschleunigt werden, wenn der Druck
der durch den Sprühkopf durchgeschickten Flüssigkeit (Löschwasser im Versuch) kurzfristig
noch weiter erhöht wurde, auf etwa 6 oder 7 Bar. Nach der Drehung konnte der Druck
reduziert werden, entweder auf die in Deutschland üblicherweise verwendeten 5 Bar
oder auch tiefer. Der Sprühkopf blieb dabei stabil auf seiner Unterseite auf dem Boden
liegen und versprühte die Flüssigkeit in seine Umgebung. Die von dem Löschwasser besprühte
Fläche um den Sprühkopf war annähernd kreisförmig und betrug etwa 50 qm. Durch den
Versuch konnte bestätigt werden, dass der Sprühkopf auch bei einer ungünstiger Ausgangslage
sich selbständig dreht, sobald Flüssigkeit unter Druck durchgeschickt wird und dass
er die Fläche um sich herum mit einer ausreichender Flüssigkeitsmenge benetzt werden
kann, um einen Brand zu verhindern.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1 Sprühkopf
- 2 Bajonettkupplung
- 3 Rohrabschnitt
- 4 Verteilerkammer
- 5 Schale
- 6 zylindrischer/bzw. kegelförmiger Abschnitt
- 7 Boden/Unterseite
- 8 Oberseite
- 9 Griff
- 10 Außendüse
- 11 Bund (bevorzugt Mehrkant)
- 12 Austrittsöffnung der Düse / äußeres Ende der Düsenöffnung
- 13 Verschraubung auf der Kuppel (Innengewinde in der Kuppel mit einer verschließenden
Mehrkantschraube eingeschraubt)
1. Sprühkopf zur Flüssigkeitsverteilung mit einer Vielzahl von Austrittsdüsen versehenen
Oberseite (Schale) von vorzugsweise kuppelförmiger Gestalt, und einer geschlossenen,
als Auflagefläche geeigneten und mit der Schale verbundenen Unterseite, wobei zwischen
der Schale und der Unterseite eine Verteilerkammer angeordnet ist, und mit einem zu
der Verteilerkammer führenden Rohrabschnitt, der an seinem anderen Ende mit einem
Anschluss für eine Flüssigkeitszuleitung versehen ist, wobei der Rohrabschnitt oberhalb
der Unterseite angeordnet ist und an seinem der Verteilerkammer abgewandten Ende mit
einem Anschluss für eine Flüssigkeitszuleitung versehen ist, welcher Anschluss eine
Kupplung zum druckfesten Anschließen eines mit einem entsprechenden Kupplungsgegenstück
versehenen Feuerwehrschlauchs aufweist.
2. Sprühkopf nach Anspruch 1, wobei die Unterseite eine geringere Außenwölbung als die
Schale aufweist und vorzugsweise eben ist.
3. Sprühkopf nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Sprühkopf selbstausrichtend konstruiert
ist, indem der Sprühkopf durch die Rückstoßwirkung der aus den Austrittsdüsen austretenden
Flüssigkeit mit der Unterseite auf dem Boden liegend ausgerichtet wird.
4. Sprühkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verteilerkammer zwischen
der Schale und der Unterseite einen zylindrischen oder teilkegelförmigen Abschnitt
aufweist, der von einer Seitenwand umschlossen wird, wobei der Rohrabschnitt mit seinem
der Verteilerkammer zugewandten Ende in der Seitenwand angeordnet ist.
5. Sprühkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Austrittsdüsen gleichmäßig
auf der Schale angeordnet sind.
6. Sprühkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Austrittsdüsen in Öffnungen
der Schale eingesetzt sind.
7. Sprühkopf nach Anspruch 6, wobei die Austrittsdüsen jeweils mit einem Außengewinde
und die Öffnungen der Schale mit passenden Innengewinden versehen sind, derart dass
die Austrittsdüsen durch Einschrauben in die Öffnungen der Schale mit dieser verbunden
werden können.
8. Sprühkopf nach Anspruch 7, wobei die Austrittsdüsen in Verlängerung des Außengewindes
einen radial erweiterten Bund aufweisen, mit welchem sich die Austrittsdüsen jeweils
gegen die Außenseite der Schale abstützen.
9. Sprühkopf nach Anspruch 8, wobei der Bund derart mehrkantig ausgestaltet ist, dass
ein Schraubschlüssel an den Bund angesetzt und zum Ein- und Ausschrauben der Austrittsdüsen
in die Schale verwendet werden kann.
10. Sprühkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Griff an der Schale oder
an der Seitenwand des Sprühkopfs angeordnet ist, wobei bei der Anordnung auf der Seitenwand
der Griff vorzugsweise gegenüber dem Rohrabschnitt angeordnet ist.
11. Sprühkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sprühkopf zur Verwendung
bei der Löschung und/oder Vorbeugung von Bränden, vorzugsweise von Wald- oder Vegetationsbränden
bestimmt ist und die Flüssigkeit eine Löschflüssigkeit, vorzugsweise Wasser ist.
12. Verfahren zur Löschung und/oder Vorbeugung von Bränden, vorzugsweise von Wald- oder
Vegetationsbränden, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
a) Verbringen eines an einen Feuerwehrschlauch gekoppelten Sprühkopfs nach einem der
Ansprüche 1 bis 11 in die Nähe des Brandes;
b) Einschalten der Löschflüssigkeitszufuhr zu dem Sprühkopf, so dass durch diesen
die Flüssigkeit versprüht wird;
c) Abschalten der Löschflüssigkeitszufuhr, wenn der Brand gelöscht ist, der Sprühkopf
woanders platziert werden soll und/oder die Löschflüssigkeit aufgebraucht ist;
dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühkopf während des Verfahrens keiner Fixierung bedarf und sich durch den Druck
der zugeführten Löschflüssigkeit selbst derart aufrichtet, dass die Unterseite des
Sprühkopfs auf dem Boden liegt und die Löschflüssigkeit in die Umgebung des Sprühkopfs
abgegeben wird.
13. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Verwendung in der Löschung und/oder
Vorbeugung von Bränden, vorzugsweise von Wald- oder Vegetationsbränden, wobei bei
der Löschung und/oder Vorbeugung von Bränden vorzugsweise die Schritte gemäß dem Verfahren
nach Anspruch 12 durchgeführt werden.
14. Austrittsdüsen zur Verwendung in der Herstellung eines Sprühkopfs nach einem der Ansprüche
1 bis 11, wobei die Austrittsdüsen ein Außengewinde und in Verlängerung des Außengewindes
einen radial erweiterten Bund aufweisen.
15. Verwendung eines Sprühkopfs nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Löschung und/oder
Vorbeugung von Bränden, vorzugsweise von Wald- oder Vegetationsbränden.