Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Rollgangabschnitt zum Transportieren
eines gewalzten Metallbandes,
- wobei der Rollgangabschnitt mehrere Transportrollen mit zueinander parallelen Rollenachsen,
eine Umlenkeinheit mit einer oberen und einer unteren Umlenkrolle, eine Niederhalterolle
und ein vorderes Führungsblech aufweist,
- wobei die Transportrollen in einer Transportrichtung des Metallbandes gesehen hintereinander
angeordnet sind,
- wobei die Umlenkeinheit in Transportrichtung gesehen hinter den Transportrollen angeordnet
ist und das Metallband mittels der Transportrollen der Umlenkeinheit zuführbar ist,
- wobei das Metallband mittels der Umlenkeinheit schräg nach unten zu einem dem Rollgangabschnitt
nachgeordneten Haspel umlenkbar ist,
- wobei die Niederhalterolle von oben an eine der Transportrollen anstellbar ist,
- wobei das vordere Führungsblech in Transportrichtung gesehen der Niederhalterolle
vorgeordnet ist und ein Abheben des Metallbandes von den Transportrollen nach oben
begrenzt.
Stand der Technik
[0002] Derartige Rollgangabschnitte sind allgemein bekannt. Sie werden eingesetzt, um Metallbänder,
die eine relativ große Dicke aufweisen - typischerweise 1,2 mm und mehr, teilweise
sogar etwas über 25 mm - einem Haspel zuzuführen, der dem Rollgangabschnitt nachgeordnet
ist. Die Niederhalterolle dient dazu, das Metallband an die entsprechende Transportrolle
anzudrücken. Die Niederhalterolle wird nach dem Passieren des Bandkopfes kraftbegrenzt
an das Metallband angestellt. Dadurch wird das Biegen und Umlenken des Metallbandes
erleichtert.
Zusammenfassung der Erfindung
[0003] Ein derart ausgebildeter Rollgangabschnitt kann nur zum Transportieren eines Metallbandes
mit einer relativ großen Dicke verwendet werden. Wenn das Metallband eine relativ
geringe Dicke von unter 1,2 mm aufweist, ist diese Ausgestaltung des Rollgangabschnitts
ungeeignet. Zum Transportieren eines Metallbandes mit einer relativ geringen Dicke
ist ein Rollgangabschnitt derart ausgebildet, dass er keine Niederhalterolle aufweist,
sich jedoch das vordere Führungsblech bis unmittelbar vor den Treibspalt der Umlenkeinheit
erstreckt. Das vordere Führungsblech verhindert in diesem Fall ein Abheben des Bandkopfes
von den Transportrollen und gewährleistet ein sicheres Zuführen des Bandkopfes zur
Umlenkeinheit. Ein derartiger Rollgangabschnitt kann zwar auch verwendet werden, wenn
das Metallband eine etwas größere Dicke von bis ca. 12∼13 mm aufweist. Wenn das Metallband
hingegen eine Dicke oberhalb von ca. 12∼13 mm aufweist, ist die Ausgestaltung, bei
der keine Niederhalterolle vorhanden ist, sich jedoch das vordere Führungsblech bis
unmittelbar vor den Treibspalt der Umlenkeinheit erstreckt, ungeeignet.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Rollgangabschnitt der
eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass er nicht nur bei einem Metallband
mit einer relativ großen Dicke einsetzbar ist, sondern auch bei einem Metallband mit
einer relativ kleinen Dicke.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Rollgangabschnitt mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Rollgangabschnitts sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 2 bis 8.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Rollgangabschnitt der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
- dass der Rollgangabschnitt ein hinteres Führungsblech und eine dem hinteren Führungsblech
zugeordnete Antriebseinrichtung aufweist,
- dass das hintere Führungsblech mittels der Antriebseinrichtung in einen Bereich zwischen
der Niederhalterolle und der Umlenkeinheit einfahrbar und aus diesem Bereich ausfahrbar
ist und
- dass im eingefahrenen Zustand das Metallband mittels des hinteren Führungsblechs einem
Treibspalt zwischen der oberen und der unteren Umlenkrolle der Umlenkeinheit zuführbar
ist.
[0007] Die Antriebseinrichtung kann nach Bedarf ausgebildet sein, beispielsweise als elektrischer
oder pneumatischer Antrieb. Vorzugsweise ist die Antriebseinrichtung jedoch als Hydraulikzylindereinheit
ausgebildet. Diese Ausgestaltung ist besonders robust und zuverlässig.
[0008] Das Einfahren und das Ausfahren des hinteren Führungsblechs kann nach Bedarf erfolgen.
Vorzugsweise erfolgen das Einfahren und das Ausfahren des hinteren Führungsblechs
parallel zu den Rollenachsen der Transportrollen. Diese Ausgestaltung bietet gegenüber
einem Einfahren und Ausfahren des hinteren Führungsblechs nach unten bzw. oben und
auch gegenüber einem Einfahren und Ausfahren des hinteren Führungsblechs in einer
Schwenkbewegung oder einer anderen gekrümmten Verfahrbewegung erhebliche konstruktionstechnische
Vorteile.
[0009] Das hintere Führungsblech kann (in Breitenrichtung des Walzguts gesehen) einteilig
sein. Vorzugsweise aber ist das hintere Führungsblech in mindestens zwei Teile geteilt,
die zum Einfahren in den Bereich zwischen der Niederhalterolle und der Umlenkeinheit
aufeinander zu und zum Ausfahren aus diesem Bereich voneinander weg verfahren werden.
Weiterhin weist die Antriebseinrichtung in diesem Fall für die beiden Teile jeweils
einen eigenen Antrieb auf. Diese Ausgestaltung bietet ebenfalls konstruktionstechnische
Vorteile. Insbesondere ist der für das jeweiligen Teil erforderliche Verfahrweg erheblich
geringer als bei einer einteiligen Ausgestaltung des hinteren Führungsblechs. Die
obige Aussage bezüglich der bevorzugten Ausgestaltung der Antriebseinheit als Hydraulikzylindereinheit
gilt in diesem Fall für die beiden Antriebe.
[0010] Vorzugsweise weist eines der beiden Teile an seiner dem anderen Teil zugewandten
Stoßfläche mindestens ein vorstehendes Zentrierelement auf und weist das andere Teil
an seiner dem einen Teil zugewandten Stoßfläche eine Aufnahme für das vorstehende
Zentrierelement auf. In diesem Fall werden die beiden Teile beim Einfahren aufeinander
zu gefahren, bis das vorstehende Zentrierelement an der einen Stoßfläche in die Aufnahme
an der anderen Stoßfläche eingeführt ist. Dadurch kann die Stabilität des Führungsblechs
im eingefahrenen Zustand erhöht werden.
[0011] Vorzugsweise ist die Niederhalterolle bei ausgefahrenem hinterem Führungsblech, wenn
also ein Metallband mit einer relativ großen Dicke transportiert wird, kraftbegrenzt
auf die entsprechende Transportrolle zu verfahrbar. Damit kann die Betriebsweise der
Niederhalterolle und auch des Rollgangabschnitts insgesamt gegenüber der vorteilhaften
Betriebsweise des Standes der Technik unverändert beibehalten werden. Bei eingefahrenem
hinterem Führungsblech hingegen, wenn also ein Metallband mit einer relativ geringen
Dicke transportiert wird, ist die Niederhalterolle vorzugsweise auf eine Position
oberhalb der entsprechenden Transportrolle positionierbar. Dadurch kann die Niederhalterolle
optimal positioniert werden. Insbesondere kann die Position derart bestimmt sein,
dass ein unterer Bereich der Niederhalterolle eine Lücke zwischen dem vorderen und
dem hinteren Führungsblech überbrückt. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- einen erfindungsgemäßen Rollgangabschnitt von der Seite in einem nicht betriebsbereiten
Zustand,
- FIG 2
- den Rollgangabschnitt von FIG 1 in einem Zustand zum Transportieren eines dicken Metallbandes,
- FIG 3
- den Rollgangabschnitt von FIG 1 in einem Zustand zum Transportieren eines dünnen Metallbandes,
- FIG 4
- den Rollgangabschnitt der FIG 1 bis 3 von oben,
- FIG 5
- die Steuerung zum Transportieren eines dicken Metallbandes,
- FIG 6
- die Steuerung zum Transportieren eines dünnen Metallbandes,
- FIG 7
- einen Teil eines hinteren Führungsblechs,
- FIG 8
- eine Stoßfläche eines Teils eines hinteren Führungsblechs und
- FIG 9
- eine Stoßfläche eines anderen Teils eines hinteren Führungsblechs.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0013] Die FIG 1 bis 4 zeigen ein und denselben Rollgangabschnitt, wenn auch in verschiedenen
Zuständen. Die FIG 1 bis 4 werden daher nachstehend gemeinsam erläutert.
[0014] Der Rollgangabschnitt dient dem Transport eines gewalzten Metallbandes 1 in einer
Transportrichtung x (FIG 2, FIG 3). Die Transportrichtung x ist in aller Regel horizontal.
Zum Transportieren des Metallbandes 1 weist der Rollgangabschnitt mehrere Transportrollen
2 auf. Die Transportrollen 2 sind in der Transportrichtung x gesehen hintereinander
angeordnet. Die Transportrollen 2 sind um Rollenachsen 3 drehbar. Die Rollenachsen
3 verlaufen parallel zueinander. Die Richtung der Rollenachsen 3 korrespondiert mit
einer Breitenrichtung y des Metallbandes 1 (FIG 4).
[0015] In Transportrichtung x gesehen hinter den Transportrollen 2 ist eine Umlenkeinheit
4 angeordnet. Die Umlenkeinheit 4 weist eine obere Umlenkrolle 5 und eine untere Umlenkrolle
6 auf. Mittels der Transportrollen 2 wird das Metallband 1 der Umlenkeinheit 4 zugeführt.
Mittels der Umlenkeinheit 4 wird das Metallband 1 schräg nach unten zu einem Haspel
7 umgelenkt. Der Haspel 7 ist dem Rollgangabschnitt nachgeordnet. Der Haspel 7 ist
nicht Bestandteil des Rollgangabschnitts.
[0016] Weiterhin weist der Rollgangabschnitt eine Niederhalterolle 8 auf. Die Niederhalterolle
8 ist von oben an eine der Transportrollen 2 anstellbar. In der Regel ist diese Transportrolle
2 in Transportrichtung x gesehen diejenige Transportrolle 2, die in Transportrichtung
x gesehen der Umlenkeinheit 4 unmittelbar vorgeordnet ist. Zwischen dieser Transportrolle
2 - nachfolgend als letzte Transportrolle 2 bezeichnet - und der Umlenkeinheit 4 befindet
sich also keine andere Transportrolle 2. Prinzipiell kann die Niederhalterolle 8 aber
auch an eine andere der Transportrollen 2 anstellbar sein.
[0017] Weiterhin weist der Rollgangabschnitt ein vorderes Führungsblech 9 auf. Das vordere
Führungsblech 9 ist in Transportrichtung x gesehen der Niederhalterolle 8 vorgeordnet.
Es begrenzt ein Abheben des Metallbandes 1 von den Transportrollen 2 nach oben.
[0018] Schließlich weist der Rollgangabschnitt ein hinteres Führungsblech 10 (FIG 3, FIG
4) und eine Antriebseinrichtung 11 (FIG 4) auf. Die Antriebseinrichtung 11 ist dem
hinteren Führungsblech 10 zugeordnet. Mittels der Antriebseinrichtung 11 kann das
hintere Führungsblech 10 in einen Bereich zwischen der Niederhalterolle 8 und der
Umlenkeinheit 4 eingefahren werden und auch aus diesem Bereich ausgefahren werden.
Im ausgefahrenen Zustand ist das hintere Führungsblech 10 nicht aktiv. Es beeinflusst
den Transport des Metallbandes 1 im ausgefahrenen Zustand also nicht. Im eingefahrenen
Zustand hingegen wird das Metallband 1 mittels des hinteren Führungsblechs 10 einem
Treibspalt 12 (FIG 2, FIG 3) zwischen der oberen und der unteren Umlenkrolle 5, 6
der Umlenkeinheit 4 zugeführt.
[0019] Nachfolgend werden in Verbindung mit den FIG 1 bis 3 die verschiedenen Zustände einzeln
nacheinander erläutert.
[0020] In einem nicht betriebsbereiten Zustand sind - siehe FIG 1 - das vordere Führungsblech
9, die Niederhalterolle 8 und die obere Umlenkrolle 5 nach oben gefahren. Das hintere
Führungsblech 10 ist - siehe die linke Hälfte von FIG 4 - aus dem Bereich zwischen
der Niederhalterolle 8 und der Umlenkeinheit 4 ausgefahren.
[0021] Zum Transportieren eines dicken Metallbandes 1, also eines Metallbandes 1 mit einer
Dicke d oberhalb einer oberen Grenzdicke do, bleibt das hintere Führungsblech 10 -
siehe wieder die linke Hälfte von FIG 4 - aus dem Bereich zwischen der Niederhalterolle
8 und der Umlenkeinheit 4 ausgefahren. Das vordere Führungsblech 9 ist an die Transportrollen
2 herangefahren. Ein Abstand des vorderen Führungsblechs 9 von den Transportrollen
2 ist derart eingestellt, dass er größer als die Dicke d des Metallbandes 1 ist. Die
obere Umlenkrolle 5 ist an die untere Umlenkrolle 6 so weit angestellt, dass das Metallband
1 die Umlenkeinheit 4 passieren kann und hierbei zum Haspel 7 hin umgelenkt werden
kann.
[0022] Noch bevor ein Bandkopf 13 des Metallbandes 1 den Rollgangabschnitt erreicht, wird
gemäß FIG 5 einer Steuereinrichtung 14 des Rollgangabschnitts ein Signal zugeführt,
dass das Metallband 1 ein dickes Metallband ist. Daraufhin steuert die Steuereinrichtung
14 zunächst einen Antrieb 15 für die Niederhalterolle 8 derart an, dass die Niederhalterolle
8 von der entsprechenden Transportrolle 2, beispielsweise der letzten Transportrolle
2, abgehoben bleibt. Es ist möglich, dass die Niederhalterolle 8 (siehe FIG 1) so
weit wie möglich abgehoben wird. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich. Es reicht
aus, wenn ein hinreichend großer Abstand der Niederhalterolle 8 von der entsprechenden
Transportrolle 2 eingehalten wird. Der Abstand kann beispielsweise bei 50 mm, 80 mm
oder 100 mm liegen. Auch andere Werte sind möglich.
[0023] Zu einem späteren Zeitpunkt passiert der Bandkopf 13 die Niederhalterolle 8. Zu diesem
Zeitpunkt oder kurz danach steuert die Steuereinrichtung 14 den Antrieb 15 an, so
dass die Niederhalterolle 8 nach unten auf die entsprechende Transportrolle 2 zu verfahren
wird. Das Verfahren erfolgt kraftbegrenzt. Beispielsweise kann eine Kraft F, die der
Antrieb 15 auf die Niederhalterolle 8 ausübt, erfasst und der Steuereinrichtung 14
zugeführt werden. Somit wird im Ergebnis die Niederhalterolle 8 bei ausgefahrenem
hinterem Führungsblech 10 kraftbegrenzt auf die entsprechende Transportrolle 2 zu
verfahren. Das Verfahren erfolgt, bis die Niederhalterolle 8 das Metallband 1 erreicht
und die Kraft, welche die Niederhalterolle 8 auf das Metallband 1 ausübt, die durch
die Kraftbegrenzung definierte Kraftgrenze erreicht. Dieser Zustand ist in FIG 2 dargestellt.
Dieser Zustand wird auch beim weiteren Transport des Metallbandes 1 beibehalten.
[0024] Zum Transportieren eines dünnen Metallbandes 1, also eines Metallbandes 1 mit einer
Dicke d unterhalb einer unteren Grenzdicke du, wird das hintere Führungsblech 10 -
siehe die rechte Hälfte von FIG 4 - in den Bereich zwischen der Niederhalterolle 8
und der Umlenkeinheit 4 eingefahren. Die der Umlenkeinheit 4 zugewandte Kante des
hinteren Führungsblechs 10 zeigt in den Treibspalt 12. Das vordere Führungsblech 9
ist an die Transportrollen 2 herangefahren. Ein Abstand des vorderen Führungsblechs
9 von den Transportrollen 2 ist derart eingestellt, dass er größer als die Dicke d
des Metallbandes 1 ist. Die obere Umlenkrolle 5 ist an die untere Umlenkrolle 6 so
weit angestellt, dass das Metallband 1 die Umlenkeinheit 4 passieren kann und hierbei
zum Haspel 7 hin umgelenkt werden kann.
[0025] Noch bevor ein Bandkopf 13 des Metallbandes 1 den Rollgangabschnitt erreicht, wird
gemäß FIG 6 der Steuereinrichtung 14 ein Signal zugeführt, dass das Metallband 1 ein
dünnes Metallband ist. Daraufhin steuert die Steuereinrichtung 14 den Antrieb 15 derart
an, dass die Niederhalterolle 8 auf eine Position oberhalb der entsprechenden Transportrolle
2 positioniert wird. Beispielsweise kann der Steuereinrichtung 14 ein Positionssollwert
p* zugeführt werden und kann weiterhin ein Positionsistwert p erfasst und der Steuereinrichtung
14 zugeführt werden. In diesem Fall kann ein positionsgeregeltes Verfahren der Niederhalterolle
8 auf ihre Sollposition p* erfolgen. Die Position, auf welche die Niederhalterolle
8 verfahren wird, kann entsprechend der Darstellung in FIG 3 insbesondere derart bestimmt
sein, dass ein unterer Bereich der Niederhalterolle 8 eine Lücke zwischen dem vorderen
und dem hinteren Führungsblech 9, 10 überbrückt. Dieser Zustand ist in FIG 3 dargestellt.
[0026] Zu einem späteren Zeitpunkt passiert der Bandkopf 13 die Niederhalterolle 8. Ab diesem
Zeitpunkt kann die Niederhalterolle 8 entweder weiterhin bei ihrer momentanen Position
p gehalten werden oder nach oben verfahren werden.
[0027] Die obere Grenzdicke do und die untere Grenzdicke du können nach Bedarf bestimmt
sein. Die obere Grenzdicke do liegt meist bei 1,2 mm oder darüber. Die untere Grenzdicke
du liegt meist bei 12 mm oder darunter. Falls die untere Grenzdicke du gleich der
oberen Grenzdicke do ist, ist jedes Metallband 1 eindeutig entweder ein dickes oder
ein dünnes Metallband. Falls die untere Grenzdicke du größer als die obere Grenzdicke
do ist, kann ein Metallband 1 mit einer Dicke d zwischen der oberen Grenzdicke do
und der unteren Grenzdicke du nach Bedarf entweder als dickes oder als dünnes Metallband
angesehen werden. Es kann also einen Dickenbereich geben, bei dem wahlweise die eine
oder die andere Vorgehensweise ergriffen werden kann.
[0028] Wie schematisch in FIG 4 dargestellt ist, ist die Antriebseinrichtung 11 als Hydraulikzylindereinheit
ausgebildet. Diese Ausgestaltung ist zwar nicht zwingend. Sie ist jedoch bevorzugt.
Weiterhin ist ersichtlich, dass das Einfahren und das Ausfahren des hinteren Führungsblechs
10 parallel zu den Rollenachsen 3 der Transportrollen 2 erfolgen. Auch diese Ausgestaltung
ist zwar nicht zwingend, jedoch bevorzugt.
[0029] FIG 4 zeigt noch eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
Denn gemäß FIG 4 ist das hintere Führungsblech 10 nicht einteilig ausgebildet (was
prinzipiell ebenfalls möglich ist) sondern in mindestens zwei Teile 10', 10" geteilt.
Auch weist die Antriebseinrichtung 11 für beiden Teile 10', 10" jeweils einen eigenen
Antrieb 11', 11" auf. Aufgrund der Aufteilung des hinteren Führungsblechs 10 in die
mindestens zwei Teile 10', 10" werden die beiden Teile 10', 10" zum Einfahren in den
Bereich zwischen der Niederhalterolle 8 und der Umlenkeinheit 4 aufeinander zu verfahren.
Umgekehrt werden sie zum Ausfahren aus diesem Bereich voneinander weg verfahren.
[0030] Weiterhin weist das Teil 10' gemäß den FIG 7 und 8 an seiner dem Teil 10" zugewandten
Stoßfläche 16' ein vorstehendes Zentrierelement 17 auf. Das vorstehende Zentrierelement
17 kann beispielsweise als Zentrierbolzen ausgebildet sein. Hiermit korrespondierend
weist das Teil 10" gemäß den FIG 7 und 9 an seiner dem Teil 10' zugewandten Stoßfläche
16" eine Aufnahme 18 für das vorstehende Zentrierelement 17 auf. Werden die beiden
Teile 10', 10" in den Bereich zwischen der Niederhalterolle 8 und der Umlenkeinheit
4 eingefahren, wird kurz vor dem vollständigen Einfahren das vorstehende Zentrierelement
17 in die Aufnahme 18 eingeführt. Dadurch ergibt sich eine stabilere Verbindung der
beiden Teile 10', 10".
[0031] Es ist möglich, dass die Teile 10', 10" mehr als ein vorstehendes Zentrierelement
17 und hiermit korrespondierend auch mehr als eine Aufnahme 18 aufweisen. Alternativ
ist es möglich, dass das vorstehende Zentrierelement 17 und die Aufnahme 18 nicht
kreisförmig sind. In beiden Ausgestaltungen wird ein gegenseitiges Verdrehen der beiden
Teile 10', 10" gegeneinander verhindert. Die beiden Ausgestaltungen können auch miteinander
kombiniert sein.
[0032] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere können mittels des
erfindungsgemäßen Rollgangabschnitts Metallbänder 1 über einen großen Dickenbereich
transportiert werden. Weiterhin ist der Aufbau wartungsarm, robust und zuverlässig.
Schließlich ist auch auf einfache Art und Weise ein Umbau bestehender Rollgangabschnitte
möglich.
[0033] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Varianten können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Metallband
- 2
- Transportrollen
- 3
- Rollenachsen
- 4
- Umlenkeinheit
- 5
- obere Umlenkrolle
- 6
- untere Umlenkrolle
- 7
- Haspel
- 8
- Niederhalterolle
- 9
- vorderes Führungsblech
- 10
- hinteres Führungsblech
- 10', 10"
- Teile des hinteren Führungsblechs
- 11
- Antriebseinrichtung
- 11', 11"
- Antriebe der Antriebseinrichtung
- 12
- Treibspalt
- 13
- Bandkopf
- 14
- Steuereinrichtung
- 15
- Antrieb der Niederhalterolle
- 16', 16"
- Stoßflächen
- 17
- vorstehendes Zentrierelement
- 18
- Aufnahme
- d
- Dicke
- do
- obere Grenzdicke
- du
- untere Grenzdicke
- F
- Kraft
- p
- Positionsistwert
- p*
- Positionssollwert
- x
- Transportrichtung
- y
- Breitenrichtung
1. Rollgangabschnitt zum Transportieren eines gewalzten Metallbandes (1),
- wobei der Rollgangabschnitt mehrere Transportrollen (2) mit zueinander parallelen
Rollenachsen (3), eine Umlenkeinheit (4) mit einer oberen und einer unteren Umlenkrolle
(5, 6), eine Niederhalterolle (8) und ein vorderes Führungsblech (9) aufweist,
- wobei die Transportrollen (2) in einer Transportrichtung (x) des Metallbandes (1)
gesehen hintereinander angeordnet sind,
- wobei die Umlenkeinheit (4) in Transportrichtung (x) gesehen hinter den Transportrollen
(2) angeordnet ist und das Metallband (1) mittels der Transportrollen (2) der Umlenkeinheit
(4) zuführbar ist,
- wobei das Metallband (1) mittels der Umlenkeinheit (4) schräg nach unten zu einem
dem Rollgangabschnitt nachgeordneten Haspel (7) umlenkbar ist,
- wobei die Niederhalterolle (8) von oben an eine der Transportrollen (2) anstellbar
ist,
- wobei das vordere Führungsblech (9) in Transportrichtung (x) gesehen der Niederhalterolle
(8) vorgeordnet ist und ein Abheben des Metallbandes (1) von den Transportrollen (2)
nach oben begrenzt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Rollgangabschnitt ein hinteres Führungsblech (10) und eine dem hinteren Führungsblech
(10) zugeordnete Antriebseinrichtung (11) aufweist,
- dass das hintere Führungsblech (10) mittels der Antriebseinrichtung (11) in einen Bereich
zwischen der Niederhalterolle (8) und der Umlenkeinheit (4) einfahrbar und aus diesem
Bereich ausfahrbar ist und
- dass im eingefahrenen Zustand das Metallband (1) mittels des hinteren Führungsblechs (10)
einem Treibspalt (12) zwischen der oberen und der unteren Umlenkrolle (5, 6) der Umlenkeinheit
(4) zuführbar ist.
2. Rollgangabschnitt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinrichtung (11) als Hydraulikzylindereinheit ausgebildet ist.
3. Rollgangabschnitt nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einfahren und das Ausfahren des hinteren Führungsblechs (10) parallel zu den
Rollenachsen (3) der Transportrollen (2) erfolgt.
4. Rollgangabschnitt nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das hintere Führungsblech (10) in mindestens zwei Teile (10', 10") geteilt ist, die
zum Einfahren in den Bereich zwischen der Niederhalterolle (8) und der Umlenkeinheit
(4) aufeinander zu und zum Ausfahren aus diesem Bereich voneinander weg verfahren
werden, und dass die Antriebseinrichtung (11) für die beiden Teile (10', 10") jeweils
einen eigenen Antrieb (11', 11") aufweist.
5. Rollgangabschnitt nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eines der beiden Teile (10', 10") an seiner dem anderen Teil (10", 10') zugewandten
Stoßfläche (16') mindestens ein vorstehendes Zentrierelement (17) aufweist und das
andere Teil (10", 10') an seiner dem einen Teil (10') zugewandten Stoßfläche (16")
eine Aufnahme (18) für das vorstehende Zentrierelement (17) aufweist.
6. Rollgangabschnitt nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Niederhalterolle (8) bei ausgefahrenem hinterem Führungsblech (10) kraftbegrenzt
auf die entsprechende Transportrolle (2) zu verfahrbar ist.
7. Rollgangabschnitt nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Niederhalterolle (8) bei eingefahrenem hinterem Führungsblech (10) auf eine Position
oberhalb der entsprechenden Transportrolle (2) positionierbar ist.
8. Rollgangabschnitt nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position derart bestimmt ist, dass ein unterer Bereich der Niederhalterolle (8)
eine Lücke zwischen dem vorderen und dem hinteren Führungsblech (9, 10) überbrückt.