Anmelder und Erfinder:
[0001] Siegmar Berndt, Am Luschend 1, 52379 Langerwehe
2. Anwendungsgebiete der Erfindung
[0002] Die Erfindung betrifft ein Material mit einer speziellen Perforation, das zur Herstellung
von passgenauen Verpackungs-, Transport- und Verkaufsverpackungen geeignet ist.
[0003] Die Erfindung bietet insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen Vorteile, sofern
diese auf den Versand ihrer Produkte angewiesen sind; sie ist aber durchaus auch für
Großunternehmen und Privatpersonen geeignet. U.a. auch aufgrund des ständig zunehmenden
Onlinegeschäfts wächst der Bedarf an innovativen, neuen Verpackungslösungen in kleinen
und kleinsten Auflagen.
[0004] Die Erfindung ermöglicht es, maßgeschneiderte, transportgerechte und versandkostenoptimierte
Verpackungen selber erzeugen, sowohl in größeren als auch in kleinen und kleinsten
Auflagen, bis hin zur Stückzahl 1.
[0005] Damit ermöglicht die Erfindung es dem Anwender,
- 1) auf die insgesamt kostspielige Herstellung von individuellen Verpackungslösungen
verzichten zu können, und
- 2) die Nachteile aus den vorkonfektionierten Marktangeboten zu vermeiden, z.B. nicht
passende Verpackungen, die zu erhöhten Versandkosten sowie mehr Verpackungsmüll führen.
3. Charakterisierung des Stands der Technik
[0006] Gemäß dem aktuellen Stand der Technik im Verpackungsmarkt sind drei Arten der Versandverpackung
(inkl. Transport- und Verkaufsverpackung) bekannt:
- (A) Rollenware in unterschiedlichen Größen, z.B. Wellkarton 1- oder 2-wellig im Format
1 x 50 m (B x L); analog Kraftpapier, Pappe, etc.
- (B) Vorkonfektionierte Versandkartons in sehr vielen Formaten und Ausführungen
- (C) Individuelle Verpackungslösungen, die für das zu versendende Produkt maßgeschneidert
und versandkostenoptimiert sind
Selbstverständlich existieren darüber hinaus weitere Spezialverpackungsmöglichkeiten
wie z.B. Schrumpffolien, Versandtüten und -taschen aus Papier und Kunststoff etc.
Diese Arten der Verpackung sind in ihrem Anwendungsbereich begrenzt und gehören letztlich
ebenfalls zu Gruppe (A) und/oder (B). Beispiel Schrumpffolien: Rollenmaterial, also
(A). Beispiel Versandumschläge und -kartons aus Papier, Karton oder Kunststoff, in
DIN-Formaten. Sie gehören zur Gruppe (B).
[0007] Zu (A): Die hier genannten Verpackungsmaterialien sind günstig, allerdings sind sie
kaum versand- bzw. transporttauglich. Sie sind geeignet zum Einschlagen und zum Schutz
von Produkten beim Transport, aber sie sind so gut wie gar nicht als Transport- und
Verpackungsmaterial in professioneller Qualität geeignet. Sie benötigen i.d.R. immer
noch einen weiteren Umkarton, um ein versandtaugliches Paket zu bilden, das von den
Transportdiensten akzeptiert wird. Diese Art von Verpackungsmaterial ist daher nicht
geeignet als Universal-Verpackung und spielt bei den weiteren Ausführungen hier keine
Rolle mehr.
[0008] Zu (B): In dieser Gruppe finden sich sehr viele unterschiedliche vorproduzierte Verpackungslösungen
in Form von Kartons, Tüten, Schubern, speziellen Buch- und Medienverpackungen, speziell
konstruierte Verpackungen, die in einem gewissen Maß in der Größe angepasst werden
können, z.B. Flaschenkartons. Die Materialien all dieser Verpackungslösungen sind
vielfältig: Karton 1-wellig, Karton 2-wellig, diverse Pappen, Papierarten wir z.B.
Kraftpapier, diverse Kunststoffe. Ein möglicher Anwender dieser Verpackungslösungen
sucht sich jeweils eine möglichst passende Verpackung für sein(e) Produkt(e) aus;
dies geschieht meistens online. Dabei ergeben sich folgende Probleme:
- 1. Man findet fast nie für ein bestimmtes Produkt eine wirklich passende Verpackung.
Meistens sind die vorkonfektionierten Verpackungen deutlich zu breit oder zu hoch
oder zu tief, oder das Material ist zu dünn oder zu stark.
- 2. Sofern man mehrere unterschiedliche Produkte verpacken muss, benötigt man entsprechend
unterschiedliche Verpackungsgrößen. Selten findet man jedoch bei einem einzigen Anbieter
alle benötigten Größen, so dass man auf andere Anbieter ausweichen muss. Hierdurch
steigt der Bearbeitungs- und Verwaltungsaufwand z.T. immens, gleichzeitig erreicht
man selten ein höheres Einkaufsvolumen, mit dem man wiederum gewisse Rabatte erreichen
könnte. Man zahlt also fast immer deutlich zu hohe Preise.
- 3. Nur selten orientieren sich die vorkonfektionierten Verpackungslösungen an den
Größenvorgaben der Transportunternehmen für Pakete, u.a. deshalb, weil die Größenvorgaben
und -kategorien der Transportunternehmen fast alle unterschiedlich sind. Es ist also
fast unmöglich, im Rahmen der Gruppe (B) versandkostenoptimierte Verpackungslösungen
zu erhalten. Entsprechend ist der Transport oft teurer, als er tatsächlich sein müsste.
- 4. Ein weitere Aspekt ist die Verschwendung von Rohstoffen durch die Unmöglichkeit,
eine individuell passende und maßgeschneiderte Verpackungslösung zu finden. Oft wird
viel Luft transportiert, und dieser Hohlraum muss wiederum gefüllt werden, um das
Produkt zu schützen. Dies geschieht nicht selten mit Kunststoff-Bubbles. Auch dieser
Aspekt ist nicht zufriedenstellend lösbar im Rahmen der Gruppe (B).
[0009] Zu (C): Die Lösungen der Gruppe (C) bieten durch individuelle, maßgeschneiderte und
versandkostenoptimierte Lösungen. Allerdings lohnt sich die Herstellung individueller
Verpackungen immer erst ab hohen Stückzahlen (meist einige hundert Stück). Sofern
man nur ein einziges Produkt (also immer dasselbe) versenden muss, mag dies noch vertretbar
sein. Sofern man jedoch mehrere oder gar Dutzende von unterschiedlichen Produkten
versenden muss, stellt eine professionelle Verpackungslösung für die meisten kleineren
und mittleren Unternehmen eine echte Investition dar, die die meisten KMU's nicht
realisieren können. Sie greifen notgedrungen auf eine schlechtere Lösung aus dem Bereich
(B) zurück.
3.1. Recherche
[0010] Es wurde u.a. anhand folgender Begriffe in der DPMA-Datenbank recherchiert. In einigen
Fällen ergaben sich Ergebnisse, die jedoch nichts mit der Erfindung "Universalverpackungsmaterial"
zu tun haben.
[0011] Endlosrolle; kein Egbenis
Endlos Rolle; kein Ergebnis
Endloskarton;
EP000001985564A2; Vorrichtung für Endloskarton Endlosverpackung;
DE000002126994A; aufrollbare Verpackung aus Wellpappe
Kartonrolle; kein Ergebnis
Karton Rolle; kein Ergebnis
Multiverpackung;
DE000002435672A1; Multiverpackung für Tuben, z.B. Zahnpasta u.ä.
Multipackung;
DE000004016186C3; Bechersteige und Multipackung für diese Bechersteige
Universalkarton; kein Ergebnis
Universal Karton;
DE 201 17 481 U1; Speziallösung für Kfz-Kofferräume
Universalverpackung; kein Ergebnis
Universal Verpackung; kein Ergebnis
Universal Transport; nicht relevant
Universal Transportverpackung; kein Ergebnis
Universal Versand; nicht relevant
Universal Versandmaterial; kein Ergebnis
Verpackungsmaterial; kein Ergebnis
Variabler Karton; kein Ergebnis
3.1. Beispiele zum aktuellen Stand der Technik zu (A)
[0012] Es sind diverse Produkte in unterschiedlichen Größen, Materialien und Qualitäten
verfügbar. Sie werden überwiegend als Rollen in unterschiedlichen Formaten und Materialqualitäten
angeboten. Beispiele: Rolle Wellkarton, 1-wellig, 20m x 1m; 1-wellig, 50 m x 50 cm,
etc.
[0013] Diese Artikel dienen der sicheren Grobverpackung. Die Herstellung einer versand-
bzw. transportgeeigneten Versandverpackung ist mit ihnen kaum oder nur mit erheblichem
"Bastelaufwand" möglich. Für den gewerblichen Einsatz kommt diese Lösung nicht in
Frage.
3.2. Beispiele zum aktuellen Stand der Technik zu (B)
[0014] Rollennummer G 93 19 681.4; Buchverpackung aus Wellpappe; Gebrauchsmuster; Beschreibung:
"Die Aufgabe ... besteht darin, eine Buchverpackung ... zu schaffen, die nur aus einem
einzigen Teil besteht und sowohl Bücher wie auch Kalender, CD, MC, Videos in verschiedenen
Formaten und Größen maschinell verpacken und verschließen kann ..."

[0015] Rollennummer G 87 00 169.1; Transportsichere Buchverpackung; Gebrauchsmuster; Beschreibung:
"... Verpackung von Büchern beim Transport ... verbessern, Schutzfunktion ... speziell
von Ecken ... Material sparender ... billiger ..."

[0016] AZ:
EP000001985564A2; Vorrichtung für Endloskarton; es geht um die Herstellung von Endloskarton ohne weitere
Bearbeitung oder Qualifizierung

3.3. Beispiele zum aktuellen Stand der Technik zu (C)
[0017] Im Bereich "individuelle Verpackungen" wurde nicht recherchiert, weil bei dieser
Produktart um konkrete Designs handelt, nicht jedoch um neue oder modifizierte Materialien
mit anderen als den bisher im Markt bekannten Eigenschaften.
4. Zu lösende Problemstellung der Erfindung: Welche Nachteile sollen beseitigt werden?
[0018] Die Erfindung beseitigt die folgenden Nachteile:
- Im Markt der vorgefertigten Kartonagen werden ausnahmslos starre, meist unpassende
Verpackungsformen angeboten. Das Fehlen von individuellen Verpackungslösungen im Bereich
der vorkonfektionierten und erschwinglichen Verpackungen (s. 3(B)) wird beseitigt.
- Insbesondere für KMU's stellen Beschaffung, Verwaltung und Lagerung der vorkonfektionierten
Ware eine große Belastung dar. Dieser Nachteil wird beseitigt.
- Benötigt ein Unternehmen individuell bedruckte vorkonfektionierte Ware, steigen auch
hier die Kosten, ohne jedoch eine individuelle und kostenoptimierte Verpackungslösung
zu erhalten. Dieses Problem wird durch das Universalkonzept gelöst.
- Individuelle Verpackungslösungen (s. 3 (C))sind teuer, sie stellen eine hohe wirtschaftliche
Belastung für viele KMU dar. Muss ein Unternehmen mehrere unterschiedliche Produkte
versenden, wird es aufgrund der großen Anzahl unterschiedlicher Packungsformate extrem
kompliziert (Lagerung, Kapitalbindung) und teuer. Diese Nachteile werden beseitigt.
4.1. Welche Ursachen der Nachteile sollen beseitigt werden?
[0019] Es werden folgende Ursachen beseitigt:
- Keine Verfügbarkeit eines Verpackungsmaterials, das individuelle Verpackungslösungen
für jedes erdenkliche Produktformat in jeder Stückzahl zu minimalen Kosten ermöglicht
und damit insbesondere für KMU's geeignet ist
- Keine Verfügbarkeit von individuellen Universal-Verpackungslösungen zu geringen Kosten
- Keine Verfügbarkeit eines Universalverpackungsmaterials, das sowohl für Transport-,
Versand- und Verkaufsverpackung geeignet ist.
5. Erfindungsgemäße Lösung
[0020]
Figur 1: Die Erfindung ist ein Rollen- oder Plattenmaterial mit spezieller Perforation. Das
Rohmaterial, aus dem dieses neue Verpackungsmaterial besteht, kann 1- oder 2-welliger
Karton sein, aber auch Pappe, Kunststoff, Kraftpapier oder andere. Die Formate können
den Formaten der Standardrollen (s. Punkt 3 (A)) entsprechen, andere sind möglich.
Hierdurch bleiben die Produktionskosten gering.
Figur 2: Durch die Perforation kann der Universalkarton passgenau an das zu versendende Produkt
angelegt werden. Der Karton kann in jeder Richtung sauber und präzise geknickt werden.
Eventuelle Karton-Reststücke können als zusätzliches Füllmaterial zum zusätzlichen
Schutz des Produktes in den Karton gegeben werden.
Nachdem das Produkt verpackt ist, wird der Karton einfach an der geeigneten Perforationslinie
abgetrennt. Sollte das Produkt eine stärkere oder stabilere Verpackung benötigen,
wird der Universalkarton mehrfach um das Produkt gewickelt.
Figur 3: Das Ergebnis ist eine saubere, professionelle Paketform, die darüber hinaus auch
automatisch versandoptimiert ist. Der Anwender vermeidet Überporto durch zu große
Transportverpackungen, wie sie bei vorkonfektionierten Verpackungen kaum zu vermeiden
sind.
Figur 4: Die Perforation kann unterschiedliche Designs und Geometrien aufweisen. Für manche
Artikel eignet sich eine kubische Kartonform, aber unregelmäßige Formen erfordern
ggf. eine andere Perforation.
Figur 5: Der Universalkarton kann bedruckt werden, in der einfachsten Form im Rapportverfahren.
Der Anwender erhält damit ein sowohl visuell als auch technisch individuelles Produkt,
das leicht handhabbar und günstig ist.
6. Vorteile der Lösung
[0021] Die Erfindung des Universalverpackungsmaterials ermöglicht / bietet:
- die technische Möglichkeit, individuelle, auf das Produktformat zugeschnittene Versand-
und Verkaufsverpackungen aus vorkonfektioniertem Material wie Rolle oder Platte herzustellen;
- die individuelle Anpassung der Versandverpackung an nahezu jedes Produktformat und
jede Produktgeometrie in professioneller Qualität, dadurch
- nahezu immer die idealen Formate der Versandverpackung, wie sie seitens der Transportunternehmen
vorgegeben werden (Gurtmaß), hierdurch
- eine automatische Versandkostenoptimierung;
- deutlich günstigere Stückpreise je Verpackung als im Markt vorhandene vorkonfektionierte
Verpackungen (s. 3(B))
- deutlich geringeren Beschaffungs- und Verwaltungsaufwand, insbesondere für KMU's
- deutlich geringeres Lagervolumen als bei aktuellen marktüblichen Lösungen
- einfachstes Handling; der Verschluss erfolgt durch simples Klebeband
- Abfallvermeidung: kleine Reststücke werden als Sicherungsmaterial in die Verpackung
gegeben, größere Reststücke können für andere Produkte genutzt werden
- individuelle Bedruckung für geringe Kosten
- geeignet für private Anwender
1. Verpackungsmaterial zur Herstellung passgenauer Versand-, Transport- und Verkaufsverpackungen
2. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch spezielle Perforation
3. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien, z.B. Karton, Papier, Kunststoff, Holz,
Metalle und weitere
4. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Anpassung an nahezu alle Produktgeometrien