[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenspeichereinheit für eine Arbeitsstelle, insbesondere
für eine Spinn- und/oder Spulstelle, einer Textilmaschine, mit
- einem um eine Schwenkachse schwenkbar gelagerten Fadenführungsarm, und
- einer ansteuerbaren Antriebseinheit zur reversierenden Verschwenkung des Fadenführungsarms.
[0002] Im Zusammenhang mit Arbeitsstellen, insbesondere mit Spinn- und/oder Spulstellen,
einer Textilmaschine, bspw. Spinnmaschinen und Spulmaschinen, ist es bekannt, zum
Aufspulen von Spulen, bspw. konischer Kreuzspulen, den Changiervorrichtungen entlang
eines Fadenlaufwegs eine gesteuerte Fadenspeichereinheit vorzulagern. Diese Fadenspeichereinheiten
dienen dazu, die beim Aufspulen der Spulen auftretenden Fadendurchhänge an die konstante
Fadenliefergeschwindigkeit, bspw. einer Spinnvorrichtung oder Spinnkopsabzugsvorrichtung,
anzupassen. Bei den bekannten Textilmaschinen ist die Auflaufspule üblicherweise während
des Aufspulprozesses bzw. der Spulenreise in einem schwenkbar gelagerten Spulenrahmen
einer der Changiervorrichtung nachgelagerten Spulvorrichtung gehalten und wird üblicherweise
durch eine Reibwalze über einen Reibschluss oder einzeln angetrieben. Im Einzelnen
korrespondiert die Spulgeschwindigkeit der Auflaufspule abhängig ihres aufgespulten
Durchmessers mit der konstanten Fadenliefergeschwindigkeit durch bspw. die Spinnvorrichtung.
Der Faden wird beim Aufspulen über die Spulenbreite definiert, insbesondere kreuzweise,
mittels der Changiervorrichtung verlegt. Dabei kommt es aufgrund der konstanten Fadenliefergeschwindigkeit
zu einer periodischen Lockerung des Fadens, weswegen zur Aufrechterhaltung einer gewünschten
Fadenspannung die Notwendigkeit besteht, den Durchhang im Zuge der Verkürzung des
Arbeitsweges des Fadens entlang des Fadenlaufweges zu kompensieren.
[0003] Neben der Kompensation des Fadendurchhanges ist es unerlässlich, die Fadenspannung
während des Spulprozesses weitestgehend konstant zu halten. Aus dem Stand der Technik,
wie beispielsweise der
EP 2 955 142 A1, ist es bereits bekannt, Fadenspeichereinheiten mit einem Fadenführungsarm auszugestalten,
welcher in den Bereich des Fadenlaufwegs geschwenkt wird und damit schlaufenbildend
die Länge des regulären Arbeitsweges des Fadens vorübergehend verlängert. Der Fadenführungsarm
ist dabei üblicherweise um eine Schwenkachse quer zum Fadenlaufweg über einen ansteuerbaren
elektrischen Antrieb verschwenkbar gelagert und positionierbar. Eine Ansteuerung des
elektrischen Antriebs erfolgt über ein Steuersystem, welches die Ausgangsinformationen
zur Ansteuerung von einem Fadenspannungssensor erhält. In Abhängigkeit von der beim
Aufspulen vorliegenden Fadenspannung reagiert das Steuersystem in Form einer definierten
Ansteuerung des elektrischen Antriebs und folglich des Fadenführungsarms, wodurch
die Fadenspannung verringert oder erhöht werden kann.
[0004] Die bekannten Systeme weisen jedoch den Nachteil auf, dass sie insbesondere bei höheren
Aufspulgeschwindigkeiten nicht dazu geeignet sind, die Fadenspannung dauerhaft weitergehend
konstant zu halten, insbesondere dann, wenn aufgrund von unterschiedlichen Einflüssen
häufige Änderungen der Fadenspannung auftreten.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenspeichereinheit
bereitzustellen, welche besonders zuverlässig eine weitestgehend konstante Aufrechterhaltung
der Fadenspannung während des Aufspulprozesses ermöglicht.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Fadenspeichereinheit mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, durch eine Arbeitsstelle umfassend eine solche Fadenspeichereinheit
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie durch ein Verfahren zum Einstellen einer
Fadenspannung an einer solchen Arbeitsstelle gemäß den Merkmalen des Anspruchs 12.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Fadenspeichereinheit ist, dass der Fadenführungsarm
frei drehbar gelagert ist und ein im Abstand von der Schwenkachse angeordnetes, magnetisch
wirkendes erstes Kopplungselement aufweist. Ferner weist die Antriebseinheit ein gegenüber
dem ersten Kopplungselement verstellbar angeordnetes, magnetisch abstoßend auf das
erste Kopplungselement wirkendes zweites magnetisches Kopplungselement auf. Das zweite
magnetische Kopplungselement ist dabei über die Antriebseinheit in Wirkverbindung
mit dem ersten Kopplungselement bringbar an der Antriebseinheit angeordnet, wobei
eine Verstellung des zweiten Kopplungselements in Richtung auf das erste Kopplungselement
eine gleichgerichtete Verlagerung des ersten Kopplungselements, und damit ein Verschwenken
des Fadenführungsarms, bewirkt.
[0008] In Abkehr zu vorbekannten Fadenspeichereinheiten, bei welcher der Fadenführungsarm
von einer Antriebswelle der Antriebseinheit, beispielsweise über eine ortsfeste Lagerung,
auf der Antriebswelle unmittelbar zwangsrotiert wird, die Kräfteübertragung folglich
strikt durch sich entlang des Kraftflusses einander berührende Komponenten erfolgt,
ist der Fadenführungsarm gemäß der vorliegenden Erfindung nun frei drehbar, insbesondere
auf der Antriebswelle der Antriebseinheit, gelagert. Dadurch kann die von der Antriebswelle
erzeugte Rotationskraft unter Ausnutzung von magnetisch wirkenden Mitteln berührungslos
auf den Fadenführungsarm übertragen werden. Erfindungsgemäß sind das erste und zweite
Kopplungselement derart zueinander ausgerichtet, dass diese aufeinander eine abstoßende
magnetische Wirkung ausüben. In der Folge resultiert daher bei einer Verlagerung des
zweiten Kopplungselements durch die Antriebseinheit in Richtung auf das erste Kopplungselement
aufgrund der Abstoßungswirkung zwischen dem ersten und zweiten Kopplungselement eine
entsprechend der Bewegungsrichtung des zweiten Kopplungselements erfolgende Verlagerung
des ersten Kopplungselements, wodurch in Folge der Verbindung des ersten Kopplungselements
mit dem Fadenführungsarm dieser um die Schwenkachse verschwenkt wird. Insofern erfolgt
eine Verlagerung des Fadenführungsarms um seine Schwenkachse berührungslos über die
Antriebseinheit in Abhängigkeit von der eingestellten Position des an der Antriebseinheit
angeordneten zweiten Kopplungselements.
[0009] Über die Verschwenkung des Fadenführungsarms um die Schwenkachse in den Fadenlaufweg
wird durch den Fadenführungsarm ein schlaufenförmiger Verlauf des Fadens im Bereich
der Fadenspeichereinheit erzeugt, wobei der Fadenführungsarm vorzugsweise im Bereich
zwischen zwei entlang eines Fadenlaufwegs angeordneten Fadenführungsrollen oder-ösen
mit dem Faden in Eingriff gelangen kann, um so einen definierten Schlaufenverlauf
zu erzeugen. Über die beiden Kopplungselemente wird eine berührungslose Verstellung
des Fadenführungsarms durch die Antriebseinheit bewirkt. Entsteht im Aufspulprozess
ein Fadenüberschuss, welcher zu einer Abnahme der Fadenspannung führt, dann wird dieser
in einer Schlaufe zwischen dem vorzugsweise vorgesehenen Paar fadenführender Rollen
oder Ösen und dem Fadenführungsarm aufgenommen. Entsteht im Aufspulprozess hingegen
weniger Faden als von der Auflaufspule bspw. der Kreuzspule gefordert wird, wodurch
die Fadenspannung zunimmt, wird die erforderliche Fadenlänge aus der Schlaufe durch
eine Rückverlagerung des Fadenführungsarms freigegeben, wobei hierzu das zweite Kopplungselement
über die Antriebseinheit in der Weise verstellt wird, dass der Fadenführungsarm in
eine dem Faden wegdrängende entgegengesetzte Richtung verschwenkt wird, wobei eine
Rückverschwenkung des Fadenführungsarms dabei aus der auf den Fadenführungsarm wirkenden
Fadenspannung resultiert. Der Fadenführungsarm folgt somit der Rückstellbewegung des
zweiten Kopplungselements und gibt die erforderliche Fadenlänge definiert frei. Die
Fadenspeichereinheit ermöglicht es somit in exakter und hoher Frequenz über den frei
drehbar gelagerten Fadenführungsarm die Fadenspannung konstant zu halten, sodass ein
Aufspulprozess auch mit besonders hohen Spulgeschwindigkeiten durchgeführt werden
kann, wobei die Herstellung sowohl von zylindrischen als auch von konischen Auflaufspulen
besonders zuverlässig durchführbar ist.
[0010] Im Idealfall erfolgt eine Verstellbewegung des Fadenführungsarms in Richtung auf
den Faden, bzw. in eine entgegensetzte Richtung, ohne eine Veränderung des Abstands
zwischen dem ersten und zweiten Kopplungselement und damit ohne Veränderung der sich
aus dem Abstand der beiden Kopplungselemente zueinander ergebenden magnetischen Federkraft.
Eine Verstellbewegung des Fadenführungsarms kann dabei in bevorzugter Weise über ein
die Antriebseinheit ansteuerndes Steuersystem und eine mit dem Steuersystem verbindbare
Sensoreinheit zum Übermitteln von erfassten Sensorinformationen geregelt werden. Das
Steuersystem ist vorzugsweise ausgelegt, die übermittelten Sensorinformationen auszuwerten,
zu bewerten und die Antriebseinheit basierend auf dem Bewertungsergebnis definiert
anzusteuern. Das Steuersystem kann vorzugsweise eine Steuereinheit sowie eine Auswerte-
und Bewertungseinheit umfassen. Bei diesen Einheiten kann es sich um ein und dieselbe
Einheit oder um voneinander unterschiedliche Einheiten handeln. Auch können zwei Einheiten
mit einer einzelnen Einheit realisiert sein. Das Steuersystem kann ferner ein Bestandteil
der Fadenspeichereinrichtung oder ein davon getrenntes Bauteil sein. Auch kann die
Anordnung des Steuersystems frei ausgewählt sein. So kann das Steuersystem in einer
Arbeitsstelle, welche die Fadenspeichereinheit umfasst, in einer zentralen Maschinensteuerung
und/oder abseits der Textilmaschine vorgesehen sein. Eine redundante Steuerung durch
Vorsehen zwei solcher, sich gegenseitig überprüfender oder überprüfbarer Steuersysteme
kann ebenfalls möglich sein.
[0011] Die mit dem Steuersystem verbindbare Sensoreinheit kann vorzugsweise eingesetzt werden,
die Drehbewegung und/oder die Position des Fadenführungsarms zu erfassen, wobei über
die von der Sensoreinheit erfassten Sensorinformationen somit auch sich aus einer
Veränderung der Fadenspannung ergebende Abstandsänderungen der beiden Kopplungselemente
ermittelt werden können. Weist der Fadenführungsarm gegenüber der von dem Steuersystem
eingestellten Position eine in Richtung auf das zweite Kopplungselement verlagerte
Position auf, d. h. verringert sich der Abstand zwischen dem ersten Kopplungselement
und dem zweiten Kopplungselement, dann steigt die zwischen dem ersten und zweiten
Kopplungselement wirkende magnetisch erzeugte Federkraft an. Unter Berücksichtigung
einer bekannten und zuvor in dem Steuersystem oder in einer mit dem Steuersystem gekoppelten
auslesbaren Speichereinheit hinterlegten Kennlinie der magnetischen Federkraft kann
über das Steuersystem auf die auf den Faden wirkende Fadenzugkraft und folglich auf
die Fadenspannung geschlossen werden. In der Folge kann über das Steuersystem durch
eine Veränderung der Position des zweiten Kopplungselements gegenüber dem ersten Kopplungselement
mittels entsprechender Ansteuerung der Antriebseinheit die Fadenspannung überprüft,
eingestellt und/oder konstant gehalten werden.
[0012] Die Fadenspeichereinheit ermöglicht es somit in besonders exakter und hoher Frequenz
die Fadenspannung konstant zu halten.
[0013] Die Ausgestaltung der Verlagerung des zweiten Kopplungselements gegenüber dem ersten
Kopplungselement mittels der Antriebseinheit kann grundsätzlich in beliebiger Weise
erfolgen. Denkbar sind hier bspw. Linearantriebe, welche das zweite Kopplungselement
linear in Richtung auf das erste Kopplungselement quer zur Schwenkachse verstellen
und somit eine Verlagerung des Fadenführungsarms bewirken.
[0014] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das zweite Kopplungselement an einem mittels der Antriebseinheit, insbesondere koaxial,
um die Schwenkachse des Fadenführungsarms verstellbaren Träger angeordnet ist. Gemäß
dieser Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Kopplungselement um die Schwenkachse
des Fadenführungsarms herum verstellbar, wobei hierzu das zweite Kopplungselement
an einem mit der Antriebseinheit verbundenen Träger angeordnet ist. Die Verdrehung
des Trägers um die Schwenkachse des Fadenführungsarms erlaubt es, zur Verstellung
des zweiten Kopplungselements, besonders bauraumsparende Drehantriebe zu verwenden.
Darüber hinaus bietet eine Verdrehung des zweiten Kopplungselements, welches besonders
bevorzugt im gleichen Abstand von der Schwenkachse wie das erste Kopplungselement
angeordnet ist, eine besonders gleichmäßige und zuverlässige Verstellung, sodass eine
besonders exakte Verlagerung des Fadenführungsarms durch das Steuersystem über eine
Verlagerung des Trägers erfolgen kann.
[0015] Die Anordnung des ersten Kopplungselements am Fadenführungsarm ist dabei grundsätzlich
frei wählbar. Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das erste Kopplungselement lösbar am Fadenführungsarm und/oder das zweite Kopplungselement
lösbar an der Antriebseinheit befestigt ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht
es, das erste und/oder zweite Kopplungselement im Bedarfsfall einfach zu wechseln,
sodass Anpassungen an unterschiedliche Produktionsbedingungen, welche möglicherweise
voneinander abweichende magnetische Wirkungen benötigen, in einfacher Weise erfolgen
können. Darüber hinaus können Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten besonders einfach
und schnell durchgeführt werden.
[0016] Die Ausgestaltung der Antriebseinheit zur Verlagerung des zweiten Kopplungselements,
insbesondere des Trägers, ist grundsätzlich frei wählbar, wobei hier verschiedene
motorische Antriebe zum Einsatz kommen können. Nach einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Antriebseinheit einen
Elektromotor, insbesondere einen Schrittmotor, mit einer Antriebswelle aufweist, die
mit dem Träger verdrehfest verbunden ist und an der der Fadenführungsarm frei drehbar
gelagert ist. Besonders bevorzugt weist der Führungsarm an einem freien Ende eine
Lagereinheit, insbesondere ein Buchsenelement, auf, mittels welcher der Fadenführungsarm
auf das freie Ende der Antriebswelle aufgesetzt werden kann. Die Lagereinheit ist
ausgelegt, den Fadenführungsarm frei drehbeweglich auf dem freien Ende der Antriebswelle,
unabhängig von einer Drehbewegung der Antriebswelle, also drehmomentfrei, zu lagern.
Weiterhin bevorzugt weist der Fadenführungsarm an seinem weiteren freien Ende einen
Fadenführungsabschnitt, insbesondere eine Fadenführungsöse oder -rolle, zum Kontaktieren
und Führen des Fadens auf. Dadurch kann die Hebelwirkung des Fadenführungsarms in
maximaler Weise ausgenutzt werden. Andere bedarfsgerecht ausgewählte Anordnungsorte,
sowohl der Lagereinheit als auch des Fadenführungsabschnitts entlang der Längserstreckungsachse
des Fadenführungsarms, sind nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ebenfalls
denkbar.
[0017] Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist über den reversierend wirkenden Elektromotor
eine besonders exakte Verstellung des Trägers um die Schwenkachse des Fadenführungsarms
möglich. Darüber hinaus dient die Antriebswelle dazu, den Fadenführungsarm frei drehbeweglich
aufzunehmen, wobei unter einer frei drehbaren Lagerung bzw. freien Drehbeweglichkeit
im Allgemeinen eine drehmomentfreie Verbindung zwischen der Antriebswelle und dem
Fadenführungsarm verstanden wird, sodass die Antriebswelle allein zur Verschwenkung,
insbesondere zur schwenkbaren Lagerung, des Fadenführungsarms dient, auf diesen jedoch
kein Drehmoment überträgt. Eine entsprechende Ausgestaltung der Fadenspeichereinheit
ermöglicht überdies deren besonders kompakte Ausgestaltung, wobei in besonders zuverlässiger
Weise gewährleistet ist, dass ein an dem Träger angeordnetes zweites Kopplungselement
über den gleichen Umfang um die Antriebswelle verstellt werden kann wie das erste
Kopplungselement, welches in einem entsprechenden Abstand von der Achse der Antriebswelle
an dem Fadenführungsarm angeordnet ist.
[0018] Die Ausgestaltung derart, dass das erste Kopplungselement und das zweite Kopplungselement
aufeinander eine magnetisch abstoßende Wirkung erzielen, ist grundsätzlich frei wählbar.
So können das erste und/oder zweite Kopplungselement als Elektromagneten ausgebildet
sein, deren Magnetfelder derart ausgerichtet sind, dass sie eine aufeinander abstoßende
Wirkung erzeugen. Die Elektromagneten können dabei über das Steuersystem ansteuerbar
sein, sodass über diese im Bedarfsfall unterschiedliche Magnetfelder erzeugt werden
können, sodass die Abstoßungswirkung über das entsprechende Steuersystem eingestellt
und insbesondere reguliert werden kann.
[0019] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das erste Kopplungselement und das zweite Kopplungselement als Permanentmagnete ausgebildet
sind. Die Verwendung von Permanentmagneten als Kopplungselemente, welche entsprechend
ausgerichtet an dem Fadenführungsarm und dem Träger angeordnet sind, stellt eine besonders
einfache und wartungsarme sowie kostengünstige Möglichkeit zur Bereitstellung einer
magnetischen Abstoßungswirkung dar. Über die Auswahl der Permanentmagnete kann dabei
die gewünschte Abstoßungswirkung festgelegt werden.
[0020] Die Verbindung des Trägers mit der Antriebseinheit, insbesondere mit einer bevorzugt
vorgesehenen Antriebswelle eines Elektromotors, kann durch einfache Flanschverbindungen
hergestellt werden. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass der Träger an einer koaxial zur Antriebswelle angeordneten und verdrehfest mit
der Antriebswelle verbundenen Koppelscheibe angeordnet ist. Die Verwendung einer Koppelscheibe
gewährleistet dabei eine besonders zuverlässige Verlagerung des Trägers und des mit
dem Träger verbundenen zweiten Kopplungselements um die Schwenkachse des Fadenführungsarms.
Die Koppelscheibe kann dabei zur flächigen Führung an einer entsprechenden Gegenfläche
eines vorteilhafterweise vorgesehenen Elektromotors anliegen.
[0021] Zur Erfassung der Drehbewegung und/oder Position des Fadenführungsarms, insbesondere
zur Erkennung von Abweichungen von der Position des Fadenführungsarms gegenüber der
durch das Steuersystem über die Antriebseinheit eingestellten Position, dient eine
Sensoreinheit, welche grundsätzlich an einer beliebigen Stelle angeordnet werden kann.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sensoreinheit
zur Erfassung des Drehwinkels und/oder Position eines verdrehfest mit dem Fadenführungsarm
verbundenen, koaxial zur Antriebswelle angeordneten Anschlusselements ausgebildet
und angeordnet ist, wobei die Sensoreinheit weiter bevorzugt koaxial zum Anschlusselement
angeordnet ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich ein mit dem
Fadenführungsarm verdrehfest verbundenes Anschlusselement abschnittsweise in die Sensoreinheit,
welche im Abstand von dem Ende der Antriebswelle angeordnet ist. Eine entsprechende
Anordnung der Sensoreinheit, insbesondere die bevorzugt koaxial zum Anschlusselement
vorgesehene Anordnung, ermöglicht eine besonders exakte Erfassung der Drehbewegung
und/oder Position des Fadenführungsarms und erlaubt überdies eine besonders kompakte
Ausgestaltung der Fadenspeichereinheit.
[0022] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Arbeitsstelle, insbesondere
eine Spinn- oder Spulstelle, einer Textilmaschine vorgeschlagen, welche eine Fadenspeichereinheit
nach einer vorstehend beschriebenen Ausführungsform umfasst. Die Arbeitsstelle ist
ferner mit einer Fadenliefervorrichtung zum Liefern eines Fadens, einer Changiervorrichtung
zum Changieren des gelieferten Fadens und einer Fadenaufspulvorrichtung zum Aufspulen
des changierten Fadens auf eine Auflaufspule ausgestattet. Die Fadenliefervorrichtung,
die Changiervorrichtung und die Fadenaufspulvorrichtung sind entlang eines Fadenlaufwegs
zum entsprechenden Bearbeiten des Fadens angeordnet. Der Fadenlaufweg ist ein solcher
Weg vom Lieferort zum Aufspulort, entlang dessen der Faden während seiner Spulenreise
ohne Beeinflussung durch die Fadenspeichereinheit verläuft. Die Fadenspeichereinheit
ist ebenfalls entlang des Fadenlaufwegs zwischen der Fadenliefervorrichtung und der
Changiervorrichtung angeordnet, um den laufenden Faden während der Spulenreise mittels
der Schwenkbewegung des Fadenführungsarms aus dem Fadenlaufweg zu drängen. Besonders
bevorzugt ist der Fadenführungsarm entlang des Fadenlaufwegs zwischen zwei Fadenführungsrollen
oder -ösen angeordnet, über welche bzw. durch welche der Faden während seiner Spulenreise
geführt ist. Die Fadenführungsrollen oder -ösen können dabei von einer der Changiervorrichtung
entlang des Fadenlaufwegs vorgelagerten Paraffiniereinrichtung getragen und einem
Paraffinkörper der Paraffiniereinrichtung vorgelagert angeordnet sein. Dies ermöglicht
eine nahe der Changiervorrichtung mögliche Anordnung der Fadenspeichereinheit unter
Ausnutzung der durch die Changiervorrichtung erzeugten quer zum Fadenlaufweg gerichteten
seitlichen Hin- und Herbewegung des Fadens zum gleichmäßigen Abnutzen des Paraffinkörpers
über seine sich quer zum Fadenlaufweg erstreckende Breite sowie zum gleichmäßigen
Paraffinieren des Fadens.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Arbeitsstelle ein wie vorstehend
beschriebenes Steuersystem sowie eine wie vorstehend beschriebene mit dem Steuersystem
zum Austausch von Informationen verbindbare Sensoreinheit zugeordnet, wobei die Sensoreinheit
zur Erfassung der Drehbewegung und/oder Position des Fadenführungsarms sowie zur Übermittlung
von Sensorinformationen an das Steuersystem ausgebildet und angeordnet ist. Das Steuersystem
ist vorzugsweise ausgelegt, die übermittelten Sensorinformationen auszuwerten, zu
bewerten und die Antriebseinheit basierend auf dem Bewertungsergebnis definiert anzusteuern.
Weiter bevorzugt ist das Steuersystem ausgebildet, die Antriebseinheit zur Regelung
der Fadenspannung und/oder der Speichermenge des geführten Fadens als auch weiterhin
bevorzugt die Sensoreinheit zum Abruf von Sensorinformationen anzusteuern.
[0024] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Ruheposition des Fadenführungsarms
in einer den Fadenlaufweg querenden Position vorgesehen, in welcher der von dem Fadenführungsarm
geführte Faden während der Spulenreise aus dem Fadenlaufweg gedrängt ist. Mit anderen
Worten ist die Fadenspeichereinheit derart mit dem Fadenführungsarm entlang des Fadenlaufwegs
angeordnet, dass eine Ruheposition des Fadenführungsarms, welcher einer Nullstellung
der Antriebseinheit entspricht, außerhalb des Fadenlaufwegs und in der Richtung liegt,
in welcher der Fadenführungsarm den Faden aus dem Fadenlaufweg drängt. Damit kann
sichergestellt werden, dass der Fadenführungsarm allein über die in Richtung des Fadenlaufwegs
erzeugte Kraftwirkung des Fadens bei seiner Ablenkung aus dem Fadenlaufweg rückgestellt
werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Fadenspeichereinheit weitere magnetisch
oder mechanisch federkraftwirkende Kopplungselemente aufweisen, welche der magnetischen
Kraftwirkungsrichtung des ersten und zweiten Kopplungselementes entgegengerichtet
und ausgelegt sind, den Fadenführungsarm bedarfsgerecht entgegen der Auslenkungsrichtung
durch das erste und zweite Kopplungselement rückzustellen. Diese weiteren Kopplungselemente
können in bevorzugter Weise entsprechend wie das erste und zweite Kopplungselement
mit einer Antriebseinheit und einem damit gekoppelten Steuersystem, wie das vorstehend
beschriebene Steuersystem, sowie der Sensoreinheit oder einer weiteren Sensoreinheit
gekoppelt sein, um den Fadenführungsarm bedarfsgerecht zu verschwenken.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Einstellen
einer Fadenspannung eines laufenden Fadens an einer Arbeitsstelle gemäß einer der
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen vorgeschlagen. Die Sensoreinheit übermittelt
dabei eine Sensorinformation über die Drehbewegung und/oder Position des Fadenführungsarms
an ein der Arbeitsstelle zugeordnetes Steuersystem. Das Steuersystem wertet basierend
auf der übermittelten Sensorinformation eine zwischen dem ersten und zweiten Kopplungselement
wirkende Magnetkraft zur Identifizierung einer auf den Faden ausgeübten Fadenspannung
aus und steuert im Falle einer als unzulässig bewerteten Abweichung von einem Grenzwert
oder Grenzwertbereich für die Fadenspannung die Antriebseinheit zur Veränderung der
Position des Fadenführungsarms, wie vorstehend beschrieben, definiert an. Wie eingangs
beschrieben, kann die Fadenspannung während der Spulenreise konstant gehalten und
bedarfsgerecht geregelt werden.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische schematische Ansicht einer Fadenspeichereinheit nach einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- in einer perspektivischen schematischen Ansicht eine vergrößerte Darstellung eines
Teilbereichs der Fadenspeichereinheit von Fig. 1;
- Fig. 3
- in einer perspektivischen schematischen Ansicht eine vergrößerte Darstellung der Fadenspeichereinheit
von Fig. 1 ohne einen Fadenführungsarm,
- Fig. 4
- in einer perspektivischen schematischen Darstellung den Fadenführungsarm der Fadenspeichereinheit
von Fig. 1, und
- Fig. 5
- in einer perspektivischen schematischen Ansicht die in Fig. 1 gezeigte Fadenspeichereinheit
in einer Paraffiniereinrichtung vorgelagerten Anordnung.
[0027] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen schematischen Ansicht eine Fadenspeichereinheit
1 nach einem Ausführungsbeispiel, welche zur Anordnung an einer Arbeitsstelle, insbesondere
einer Spinn- oder Spulstelle, einer hier nicht dargestellten Textilmaschine mit einer
Anschlussplatte 17 verbunden ist. Figuren 2 bis 4 zeigen in perspektivischer schematischer
Ansicht eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereichs der in Figur 1 gezeigten Fadenspeichereinheit
1 sowie eine perspektivisch schematische Darstellung eines Fadenführungsarms 2 dieser
Fadenspeichereinheit 1.
[0028] Die Fadenspeichereinheit 1 weist einen Fadenführungsarm 2 auf, welcher an der Arbeitsstelle
mit einer an seinem freien Ende angeordneten Fadenführungsöse 13 im Fadenlaufweg F
eines auf eine Auflaufspule aufzuspulenden Fadens angeordnet ist, wobei der Faden
durch die Fadenführungsöse 13 geführt wird. Zur Bildung eines Fadenspeichers ist der
Fadenführungsarm 2 verschwenkbar auf einer Antriebswelle 16 eines Elektromotors 5
einer Antriebseinheit 4 der Fadenspeichereinheit 1 gelagert, wobei hierzu der Fadenführungsarm
2 eine Buchse 18 zur Anordnung an dem freien Ende der Antriebswelle 16 aufweist, so
dass der Fadenführungsarm 2 drehmomentfrei auf der Antriebswelle 16 gelagert ist.
Die Buchse 18 ist ferner mit einem mit dem Fadenführungsarm 2 verbundenen Halter 9
verbunden, welcher eine Öffnung zur Aufnahme eines als Permanentmagneten ausgebildeten
ersten Kopplungselements 6 aufweist.
[0029] Zur im Betrieb schlaufenbildenden Verschwenkung des Fadenführungsarms 2 ist die Antriebswelle
16 des Elektromotors 5 verdrehfest mit einer Koppelscheibe 14 verbunden, welche koaxial
zur Antriebswelle 16 angeordnet ist. An der Koppelscheibe 14 ist ein Träger 8 angeordnet,
welcher eine weitere Buchse 12 zur Aufnahme eines weiteren Permanentmagneten als zweites
Kopplungselement 7 aufweist. Die Permanentmagnete an dem Fadenführungsarm 2 und dem
Träger 8 sind dabei derart zueinander ausgerichtet, dass diese eine aufeinander abstoßende
magnetische Wirkung ausüben. Eine Verdrehung der Koppelscheibe 14 über den reversierend
arbeitenden Elektromotor 5 bewirkt somit berührungslos eine entsprechende Verschwenkung
des Fadenführungsarms 2 um die Antriebswelle 16, welche eine Schwenkachse S definiert,
wobei die Steuerung des Elektromotors 5 über ein hier nicht dargestelltes Steuersystem
über den Anschluss 19 erfolgt.
[0030] Zur Positionserkennung des Fadenführungsarms 2 dient eine oberhalb - bezogen auf
die zeichnerische Darstellung - derAntriebswelle 16 auf einem Gehäusedeckel 11 des
Gehäuses 10 angeordnete Sensoreinheit 3, welche mit ihrem den Schwenkwinkel erkennenden
Sensor koaxial zu einem mit dem Fadenführungsarm 2 verbundenen Anschlusselement 15
angeordnet ist, welche sich seinerseits in Längsachsenrichtung der Antriebswelle 16
erstreckt.
[0031] Über die Sensoreinheit 3 kann besonders zuverlässig wenigstens die Drehbewegung oder
die Position des Fadenführungsarms 2 bestimmt und mittels Übermittlung entsprechender
Sensorinformationen an das Steuersystem über dieses Abweichungen des Fadenführungsarms
2 von der durch die Antriebseinheit 4 eingestellten Position festgestellt werden.
Erhöht sich bspw. die Fadenspannung, bewirkt dies eine Verlagerung des Fadenführungsarms
2 in Richtung auf das zweite Kopplungselement 7 entgegen der durch die magnetische
Abstoßungswirkung erzeugten Federkraft. Hiervon ausgehend kann dann über das Steuersystem
eine Rückverlagerung der Koppelscheibe 14 erfolgen. Verringert sich beispielsweise
die Fadenspannung im Zuge eines Fadendurchhanges, bewirkt dies eine Verlagerung des
zweiten Koppelelementes 7 durch eine Drehung der Antriebswelle 16 und des damit gekoppelten
Trägers 8 samt Koppelscheibe 14 und dem Permanentmagneten in Richtung des Fadenführungsarms
2. Durch die magnetische Abstoßungswirkung wird der Fadenführungsarm 2 gleichgerichtet
mitbewegt, womit der geführte Faden aus seinem Fadenlaufweg weggedrängt bzw. von diesem
weiter entfernt und eine Fadenschlaufe gebildet bzw. vergrößert wird. So kann während
des gesamten Spulprozesses bzw. der Spulenreise eine im Wesentlichen konstante Fadenspannung
erreicht und sichergestellt werden kann.
[0032] Figur 5 zeigt in einer perspektivischen schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel
einer Anordnung der Fadenspeichereinheit 1 bei der nicht dargestellten Arbeitsstelle,
wobei es sich bei der Arbeitsstelle um eine Spinn- oder Spulstelle handeln kann. Die
Fadenspeichereinheit 1 ist entlang eines Fadenlaufwegs F, welcher von einer nicht
gezeigten Fadenliefereinrichtung in Richtung einer nicht gezeigten Changiervorrichtung
verläuft, einer entlang des Fadenlaufwegs F der Changiervorrichtung vorgelagerten,
nur schematisch und auszugsweise dargestellten Paraffiniereinrichtung 20 vorgelagert
angeordnet. Die Paraffiniereinrichtung 20 weist unterhalb eine Halterung 22 auf, an
welcher zwei Fadenführungsrollen 21 drehbeweglich gehalten sind, über welche der Faden
entlang des Fadenlaufwegs teilumschlungen führbar ist. Die Fadenspeichereinheit 1
ist derart an dem Fadenlaufweg F positioniert, dass der Fadenführungsarm 2 mit seiner
Führungsöse 13 in den Fadenlaufweg F einschwenken kann, um den laufenden Faden aus
seinem Fadenlaufweg F quer zur Anordnungsrichtung der Fadenführungsrollen 21 zu drängen.
Der Faden gelangt infolge des Herausdrängens mittels der Fadenspeichereinheit 1 aus
seinem Fadenlaufweg F in Kontakt mit den Fadenführungsrollen 21, wodurch zwischen
den Fadenführungsrollen 21 eine Fadenschlaufe von definierter Größe ausgebildet wird.
Die Größe der Fadenschlaufe wird mittels der Fadenspeichereinheit 1 abhängig von der
erfassten Drehbewegung oder Position des Fadenführungsarms 2 über das Steuersystem,
das den Elektromotor 5 und folglich den Fadenführungsarm 2 ansteuert, zur Einstellung
und Regelung einer für die Spulenreise vorteilhaft konstant zu haltenden Fadenspannung
bedarfsgerecht variiert.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Fadenspeichereinheit
- 2
- Fadenführungsarm
- 3
- Sensoreinheit
- 4
- Antriebseinheit
- 5
- Elektromotor
- 6
- erstes Kopplungselement
- 7
- zweites Kopplungselement
- 8
- Träger
- 9
- Halter
- 10
- Gehäuse
- 11
- Gehäusedeckel
- 12
- weitere Buchse
- 13
- Fadenführungsöse
- 14
- Koppelscheibe
- 15
- Anschlusselement
- 16
- Antriebswelle
- 17
- Anschlussplatte
- 18
- Buchse
- 19
- Anschluss
- 20
- Paraffiniereinrichtung
- 21
- Fadenführungsrolle
- 22
- Halterung
- F
- Fadenlaufweg
- S
- Schwenkachse
1. Fadenspeichereinheit (1) für eine Arbeitsstelle einer Textilmaschine, mit
- einem um eine Schwenkachse (S) schwenkbar gelagerten Fadenführungsarm (2), und
- einer ansteuerbaren Antriebseinheit (4) zur reversierenden Verschwenkung des Fadenführungsarms
(2),
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Fadenführungsarm (2) frei drehbar gelagert ist und ein im Abstand von der Schwenkachse
(S) angeordnetes, magnetisch wirkendes erstes Kopplungselement (6) aufweist, und
- die Antriebseinheit ein gegenüber dem ersten Kopplungselement (6) verstellbar angeordnetes,
magnetisch abstoßend auf das erste Kopplungselement (6) wirkendes zweites magnetisches
Kopplungselement (7) aufweist, das in Wirkverbindung mit dem ersten Kopplungselement
(6) bringbar an der Antriebseinheit (4) angeordnet ist, wobei eine Verstellung des
zweiten Kopplungselements (7) in Richtung auf das erste Kopplungselement (6) eine
gleichgerichtete Verlagerung des ersten Kopplungselements (6) bewirkt.
2. Fadenspeichereinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kopplungselement (7) an einem mittels der Antriebseinheit (4) koaxial
um die Schwenkachse (S) des Fadenführungsarms (2) verstellbaren Träger (8) angeordnet
ist.
3. Fadenspeichereinheit (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kopplungselement (6) lösbar am Fadenführungsarm (2) befestigt ist.
4. Fadenspeichereinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (4) einen Elektromotor (5) mit einer Antriebswelle (16) aufweist,
die mit dem Träger (8) verdrehfest verbunden ist und an der der Fadenführungsarm (2)
frei drehbar gelagert ist.
5. Fadenspeichereinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kopplungselement (6) und das zweite Kopplungselement (7) als Permanentmagnete
ausgebildet sind.
6. Fadenspeichereinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) an einer koaxial zur Antriebswelle (16) angeordneten und verdrehfest
mit der Antriebswelle (16) verbundenen Koppelscheibe (14) angeordnet ist.
7. Fadenspeichereinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeichereinheit (1) eine Sensoreinheit (3) zugeordnet ist, welche zur Erfassung
der Drehbewegung und/oder Position eines verdrehfest mit dem Fadenführungsarm (2)
verbundenen, insbesondere koaxial zur Antriebswelle (16) angeordneten, Anschlusselements
(15) ausgebildet und angeordnet ist.
8. Arbeitsstelle einer Textilmaschine umfassend
eine Fadenliefervorrichtung zum Liefern eines Fadens,
eine Changiervorrichtung zum Changieren des gelieferten Fadens, und
eine Fadenaufspulvorrichtung zum Aufspulen des changierten Fadens auf eine Auflaufspule,
welche entlang eines Fadenlaufwegs angeordnet sind,
gekennzeichnet durch
eine Fadenspeichereinheit (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche entlang
des Fadenlaufwegs zwischen der Fadenliefervorrichtung und der Changiervorrichtung
angeordnet ist, den entlang des Fadenlaufwegs laufenden Faden mittels der Schwenkbewegung
des Fadenführungsarms (2) aus dem Fadenlaufweg definiert zu drängen.
9. Arbeitsstelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ruheposition des Fadenführungsarms (2) in einer den Fadenlaufweg querenden Position
vorgesehen ist, in welcher der von dem Fadenführungsarm (2) geführte Faden während
der Spulenreise aus dem Fadenlaufweg gedrängt ist.
10. Arbeitsstelle nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsstelle ein Steuersystem und eine mit dem Steuersystem zum Austausch von
Informationen verbindbare Sensoreinheit (3) zugeordnet ist, wobei die Sensoreinheit
(3) zur Erfassung der Drehbewegung und/oder Position des Fadenführungsarms (2) sowie
zur Übermittlung von Sensorinformationen an das Steuersystem ausgebildet und angeordnet
ist, und wobei das Steuersystem ausgelegt ist, die übermittelten Sensorinformationen
auszuwerten, zu bewerten und die Antriebseinheit (4) basierend auf dem Bewertungsergebnis
definiert anzusteuern.
11. Arbeitsstelle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersystem ausgebildet ist, die Antriebseinheit (4) zur Regelung der Fadenspannung
und/oder der Speichermenge des geführten Fadens anzusteuern.
12. Verfahren zum Einstellen einer Fadenspannung eines laufenden Fadens an einer Arbeitsstelle
nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei
die Sensoreinheit (3) eine Sensorinformation über die Drehbewegung und/oder Position
des Fadenführungsarms (2) an ein der Arbeitsstelle zugeordnetes Steuersystem übermittelt,
das Steuersystem basierend auf der übermittelten Sensorinformation eine zwischen dem
ersten (6) und zweiten Kopplungselement (7) wirkende Magnetkraft zur Identifizierung
einer vorherrschenden Fadenspannung auswertet und im Falle einer als unzulässig bewerteten
Abweichung von einem Grenzwert oder Grenzwertbereich für die Fadenspannung die Antriebseinheit
(4) zur Veränderung der Position des Fadenführungsarms (2) definiert ansteuert.