[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnbox für eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung,
insbesondere für eine semiautomatische Rotorspinnvorrichtung, wobei die Spinnbox einen
Faserbandeingang zum Zuführen eines Faserverbandes zu einer Auflöseeinheit, welche
in einer Auflöseeinheitaufnahme der Spinnbox anordbar ist, und eine Fadenaustrittsöffnung
aufweist, über welche ein aus dem zugeführten Faserverband erzeugter Spinnfaden aus
der Spinnbox ausleitbar ist.
[0002] Eine solche Spinnbox ist beispielsweise aus dem Dokument
EP 2 963 164 A1 bekannt. Spinnboxen werden in üblicher Weise zum Schutz der für die Erzeugung eines
Spinnfadens erforderlichen Komponenten gegenüber der Umgebung verwendet. So hausen
vorbekannte Spinnboxen eine Auflöseeinheit ein, mittels welcher ein zugeführter Faserverband
in einzelne Fasern vereinzelt und parallelisiert werden. Die vereinzelten Fasern werden
über einen von der Auflöseeinheit zu einem in der Spinnbox angeordneten Spinnrotor
führenden Faserleitkanal auf dessen Faserrutschwand geleitet. Die Rotation des Spinnrotors
sorgt für ein Rutschen der vereinzelt zugeführten Fasern von der Faserrutschwand in
eine radiale Faserrille des Spinnrotors, in welcher sich die vereinzelten Fasern an
ein offenes Ende eines in der Faserrille abgelegten Spinnfadenendes anheften. Gleichzeitig
wird der Spinnfaden über einen mit der Spinnrotortasse kommunizierenden Fadenabzugskanal
aus der Spinnbox abgezogen, wodurch der Spinnfaden im Zuge des stetigen Anheftens
abziehbar weitergebildet wird. Im Fall einer Spinnunterbrechung beispielsweise durch
einen Fadenbruch oder Fadenschnitt ist für die Wiederaufnahme des Spinnvorgangs ein
Anspinnvorgang erforderlich, bei welchem ein von der Auflaufspule kommendes Spinnfadenende
in den Fadenabzugskanal ein- und dem Spinnrotor zugeführt werden muss. Für ein optimales
Anspinnergebnis ist das Spinnfadenende zu trennen und vorzubereiten, indem das Spinnfadenende
aufgelöst bzw. aufgedrillt wird, damit sich die vereinzelten Fasern zuverlässiger
an das offene Spinnfadenende anheften können. Dazu ist es üblich, die Vorbereitung
des Spinnfadenendes mittels eines Serviceaggregats oder innerhalb der Spinnbox mittels
des Spinnrotors, wie beispielsweise aus dem Dokument
EP 3 276 057 A1 bekannt, vorzunehmen. Ersteres ist für automatische Offenend-Spinnmaschinen vorteilhaft,
jedoch für semiautomatische Offenend-Spinnmaschinen, welche über kein Serviceaggregat
verfügen, ungeeignet. Dafür eignet sich die letztgenannte Lösung. Jedoch ist hierzu
der Spinnrotor zusätzlich in definierter Weise anzutreiben, welches zu einer Verkürzung
der Lebensdauer des Spinnrotorantriebs für die reine Spinnfadenerzeugung führen kann.
[0003] Mit der vorliegenden Erfindung soll eine alternative Möglichkeit bereitgestellt werden,
mittels welcher eine Vorbereitung eines Spinnfadenendes für einen Anspinnvorgang,
insbesondere gegenüber der Umgebungsluft geschützt, und weiterhin insbesondere für
semiautomatische Offenend-Spinnmaschinen geeignet, ermöglicht wird.
[0004] Dazu wird eine Spinnbox mit einem Faserbandeingang zum Zuführen eines Faserverbandes
zu einer Auflöseeinheit, welche in einer Auflöseeinheitaufnahme der Spinnbox anordbar
ist, und mit einer Fadenaustrittsöffnung, über welche ein aus dem zugeführten Faserverband
erzeugter Spinnfaden aus der Spinnbox ausleitbar ist, vorgeschlagen. Die Spinnbox
nach der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnbox ausgelegt
ist, eine Fadenendvorbereitungseinheit zum Vorbereiten eines Spinnfadenendes aufzunehmen,
wobei die Fadenendvorbereitungseinheit der Fadenaustrittsöffnung zur gegenseitigen
Übergabe eines Spinnfadens gegenüberliegend anordbar ist. Dadurch kann eine gegenüber
der Umgebungsluft geschützte Fadenendvorbereitung innerhalb der Spinnbox, insbesondere
unabhängig von einem Serviceaggregat und weiterhin insbesondere ohne Zulasten der
Lebensdauer eines Spinnrotorantriebs vorgenommen werden. Eine solche Spinnbox eignet
sich im Besonderen für eine semiautomatische Offenend-Spinnmaschine, kann aber auch
bei automatischen Offenend-Spinnmaschinen zum Einsatz kommen.
[0005] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Spinnbox
eine mit der Fadenaustrittsöffnung kommunizierende und mit der Fadenendvorbereitungseinheit
wirkverbindbare Fadeneinlegeausnehmung auf, in welche ein Spinnfaden aus der Fadenaustrittsöffnung
überführbar ist, wobei sich die Fadeneinlegeausnehmung ausgehend von der Fadenaustrittsöffnung
in eine davon wegführende Richtung definiert erstreckt. Die Fadeneinlegeausnehmung
erhöht somit den Auslegungsfreiheitsgrad der Spinnbox. Die Fadenendvorbereitungseinheit
kann innerhalb der Spinnbox unter Berücksichtigung der Platzverhältnisse an einem
ausgewählten Ort bedarfsgerecht angeordnet werden.
[0006] Vorzugsweise umfasst die Spinnbox eine erste Gehäuseseite und eine zweite Gehäuseseite,
welche an die erste Gehäuseseite unter Einschluss eines Winkels von kleiner als 180°
angrenzt, wobei die Fadenaustrittsöffnung in der ersten Gehäuseseite ausgebildet ist
und wobei sich die Fadeneinlegeausnehmung von der Fadenaustrittsöffnung bis in die
zweite Gehäuseseite erstreckt und insbesondere wenigstens teilweise schlitzartig ausgebildet
ist. Dies ermöglicht die Überführung des Spinnfadens aus der Fadenaustrittsöffnung
in die Fadeneinlegeausnehmung ohne zusätzliche Kontaktierungen des Spinnfadens an
einem Spinnboxrand, welche sich ungünstig auf die Haarigkeit des Spinnfadens auswirken
könnte. Weiter bevorzugt weist die Spinnbox eine dritte Gehäuseseite auf, welche an
die zweite Gehäuseseite unter Einschluss eines Winkels von kleiner als 180° angrenzt,
wobei sich die Fadeneinlegeausnehmung von der Fadenaustrittsöffnung bis in die dritte
Gehäuseseite erstreckt und insbesondere wenigstens teilweise schlitzartig ausgebildet
ist. Dadurch kann eine zuverlässigere kontaktlose Überführung des Spinnfadens in die
Fadeneinlegeausnehmung für einen Vorbereitungsvorgang des Spinnfadens mittels der
Fadenendvorbereitungseinheit erfolgen.
[0007] Weiter bevorzugt sind die erste und zweite und, insbesondere dritte, Gehäuseseite
von einem Aufsatz ausgebildet, welcher abnehmbar an der Spinnbox befestigbar ist.
Die Befestigung kann dabei über übliche Klemm-, Rast-, Schraubverbindungen oder ähnliche
form- und/oder kraftschlüssige Verbindungsarten erfolgen, welche eine zerstörungsfreie,
wiederholbare Abnahme des Aufsatzes ermöglichen. Ein solcher Aufsatz begünstigt die
zuverlässige Überführung des Spinnfadens aus der Fadenaustrittsöffnung in die Fadeneinlegeausnehmung
sowie eine Zugänglichkeit zur Fadenendvorbereitungseinheit, beispielsweise um Störungen
zu beheben oder Verschleißteile auszuwechseln.
[0008] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bildet der Aufsatz in Abziehrichtung
des Spinnfadens wenigstens eine letzte Komponente der Spinnbox oder weiter bevorzugt
die letzte Komponente der Spinnbox, welche weiterhin bevorzugt eine zu den übrigen
Gehäuseseiten der Spinnbox erhabene bzw. vorstehende Komponente ausformt.
[0009] Vorzugsweise fluchten die Gehäuseseiten des an der Spinnbox montierten Aufsatzes
außenoberflächenseitig mit den an diese Gehäuseseiten angrenzenden Oberflächenseiten
der Spinnbox. Weiterhin bevorzugt ist eine zu dem Faserbandeingang benachbarte frontseitige
Oberflächenseite der Spinnbox zumindest größtenteils oder vollständig aus wenigstens
einer Gehäuseseite des Aufsatzes ausgebildet.
[0010] In bevorzugter Weise weist die Fadenendvorbereitungseinheit eine Fadentrenneinheit,
beispielsweise eine Fadenschneideinheit auf, welche in der Spinnbox gegenüberliegend
der Fadeneinlegeausnehmung zum Trennen eines in der Fadeneinlegeausnehmung aufgenommenen
Spinnfadens angeordnet ist. Die Fadentrenneinheit kann somit folglich abseits des
normalen Spinnfadenlaufwegs angeordnet werden, womit in einem möglichen Defektfall
der Fadentrenneinheit eine Störung des Spinnprozesses zuverlässig vermieden werden
kann.
[0011] Weiterhin bevorzugt ist innerhalb der Spinnbox eine Fadenleitrampe angeordnet, welche
der Fadeneinlegeausnehmung derart zugeordnet ist, dass ein in die Fadeneinlegeausnehmung
eingelegter Spinnfaden über die Fadenleitrampe definiert führbar ist. Dadurch kann
das Risiko eines Verhakens des Spinnfadens im Zuge des Einlegens in die Fadeneinlegeausnehmung
reduziert, bestenfalls vermieden werden.
[0012] Besonders bevorzugt ist die Fadenleitrampe zwischen dem Fadenabzugskanalausgang und
der Fadentrenneinheit angeordnet, wobei die Fadenleitrampe den Fadenabzugskanalausgang
entlang der Abzugsrichtung des Spinnfadens, weiter bevorzugt mit einer sich quer zu
dem Fadenabzugskanalausgang und von dieser wegführenden Rampenfläche, überragt, um
den Spinnfaden zuverlässig in oder zu einem Spinnfadentrennort der Trenneinheit im
Zuge des Einlegens zu leiten. Beispielsweise kann die Fadentrenneinheit insbesondere
durch die Fadenschneideinheit aufweisend zwei zueinander relativ bewegbare Klingenelemente
ausgebildet sein, wobei die Klingenelemente eine Schneidöffnung zum Schneiden des
Spinnfadens ausbilden. Die Fadenleitrampe ist weiter bevorzugt korrespondierend mit
einer Schneidkante einer der Klingenelemente ausgebildet und angeordnet, wodurch der
Spinnfaden im Zuge des Einlegens zuverlässig in die Schneidöffnung, vorzugsweise bis
in den Schneidgrund der Schneidöffnung geleitet wird, um ein zuverlässiges Schneiden
des Spinnfadens zu ermöglichen.
[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in der Spinnbox
ein Fadensensor der Fadeneinlegeausnehmung zugeordnet zum Erfassen eines in der Fadeneinlegeausnehmung
aufgenommenen Spinnfadens angeordnet. Weiter bevorzugt ist die Fadentrenneinheit basierend
auf einem Erfassungssignal des Fadensensors von diesem oder einer zwischengeschalteten
Steuereinheit zum Trennen des in der Fadeneinlegeausnehmung eingelegten Spinnfadens
ansteuerbar. Damit kann automatisiert ein Trennen des Spinnfadens initialisiert werden.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Spinnbox
ein Reinigungsgehäuse auf, welches einen sich entlang der Auflöseinheitaufnahme erstreckenden
Abführkanal mit einer Eintrittsöffnung, welche zu einer die Spinnbox umgebenden Außenseite
offen ist, mit einer Austrittsöffnung, welche mit einem Schmutzkanal der Spinnmaschine
koppelbar ist, und mit einer zwischen der Eintritts- und Austrittsöffnung angeordneten
Aufnahmeöffnung, welche zur Auflöseeinheitaufnahme zum Abführen von Schmutzpartikeln
aus der Auflöseeinheitaufnahme offen ausgebildet ist, aufweist, wobei das Reinigungsgehäuse
abseits der Aufnahmeöffnung eine in den Abführkanal führende Zuführöffnung zum Zuleiten
von Schmutzpartikeln und Faserresten aufweist. Die Zuführöffnung ermöglicht die Verwendung
des Reinigungsgehäuses, insbesondere des Abführkanals, zum Abführen von Schmutzpartikeln
aus anderen Bereichen der Spinnbox als der Auflöseeinheitaufnahme. Üblicherweise ist
das Reinigungsgehäuse, wie aus dem Dokument
EP 2 963 164 A1 vorbekannt, vorgesehen, die im Zuge der Vereinzelung des zugeführten Faserverbandes
herausgelösten Schmutzpartikel und Faserresten in einen Schmutzkanal der Offenend-Spinnmaschine
abzuführen. Dazu wird der Abführkanal mit Unterdruck beaufschlagt, wobei die mit der
Umgebungsluft kommunizierende Eintrittsöffnung sicherstellt, dass innerhalb der Auflöseeinheitaufnahme
kein stetiger Unterdruckzuwachs erfolgt. Dies führt bei anliegender Unterdruckbeaufschlagung
zu einer kontinuierlichen Luftströmung im Abführkanal, welcher von der Eintrittsöffnung
in Richtung der Austrittsöffnung gerichtet ist, wodurch Schmutzpartikel und Faserreste
über die zwischenliegende Aufnahmeöffnung aus der Auflöseeinheitaufnahme mitgerissen
werden können. Dieser Mitnahmeeffekt wird über die Anordnung einer Zuführöffnung in
dem Abführkanal abseits der Aufnahmeöffnung ebenfalls ausgenutzt. Insbesondere ist
die Zuführöffnung über einen Verbindungskanal mit einer Abführöffnung der Fadenendvorbereitungseinheit
verbunden. Dadurch können im Zuge der Vorbereitung des Spinnfadenendes, wie das Trennen
und/oder das Auflösen, der abgetrennte Spinnfadenendabschnitt sowie Schmutzpartikel
und Faserreste zuverlässig abgeführt werden. Die Fadenendvorbereitungseinheit weist
dabei eine Fadenendauflöseeinheit zum Auflösen eines in die Fadenaustrittsöffnung
eingeführten Spinnfadenendes auf, wobei die Fadenendauflöseeinheit durch einen mit
einem Spinnrotor wirkverbindbaren Fadenabzugskanal mit einem Fadenabzugskanalausgang
ausgebildet ist, welcher in der Spinnbox gegenüber der Fadenaustrittsöffnung angeordnet
ist. Die Abführöffnung ist in dem Fadenabzugskanal in Abziehrichtung des Spinnfadens
der Fadenendauflöseeinheit vorgelagert ausgebildet.
[0015] Vorzugsweise ist die Zuführöffnung zwischen der Eintrittsöffnung und der Aufnahmeöffnung,
insbesondere nahe der Eintrittsöffnung, weiter bevorzugt unmittelbar der Eintrittsöffnung
nachgelagert, angeordnet. Dies ermöglicht eine vereinfachte Zugänglichkeit der Zuführöffnung,
beispielsweise zu Reinigungszwecken.
[0016] Weiter bevorzugt ist die Zuführöffnung durch einen Einsatz ausgebildet, welcher in
dem Abführkanal, insbesondere auswechselbar, angeordnet ist. Die Reinigung der Zuführöffnung
kann somit weiter vereinfacht vorgenommen werden. Ferner ist eine Anpassung der Zuführöffnung
an unterschiedliche Fasermaterialien, welche von der Offenend-Spinnmaschine bzw. in
der Spinnbox verarbeitet werden können, möglich.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Spinnbox nach einer der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen Bestandteil einer Spinnvorrichtung einer Offenend-Spinnmaschine,
insbesondere einer semiautomatischen Rotorspinnmaschine. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Spinnvorrichtung einen, vorzugsweise einzeln, antreibbaren Spinnrotor,
dessen Spinnrotortasse während des Spinnbetriebes mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren
Rotorgehäuse umläuft. Das Rotorgehäuse ist durch ein Deckelelement verschließbar,
welches durch die Spinnbox ausgebildet ist. In der Spinnbox ist in der Auflöseeinheitaufnahme
eine Auflöseeinheit, insbesondere eine Auflösewalze, angeordnet, zu welcher ein Faserverband
über den Faserbandeingang zuführbar ist. Die Auflösewalze ist angeordnet und ausgebildet,
den Faserverband in vereinzelte Fasern aufzulösen, wobei aus dem Faserverband herausgelöste
Schmutzpartikel und/oder Faserreste über das Reinigungsgehäuse in einen Schmutzkanal
der Spinnmaschine abgeführt werden. Mit der Auflösewalze steht ein in der Spinnbox
angeordneter Faserleitkanal in Wirkverbindung, über welchen die aufgelösten Fasern
der Spinnrotortasse zuführbar sind. Der Spinnrotortasse gegenüberliegend ist ein Fadenabzugskanaleingang
angeordnet, wobei sich der Fadenabzugskanal von dem Fadenabzugskanaleingang bis zu
einem der Fadenaustrittsöffnung gegenüberliegenden Fadenabzugskanalausgang innerhalb
der Spinnbox erstreckt.
[0018] Die Spinnvorrichtung nach dieser bevorzugten Ausführungsform ermöglicht ein vollständig
innerhalb der Spinnbox, gegenüber der Umgebungsluft geschütztes durchführbares Vorbereiten
eines Spinnfadenendes im Zuge eines Anspinnvorgangs.
[0019] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Anspinnen
eines Spinnfadens bei einer Offenend-Spinnmaschine, insbesondere einer semiautomatischen
Rotorspinnmaschine, vorgeschlagen, wobei die Offenend-Spinnmaschine eine vorstehend
beschriebene Spinnvorrichtung aufweist. Bei dem Verfahren wird in einem Schritt ein
durch die Fadenaustrittsöffnung durchgehender Spinnfaden aus der Fadenaustrittsöffnung
in die Fadeneinlegeausnehmung überführt. Die Überführung kann manuell von einem Bediener
oder automatisch, beispielsweise mittels einer Fadenklemmeinheit erfolgen, welche
außerhalb der Spinnbox relativ zum Fadenlaufweg des Spinnfadens bewegbar ausgebildet
ist. Die Fadenklemmeinheit kann einem die Spinnvorrichtung bedienenden Serviceaggregat
oder einer die Spinnvorrichtung umfassenden Spinnstelle oder der Spinnvorrichtung
zugeordnet sein. Nach Überführung in die Fadeneinlegeausnehmung erfolgt die Initialisierung
der Fadentrenneinheit zum Trennen des eingelegten Spinnfadens. Die Initialisierung
kann vorzugsweise mittels eines die Fadeneinlegeausnehmung überwachenden Fadensensors
in einer wie beispielhaft vorstehend beschriebenen Weise erfolgen. Alternativ kann
die Initialisierung über eine Aktion des Bedieners wie beispielsweise das Auslösen
eines Fadentrennsignals durch Bedienen einer Betätigungseinrichtung erfolgen. Die
Initialisierung der Fadentrenneinheit kann unmittelbar von der Betätigungseinrichtung
oder unter Zwischenschaltung einer Steuereinheit ausgelöst werden. Der abgetrennte
Spinnfadenabschnitt wird vorzugsweise innerhalb der Spinnbox über das Reinigungsgehäuse
in einer wie vorstehend beschriebenen Weise entsorgt. Das geschnittene Spinnfadenende
wird der Fadenaustrittsöffnung zur Einführung in die Spinnbox, insbesondere in den
Fadenabzugskanal vorgelegt. Vorzugsweise liegt dafür am Fadenabzugskanalausgang eine
Saugströmung an, über welche das Spinnfadenende in den Fadenabzugskanal eingesogen
wird. Die Saugströmung kann vorzugsweise über die Druckluftzufuhr und/oder über den
an der Abführöffnung anliegenden Unterdruck erzeugt werden. Das in den Fadenabzugskanal
eingeführte Spinnfadenende wird anschließend mittels der Fadenendvorbereitungseinheit
vorbereitet. Dazu wird das Spinnfadenende vorzugsweise bei vorherrschender Druckluftzuführung
in dem Fadenabzugskanal aufgelöst bzw. aufgedrillt. Nach dem Auflösevorgang wird das
aufgelöste Spinnfadenende dem Spinnrotor, insbesondere der Spinnrotortasse, für eine
Fortsetzung des Anspinnvorgangs zugeleitet.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Spinnbox;
- Fig. 2
- in einer schematischen Darstellung die in Figur 1 gezeigte Spinnbox mit abgenommenem
Aufsatz,
- Fig. 3
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Aufsatz nach einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer Spinnbox
mit Aufsatz nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, und
- Fig. 5
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung den in Fig. 4 gezeigten Ausschnitt
der Spinnbox ohne Aufsatz.
[0021] Figuren 1 und 2 zeigen eine Spinnbox 1 nach einem Ausführungsbeispiel. Die Spinnbox
1 weist einen Faserbandeingang auf, welcher bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in vorbekannter Weise ein Faserbandeinzug umfassend einen Vorverdichter 10 und eine
in Faserbandtransportrichtung nachgeschaltete antreibbare Speisewalze 12 vorgeschaltet
ist, über welche der Faserverband vorverdichtet über den Faserbandeingang in die Spinnbox
1 zu einer als Auflöseeinheit ausgebildeten, nicht dargestellten Auflösewalze transportiert
wird. Zum Ausleiten eines von einem von der Spinnbox 1 abgedeckten, nicht dargestellten
Spinnrotor erzeugten Spinnfadens 2 verfügt die Spinnbox 1 über eine Fadenaustrittsöffnung
4. An die Fadenaustrittsöffnung 4 schließt sich eine Fadeneinlegeausnehmung 8 an,
in welche der Spinnfaden 2 aus der Fadenaustrittsöffnung 4 nahtlos überführbar ist,
wobei sich die Fadeneinlegeausnehmung 8 ausgehend von der Fadenaustrittsöffnung 4
in eine davon wegführende Richtung schlitzartig erstreckt. Die Fadenaustrittsöffnung
4 und die Fadeneinlegeausnehmung 8 sind in einem Aufsatz 6 ausgebildet, welcher an
der Spinnbox 1 abnehmbar bzw. zerstörungsfrei lösbar über eine Rastverbindung befestigt
ist. Der Aufsatz 6 bildet eine erste Gehäuseseite 6a und eine zweite Gehäuseseite
6b für die Spinnbox 1 aus, wobei auf der ersten Gehäuseseite 6a die Fadenaustrittsöffnung
4 ausgebildet ist und wobei sich die Fadeneinlegeausnehmung 8 in die zweite Gehäuseseite
6b erstreckt. Die erste Gehäuseseite 6a und zweite Gehäuseseite 6b sind aneinander
angrenzend unter Einschluss eines Winkels kleiner als 180° ausgebildet.
[0022] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Aufsatzes 6, wobei sich dieser
von dem in Figur 1 dargestellten Aufsatz 6 lediglich durch eine dritte Gehäuseseite
6c unterscheidet, in welcher sich die Fadeneinlegeausnehmung 8 erstreckt und welche
angrenzend an die zweite Gehäuseseite 6b unter Einschluss eines Winkels von kleiner
als 180° ausgebildet ist.
[0023] Die Spinnbox 1 ist ausgelegt, eine Fadenendvorbereitungseinheit aufzunehmen, welche
zum Vorbereiten des Spinnfadens 2 ausgebildet ist, wobei die Fadenendvorbereitungseinheit
nach diesem Ausführungsbeispiel der Fadenaustrittsöffnung 4 und der Fadeneinlegeausnehmung
8 gegenüberliegend innerhalb der Spinnbox 1 angeordnet ist. Die Fadenvorbereitungseinheit
weist eine Fadentrenneinheit 20 auf, welche als Fadenschneideinheit mit einem ersten
Klingenelement 21 und einem gegenüber dem ersten Klingenelement 21 relativ bewegbaren
zweiten Klingenelement 22 zum Schneiden des Spinnfadens 2 ausgebildet ist. Das zweite
Klingenelement 22 ist dazu mit einem ein- und ausfahrbaren Kolben gekoppelt. Die Fadentrenneinheit
20 ist mit ihrer durch das erste Klingenelement 21 und zweite Klingenelement 22 ausgestaltete
Schneidöffnung parallel zu einem Fadenabzugskanal 30 benachbart zu einem Fadenabzugskanalausgang
32 der Fadeneinlegeausnehmung 8 gegenüberliegend angeordnet, wobei der Fadenabzugskanalausgang
32 der Fadenaustrittsöffnung 4 gegenüberliegt.
[0024] Die Fadenendvorbereitungseinheit weist des Weiteren eine Fadenendauflöseeinheit auf,
welche in Abzugsrichtung der Spinnfadens 2 dem Fadenabzugskanalausgang in dem Fadenabzugskanal
30 vorgeschaltet ist. Die Fadenendauflöseeinheit weist einen pneumatischen Anschluss
34 auf, über welchen in bekannter Weise Druckluft in den Fadenabzugskanal 30 entgegen
der Abzugsrichtung zur Erzeugung einer Wirbelluftströmung in dem Fadenabzugskanal
30 einleitbar ist, um ein in dem Fadenabzugskanal 30 im Bereich der Fadenendvorbereitungseinheit
gehaltenes Spinnfadenende aufzulösen.
[0025] Die Spinnbox 1 verfügt über ein Reinigungsgehäuse 40, welches in üblicher Weise einen
sich entlang der Auflöseinheitaufnahme erstreckenden Abführkanal 41 mit einer Eintrittsöffnung
42, welche zu einer die Spinnbox 1 umgebenden Außenseite offen ist, einer Austrittsöffnung,
welche mit einem Schmutzkanal der Spinnmaschine koppelbar ist, und einer zwischen
der Eintrittsöffnung 42 und Austrittsöffnung angeordneten Aufnahmeöffnung, welche
zur Auflöseeinheitaufnahme zum Abführen von Schmutzpartikeln aus der Auflöseeinheitaufnahme
offen ausgebildet ist, aufweist. Das Reinigungsgehäuse 40 umfasst entgegen der üblichen
Ausgestaltung abseits der Aufnahmeöffnung eine in den Abführkanal 41 führende Zuführöffnung
zum Zuleiten von Schmutzpartikeln. Die Zuführöffnung ist in einem Einsatz 50 ausgebildet,
welcher im Boden eines Eingangsbereichs des Abführkanals 40 nahe der Eintrittsöffnung
42 auswechselbar angeordnet ist. Die Zuführöffnung ist mittels eines Verbindungsschlauches
oder -kanals mit einer Abführöffnung gekoppelt, welche in dem Fadenabzugskanal 30
der Fadenendauflöseeinheit in Abzugsrichtung vorgeschaltet ist.
[0026] Figuren 4 und 5 zeigen in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen
Ausschnitt einer Spinnbox 1 mit einem Aufsatz 50 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel.
Nach diesem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Spinnbox 1 oberseitig rampenartig
ausgebildet, wobei sich der Aufsatz 50 über die zu der Oberseite angrenzende Frontseite
der Spinnbox 1 benachbart zu dem nicht dargestellten Faserbandeinzug umfassend den
Vorverdichter 10 und die Speisewalze 12 definiert erstreckt. Nach dem weiteren Ausführungsbeispiel
erstreckt sich der Aufsatz 50 frontseitig der Spinnbox 1 entlang der Abzugsrichtung
des Spinnfadens 1 von der Oberseite bis zu einer zu dem Faserbandeinzug benachbarten
Position sowie in einer zu der Abzugsrichtung orthogonalen, von dem Faserbandeinzug
wegführenden Richtung größtenteils über die Frontseite, nach diesem Ausführungsbeispiel
über die vollständige Frontseite der Spinnbox 1.
[0027] Der Aufsatz 50 nach diesen weiteren Ausführungsbeispielen ist somit in seinen Abmaßen
größer als der in Figuren 1 bis 3 gezeigte Aufsatz 50 ausgebildet, wodurch der Aufsatz
50 zuverlässiger lösbar an der Spinnbox 1 fixiert werden kann, wobei sich nach Abnahme
des Aufsatzes 50 von der Spinnbox 1 zudem ein größerer Zugriffsbereich in die Spinnbox
1 ergibt, welcher eine einfachere und zuverlässigere Bedienung der von dem Aufsatz
50 verdeckten Komponenten wie die Fadentrenneinheit 20 innerhalb der Spinnbox 1 ermöglicht.
[0028] Der Aufsatz 50 ist über Rastmittel an der Spinnbox 1 lösbar fixiert. Als Rastmittel
kommen beispielsweise an der Spinnbox 1 und dem Aufsatz 50 komplementär ausgebildete
Rastklinken und Rastausnehmungen 16 in Frage.
[0029] Des Weiteren ist der Aufsatz 50 in einer Ausnehmung 14 der Spinnbox 1 eingesetzt,
wobei wenigstens die äußeren Oberflächenseiten der Spinnbox 1 außenseitig mit den
Gehäuseseiten 6a, 6b, 6c des Aufsatzes 50 fluchten, also zumindest außenseitig ineinander
kantenfrei übergehen.
[0030] Innerhalb der Spinnbox 1 ist zwischen dem Fadenabzugskanal 30 und der Fadentrenneinheit
20 eine Fadenleitrampe 60 mit einer quer zu dem Fadenabzugskanalausgang 32 verlaufenden
und von dieser wegführenden Rampenfläche 62 angeordnet, über welche der in die Fadeneinlegeausnehmung
8 eingelegte Spinnfaden 1 in Richtung des Grundes der Schneidöffnung der Fadentrenneinheit
20 geleitet wird. Die Fadenleitrampe 60 überragt in Abzugsrichtung des Spinnfadens
2 den Fadenabzugskanalausgang 32. Die Fadenleitrampe 60 nach diesem Ausführungsbeispiel
ist korrespondierend mit der Schneidkante des ersten Klingenelementes 21 ausgebildet
und angeordnet, wodurch der Spinnfaden 2 zuverlässig in den Schneidgrund der Schneidöffnung
geleitet werden kann.
[0031] Die Spinnbox 1 ist Bestandteil einer Spinnvorrichtung einer Offenend-Rotorspinnmaschine,
wobei die Spinnvorrichtung einen definiert antreibbaren Spinnrotor umfasst, dessen
Spinnrotortasse während eines Spinnbetriebes mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren
Rotorgehäuse rotiert. Das Rotorgehäuse ist durch ein Deckelelement verschließbar,
welches durch die Spinnbox 1 ausgebildet ist. In der Spinnbox 1 ist in der Auflöseeinheitaufnahme
eine Auflösewalze angeordnet, zu welcher der Faserverband über den Faserbandeingang
zuführbar ist. Die Auflösewalze ist angeordnet und ausgebildet, den Faserverband in
vereinzelte Fasern aufzulösen, wobei aus dem Faserverband herausgelöste Schmutzpartikel
und/oder Faserreste über das Reinigungsgehäuse in einen Schmutzkanal der Spinnmaschine
abgeführt werden. Mit der Auflösewalze steht ein in der Spinnbox 1 angeordneter Faserleitkanal
in Wirkverbindung, über welchen die aufgelösten Fasern der Spinnrotortasse zuführbar
sind. Der Spinnrotortasse gegenüberliegend ist ein Fadenabzugskanaleingang angeordnet,
wobei sich der Fadenabzugskanal 30 von dem Fadenabzugskanaleingang bis zu dem der
Fadenaustrittsöffnung 4 gegenüberliegenden Fadenabzugskanalausgang 32 innerhalb der
Spinnbox 2 erstreckt.
[0032] Während des Spinnbetriebes wird der erzeugte Spinnfaden 2 aus der Spinnbox 1 über
die Fadenaustrittsöffnung 4 in eine von der Spinnbox 1 wegführende Richtung abgezogen
und einer Aufspulvorrichtung zum Bilden einer Auflaufspule zugeführt. Zwischen der
Spinnbox 1 und der Aufspulvorrichtung ist ein Fadensensor zum Überwachen einer Charakteristik
des laufenden Spinnfadens 2 angeordnet. Sobald der Fadensensor eine definierte Abweichung
erfasst, erfolgt eine kontrollierte Spinnunterbrechung mit einem kontrollierten Fadenschnitt
des Spinnfadens 2. Dazu kann nach einem Ausführungsbeispiel eine bewegbare Fadenklemmeinheit
ausgebildet sein, den austretenden Spinnfaden 2 zu klemmen und aus der Fadenaustrittsöffnung
4 in die Fadeneinlegeausnehmung 8 zu überführen. Die Fadenklemmeinheit kann einem
die Spinnvorrichtung bedienenden Serviceaggregat oder einer die Spinnvorrichtung umfassenden
Spinnstelle oder der Spinnvorrichtung zugeordnet sein. Der Fadeneinlegeausnehmung
8 ist ein weiterer Fadensensor zum Erfassen des Spinnfadens 2 in der Fadeneinlegeausnehmung
8 zugeordnet, wobei der weitere Fadensensor nach diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel
innerhalb der Spinnbox 2 angeordnet ist. Sobald der weitere Fadensensor die Anwesenheit
des Spinnfadens 2 in der Fadeneinlegeausnehmung erfasst und an eine Steuereinheit,
beispielsweise einen Arbeitsstellenrechner der Spinnmaschine, übertragen hat, initiiert
die Steuereinheit den Schnitt des Spinnfadens 2 über die Fadentrenneinheit 20. Der
abgetrennte Fadenendabschnitt wird über den anliegenden Unterdruck in der Abführöffnung
in diese eingesogen und über das Reinigungsgehäuse 40 entsorgt. Die Fadenklemmeinheit
legt das geschnittene Spinnfadenende der Fadenaustrittsöffnung 4 vor, womit das Spinnfadenende
in den Fadenabzugskanal 30 eingesogen werden kann. Dazu liegt am Fadenabzugskanalausgang
32 eine Saugströmung an, über welche das Spinnfadenende in den Fadenabzugskanal 30
eingesogen werden kann. Die Saugströmung kann vorzugsweise über die Druckluftzufuhr
über den Druckluftanschluss 34 und/oder über den an der Abführöffnung anliegenden
Unterdruck erzeugt sein. Innerhalb des Fadenabzugskanals 30 wird im Bereich der Fadenendvorbereitungseinheit
über die zugeführte Druckluft eine Wirbelluftströmung zum Auflösen des Spinnfadenendes
erzeugt. Nach dem Auflösen wird das Spinnfadenende unter Aufrechterhaltung der Druckluftzuführung
und Lösen der Klemmung, beispielsweise durch Freigabe der Fadenklemmeinheit, dem Spinnrotor
zur Fortsetzung des Anspinnens in üblicher Weise zugeleitet.
[0033] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann in Falle eines Fadenbruchs, bei welchem
ein Spinnfadenende auf die Auflaufspule in üblicher Weise aufläuft, das Spinnfadenende
über eine Rückführeinheit zurückgeholt und über die Fadenaustrittsöffnung 4 in den
Fadenabzugskanal 30 eingeführt werden. Die Rückführeinheit kann dem Serviceaggregat
oder der Spinnstelle mit der Spinnvorrichtung zugeordnet sein. Manuell oder automatisch
kann der Spinnfaden 2 aus der Fadenaustrittsöffnung 4 in die Fadeneinlegeausnehmung
8 überführt werden, wobei ein Fadenschnitt in einer wie vorstehend beschriebenen Art
und Weise erfolgt. Der abgetrennte Spinnfadenabschnitt wird, wie vorstehend beschrieben,
entsorgt. Das geschnittene Spinnfadenende wird manuell oder automatisch über die Fadenaustrittsöffnung
4 in den Fadenabzugskanal eingeführt und, wie gleichfalls vorbeschrieben, aufgelöst,
um anschließend dem Spinnrotor zur Fortsetzung des Anspinnens zugeleitet zu werden.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Spinnbox
- 2
- Spinnfaden
- 4
- Fadenaustrittsöffnung
- 6
- Aufsatz
- 6a
- erste Gehäuseseite
- 6b
- zweite Gehäuseseite
- 6c
- dritte Gehäuseseite
- 8
- Fadeneinlegeausnehmung
- 10
- Vorverdichter
- 12
- Speisewalze
- 14
- Ausnehmung
- 16
- Rastausnehmung
- 20
- Fadentrenneinheit
- 21
- erstes Klingenelement
- 22
- zweites Klingenelement
- 30
- Fadenabzugskanal
- 32
- Fadenabzugskanalausgang
- 34
- Druckluftanschluss
- 40
- Reinigungsgehäuse
- 41
- Abführkanal
- 42
- Eintrittsöffnung
- 50
- Einsatz
- 60
- Fadenleitrampe
- 62
- Rampenfläche
1. Spinnbox (1) für eine Offenend-Spinnmaschine mit
einem Faserbandeingang zum Zuführen eines Faserverbandes zu einer Auflöseeinheit,
welche in einer Auflöseeinheitaufnahme der Spinnbox (1) anordbar ist, und einer Fadenaustrittsöffnung
(4), über welche ein aus dem zugeführten Faserverband erzeugter Spinnfaden (2) aus
der Spinnbox (1) ausleitbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spinnbox (1) ausgelegt ist, eine Fadenendvorbereitungseinheit zum Vorbereiten
eines Spinnfadenendes aufzunehmen, wobei die Fadenendvorbereitungseinheit der Fadenaustrittsöffnung
(4) zur gegenseitigen Übergabe des Spinnfadens (2) gegenüberliegend anordbar ist.
2. Spinnbox (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnbox (1) eine mit der Fadenaustrittsöffnung (4) kommunizierende und mit der
Fadenendvorbereitungseinheit wirkverbindbare Fadeneinlegeausnehmung (8) aufweist,
in welche der Spinnfaden (2) aus der Fadenaustrittsöffnung (4) überführbar ist, wobei
sich die Fadeneinlegeausnehmung (8) ausgehend von der Fadenaustrittsöffnung (4) in
eine davon wegführende Richtung definiert erstreckt.
3. Spinnbox (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnbox (1) eine erste Gehäuseseite (6a) und eine zweite Gehäuseseite (6b) aufweist,
welche an die erste Gehäuseseite (6a) unter Einschluss eines Winkels von kleiner als
180° angrenzt, wobei die Fadenaustrittsöffnung (4) in der ersten Gehäuseseite (6a)
ausgebildet ist, und wobei sich die Fadeneinlegeausnehmung (8) von der Fadenaustrittsöffnung
(4) bis in die zweite Gehäuseseite (6b) erstreckt und wenigstens teilweise schlitzartig
ausgebildet ist.
4. Spinnbox (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste (6a) Gehäuseseite und die zweite Gehäuseseite (6b) durch einen Aufsatz
(6) ausgebildet sind, welcher abnehmbar an der Spinnbox (1) befestigbar ist.
5. Spinnbox (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenendvorbereitungseinheit eine Fadentrenneinheit (20) aufweist, welche in
der Spinnbox (1) gegenüberliegend der Fadeneinlegeausnehmung (8) zum Trennen eines
in der Fadeneinlegeausnehmung (8) aufgenommenen Spinnfadens (2) angeordnet ist.
6. Spinnbox (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Fadensensor, welcher in der Spinnbox (1) der Fadeneinlegeausnehmung (8) zugeordnet
zum Erfassen des in der Fadeneinlegeausnehmung (8) aufgenommenen Spinnfadens (2) angeordnet
ist.
7. Spinnbox (1) nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadentrenneinheit (20) basierend auf einem Erfassungssignal des Fadensensors
von diesem oder einer zwischengeschalteten Steuereinheit zum Trennen des in der Fadeneinlegeausnehmung
(8) eingelegten Spinnfadens (2) ansteuerbar ist.
8. Spinnbox (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Fadenleitrampe (60), welche innerhalb der Spinnbox (1) der Fadeneinlegeausnehmung
(8) derart zugeordnet ist, dass ein in die Fadeneinlegeausnehmung (8) eingelegter
Spinnfaden (2) über die Fadenleitrampe (60) definiert führbar ist.
9. Spinnbox (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnbox (1) ein Reinigungsgehäuse (40) aufweist, welches einen sich entlang
der Auflöseinheitaufnahme erstreckenden Abführkanal (41) mit einer Eintrittsöffnung
(42), welche zu einer die Spinnbox (1) umgebenden Außenseite offen ist, einer Austrittsöffnung,
welche mit einem Schmutzkanal der Spinnmaschine koppelbar ist, und einer zwischen
der Eintritts- und Austrittsöffnung angeordneten Aufnahmeöffnung, welche zur Auflöseeinheitaufnahme
zum Abführen von Schmutzpartikeln aus der Auflöseeinheitaufnahme offen ausgebildet
ist, aufweist, wobei das Reinigungsgehäuse (40) abseits der Aufnahmeöffnung eine in
den Abführkanal führende Zuführöffnung zum Zuleiten von Schmutzpartikeln aufweist.
10. Spinnbox (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenendvorbereitungseinheit eine Fadenendauflöseeinheit zum Auflösen eines in
die Fadenaustrittsöffnung (4) eingeführten Spinnfadenendes aufweist, wobei die Fadenendauflöseeinheit
durch einen mit einem Spinnrotor wirkverbindbaren Fadenabzugskanal (30) mit einem
Fadenabzugskanalausgang (32) ausgebildet ist, welcher in der Spinnbox (1) gegenüber
der Fadenaustrittsöffnung (4) angeordnet ist, wobei der Fadenabzugskanal (30) in Abziehrichtung
des Spinnfadens (2) eine der Fadenendauflöseeinheit vorgelagerte Abführöffnung aufweist,
welche über einen Verbindungskanal mit der Zuführöffnung kommunizierend verbunden
ist.
11. Spinnbox (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführöffnung zwischen der Eintrittsöffnung (42) und der Aufnahmeöffnung angeordnet
ist.
12. Spinnbox nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch einen Einsatz (50), welcher die Zuführöffnung ausbildet, wobei der Einsatz (50) in
dem Abführkanal (41), auswechselbar angeordnet ist.
13. Spinnvorrichtung für eine Offenend-Spinnmaschine gekennzeichnet durch eine Spinnbox nach einem der voranstehenden Ansprüche.
14. Verfahren zum Anspinnen bei einer Offenend-Spinnmaschine
gekennzeichnet durch eine Spinnvorrichtung nach Anspruch 13, wobei das Verfahren umfasst
einen Schritt des Trennens des aus der Spinnbox (1) austretenden Spinnfadens (2),
einen anschließenden Schritt der Vorlage des geschnittenen Spinnfadenendes der Fadenaustrittsöffnung
(4) zur Einführung in die Spinnbox (1),
einen nachfolgenden Schritt des Vorbereitens des eingeführten Spinnfadenendes mittels
der Fadenendvorbereitungseinheit, und
einem nachfolgenden Schritt des Zuführens des vorbereiteten Spinnfadenendes zu einem
Spinnrotor der Spinnvorrichtung.