[0001] Die Erfindung betrifft eine Stützkonsole zur Abstützung eines Schalungselements und/oder
einer Arbeitsplattform einer Schalung, aufweisend:
einen Horizontalträger mit einem ersten Längsende zur Befestigung an einem Tragelement,
insbesondere an einem Vertikalträger, der Schalung und mit einem zweiten Längsende,
eine erste Justiereinrichtung zur Höhenjustierung des Horizontalträgers relativ zum
Tragelement der Schalung.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung eine Stützvorrichtung, aufweisend:
eine Stützkonsole,
ein Tragelement, vorzugsweise einen Vertikalträger, einer Schalung, wobei das erste
Längsende des Horizontalträgers der Stützkonsole am Tragelement der Schalung befestigt
ist.
[0003] Schließlich betrifft die Erfindung eine Schalung mit einer solchen Stützvorrichtung.
[0004] Aus der
EP 2 210 979 B1 ist eine solche Schalungsvorrichtung bekannt, mit welche insbesondere eine Gesimskappe
an einer Brücke gefertigt werden kann. Bei der Fertigung von Betonbrücken wird eine
Pfeilerkonstruktion mit einem Brückenüberbau versehen. Der Brückenüberbau weist eine
Kragplatte auf, die seitlich über die Pfeilerkonstruktion hinausragt. An die seitlich
überstehenden Ränder der Kragplatte wird eine Gesimskappe anbetoniert. Zur Fertigung
der Gesimskappe wird der Raum, den die Gesimskappe einnehmen soll, mit Schalungselementen,
bestehend aus einem Innenschild, einem Außenschild und einem Bodenschild umbaut. Bei
diesem Stand der Technik werden der Innenschild, der Außenschild und der Bodenschild
an einem gemeinsamen Schalungshalter montiert. Der Schalungshalter ist beweglich an
einem Säulenelement gelagert, welches starr mit einer einzigen Arbeitsbühne verbunden
ist. Um die Schalungselemente, also den Innenschild, den Außenschild und den Bodenschild,
in die zum Betonieren gewünschte Position zu bringen ("Einschalen"), kann der Schalungshalter
zunächst über eine erste Verstelleinrichtung in der Vertikalen verfahren werden, bis
der am Schalungshalter befestigte, vertikal ausgerichtete Innenschild mit seinem oberen
Ende unmittelbar an der Kragplattenunterseite anliegt. Im Anschluss wird über eine
zweite Verstelleinrichtung der den Außenschild tragende Außenschildträger in der Horizontalen
verfahren, bis der Bodenschild zwischen Außenschild und Innenschild eingeklemmt ist.
Sodann kann mit dem Ausbetonieren der geschlossenen Gesimskappenform begonnen werden.
[0005] Nach erfolgter Verfestigung des Betons wird der Ausschalvorgang durchgeführt. Zum
Ausschalen wird dem Schalungshalter mit der ersten Verstelleinrichtung zunächst eine
Bewegungsfreiheit in vertikaler Richtung gegeben. Dadurch wird dem Schalungshalter
erlaubt, in einem begrenzten Rahmen nach unten zu fallen. Allerdings halten in der
Regel die Schilde so stark an der Gesimskappe, dass der Schalungshalter zunächst noch
nicht fällt. Mit Hilfe der zweiten Verstelleinrichtung wird dann der Außenschildträger
horizontal von der Gesimskappe weg verfahren, wodurch die Gesimskappe nur noch am
Innenschild und am Bodenschild anliegt. Schließlich wird ein Kippmittel betätigt,
mit dem der Schalungshalter um ein Kipplager nach oben gekippt wird. Das Kippen des
Schalungshalters überwindet die Haftkräfte zwischen den Schilden und der Gesimskappe,
wobei der Innenschild von seinem oberen zu seinem unteren Ende abgeschält wird. Nach
dem Kippen sind die Schilde von der Gesimskappe beabstandet, wodurch der ausgeschalte
Zustand hergestellt ist
[0006] Nachteilig ist jedoch die Ausführung der Verstell- und Kippeinrichtungen bei diesem
Stand der Technik, welche lediglich ein unkontrolliertes Abfallen des Schalungshalters
beim Ausschalen ermöglichen und nur sehr beschränkt eine Geometrieeinstellung beim
Betonieren erlauben.
[0007] In einer ersten Variante umfasst die erste Verstelleinrichtung des
EP 2 210 979 B1 einen keilförmigen Schlitten, der mit einer oberen Keilfläche gleitend an einem unteren
Querträger des Schalungshalters anliegt. Der keilförmige Schlitten liegt in der eingeschalten
Stellung mit einer unteren Keilfläche auf einer an der Arbeitsbühnenhalterung gelagerten
Laufrolle auf. Wird der keilförmige Schlitten durch einen unteren Spindelantrieb relativ
zum übrigen Schalungshalter nach außen gezogen, bewegt sich der Schalungshalter nach
oben. Bei einer entgegengesetzten Bewegung des keilförmigen Schlittens wird der Schalungshalter
entsprechend abgesenkt. Beim Ausschalen haften jedoch die Schilde so stark an der
gerade betonierten Gesimskappe, dass der Schalungshalter nicht abgesenkt wird. Deshalb
ist der Schalungshalter in einer angehobenen Lage oberhalb der Laufrolle angeordnet.
Erst mit dem Verfahren des Außenschildträgers und dem Kippen des Schalungshalters
nach oben werden die Haftkräfte überwunden. Der Schalungshalter fällt auf die Laufrolle
zurück. Dieses unkontrollierte Zurückfallen ist jedoch aus Sicherheitsgründen nachteilig.
Weiters ist nachteilig, dass die Kippmittel für eine Einstellung verschiedener Geometrien
der Gesimskappe nicht geeignet wären, weil nur eine Verkippung des Schalungshalters
nach oben und ausschließlich für den Ausschalvorgang vorgesehen ist.
[0008] In der
EP 2 210 979 B1 ist eine weitere Ausführungsvariante gezeigt, bei welcher die erste Verstelleinrichtung
für die vertikale Verstellung des Schalungshalters ein Gleitlager aufweist, welches
mit Hilfe einer Hebeleinrichtung entlang des unteren Querträgers verfahren wird. Der
Schalungshalter liegt dabei über eine Unterseite des unteren Querträgers auf dem Gleitlager
auf. Das Gleitlager gleitet während des Verfahrens an der Unterseite des unteren Querträgers.
Auch bei dieser Ausführungsvariante ist jedoch das Absenken des Schalungshalters beim
Ausschalen nicht geführt, weil der Schalungshalter wiederum von diesem Gleitlager
abgehoben wird, wenn die Schalungselemente noch an der Gesimskappe haften.
[0009] Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, zumindest einzelne
Nachteile des Standes der Technik zu lindern bzw. zu beheben. Die Erfindung setzt
sich bevorzugt zum Ziel, eine Stützkonsole, eine Stützvorrichtung und eine damit ausgestattete
Schalung zu schaffen, welche flexibel an die jeweilige Anwendung angepasst werden
kann und hohen Sicherheitsanforderungen genügt.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Stützkonsole mit den Merkmalen von Anspruch 1, eine
Stützvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 10 und eine Schalung mit den Merkmalen
von Anspruch 13 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0011] Für die Zwecke dieser Offenbarung beziehen sich die Orts- und Richtungsangaben, wie
"oben", "unten", "horizontal", "vertikal", auf den montierten Gebrauchszustand der
Stützkonsole am Tragelement.
[0012] Erfindungsgemäß weist die erste Justiereinrichtung eine Kulissenführung mit einem
schräg zum Horizontalträger verlaufenden Führungsschlitz für einen Führungsbolzen
auf.
[0013] Durch Betätigen der ersten Justiereinrichtung wird der Horizontalträger relativ zu
dem Tragelement der Schalung, an welchem der Horizontalträger im bestimmungsgemäßen
Gebrauchszustand montiert ist, angehoben oder abgesenkt, d.h. in Richtung im Wesentlichen
senkrecht zum Horizontalträger, bezogen auf seine im Wesentlichen horizontale Neutralstellung,
bewegt. Erfindungsgemäß wird das Anheben oder Absenken des Horizontalträgers durch
eine Relativbewegung zwischen der Kulissenführung und dem Führungsbolzen bewirkt,
welcher in dem schrägen, d.h. in einem spitzen Winkel zur Längsachse des Horizontalträgers
verlaufenden, Führungsschlitz geführt ist. Durch den schrägen Verlauf des Führungsschlitzes
bewirkt eine Verschiebung der Kulissenführung relativ zum Führungsbolzen, dass der
Horizontalträger angehoben bzw. abgesenkt wird. Mit Hilfe der Kulissenführung und
dem Führungsbolzen wird daher eine Verstellbewegung der ersten Justiereinrichtung
in eine erste Richtung, vorzugsweise im Wesentlichen in Längsrichtung des Horizontalträgers,
in eine Höhenverstellung des Horizontalträgers umgewandelt. Somit kann die Hub- bzw.
Senkbewegung des Horizontalträgers auf einfache und zuverlässige Weise erreicht werden.
Bei einer bevorzugten Ausführung ist der Führungsbolzen (auf die Höhenverstellung
bezogen) stationär, d.h. unbeweglich, an dem Tragelement der Schalung montiert. Durch
Betätigen der ersten Justiereinrichtung wird die Relativposition zwischen dem Führungsbolzen
und dem Führungsschlitz der Kulissenführung verändert. Die Kulissenführung wird beim
Verstellen in die erste Richtung über den Führungsschlitz so gegen den Führungsbolzen
gedrückt, dass die Kulissenführung und der damit verbundene Horizontalträger nach
oben oder unten verlagert wird. Vorteilhaft ist insbesondere, dass sowohl das Anheben
als auch das Absenken des Horizontalträgers ständig geführt ist. Die Position des
Horizontalträgers relativ zum Tragelement wird ausschließlich durch die Betätigungsstellung
der ersten Justiereinrichtung bestimmt. Wird die Stützkonsole bei einer Schalung,
insbesondere einer Gesimsschalung, verwendet, ist die Position des Horizontalträgers
relativ zum Tragelement unabhängig von den Haftkräften zwischen einem am Horizontalträger
gelagerten Schalungselement und dem Betonkörper, welcher mit der Schalung gegossen
wird. Um die Zwangsführung während des Anhebens und Absenkens sicherzustellen, kann
der Führungsbolzen seitlich im Wesentlichen ohne Spiel in dem Führungsschlitz angeordnet
sein. Der Führungsbolzen kann daher nur in Längsrichtung des Führungsschlitzes relativ
zur Kulissenführung verlagert werden. Darüber hinaus kann die Kulissenführung im Wesentlichen
ohne Spiel in Höhenrichtung gegen eine entsprechende Anlagefläche des Horizontalträgers
drücken, so dass eine Bewegung der Kulissenführung relativ zum Führungsbolzen in eine
entsprechende Höhenverstellung des Horizontalträgers umgewandelt wird.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die erste Justiereinrichtung ein erstes Betätigungselement,
vorzugsweise an dem vom Tragelement der Schalung abgewandten zweiten Längsende des
Horizontalträgers, auf. Durch Betätigen des ersten Betätigungselements, insbesondere
durch einen Arbeiter, wird die Kulissenführung relativ zum Führungsbolzen verschoben,
so dass die gewünschte Hub- oder Senkbewegung des Horizontalträgers, je nach Betätigungsrichtung,
erzielt wird.
[0015] Die erste Justiereinrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, den Horizontalträger
als Ganzes, d.h. ohne Veränderung seiner Neigung bezüglich des Tragelements, in der
Höhe zu verstellen.
[0016] Bevorzugt wird der Horizontalträger durch Betätigung des ersten Betätigungselements
in die eine Richtung angehoben und durch Betätigung des Betätigungselements in die
entgegengesetzte Richtung abgesenkt.
[0017] Vorzugsweise befindet sich das erste Betätigungselement am zweiten Längsende des
Horizontalträgers, welches im montierten Zustand der Stützkonsole am Tragelement am
weitesten vom Tragelement entfernt ist. Dadurch kann die Bedienung der ersten Justiereinrichtung
bei vielen Anwendungen erleichtert werden, insbesondere dann, wenn eine Arbeitsbühne
unterhalb der Stützkonsole vorgesehen ist.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die erste Justiereinrichtung ein erstes Kraftübertragungselement
auf, mit welchem, insbesondere durch Betätigen des ersten Betätigungselements, eine
Kraft im Wesentlichen in Längsrichtung des Horizontalträgers auf die Kulissenführung
aufbringbar ist.
[0019] Als erstes Kraftübertragungselement ist bevorzugt eine erste Spindel vorgesehen,
welche mit einer ersten Mutter in Eingriff steht, die insbesondere unbeweglich mit
der Kulissenführung verbunden ist. Als erstes Betätigungselement kann eine unrunde
Angriffsstelle für ein Werkzeug am Ende der ersten Spindel, beispielsweise ein Sechskant,
vorgesehen sein. Durch Drehen der ersten Spindel mit Hilfe des ersten Betätigungselements
wird die Spindel unterschiedlich weit in die erste Mutter eingeschraubt. Dadurch wird
die horizontale Distanz zwischen dem ersten Betätigungselement und der ersten Mutter
verändert. Das bewirkt eine Verlagerung der Kulissenführung relativ zum Führungsbolzen,
so dass der Horizontalträger durch die Kulissenführung angehoben oder abgesenkt wird.
[0020] Alternativ kann als erstes Kraftübertragungselement ein Linearantrieb, beispielsweise
ein Zylinder-Kolben-Antrieb oder ein Stellmotor, vorgesehen sein.
[0021] Wenn das erste Kraftübertragungselement in Längsrichtung des Horizontalträgers, vorzugsweise
über mehr als die Hälfte, insbesondere über mehr als 3/4 der Länge des Horizontalträgers,
erstreckt ist, kann eine Bedienung der ersten Justiereinrichtung näher beim zweiten
Längsende des Horizontalträgers ermöglicht werden. Aufgrund der beengten Raumverhältnisse
ist diese Ausführung für viele Anwendungen besonders günstig. Durch das erste Kraftübertragungselement
kann der Horizontalträger auf günstige Weise über seine gesamte Länge vom ersten Längsende
bis zum zweiten Längsende im selben Ausmaß angehoben oder abgesenkt werden.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführung erstreckt sich der Führungsschlitz der Kulissenführung
in einem Winkel von +15° bis +75° bzw. von -15° bis -75°, vorzugsweise von +30° bis
+60° bzw. von -30° bis -60°, insbesondere im Wesentlichen +45° bzw. -45°, zur Längsachse
des Horizontalträgers. Die positiven Winkelangaben (+) bedeuten, dass der Führungsschlitz,
vom ersten Längsende zum zweiten Längsende des Horizontalträgers gesehen, schräg nach
oben verläuft. Die negativen Winkelangaben (-) bedeuten, dass der Führungsschlitz,
vom ersten Längsende zum zweiten Längsende des Horizontalträgers gesehen, schräg nach
unten verläuft. Mit dieser Ausführung wird eine günstige Kraftübertragung auf den
Horizontalträger erreicht.
[0023] Mit der ersten Justiereinrichtung kann bevorzugt eine maximale Höhenverstellung von
zumindest +35 mm bis -35 mm, insbesondere von zumindest +65 mm bis -65 mm, in beide
Richtungen ausgehend von einer neutralen Nullstellung des Führungsbolzens innerhalb
des Führungsschlitzes durchgeführt werden.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführung ist der Führungsschlitz an einem Verschiebeteil
der Kulissenführung, insbesondere an einer Verschiebeplatte, ausgebildet, welche durch
Betätigen des ersten Betätigungselements im Wesentlichen in Längsrichtung des Horizontalträgers
innerhalb eines Montagegehäuses am ersten Längsende des Horizontalträgers verschoben
wird. Bevorzugt sind zwei, insbesondere idente, Verschiebeteile, insbesondere Verschiebeplatten,
vorgesehen, wobei jedes Verschiebeteil einen Führungsschlitz aufweist, durch den derselbe
Führungsbolzen gesteckt sein kann. Das Montagegehäuse kann, insbesondere über den
Führungsbolzen, am Tragelement der Schalung montiert sein.
[0025] Zur Zwangsführung bei der Höhenverstellung des Horizontalträgers ist es günstig,
wenn das Montagegehäuse ein oberes und/oder ein unteres Führungsteil, insbesondere
eine obere und/oder eine untere Führungsplatte, zur Führung einer Ober- bzw. Unterkante
des Verschiebeteils mit dem Führungsschlitz aufweist. Bevorzugt ist das Verschiebeteil
im Wesentlichen passgenau zwischen dem oberen und dem unteren Führungsteil angeordnet,
so dass das Verschiebeteil nur in Längsrichtung des Horizontalträgers zwischen dem
oberen und dem unteren Führungsteil beweglich ist.
[0026] Wenn das Montagegehäuse einen im Wesentlichen senkrecht zum Horizontalträger erstreckten
Vertikalschlitz aufweist, in welchem der Führungsbolzen geführt ist, wird der Horizontalträger
ohne Seitwärtsbewegung im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Horizontalträgers
(bezogen auf seine horizontale Neutralstellung) angehoben oder abgesenkt.
[0027] Bei vielen Anwendungen ist es weiters günstig, wenn eine zweite Justiereinrichtung
mit einem zweiten Betätigungselement zur Verstellung einer Neigung des Horizontalträgers
relativ zum Tragelement der Schalung vorgesehen ist. Bei dieser Ausführung kann der
Horizontalträger sowohl in der Höhe als auch in der Neigung relativ zum Tragelement
verstellt werden. Mit Hilfe der zweiten Justiereinrichtung kann der Horizontalträger
ausgehend von der Neutralstellung in eine dazu geneigte Schrägstellung gebracht werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der maximale Verstellwinkel relativ
zur Neutralstellung zumindest +3° bzw. -12°, vorzugsweise zumindest +10° bzw. -20°
Wenn der Horizontalträger in der Schrägstellung nach unten geneigt ist, ist das erste,
innere Ende des Horizontalträgers weiter oben als das zweite, äußere Ende des Horizontalträgers
angeordnet. Wird die Stützkonsole bei einer Schalung verwendet, eignet sich das Abkippen
besonders gut zum Ausschalen (d.h. zum Beabstanden der Schalungselemente vom Betonkörper).
Bei dieser Anwendung kann der Horizontalträger zum Ausschalen ausschließlich nach
unten gekippt werden, wodurch ein am Horizontalträger angeordnetes Schalungselement,
insbesondere ein Außenschalungselement und/oder ein Bodenschalungselement, vom damit
hergestellten Betonbauteil, insbesondere einer Gesimskappe, gelöst wird. Darüber hinaus
kann die zweite Justiereinrichtung aber zusätzlich dazu ausgebildet sein, den Horizontalträger
ausgehend von der im Wesentlichen horizontalen Neutralstellung nach oben zu kippen,
so dass das erste, innere Ende des Horizontalträgers in der Schiefstellung unterhalb
des zweiten, äußeren Endes des Horizontalträgers angeordnet ist. Damit kann der Horizontalträger
beispielsweise vor der Betonage eingestellt werden.
[0028] Bevorzugt ist das zweite Betätigungselement der zweiten Justiereinrichtung an dem
vom Tragelement abgewandten zweiten Längsende des Horizontalträgers angeordnet.
[0029] Zur stabilen Lastabtragung ist es günstig, wenn eine Diagonalstrebe zur Abstützung
des Horizontalträgers vorgesehen ist. Mit Hilfe der Diagonalstrebe kann der Horizontalträger
von unten her über seine Länge abgestützt werden.
[0030] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Diagonalstrebe über einen, vorzugsweise
im Vergleich zur Diagonalstrebe kürzeren, Verbindungshebel mit dem oben beschriebenen
Montagegehäuse verbunden.
[0031] Bei einer Ausführungsform ist die Diagonalstrebe im montierten Zustand der Stützkonsole
über ein Drucklager am Tragelement der Schalung abgestützt. In einer ersten Variante
weist das Drucklager eine Gleitfläche auf, welche bei der Höhenverstellung des Horizontalträgers
an einer Außenseite des Tragelements gleitet.
[0032] Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Drucklager am inneren Ende der Diagonalstrebe
durch zumindest eine Rolle, insbesondere ein Rollenpaar, gebildet. Die Rolle rollt
bei der Höhenverstellung der Stützkonsole auf der Außenseite des Tragelements ab.
[0033] Um die Einstellung des Horizontalträgers zu erleichtern, ist es günstig, wenn die
zweite Justiereinrichtung ein mit dem zweiten Betätigungselement verbundenes zweites
Kraftübertragungselement, insbesondere eine zweite Spindel, und eine mit der Diagonalstrebe
verbundene Spindelaufnahme aufweist. Bei dieser Ausführungsform kann das zweite Betätigungselement
an dem vom Tragelement abgewandten zweiten Längsende des Horizontalträgers angeordnet
sein.
[0034] Bei einer weiteren Ausführungsform ist als Diagonalstrebe eine Spindelstrebe vorgesehen,
welche ein Mittelteil, insbesondere mit einem Griff, aufweist, an dem ein erstes und
ein zweites Mutterelement ausgebildet sind. Bevorzugt ist das erste Mutterelement
linksgängig, das zweite Mutterelement rechtsgängig ausgeführt. In das erste Mutterelement
ist ein erstes Spindelelement und in das zweite Mutterelement ist ein zweites Spindelelement
eingeschraubt. Bevorzugt ist ebenfalls jeweils ein linksgängiges und ein rechtsgängiges
Spindelelement vorgesehen. Wird das Mittelteil der Spindelstrebe, insbesondere mittels
des Griffs, welcher beispielsweise ein Drehbolzen ist, gedreht, nähern sich die Spindelelemente
einander an oder entfernen sich voneinander, je nachdem, in welche Richtung gedreht
wird. Bei dieser Ausführung kann die Spindelstrebe die zweite Justiereinrichtung zur
Neigungsverstellung des Horizontalträgers bilden.
[0035] Bei einer bevorzugten Anwendung weist eine Stützvorrichtung auf:
eine Stützkonsole in einer der oben beschriebenen Ausführungsvarianten,
ein Tragelement, vorzugsweise einen Vertikalträger, einer Schalung, wobei das erste
Längsende des Horizontalträgers der Stützkonsole am Tragelement der Schalung befestigt
ist.
[0036] Je nach Anwendung kann die Stützvorrichtung mehrere Stützkonsolen aufweisen, welche
insbesondere in horizontaler Richtung voneinander beabstandet sind. Die mehreren Stützkonsolen
sind bevorzugt an einer entsprechenden Anzahl von Tragelementen befestigt.
[0037] Zur höhenverstellbaren Verbindung des Horizontalträgers mit dem Tragelement ist es
günstig, wenn der Führungsbolzen bezüglich der Höhenjustierung des Horizontalträgers
unbeweglich am Tragelement der Schalung montiert ist. Bei dieser Ausführung wird die
Kulissenführung relativ zum stationären Führungsbolzen verlagert, um den Horizontalträger
in der Höhe zu verstellen.
[0038] Für eine stabile und sichere Verbindung zwischen dem Horizontalträger und dem Tragelement
ist es günstig, wenn das Tragelement ein erstes und ein zweites Tragprofil aufweist,
zwischen denen ein Montagegehäuse, insbesondere in einer der oben beschriebenen Ausführungsvarianten,
am ersten Längsende des Horizontalträgers angeordnet ist. Bevorzugt ist das Montagegehäuse
im Wesentlichen so zwischen dem ersten und dem zweiten Tragprofil angeordnet, dass
das Montagegehäuse ausschließlich nach oben oder nach unten, nicht aber zur Seite,
verlagert werden kann.
[0039] Um eine Grobeinstellung der Höhe (d.h. der Vertikalposition) des Horizontalträgers
zu ermöglichen, weisen das erste und das zweite Tragprofil bei einer bevorzugten Ausführungsform
an korrespondierenden Längspositionen Durchtrittsöffnungen für den Führungsbolzen
auf. Durch die reversibel lösbare Anordnung des Führungsbolzens an einer der in vertikaler
Richtung beabstandeten Paare von Durchtrittsöffnungen des ersten und zweiten Tragprofils
wird eine Ausgangshöhe des Horizontalträgers festgelegt. Mit Hilfe der ersten Justiereinrichtung
kann die Höhe des Horizontalträgers ausgehend von der Ausgangshöhe weiter verändert
werden. Bevorzugt wird mit den Durchtrittsöffnungen am ersten und zweiten Tragprofil
eine Grobeinstellung der Höhe und mit der ersten Justiereinrichtung eine Feineinstellung
der Höhe des Horizontalträgers bewerkstelligt.
[0040] Bei einer bevorzugten Anwendung ist eine Schalung mit einer Stützvorrichtung in einer
der oben beschriebenen Ausführungsvarianten vorgesehen.
[0041] Bei einer ersten bevorzugten Anwendung ist die Schalung als Gesimsschalung ausgebildet.
Als Gesims wird der frei auskragende Randbereich eines Bauwerks, beispielsweise einer
Brücke, verstanden. Mit Hilfe der Gesimsschalung kann eine Gesimskappe hergestellt
werden. Bevorzugt sind ein Außenschalungselement, vorzugsweise zudem ein Bodenschalungselement,
am Horizontalträger montiert. Das Außenschalungselement ist bevorzugt mit Hilfe einer
Verstelleinrichtung in verschiedenen Längspositionen entlang des Horizontalträgers
fixierbar.
[0042] Bei vielen Anwendungen, insbesondere bei einer Gesimsschalung, ist es günstig, wenn
ein Bühnenträger für eine Arbeitsbühne unterhalb des Horizontalträgers der Stützvorrichtung
montiert ist. Von der Arbeitsbühne aus kann die erste Justiereinrichtung, insbesondere
auch die zweite Justiereinrichtung, bedient werden. Vorzugsweise ist nur eine einzige
Arbeitsbühne unterhalb des Horizontalträgers der Stützvorrichtung, insbesondere am
Tragelement, montiert.
[0043] Bei einer weiteren bevorzugten Anwendung ist der Horizontalträger der Stützeinrichtung
selbst als Bühnenträger für eine Arbeitsplattform ausgebildet. Die Arbeitsplattform
wird daher von unten durch den Horizontalträger gestützt. Bei dieser Ausführung ist
bevorzugt keine Arbeitsbühne unterhalb des Horizontalträgers vorgesehen.
[0044] Beispielsweise kann die Stützkonsole an einem Abstützbock für ein einhäuptiges Schalungselement
oder an einem Tunnelschalungselement, beispielsweise an der gekrümmten Außenschalung,
einer Tunnelschalung montiert sein.
[0045] Die Erfindung bezieht sich weiters auf ein Bauwerk mit einem Betonbauteil, beispielsweise
einer Gesimskappe, und einer Schalung in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten.
Die Schalung ist (temporär) mit dem Betonbauteil verbunden.
[0046] Wie oben bereits erwähnt, kann eine Schalung, etwa eine Gesimsschalung, ein Außenschalungselement
und ein Innenschalungselement, vorzugsweise zudem ein Bodenschalungselement, aufweisen.
Das Außenschalungselement und das Innenschalungselement, vorzugsweise zudem das Bodenschalungselement,
definieren in einer Einschalstellung einen Raum, der mit Beton ausgefüllt wird, um
den gewünschten Betonkörper, insbesondere eine Gesimskappe, herzustellen. Das Innenschalungselement
ist dabei auf Seite des Gesimses, das Außenschalungselement auf der vom Gesims abgewandten
Seite angeordnet.
[0047] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Außenschalungselement, vorzugsweise
zudem das Bodenschalungselement, an der Stützkonsole und das Innenschalungselement
an dem Tragelement der Stützvorrichtung befestigt. Somit ist das Innenschalungselement
unabhängig von der Stützkonsole mit dem Tragelement verbunden. Das Innenschalungselement
macht daher die Verstellung der Stützkonsole über die erste und gegebenenfalls die
zweite Justiereinrichtung nicht mit. Diese Ausführung ist aus verschiedenen Gründen
vorteilhaft. Das Innenschalungselement kann einfacher montiert und eingestellt werden,
insbesondere, weil das Innenschalungselement vor dem Bodenschalungselement am Tragelement
befestigt werden kann. Auch das Ausschalen wird vereinfacht, da zuerst das Außenschalungselement
und das Bodenschalungselement entfernt werden können, bevor das Innenschalungselement
vom Betonkörper beabstandet wird. Auf diese Weise wird mehr Platz für das Ausschalen
an der Innenseite geschaffen. Darüber hinaus kann das Ausschalen sicherer gestaltet
werden. Diese Ausführung kann auch unabhängig von der Höhenverstellung des Horizontalträgers
mit Hilfe der Kulissenführung verwirklicht werden. Demnach bezieht sich die vorliegende
Offenbarung auch auf eine Schalung, insbesondere Gesimsschalung, aufweisend:
ein Außenschalungselement,
ein Innenschalungselement,
vorzugsweise zudem ein Bodenschalungselement,
eine einen Horizontalträger aufweisende Stützkonsole, insbesondere in einer der oben
beschriebenen Ausführungsvarianten,
ein Tragelement, vorzugsweise ein Vertikalträger, wobei das erste Längsende des Horizontalträgers
der Stützkonsole am Tragelement befestigt ist,
wobei das Außenschalungselement, vorzugsweise zudem das Bodenschalungselement, an
der Stützkonsole und das Innenschalungselement an dem Tragelement befestigt ist.
[0048] Das Außenschalungselement und das Innenschalungselement, vorzugsweise zudem das Bodenschalungselement,
können jeweils eine Schalungsplatte mit einer betonzugewandten Schalfläche aufweisen.
Die Schalungsplatte kann aus Holz oder Metall gefertigt sein. Weiters kann an der
betonabgewandten Rückseite der jeweiligen Schalungsplatte zumindest ein Schalungsträger
angeordnet sein.
[0049] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Innenschalungselement über eine Halterung,
insbesondere zwischen einer Einschalstellung und einer Ausschalstellung beweglich,
an dem Tragelement der Stützvorrichtung befestigt. Bevorzugt ist die Halterung verstellbar
am Tragelement montiert, so dass das Innenschalungselement durch Verstellen der Halterung,
beispielsweise durch eine lineare Verlagerung der Halterung, zwischen der Einschal-
und der Ausschalstellung bewegt werden kann. Alternativ kann die Halterung unbeweglich
am Tragelement montiert sein.
[0050] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Halterung ein Verstellelement, beispielsweise
eine Justierspindel oder eine Stellschraube, zum Bewegen des Innenschalungselements
zwischen der Einschal- und der Ausschalstellung auf.
[0051] Um die Bedienung zu erleichtern, kann das Verstellelement auf der dem Innenschalungselement
zugewandten Seite des Tragelements zugänglich sein. Somit kann das Verstellelement
auf Seite des Innenschalungselements verstellt werden.
[0052] Um das Ablösen des Innenschalungselements vom Betonkörper zu verbessern, kann die
Halterung zumindest ein schräg (d.h. in einem von der Horizontalen abweichenden Winkel)
zum Tragelement verlaufendes Langloch aufweisen. Bei dieser Ausführung kann die Halterung
mit dem Innenschalungselement durch Verschieben entlang des Langlochs, insbesondere
mittels des Verstellelements, zwischen der Einschal- und der Ausschalstellung bewegt
werden. Beim Ausschalen kann die Halterung mit Hilfe des Langloches beispielsweise
schräg nach unten, weg vom Betonkörper geführt werden. Vorteilhafterweise wird so
eine Zwangsführung der Halterung von der Einschal- in die Ausschalstellung erzielt.
Bei dieser Ausführung kann die Halterung einen Haltewinkel für das Innenschalungselement
aufweisen. Der Haltewinkel kann mit einem Lagerteil verbunden sein, an dem das Verstellelement,
beispielsweise eine Stellschraube mit einer Mutter, gelagert ist. Das Verstellelement
kann über ein Verbindungsteil, beispielsweise über einen Verbindungsstift, mit dem
Haltewinkel verbunden sein. Die Bewegung des Verbindungsteils relativ zum Lagerteil
kann über ein weiteres Langloch geführt sein.
[0053] Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Halterung einen am Tragelement montierten
Tragwinkel auf, auf dem das Innenschalungselement angeordnet ist. Der Tragwinkel kann
unbeweglich, d.h. ohne Verstellbarkeit, am Tragelement angeordnet sein. Bei dieser
Ausführungsform kann das Innenschalungselement auf dem Tragwinkel aufgestellt sein.
[0054] Weiters ist es günstig, wenn die Halterung reversibel lösbar, insbesondere über zumindest
einen Sicherungsbolzen, an dem Tragelement befestigt ist. Zum Ausschalen kann dann
der Sicherungsbolzen entfernt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der
Sicherungsbolzen in dem Langloch der Halterung aufgenommen.
[0055] Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in den Zeichnungen
weiter erläutert.
Fig. 1A zeigt eine schaubildliche Ansicht einer Schalung zum Betonieren einer Gesimskappe,
wobei eine Stützvorrichtung mit einer Reihe von höhen- und neigungsverstellbaren Stützkonsolen
vorgesehen ist.
Fig. 1B zeigt eine Seitenansicht der Schalung gemäß Fig. 1A
Fig. 2 zeigt eine schaubildliche Ansicht der Stützvorrichtung im montierten Zustand
an einem Tragelement in Form eines Vertikalträgers.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Stützvorrichtung im montierten Zustand an dem
Vertikalträger.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch die Stützvorrichtung im montierten Zustand an
dem Vertikalträger.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der Stützvorrichtung in einer oberen Endstellung der
Stützkonsole.
Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt der Stützvorrichtung in der oberen Endstellung der
Stützkonsole.
Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht der Stützvorrichtung in einer unteren Endstellung
der Stützkonsole.
Fig. 8 zeigt einen Längsschnitt der Stützvorrichtung in der unteren Endstellung der
Stützkonsole.
Fig. 9 und Fig. 10 zeigen eine alternative Ausführungsvariante der Stützkonsole, bei
welcher einer Diagonalstrebe über ein Rollenpaar am Vertikalträger abgestützt wird.
Fig. 11 zeigt eine schaubildliche Ansicht, Fig. 12 eine Seitenansicht und Fig. 13
einen Längsschnitt der Stützkonsole mit einer alternativen Ausführungsvariante der
Neigungsverstellung.
Fig. 14A zeigt eine schaubildliche Ansicht und Fig. 14B eine Seitenansicht der Stützkonsole
im montierten Zustand am Tragelement, wobei zudem eine Halterung für ein Innenschalungselement,
d.h. ein Innenschild, am Tragelement montiert ist.
Fig. 14C, Fig. 14D und Fig. 14E zeigen eine alternative Ausführung der Halterung für
das Innenschalungselement im montierten Zustand am Tragelement.
Fig. 14F zeigt eine weitere alternative Ausführung der Halterung für das Innenschalungselement
im montierten Zustand am Tragelement.
Fig. 15A zeigt eine Seitenansicht der Stützkonsole, bei welcher das Ausmaß der Höhenverstellung
angezeigt wird.
Fig. 15B zeigt das in Fig. 15A hervorgehobene Detail A.
Fig. 16 zeigt eine Tunnelschalung, bei welcher eine Arbeitsplattform mit Hilfe der
Stützkonsole am Tragelement, hier der Außenschalung, abgestützt wird.
Fig. 17 zeigt eine einhäuptige Schalung, bei welcher mit der Stützkonsole eine Arbeitsplattform
auf der Hinterseite eines Abstützbocks abgestützt wird.
Fig. 18 zeigt eine Ausführung der Stützkonsole im montierten Zustand am Vertikalträger.
[0056] Fig. 1 zeigt eine Schalung 1, welche in der gezeigten Ausführung als Gesimsschalung
an einem Gesims 2, d.h. an einem vorzugsweise im Wesentlichen in horizontaler Richtung
erstreckten, seitlich frei auskragenden Randbereich, des Bauwerks 3, hier einer Brücke,
befestigt ist. Dafür weist die Gesimsschalung eine Stützvorrichtung 4 mit diagonalen
Druckstreben 5 und Tragelementen, hier Vertikalträgern 6, auf, welche jeweils parallel
und in horizontalen Abständen zueinander an der Unterseite des Gesimses 2 befestigt
sind. Die Stützvorrichtung 4 weist zudem eine Arbeitsbühne 7 auf, welche einen Belag
8 mit einer horizontalen Arbeitsfläche aufweist. Am hinteren Längsrand der Arbeitsbühne
7, d.h. auf der vom Gesims 2 abgewandten Längsseite, ist ein Geländer 9 mit vertikalen
Geländerträgern 10 und horizontalen Schutzelementen 11 angeordnet.
[0057] In der gezeigten Ausführung weist die Stützvorrichtung 4 weiters mehrere Stützkonsolen
12 auf, welche jeweils einen Horizontalträger 13 mit einem ersten Längsende 13A und
mit einem zweiten Längsende 13B aufweisen. Die Horizontalträger 13 sind mit ihren
ersten Längsenden 13A an den Vertikalträgern 6 montiert. Die Stützkonsolen 12 weisen
zudem jeweils eine Diagonalstrebe 14 zur unterseitigen Abstützung des Horizontalträgers
13 auf.
[0058] Die Horizontalträger 13 tragen eine erste Schalungseinrichtung 15 und eine zweite
Schalungseinrichtung 16, mit welchen in der gezeigten Ausführungsform eine Gesimskappe
17 am Gesims 2 hergestellt werden kann. Die erste Schalungseinrichtung 15 weist erste
Schalungsträger 18 auf, welche auf den Oberseiten der Horizontalträger 13, insbesondere
im Wesentlichen senkrecht dazu, angeordnet sind. Die ersten Schalungsträger 18 tragen
ein Bodenschalungselement 19, hier eine Schalungsplatte, mit welchem in der gezeigten
Ausführung eine im Wesentlichen horizontale Schalfläche gebildet wird. Die zweite
Schalungseinrichtung 16 weist zweite Schalungsträger 20 und ein Außenschalungselement
21, hier eine weitere Schalungsplatte, auf, mit welchem in der gezeigten Ausführung
eine im Wesentlichen vertikale Schalfläche gebildet wird. Die zweite Schalungseinrichtung
16 wird mit Hilfe von im Wesentlichen vertikalen Gesimszwingen 22 positioniert, welche
in horizontaler Richtung verstellbar an den Horizontalträgern 13 der Stützkonsolen
12 angeordnet sind. Die Gesimszwingen 22 sind rückseitig mit Hilfe von diagonalen
Stützstreben 22A an den Horizontalträgern 13 abgestützt. Die Stützstreben 22A sind
derart teleskopierbar, dass die Neigung der Gesimszwingen 22 verstellbar ist. Somit
können die Gesimszwingen 22 nicht nur in einer vertikalen Lage, sondern auch in einer
zur Vertikalen geneigten Lage angeordnet werden.
[0059] Wie aus Fig. 2 und Fig. 3 im Detail ersichtlich, weist die Stützkonsole 12 eine erste
Justiereinrichtung 23 mit einem ersten Betätigungselement 24 zur Verstellung der Höhe
des Horizontalträgers 13 relativ zum Vertikalträger 6 auf. Das erste Betätigungselement
24 zur Verstellung der Höhe des Horizontalträgers 13 ist an dem vom Vertikalträger
6 abgewandten zweiten Längsende 13B des Horizontalträgers 13 frei zugänglich, so dass
eine einfache Verstellung von der Arbeitsbühne 7 aus ermöglicht wird.
[0060] Wie aus Fig. 4 ersichtlich, weist die erste Justiereinrichtung 23 ein erstes Kraftübertragungselement
25 auf, welches hier durch eine erste Spindel 25A gebildet ist. Durch Betätigen des
ersten Betätigungselements 24 wird mit dem Kraftübertragungselement 25 eine Kraft
in Längsrichtung des Horizontalträgers 13, d.h. in Richtung seiner ausgeprägten Längserstreckung,
ausgeübt, welche, wie später noch weiter erläutert wird, in die Höhenverstellung des
Horizontalträgers 13 umgewandelt wird. Der Horizontalträger 13 weist ein längliches
Hohlprofil 26 auf, in welchem die erste Spindel 25A angeordnet ist. Die erste Spindel
25A erstreckt sich über mehr als 3/4 der Länge des Horizontalträgers 13, von seiner
in horizontaler Richtung äußersten bis zur innersten Stelle gerechnet.
[0061] In der gezeigten Ausführung weist die erste Justiereinrichtung 23 ein Kulissenführungsteil,
nachstehend kurz Kulissenführung 27, auf, mit welcher eine Verstellung im Wesentlichen
in Längsrichtung des Horizontalträgers 13 in die Höhenverstellung des Horizontalträgers
13 umgewandelt wird. Die Kulissenführung 27 weist einen Führungsschlitz 28 auf, welcher
in einem Winkel von im Wesentlichen 45° zur (im montierten Zustand vertikalen) Längsachse
des Vertikalträgers 6 verläuft. In dem Führungsschlitz 28 ist ein Führungsbolzen 29
gelagert, welcher bezüglich der Höhenverstellung ortsfest am Vertikalträger 6 montiert
ist. Der Führungsschlitz 28 ist an einem Verschiebeteil in Form einer Verschiebeplatte
30 vorgesehen, welche beim Verstellen der ersten Spindel 26 im Wesentlichen in Längsrichtung
des Horizontalträgers 13 innerhalb eines Montagegehäuses 31 am ersten Längsende 13A
des Horizontalträgers 13 verschoben wird. Das Montagegehäuse 31 weist ein oberes Führungsteil
in Form einer oberen Führungsplatte 32A und ein unteres Führungsteil in Form einer
unteren Führungsplatte 32B auf, zwischen denen die Verschiebeplatte 30 ober- und unterseitig
im Wesentlichen passgenau geführt ist. In der gezeigten Ausführung sind zwei idente
Verschiebeplatten 30 vorgesehen, welche am selben Führungsbolzen 29 geführt sind.
[0062] Wie aus Fig. 5 ersichtlich, weist das Montagegehäuse 31 an den Seiten jeweils einen
(bezogen auf die horizontale Neutralstellung des Horizontalträgers) vertikal verlaufenden
Vertikalschlitz 33 auf, in welchen der Führungsbolzen 29 der Kulissenführung 27 geführt
ist. Mit Hilfe der Vertikalschlitze 33 wird die Auf- und Abbewegung der Stützkonsolen
12 bei der Höhenverstellung freigegeben.
[0063] Der Vertikalträger 6 besteht aus einem ersten Tragprofil 6A und einem zweiten Tragprofil
6B (vgl. Fig. 2), welche parallel und in einem horizontalen Abstand senkrecht zum
Horizontalträger 13 angeordnet sind. Je nach Ausführung können das erste 6A und das
zweite Tragprofil 6B jeweils ein U-Profil sein. Zwischen dem ersten Tragprofil 6A
und dem zweiten Tragprofil 6B ist ein Spalt gebildet, in den das Montagegehäuse 31
am ersten Längsende 13A des Horizontalträgers 13 eingeschoben ist. Das erste Tragprofil
6A und das zweite Tragprofil 6B weisen jeweils an denselben Längspositionen einzelne
Durchtrittsöffnungen 34 auf, so dass der Führungsbolzen 29 wahlweise in unterschiedlichen
Höhenpositionen angeordnet sein kann. Mit Hilfe der Paare von Durchtrittsöffnungen
34 kann eine Grobeinstellung der Höhe des Horizontalträgers 13 vorgenommen werden.
Die erste Justiereinrichtung 23 ermöglicht eine Feineinstellung der Höhe des Horizontalträgers
13. Durch Betätigen des ersten Betätigungselements 24 wandert die Stützkonsole 12
mit unveränderter Neigung des Horizontalträgers 13 je nach Betätigungsrichtung nach
oben oder nach unten. Die Diagonalstrebe 14 ist dabei über ein Drucklager 35 am Vertikalträger
6 abgestützt. In der Ausführung der Fig. 1 bis 8 weist das Drucklager 35 Gleitflächen
35A auf, welche an einer Außenseite des Vertikalträgers 6 gleiten können. Die Diagonalstrebe
14 ist über eine im Vergleich zur Diagonalstrebe kürzeren Verbindungshebel 14A mit
dem Montagegehäuse 31 verbunden.
[0064] Die Höhenverstellung des Horizontalträgers 13 wird im Folgenden anhand der Figuren
4 bis 8 geschildert.
[0065] Fig. 4 zeigt den Horizontalträger 13 in einer Ausgangsposition, in welcher der Führungsbolzen
29 in der Mitte der Längsschlitze 28 der Verschiebeplatten 30 angeordnet ist. Um den
Horizontalträger 13 anzuheben, wird das erste Betätigungselement 24 mit einem Werkzeug
in die eine Drehrichtung gedreht. Diese Drehbewegung wird von der ersten Spindel 25A
übernommen, welche am dem Betätigungselement 24 gegenüberliegenden Ende in Gewindeeingriff
mit einer ersten Mutter 25B steht. Dadurch wird die erste Spindel 25A weiter in die
erste Mutter 25B hineingeschraubt. Diese Verstellung der ersten Spindel 25A in Längsrichtung
des Horizontalträgers 13 bewirkt, dass die Verschiebeplatten 30 innerhalb des Montagegehäuses
31 zur Seite wandern, wobei der Führungsbolzen 29 relativ zu den Verschiebeplatten
30 entlang des Führungsschlitzes 28 verlagert wird. Die Verschiebeplatten 30 liegen
innen am Montagegehäuse 31 an, so dass die Seitwärtsbewegung der Verschiebeplatten
30 in die Aufwärtsbewegung des Horizontalträgers 13 mit dem Montagegehäuse 31 und
dem Hohlprofil umgewandelt wird. In den Fig. 5 und 6 ist die maximale Anhebung des
Horizontalträgers 13 gezeigt, wobei der Führungsbolzen 29 am unteren Ende des Führungsschlitzes
28 angeschlagen ist.
[0066] Das Absenken des Horizontalträgers 13 wird durch Drehen des Betätigungselements 24
in die entgegengesetzte Richtung bewirkt. Dadurch wird das innere Ende der ersten
Spindel 25A weiter aus der Mutter 25B herausgeschraubt. Die Verschiebeplatten 30A
wandern nach innen, der Führungsbolzen 29 wandert entlang des Führungsschlitzes 28
nach oben und der Horizontalträger 13 wird entsprechend abgesenkt. Die maximale Absenkung
des Horizontalträgers ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt.
[0067] Wie aus den Schnittansichten der Fig. 4, 6 und 8 ersichtlich, sind im Inneren des
Hohlprofils des Horizontalträgers 13 zwei Halteplatten 25C jeweils mit einer Durchtrittsöffnung
für die erste Spindel 25A vorgesehen, um eine Abstützung der ersten Spindel 25A über
ihre Länge zu bewerkstelligen.
[0068] Fig. 9 und Fig. 10 zeigen eine alternative Ausführungsvariante, bei welcher das Drucklager
35 am inneren Ende der Diagonalstrebe 14 durch ein Rollenpaar 35B gebildet ist. Das
Rollenpaar 35B rollt bei der Höhenverstellung der Stützkonsole 12 auf der Außenseite
des Vertikalträgers 6.
[0069] Wie aus Fig. 2 bis 10 ersichtlich, weisen die Stützkonsolen 12 zudem jeweils eine
zweite Justiereinrichtung 36 mit einem zweiten Betätigungselement 37 zur Verstellung
einer Neigung, d.h. einer Schrägstellung zur Horizontalen, des Horizontalträgers 13
auf. Der Horizontalträger 13 kann daher nicht nur in einer exakt horizontalen Lage,
sondern auch in einer zur Horizontalen geneigten Lage angeordnet werden. Wie das erste
Betätigungselement 24 für die Höhenverstellung ist auch das zweite Betätigungselement
37 für die Neigungsverstellung an dem vom Vertikalträger 6 abgewandten zweiten Längsende
13B des Horizontalträgers 13 frei zugänglich. Somit kann eine Höhenverstellung und
eine Neigungsverstellung unabhängig voneinander am äußeren Ende des Horizontalträgers
13 durchgeführt werden. Die zweite Justiereinrichtung 36 weist ein mit dem zweiten
Betätigungselement 37 verbundenes zweites Kraftübertragungselement 38, in der gezeigten
Ausführung eine zweite Spindel 39, und eine mit dem äußeren Ende der Diagonalstrebe
24 verbundene Spindelaufnahme 40 in Form einer zweiten Mutter auf. Durch Drehen der
zweiten Spindel 39 mit Hilfe des zweiten Betätigungselements 37 wandert die Spindelaufnahme
40 je nach Drehrichtung nach innen oder nach außen. Dadurch wird die Neigung der Diagonalstrebe
14 verändert, welche am inneren Ende gelenkig mit dem Verbindungshebel 14A und am
äußeren Ende gelenkig mit einem Spindelgehäuse 41 verbunden ist, das an der Unterseite
des Horizontalträgers 13 montiert ist. Im Inneren des Spindelgehäuses 41 ist die zweite
Spindel 39 aufgenommen, welche kürzer als die erste Spindel 25 ausgeführt sein kann.
[0070] In Fig. 11 bis 13 ist eine alternative Ausführung der zweiten Justiereinrichtung
36 gezeigt, bei welcher die Diagonalstrebe 14 als Spindelstrebe ausgeführt ist. Die
Spindelstrebe weist ein Mittelteil 42C auf, welches an den Enden ein erstes und ein
zweites Mutterelement (das eine linksgängig, das andere rechtsgängig) ausbildet. In
diese Mutterelemente wird ein erstes Spindelelement 42A und ein zweites Spindelelement
42B eingeschraubt (auch jeweils ein linksgängiges und eine rechtsgängiges Spindelelement).
Wird das Mittelteil 42C der Spindelstrebe mittels eines Griffs 43, hier eines Drehbolzens,
gedreht, nähern sich die Spindelelemente 42A, 42B einander an oder entfernen sich
voneinander, je nach Drehrichtung.
[0071] Fig. 15A und Fig. 15B zeigen im Detail eine Ausführungsvariante, bei welcher am Montagegehäuse
31 ein Sichtfenster 31A ausgebildet ist, welches den Blick auf eine Markierung 30A
an der Verschiebeplatte 30 freigibt. Je nach Stellung der Verschiebeplatte 30 wandert
die Markierung 30A entlang des Sichtfensters 31A. Somit wird dem Bediener das Ausmaß
der Höhenverstellung über die relative Lage der Markierung 30A zum Sichtfenster 31A
am Montagegehäuse 31 signalisiert. Oberhalb des Sichtfensters 31A ist eine Skala 31B
vorgesehen, in welcher ein Absolutwert der Höhenverstellung relativ zur Mittelstellung
angegeben ist. Vorteilhafterweise kann so die Höhenposition voreingestellt werden,
ohne Messutensilien. Weiters kann die Höheposition jederzeit abgelesen werden.
[0072] Wie aus Fig. 1A und Fig. 1B ersichtlich, weist die Gesimsschalung 1 zudem ein Innenschalungselement
60 auf, welches jedoch nicht an der Stützkonsole 12, sondern an dem Vertikalträger
6 der Stützvorrichtung 4 reversibel lösbar montiert ist.
[0073] Fig. 14A und Fig. 14B zeigen eine erste Ausführungsform einer Halterung 61, mit welcher
das Innenschalungselement 60 zwischen der in Fig. 1A und Fig. 1B gezeigten Einschalstellung
und einer von der Gesimskappe beabstandeten Ausschalstellung relativ zum Vertikalträger
6 verstellt werden kann.
[0074] In der Ausführungsform der Fig. 14A, 14B weisen das erste Tragprofil 6A und das zweite
Tragprofil 6B an ihren einander zugewandten Bodenflächen in Höhenrichtung beabstandete
Paare von Öffnungen, hier die Durchtrittsöffnungen 34 für den Sicherungsstift 29,
auf, welche fluchtend mit Durchgangsöffnungen der Halterung 61 angeordnet sind. Mit
Hilfe von Sicherungsbolzen 63 wird die Halterung 61 lösbar am Vertikalträger 6 gehalten.
Die Halterung 61 weist zudem ein Verstellelement 66, hier eine Justierspindel 61A,
auf. Zum Ausschalen wird das Innenschalungselement 60 durch Betätigen des Verstellelements
66 vom Beton beabstandet. In der Ausführungsform der Fig. 14A und Fig. 14B wird das
Innenschalungselement 60in Längsrichtung des Horizontalträgers 13 verstellt. Danach
werden die Sicherungsbolzen 63 entfernt und die Innenschalung kann demontiert werden.
[0075] In den Fig. 14C, Fig. 14D und Fig. 14E ist eine weitere Ausführungsform der Halterung
61 gezeigt, welche wiederum über die Sicherungsbolzen 63 am Vertikalträger 6 montiert
ist. Bei dieser Ausführung weist die Halterung 61 einen Haltewinkel 70 mit zumindest
einem schräg zum Vertikalträger 6 verlaufenden Langloch 65, hier mit zwei parallelen,
jeweils schräg zum Vertikalträger 6 verlaufenden Langlöchern 65, auf, in denen zumindest
ein, hier zwei, Sicherungsbolzen 63 angeordnet sind. Der Haltewinkel 70 ist mit einem
Lagerteil 71 verbunden, an dem ein Verstellelement 66, hier eine Stellschraube mit
einer Mutter, gelagert ist. Das Verstellelement 66 ist über ein Verbindungsteil 72,
hier ein Verbindungsstift, mit dem Haltewinkel 71 verbunden. Die Bewegung des Verbindungsteils
72 wird über ein weiteres Langloch 73 geführt. Mittels des Verstellelements 66 kann
das Innenschalungselement 60 schräg nach unten von der Einschal- in die Ausschalstellung
bewegt werden. Der Betätigungsbereich des Verstellelements 66 ist, in Bezug auf den
Vertikalträger 6, auf derselben Seite wie das Innenschalungselement 60 angeordnet.
[0076] In der Fig. 14F ist eine weitere Ausführungsform der Halterung 61 gezeigt. Bei dieser
Ausführung weist die Halterung 61 einen Tragwinkel 67 auf, welcher mit Hilfe der Sicherungsbolzen
63 stationär bzw. unbeweglich an dem Vertikalträger 6 montiert ist. Das Innenschalungselement
60 ist auf dem Tragwinkel 67 abgestützt. Zwischen dem Innenschalungselement 60 und
dem Vertikalträger 6 kann ein Distanzteil 68, insbesondere aus Holz, angeordnet sein.
Zum Ausschalen wird der Tragwinkel 67 entfernt. Dafür werden die Sicherungsbolzen
63, mit denen der Tragwinkel 67 am Vertikalträger 6 befestigt ist, herausgenommen.
Anschließend kann das Innenschalungselement 60 entfernt werden.
[0077] Fig. 16 zeigt eine Ausführung der Schalung 1 als Tunnelschalung 44 mit einer Innenschalung
45 und einer Außenschalung 46. Mit der Tunnelschalung 44 kann ein im Querschnitt bogenförmig
gekrümmtes Tunnelsegment hergestellt werden. Bei dieser Ausführung ist die Stützkonsole
12 an der Außenschalung 46 montiert, welche hier das Tragelement bildet. Der Horizontalträger
13 der Stützkonsole 12 ist als Bühnenträger für eine Arbeitsplattform 47 mit einer
(hier horizontalen) Arbeitsfläche für Arbeiter ausgebildet. An den zweiten (äußeren)
Längsenden 13B des Horizontalträgers ist ein Geländersteher 48 zur Anbringung von
Schutzteilen 49 angeordnet. Mit der Neigungsverstellung kann die Arbeitsfläche für
das Bedienpersonal horizontal ausgerichtet werden. Dies ist aufgrund der unterschiedlichen
Tummelquerschnitte von Vorteil. Fig. 17 zeigt eine Ausführung der Schalung 1 als einhäuptige
Schalung 50, welche mit einem Abstützbock 51 abgestützt wird. Bei dieser Ausführung
ist der Horizontalträger 13 der Stützkonsole 12 ebenfalls als Bühnenträger ausgebildet,
auf dem eine Arbeitsplattform 47 angeordnet ist. Die Stützkonsole 12 ist an dem Abstützbock
51 lösbar montiert, welches bei dieser Ausführung das Tragelement bildet.
[0078] Fig. 18 zeigt eine Detailansicht der Stützkonsole 12, welcher in der gezeigten Anwendung
die Arbeitsplattform 47 von unten her abstützt. Die Stützkonsole 12 ist am Vertikalträger
6 montiert. Die Stützkonsole 12 kann aber auch an anderen Tragelementen, wie an der
Außenschalung der Tunnelschalung 44 (Fig. 16) oder dem Abstützbock 51 (Fig. 17) montiert
werden.
1. Stützkonsole (12) zur Abstützung eines Schalungselements und/oder einer Arbeitsplattform
(47) einer Schalung (1), aufweisend:
einen Horizontalträger (13) mit einem ersten Längsende (13A) zur Befestigung an einem
Tragelement, insbesondere an einem Vertikalträger (6), der Schalung (1) und mit einem
zweiten Längsende (13B),
eine erste Justiereinrichtung (36) zur Höhenjustierung des Horizontalträgers (13)
relativ zum Tragelement der Schalung (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Justiereinrichtung (23) eine Kulissenführung (27) mit einem schräg zum Horizontalträger
(13) verlaufenden Führungsschlitz (28) für einen Führungsbolzen (29) aufweist.
2. Stützkonsole (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Justiereinrichtung (23) ein erstes Betätigungselement (24), vorzugsweise
an dem vom Tragelement der Schalung (1) abgewandten zweiten Längsende (13B) des Horizontalträgers
(13), aufweist.
3. Stützkonsole (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Justiereinrichtung (23) ein erstes Kraftübertragungselement (25) aufweist,
mit welchem insbesondere durch Betätigen des ersten Betätigungselements (24) eine
Kraft im Wesentlichen in Längsrichtung des Horizontalträgers (13) auf die Kulissenführung
(27) aufbringbar ist.
4. Stützkonsole (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Führungsschlitz (28) der Kulissenführung (27) in einem Winkel von +15° bis
+75° bzw. von -15° bis -75°, vorzugsweise von +30° bis +60° bzw. von -30° bis -60°,
insbesondere im Wesentlichen +45° bzw. -45°, zum Horizontalträger (13) erstreckt.
5. Stützkonsole (12) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsschlitz (28) an einem Verschiebeteil, insbesondere einer Verschiebeplatte
(30), ausgebildet ist, welche beim Verstellen des ersten Kraftübertragungselements
(25) im Wesentlichen in Längsrichtung des Horizontalträgers (13) innerhalb eines Montagegehäuses
(31) am ersten Längsende (13A) des Horizontalträgers (13) verschoben wird.
6. Stützkonsole (12) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Montagegehäuse (31) ein oberes und/oder ein unteres Führungsteil, insbesondere
eine obere (32A) und/oder eine untere Führungsplatte (32B), zur Führung einer Ober-
bzw. Unterkante des Verschiebeteils mit dem Führungsschlitz (28) aufweist.
7. Stützkonsole (12) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Montagegehäuse (31) einen im Wesentlichen senkrecht zum Horizontalträger (13)
erstreckten Vertikalschlitz (33) aufweist, in welchem der Führungsbolzen (29) geführt
ist.
8. Stützkonsole (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine zweite Justiereinrichtung (36) mit einem zweiten Betätigungselement (37) zur
Verstellung einer Neigung des Horizontalträgers (13) relativ zum Tragelement der Schalung
(1), wobei das zweite Betätigungselement (37) bevorzugt an dem vom Tragelement abgewandten
zweiten Längsende (13B) des Horizontalträgers (13) angeordnet ist.
9. Stützkonsole (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Diagonalstrebe (14) zur Abstützung des Horizontalträgers (13) vorgesehen ist,
wobei bevorzugt die zweite Justiereinrichtung (36) ein mit dem zweiten Betätigungselement
(37) verbundenes zweites Kraftübertragungselement (38), insbesondere eine zweite Spindel
(39), und eine mit der Diagonalstrebe (14) verbundene Spindelaufnahme (40) aufweist,
wobei bevorzugt als Diagonalstrebe (14) eine Spindelstrebe vorgesehen ist, welche
ein Mittelteil, insbesondere mit einem Griff, aufweist, an dem ein erstes und ein
zweites Mutterelement ausgebildet sind, wobei in das erste Mutterelement ein erstes
Spindelelement (42A) und in das zweite Mutterelement ein zweites Spindelelement (42B)
eingeschraubt ist.
10. Stützvorrichtung (4), aufweisend:
eine Stützkonsole (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
ein Tragelement, vorzugsweise einen Vertikalträger (6), einer Schalung (1), wobei
das erste Längsende (13A) des Horizontalträgers (13) der Stützkonsole (12) am Tragelement
der Schalung (1) befestigt ist.
11. Stützvorrichtung (4) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsbolzen (29) bezüglich der Höhenjustierung des Horizontalträgers (13)
unbeweglich am Tragelement der Schalung (1) montiert ist.
12. Stützvorrichtung (4) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalträger (6) ein erstes (6A) und ein zweites Tragprofil (6B) aufweist,
zwischen denen ein Montagegehäuse (31) am ersten Längsende (13A) des Horizontalträgers
(13) angeordnet ist, wobei bevorzugt das erste (6A) und das zweite Tragprofil (6B)
an korrespondierenden Längspositionen Durchtrittsöffnungen (34) für den Führungsbolzen
(29) aufweisen.
13. Schalung (1) mit einer Stützvorrichtung (4) nach einem der Ansprüche 10 bis 12.
14. Schalung (1) nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch:
ein Außenschalungselement (21),
ein Innenschalungselement (60),
vorzugsweise zudem ein Bodenschalungselement (19).
15. Schalung (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenschalungselement (21), vorzugsweise zudem das Bodenschalungselement (19),
an der Stützkonsole (12) und das Innenschalungselement (60) an dem Tragelement der
Stützvorrichtung (4) befestigt sind.