[0001] Die Erfindung betrifft ein L-förmiges Fertigteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein L-förmiges Fertigteil gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 10.
[0002] Aus der
DE 10 25 926 A ist ein L-förmiges Fertigteil, insbesondere Betonfertigteil bekannt, welches eine
senkrechte Scheibe, eine Fußscheibe und eine Armierung umfasst, wobei die senkrechte
Scheibe und die Fußscheibe einteilig bzw. monolithisch ausgebildet sind und wobei
sich die Armierung in die senkrechte Scheibe und in die Fußscheibe erstreckt. Nachteilig
an derartigen Fertigteilen ist, dass diese für eine nachträgliche Bearbeitung durch
Abtrennen von Teilen der senkrechten Scheibe und/oder der Fußscheibe ungeeignet sind,
da hierdurch die Armierung teilweise freigelegt wird und das Fertigteil dann wesentlich
empfindlicher gegen Umwelteinflüsse ist, so dass dessen statische Zuverlässigkeit
nur für einen kürzeren Zeitraum garantiert werden kann. Derartige Bearbeitungen werden
bauseits oftmals mit Trennschleifern vorgenommen, z.B. um die Nachbestellung von Passstücken
zur Herstellung von Eckbereichen zu vermeiden und Mauern ohne zeitliche Verzögerung
fertigstellen zu können.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung ein L-förmiges Fertigteil, insbesondere Betonfertigteil
vorzuschlagen, dessen statische Zuverlässigkeit durch eine nachträgliche Bearbeitung
nicht beeinträchtigt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bzw.
10 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 10 gelöst. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
[0005] Das erfindungsgemäße L-förmige Fertigteil, welches insbesondere als Betonfertigteil
ausgebildet ist, umfasst eine senkrechte Scheibe, eine Fußscheibe und eine Armierung,
wobei die senkrechte Scheibe und die Fußscheibe monolithisch ausgebildet sind, wobei
sich die Armierung in die senkrechte Scheibe und in die Fußscheibe erstreckt, wobei
die Armierung in einem ersten Volumenabschnitt des Fertigteils als Baustahlarmierung
ausgebildet ist und wobei die Armierung in einem zweiten Volumenabschnitt des Fertigteils
als Faserverbundwerkstoffarmierung ausgebildet ist. Hierdurch ist es möglich das L-förmige
Fertigteil in seinem zweiten Volumenabschnitt z.B. mit einem Trennschleifer zu bearbeiten
und die senkrechte Scheibe und/oder die Fußscheibe - sofern ein auszuführender Schnitt
sich in dem zweiten Volumenabschnitt befindet - zu bearbeiten, ohne dass eine Schnittfläche
entsteht, welche eine Korrosion begünstigt. Bei einer entsprechenden Ausführung des
L-förmigen Fertigteils bleibt dessen zugesicherte statische Zuverlässigkeit trotz
einer insbesondere auf der Baustelle durchgeführten Anpassung erhalten. Somit können
Anpassungen vor Ort und ohne Qualitätseinbußen durchgeführt werden. Dies begünstigt
einen verzögerungsfreien Baufortschritt.
[0006] Weiterhin ist es vorgesehen, dass sich der erste Volumenabschnitt über die Fußscheibe
und einen an die Fußscheibe anschließenden ersten Teilbereich der senkrechten Scheibe
erstreckt und dass sich der zweite Volumenabschnitt über einen zweiten Teilbereich
der senkrechten Scheibe erstreckt. Hierdurch ist es möglich, Anpassungen in dem zweiten
Teilbereich der senkrechten Scheibe vorzunehmen. Diese sind insbesondere dann erforderlich,
wenn sogenannte Passstücke durch einen senkrechten Schnitt im Bereich der senkrechten
Scheibe angepasst werden, um diese auf einen Eckbereich einer über Eck verlaufenden
Mauer, welche aus nebeneinander angeordneten L-förmigen Fertigteilen gebildet ist,
anzupassen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine über Eck verlaufende
Mauer mit einem von 90° abweichenden Winkel erstellt werden soll, da in einem derartigen
Fall keine ab Werk verfügbaren Sonderformen von L-förmigen Fertigteilen verfügbar
sind.
[0007] Es ist auch vorgesehen sein, dass sich der erste Volumenabschnitt in die Fußscheibe
und in die senkrechte Scheibe erstreckt und dass sich der zweite Volumenabschnitt
in die senkrechte Scheibe und in die Fußscheibe erstreckt. Hierdurch ist es möglich,
auch Anpassungen an der Fußscheibe vorzunehmen. Diese sind insbesondere dann erforderlich,
wenn bei sogenannten Passstücke der Fuß in einem Eckbereich, in welchem zwei L-förmige
Fertigteile unter einem Winkel von z.B. 80° oder 130° aufeinanderstoßen so angepasst
werden müssen, dass sich deren Fußscheiben nicht überlappen.
[0008] Weiterhin ist es vorgesehen, die Armierung in einem dritten Volumenabschnitt als
Mischarmierung auszubilden, wobei diese Mischarmierung zu einem ersten Anteil aus
der Baustahlarmierung gebildet ist und zu einem zweiten Anteil aus der Faserverbundwerkstoffarmierung
gebildet ist, wobei der dritte Volumenabschnitt zwischen dem ersten Volumenabschnitt
und dem zweiten Volumenabschnitt angeordnet ist. Hierdurch ist ein belastbarer Übergang
zwischen den Armierungstypen Baustahlarmierung und Faserverbundwerkstoffarmierung
gewährleitstet, so dass eine Schwächung des L-förmigen Fertigteils in einem Grenzbereich
vermieden ist.
[0009] Es ist weiterhin vorgesehen, die Baustahlarmierung und die Faserverbundwerkstoffarmierung
in dem dritten Volumenabschnitt durch Verbindungsmittel wie z.B. Betonbindedraht und/oder
Kabelbinder aus Kunststoff oder Faserwerkstoff zu verbinden. Hierdurch wird ein guter
Zusammenhalt der Armierungstypen bei der Herstellung des L-förmigen Fertigteils erreicht
und vermieden, dass sich diese beim Einfüllen von Beton in die Schalung gegeneinander
verschieben.
[0010] Es ist auch vorgesehen, Einzelteile der Faserverbundwerkstoffarmierung in dem zweiten
Volumenabschnitt durch nichtmetallische Verbindungsmittel wie z.B. Kabelbinder aus
Kunststoff oder Faserwerkstoff zu verbinden. Hierdurch wird auch dann ein Entstehen
von Korrosion vermieden, wenn die Schnittfläche im Bereich eines oder mehrere Verbindungsmittel
verläuft.
[0011] Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Fußscheibe ausschließlich an den ersten Teilbereich
der senkrechten Scheibe angrenzt. Hierdurch ist ein L-förmiges Fertigteil gebildet,
dessen über die Fußscheibe seitlich nach links oder rechts wegkragende senkrechte
Scheibe ausschließlich eine Faserverbundwerkstoffarmierung aufweist, so dass der überkragende
Teil der senkrechten Scheibe bei Bedarf vollständig abgetrennt werden kann. Ein derartiges
L-förmiges Fertigteil gibt vor Ort einen praxisgerechten Spielraum zur Anpassung.
[0012] Es ist auch vorgesehen, dass sich der zweite Teilbereich von einer ersten Seitenfläche
der senkrechten Scheibe über deren gesamte Höhe in Richtung einer der ersten Seitenfläche
gegenüber liegenden zweiten Seitenfläche vorzugsweise über wenigstens 10 cm und insbesondere
bis über ein Drittel einer Breite der senkrechte Scheibe oder bis über eine Hälfte
der Breite der senkrechte Scheibe erstreckt. Auch dies begünstigt die Möglichkeiten
für eine Anpassung der senkrechten Scheibe des L-förmigen Fertigteils.
[0013] Es ist auch vorgesehen, die Armierung abgesehen von Transportösen vollständig innerhalb
einer Außenmantelfläche des Fertigteils anzuordnen. Hierdurch ist das L-förmige Fertigteil
optimal gegen Korrosion geschützt.
[0014] Ein weiteres erfindungsgemäßes L-förmiges Fertigteil, welches insbesondere als Betonfertigteil
ausgebildet ist, umfasst eine senkrechte Scheibe, eine Fußscheibe und eine Armierung,
wobei die senkrechte Scheibe und die Fußscheibe monolithisch ausgebildet sind, wobei
sich die Armierung in die senkrechte Scheibe und in die Fußscheibe erstreckt und abgesehen
von wenigstens einer Transportöse vollständig innerhalb einer Außenmantelfläche des
L-förmigen Fertigteils angeordnet ist, wobei die Armierung als Faserverbundwerkstoffarmierung
ausgebildet ist und wobei die wenigstens eine Transportöse aus Stahl, insbesondere
Baustahl ausgebildet ist und wobei die wenigstens eine Transportöse durch Verbindungsmittel
mit der Faserverbundwerkstoffarmierung verbunden ist. Hierdurch ist ein L-förmiges
Fertigbauteil geschaffen, welches sowohl im Bereich seiner gesamten senkrechten Scheibe
als auch im Bereich seiner gesamten Fußscheibe durch Schnitte an spezielle Anforderungen
angepasst werden kann, so dass bauseitig auf alle Anforderungen reagiert werden kann
und Verzögerungen durch eine Nachbestellung von Sonderbauteilen vollständig vermieden
werden können.
[0015] Mit dem Begriff Fertigbauteil ist im gesamten Text immer ein L-förmiges Fertigbauteil
gemeint, auch wenn dies nicht explizit ausgeführt ist. Ebenso ist mit dem Begriff
Betonfertigteil immer ein L-förmiges Fertigbauteil gemeint, auch wenn dies nicht explizit
ausgeführt ist. L-förmige Fertigbauteile sowie L-förmige Betonfertigteile werden auch
als Mauerscheiben oder Winkelstützen bezeichnet.
[0016] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0017] Hierbei zeigt:
- Figur 1a:
- eine erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen L-förmigen Fertigbauteils in
Ansicht von oben;
- Figur 1b:
- die in der Figur 1a gezeigte erste Ausführungsvariante in Frontansicht auf deren senkrechte
Scheibe;
- Figur 1c:
- eine Ansicht von oben auf ein linkes L-förmiges Fertigteil und ein rechtes L-förmiges
Fertigteil, welche als erste und zweite Untervariante des in den Figuren 1a und 1b
gezeigten L-förmigen Fertigteils ausgeführt sind und welche jeweils durch einen Gehrungsschnitt
bearbeitet sind;
- Figur 2a:
- eine zweite Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen L-förmigen Fertigbauteils
in Ansicht von oben;
- Figur 2b:
- die in der Figur 2a gezeigte zweite Ausführungsvariante in Frontansicht auf deren
senkrechte Scheibe;
- Figur 3a:
- eine dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen L-förmigen Fertigbauteils
in Ansicht von oben und
- Figur 3b:
- die in der Figur 3a gezeigte dritte Ausführungsvariante in Frontansicht auf deren
senkrechte Scheibe.
[0018] In der Figur 1a ist eine erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen L-förmigen
Fertigbauteils 1 in Ansicht von oben gezeigt. Das L-förmiges Fertigteil 1 ist als
Betonfertigteil 2 ausgebildet und bildet eine sogenannte Mauerscheibe 3, welche insbesondere
zur Abstützung von Böschungen verbaut wird. Das L-förmige Fertigteil 1 umfasst eine
senkrechte Scheibe 4, eine Fußscheibe 5 und eine nur in der Figur 1a schematisch angedeutete
Armierung 6. Die senkrechte Scheibe 4 und die Fußscheibe 5 sind monolithisch ausgebildet.
[0019] Die Armierung 6 erstreckt sich in die senkrechte Scheibe 4 und in die Fußscheibe
5, so dass diese durch die Armierung 6 verbunden sind. In einem ersten Volumenabschnitt
V1 des Fertigteils 1 ist die Armierung 6 als Baustahlarmierung 7 ausgebildet ist und
in einem zweiten Volumenabschnitt V2 des Fertigteils 1 ist die Armierung 6 als Faserverbundwerkstoffarmierung
8 ausgebildet. In der Figur 1b ist die in der Figur 1a gezeigte erste Ausführungsvariante
in Frontansicht auf die senkrechte Scheibe 4 dargestellt, wobei die verdeckt liegende
Fußscheibe 5 durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
[0020] Hierbei erstreckt sich der erste Volumenabschnitt V1 über die Fußscheibe 5 und einen
an die Fußscheibe 5 anschließenden ersten Teilbereich 4a der senkrechten Scheibe 4
und hierbei erstreckt sich der zweite Volumenabschnitt V2 über einen zweiten Teilbereich
4b der senkrechten Scheibe 4.
[0021] Die senkrechte Scheibe 4 ist mit einer Breite B4 breiter als die Fußscheibe 5 mit
ihrer Breite B5. Mit einer rechten Seitenfläche RSF4 ist die senkrechte Scheibe 4
etwa bündig mit einer rechten Seitenfläche RSF5 der Fußscheibe 5 ausgebildet. Mit
einer linken Seitenfläche LSF4 steht die senkrechte Scheibe 4 über eine linke Seitenfläche
LSF5 der Fußscheibe 5 über. Entsprechend grenzt die Fußscheibe 5 ausschließlich an
den ersten Teilbereich 4a der senkrechten Scheibe 4 an. Der zweite Teilbereich 4b
der senkrechten Scheibe 4 ist als nach links überkragende Wandung 9 ausgebildet.
[0022] Der zweite Teilbereich 4b der senkrechten Scheibe 4 erstreckt sich von der Linken
Seitenfläche LSF4 der senkrechte Scheibe 4 über deren gesamte Höhe H4 (siehe Figur
1b) in Richtung der der linken Seitenfläche LSF4 gegenüber liegenden rechten Seitenfläche
RSF4 über etwa ein Viertel der Breite B4 der senkrechte Scheibe 4.
[0023] In einem dritten Volumenabschnitt V3 ist die Armierung 6 als Mischarmierung 10 ausgebildet,
welche zu einem ersten Anteil aus der Baustahlarmierung 7 gebildet ist und welche
zu einem zweiten Anteil aus der Faserverbundwerkstoffarmierung 8 gebildet ist. Hierbei
ist der dritte Volumenabschnitt V3 zwischen dem ersten Volumenabschnitt V1 und dem
zweiten Volumenabschnitt V2 angeordnet.
[0024] Der dritte Volumenabschnitt V3 verläuft senkrecht in der senkrechten Scheibe 4. Mit
anderen Worten verläuft der dritte Volumenabschnitt V3 zwischen der rechten Seitenfläche
RSF4 und der linken Seitenfläche LSF4 der senkrechten Scheibe 4 und weist zu diesen
jeweils einen gleichbleibenden Abstand auf.
[0025] In dem dritten Volumenabschnitt V3 sind die Baustahlarmierung 7 und die Faserverbundwerkstoffarmierung
8 durch symbolisch dargestellte Verbindungsmittel 11 verbunden.
[0026] Einzelteile 8a, 8b der Faserverbundwerkstoffarmierung 8 sind - wie in der Figur 1b
schematisch angedeutet - in dem zweiten Volumenabschnitt V2 durch nichtmetallische
Verbindungsmittel 12 verbunden. Diese Verbindungsmittel 12 sind z.B. als Kabelbinder
aus Kunststoff oder Faserwerkstoff ausgebildet.
[0027] Die Armierung 6 des L-förmigen Fertigteils 1 ist abgesehen von in der Figur 1b symbolisch
dargestellten Transportösen 13a, 13b vollständig innerhalb einer Außenmantelfläche
AMF1 des Fertigteils 1 angeordnet.
[0028] In der Figur 1b ist mit einer dicken strichpunktierten Linie ein Schnitt 14 angedeutet,
welcher an dem L-förmigen Fertigteil 1 zur Anpassung des Fertigteils 1 an eine vorgegebene
Bausituation z.B. mit einem Trennschleifer durchgeführt werden kann. Aus der Figur
1b ist ersichtlich, dass der Schnitt 14 in dem zweiten Volumenabschnitt V2 des L-förmigen
Fertigteils 1 verläuft, welcher die Faserverbundwerkstoffarmierung 8 aufweist. Durch
eine derartige Schnittführung wird sicher vermieden, dass mit dem Trennschleifer die
Baustahlarmierung 7 angeschnitten wird.
[0029] In der Figur 1c ist eine Ansicht von oben auf ein linkes L-förmiges Fertigteil 51
und ein rechtes L-förmiges Fertigteil 71 gezeigt, welche zur Abstützung eines Eckbereichs
einer Böschung vorgesehen sind. Die beiden Fertigteile 51 und 71 sind als erste Untervariante
UV51 und als zweite Untervariante UV71 des in den Figuren 1a und 1b gezeigten L-förmigen
Fertigteils ausgeführt.
[0030] Die beiden Fertigteile 51 und 71 sind grundsätzlich vergleichbar zu dem in den Figuren
1a und 1b gezeigten Fertigteil ausgebildet, so dass diese in einem ersten Volumenabschnitt
V51-1 bzw. V71-1 eine Baustahlarmierung 57 bzw. 77 aufweisen und in einem zweiten
Volumenabschnitt V51-2 bzw. V71-2, welcher sich in einer nach links überkragenden
Wandung 59 bzw. in einer nach rechts überkragenden Wandung 79 befindet, eine Faserverbundwerkstoffarmierung
58 bzw. 78 aufweisen. Hierbei ist jede der beiden überkragenden Wandungen 59 bzw.
79 bereits durch einen Gehrungsschnitt bearbeitet, so dass senkrechte Scheiben 54
und 74 der beiden Fertigteile 51 und 71 einen Winkel miteinander bilden, welcher kleiner
als 90° ist. Die ursprünglichen Abmessungen, welche die beiden Fertigteile 51 und
71 vor der beschriebenen Bearbeitung hatten, sind durch gestrichelte Linien angedeutet.
Im Unterschied zu dem in den Figuren 1a und 1b gezeigten Fertigteil sind Fußscheiben
55 und 75 der beiden Fertigteile 51 und 71 jeweils in Draufsicht nicht viereckig,
sondern fünfeckig ausgebildet.
[0031] Die Figur 2a zeigt eine zweite Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen L-förmigen
Fertigbauteils 101 in Ansicht von oben. Das L-förmige Fertigteil 101 umfasst eine
senkrechte Scheibe 104, eine Fußscheibe 105 und eine nur in der Figur 2a schematisch
angedeutete Armierung 106. Die senkrechte Scheibe 104 und die Fußscheibe 105 sind
monolithisch ausgebildet. Die Armierung 106 erstreckt sich in die senkrechte Scheibe
104 und in die Fußscheibe 105, so dass diese durch die Armierung 106 verbunden sind.
In einem ersten Volumenabschnitt V101 des Fertigteils 101 ist die Armierung 106 als
Baustahlarmierung 107 ausgebildet ist und in einem zweiten Volumenabschnitt V102 des
Fertigteils 101 ist die Armierung 106 als Faserverbundwerkstoffarmierung 108 ausgebildet.
In der Figur 2b ist die in der Figur 2a gezeigte erste Ausführungsvariante in Frontansicht
auf die senkrechte Scheibe 104 dargestellt, wobei die verdeckt liegende Fußscheibe
105 durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Grundsätzlich wird zu den Figuren 2a
und 2b auch auf die Beschreibung zu den Figuren 1a und 1b verwiesen. Im Unterschied
zu der in den Figuren 1a und 1b gezeigten ersten Ausführungsvariante eines L-förmigen
Fertigteils erstreckt sich bei der in den Figuren 2a und 2b gezeigten zweiten Ausführungsvariante
eines L-förmige Fertigteils 101 die Faserverbundwerkstoffarmierung 108 in dem zweiten
Volumenabschnitt V102 nicht nur über einen Teil der senkrechten Scheibe 105, sondern
auch über einen an diesen anschließenden Teil der Fußscheibe 104. Entsprechend kann
das L-förmige Fertigteil 101 auch in einem Bereich der Fußscheibe 104 problemlos bearbeitet
werden, welcher von dem zweiten Volumenabschnitt V102 erfasst ist. Wie bei der in
den Figuren 1a und 1b gezeigten ersten Ausführungsvariante umfasst die zweite Ausführungsvariante
auch einen dritten Volumenabschnitt V103 mit einer Mischarmierung 110, wobei hier
die Baustahlarmierung 107 und die Faserverbundwerkstoffarmierung 108 verbunden sind.
[0032] Die Figur 3a zeigt eine dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen L-förmigen
Fertigbauteils 201 in Ansicht von oben. Das L-förmige Fertigteil 201 umfasst eine
senkrechte Scheibe 204, eine Fußscheibe 205 und eine nur in der Figur 3a schematisch
angedeutete Armierung 206. Die senkrechte Scheibe 204 und die Fußscheibe 205 sind
monolithisch ausgebildet. Die Armierung 206 erstreckt sich in die senkrechte Scheibe
204 und in die Fußscheibe 205, so dass diese durch die Armierung 206 verbunden sind.
In dem gesamten Fertigteil 201 ist die Armierung 206 als Faserverbundwerkstoffarmierung
208 ausgebildet. In der Figur 3b ist die in der Figur 3a gezeigte zweite Ausführungsvariante
in Frontansicht auf die senkrechte Scheibe 204 dargestellt, wobei die verdeckt liegende
Fußscheibe 205 durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Grundsätzlich wird zu den
Figuren 3a und 3b auch auf die Beschreibung zu den Figuren 1a und 1b verwiesen. Im
Unterschied zu der in den Figuren 1a und 1b gezeigten ersten Ausführungsvariante eines
L-förmigen Fertigteils erstreckt sich bei der in den Figuren 3a und 3b gezeigten dritten
Ausführungsvariante eines L-förmige Fertigteils 201 die Faserverbundwerkstoffarmierung
108 über ein gesamtes Volumen V200 des L-förmigen Fertigteils 201. Entsprechend kann
das L-förmige Fertigteil 201 an allen Seiten problemlos bearbeitet werden und dadurch
vor Ort optimal an alle Bausituationen angepasst werden. Die Armierung 206 ist ausschließlich
innerhalbe einer Außenmantelfläche AMF201 der Fertigteils 201 angeordnet. Eine Transportöse
213a steht über diese Außenmantelfläche AMF201 hinaus und ist mit Verbindungsmitteln
215 mit der Armierung 206 verbunden. Dies ist in der Figur 3b schematisch skizziert.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 1
- L-förmiges Fertigbauteil (1. Ausführungsvariante)
- 2
- Betonfertigteil
- 3
- Mauerscheibe
- 4
- senkrechte Scheibe von 1
- 4a
- erster Teilbereich von 4
- 4b
- zweiter Teilbereich von 4
- 5
- Fußscheibe von 1
- 6
- Armierung von 1
- 7
- Baustahlarmierung
- 8
- Faserverbundwerkstoffarmierung
- 8a, 8b
- Einzelteile von 8
- 9
- links überkragende Wandung von 1 bzw. 4
- 10
- Mischarmierung
- 11
- Verbindungsmittel für 7 und 8
- 12
- nichtmetallisches Verbindungsmittel
- 13a, 13b
- Transportöse von 1
- 14
- Schnitt
- AMF1
- Außenmantelfläche von 1
- B4
- Breite von 4
- B5
- Breite von 5
- H4
- Höhe von 4
- LSF4
- linke Seitenfläche von 4
- LSF5
- linke Seitenfläche von 5
- RSF4
- rechte Seitenfläche von 4
- RSF5
- rechte Seitenfläche von 5
- V1
- erster Volumenabschnitt von 1
- V2
- zweiter Volumenabschnitt von 1
- V3
- dritter Volumenabschnitt von 1
- 51
- linkes L-förmiges Fertigteil
- 54
- senkrechte Scheibe von 51
- 55
- Fußscheibe
- 57
- Baustahlarmierung von 51
- 58
- Faserverbundwerkstoffarmierung 51
- 59
- links überkragende Wandung 51 bzw. 54
- UV51
- erste Untervariante
- V51-1
- erster Volumenabschnitt von 51
- V51-2
- zweiter Volumenabschnitt von 51
- 71
- rechtes L-förmiges Fertigteil
- 74
- senkrechte Scheibe von 71
- 75
- Fußscheibe
- 77
- Baustahlarmierung von 71
- 78
- Faserverbundwerkstoffarmierung von 71
- 79
- rechts überkragende Wandung von 71 bzw. 74
- UV71
- zweite Untervariante
- V71-1
- erster Volumenabschnitt von 71
- V71-2
- zweiter Volumenabschnitt von 71
- 101
- L-förmiges Fertigbauteil (2. Ausführungsvariante)
- 104
- senkrechte Scheibe von 101
- 105
- Fußscheibe von 101
- 106
- Armierung von 101
- 107
- Baustahlarmierung
- 108
- Faserverbundwerkstoffarmierung
- 110
- Mischarmierung
- V101
- erster Volumenabschnitt von 101
- V102
- zweiter Volumenabschnitt von 101
- V103
- dritter Volumenabschnitt von 101
- 201
- L-förmiges Fertigbauteil (3. Ausführungsvariante)
- 204
- senkrechte Scheibe von 201
- 205
- Fußscheibe von 201
- 206
- Armierung von 201
- 208
- Faserverbundwerkstoffarmierung
- 213a
- Transportöse
- 215
- Verbindungsmittel
- AMF201
- Außenmantelfläche
- V200
- Volumen von 201
1. L-förmiges Fertigteil (1; 51; 71; 101), insbesondere Betonfertigteil (2) umfassend
eine senkrechte Scheibe (4; 54; 74; 104), eine Fußscheibe (5; 55; 75; 105) und eine
Armierung (7; 57; 77; 107),
- wobei die senkrechte Scheibe (4; 54; 74; 104) und die Fußscheibe (5; 55; 75; 105)
monolithisch ausgebildet sind,
- wobei sich die Armierung in die senkrechte Scheibe (4; 54; 74; 104) und in die Fußscheibe
(5; 55; 75; 105) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Armierung (7; 57; 77; 107) in einem ersten Volumenabschnitt (V1; V51-1; V71-1;
V101) des Fertigteils (1; 51; 71; 101) als Baustahlarmierung (7; 57; 57; 107) ausgebildet
ist und
- dass die Armierung in einem zweiten Volumenabschnitt (V2; V51-2; V71-2; V102) des Fertigteils
(1; 51; 71; 101) als Faserverbundwerkstoffarmierung (8; 58; 78; 108) ausgebildet ist.
2. L-förmiges Fertigteil (1; 51; 71) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Volumenabschnitt (V1; V51-1; V71-1) über die Fußscheibe (5; 55; 75)
und einen an die Fußscheibe (5; 55; 75) anschließenden ersten Teilbereich (4a) der
senkrechten Scheibe (4; 54; 74) erstreckt und dass sich der zweite Volumenabschnitt
(V2; V51-2; V71-2) über einen zweiten Teilbereich (4b) der senkrechten Scheibe (4;
54; 74) erstreckt.
3. L-förmiges Fertigteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Volumenabschnitt (V101) in die Fußscheibe (105) und in die senkrechte
Scheibe (104) erstreckt und dass sich der zweite Volumenabschnitt (V102) in die senkrechte
Scheibe (104) und in die Fußscheibe (105) erstreckt.
4. L-förmiges Fertigteil nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (6; 106) in einem dritten Volumenabschnitt (V3; V103) als Mischarmierung
(10; 110) ausgebildet ist, welche zu einem ersten Anteil aus der Baustahlarmierung
(7; 57; 77; 107) gebildet ist und welche zu einem zweiten Anteil aus der Faserverbundwerkstoffarmierung
(8; 58; 78; 108) gebildet ist, wobei der dritte Volumenabschnitt (V3; V103) zwischen
dem ersten Volumenabschnitt (V1; V51-1; V71-1; V101) und dem zweiten Volumenabschnitt
(V2; V51-2; V71-2; V102) angeordnet ist.
5. L-förmiges Fertigteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustahlarmierung (7; 57; 77; 107) und die Faserverbundwerkstoffarmierung (8;
58; 78; 108) in dem dritten Volumenabschnitt (V3; V103) durch Verbindungsmittel (11)
wie z.B. Betonbindedraht und/oder Kabelbinder aus Kunststoff oder Faserwerkstoff verbunden
ist.
6. L-förmiges Fertigteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Einzelteile (8a; 8b) der Faserverbundwerkstoffarmierung (8; 58; 78; 108) in dem zweiten
Volumenabschnitt (V2; V51-2; V71-2; V102) durch nichtmetallische Verbindungsmittel
(12) wie z.B. Kabelbinder aus Kunststoff oder Faserwerkstoff verbunden sind.
7. L-förmiges Fertigteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußscheibe (5; 55; 75) ausschließlich an den ersten Teilbereich (4a) der senkrechten
Scheibe (4; 54; 74) angrenzt.
8. L-förmiges Fertigteil nach Anspruch 2 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zweite Teilbereich (4b) von einer ersten Seitenfläche (LSF4) der senkrechte
Scheibe (4; 54; 74) über deren gesamte Höhe (H4) in Richtung einer der ersten Seitenfläche
(LSF4) gegenüber liegenden zweiten Seitenfläche (RSF4) vorzugsweise über wenigstens
10 cm und insbesondere bis über ein Viertel einer Breite (B4) der senkrechte Scheibe
(4; 54; 74) oder bis über eine Hälfte der Breite (B4) der senkrechte Scheibe (4; 54;
74) erstreckt.
9. L-förmiges Fertigteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (6; 106) abgesehen von Transportösen (13a; 13b) vollständig innerhalb
einer Außenmantelfläche (AMF1) des Fertigteils (1; 51; 71; 101) angeordnet ist,
10. L-förmiges Fertigteil (201), insbesondere Betonfertigteil umfassend eine senkrechte
Scheibe (204), eine Fußscheibe (205) und eine Armierung (206),
- wobei die senkrechte Scheibe (204) und die Fußscheibe (205) monolithisch ausgebildet
sind,
- wobei sich die Armierung (206) in die senkrechte Scheibe (204) und in die Fußscheibe
(205) erstreckt und abgesehen von wenigstens einer Transportöse (213a) vollständig
innerhalb einer Außenmantelfläche (AMF201) des L-förmigen Fertigteils (201) angeordnet
ist,
- dadurch gekennzeichnet,
- dass die Armierung (206) als Faserverbundwerkstoffarmierung (208) ausgebildet ist und
dass die wenigstens eine Transportöse (213a) aus Stahl, insbesondere Baustahl ausgebildet
ist und dass die wenigstens eine Transportöse (213a) durch Verbindungsmittel (215)
mit der Faserverbundwerkstoffarmierung (208) verbunden ist.