[0001] Die Erfindung betrifft eine transportable Windenvorrichtung für eine Baumaschine,
insbesondere für eine Tiefbaumaschine gemäß dem Anspruch 1.
[0002] Windenvorrichtungen werden insbesondere an Baumaschinen an Baustellen in vielfacher
Weise benötigt und eingesetzt. Mit einer solchen Windenvorrichtung können Seile und
insbesondere Leitungen kompakt gelagert und bedarfsgerecht zugeführt und insbesondere
Baumaschinen im Tiefbau einem Abtragsgerät im Boden nachgeführt werden. Für ein Ab-
und Aufrollen ist üblicherweise eine Leitungstrommel mit einem Drehantrieb versehen,
mit welchem die Leitungstrommel drehend antreibbar ist.
[0003] Insbesondere bei der Handhabung von Hydraulikschläuchen und Förderschläuchen, welche
einen Schlauchdurchmesser von typischerweise zwischen 2 cm bis 20 cm aufweisen können,
ergeben sich relativ große Leitungstrommeln, welche einen Durchmesser von mehreren
Metern haben können. Derartige Windentrommeln werden typischerweise unmittelbar an
einem mobilen Trägergerät der Baumaschine oder an einem Mast oder Ausleger gelagert.
Eine solche Leitungstrommel für eine Schlauchleitung ist beispielsweise aus der
EP 3 425 123 A1 bekannt.
[0004] Abhängig von der Art eines auszuführenden Bauverfahrens können Baumaschinen mit Trägergeräten
mit Leitungstrommeln nicht eingesetzt werden oder es werden zusätzliche Leitungen
benötigt, für welche keine Leitungstrommeln an einer Baumaschine vorgesehen sind.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Windenvorrichtung für eine Baumaschine anzugeben, welche besonders
flexibel einsetzbar ist.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine transportable Windenvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe ist eine transportable Windenvorrichtung für eine Baumaschine,
insbesondere für eine Tiefbaumaschine vorgesehen, mit einem kastenartigen Transportgerüst,
welches einen Aufnahmeraum umschließt, mindestens einer ersten Leitungstrommel, welche
in dem Aufnahmeraum angeordnet und an dem Transportgerüst drehbar gelagert ist, wobei
auf der Leitungstrommel mindestens eine Leitung aufgewickelt ist, und mindestens einer
Leitungsführung, welche an dem Transportgerüst angeordnet und ausgebildet ist, mindestens
eine weitere Leitung einer weiteren Leitungstrommel an der ersten Leitungstrommel
vorbeizuführen.
[0008] Eine Grundidee der Erfindung liegt darin, eine Windenvorrichtung vorzusehen, welche
unabhängig von dem Trägergerät einer Baumaschine ist und insbesondere getrennt von
der Baumaschine ausgebildet ist. Die Windenvorrichtung weist dabei ein kastenartiges
Transportgerüst mit einem Aufnahmeraum auf, in welchem mindestens eine Leitungstrommel
angeordnet und drehbar gelagert ist. Die Leitung auf der Leitungstrommel kann so durch
Drehen der Leitungstrommel innerhalb des kastenartigen Transportgerüstes ab- und aufgewickelt
werden.
[0009] Die Transportierbarkeit kann durch die Möglichkeit einer Seilaufhängung, etwa Haken
oder Ösen, für einen Kran und/oder eine entsprechend stabile Bodenstruktur des Traggerüstes
erzielt werden, so dass die Windenvorrichtung mit einem Hubstapler transportiert werden
kann. Die Windenvorrichtung kann grundsätzlich auf einer Baumaschine, etwa an einem
Trägergerät, montiert oder vorzugsweise getrennt hierzu aufgestellt werden.
[0010] Dabei besteht ein weiterer Aspekt der Erfindung darin, dass an dem Transportgerüst
mindestens eine Leitungsführung angeordnet und ausgebildet ist, um wenigstens eine
weitere Leitung einer anderen Leitungstrommel an der ersten Leitungstrommel in dem
Transportgerüst vorbeizuführen. Die Windenvorrichtung eignet sich somit grundsätzlich
für einen modularen Aufbau, so dass weitere Leitungstrommeln in dem kastenartigen
Transportgerüst oder weitere transportable Windenvorrichtungen mit eigenen Transportgerüsten
vorgesehen und miteinander kombiniert werden können. Es können so auch in besonders
flexibler Weise verschiedene benötigte Leitungen für eine Baumaschine über die erfindungsgemäße
Windenvorrichtung effizient zugeführt werden. Das Transportgerüst kann eine modulare
oder baukastenartige Struktur aufweisen, so dass diese übereinander und/oder nebeneinander
aufgestellt werden können.
[0011] Die Leitungsführung ist eine Bypassführung für mindestens eine weitere Leitung einer
möglichen weiteren Leitungstrommel. Die weitere Leitung kann so an der ersten Leitungstrommel
in dem Transportgerüst sicher und kompakt vorbeigeführt werden. Für die mindestens
eine Leitung der ersten Leitungstrommel kann eine eigene Leitungsführung vorgesehen
sein.
[0012] Grundsätzlich können die zuzuführenden Leitungen beliebig gestaltet sein. Bevorzugt
ist es, dass die Leitungen als eine Schlauchleitung, eine Energie- oder Datenleitung,
ein Tragseil und/oder als ein Leitungsband ausgebildet sind. Ein Leitungsband kann
mehrere nebeneinander liegende Leitungen aufweisen, die zu einem Band zusammengefasst
sind.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass im Bereich
einer Nabe der mindestens einen Leitungstrommel ein Trommelantrieb und/oder mindestens
ein Leitungsanschluss angeordnet ist. Der Trommelantrieb kann insbesondere ein Drehantrieb
sein, welcher als Elektromotor oder Hydraulikmotor ausgebildet sein kann. Im Bereich
der Nabe der Leitungstrommel können insbesondere auch ein oder mehrere Leitungsanschlüsse
für die mindestens eine Leitung auf der Leitungstrommel vorgesehen sein. Hierdurch
können die entsprechenden Medien, wie Hydraulikfluid, Druckluft, Suspension, Wasser,
elektrischer Strom oder Daten zugeführt werden. Beim Vorsehen einer Förderleitung
kann über den Leitungsanschluss an der Trommel beispielsweise auch abzusaugende Suspension
mit abgetragenem Bodenmaterial abgeführt werden. Innerhalb des kastenartigen Transportgerüstes
können dafür entsprechende Zuführ- oder Abführleitungen angeordnet sein.
[0014] Nach einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist es vorteilhaft, dass das
kastenartige Transportgerüst eine Breitseite und eine Längsseite aufweist, durch welche
eine rechteckige Grundfläche des kastenartigen Transportgerüstes gebildet ist, und
dass ein Leitungsdurchgang für die Leitungen zu einer Seite des Transportgerüstes
gebildet ist. Die Breitseite und die Längsseite können eine unterschiedliche Länge
aufweisen oder gleich sein, wobei sich auch eine quadratische Grundfläche ergeben
kann. Das kastenartige Transportgerüst ist insbesondere aus Stangen oder Profilen
aufgebaut, welche sich entlang den Außenkanten des kastenartigen Transportgerüstes
erstrecken. Auf der gebildeten rechteckigen Grundfläche erstrecken sich zumindest
an den Eckbereichen Vertikalstützen nach oben, auf welchen entsprechend der Grundfläche
Stangen oder Profile in Längsrichtung und in Breitenrichtung angeordnet sind. Ein
Leitungsdurchgang für die aus- beziehungsweise eintretenden Leitungen ist vorzugsweise
für eine gemeinsame Seite des Transportgerüstes vorgesehen, vorzugsweise eine Breitseite.
Die Leitungen innerhalb eines Transportgerüstes verlaufen dabei im Wesentlichen in
gleicher Richtung, wobei auch die Drehachsen der Leitungstrommeln vorzugsweise parallel
zueinander und zur Breitseite oder der Längsseite gerichtet sind.
[0015] Grundsätzlich kann in einer transportablen Windenvorrichtung lediglich eine einzelne
Leitungstrommel angeordnet sein. Eine kompakte Anordnung wird nach einer Weiterbildung
der Erfindung dadurch erzielt, dass mindestens zwei Leitungstrommeln nebeneinander
oder übereinander in dem Transportgerüst gelagert sind.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es insbesondere, dass eine erste Leitungstrommel und mindestens
eine zweite Leitungstrommel in einer Längsrichtung des Transportgerüstes hintereinander
angeordnet sind, wobei die erste Leitungstrommel angrenzend an einem Leitungsdurchgang
angeordnet ist und zwischen dem Leitungsdurchgang und der mindestens einen zweiten
Leitungstrommel liegt, und dass für die mindestens eine Leitung der zweiten Leitungstrommel
zum Leitungsdurchgang mindestens eine Leitungsführung vorgesehen ist, mit welcher
die mindestens eine Leitung der zweiten Leitungstrommel an der ersten Leitungstrommel
vorbeigeführt ist. Hierdurch kann eine besonders kompakte transportable Windenvorrichtung
mit zwei, drei oder mehr Leitungstrommeln vorgesehen werden.
[0017] Grundsätzlich kann die Leitungsführung an jeder geeigneten Position innerhalb des
Transportgerüstes vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Weiterbildung
der Erfindung, dass die Leitungsführung in einem oberen Bereich des Transportgerüstes
angeordnet ist, wobei die mindestens eine Leitung der weiteren Leitungstrommel über
die erste Leitungstrommel hinweggeführt ist. Das Hinwegführen kann unmittelbar oberhalb
oder seitlich neben der ersten Leitungstrommel erfolgen. Hierdurch verbleibt hinreichend
Freiraum innerhalb des Transportgerüstes für Wartungsarbeiten.
[0018] Grundsätzlich kann die Leitungsführung aus einer Anordnung von Schienen, Stegen,
Platten, Walzen und/oder Rollen gebildet sein. Eine besonders exakte Führung kann
in vorteilhafter Weise dadurch erzielt werden, dass die Leitungsführung einen Führungsschlitten
aufweist, welcher quer zur Leitungsrichtung verschiebbar gelagert ist. Insbesondere
bei breiteren Leitungstrommeln mit einer definierten Leitungswicklung kann sich eine
Wicklungsposition der abzuwickelnden oder aufzuwickelnden Leitung relativ zur Trommelachse
ändern. Über einen quer zur Leitungsrichtung und damit parallel zur Trommelrichtung
verschiebbaren Führungsschlitten kann dieser Positionsänderung Rechnung getragen werden.
An dem Führungsschlitten kann zur Reibungsminderung mindestens eine Rolle oder Walze
drehbar gelagert sein.
[0019] Der Führungsschlitten kann passiv durch die Leitung selbst verschiebbar sein. Vorzugsweise
kann auch ein Stellantrieb für den Führungsschlitten vorgesehen sein, welcher über
eine Steuerung den Führungsschlitten beim Ab- und/oder Aufwickeln definiert verschiebt.
Insbesondere bei einem Aufwickeln einer Leitung kann so eine exakte Wicklung der Leitung
auf der Leitungstrommel unterstützt werden.
[0020] Insbesondere bei der Notwendigkeit der Zuführung verschiedener Leitungen ist es nach
einer Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, dass mehrere Leitungsführungen mit Führungsschlitten
an dem Transportgerüst angeordnet sind. Somit können aus der Windenvorrichtung mehrere
Leitungen aus dem Transportgerüst heraustreten.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das kastenartige
Transportgerüst mit den Dimensionen eines Standard-Transportcontainers ausgebildet
ist. Damit kann das Transportgerüst entsprechend einem Standard-Container mit herkömmlichen
Tiefladern für einen Straßentransport von und zu der Baustelle gebracht werden. Mit
den Standard-Dimensionierungen kann auch ein einfacher Transport per Bahn, Schiff
oder Flugzeug erfolgen. Zum Aufbau des kastenartigen Transportgerüstes können in kostengünstiger
Weise bestehende Container eingesetzt werden, welche in großer Stückzahl produziert
werden.
[0022] Grundsätzlich kann das kastenartige Transportgerüst als eine offene Struktur aus
Gerüststreben gebildet sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung nach der Erfindung besteht
darin, dass das kastenartige Transportgerüst mit einer Verkleidung versehen ist. Hierbei
kann ein zusätzlicher Schutz gegen Umgebungseinflüsse erzielt werden. Für einen Leitungsdurchgang
sind entsprechende Durchgangsöffnungen an einer oder mehreren Seiten in der Verkleidung
vorgesehen.
[0023] Für Wartungszwecke ist es weiterhin besonders vorteilhaft, dass innerhalb des mindestens
einen Transportgerüstes ein Personendurchgang angeordnet ist. Der Personendurchgang
kann insbesondere entlang der Leitungsrichtung durch das Transportgerüst hindurch
vorgesehen sein.
[0024] Die Erfindung umfasst weiterhin eine Anordnung aus mindestens zwei erfindungsgemäßen
transportablen Windenvorrichtungen, wobei mindestens zwei Transportgerüste nebeneinander
und/oder übereinander angeordnet sind und mindestens eine Leitung von der mindestens
einen Leitungstrommel des zweiten Transportgerüstes durch einen Leitungsdurchgang
am ersten Transportgerüst geführt ist. Es können auch weitere Transportgerüste zu
einem Gesamtgerüst miteinander kombiniert werden, so dass für spezielle Bauarbeiten
eine nahezu beliebige Anzahl von Leitungen zuverlässig zu einer Arbeitsstelle zugeführt
werden können.
[0025] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, dass an dem mindestens
einen Transportgerüst eine abklappbare Konsole angeordnet ist, an oder in der mindestens
eine Leitungsdurchführung angeordnet ist. Hierdurch kann eine besonders sichere Leitungsführung
erzielt werden.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Windenvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht durch eine weitere Anordnung mit einer erfindungsgemäßen
Windenvorrichtung und
- Fig. 3
- eine vergrößerte teilgeschnittene perspektivische Darstellung einer Leitungsführung
für eine erfindungsgemäße Windenvorrichtung.
[0027] In Fig. 1 ist eine Anordnung 5 mit einer ersten Windenvorrichtung 10a und einer zweiten
Windenvorrichtung 10b dargestellt. Die erste Windenvorrichtung 10a weist ein kastenartiges
erstes Transportgerüst 12a mit einer Breitseite 14 und einer Längsseite 16 auf, während
die zweite Windenvorrichtung 10b ein etwa würfelförmiges zweites Transportgerüst 12b
umfasst, bei dem die Längsseite etwa nur halb so lang ausgebildet ist wie bei dem
ersten Transportgerüst 12a..
[0028] Das erste Transportgerüst 12a weist eine rechteckige Grundfläche mit einer Bodenplatte
10 auf, wobei Querstreben 17 in einer Querrichtung und Längsstreben 18 in einer Längsrichtung
des Traggerüstes 12a verbaut sind. Auf der Bodenplatte 20, welche zum Bilden eines
Personendurchgangs 36 in Längsrichtung zusätzlich mit Gitterrosten 22 versehen sein
kann, sind Vertikalstreben 24 angeordnet, welche mit den entsprechenden Querstreben
17 und Längsstreben 18 im Deckenbereich das kastenförmige Transportgerüst 12a bilden.
[0029] Das Transportgerüst 12a umschließt einen Aufnahmeraum 30, in welchem eine erste Leitungstrommel
40 nahe zu einem Leitungsdurchgang 38 an einer Breitseite 14 und eine davon beabstandete
zweite Leitungstrommel 50 angeordnet sind. Die erste Leitungstrommel 40 ist auf einem
ersten Lagerbock 42 drehbar gelagert, wobei eine erste Leitung 44, welche als ein
Leitungsband mit mehreren Einzelleitungen ausgebildet ist, auf- und abwickelbar ist.
Hierzu kann im Bereich der Nabe der ersten Leitungstrommel 40 ein erster Trommelantrieb
46 angeordnet sein, welcher lediglich schematisch dargestellt ist.
[0030] Die zweite Leitungstrommel 50 ist innerhalb des Transportgerüstes 12a an einem zweiten
Lagerbock drehbar gelagert und angetrieben, welcher in der perspektivischen Darstellung
von Fig. 1 nicht erkennbar ist. Die zweite Leitungstrommel 50 ist zum Aufnehmen einer
zweiten Leitung 54 ausgebildet, welche als eine Schlauchleitung ausgeführt ist. In
der in Fig. 1 nach vorne gewandten Seite der Nabe der zweiten Schlauchtrommel 50 ist
ein Leitungsanschluss 58 zum Zuführen eines Fluides in die Schlauchleitung angeordnet.
[0031] In einem oberen Bereich des Transportgerüstes 12 ist zwischen der ersten Leitungstrommel
40 und der zweiten Leitungstrommel 50 eine erste Leitungsführung 70a mit einer Schlauchrolle
88 angeordnet, mit welcher die Schlauchleitung der zweiten Leitungstrommel 50 über
die erste Leitungstrommel 40 hinweg zu dem Leitungsdurchgang 38 an einer Vorderseite
des Traggerüstes 12a geführt wird. Im Bereich des Leitungsdurchganges 38 kann zum
Führen der ersten Leitung 44 der ersten Leitungstrommel 40 eine weitere Führung 48
angeordnet sein.
[0032] Bei der Anordnung 5 nach Fig. 1 ist ein zweites Transportgerüst 12b einer zweiten
Windenvorrichtung 10b an die erste Windenvorrichtung 10a über Steckglieder 26 und
passende Steckaufnahmen 28 an den jeweiligen Traggerüsten 12 angekoppelt. Das erste
Transportgerüst 12a und das zweite Transportgerüst 12b sind zueinander modular ausgebildet
und können so zum Bilden einer Anordnung 5 aneinander oder übereinander formschlüssig
angeordnet werden.
[0033] In dem zweiten Transportgerüst 12b ist eine dritte Leitungstrommel 60 an einem dritten
Lagerbock 62 drehbar gelagert. Über einen dritten Trommelantrieb 66 im Nabenbereich
kann eine dritte Leitung 64, welche als ein Leitungsband ausgebildet ist, auf- und
abgewickelt werden. In der zweiten Windenvorrichtung kann eine weitere Leitungsführung
vorgesehen sein.
[0034] Die Trommelachsen der drei Leitungstrommeln 40, 50, 60 sind parallel zueinander in
Querrichtung angeordnet, so dass die dritte Leitung 64 über die erste Leitungstrommel
40 und die zweite Leitungstrommel 50 der ersten Windenvorrichtung 10a hindurch zu
einem gemeinsamen Leitungsdurchgang 38 geführt werden kann. Hierzu sind am oberen
Bereich des ersten Transportgerüstes 12a zweite Leitungsführungen 70b angeordnet,
um das Leitungsband von der dritten Leitungstrommel 60 durch die erste Windenvorrichtung
10a hindurch zu führen. Eine Ausgestaltungsmöglichkeit der Leitungsführung 70 wird
nachfolgend im Zusammenhang mit Fig. 3 näher erläutert.
[0035] Gemäß Fig. 2 ist eine abgewandelte Anordnung 5 dargestellt, wobei die Windenvorrichtung
10 der ersten Windenvorrichtung 10a gemäß Fig. 1 entspricht. In Abwandlung zu der
Anordnung 5 nach Fig. 1 ist eine dritte Leitungstrommel 60 ohne ein Transportgerüst
allein auf einem dritten Lagerbock 62 drehbar gelagert, wobei die dritte Leitung 64
entsprechend der Anordnung von Fig. 1 im oberen Bereich des Transportgerüstes 12 durch
die Windenvorrichtung 10 hindurchgeführt ist.
[0036] Gemäß Fig. 3 ist eine mögliche Führungseinrichtung mit einer ersten Leitungsführung
70a für eine Schlauchleitung und einer zweiten Leitungsführung 70b für ein Leitungsband
dargestellt. Die beiden Leitungsführungen 70a, 70b sind dabei an einem Querstrebe
17 gehalten, welcher einen Teil des Transportgerüstes 12 bildet.
[0037] Zum Führen eines Leitungsbandes ist an dem Querträger 17 ein aus Blechwänden gebildeter
Führungsschacht 72 mit unteren Führungsrollen 74 einer zweiten Leitungsführung 70b
angebracht. Unterhalb der zweiten Leitungsführung 70b ist eine erste Leitungsführung
70a für eine Schlauchleitung befestigt.
[0038] Zum Bilden der ersten Leitungsführung 70a sind parallel zur Querstrebe 17 zwei Führungsschienen
76 angeordnet, entlang von welchen über Schlittenrollen 82 ein Führungsschlitten 80
verschiebbar geführt ist. Über ein vertikal gerichtetes Schwenklager 84 ist ein bügelförmiger
Halter 86 schwenkbar gelagert, an welchem zum Halten und Führen einer Schlauchleitung
eine drehbare Schlauchrolle 88 gelagert ist.
[0039] Die erste Leitungsführung 70a zum Führen einer Schlauchleitung und die zweite Leitungsführung
70b zum Führen eines Schlauchbandes können auch getrennt voneinander an unterschiedlichen
Querstreben 17 angeordnet sein.
1. Transportable Windenvorrichtung für eine Baumaschine, insbesondere für eine Tiefbaumaschine,
mit
- einem kastenartigen Transportgerüst (12), welches einen Aufnahmeraum (30) umschließt,
- mindestens einer ersten Leitungstrommel (40), welche in dem Aufnahmeraum (30) angeordnet
und an dem Transportgerüst (12) drehbar gelagert ist, wobei auf der ersten Leitungstrommel
(40) mindestens eine erste Leitung (44) aufgewickelt ist, und
- mindestens einer Leitungsführung (70), welche an dem Transportgerüst (12) angeordnet
und ausgebildet ist, mindestens eine weitere Leitung (54, 64) einer weiteren Leitungstrommel
(50, 60) an der ersten Leitungstrommel (50) vorbeizuführen.
2. Transportable Windenvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitungen (44, 54, 64) als eine Schlauchleitung, eine Energie- oder Datenleitung,
ein Tragseil und/oder als ein Leitungsband ausgebildet sind.
3. Transportable Windenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich einer Nabe der mindestens einen Leitungstrommel (44, 64) ein Trommelantrieb
(46, 66) und/oder mindestens ein Leitungsanschluss (58) angeordnet ist.
4. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das kastenartige Transportgerüst (12) eine Breitseite (14) und eine Längsseite (16)
aufweist, durch welche eine rechteckige Grundfläche des kastenartigen Transportgerüstes
(14) gebildet ist, und
dass ein Leitungsdurchgang (38) für die Leitungen (44, 54, 64) zu einer Seite des Transportgerüstes
(12) gebildet ist.
5. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Leitungstrommeln (40, 50) nebeneinander oder übereinander in dem
Transportgerüst (12) gelagert sind.
6. Transportable Windenvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste Leitungstrommel (40) und mindestens eine zweite Leitungstrommel (50) in
einer Längsrichtung des Transportgerüstes (12) hintereinander angeordnet sind, wobei
die erste Leitungstrommel (40) angrenzend an einem Leitungsdurchgang (38) angeordnet
ist und zwischen dem Leitungsdurchgang (38) und der mindestens einen zweiten Leitungstrommel
(50) liegt, und
dass für die mindestens eine zweite Leitung (54) der zweiten Leitungstrommel (50) zum
Leitungsdurchgang (38) mindestens eine Leitungsführung (70) vorgesehen ist, mit welcher
die mindestens eine zweite Leitung (54) der zweiten Leitungstrommel (50) an der ersten
Leitungstrommel (40) vorbeigeführt ist.
7. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitungsführung (70) in einem oberen Bereich des Transportgerüstes (12) angeordnet
ist, wobei die mindestens eine Leitung (54, 64) der weiteren Leitungstrommel (50,
60) über die erste Leitungstrommel (40) hinweg geführt ist.
8. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitungsführung (70) einen Führungsschlitten (80) aufweist, welcher quer zur
Leitungsrichtung verschiebbar gelagert ist.
9. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Leitungsführungen (70a, 70b) mit Führungsschlitten (80) an dem Transportgerüst
(12) angeordnet sind.
10. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das kastenartige Transportgerüst (12) mit den Dimensionen eines Standard-Transportcontainers
ausgebildet ist.
11. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das kastenartige Transportgerüst (12) mit einer Verkleidung versehen ist.
12. Transportable Windenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des mindestens einen Transportgerüstes (12) ein Personendurchgang (36)
angeordnet ist.
13. Anordnung aus mindestens zwei transportablen Windenvorrichtungen (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Transportgerüste (12a, 12b) nebeneinander und/oder übereinander angeordnet
sind und mindestens eine weitere Leitung (64) von der mindestens einen weiteren Leitungstrommel
(60) des zweiten Transportgerüstes (12b) durch einen Leitungsdurchgang (38) am ersten
Transportgerüst (12a) geführt ist.
14. Anordnung aus mindestens zwei Transportgerüsten nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem mindestens einen Transportgerüst (12) eine abklappbare Konsole angeordnet
ist, an oder in der mindestens eine Leitungsführung (70) angeordnet ist.