GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Faltvorrichtung für eine Bogenwaffe, insbesondere
für Armbrüste, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Faltvorrichtung sowie
eine Bogenwaffe mit einer derartigen Faltvorrichtung.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Bogenwaffen existieren in festen, zerlegbaren und in faltbaren Konfigurationen und
werden für unterschiedlichste Anwendungen, beispielsweise im Schießsport, eingesetzt.
Obwohl die vorliegende Erfindung und die zugrundeliegende Problematik anhand einer
Armbrust beschrieben werden, sind sie darauf nicht begrenzt, sondern auf vielfältige
Arten von Bogenwaffen übertragbar.
[0003] Eine Armbrust, auch Kreuzbogen genannt, stellt aufgrund ihrer Ausdehnung in zwei
Raumrichtungen üblicherweise eine vergleichsweise sperrige Bogenwaffe dar, was insbesondere
den Transport aber auch die Lagerung erschwert. Die ausladende Form ist auf die quasi-senkrecht
zum Lauf verlaufenden Wurfarme zurückzuführen. Aufgrund dieser Gegebenheit kann die
Armbrust, ohne diese in Einzelteile zu zerlegen, nur bedingt in herkömmlichen Transportbehältern
wie Koffern oder dergleichen, oder nur in speziell entwickelten Transportbehältern
transportiert werden.
[0004] Alternativ kann die Armbrust zum Transport oder zur Lagerung zerlegt werden. Ein
Zerlegen der Armbrust in ihre Einzelteile zieht jedoch das Mitführen von Werkzeug
und potenziell zeitaufwändige und komplexe Auf- und Abbau- sowie ggfs. Justiervorgänge
mit sich. Es ist somit wünschenswert, dass zum Transport und zur Lagerung einer Armbrust
beanspruchte Volumen zu verringern, um den Transport zu erleichtern.
[0005] Aus der
GB2131706A ist eine faltbare Armbrust bekannt, die es ermöglicht die Wurfarme an den Lauf zu
falten. Die Armbrust ist dazu mit zwei schwenkbar gelagerten Wurfarmen ausgebildet.
Nachteilig wird die Freigabe der Wurfarme dabei über einen am vorderen Schaftende
der Armbrust angebrachten Hebelmechanismus geregelt. Dieser zusätzlich am Schaft angebrachte
Hebelmechanismus hat negative Auswirkungen auf Größe und Gewicht der Armbrust, die
Komplexität bei der Bedienung und insbesondere auch hinsichtlich einer ungünstigeren
Gewichtsverteilung der Armbrust hin zum Schaftende. Zusätzlich ist es mit dem Hebelmechanismus
nur möglich, die Wurfarme gemeinsam bzw. gleichzeitig zu sichern oder zu lösen, was
die Handhabung erschwert.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Faltvorrichtung und ein Verfahren zu deren Herstellung anzugeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Faltvorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und/oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
11 gelöst.
[0008] Demgemäß ist vorgesehen:
- Eine Faltvorrichtung für eine Bogenwaffe, insbesondere für eine Armbrust, mit einem
Schaftverbindungsabschnitt, mit zwei Wurfarmen, die jeweils ein freies Ende und ein
schwenkbar an dem Schaftverbindungsabschnitt gelagertes schaftseitiges Ende aufweisen,
mit zwei Sperrklinken, die jeweils schwenkbar an dem Schaftverbindungsabschnitt gelagert
sind, wobei die Sperrklinken derart schwenkbar angeordnet sind, dass die Wurfarme
jeweils in einer Schließstellung der jeweiligen Sperrklinken zum Auffalten und/oder
Aufspannen eines Bogens fixierbar und in einer Öffnungsstellung der jeweiligen Sperrklinken
die Wurfarme jeweils zum Falten freigegeben sind.
- Ein Verfahren zum Herstellen einer Faltvorrichtung für eine Bogenwaffe, insbesondere
Armbrust, mit den Schritten: Breitstellen eines Schaftverbindungsabschnitts, zweier
Wurfarme, zweier Wurfarmaufnahmen, zweier Sperrbolzen und zweier Sperrklinken; Befestigen
der Sperrbolzen an den Wurfarmaufnahmen; Schwenkbares Anlenken der Wurfarmaufnahmen
an dem Schaftverbindungsabschnitt; Schwenkbares Anlenken der Sperrklinken an dem Schaftverbindungsabschnitt
versetzt zu den Wurfarmaufnahmen derart, dass die Sperrklinken mit jeweils einem an
den Wurfarmaufnahmen befestigten Sperrbolzen in Eingriff bringbar sind; und Befestigen
der Wurfarme an den Wurfarmaufnahmen.
- Bogenwaffe, insbesondere Armbrust, mit einem Schaft; und einer erfindungsgemäßen oder
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Faltvorrichtung, welche über den
Schaftverbindungsabschnitt mit dem Schaft verbunden ist.
[0009] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Erkenntnis besteht darin, dass das
Falten der Wurfarme einer Bogenwaffe ohne die Verwendung von zusätzlich an den Schaft
angebrachten Hebeln realisierbar ist.
[0010] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht nun darin, die Wurfarme
nicht an dem Schaft selbst, sondern an einem Schaftverbindungsabschnitt anzulenken
und den Faltvorgang bzw. die Freigabe oder Fixierung der jeweiligen Wurfarme über
an dem Schaftverbindungsabschnitt angelenkte Sperrklinken zu ermöglichen.
[0011] Vorteilhaft ergibt sich dadurch erfindungsgemäß eine deutlich vereinfachte Handhabung
einer Bogenwaffe mit einer solchen Faltvorrichtung. Dies gilt sowohl im eingeklappten
Zustand, da sie insgesamt eine weitaus geringere Größe aufweist, als auch im ausgeklappten
oder aufgespannten Zustand, da die Sicherung über direkte Betätigung der Wurfarme
selbst lösbar ist. Somit kann eine Bogenwaffe mit der erfindungsgemäßen Faltvorrichtung
leichter gefaltet und somit bei gefalteten Wurfarmen leichter verpackt, verstaut und/oder
transportiert werden.
[0012] Insbesondere ist erfindungsgemäß dadurch ein geringeres Gewicht ermöglicht, da keine
zusätzlichen Anbauteile, wie z.B. Hebel, Knöpfe und/oder Schienen für das Auffalten,
Falten, Fixieren und/oder Freigeben der Wurfarme benötigt werden. All dies wird durch
eine sehr viel kompaktere Sperrklinkenmechanik ersetzt. Zusätzlich ist, durch das
Vermeiden von zusätzlichen Anbauteilen, die Faltvorrichtung auch aufwands-ärmer in
der Wartung. Die geringere Teileanzahl erleichtert zudem die Herstellung.
[0013] Besonders vorteilhaft sind erfindungsgemäß keinerlei Anpassungen eines herkömmlichen
Schafts notwendig. Die Faltvorrichtung kann einfach anstatt eines herkömmlichen festen
Bogens mit dem Schaftverbindungsabschnitt an einem herkömmlichen Schaft montiert werden.
[0014] Die Montage und Demontage einer Sehne, was sich bei konventionellen Armbrüsten ohne
Faltvorrichtung als kraftaufwendig und problematisch erweist, ist durch das Falten
beider oder eines der Wurfarme wesentlich vereinfacht. Die Sehne wird demnach, im
zum Falten freigegebenen Zustand der Wurfarme, am freien Ende der Wurfarme montiert,
beispielsweise eingehängt. Die Wurfarme können in einem nachgelagerten Schritt dann
aufgefaltet und mit den Sperrklinken, insbesondere selbsttätig, fixiert werden. Die
Montage der Sehne kann daher ohne zusätzliche Spannhilfe oder ähnlichen Hilfsmitteln
durchgeführt werden, insbesondere auch von einer Einzelperson.
[0015] Insbesondere bildet der Schaftverbindungsabschnitt eine Plattform, worauf unter anderem
die Wurfarme und die Sperrklinken schwenkbar gelagert werden. Als Schaftverbindungsabschnitt
ist jegliche Art von zur Halterung der Wurfarme und Sperrklinken geeignete Ausbildung
anzusehen, an welcher ein Schaft montierbar ist.
[0016] Darüber hinaus ist erfindungsgemäß die Faltvorrichtung mit jeglicher Art von Schaft,
Lauf oder Führung einer Bogenwaffe kombinierbar. Durch den Aufbau des Schaftverbindungsabschnitts
bestehen keine speziellen Anforderungen an das Bauteil worauf und/oder worin der Schaftverbindungsabschnitt
montiert und/oder integriert wird. Schlussendlich kann die Verbindung über jegliche
Art von Befestigungsmittel, Schienen, Klemmen oder ähnlichem realisiert werden.
[0017] Die Erfindung ist somit neben Armbrüsten auf vielfältige Bogenwaffen anwendbar. Beispielsweise
wäre auch eine Kombination mit einem Mittelstück, Griff und/oder Führungsschaft eines
Sportbogens, beispielsweise eines Reflexbogens oder eines Compoundbogens, oder mit
der Basis eines Bogen-Katapults, Ballista oder dergleichen denkbar.
[0018] Insbesondere ist die Schließstellung der Sperrklinken derart gewählt, dass in dieser
Stellung der Einsatz der Faltvorrichtung in Kombination mit einer Sehne und einem
Schaft einer Bogenwaffe zum Wurf eines Pfeils vorteilhaft ermöglicht ist.
[0019] Das Verfahren zur Herstellung der Faltvorrichtung stellt dabei insbesondere ein Montageverfahren
bzw. ein Verfahren zur Montage einer Faltvorrichtung dar.
[0020] Vorteilhaft ergibt sich durch die vergleichsweise geringe Teileanzahl ohne Umlenkelemente
oder dergleichen und die entsprechend geringe Komplexität der durchzuführenden Schritte
ein sehr überschaubares und von einer Einzelperson durchführbares Verfahren zum Herstellen
der Faltvorrichtung.
[0021] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Wurfarme in eine vorbestimmte
Richtung faltbar. Die Sperrklinken sind bei aufgefaltetem Bogen mittels einer Bewegung
der Wurfarme entgegen der vorbestimmten Richtung zum Schwenken von der Schließstellung
in die Öffnungsstellung freigebbar. Auf diese Weise wird es dem Anwender ermöglicht
die Faltvorrichtung von einem Zustand mit aufgefalteten Wurfarmen in einen Zustand
mit gefalteten Wurfarmen zu bringen. Die Wurfarme selbst werden somit als Hebel verwendet
um die Sperrklinken entgegen der vorbestimmten Richtung zu Schwenken und sie schlussendlich
freizugeben. Auf diese Weise sind vorteilhaft keine zusätzlichen Hebel notwendig.
Die Wurfarme können um eine feste Achse in die vorbestimmte Richtung schwenkbar sein
und sind somit insbesondere lediglich in einem Freiheitsgrad beweglich. Bei weiteren
Ausführungsformen können die Wurfarme auch über eine andere Kinematik in die vorbestimmte
Richtung schwenkbar sein, beispielsweise eine Trapezlenkeranordnung oder dergleichen.
Die Wurfarme können jeweils einzeln bewegt werden, sodass eine dazu notwendige Kraft
geringer ist. Die notwendige Kraft um die Wurfarme entgegen der vorbestimmten Richtung
zu Schwenken ist von mehreren Faktoren abhängig, wie z.B. ob eine Sehne montiert ist,
die Steifigkeit der Wurfarme selbst, deren etwaige Vorspannung durch die Sehne, und
dergleichen. Die Kraft ist vorzugsweise durch den großen Hebel bzw. die Distanz zwischen
dem freien Ende des Wurfarms und dem schwenkbar an dem Schaftverbindungsabschnitt
gelagerten schaftseitigen Ende manuell aufbringbar.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform sind die Sperrklinken als Profil ausgebildet, wobei das
Profil einen Betätigungsbereich aufweist, welcher es ermöglicht die Sperrklinken entgegen
der vorbestimmten Richtung manuell, beispielsweise mit den Fingern oder einem Werkzeug,
zu schwenken. Der Betätigungsbereich stellt demnach eine manuelle, insbesondere handbetätigbare
Angriffsfläche für die Betätigung der Sperrklinken bereit.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform sind die Sperrklinken im Wesentlichen mit einem U-förmigen
Querschnitt ausgebildet. Ein Mittelsteg der U-Form deckt in der Schließstellung einen
Eingriffsabschnitt mit den Wurfarmen ab, sodass ein Einklemmen von Körperteilen eines
Benutzers vorteilhaft ausgeschlossen ist. Ferner wird die schwenkbare Lagerung, sowohl
der Sperrklinken als auch der Wurfarme, abgedeckt und die beweglichen Komponenten
so beispielsweise vor Einwirkungen von außen und vor Verschmutzung im Betrieb der
Bogenwaffe geschützt. Insgesamt ist somit eine hohe Betriebs- und Funktionssicherheit
bereitgestellt.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind Sicherungselemente zum Sichern der
Wurfarme bei aufgefaltetem Bogen vorgesehen. Die Sicherungselemente dienen der Sicherung
der Wurfarme gegen eine ungewollte Bewegung entgegen der vorbestimmten Richtung. Die
Sicherungselemente können als Sicherungsklinken oder alternativ beispielsweise auch
als Sicherungspins, Sicherungsriegel oder dergleichen ausgebildet sein. Die Sicherungselemente
sind im Falle von Sicherungsklinken insbesondere schwenkbar an dem Schaftverbindungsabschnitt
gelagert. Durch die mit den Sicherungselementen bereitgestellte zusätzliche Sicherung
können Verletzungen und Unterbrechungen im Betrieb durch ein ungewolltes Falten der
Wurfarme vermieden werden, so dass der Anwender der Bogenwaffe zusätzlich gesichert
ist. Vorteilhaft dienen die Sicherungselemente als zusätzliches Sicherheitskonzept,
welches bei der Verwendung der übrigen Faltvorrichtung nicht stört. Somit ist ein
besonders einfaches Sicherheitskonzept geschaffen und dennoch ist die einfache Bedienbarkeit
erhalten.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Sicherungselemente unabhängig
voneinander schwenkbar ausgebildet. Die unabhängige Ausbildung der beiden Sicherungselemente
ermöglicht es, die jeweiligen Wurfarme über die jeweiligen Sperrklinken einzeln zu
sichern oder zu entsichern. Vorzugsweise kann beispielsweise bei zur Montage der Sehne
einer Bogenwaffe zunächst nur einer der beiden Wurfarme im aufgefalteten Zustand durch
die zugehörige Sperrklinke fixiert und durch das zugehörige Sicherungselement gesichert
werden, während mit dem Auffalten des anderen Wurfarms die Sehne auf sichere Weise
vorgespannt wird.
[0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist jeweils eine Feder an den Sperrklinken
vorgesehen. Die Federn üben jeweils eine Vorspannung auf die jeweilige Sperrklinke
aus. Diese Vorspannung bewirkt, dass die Sperrklinken beim Auffalten der Wurfarme
entgegen der vorbestimmten Richtung selbsttätig in die Schließstellung einrasten.
Somit wird der Wurfarm bei dem Auffalten mittels der Sperrklinke selbsttätig fixiert.
Die Feder kann als vielfältig ausgestaltetes elastisches Element, beispielsweise als
Drehfeder, Druckfeder, Zugfeder oder dergleichen, ausgebildet sein. Auf diese Weise
wird der Anwender beim Auffalten der Wurfarme in der Handhabung unterstützt und es
wird eine besonders sichere Anwendung der Faltvorrichtung bereitgestellt.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Wurfarme unabhängig voneinander zum
Falten und Auffalten schwenkbar. Vorteilhaft sind so Erleichterungen beim Umgang mit
der Bogenwaffe, wie beispielsweise beim Montieren einer Sehne, ermöglicht. Insbesondere
ist somit eine Handhabung zum Aufspannen mit einer Sehne vereinfacht da zunächst nur
ein erster der beiden Wurfarme im aufgefalteten Zustand fixiert und erst durch Auffalten
des zweiten Wurfarms die Sehne vorgespannt wird. Somit kann zum Aufspannen mit einer
Hand der Schaft gehalten und mit der anderen Hand direkt der zweite Wurfarm aufgespannt
werden, ohne die Sehne mit der Hand halten zu müssen. Auf diese Weise ist das Spannen
der Sehne durch eine Einzelperson vereinfacht.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Sperrklinken unabhängig voneinander
schwenkbar ausgebildet. Vorteilhaft sind dazu die bereits angesprochenen Erleichterungen
beim Vorspannen der Sehne. Ferner kann sich der Anwender beim Auffalten der Wurfarme
einzeln auf die jeweiligen Wurfarme konzentrieren, da die Sperrklinken unabhängig
voneinander einrasten.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Wurfarme jeweils mittels einer Wurfarmaufnahme
schwenkbar am Schaftverbindungsabschnitt gelagert. Auf diese Wiese können die jeweiligen
Wurfarme ohne eine weitere Zerlegung der Faltvorrichtung gewartet oder ausgetauscht
werden, beispielsweise um verschiedene Zuggewichte und/oder Bogenspannweiten bereitzustellen.
Zusätzlich wird es dem Anwender ermöglicht, dass die Wurfarme ohne großem Aufwand
zur Adaption der Faltvorrichtung an unterschiedliche Schäfte bzw. unterschiedliche
Auszugslängen ausgetauscht werden können. Der Austausch der Wurfarme erfolgt insbesondere
lediglich durch Lösen eines Befestigungsmittels, welches die Wurfarme in den Wurfarmaufnahmen
fixiert. Das Befestigungsmittel kann dazu als jegliche kraft- und/oder formschlüssige
Verbindung ausgeführt sein, beispielsweise als Schraubverbindung.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform sind die Wurfarmaufnahmen mit einer Ausnehmung zum Aufnehmen
der jeweiligen Wurfarme und/oder Sperrbolzen ausgebildet. Die Wurfarmaufnahmen weisen
beispielsweise bei einer Ausführungsform im Wesentlichen einen Doppel-T-Querschnitt
auf. Die Wurfarme werden in diesem Fall insbesondere am Mittelsteg der Wurfarmaufnahmen
fixiert. Vorzugsweise werden sie dabei formschlüssig zwischen den Armen oder Flanschen
des Querschnitts aufgenommen oder umfasst. Insbesondere werden sie an den Stegen mit
einem Befestigungsmittel befestigt.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Sperrklinken und die Sicherungselemente
jeweils über den selben in den jeweiligen Wurfaufnahmen fixierten Sperrbolzen in Eingriff
bringbar. Der Sperrbolzen und die Eingriffspositionen sind von außen leicht einsehbar,
sodass die Sicherung optisch leicht zu erkennen ist, was die Sicherheit in der Anwendung
erhöht. Zusätzlich wird durch das jeweilige Eingreifen der Sperrklinken und Sicherungselemente
an demselben Sperrbolzen vorteilhaft die Teileanzahl und auch das Gewicht der Faltvorrichtung
verringert. Die Sperrbolzen erstrecken sich vorzugsweise durch Ausnehmungen der Arme
bzw. Flansche der jeweiligen Wurfarmaufnahmen und werden darin fixiert. Die Sperrbolzen
können beispielsweise als Schrauben, Bolzen oder Stifte ausgebildet sein.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Schaftverbindungsabschnitt zur Verbindung
mit einem Schaft einer Bogenwaffe, insbesondere Armbrust, ausgebildet. Der Schaftverbindungsabschnitt
ist dazu vorzugsweise als Hohlprofil, besonders bevorzugt als U-Profil, geformt. Somit
ist eine besonders vorteilhafte Ausgangslage für die Montage auf einen länglichen
Schaft, Lauf oder eine Führung geschaffen.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens ist ein Schritt des schwenkbaren Anlenkens
zweier Sicherungselemente an dem Schaftverbindungsabschnitt vorgesehen. Die Sicherungselemente
werden derart angelenkt, dass sie ebenfalls mit jeweils einem der an den Wurfarmaufnahmen
befestigten Sperrbolzen in Eingriff bringbar sind. Vorteilhaft dienen die Sicherungselemente
als zusätzliches, von den Sperrklinken unabhängiges, Sicherungskonzept. Zusätzlich,
greifen die jeweiligen Sperrklinken und Scherungselemente in den selben Sperrbolzen.
Somit ist Hinblick auf die Teileanzahl, das Verfahren zur Herstellung der Faltvorrichtung
vereinfacht.
[0035] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Sperrklinken jeweils an einer ersten Seite und die Sicherungselemente jeweils
an einer zweiten Seite der Wurfarmaufnahmen platziert. Insbesondere handelt es sich
bei der ersten Seite um eine Innenseite innerhalb eines den Wurfarm aufnehmenden Zwischenraums.
Alternativ oder zusätzlich handelt es sich bei der zweiten Seite um eine Außenseite
außerhalb des Zwischenraums. Vorzugsweise wird das Platzieren derart vorgenommen,
dass die Sperrkliniken an zwei Positionen mit dem Sperrbolzen in Eingriff gebracht
werden. Darüber hinaus wird das Sicherungselement an einer Außenseite platziert um
dem Anwender das Sichern und Entsichern und das Identifizieren des Sicherheitszustands
zu erleichtern.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden die Sperrbolzen jeweils
in Aussparungen der Wurfarmaufnahmen befestigt. Insbesondere erstrecken sie sich dazu
durch die Aussparungen hindurch. Vorteilhaft werden die Sperrbolzen innerhalb eines
weiteren Bauteils, insbesondere der Wurfarmaufnahmen, integriert und es wird keine
zusätzliche Halterung benötigt. Somit wird das Gewicht der Faltvorrichtung und die
Komplexität des Herstellverfahrens reduziert. Schlussendlich kann beispielsweise die
Fixierung des Sperrbolzens, bei einer Ausführung als Schraube oder Schraubbolzen,
mit einer Schraubenmutter realisiert werden.
[0037] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Insbesondere sind sämtliche Merkmale der Faltvorrichtung
auf das Verfahren zu deren Herstellung sowie auf eine Bogenwaffe mit einer derartigen
Faltvorrichtung übertragbar, und umgekehrt. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen
und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen
von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale
der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen
oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0038] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Faltvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht einer Faltvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Faltvorrichtung nach Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Querschnittdarstellung der Faltvorrichtung nach Fig. 2 und 3;
- Fig. 5
- die Faltvorrichtung gemäß Fig. 4, mit einem gelösten Wurfarm;
- Fig. 6
- die Faltvorrichtung gemäß Fig. 4, mit einem gefalteten Wurfarm;
- Fig. 7
- eine isometrische Explosionszeichnung einer Faltvorrichtung; und
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer Bogenwaffe.
[0039] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0040] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0041] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Faltvorrichtung 1 mit reduzierter
Komponentenanzahl.
[0042] Die Faltvorrichtung 1 weist einen zentralen Schaftverbindungsabschnitt 2, zwei Wurfarme
3, zwei Sperrklinken 4 sowie zwei Sperrbolzen 11 auf. Es handelt sich somit um eine
Faltvorrichtung mit reduzierter Komponentenanzahl.
[0043] Der Schaftverbindungsabschnitt 2 ist sowohl zur Verbindung mit dem Schaft, als auch
zur zentralen schwenkbaren Lagerung der weiteren Komponenten ausgebildet. Die Sperrklinken
4 und die Wurfarme 3 sind dazu jeweils schwenkbar am Schaftverbindungsstück 2 gelagert,
wie mit den eingezeichneten Verbindungskreisen symbolisiert. Die Sperrklinken 4 und
Wurfarme 3 sind versetzt zueinander am Schaftverbindungsabschnitt 2 gelagert.
[0044] Die Sperrbolzen 11 sind mit in den jeweiligen Wurfarmen 3 verbunden. Die Sperrklinken
4 sind derart schwenkbar angeordnet, dass sie in die mit den Wurfarmen 3 verbundenen
Sperrbolzen 11 eingreifen können.
[0045] Bei einem Eingriff einer Sperrklinke 4 in den jeweiligen Sperrbolzen 11 ist diese
in ihrer Schließstellung und der zugehörige Wurfarm 3 ist zum Auffalten und/oder Aufspannen
eines Bogens fixiert. Sofern die Sperrklinke 4 außer Eingriff in eine Öffnungsstellung
6 gebracht wird, ist der Wurfarm 3 wieder zum Falten freigegeben.
[0046] Die Faltvorrichtung 1 und ihre Bauteile sind Spiegelsymmetrisch um die eingezeichnete
Spiegelachse aufgebaut. Die Bezugszeichen der spiegelgleichen Bauteile sind hier zur
besseren Übersichtlichkeit zusätzlich mit einem "a" gekennzeichnet.
[0047] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht einer Faltvorrichtung 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0048] Diese Ausführungsform einer Faltvorrichtung 1 weist einen zentralen Schaftverbindungsabschnitt
2, zwei Wurfarme 3, zwei Sperrklinken 4, zwei Sperrbolzen 11, zwei Sicherungsklinken
8 sowie zwei Wurfarmaufnahmen 10 auf. Der funktionale Zusammenhang zwischen Wurfarmen
3 und Sperrklinken 4 ist gleich in Bezug auf Fig. 1 beschrieben.
[0049] Eingezeichnet ist hier ferner eine vorbestimmte Richtung 7, in welcher die Wurfarme
3 faltbar sind. Bei aufgefaltetem Bogen sind außerdem die Sperrklinken 4 mittels einer
Bewegung der Wurfarme 3 entgegen der vorbestimmten Richtung 7 zum Schwenken von der
Schließstellung 5 in die Öffnungsstellung 6 freigebbar.
[0050] Der Schaftverbindungsabschnitt 2 ist, zusätzlich zu einem zentralen U-Profil zur
Verbindung mit einem Schaft, ebenfalls zur Lagerung der weiteren Komponenten ausgebildet.
Der Schafverbindungsabschnitt 2 ist hier rein beispielhaft als U-Profil ausgebildet.
Bei weiteren Ausführungsformen wären auch andere Profile, insbesondere auch Hohlprofile
zur Schaftverbindung denkbar.
[0051] An den beiden gegenüberliegenden Schenkeln des U-Profils sind auf der jeweiligen
Außenseite die Sperrklinken 4, Wurfarmaufnahmen 10 und Sicherungsklinken 8 schwenkbar
gelagert. Die Sperrklinken 4 und Sicherungsklinken 8 sind versetzt zu den Wurfarmaufnahmen
10 am Schaftverbindungsabschnitt 2 gelagert. Die Sperrklinken 4 und Sicherungsklinken
8 sind am Schaftverbindungsabschnitt 2 an der gleichen Stelle übereinander an einem
gemeinsamen Bolzen schwenkbar gelagert. Für die schwenkbare Lagerung der Wurfarmaufnahmen
10 sind jeweils separate Bolzen vorgesehen.
[0052] Zusätzlich sind hier rein illustrativ zwei optionale Sehnenstopper 12 am Schaftverbindungsabschnitt
2 montiert. Die Sehnenstopper 12 sind an Verlängerungen in die vorbestimmte Richtung
der gegenüberliegenden Schenkel montiert.
[0053] Die Wurfarme 3 weisen eine für Bogenwaffen übliche geschwungene Form auf, die einem
harmonischen Verlauf einer neutralen Faser dient. Ferner wird auf diese Weise eine
an den Wurfarmen gespannte Sehne hinter die Wurfarmaufnahmen 10 verlegt. Die Wurfarme
3 sind derart geschwungen, dass sie an ihrem freien Ende und an ihrem schaftseitigen
Ende im Wesentlichen parallel zum Verlauf der Sehne verlaufen. Dazwischen verlaufen
die Wurfarme 3 jeweils abschüssig gekrümmt.
[0054] Darüber hinaus weist die Faltvorrichtung 1 eine Projektilführung 13 auf, welche fest
mit dem Steg des Schaftverbindungsabschnitts 2 verbunden ist. Am Steg sind seitlich
der Projektilführung 13 zwei beispielhaft als Schrauben ausgeführte Befestigungsmittel
14 zur Befestigung am Schaft vorgesehen. Die Projektilführung 13 besitzt eine ebene
Oberfläche mit einer mittig, zwischen den vertikalen Schenkel des Schaftverbindungsabschnitts
2, angeordneten Nut um ein Projektil in Schussrichtung zu führen.
[0055] Bei der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei den Sicherungselementen
8 beispielhaft um Sicherungsklinken. Die Sicherungsklinken sind an ihrem schaftseitigen
Ende schwenkbar am Schaftverbindungsabschnitt 2 gelagert. Das freie Ende ist hakenartig
derart ausgebildet, dass es formschlüssig mit dem jeweiligen Sperrbolzen 11 in Eingriff
gebracht werden kann. Auf diese Weise werden die jeweiligen Wurfarmaufnahmen 10 und
Wurfarme 3 im aufgefalteten Zustand gegen eine ungewollte Bewegung entgegen der vorbestimmten
Richtung 7, welche die Sperrklinken in die Öffnungsstellung 6 freigeben würde, gesichert.
Bei weiteren Ausführungsformen kann diese Funktion der Sicherungselemente 8 aber auch
durch anders ausgeführte Bauteile erreicht werden.
[0056] Fig. 3 zeigt eine seitliche Ansicht der Faltvorrichtung 1 nach Fig. 2.
[0057] Wie aus dieser Ansicht ersichtlich sind die Wurfarme 3 an ihrem freien Ende zur Aufnahme
einer Sehne speziell ausgebildet. Die freien Enden besitzen daher eine verjüngte Form,
um die Schlaufen-Enden der Sehne aufzunehmen.
[0058] Die Wurfarme 3 sind über zwei Befestigungsmittel 15, hier beispielhaft erkennbare
Kopfschrauben, an einem mittleren Steg der im Querschnitt doppel-T-förmigen Wurfarmaufnahmen
10 fixiert. Bei der dargestellten Ausführungsform wurden zwei Befestigungsmittel 15
vorgesehen, um die Wurfarme 3 translatorisch und rotatorisch zu fixieren. Zusätzlich
sind die Wurfarme 3 formschlüssig zwischen den Flanschen der Wurfarmaufnahmen 10 aufgenommen
und davon umfasst.
[0059] Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Sperrklinken 4 im Querschnitt U-förmig
ausgeführt und ebenfalls zwischen den Flanschen der Wurfarmaufnahmen 10 angeordnet.
Die Sperrklinken 4 greifen aufgrund ihrer U-Form an zwei Stellen gleichzeitig mit
den Sperrbolzen 11 ein. Die Sperrbolzen 11 sind in Aussparrungen der Wurfarmaufnahmen
10 befestigt. Zusätzlich ist in der dargestellten Ansicht der Eingriff der Sperrklinken
4 und Sicherungselemente 8 jeweils an demselben Sperrbolzen 11 ersichtlich. Der Eingriffspunkt
der Sicherungselemente 8 in den Sperrbolzen 11 befindet sich dabei außerhalb der Wurfarmaufnahmen
10 und ist demnach leicht für den Anwender einsehbar. Die Eingriffspunkte der Sperrklinken
liegen geschützt innerhalb der Wurfarmaufnahmen 10, um Verletzungen und Verschmutzung
zu vermeiden.
[0060] Fig. 4 zeigt eine Querschnittdarstellung der Faltvorrichtung 1 nach Fig. 2 und 3.
[0061] Die Faltvorrichtung 1 ist etwa auf halber Höhe der Wurfarme 3 im Schnitt dargestellt.
[0062] In der dargestellten Ausführungsform sind die Wurfarme 3 durch zwei Befestigungsmittel
15 mit dem Steg der Wurfarmaufnahmen 10 verbunden. Zusätzlich ist die schwenkbare
Lagerung der Wurfarmaufnahmen 10 mit dem Schaftverbindungsabschnitt 2 über entsprechende
Lager 18 gezeigt.
[0063] Die Sperrklinken 4 sind als U-Profile ausgeführt und sind in ihrer Schließstellung
5 formschlüssig mit einem den Sperrbolzen teilweise hintergreifenden Haken 17, der
mit einer Aussparung innerhalb der Sperrklinke 4 gebildet ist, mit dem Sperrbolzen
11 verbunden.
[0064] Am freien Ende der jeweiligen Sperrklinke 4 ist ein Betätigungsbereich 16, zum manuellen
Schwenken der Sperrklinken 4 ausgebildet. Zusätzlich ist die schwenkbare Lagerung
der Sperrklinken 10 mit dem Schaftverbindungsabschnitt 2 über jeweilige Lager 18 gezeigt.
[0065] Zur schwenkbaren Lagerung der jeweiligen Wurfarmaufnahmen 10 und Sperrklinken 4 weist
die Faltvorrichtung 1 an jeder Seite zwei Lager 18 auf, an welchen die Wurfarmaufnahmen
10 und Sperrklinken 4 mit einem Bolzen schwenkbar aufgenommen sind. In der dargestellten
Ausführungsform sind die Lager 18 beispielhaft als Hülsen ausgeführt. Die Lager 18
sind hier vertikal, das heißt senkrecht zum Verlauf der Wurfarme 3, am Schaftverbindungsabschnitt
2 angebracht, hier rein beispielhaft stoffschlüssig mittels Schweißen.
[0066] Fig. 5 zeigt die Faltvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 mit einem gelösten Wurfarm 3.
[0067] Im Unterschied zur Abbildung nach Fig. 4 ist der obere Wurfarm 3 in der dargestellten
Position der zugehörigen Sperrklinke 4 entgegen der vorbestimmten Richtung 7 bewegt
und die Sperrklinke 4 dadurch gelöst.
[0068] Durch die Bewegung des Wurfarms 3 entgegen der vorbestimmten Richtung 7 ist es zudem
möglich, die Sperrklinke 4, beispielhaft durch eine manuelle Betätigung des Betätigungsbereichs
16, ebenfalls entgegen der vorbestimmten Richtung 7 zu bewegen. Folglich greift der
Haken 17 nicht mehr formschlüssig in den Sperrbolzen 11 und der Wurfarm 3 ist von
der Sperrklinke 4 zum Falten freigegeben.
[0069] Die obere Sperrklinke 4 befindet sich hier demnach in ihrer Öffnungsstellung 6. Eine
Voraussetzung für die dargestellte Bewegung des Wurfarms 3 entgegen der vorbestimmten
Richtung 7 ist, dass das in Fig. 2 gezeigte obere Sicherungselement 8 nicht im Eingriff
mit dem Sperrbolzen 11 ist.
[0070] Fig. 6 zeigt die Faltvorrichtung 1 gemäß Fig. 4, mit gefaltetem Wurfarm 3.
[0071] Der Wurfarm 3 ist nun in die vorbestimmte Richtung 7 gefaltet. Die Sperrklinke 4
und das Sicherungselement 8 stehen nicht in Eingriff mit dem Wurfarm. In gleicher
Weise kann der Faltvorgang bei dem unteren Wurfarm 3 vorgenommen werden, um die Faltvorrichtung
1 bzw. eine entsprechende Bogenwaffe zu transportieren oder zu Lagern.
[0072] Durch Bewegen der Wurfarme 3 aus der gefalteten Stellung entgegen der vorbestimmten
Richtung 7 ist der Bogen wieder auffaltbar bzw. mit eingehängter Sehne aufspannbar.
[0073] Fig. 7 zeigt eine isometrische Explosionszeichnung einer Faltvorrichtung 1.
[0074] Damit die Sperrklinken 4 beim Auffalten der Wurfarme 3 selbsttätig einrasten, ist
an den Sperrklinken 4 jeweils eine Feder 9 vorgesehen.
[0075] Die Feder 9 ist in der dargestellten Ausführungsform als Drehfeder ausgeführt und
sitzt innerhalb einer Federhalterung 19, die sich an der jeweiligen Sperrklinke abstützt.
Zum Aufbringen einer Vorspannung stützen sich die Federn 9 im montierten Zustand mit
einem Ende an der Federhalterung 19 und mit einem anderen Ende an dem Schaftverbindungsabschnitt
2 ab. Auf diese Weise üben die Federn 9 eine Vorspannung auf die jeweiligen Sperrklinken
4 aus. Diese Vorspannung bewirkt, dass die Sperrklinken 4 beim Auffalten der Wurfarme
3 entgegen der vorbestimmten Richtung 7 selbsttätig in die Schließstellung 5 einrasten,
sobald die Wurfarme 3 jeweils weit genug aufgefaltet oder aufgespannt sind.
[0076] Zur Herstellung der Faltvorrichtung 1 werden die jeweiligen Sperrklinken 4 und Sicherungselemente
8 schwenkbar über die Lager 18 am Schaftverbindungsabschnitt 2 angebracht, hier beispielhaft
übereinander und mittels demselben Befestigungsmittel 26, die hier beispielhaft als
Schraubbolzen mit dazugehöriger Schraubenmutter 27 ausgebildet sind. Analog dazu werden
die Wurfarmaufnahmen 10 versetzt zu den Sperrklinken 4 und Sicherungselementen 8 mittels
Befestigungsmittel 28, hier beispielhaft ebenfalls Schraubbolzen, schwenkbar über
die Lager 18 am Schaftverbindungsabschnitt 2 angelenkt. Zusätzlich werden die jeweiligen
Sperrbolzen 11 durch die Aussparungen der Wurfarmaufnahmen 10 geführt und befestigt.
Die Sperrklinken 4 werden jeweils an einer Innenseite innerhalb eines den Wurfarm
aufnehmenden Zwischenraums, und die Sicherungselemente 8 jeweils an einer Außenseite
außerhalb des Zwischenraums der Wurfarmaufnahmen 10 platziert.
[0077] Die Sperrbolzen 11 werden jeweils in Aussparungen der Wurfarmaufnahmen 10 befestigt
dazu beispielsweise durch die Aussparungen hindurchgeführt.
[0078] Die Sicherungselemente 8 werden derart am Schaftverbindungsabschnitt 2 angelenkt,
dass sie in die Sperrbolzen 11 in Eingriff bringbar sind. Die Sperrklinken 4 werden
derart innerhalb der Schenkel der Wurfarmaufnahmen 10 aufgenommen, dass der jeweilige
Haken 17 mit dem Sicherungsbolzen 11 in Eingriff bringbar ist.
[0079] Die Befestigung der Wurfarme 3 innerhalb der Wurfarmaufnahmen 10 wird über die Befestigungsmittel
15, hier beispielhaft Schrauben, realisiert. Die Befestigungsmittel 15 werden dazu
am schaftseitigen Ende der Wurfarme 3 mit den jeweiligen Wurfarmaufnahmen 10 zu befestigt,
hier beispielhaft durch in den Wurfarmen vorgesehene Durchgangsbohrungen.
[0080] Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung einer Bogenwaffe 20.
[0081] Die Bogenwaffe 20 ist in ihrer dargestellten Ausführungsform aus mehreren Komponenten
aufgebaut. Der Schaft 21 bildet das Bauteil, welches alle Hauptbaugruppen miteinander
verbindet. Er hat eine längliche Form bestehend aus Vorder- und Hinterschaft. Der
Vorderschaft ist für die Aufnahme mehrerer Komponenten, unteranderem der Faltvorrichtung
1 über den Schaftverbindungsabschnitt 2 ausgebildet. Die Verbindung kann über jegliche
Art von Befestigungsmittel, Schienen, Klemmen oder ähnlichem realisiert werden. Beispielsweise
wird der Schaftverbindungsabschnitt 2 mit dem Schaft 21 verschraubt. Die Montage der
Faltvorrichtung 1 über den Schaftverbindungsabschnitt 2 auf der Bogenwaffe 20 ergibt
sich daher als einfach durchführbar.
[0082] Der Hinterschaft, hier beispielsweise ein Vollschaft, ist für die Abstützung und
Stabilisierung der Bogenwaffe 20 bei Gebrauch geformt. Der Hinterschaft kann auch
als Klapp- oder Einschiebschaft realisiert werden, und ist zur Abstützung im Schulterbereich
eines Benutzers ausgebildet. Zusätzlich sind für die Anwendung der Bogenwaffe unteranderem
noch ein Abzug 22, eine Nuss 23 und ein Visier 24 vorgesehen. Der Abzug 22 ist auf
der Unterseite mittig am Schaft 21 angebracht und kann, beispielsweise mit dem Finger,
durch den Benutzer betätigt werden. Die Nuss 23, welche für die Aufnahme der Sehne
23 ausgebildet ist, wird über den Abzug 22 freigegeben. Bei aufgefalteten Wurfarmen
3 und eingespannter Sehne in der Nuss 23 wird über die Betätigung des Abzugs 22 die
Sehne freigegeben um Projektile, insbesondere Pfeile, in Schussrichtung 25 zu beschleunigen.
Das Visier 24 sitzt annähernd gegenüberliegend zum Abzug 22 auf der Oberseite mittig
am Schaft 21. Je nach Anwendung der Bogenwaffe 20 kann über das Visier 24 die Ausrichtung
der Schussrichtung 25 präzisiert werden.
[0083] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
[0084] Beispielsweise sind neben Schrauben als Befestigungsmittel selbstverständlich andere
Arten von Befestigungsmitteln einsetzbar.
[0085] Ferner kann insbesondere die Form der Wurfarmaufnahmen 10 von der dargestellten Form
abweichen. Beispielsweise können die Wurfarmaufnahmen statt einer Doppel-T-Profil-Form
auch eine U-Profil-Form oder andere zur schwenkbaren Wurfarmaufnahme geeignete Form
aufweisen.
[0086] Ferner sind verschiedenste Ausbildungen der Sperrklinken 4 denkbar. Beispielsweise
können anstatt der Haken 17 auch andere Arten der Verbindung zum Einsatz kommen, beispielsweise
eine Schnappverbindung oder Schraubverbindung. Denkbar wäre ferner, die Sperrklinke
4 in zwei Bauteile aufzuteilen um das formschlüssige Umschließen des Sperrbolzen 11
mit zwei Teilen zu realisieren.
Bezugszeichenliste
[0087]
- 1
- Faltvorrichtung
- 2
- Schaftverbindungsabschnitt
- 3, 3a
- Wurfarm
- 4, 4a
- Sperrklinke
- 5, 5a
- Schließstellung
- 6
- Öffnungsstellung
- 7
- Vorbestimmte Richtung
- 8, 8a
- Sicherungselement
- 9, 9a
- Feder
- 10,10a
- Wurfarmaufnahme
- 11,11a
- Sperrbolzen
- 12,12a
- Sehnenstopper
- 13
- Projektilführung
- 14,14a
- Befestigungsmittel
- 15,15a
- Befestigungsmittel
- 16,16a
- Betätigungsbereich
- 17,17a
- Haken
- 18,18a
- Lager
- 19,19a
- Federhalterung
- 20
- Bogenwaffe
- 21
- Schaft
- 22
- Abzug
- 23
- Nuss
- 24
- Visier
- 25
- Schussrichtung
- 26
- Befestigungsmittel
- 27
- Schraubenmutter
- 28
- Befestigungsmittel
1. Faltvorrichtung (1) für eine Bogenwaffe, insbesondere für eine Armbrust,
mit einem Schaftverbindungsabschnitt (2),
mit zwei Wurfarmen (3), die jeweils ein freies Ende und ein schwenkbar an dem Schaftverbindungsabschnitt
(2) gelagertes schaftseitiges Ende aufweisen,
mit zwei Sperrklinken (4), die jeweils schwenkbar an dem Schaftverbindungsabschnitt
(2) gelagert sind, wobei die Sperrklinken (4) derart schwenkbar angeordnet sind, dass
die Wurfarme (3) jeweils in einer Schließstellung (5) der jeweiligen Sperrklinken
(4) zum Auffalten und/oder Aufspannen eines Bogens fixierbar und in einer Öffnungsstellung
(6) der jeweiligen Sperrklinken die Wurfarme (3) jeweils zum Falten freigegeben sind.
2. Faltvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wurfarme (3) in einer vorbestimmten Richtung (7) faltbar sind und die Sperrklinken
(4) bei aufgefaltetem Bogen mittels einer Bewegung der Wurfarme (3) entgegen der vorbestimmten
Richtung (7) zum Schwenken von der Schließstellung (5) in die Öffnungsstellung (6)
freigebbar sind.
3. Faltvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Sicherungselemente, insbesondere Sicherungsklinken (8), zum Sichern der Wurfarme
(3) bei aufgefaltetem Bogen gegen eine ungewollte Bewegung entgegen der vorbestimmten
Richtung (7) vorgesehen sind.
4. Faltvorrichtung (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungselemente (8) unabhängig voneinander schwenkbar ausgebildet sind.
5. Faltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils eine Feder (9) an den Sperrklinken (4) vorgesehen ist, welche jeweils eine
Vorspannung auf die Sperrklinken (4) ausübt, so dass die Sperrklinken (4) beim Auffalten
der Wurfarme (3) entgegen der vorbestimmten Richtung (7) selbsttätig zum Fixieren
der Wurfarme in die Schließstellung (5) einrasten.
6. Faltvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wurfarme (3) unabhängig voneinander zum Falten und Auffalten schwenkbar sind.
7. Faltvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrklinken (4) unabhängig voneinander schwenkbar ausgebildet sind.
8. Faltvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wurfarme (3) jeweils mittels einer schwenkbaren Wurfarmaufnahme (10) an dem Schaftverbindungsabschnitt
(2) gelagert sind.
9. Faltvorrichtung (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrklinken (4) und die Sicherungselemente (8) jeweils über einen in den Wurfaufnahmen
(10) fixierten Sperrbolzen (11), insbesondere über den selben Sperrbolzen (11), in
Eingriff bringbar sind, und/oder dass die Wurfarmaufnahmen (10) mit einer Ausnehmung
zum Aufnehmen der jeweiligen Wurfarme (3) und/oder Sperrbolzen (11) ausgebildet sind,
insbesondere zumindest abschnittsweise mit einem Doppel-T-Querschnitt.
10. Faltvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaftverbindungsabschnitt (2) zur Verbindung mit einem Schaft einer Bogenwaffe,
insbesondere Armbrust, ausgebildet ist, vorzugsweise als Hohlprofil, besonders bevorzugt
als U-Profil.
11. Verfahren zum Herstellen einer Faltvorrichtung für eine Bogenwaffe, insbesondere Armbrust,
mit den Schritten:
Breitstellen eines Schaftverbindungsabschnitts (2), zweier Wurfarme (3), zweier Wurfarmaufnahmen
(10), zweier Sperrbolzen (11) und zweier Sperrklinken (4);
Befestigen der Sperrbolzen (11) an den Wurfarmaufnahmen (10);
Schwenkbares Anlenken der Wurfarmaufnahmen (10) an dem Schaftverbindungsabschnitt
(2);
Schwenkbares Anlenken der Sperrklinken (4) an dem Schaftverbindungsabschnitt (2) versetzt
zu den Wurfarmaufnahmen (10) derart, dass die Sperrklinken (4) mit jeweils einem an
den Wurfarmaufnahmen (10) befestigten Sperrbolzen (11) in Eingriff bringbar sind;
und
Befestigen der Wurfarme (3) an den Wurfarmaufnahmen (10).
12. Verfahren zum Herstellen einer Faltvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ferner ein Schritt des schwenkbaren Anlenkens zweier Sicherungselemente (8) an dem
Schaftverbindungsabschnitt (2) vorgesehen ist, derart, dass die Sicherungselemente
(8) ebenfalls mit jeweils einem der an den Wurfarmaufnahmen (10) befestigten Sperrbolzen
(11) in Eingriff bringbar sind.
13. Verfahren zum Herstellen einer Faltvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrklinken (4) jeweils an einer ersten Seite, insbesondere an einer Innenseite
innerhalb eines den Wurfarm aufnehmenden Zwischenraums, und die Sicherungselemente
(8) jeweils an einer zweiten Seite, insbesondere einer Außenseite außerhalb des Zwischenraums,
der Wurfarmaufnahmen (10) platziert werden.
14. Verfahren zum Herstellen einer Faltvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrbolzen (11) jeweils in Aussparungen der Wurfarmaufnahmen (10) befestigt
werden und sich dazu insbesondere durch die Aussparungen hindurch erstrecken.
15. Bogenwaffe (20), insbesondere Armbrust
mit einem Schaft (21); und
einer Faltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und/oder hergestellt mit
einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14, welche über den Schaftverbindungsabschnitt
(2) mit dem Schaft (21) verbunden ist.