[0001] Die Erfindung betrifft einen Wagen zur Brandbekämpfung mit zumindest einer Löschlanze,
wobei der Wagen zur Anordnung unter einem Fahrzeug vorgesehen ist, wobei der Wagen
und das Fahrzeug auf einer gemeinsamen Aufstandsebene angeordnet sind, und die Löschlanze
eine Eindringeinheit aufweist, die zwischen einer Startstellung und einer Endstellung
zum Durchdringen eines Bodens des Fahrzeugs ausfahrbar ist, wobei die Eindringeinheit
in der Endstellung zumindest teilweise von der Aufstandsebene aus gesehen jenseits
einer Eindringebene angeordnet ist.
[0002] Löschlanzen sind beispielsweise aus der
EP 3 045 210 A1, der
US 4,625,808 und der
US 5,839,664 bekannt. Dabei ist jeweils ein Dorn vorgesehen, der durch die Wand hindurchgestoßen
werden kann, um jenseits der Wand Löschmittel zu verteilen. Dazu weisen solche Löschlanzen
einen oder mehrere Kanäle für Löschmittel auf, welche über Öffnungen des Dorns oder
der Eindringeinheit in die Umgebung jenseits der Wand verteilt werden.
[0003] Für batteriebetriebene Fahrzeuge ist beispielsweise aus der
DE 10 2018 222 429 A1 eine Schablone bekannt, die Positionen zum sicheren Eindringen mit einer Löschlanze
durch die Fahrzeugwand vorgibt. Die optimale Position zum Eindringen mit der Löschlanze
beim Einsatz für Fahrzeuge mit Unterbodenbatterien ist üblicherweise nur schwer zugänglich.
So können derartige Schablonen nur bei seitlich oder auf dem Dach liegenden Fahrzeugen
schnell und sicher eingesetzt werden.
[0004] Aus der
WO 2021/146763 A1 ist eine Eindringeinheit zum Einbringen eines Löschmittels in eine Batterie bekannt.
Die Eindringeinheit ist zwischen einer Startstellung und einer Endstellung zum Durchdringen
eines Bodens eines Fahrzeuges ausfahrbar, wobei die Betätigung der Eindringeinheit
durch das Löschmittel erfolgt. Zum Betätigen der Eindringeinheit und zum Löschen wird
also dasselbe Fluid eingesetzt. Nachteilig ist, dass die Positionierung des Eindringwerkzeuges
und der Löschvorgang nicht unabhängig voneinander steuerbar sind. Insbesondere können
Schwierigkeiten auftreten, den zum Durchdringen des Bodens notwendigen Druck auf das
Löschmittel aufzubringen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu
etablieren, durch die eine sichere und zielgenaue Brandbekämpfung bei Fahrzeugen mit
Unterbodenbatterien durchgeführt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Eindringeinheit zumindest
einer Löschlanze hydraulisch durch eine Hydraulikflüssigkeit oder pneumatisch durch
Druckluft als Treibmittel, unabhängig von einem Löschmittel bewegbar ist.
[0007] Unter einem Wagen versteht sich hier ein bewegbarer Aufbau, der beispielsweise Räder
oder Rollen zum Fahren aufweist. Eine Löschlanze ist dabei ein Gerät für den Brandeinsatz,
das beispielsweise als wasserführende Armatur eingesetzt werden kann. Alternativ ist
der Einsatz von anderen Löschmitteln, wie flüssigem Stickstoff oder inerten Gasen
denkbar.
[0008] Mit dem Fahrzeug sind hier verunfallte Fahrzeuge, sowie Fahrzeuge auf Prüfständen,
abgestellte Fahrzeuge usw. mitgemeint, die eine Unterbodenbatterie oder zumindest
eine über den Boden durch eine Eindringeinheit einer Löschlanze erreichbare Batterie
aufweisen.
[0009] Mit Eindringebene wird jene Ebene verstanden, die von der Eindringeinheit oder einem
definierten Teil der Eindringeinheit überschritten werden muss, um den Boden des Fahrzeugs
durchdringen zu können.
[0010] Die Löschung eines Brandes erfolgt durch Entzug der nötigen Wärme, Entzug des brennbaren
Materials, Unterbrechung der Luftzufuhr oder durch einen Eingriff in die chemische
Reaktion durch Herabsetzung der Reaktionsbereitschaft.
[0011] Beim Brand von batteriebetriebenen Fahrzeugen kommt es meist zum thermischen Durchgang
der einzelnen Zellen. Um diesen Vorgang, der sich normalerweise mit immer höher werdenden
Temperaturen aufschaukelt und zum Durchgehen weiterer Zellen führt zu durchbrechen,
ist daher die Abfuhr von Wärme und weitere Kühlung notwendig.
[0012] Als Löschmittel ist sowohl Wasser als auch eine Emulsion aus Wasser und einem Additiv
mit verschiedenen Wirkungen denkbar. Um die Löschleistung zusätzlich zu erhöhen sind
aber auch Löschmittel auf Basis von flüssigem Stickstoff denkbar.
[0013] Die Löschlanze ist hauptsächlich für fluide Löschmittel geeignet. Glutbrandpulver
könnte beispielsweise die Löschlanze verstopfen oder den Hohlraum in der Batterie
verlegen und ein weiteres Einbringen von Löschmittel verhindern.
[0014] Durch Löcher in der Klinge der Löschlanze wird das Löschmittel eingebracht. Alternativ
kann die Löschlanze hohl ausgeführt sein und eine oder mehrere größere Öffnungen zum
Einbringen des Löschmittels vorgesehen sein.
[0015] Ein derartiger Wagen kann von Einsatzkräften zum Einsatz kommen oder für Prüfstandanwendungen
oder in Tiefgaragen genutzt werden. Dabei kann der Wagen in der Tiefgarage und der
Prüfstandumgebung dauerhaft mit dem Löschmittelanschluss verbunden sein. Dieser Wagen
kann auch als Ausrüstung in Feuerwehrfahrzeugen mitgeführt werden.
[0016] Damit der Boden des Fahrzeugs einfacher durchdrungen werden kann und das Material
zuverlässig durchtrennt werden kann, ist es günstig, wenn die zumindest eine Löschlanze
eine Eindringeinheit mit einer Klinge aufweist. Unter Klinge versteht sich hier ein
Bereich der Löschlanze mit zugespitzter Schneide, die dazu dient, das Material des
Bodens zu durchschneiden.
[0017] Um Löschmittel in ausreichender Menge zum Brandherd oder an die zu kühlenden Komponenten
zu bringen, ist es vorgesehen, dass die Klinge zumindest einen Durchmesser von 70
mm aufweist, wobei Fertigungstoleranzen zu abweichenden Durchmessern führen, die umfasst
sind. Damit kann ein ausreichend großer Durchgang für Löschmittel in den Boden geschnitten
werden.
[0018] Die Eindringeinheit zumindest einer Löschlanze ist hydraulisch durch eine Hydraulikflüssigkeit
oder pneumatisch durch Druckluft als Treibmittel bewegbar. Dadurch kann unabhängig
vom Löschmittel eine einfache und kraftvolle Antriebsmethode für die Eindringeinheit
der Löschlanze realisiert werden. Insbesondere kann die Positionierung der Löschlanze
durch das Treibmittel und der eigentliche Löschvorgang durch das Löschmittel unabhängig
voneinander gesteuert werden. Somit können der Löschmittelanschluss und der Treibmittelanschluss
unabhängig voneinander beströmt werden. Insbesondere ergibt sich die Möglichkeit,
den Treibmittelanschluss mit einem anderen Druckniveau zu beströmen als den Löschmittelanschluss.
Somit ist ein sicheres Durchdringen des Bodens des Fahrzeuges gewährleistet.
[0019] Um besonders flexibel fahrbar und einsetzbar zu sein, weist der Wagen einen eigenen
Löschmittelanschluss auf. Um das Treibmittel unabhängig vom Löschmittel einsetzen
zu können, weist der Wagen neben dem Löschmittelanschluss einen davon unabhängigen
Treibmittelanschluss auf. Dadurch ist es möglich, den Wagen zuerst in Position zu
bringen und anschließend mit einer Löschmittelversorgung zu verbinden, beispielsweise
von einem Löschfahrzeug, einem Tankwagen, einem Hydranten oder Ähnlichem.
[0020] Ein einfacher, unkomplizierter und schnell verbindbarer Anschluss wird erreicht,
wenn der Löschmittelanschluss als Storz-Kupplung ausgeführt ist, wie sie aus der
CH 3134 A bekannt ist. Dadurch kann eine einfache Speisung des Wagens über die Druckschläuche
erfolgen, die üblicherweise in Feuerwehrfahrzeugen mitgeführt werden oder die in Gebäuden
zum Brandschutz vorgesehen sind. Damit kann eine Verbindung zu einem Löschfahrzeug,
einer Pumpe, einem Wandhydranten oder Ähnlichem hergestellt werden.
[0021] Für bessere Handhabbarkeit bei hohem Gewicht, ist es günstig, wenn der Wagen einen
eigenen Antrieb aufweist. Hier kann beispielsweise ein Verbrennungsmotor oder ein
Elektromotor zum Einsatz kommen, der günstigerweise von der zumindest einen Löschlanze
entfernt angeordnet ist, sodass er bei Anordnung unter dem brennenden Fahrzeug nicht
zu Schaden kommt.
[0022] Es ist günstig, wenn der Wagen Düsen zur Selbstkühlung aufweist. Dabei sind die Düsen
mit dem Löschmittelanschluss strömungsverbunden und geben durch feine Öffnungen Löschmittelnebel
- vorzugsweise Wassernebel ab, der den Wagen beim Löschvorgang kühlt und so ein Entzünden
oder Beschädigen des Wagens verhindert.
[0023] Um einen händisch gut manövrierbaren Wagen zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn
eine Deichsel vorgesehen ist. Alternativ kann diese Deichsel zur Verbindung mit einem
Löschfahrzeug oder jedem beliebigen Fahrzeug vorgesehen sein und der Wagen über dessen
Bewegung manövriert werden.
[0024] Es ist günstig, wenn die Deichsel elektrisch isoliert ist, sodass im Fall der Übertragung
von elektrischer Ladung durch das Eindringen in die brennende Batterie oder die zu
kühlende Batterie, keine Gefährdung der Einsatzkräfte besteht.
[0025] Um einen Abstand für die Einsatzkräfte und/oder deren Fahrzeuge zu der Unterbodenbatterie
oder den Unterbodenbatterien zu erhöhen, ist es günstig, wenn die Deichsel eine Länge
aufweist, die größer ist als 1,5 m.
[0026] Es ist besonders günstig, wenn die Klinge im Wesentlichen rohrförmig ausgebildet
ist und mit einer Löschmittelversorgung strömungsverbunden ist. Dadurch kann Material
eingespart und der Durchmesser des Durchgangs möglichst erhöht werden.
[0027] Um den Wagen und die Löschlanze genauer steuern zu können, ist bei einer besonderen
Ausführung ein Höhenvermessungssystem zur Vermessung der lichten Höhe unter dem Fahrzeug
und/oder zur Vermessung der Eindringtiefe der Eindringeinheit zumindest einer Löschlanze
vorgesehen.
[0028] Unter lichter Höhe versteht sich hier der freie Bereich unter dem Fahrzeug zwischen
den Rädern des Fahrzeugs. Das heißt, die lichte Höhe ist die Entfernung des Boden
des Fahrzeugs zu der gemeinsamen Aufstandsebene des Wagens und des Fahrzeugs.
[0029] Es ist besonders günstig, wenn der Wagen eine Mindestausfahrlänge der Eindringeinheit,
der zumindest einen Löschlanze nach Messung der lichten Höhe unter dem Fahrzeug ermittelt
und die Eindringeinheit zumindest einer Löschlanze anschließend entsprechend ausfährt.
[0030] Die Überwachung der Bewegung der Eindringeinheit kann beispielsweise über einen Seilzugsensor
erfolgen.
[0031] Für bessere Planbarkeit und Überwachung der Löschtätigkeiten, ist es günstig, wenn
der Wagen die ausgefahrene Länge der Löschlanze überwacht und eine Eindringtiefe der
Eindringeinheit bestimmt wird. Dadurch ist es möglich einen Überblick über die Position
der Eindringeinheit der zumindest einen Löschlanze zu bekommen und dadurch auch einen
besseren Einblick auf die Wirksamkeit oder mögliche Fehlerquellen zu erkennen, wenn
kein Löscherfolg nach längerer Zeit eintritt. Unter der Eindringtiefe versteht sich
hier die Distanz, die die Eindringeinheit nach Durchdringen des Bodens in der Eindringebene
zurückgelegt hat.
[0032] Es ist vorteilhaft, wenn der Wagen fernsteuerbar ausgeführt ist. Dies kann über eine
Funkverbindung oder Ähnliches realisiert werden.
[0033] Höhere Zielgenauigkeit bei der Löschung oder Kühlung lässt sich erreichen, wenn der
Wagen ein Temperaturerfassungssystem aufweist. Dies kann im idealen Fall in der Form
einer Wärmebildkamera ausgeführt sein, die Wärmebilder vom Boden des Fahrzeugs aufnimmt
und diese an die steuernde Einsatzkraft übermittelt. Diese kann mithilfe der Information
die ideale Stelle des Eindringens der Eindringeinheit der Löschlanze bestimmen und
den Wagen derart steuern. Alternativ kann der Wagen mithilfe einer Steuerung selbst
diesen Punkt bestimmen und mit der Eindringeinheit in die Stelle mit maximaler Temperatur
eindringen.
[0034] Ein dazugehöriges Verfahren sieht vor, dass der Wagen dementsprechend positioniert
wird, wenn der Wagen mit einem Temperaturerfassungssystem Bereiche mit Temperaturspitzen
am Fahrzeug erkennt.
[0035] Um an mehreren Punkten gleichzeitig Löschmittel einbringen zu können, ist es vorteilhaft,
wenn zumindest vier Löschlanzen voneinander beabstandet am Wagen - vorzugsweise an
Ecken des Wagens - vorgesehen sind.
[0036] In alternativen Ausführungen ist eine andere Anzahl von Löschlanzen möglich.
[0037] Um ein Verrutschen der Löschlanze während des Löschvorgangs vor allem aufgrund des
Rückstoßes vom Löschmittel zu verhindern, ist in einer besonderen Ausführung vorgesehen,
dass in der Endstellung der Eindringeinheit bei Einströmen von Löschmittel durch einen
Druck des Löschmittels eine Kraft auf die Eindringeinheit wirkt, die die Eindringeinheit
im Wesentlichen in der Endstellung hält.
[0038] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Eindringeinheit in Startstellung und
Endstellung durch besondere Sperrvorrichtungen, wie beispielsweise einen Sperrbolzen
in einer Kulissenführung sperrbar sind.
[0039] Es ist besonders günstig, wenn der Wagen ein Abstützsystem aufweist, das zur Abstützung
des Wagens gegen die Aufstandsebene vorgesehen ist, wobei das Abstützsystem vorzugsweise
ein Höhenvermessungssystem aufweist, das eine lichte Höhe unter dem Fahrzeug bestimmt.
[0040] Um eine stabile Plattform für die Bewegung der zumindest einen Löschlanze bereitzustellen,
ist es optional vorgesehen, dass der Wagen eine Feststellbremse aufweist, mit dem
der Wagen gegen Wegrollen gesichert werden kann.
[0041] Weiters ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Brandbekämpfung und oder
Kühlung einer Unterbodenbatterie eines batterieelektrischen Fahrzeugs bereitzustellen,
das sicher ist und zur Minimierung der Gefahren für Personen und Gegenstände beiträgt.
[0042] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Wagen mit zumindest einer Löschlanze
bereitgestellt wird und an einem Löschmittelanschluss mit einer Löschmittelversorgung
und an einem Treibmittelanschluss mit einem Treibmittel verbunden wird, der Wagen
unter das Fahrzeug bewegt wird, eine Eindringeinheit zumindest einer Löschlanze mittels
des Treibmittels von einer Startstellung in eine Endstellung bewegt wird, wobei sie
einen Boden des Fahrzeugs durchdringt und Löschmittel in das Fahrzeug eingeleitet
wird.
[0043] Um während des Löschens keine unbeabsichtigte Bewegung zuzulassen, sieht ein günstiges
Verfahren vor, dass die zumindest eine Löschlanze mit einer Befestigungseinheit an
dem Boden des Fahrzeugs gegen unbeabsichtigte Bewegung gesichert wird. Die Verbindung
zwischen Befestigungseinheit und Boden kann auf verschiedenste Weisen erfolgen, beispielsweise
über Verklebungen, Verflanschungen, Einklemmungen, Magnethalterungen oder Bajonettverschlüsse.
[0044] Bei einem Brand wird daher der Wagen in der Nähe des brennenden Fahrzeugs aufgestellt.
Wenn der Wagen einen eigenen Antrieb aufweist, wird dieser gestartet und über Fernsteuerung
unter das brennende oder zu kühlende Fahrzeug bewegt.
[0045] Die Verbindung mit einer Löschmittelversorgung kann bereits vorher oder danach hergestellt
werden. Dazu stellt eine Einsatzkraft die Zubringerleitung zur Versorgung des Wagens
her.
[0046] Nach Positionierung des Wagens unter dem Fahrzeug wird die Löschlanze oder werden
die Löschlanzen mit Treibmittel angeströmt. Dazu kann ein Treibmittelbehälter am Wagen
vorgesehen sein, welcher über den Treibmittelanschluss mit einem Schlauch beispielsweise
mit einem externen Treibmittelbehälter verbunden ist.
[0047] Durch das Treibmittel wird die Eindringeinheit in Hauptbewegungsrichtung bewegt und
der Boden des Fahrzeugs durchschlagen.
[0048] Als Hauptbewegungsrichtung im Sinne der Erfindung ist die Bewegungsrichtung der Eindringeinheit
zwischen einer Startstellung und einer Endstellung zu verstehen, welche normal zur
Aufstandsebene des Wagens gerichtet ist.
[0049] Dadurch befindet sich die Eindringungseinheit in Endstellung und es wird entweder
Löschmittel eingeleitet oder Löschmittel strömt automatisch durch die Eindringeinheit
in das Fahrzeug.
[0050] In weiterer Folge wird die Erfindung anhand der nicht einschränkenden Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine allgemeine Ansicht eines erfindungsgemäßen Wagens;
- Fig 2
- den Wagen in einer Seitenansicht;
- Fig. 3
- den Wagen in einer Draufsicht;
- Fig. 4
- einen Einsatz des Wagens nach einem erfindungsgemäßen Verfahren;
- Fig. 5
- einen Schnitt einer Löschlanze in einer Startstellung;
- Fig. 6
- einen Schnitt der Löschlanze in einer Endstellung; und
- Fig. 7
- die Eindringeinheit aus Fig. 6 im Detail.
[0051] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Wagen 1 veranschaulicht. Der Wagen 1 weist vier
Räder 2 oder Rollen auf, mit welchen er auf einer Aufstandsebene A steht, welche üblicherweise
die Straße ist, auf welchem sich das zu löschende Fahrzeug F befindet. An dem Wagen
1 sind in der gezeigten Ausführung vier Löschlanzen 4 vorgesehen. Die Löschlanzen
4 sind im Detail in den Fig. 5 bis Fig. 7 gezeigt und bestehen jeweils aus einer Eindringeinheit
30, welche entlang einer Hauptbewegungsrichtung 50 translatorisch zwischen einer Startstellung
und einer Endstellung in einem Zylinder 200 verschiebbar angeordnet sind.
[0052] In der Startstellung ist die Eindringeinheit 30 vollständig innerhalb des Wagens
1 angeordnet. In der Endstellung ist die Eindringeinheit 30 im Boden 40 eines Fahrzeugs
F angeordnet und maximal in die Hauptbewegungsrichtung 50 verschoben.
[0053] In einer besonderen Ausführung ist es möglich, dass die Löschlanzen 4 verschwenkt
werden können und in beliebige Richtungen verschoben werden können.
[0054] In einer einfachen und robusten Ausführung, wie in der in den Figuren gezeigten,
ist jedoch keine Verschwenkung vorgesehen. Hier ist in der einfachsten Form eine Hauptbewegungsrichtung
50 in etwa lotrecht zur Aufstandsebene A vorgesehen. Damit kann der Boden 40 des Fahrzeugs
F, unter dem der Wagen 1 angeordnet ist, durch die Löschlanzen 4 durchbohrt werden.
[0055] Die Löschlanzen 4 sind in der einfachsten Ausführung als Spitzen ausgebildet, die
in den Boden 40 eines Fahrzeugs F eindringen können.
[0056] Die Löschlanzen 4 weisen zur Verschiebung an der Eindringeinheit 30 an einer von
der Klinge 303 abgewandten Seite einen Kolben 301 auf, der in einem Zylinder 200 verschiebbar
geführt ist. Der Kolben 301 dient als Angriffsfläche für das Treibmittel. Der Kolben
301 kann alternativ als Ringkolben ausgeführt sein und das Löschmittel in einer eigenen
Leitung innerhalb des Rings dem Brandherd zugeführt werden.
[0057] Der Wagen 1 hat hier zur einfachen Manövrierbarkeit eine Deichsel 5, die optional
auch elektrisch isoliert ausgeführt ist. Die Deichsel 5 kann dabei zur händischen
Betätigung oder zur Bewegung mit einem Zugfahrzeug ausgeführt sein.
[0058] Ein Löschmittelanschluss 102 ist aus Fig. 3 ersichtlich. Dieser kann beispielsweise
an der Deichsel 5 angebracht sein. Dabei ist ein Löschmittelanschluss 102 und auch
ein Treibmittelanschluss 402 vorgesehen. Vom Löschmittelanschluss 102 führt eine Löschmittelversorgungsleitung
101 zur Versorgungsöffnung 204 für die Löschlanze 4. Vom Treibmittelanschluss 402
führt eine Treibmittelversorgungsleitung 401 zur Treibmittelöffnung 400 der Löschlanze
4. Die Anschlüsse 102, 402 sind über nicht weiter dargestellten separate Leitungen
mit einer Löschmittelquelle und einer Treibmittelquelle verbindbar. Dadurch kann die
Positionierung der Löschlanze 4 durch das Treibmittel und der eigentliche Löschvorgang
durch das Löschmittel unabhängig voneinander gesteuert werden.
[0059] Die Deichsel 5 weist hier eine Länge L auf, welche beispielsweise 1,5 m oder mehr
sein kann, um eine möglichst große Distanz zum Brand herzustellen.
[0060] Es kann in einer sehr einfachen Ausführung auch ein Löschmittelrohr vorgesehen sein,
über das der Wagen 1 bewegt werden kann. Dabei ist der Löschmittelanschluss direkt
an diesem Löschmittelrohr vorgesehen. Der Wagen 1 wird dann mithilfe des Löschmittelrohrs
bewegt und unter einem Fahrzeug positioniert und eine Löschleitung 101 mit dem Löschmittelanschluss
102 verbunden. Weiters ist auch denkbar, dass ein solches Löschmittelrohr bereits
in der Deichsel 5 integriert ist.
[0061] Fig. 4 zeigt den Einsatz des Wagens 1. Dabei ist ein batterieelektrisch betriebenes
Fahrzeug F mit Unterbodenbatterien B ausgestattet. Um einen Brand der Unterbodenbatterien
B zu löschen, wird der Wagen 1 unter dem Fahrzeug F platziert. Über ein - beispielsweise
optisches Höhenvermessungssystem - des Wagens 1 wird eine lichte Höhe h unter dem
Fahrzeug F gemessen. Durch diese nun bekannte lichte Höhe h kann eine Steuerung oder
eine Einsatzkraft, die den Wagen 1 bedient, eine nötige Bewegung der Löschlanzen 4
ermitteln. Weiters kann vorgesehen sein, dass der Wagen 1 die Bewegung der Löschlanzen
4 überwacht und die ausgefahrene Länge zu jedem Zeitpunkt bekannt ist. Weiters wird
dann über die lichte Höhe h die notwendige Eindringtiefe T von einer Eindringebene
60 aus gesehen bestimmt.
[0062] Die Löschlanzen 4 werden hier durch Beaufschlagung des Treibmittels, welches beispielsweise
eine Hydraulikflüssigkeit oder Druckluft ist, in Bewegungsrichtung im Wesentlichen
normal zur Aufstandsebene A ausgefahren. Bei Kontakt mit dem Fahrzeug F durchdringen
die Löschlanzen 4 den Boden 40 des Fahrzeugs F.
[0063] In einer Weiterbildung der Erfindung können am Boden 40 des Fahrzeugs F Punkte besonders
markiert sein, die der Wagen 1 selbstständig oder durch Übermittlung an eine Einsatzkraft
über Kameraaufnahmen erkennt als für Löschlanzen 4 vorgesehene Eindringstellen und
diese anschließend durch die Löschlanzen 4 durchstößt.
[0064] In einer Weiterbildung kann ein Steuerventil vorgesehen sein, durch das einzelne
Löschlanzen 4 mit dem Treibmittel ansteuerbar sind und diese dadurch ausgefahren werden
und mit Löschmittel versorgt werden.
[0065] Das Fahrzeug F wird zur Löschung oder Kühlung der Unterbodenbatterien B fixiert,
beispielsweise über Stabilisierungssysteme, die das Fahrzeug über Haken an einem Stab
und mit einem Zurrgurt stabilisiert, dabei wird über den Zurrgurt das System mit dem
Fahrzeug gegen den Boden 40 verspannt. Alternativ ist eine hydraulische Abstützung
möglich.
[0066] In einer besonderen Ausführung liefert eine Wärmebildkamera am Wagen 1 Wärmebilder
von der Unterseite des Fahrzeugs F. Dadurch kann der Temperaturverlauf oder auch die
Stelle höchster Erhitzung beobachtet werden und die Position des Wagens 1 bei Bedarf
geändert werden.
[0067] Weiters kann beispielsweise bei einer überhitzten oder brennenden SUV-Unterbodenbatterie
B die lichte Höhe h derart groß sein, dass es nötig sein kann, beispielsweise über
ein Abstützsystem, das Teil des Wagens 1 ist, den Wagen 1 anzuheben und so den Abstand
zwischen Boden 40 des Fahrzeugs F und des Wagens 1 zu reduzieren. Dies kann über das
Höhenvermessungssystem als Fühler bestimmt und geregelt werden.
[0068] Das Abstützsystem kann dabei mit Hydraulikstempeln zur Abstützung des Wagens 1 ausgeführt
sein, ähnlich den Auslegern eines Kranwagens.
[0069] Fig. 5 und Fig. 6 zeigen eine beispielhafte Löschlanze 4, welche eine Befestigungseinheit
20 und eine Eindringeinheit 30 aufweist. Die beispielhafte Löschlanze 4 ist in Fig.
5 und Fig. 6 jeweils zur Veranschaulichung um 180° zur Einbaulage im Wagen 1 dargestellt.
Die Befestigungseinheit 20 dient zur optionalen Befestigung der Löschlanze 4 an dem
Boden 40 des Fahrzeugs F und weist einen Flanschteil 201 auf, welcher mit einem Zylindermantel
202 eines Zylinders 200 dicht verbunden ist. Der Flanschteil 201 weist eine Verbindungsfläche
203 auf, welche ausgebildet ist, abdichtend mit dem Boden 40 eines Fahrzeugs F zu
verbinden. Der Zylinder 200 erstreckt sich normal zur Verbindungsfläche 203. Der Zylindermantel
202 weist eine Versorgungsöffnung 204 für eine Löschmittelversorgungsleitung 101 auf.
Vom Inneren des Zylinders 200 führt eine Zugangsöffnung 205 durch einen Flanschteil
201 für die Eindringeinheit 30 und das Löschmittel nach außen. Im Zylinder 200 wird
entlang dessen Hauptachse und entlang der Hauptbewegungsrichtung 50 die Eindringeinheit
30 bewegt.
[0070] Ist die Löschlanze 4 mit dem Boden 40 dicht verbunden, so wird im Inneren der Löschlanze
4 ein nach außen hin dichter Raum gebildet, welcher mit der Löschmittelversorgungsleitung
101 mit Löschmittel versorgbar ist.
[0071] Die Löschlanze 4 ist so angeordnet, dass der Boden 40 mit der dem Fahrzeug F zugewandten
Fläche des Wagens 1 im Wesentlichen abschließt. Durch diese Anordnung liegt die Eindringebene
60 parallel zum Boden 40 und auf Höhe des Bodens 40.
[0072] In Fig. 5 ist die Eindringeinheit 30 in Startstellung gezeigt. Dies ist die Stellung,
in der die Eindringeinheit 30 am weitesten entgegen der Hauptbewegungsrichtung 50
bewegt wurde. Sie steht an einer Verschlussplatte 209 der Befestigungseinheit 20 an.
Dabei ist vorzugsweise die gesamte Eindringeinheit 30 im Zylinder 200 angeordnet.
Der Zylinder 200 ist vollständig innerhalb des Wagens 1 angeordnet. In der Startstellung
ist auch die Eindringeinheit 30 vollständig innerhalb des Wagens 1 angeordnet und
schließt plan mit der Fläche des Wagens 1 ab, welche dem Fahrzeug F zugewandt ist.
[0073] Die Eindringeinheit 30 weist einen Kolben 301 sowie eine Schneideeinheit 302 mit
einer daran befindlichen Klinge 303 auf.
[0074] Der Kolben 301 umfasst einen Verteilungsraum 310, welcher zum Zylindermantel 202
radial nach außen hin offen ist und über eine Öffnung 304 mit einem Kanal 305 im Inneren
der Schneideeinheit 302 strömungsverbunden ist. Dabei ist die Öffnung 304 als Bohrung
ausgeführt. Es kann zusätzlich eine Fixieröffnung zur Fixierung der Schneideeinheit
302 vorgesehen sein. Die Schneideeinheit 302 kann beispielsweise mit einem Splint
oder einem Bolzen in dieser Öffnung axial gegen Verschiebung in Hauptbewegungsrichtung
5 fixiert werden. Alternativ dazu kann die Klinge 303 auch direkt in den Kolben 301
eingeschraubt werden. Der Verteilungsraum 310 wird in Hauptbewegungsrichtung 50 durch
an dem Zylindermantel 202 angrenzende Teile des Kolbens 301 vom sonstigen Innenraum
des Zylinders 200 begrenzt. In Hauptbewegungsrichtung 50 stromaufwärts des Kolbens
301 ist in Startstellung eine Treibmittelöffnung 400 in der Verschlussplatte 209 ausgenommen,
welche mit einer Treibmittelversorgungsleitung 401 verbunden ist, die beispielsweise
Druckluft als Treibmittel führt.
[0075] Wird ein Ventil der Treibmittelversorgungsleitung 401 geöffnet, drückt das Treibmittel
den Kolben 301 in Richtung Endstellung. Am stromabwärtigen Ende des Zylinders 200
weist der Zylindermantel 202 Entlüftungsöffnungen 215 auf. Durch diese kann die Luft
oder ein anderes Treibmittel stromabwärts des Zylinders 200 entweichen, wenn letzterer
in Endstellung getrieben wird. Die Entlüftungsöffnungen 215 sind stromabwärts der
Versorgungsöffnung 204 angeordnet und sind in Endstellung mit dem Verteilungsraum
310 nicht strömungsverbunden. In Endstellung verschließt der Kolben 301 die Entlüftungsöffnungen
215.
[0076] In Endstellung (wie in Fig. 6 dargestellt) steht die Versorgungsöffnung 204 in Strömungsverbindung
mit dem Verteilungsraum 310 und das Löschmittel kann von der Löschmittelversorgungsleitung
101 über das Innere der Klinge 303, den Kanal 305, jenseits des Bodens 40 transportiert
werden.
[0077] Wird Treibmittel - vorzugsweise mit Überdruck beispielsweise mit über 35 bar - eingeleitet,
wenn sich die Eindringeinheit 30 in Startstellung oder in einer Stellung zwischen
Endstellung und Startstellung befindet, so wird der Kolben 301 durch den Druck des
Treibmittels entlang der Hauptbewegungsrichtung 50 und in Richtung einer Endstellung
- siehe Fig. 6 - gedrückt. Dabei bewegt sich der Kolben 301 den Zylinder 200 entlang
und bildet eine Kammer 206. Das Löschmittel kann nicht an dem Kolben 301 vorbeiströmen
und beschleunigt diesen in Richtung des Flanschabschnitts 201.
[0078] In Fig. 6 ist die Eindringeinheit 30 in Endstellung gezeigt. Dabei ist der Kolben
301 der Eindringeinheit 30 an dem Flanschteil 201 oder einem Anschlag der Befestigungseinheit
20 angelegt, womit eine weitere Bewegung in Richtung der Hauptbewegungsrichtung 50
verhindert wird.
[0079] Die Eindringeinheit 30 weist zum Durchdringen des Bodens 40 stromabwärts des Kolbens
301 die Schneideeinheit 302 auf, welche hier als Rohr ausgeführt ist. Das Rohr weist
dabei eine zylindrische, axial geschlossene Seitenwand auf, durch welche sich der
längliche Kanal 305 im Innern der Seitenwand ergibt. Dabei ist an der stromabwärtigen
Stirnseite 309 der Schneideeinheit 302 die Klinge 303 angeordnet, welche dazu geeignet
ist, den Boden 40 zu durchdringen. Im Bereich des Kolbens 301 weist die Schneideeinheit
302 an ihrer Seitenwand entweder mehrere Öffnungen 304 auf oder die Schneideeinheit
302 mündet, wie hier gezeigt in die Bohrung im Kolben 301. In der Endstellung ist
dabei die Löschmittelversorgung 101 über die Versorgungsöffnung 204 mit dem Verteilungsraum
310 und weiter mit den Öffnungen 304 und mit dem Kanal 305 verbunden. Über den Kanal
305 wird das Löschmittel derart zu einem Ort jenseits des Bodens 40 durch die Eindringebene
60 transportiert.
[0080] Wie schon erwähnt, wird die Eindringeinheit 30 durch Treibmittel entlang des Zylinders
200 von der Startstellung in Hauptbewegungsrichtung 50 in die Endstellung bewegt und
durchtrennt mit der Schneideeinheit 302 den Boden 40. Befindet sich nun der Kolben
301 in der Endstellung, so kann über die Löschmittelversorgungsleitung 101 Löschmittel
in den Kolben 301 strömen.
[0081] Zwischen der Kammer 206 und dem Kanal 305 ist eine Verbindung V zur Strömungsverbindung
angeordnet. Der Kolben 301 weist in der Verbindung V eine Rückschlagarmatur 320 auf,
die hier als Rückschlagventil ausgeführt ist. Diese Rückschlagarmatur 320 öffnet für
Strömung von der Öffnung 304 in Richtung der Kammer 206.
[0082] Bei Einströmen des Treibmittels über die Versorgungsöffnung 400 ist die Rückschlagarmatur
320 geschlossen. Wenn nun in der Endstellung oder in einem Bereich um die Endstellung,
bei der die Löschmittelleitung 101 und die Öffnung 304 über den Verteilraum 310 strömungsverbunden
sind, Löschmittel in die Öffnung einströmt, öffnet in der Verbindung V die Rückschlagarmatur
320.
[0083] Der Kolben 301 weist hier zwei Dichtungen 308 auf, die den Verteilraum 310 dicht
abschließen. Die Strömung von Löschmittel erfolgt so hauptsächlich über den Kanal
305 und über die Verbindung V.
[0084] Durch die Strömung in die Kammer 206 wirkt eine Kraft F auf den Kolben 301, da das
Löschmittel im Wesentlichen inkompressibel ist, wie dies bei Wasser zur Betrachtung
annehmbar ist. Das Treibmittel in der Kammer 206 entweicht beispielsweise über Undichtheiten
oder über Entlüftungsöffnungen.
[0085] Die Kraft F kann erhöht werden, wenn in der Verschlussplatte 209 ebenfalls eine Rückschlagarmatur
angeordnet ist, die die Treibmittelversorgungsleitung 401 für Strömung aus der Kammer
206 sperrt. Die Rückschlagarmatur kann jedoch auch näher beim Treibmittelbehälter
angeordnet sein.
[0086] So wirkt nun entgegen einer Rückstoßkraft R vom austretenden Löschmittelstrahl eine
Kraft F auf den Kolben 301 und damit auf die Eindringeinheit 30. Damit wird die Löschlanze
4 innerhalb des Bodens 40 gehalten.
[0087] Fig. 7 zeigt eine Eindringeinheit 30 im Schnitt der obigen Löschlanze 4 im Detail.
Dabei weist die Eindringeinheit 30 eine Klinge 303 und einen damit fest verbundenen
Kolben 301 auf. Im Kolben 301 ist eine Öffnung 304 für Löschmittel vorgesehen. Diese
Öffnung 304 geht von dem, von Kolben 301 und Zylinder (nicht gezeigt) gebildeten Verteilungsraum
310 aus.
[0088] Der Kolben 301 besitzt auf seiner, von der Klinge 303 abgewandten Seite eine Angriffsfläche
a für eine hydraulische Kraft F.
[0089] Wenn Löschmittel aus der Löschlanze 4 strömt, so wirken auf die Eindringeinheit 30
die Rückstoßkraft R und die Kraft F.
[0090] Durch Druck auf die Angriffsfläche a wird die Eindringeinheit 30 zuerst entlang der
Hauptbewegungsrichtung 50 in Richtung des Bodens 40 und weiter durch den Boden 40
bewegt. Dieser Druck wirkt durch ein Treibmittel oder das Löschmittel auf den Kolben
301. Bei beendeter Bewegung strömt das Löschmittel durch die Öffnung 304 und dringt
durch die Klinge 303 in den Brandherd unter dem Kolben 301 bei vertikaler Bewegungsrichtung
vor. Gleichzeitig strömt das Löschmittel nach oben über das Rückschlagventil 320 in
die Kammer 206, die in Richtung der Klinge 303 mit der Angriffsfläche a abschließt.
Dadurch wirkt in Richtung der Klinge 303 und des Bodens 40 die Kraft F, die den Flüssigkeitsdruck
des Löschmittels der auf die Angriffsfläche a wirkt in der Kammer 206 darstellt. Es
ist günstig, wenn die Eindringeinheiten 30 der Löschlanzen 4 zum Wagen 1 so angeordnet
sind, dass sie in Startstellung vollständig innerhalb des Wagens 1 und des Zylinders
200 angeordnet sind. Vorzugsweise ist der Zylinder 200 vollständig unterhalb der Fläche,
die dem Fahrzeug F zugewandt ist, verortet.
[0091] Bei Bewegung in die Endstellung bewegen sich die Eindringeinheiten 30 der Löschlanzen
4 dann zur und durch die Wagenplattform 6 in Richtung des Bodens 40.
1. Wagen (1) zur Brandbekämpfung mit zumindest einer Löschlanze (4), wobei der Wagen
(1) zur Anordnung unter einem Fahrzeug (F) vorgesehen ist, wobei der Wagen (1) und
das Fahrzeug (F) auf einer gemeinsamen Aufstandsebene (A) angeordnet sind, und die
Löschlanze (4) eine Eindringeinheit (30) aufweist, die zwischen einer Startstellung
und einer Endstellung zum Durchdringen eines Bodens (40) des Fahrzeugs (F) ausfahrbar
ist, wobei die Eindringeinheit (30) in der Endstellung zumindest teilweise von der
Aufstandsebene (A) aus gesehen jenseits einer Eindringebene (60) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindringeinheit (30) zumindest einer Löschlanze (4) hydraulisch durch eine Hydraulikflüssigkeit
oder pneumatisch durch Druckluft als Treibmittel, unabhängig von einem Löschmittel
bewegbar ist.
2. Wagen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Löschlanze (4) eine Eindringeinheit (30) mit einer Klinge (303)
aufweist, wobei die Klinge (303) vorzugsweise zumindest einen Durchmesser von 70 mm
aufweist.
3. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) einen Löschmittelanschluss (102) und einen davon unabhängigen Treibmittelanschluss
(402) aufweist.
4. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) einen Antrieb aufweist.
5. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) eine Deichsel (5) aufweist, die vorzugsweise elektrisch isoliert ist
und vorzugsweise eine Länge (L) aufweist, die größer ist als 1,5 m.
6. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (303) im Wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist und mit einer Löschmittelversorgung
(101) strömungsverbunden ist.
7. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) ein Höhenvermessungssystem zur Vermessung der lichten Höhe (h) unter
dem Fahrzeug (F) und/oder zur Vermessung einer Eindringtiefe (T) der Eindringeinheit
(30) der zumindest einen Löschlanze (4) umfasst.
8. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) fernsteuerbar ausgeführt ist.
9. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) ein Temperaturerfassungssystem aufweist.
10. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) ein Abstützsystem aufweist, das zur Abstützung des Wagens (1) gegen
die Aufstandsebene (A) vorgesehen ist, wobei das Abstützsystem vorzugsweise mit dem
Höhenvermessungssystem verbunden ist.
11. Wagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) eine Feststellbremse aufweist, mit dem der Wagen (1) gegen Wegrollen
gesichert werden kann.
12. Verfahren zur Brandbekämpfung und/oder Kühlung von Unterbodenbatterien (B) eines batterieelektrischen
Fahrzeugs (F), dadurch gekennzeichnet, dass ein Wagen (1) mit zumindest einer Löschlanze (4) bereitgestellt wird und an einem
Löschmittelanschluss mit einer Löschmittelversorgung und an einem Treibmittelanschluss
mit einem Treibmittel verbunden wird, der Wagen (1) unter das Fahrzeug (F) bewegt
wird, eine Eindringeinheit (30) zumindest einer Löschlanze (4) mittels des Treibmittels
von einer Startstellung in eine Endstellung bewegt wird, wobei sie einen Boden (40)
des Fahrzeugs (F) durchdringt und Löschmittel in das Fahrzeug (F) eingeleitet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) mit einem Höhenvermessungssystem eine lichte Höhe (h) unter dem Fahrzeug
(F) misst und dass der Wagen (1) vorzugsweise eine Mindestausfahrlänge der zumindest
einen Löschlanze (4) nach Messung der lichten Höhe (I) unter dem Fahrzeug (F) ermittelt
und die zumindest eine Löschlanze (4) anschließend entsprechend ausfährt, wobei besonders
vorzugsweise der Wagen (1) die ausgefahrene Länge der Löschlanze (4) überwacht und
eine Eindringtiefe (T) bestimmt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Löschlanze (4) mit einer Befestigungseinheit (20) an dem Boden
(40) des Fahrzeugs (F) gegen unbeabsichtigte Bewegung befestigt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) zu zumindest einem Bereich mit einer Temperaturspitze verfahren wird,
nachdem der Wagen (1) mit einem Temperaturerfassungssystem Temperaturspitzen am Fahrzeug
(F) erkennt.