[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abtrennen von Metallen
aus Staub, insbesondere von Hüttenwerken zur Eisen- und/oder Stahlerzeugung, bei dem
der Staub in eine Gasströmung eingebracht und erhitzt wird, wodurch einerseits Zinkoxid
(ZnO) als ein flüchtiger Bestandteil des Staubs reduziert und verdampft wird und andererseits
Eisen (Fe) und/oder Eisenoxid (FeO, Fe
2O
3, Fe
3O
4) als ein nichtflüchtiger Bestandteil des Staubs zu einem Schlackebad abgeschieden
werden.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist als RecoDust Verfahren bekannt. Bei diesem Verfahren
werden Stäube von Hüttenwerken zur Eisen- und/oder Stahlerzeugung in einen Reaktor
mit reduzierender Atmosphäre eingebracht. Die einzelnen Partikelkomponenten des Staubs
reagieren mit der Gasphase und je nach den einzelnen Komponenten-Eigenschaften werden
diese erhitzt, geschmolzen und reduziert oder oxidiert. Dabei splittet sich die Partikelphase
in einen volatilen Teil und einen flüssigen oder festen Teil. Die Teile mit einem
niederen Siedepunkt als die Partikel-Endtemperatur sind volatil und verdampfen und
gehen in die Gasphase über. Die übrigen Teile sind nichtflüchtig und sinken in Richtung
des Reaktorbodens und trennen sich von der Gasphase. Diese Teile werden in flüssiger
oder teilweise fester Form in die Schlackenfraktion abgeschieden. Die volatilen Teile
werden über das Abgas ausgetragen und durch eine nachfolgende Abgasbehandlung wiedergewonnen.
[0003] Bekanntermaßen können im Gegensatz zu anderen Verfahren mit dem RecoDust Verfahren
Stäube unabhängig von deren Mindestzinkgehalt behandelt werden. Nachteilig können
Vorgaben zur Reinheit der abgetrennten zinkreichen Fraktion sowie sicherheitsrelevante
Aspekten bei der Staubförderung in den Reaktor nicht eingehalten werden.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, das RecoDust Verfahren zu verbessern und
eine Vorrichtung hierzu derart zu verändern, dass die vom Staub abgetrennte zinkreiche
Fraktion einen hohen Reinheitsgrad aufweist. Zudem soll die Vorrichtung konstruktiv
einfach, anlagentechnisch sicher und robust ausgebildet sein.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale
des Anspruchs 1.
[0006] Wird ein stabiler Toruswirbel erzeugt, der einen ersten Strömungsabschnitt der Gasströmung
ausbildet, in welchem ersten Strömungsabschnitt Zinkoxid reduziert und verdampft wird,
können selbst kleinste Bestandteile bzw. Partikelteile des Staubs ausreichend, beispielsweise
durch Akkumulierung, koaguliert und aufgeschlossen werden, was ein unerwünschtes Austragen
von nicht reagierten Bestandteilen vermindert. Beispielsweise kann damit die Reinheit
der gasförmigen Fraktion gegenüber nichtflüchtigen Bestandteilen des Staubs erhöht
werden, was in weiterer Folge die Reinheit der davon abgetrennten zinkreichen Fraktion
deutlich erhöhen kann. Koagulierte größere nichtflüchtige Bestandteile können sich
leichter im Schlackebad absetzen. Außerdem ist der Toruswirbel in der Gasströmung
äußerst stabil und kann beispielsweise zur Stützung der Flamme eines Brenners verwendet
werden. Zudem erleichtert der Toruswirbel als besonders stabiler erster Strömungsabschnitt
die Erhitzung des Staubs, beispielsweise mit Hilf eines Gasbrenners, was die Aufschlussrate
verbessert und damit den Wirkungsgrad des Verfahrens erhöht.
[0007] Das Verfahren kann auch handhabungsfreundlicher durchgeführt werden, wenn ein Brenner,
insbesondere Gasbrenner, in einem Reaktor den Toruswirbel erzeugt. Vorzugsweise erstreckt
sich der Toruswirbel in dessen Längserstreckung im Wesentlichen (also mehr als 50
%) über die Höhe des Reaktors bzw. des ersten oberen Reaktorabschnitts. Dies kann
für eine ausreichende Prozesszeit und Verweilzeit der Bestandteile im ersten Abschnitt
gesorgt werden, um die Staubbestandteile aufzuschließen und zu reduzieren, was die
Reproduzierbarkeit und Effizienz des Verfahrens weiter erhöhen kann.
[0008] Wird der Staub über den Brenner in den Toruswirbel und damit in den ersten Strömungsabschnitt
der Gasströmung eingebracht, kann dies für eine zuverlässige und ausreichende Beladung
des ersten Strömungsabschnitts mit Staub sorgen. Der Toruswirbel erzeugt einen Rückstrombereich
beispielsweise an den Reaktorwänden. Dies kann beispielsweise eine ausreichende Verweilzeit
der Bestandteile des Staubs im Reaktor gewährleisten. Die höchsten Temperaturen befinden
sich entlang der Reaktorachse über die gesamte Reaktorhöhe. Die Effizienz des Verfahrens
kann damit weiter gesteigert werden.
[0009] Vorzugsweise wird das Schlackebad am Boden des Reaktors ausgebildet. Die nichtflüchtigen
Bestandteile werden durch die torusförmige Strömung an die Reaktorwand befördert und
bewegen sich entlang der Reaktorwand in Richtung des Reaktorbodens hinab und sammeln
sich im Schlackebad. Das Schlackebad wirkt außerdem als eine schützende Verschleißschicht
für die feuerfeste Ausmauerung des Reaktorbodens.
[0010] Vorzugsweise weist die Gasströmung einen zweiten und einen dritten Strömungsabschnitt
auf, wobei der zweite Strömungsabschnitt von einer Düse zwischen dem ersten und dritten
Strömungsabschnitt ausgebildet wird. Diese Düse als Querschnittsverengung erhöht die
Strömungsgeschwindigkeit, was die Fraktionierung im nachfolgenden dritten Strömungsabschnitt
verbessert. So scheiden sich damit die nichtflüchtigen Bestandteile im dritten Strömungsabschnitt
leichter ab und werden anschließend im Schlackebad gesammelt bzw. zu diesem Schlackebad
abgeschieden. Die anderen flüchtigen Bestandteile werden mit dem dritten Strömungsabschnitt
ausgetragen.
[0011] Ein unerwünschter Carry-Over tritt auf, wenn ein zu hoher Anteil an nicht behandeltem
Staub den Reaktor verlässt. Dieser Carry-Over zwischen den Fraktionen kann weiter
vermindert werden, wenn die Strömungsrichtung des dritten Strömungsabschnitts auf
das Schlackebad zunächst zugerichtet, vor dem Schlackebad umgelenkt und dann von diesem
Schlackebad weg gerichtet verläuft und aus dem Reaktor ausgetragen wird. Durch die
Anordnung des zweiten und dritten Düsenabschnitts kann die Fraktionierung des Verfahrens
weiter verbessert werden.
[0012] Vorstehende bestehende Fraktionierung kann verbessert werden, wenn zwischen der zum
Schlackebad zugerichteten und weggerichteten Strömungsrichtung ein spitzer Innenwinkel
besteht. Durch diese scharfe Umlenkung über dem Schlackebad werden feste und geschmolzene
Bestandteile aus dem Gasstrom gerissen und scheiden sich an der Oberfläche des Schlackebads
ab und verbleiben im Schlackebad. Das übrige zinkangereicherte Abgas verlässt den
Reaktor und strömt in die Abgasbehandlung.
[0013] Vorzugsweise wird im ersten Strömungsabschnitt eine Temperatur von mehr als 1600
C (Grad Celsius) eingestellt, um damit selbst höherschmelzende und somit nichtflüchtige
Oxidverbindungen reproduzierbar schmelzen und reduzieren zu können.
[0014] Günstige Verfahrensbedingungen können sich ergeben, wenn der Staub eine maximale
Korngröße von unter 1.000 µm, bevorzugt eine mittlere Korngröße von 50 µm bis 100
µm, aufweist. Diese Korngröße ermöglicht es beispielsweise auch, dass der Staub durch
einen Gasbrenner rasch erhitzt, geschmolzen und reduziert werden kann. Dies verbessert
zudem auch im Toruswirbel die Fraktion der flüchtigen von den nichtflüchtigen Bestandteilen.
[0015] Die Reduktion von Zinkoxid (ZnO) kann weiter verbessert werden, wenn der erste Strömungsabschnitt
ein unterstöchiometrisches Verbrennungsluftverhältnis (λ), insbesondere ein Verbrennungsluftverhältnis
(λ) von 0,7 bis 0,8, aufweist. Die reduzierende Atmosphäre wird durch das Verbrennungsluftverhältnis
(λ) des Gasbrenners realisiert. Zudem kann dies ein zusätzliches Reduktionsmittel
vorteilhaft vermeiden.
[0016] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale
des Anspruchs 11.
[0017] Mündet der Brenner, beispielsweise Gasbrenner, in den Reaktor, bildet dies im Reaktor
einen stabilen Toruswirbel aus und treibt diesen an. Diese Anordnung von Brenner und
Reaktor kann zu einer vereinfachten Konstruktion führen, die zudem standfest und reproduzierend
den Staub in Fraktionen trennen kann.
[0018] Dies insbesondere dann, wenn der Brenner mit mindestens einem Heizsauerstoffkanal
zur Führung von Sauerstoff und mit wenigstens einem Heizgaskanal zur Führung von Heizgas
in den Reaktor mündet.
[0019] Vorzugsweise wird der Staub über den Heizgaskanal des Brenners, insbesondere gleichverteilt,
in den Reaktor eingebracht, was den Eintrag der Staubpartikel im Toruswirbel sicherstellen
kann und damit den Wirkungsgrad der Vorrichtung verbessert. Durch den Staubtransport
mit dem Heizgas ist eine nicht reaktive inerte Atmosphäre außerhalb des Reaktors im
Heizgaskanal gewährleistet. Damit ist eine erhöhte Anlagensicherheit gegeben, da der
für eine Reaktion notwendige Heizsauerstoff erst im Reaktor dazugegeben wird.
[0020] Der Brenner ist vom nachmischenden Typ. Heizsauerstoff und Heizgas treten in getrennten
Kanälen aus dem Brenner aus und in den Reaktor ein. Eine Vermischung findet daher
im Reaktor statt, was die Standfestigkeit der Vorrichtung erhöhen kann, insbesondere
in Hinblick auf einen staub-belasteten Heizgaskanal. Durch die getrennten Kanäle für
Heizsauerstoff und für Heizgas erfolgt die Vermischung von Heizsauerstoff und Heizgas,
die Verbrennungsreaktion sowie die Reduktion des Staubs im Reaktor.
[0021] Vereinfachte Konstruktionsverhältnisse zur Ausbildung eines stabilen Toruswirbels
können sich ergeben, wenn der Reaktor im Bereich des stabilen Toruswirbels einen zylindrischen
Wandabschnitt aufweist, und dass der Brenner einen Brennerkopf aufweist, an dem Heizgaskanal
und Heizsauerstoffkanal für eine kegelförmige Flamme des Heizgas-Heizsauerstoffgemisches
zueinander ausgerichtet ausmünden. Der stabile Toruswirbel wird vorzugsweise durch
die Ausführung des Heizsauerstoffkanals erzeugt.
[0022] Vorzugsweise tritt der Heizsauerstoffkanal in einem Winkel (α) von 0 bis 35 Grad,
insbesondere von 20 bis 35 Grad, gegenüber der Längsachse des Brenners geneigt verlaufend
am Brenner aus, um den stabilen Toruswirbel zu erzeugen.
[0023] Eine verbesserte Fraktionstrennung für eine erhöhte Reinheit kann ermöglicht werden,
wenn der Reaktor zwei über eine Düse verbundene Reaktorabschnitte aufweist, wobei
der erste obere Reaktorabschnitt den ersten Strömungsabschnitt und der untere dritte
Reaktorabschnitt den dritten Strömungsabschnitt und das Schlackebad aufweisen. Die
Querschnittsverengung durch die Düse bewirkt eine Erhöhung der Gasgeschwindigkeit
und verbessert die nachfolgende Fraktionstrennung.
[0024] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand von einer Ausführungsvariante
näher dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht auf einen Brenner der Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Unteransicht auf den Brenner der Fig. 2.
[0025] Nach der Fig. 1 ist beispielsweise eine Vorrichtung 1 zur Durchführung eines Verfahrens
zum Abtrennen von Metallen aus Staub 2 von Hüttenwerken zur Eisen- und Stahlerzeugung
dargestellt.
[0026] Bei diesem Verfahren wird der Staub 2 in eine Gasströmung 3 eingebracht und erhitzt.
In dieser Gasströmung 3 wird einerseits Zinkoxid (ZnO) als ein flüchtiger Bestandteil
des Staubs 2 reduziert und verdampft und andererseits Eisen Fe und/oder Eisenoxid,
in Form von FeO, Fe
2O
3, Fe
3O
4, als ein nichtflüchtiger Bestandteil des Staubs 2 abgeschieden, und zwar zu einem
bzw. in einem Schlackebad 4 abgeschieden.
[0027] Flüchtige Bestandteile sind gasförmige Verbindungen, die unter festgelegten Bedingungen
beim Erhitzen und Zersetzen anorganischer und organischer Stoffe entweichen und eine
niedrigere Verdampfungstemperatur aufweisen als ein bei der Zersetzung anorganischer
und organischer Stoffe entstehendes Gasprodukt. Die Bestimmung der flüchtigen Bestandteile
eines Stoffes ist ein sogenanntes Konventionsverfahren. Bei festen Brennstoffen werden
die flüchtigen Bestandteile nach DIN 51720 ermittelt.
[0028] Erfindungsgemäß wird ein stabiler Toruswirbel 5 als erster Strömungsabschnitt 3a
der Gasströmung 3 ausgebildet, und zwar im gesamten Betriebsbereich des Verfahrens
stabil. In diesem ersten Strömungsabschnitt 3a wird Zinkoxid ZnO reduziert und verdampft.
Dies erfolgt auch standfest und reproduzierbar bei einem Staub 2 mit der kleinsten
Partikelgröße, da der Toruswirbel 5 selbst solche Partikel zur Agglomeration zwingt
und damit ein Carry-Over von nicht behandeltem Staub 2 aus der Vorrichtung 1 bzw.
aus dem Reaktor 6 der Vorrichtung 1 vermeidet. Dies führt zu einer besonders hohen
Reinheit des verdampften Zinkoxids Zn
(g) gemäß der Reaktionsgleichungen
ZnO +CO → Zn
(g) + CO
2 und ZnO + H
2 → Zn
(g)+H
2O
[0029] Wie in Fig. 1 zu erkennen, verläuft der Toruswirbel 5 längs des Reaktors 6 bzw. längs
des ersten oberen Reaktorabschnitts 6a. Außerdem weist der Toruswirbel 5 eine in Längsrichtung
des Reaktors 6 gerichtete Walzkomponente W auf und ist drallfrei, wobei auch eine,
beispielsweise zur Walzkomponente W senkrechte, Drallkomponente vorstellbar ist.
[0030] Wie in Fig. 1 zu erkennen, weist die Vorrichtung 1 einen Reaktor 6 und einen Brenner
7, nämlich Gasbrenner, am Kopf des Reaktors 6 auf. Der in den ersten Reaktorabschnitt
6a einmündende Brenner 7 ist derart ausgebildet, im Reaktor 6 eine stabilen Toruswirbel
5 anzutreiben bzw. diesen Toruswirbel 5 dort auszubilden.
[0031] Zur Ausbildung des Toruswirbels 5 weist der Brenner 7 -wie in Fig. 2 und 3 dargestellteinen
Brennerkopf 7.1 auf, an dem Heizgaskanal 8, der Heizgas 12 (z. B.: CH
4) und den Staub 2 führt, und Heizsauerstoffkanal 9, der den Sauerstoff 13 (O
2) führt, ausmünden. Heizgaskanal 8 und Heizsauerstoffkanal 9 münden nun derart am
Brennerkopf 7.1 zueinander ausgerichtet aus, dass sich eine kegelförmige Flamme 14
des Heizgas-Heizsauerstoffgemisches ausbildet.
Und zwar tritt der Heizsauerstoffkanal 9 in einem Winkel α von 0 bis 35 Grad, insbesondere
von 20 bis 35 Grad, gegenüber der Längsachse L des Brenners 7 geneigt verlaufend am
Brenner 7 aus, wie dies an den verschiedensten ersten Düsen 9.1 auf der Stirnseite
7.2 des Brenners 7 zu erkennen ist.
Der Heizgaskanal 8 tritt über eine ringförmige zweite Düse 8.1 aus dem Brenner 7 aus,
wobei die ersten Düsen 9.1 um die zweite Düse 8.1 herum angeordnet sind, wie in Fig.
3 zu erkennen ist.
[0032] Der Toruswirbels 5 erstreckt sich im Wesentlichen (also mehr als 50 %) über die Höhe
des ersten Reaktorabschnitts 6a. Zudem weist der erste Reaktorabschnitt 6a im Bereich
des stabilen Toruswirbels 5 einen zylindrischen Wandabschnitt 10 auf, was den Toruswirbel
5 besonders stabilisiert.
[0033] Der Staub 2 wird über den Brenner 7 in den Reaktor 6 eingebracht. Hierzu wird der
Staub 2 dem Gas des Heizgaskanal 8 des Brenners 7 zugeführt, der vom nachmischenden
Typ ist. Damit wird reproduzierbar dem Toruswirbel 5 Staub zum Fraktionieren zugeführt
und für eine ausreichende Temperatur von über 1600 Grad Celsius im Toruswirbel 5 unter
Sauerstoffreduktion gesorgt.
[0034] Der Reaktor 6 weist zwei über eine Düse 6b verbundene Reaktorabschnitt 6a und 6c
auf. Im ersten oberen Reaktorabschnitt 6a befindet sich der erste Strömungsabschnitt
3a und im unteren dritten Reaktorabschnitt 6c befindet sich ein dritter Strömungsabschnitt
3c der Gasströmung 3 und auch das Schlackebad 4, in dem Eisen Fe und/oder Eisenoxid
FeO, Fe
2O
3, Fe
3O
4 als ein nichtflüchtiger Bestandteil des Staubs 2 abgeschieden werden.
[0035] Erfindungsgemäß stellt der Toruswirbel 5 auch sicher, dass die Reduktion des Zinkoxides
ZnO abgeschlossen ist, bevor die Gasströmung 3 in den dritten Reaktorabschnitt 6c
eintritt.
[0036] Die Düse 6b beschleunigt die Gasströmung 3, die in den dritten Strömungsabschnitt
3c eintritt, und zwar mit einer Strömungsrichtung 11a auf die zunächst auf das Schlackebad
4 gerichtet ist. Vor dem Schlackebad 4 wird die Gasströmung 3 umgelenkt, und zwar
so, dass sich eine Strömungsrichtung 11a weg vom Schlackebad 4 ergibt. Zwischen der
zum Schlackebad 4 zugerichteten und weggerichteten Strömungsrichtungen 11a und 11b
besteht ein spitzer Umlenkwinkel µ.
[0037] Das führt zu dem gewünschten Abscheidungseffekt von nichtflüchtigen Bestandteilen
in der Gasströmung 3. Die Abscheidung der nichtflüchtigen Bestandteile wird über die
Gasgeschwindigkeit v
g, die dem Flüssigkeitsspiegel des Schlackebads 4 zugerichtet ist, über den Strömungsumlenkradius
r und der überlagerten Erdbeschleunigung g beeinflusst. Der Umlenkwinkel µ ist kleiner
als 90°, vorzugsweise 60 Grad.
[0038] Damit wirkt der dritte Reaktorabschnitt 6c als Abscheider für die nichtflüchtigen
Bestandteile des Staubs 2.
[0039] Das verdampften Zinkoxids Zn
(g) wird über den Gasstrom 3 als Abgas aus dem Reaktor 6 ausgetragen. In einer nachfolgend
nicht näher dargestellten Abgasstrecke wird (wie aus dem RecoDust Verfahren bekannt)
der zinkhaltige Gasstrom 3 nachverbrannt, was zu einer Oxidation des Zinks zu ZnO
führt. Das nun fest vorliegende Zinkoxid wird in weiterer Folge über Filter aus Abgasstrom
abgetrennt und damit aus dem Staub 2 in hoher Reinheit gewonnen werden.
1. Verfahren zum Abtrennen von Metallen aus Staub (2), insbesondere von Hüttenwerken
zur Eisen- und/oder Stahlerzeugung, bei dem
der Staub (2) in eine Gasströmung (3) eingebracht und erhitzt wird, womit einerseits
Zinkoxid (ZnO) als ein flüchtiger Bestandteil des Staubs (2) reduziert und verdampft
wird und andererseits Eisen (Fe) und/oder Eisenoxid (FeO, Fe2O3, Fe3O4) als ein nichtflüchtiger Bestandteil des Staubs (2) zu einem Schlackebad (4) abgeschieden
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein stabiler Toruswirbel (5) erzeugt wird, der einen ersten Strömungsabschnitt (3a)
der Gasströmung (3) ausbildet, in welchem ersten Strömungsabschnitt (3a) Zinkoxid
(ZnO) reduziert und verdampft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brenner (7), insbesondere Gasbrenner, in einem Reaktor (6) den Toruswirbel (5)
erzeugt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Staub (2) über den Brenner (7) in den Toruswirbel (5) und damit in den ersten
Strömungsabschnitt (3a) der Gasströmung (3) eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlackebad (4) am Boden des Reaktors (6) ausbildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasströmung (3) einen zweiten und einen dritten Strömungsabschnitt (3b, 3c) aufweist,
wobei der zweite Strömungsabschnitt (3b) von einer Düse (6b) zwischen dem ersten und
dritten Strömungsabschnitt (3a, 3c) ausgebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsrichtung (11a) des dritten Strömungsabschnitts (3c) auf das Schlackebad
(4) zunächst zugerichtet, vor dem Schlackebad (4) umgelenkt und dann von diesem Schlackebad
(4) weg gerichtet verläuft.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der zum Schlackebad (4) zugerichteten und weggerichteten Strömungsrichtungen
(11a, 11b) ein spitzer Umlenkwinkel (µ) besteht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Strömungsabschnitt (3a) eine Temperatur von mehr als 1600 C eingestellt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Staub (2) eine maximale Korngröße von unter 1.000 µm, bevorzugt eine mittlere
Korngröße von 50 µm bis 100 µm, aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Strömungsabschnitt (3a) ein unterstöchiometrisches Verbrennungsluftverhältnis
(λ), insbesondere ein Verbrennungsluftverhältnis (λ) von 0,7 bis 0,8, aufweist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit
einem Reaktor (6) und mit einem Brenner (7), dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (7) in den Reaktor (6) mündet und im Reaktor (6) einen stabilen Toruswirbel
(5) ausbildend antreibt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (7) mit mindestens einem Heizsauerstoffkanal (9) zur Führung von Sauerstoff
(13) und mit wenigstens einem Heizgaskanal (8) zur Führung von Heizgas (12) in den
Reaktor (6) mündet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Staub (2) über den Heizgaskanal (8) des Brenners (7) in den Reaktor (6) eingebracht
wird.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (7) vom nachmischenden Typ ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (6) im Bereich des stabilen Toruswirbels (5) einen zylindrischen Wandabschnitt
(10) aufweist, und dass der Brenner (7) einen Brennerkopf aufweist, an dem Heizgaskanal
(8) und Heizsauerstoffkanal (9) für einen kegelförmige Flamme (14) des Heizgas-Heizsauerstoffgemisches
zueinander ausgerichtet ausmünden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizsauerstoffkanal (9) in einem Winkel (α) von 0 bis 35 Grad, insbesondere von
20 bis 35 Grad, gegenüber der Längsachse (L) des Brenners (7) geneigt verlaufend am
Brenner (7) austritt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (6) zwei über eine Düse (6b) verbundene Reaktorabschnitte (6a, 6b) aufweist,
wobei der ersten oberen Reaktorabschnitt (6a) den ersten Strömungsabschnitt (3a),
die Düse (6b) den zweiten Strömungsabschnitt (3b) und der untere dritte Reaktorabschnitt
(6c) den dritten Strömungsabschnitt (3c) und das Schlackebad (4) aufweisen.