[0001] Die Erfindung betrifft eine Kammer zum Härten von Baustoffen, wobei die Kammer aus
auf einer Bodenplatte aufgebauten, untereinander isolierten Blechelementen, welche
Wände und eine Decke bilden, besteht.
[0002] Zum Trocknen von Ziegeln sind derartige Kammern bereits bekannt. Kammern, zum Härten
von Betonsteinen weisen Regalsysteme aus mehreren Regalstützen und mehreren auf den
Regalstützen angeordnete Auflageelemente zum Abstützen von Regalböden auf denen die
zu härtenden Beton-Massen gelagert sind auf. In seiner Temperatur und Feuchtigkeit
eingestellte Luft wird über Rohrsysteme zu den zu härtenden Beton-Massen geleitet.
Teilweise kann des Zuluft-Rohrsystem in das Regalsystem integriert sein. Ein weiteres,
aufwendiges Abluft-Rohrsystem, das auch teilweise in das Regalsystem integriert sein
kann dient dazu eine entsprechende Durchströmung zu gewährleisten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sowohl für Betonsteine als auch für
mittels CO2 härtende Baustoffe geeignete kostengünstige Härtekammer aufzuzeigen.
[0004] Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kammer dadurch gelöst, dass die Wände
und/oder Decke aus im wesentliche gasdicht miteinander verbundenen, selbstragenden,
doppelwandigen Blechelementen bestehen, und dass die doppelwandigen Blechelemente
der Zu- und/oder Abführung sowie Verteilung eines gasförmigen Härtemediums von außerhalb
der Kammer in deren Innenraum dient.
[0005] Durch die selbstragenden Blechelemente entfallen aufwändige Regalsysteme. Durch die
Doppelwandigkeit der Blechelemente wird die Gaszuführung und die Gasabführung erheblich
vereinfacht und kostengünstiger gestaltet.
[0006] Vorteilhaft ist, dass in der Kammer als gasförmiges Härtemedium Luft mit definiert
vorgebbaren Temperatur- und Feuchtebedingungen zur Härtung von Beton Anwendung finden
kann oder dass als gasförmiges Härtemedium CO2 zur Härtung der Baustoffe Anwendung
findet.
[0007] Nachahmenswert ist, dass die Wände und/oder Decke selbsttragend aus mehreren wannenförmigen
Blechelementen gebildet werden, die aus einer Grundfläche, allseitig abgekanteten
Seitenwänden sowie gegenüber diesen nach innen abgebogenen, im Wesentlichen parallel
zu der Grundfläche verlaufenden Randstreifen bestehen, wobei auf den Randstreifen,
den Innenbereich der so gebildeten Doppel-Wände und/oder Doppel-Decken der Kammer
bildende, Blechtafeln im Wesentlichen gasdicht angeordnet sind, dass die Randstöße
fest und im Wesentlichen gasdicht miteinander verbunden sind, bei dem mit ihrer Grundfläche
in einer gemeinsamen Ebene stehenden Blechelemente durch ihre Seitenwände über Dichtungen
verspannende Verbindungen zusammengehalten sind, während rechtwinklig anschließende
Blechelemente durch Seitenwände über Dichtungen mit Randstreifen und darauf angeordneten
Blechtafeln verspannende Verbindungen gehalten sind, dass die Doppel-Wände und/oder
Doppel-Decken einen Medienzulauf und/oder Medienablauf aufweisen, dass den Blechtafeln
Auflageelemente zum Abstützen von Trägern für die Baustoffe zugeordnet sind, und dass
die Blechtafeln in die Kammer gerichtete Medieneinlässe und/oder Medienauslässe aufweisen.
[0008] Zur Gewährung der Dichtigkeit und Stabilität hat es sich bewährt, dass die Verbindungen
der Stoßstellen der Seitenwände und der Randstreifen der wannenförmigen Blechelemente
durch eine Schweißnaht gebildet sind.
[0009] Zweckmäßig ist, dass als Dichtungen selbstklebende Dichtstreifen und/oder pastöse
Dichtmittel umlaufend und/oder durchlaufend Anwendung finden. Wird z.B. Silikon als
pastöses Dichtmittel verwendet ist ein Nachträgliches Isolieren möglich, ohne dass
bei der Montage der Kammer darauf geachtet werden muss, ob Dichtstreifen eventuell
verletzt werden.
[0010] Damit die Decke problemlos begangen werden kann, ist es zweckmäßig, dass für Decken
vorgesehene wannenförmige Blechelemente und/oder Blechtafeln mit gegenüber den für
Wände vorgesehenen wannenförmigen Blechelementen und/oder Blechtafeln aus Blech höherer
Dicke und/oder einem Material höherer Festigkeit gefertigt sind und/oder breitere
Seitenwände und/oder Randstreifen aufweisen.
[0011] Zur thermischen Isolierung der Außenwände der Kammer wird vorgeschlagen, dass durch
Grundflächen von wannenförmigen Blechelementen gebildete Wände in Abständen der Dicke
von Isolierpackungen vorgesehene Umkleidungen zugeordnet sind, wobei die Umkleidung
aus Trapezblechen erstellt sein kann.
[0012] Zur thermischen Isolierung der Decke hat es sich bewährt, dass der durch Grundflächen
von wannenförmigen Blechelementen gebildeten Decke in Abständen der Dicke von horizontalen
Isolierschichten Umkleidungen zugeordnet sind, wobei als Umkleidung Lochbleche vorgesehen
sein können.
[0013] Zur thermischen Isolierung der Blechelemente gegeneinander ist es vorteilhaft, dass
die zwischen den durch die Grundflächen gegenüberstehender wannenförmiger Blechelemente
bzw. zwischen den durch die Grundflächen der wannenförmigen Blechelemente und die
Umkleidung ausgebildeten Zwischenräume mit schüttbarem Isoliermaterial und/oder Isolierplatten
gefüllt sind.
[0014] Im Einzelnen sind die Merkmale der Erfindung anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit dieses darstellenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine abgebrochen dargestellte erfindungsgemäße Kammer,
- Fig. 2
- einen teilweise geschnitten dargestellten Ausschnitt der erfindungsgemäßen Kammer
in Seitenansicht,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen Kammer in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 4
- ein doppelwandiges Blechelement, und
- Fig. 5
- einen Ausschnitt einer Wand.
[0015] In Figur 1 ist ein teilweise abgebrochen dargestellte erfindungsgemäße Kammer 1 abgebildet,
die Wände 2 und eine Decke 3 aufweist. Die Wände 2 bestehen aus einer Vielzahl doppelwandiger
Blechelemente 4, die untereinander z.B. verschraubt sind und auf einer Bodenplatte
5 aufstehen. Am oberen Ende sind die aufstehenden doppelwandigen Blechelemente 4 einer
Wand 2 an einen Medienzulauf 6, hier ein Rohrsystem angeschlossen, welches die einzelnen
doppelwandigen Blechelemente 4 mit einem gasförmigen Medium speist. Eine gegenüber
liegende Wand 2' ist mit einem Medienablauf 7 verbunden, über den das gasförmige Medium
abgesaugt werden kann. Dadurch kann zwischen gegenüberliegenden Wänden eine Gasströmung
entstehen, die zum Aushärten der Baustoffe dient.
[0016] Jedes doppelwandige Blechelement 4 besteht aus einem wannenförmigen Blechelement
8 mit allseitig abgekanteten Seitenwänden sowie gegenüber diesen nach innen abgebogen
im Wesentlichen parallel zur Grundfläche des wannenförmigen Blechelements 8 verlaufenden
Randstreifen 9. Die Stoßstellen der Seitenwände und Randstreifen 9 der wannenförmigen
Blechelemente 8 sind durch eine Schweißnaht gasdicht miteinander verbunden. Durch
diese Schweißnaht wird auch die Stabilität jedes einzelnen wannenförmigen Blechelements
8 erhöht.
[0017] An die Randstreifen 9 sind Auflageelemente 10 angeschraubt, angeschweißt oder eingehängt.
Die Auflageelemente 10 dienen zum Abstützen von nicht dargestellten Trägern für die
Baustoffe. Die Randstreifen 9 sind dabei so groß gestaltet, dass zwischen den Andockpunkten
für die Auflageelemente 10 auf einer Seite jedes wannenförmigen Blechelements 8 und
den Andockpunkten für die Auflageelemente 10 auf der gegenüber liegenden Seite jedes
wannenförmigen Blechelements 8 Blechtafeln 11 im Wesentlichen gasdicht aufgeschraubt
sind. Die Blechtafeln 11, die hinter den Auflageelementen liegen, weisen Öffnungen,
Löcher bzw. Düsen auf, über welche die Baustoffe gezielt mit Gas angestrahlt werden
können oder über die das Gas wieder in die doppelwandigen Blechtafeln eingesaugt wird,
je nachdem, ob die doppelwandigen Blechelemente 4 an einen Medienzulauf 6 oder einen
Medienablauf 7 angeschlossen sind.
[0018] Die Kammer 1 weist mehrere Türen 12 auf, über welche der Besatz für die Kammer 1
in diese eingebracht werden kann. Auf der Decke 3 sind ebenfalls doppelwandige Blechelemente
13 vorgesehen. Zur Absturzsicherung weist die Kammer auf der Decke 3 ein Geländer
14 auf.
[0019] In Figur 2 sind auf der Bodenplatte 5 aufgerichtete Wände 2 zu erkennen, wobei die
in der Figur 2 links angeordnete Wand 2 als Außenwand aus einem Trapezblech 15 einer
Isolierung 16 und den doppelwandigen Blechelementen 4 besteht. Die Innenwände bestehen
aus den doppelwandigen Blechelementen 4, einer Isolierung 16 und sich daran anschließenden
doppelwandigen Blechelementen 4. Am oberen Ende von Figur 2 ist zu erkennen, dass
die doppelwandigen Blechelemente 4 mit Medienzuläufen 6 sowie Medienabläufen 7 in
Verbindung stehen. Die doppelwandigen Blechelemente 4 bestehen jeweils aus einem wannenförmigen
Blechelement 8 mit jeweils C-förmig umgebogenen Kanten, wobei auf dem jeweiligen Randstreifen
9 der wannenförmigen Blechelemente 8 die Blechtafeln 11 aufgesetzt sind. Weiterhin
halten die Randstreifen 9 die Auflageelemente 10.
[0020] In Figur 3 ist ein entsprechend perspektivisch dargestellter Ausschnitt gemäß Figur
2 zu erkennen. Auch hier lassen sich wannenförmige Elemente 8, die Blechtafeln 11
und die Auflageelemente 10 erkennen. Auch die Isolierung 16 ist jeweils dargestellt.
[0021] Am oberen Ende der Wände 2 sind die doppelwandigen Blechelemente mit Medienzuläufen
6 bzw. Medienabläufen 7 versehen. Dabei besteht die Möglichkeit, dass nicht jedes
doppelwandige Blechelement 4 einer Wand 2 mit einem Anschluss für das Gas ausgestattet
ist, sondern dass z. B. nur jedes zweite doppelwandige Blechelement 4 mit entsprechenden
Gasen versorgt bzw. dass nur durch jedes zweite doppelwandige Blechelement 4 Gase
abgesogen werden. Dabei kann zwischen dem Medienzulauf 6 auf der einen Seite dem Medienablauf
7 auf der anderen Seite z. B. ein Versatz von jeweils einem doppelwandigen Blechelement
4 vorgesehen sein, so dass die Gase schräg durch die Kammer 1 von einem Medienzulauf
6zu dem versetzt angeordneten Medienablauf 7 strömen.
[0022] Figur 4 zeigt ein doppelwandiges Blechelement 4 bestehend aus einem wannenförmigen
Blechelement 8 in dessen Randstreifen 9 Auflageelemente 10 eingehängt sind. Das wannenförmigen
Blechelement 8 ist durch die Blechtafel 11 verschlossen. Im oberen Bereich den Blechtafel
11 ist der Medienzulauf 6 bzw. Medienablauf 7 dargestellt. Die Blechtafel 11 weist
eine große Anzahl von Öffnungen als Medieneinlässe 17 oder Medienauslässe 18 auf,
über die das Gas zu den Baustoffen strömen bzw. über die das Gas in die doppelwandigen
Blechelemente 4 eingesaugt werden kann.
[0023] Figur 5 zeigt mehrere miteinander verbundene doppelwandige Blechelemente 4 einer
Wand 2. Hier sind die in die Randstreifen 9 eingehängten Auflageelemente 10 sowie
die Blechtafeln 11 mit ihren Medieneinlässen 17 oder Medienauslässen 18 zu erkennen.
Bezugszeichenübersicht
[0024]
- 1
- Kammer
- 2
- Wand
- 3
- Decke
- 4
- Doppelwandige Blechelemente
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Medienzulauf
- 7
- Medienablauf
- 8
- wannenförmiges Blechelement
- 9
- Randstreifen
- 10
- Auflageelement
- 11
- Blechtafeln
- 12
- Türen
- 13
- doppelwandige Blechelemente
- 14
- Geländer
- 15
- Trapezbleche
- 16
- Isolierung
- 17
- Medieneinlässe
- 18
- Medienauslässe
1. Kammer (1) zum Härten von Baustoffen, wobei die Kammer (1) aus auf einer Bodenplatte
(5) aufgebauten, untereinander isolierten Blechelementen, welche Wände (2) und eine
Decke (3) bilden, besteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wände (2) und/oder Decke (3) aus im wesentliche gasdicht miteinander verbundenen,
selbstragenden, doppelwandigen Blechelementen (4) bestehen, und dass die doppelwandigen
Blechelemente (4) der Zu- und/oder Abführung sowie Verteilung eines gasförmigen Härtemediums
von außerhalb der Kammer (1) in deren Innenraum dient.
2. Kammer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
dass als gasförmiges Härtemedium Luft mit definiert vorgebbaren Temperatur- und Feuchtebedingungen
zur Härtung von Beton Anwendung findet.
3. Kammer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
dass als gasförmiges Härtemedium CO2 zur Härtung der Baustoffe Anwendung findet.
4. Kammer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet
dass die Wände (2) und/oder Decke (3) selbsttragend aus mehreren wannenförmigen Blechelementen
(8) gebildet werden, die aus einer Grundfläche, allseitig abgekanteten Seitenwänden
sowie gegenüber diesen nach innen abgebogenen, im Wesentlichen parallel zu der Grundfläche
verlaufenden Randstreifen (9) bestehen, wobei auf den Randstreifen (9), den Innenbereich
der so gebildeten Doppel-Wände und/oder Doppel-Decken der Kammer (1) bildende, Blechtafeln
(11) im Wesentlichen gasdicht angeordnet sind, dass die Randstöße fest und im Wesentlichen
gasdicht miteinander verbunden sind, bei dem mit ihrer Grundfläche in einer gemeinsamen
Ebene stehenden Blechelemente durch ihre Seitenwände über Dichtungen verspannende
Verbindungen zusammengehalten sind, während rechtwinklig anschließende Blechelemente
durch Seitenwände über Dichtungen mit Randstreifen und darauf angeordneten Blechtafeln
(11) verspannende Verbindungen gehalten sind, dass die Doppel-Wände und/oder Doppel-Decken
einen Medienzulauf (6) und/oder Medienablauf (7) aufweisen, dass den Blechtafeln (11)
bzw. Randstreifen (9) Auflageelemente (10) zum Abstützen von Trägern für die Baustoffe
zugeordnet sind, und dass die Blechtafeln (11) in die Kammer (1) gerichtete Medieneinlässe
(17) und/oder Medienauslässe (18) aufweisen.
5. Kammer (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungen der Stoßstellen der Seitenwände und der Randstreifen (9) der wannenförmigen
Blechelemente (8) durch eine Schweißnaht gebildet sind.
6. Kammer (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Dichtungen selbstklebende Dichtstreifen und/oder pastöse Dichtmittel umlaufend
und/oder durchlaufend Anwendung finden.
7. Kammer (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass für Decken (3) vorgesehene wannenförmige Blechelemente (8) und/oder Blechtafeln (11)
mit gegenüber den für Wände (2) vorgesehenen wannenförmigen Blechelementen (8) und/oder
Blechtafeln (11) aus Blech höherer Dicke und/oder einem Material höherer Festigkeit
gefertigt sind und/oder breitere Seitenwände und/oder Randstreifen (9) aufweisen.
8. Kammer (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Grundflächen von wannenförmigen Blechelementen (8) gebildete Wände (2) in Abständen
der Dicke von Isolierpackungen (16) vorgesehene Umkleidungen zugeordnet sind.
9. Kammer (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umkleidung aus Trapezblechen (15) erstellt ist.
10. Kammer (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der durch Grundflächen von wannenförmigen Blechelementen (8) gebildeten Decke (3)
in Abständen der Dicke von horizontalen Isolierschichten Umkleidungen zugeordnet sind.
11. Kammer (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Umkleidung Lochbleche vorgesehen sind.
12. Kammer (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwischen den durch die Grundflächen gegenüberstehender wannenförmiger Blechelemente
(8) bzw. zwischen den durch die Grundflächen der wannenförmigen Blechelemente (8)
und die Umkleidung ausgebildeten Zwischenräume mit schüttbarem Isoliermaterial und/oder
Isolierplatten gefüllt sind.