[0001] Die Erfindung betrifft ein Drucksystem zur Bedruckung von becherförmigen Hohlkörpern
sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Drucksystems.
[0002] Ein bekanntes Drucksystem ist Bestandteil einer Fertigungslinie zur Herstellung von
Aerosoldosen, wie sie von der Anmelderin hergestellt und vertrieben werden. Eine Aerosoldose
kann beispielsweise als Verpackung für Kosmetika wie Haarspray, Deodorants oder für
andere als Aerosol zu versprühende Substanzen, insbesondere Pulver oder Flüssigkeiten,
eingesetzt werden. Typischerweise umfasst eine Fertigungslinie zur Herstellung von
Aerosoldosen sämtliche Prozessstationen die notwendig sind, um aus einem scheibenförmigen
Aluminiumrohling eine befüllbare Aerosoldose herzustellen. Hierzu können beispielsweise
Prozessschritte wie ein Fließpressvorgang zur Herstellung eines becherförmigen Rohlings
aus dem scheibenförmigen Aluminiumrohling, wie ein Beschneidevorgang, ein Bürstvorgang
und ein Druckvorgang für den becherförmigen Rohling vorgesehen werden, um diesen anschließend
auf einer Einziehmaschine in die gewünschte Geometrie umformen zu können. Moderne
Fertigungslinie werden mittlerweile mit Taktzahlen von mehr als 180 Dosenrohlingen
oder Hohlkörpern pro Minute betrieben. Zur Erfüllung individueller Kundenanforderungen
wird die Anzahl der mit einem bestimmten Druckbild herzustellenden Aerosoldosen zunehmend
kleiner, so dass der Betrieb der Fertigungslinie häufig unterbrochen werden muss,
um eine Umrüstung der Druckmaschine, wie sie beispielsweise aus der
EP 1 466 827 A1 bekannt ist, auf das jeweils nachfolgende Druckmotiv durchführen zu können. Um hierbei
eine Betriebsunterbrechung für die übrigen Prozessstationen der Fertigungslinie zu
verhindern oder weitgehend zu vermeiden, kann vorgesehen werden, zwischen den Prozessstationen
jeweils Speichereinrichtungen anzuordnen, die für eine Zwischenspeicherung von Aerosoldosenrohlingen
ausgebildet sind, wobei diese Speichereinrichtungen einen zusätzlichen Kostenfaktor
darstellen und einen zusätzlichen Raumbedarf aufwerfen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Drucksystem bereitzustellen, mit dem
eine Dauer einer Betriebsunterbrechung, wie sie zur Durchführung eines Druckbildwechsels
durchgeführt werden kann, reduziert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Drucksystem eine erste Druckmaschine
mit einem ersten Maschinengestell aufweist, an dem ein erster Schaltstern drehbeweglich
um eine erste Schaltsternachse und ein erster Revolverkopf drehbeweglich um eine parallel
zur ersten Schaltsternachse ausgerichtete erste Revolverachse gelagert sind, wobei
der erste Revolverkopf einem ersten Druckwerk zugeordnet ist und der erste Schaltstern
für eine Zufuhr von Hohlkörpern an den ersten Revolverkopf ausgebildet ist, und eine
zweite Druckmaschine mit einem zweiten Maschinengestell aufweist, an dem zweiter Schaltstern
drehbeweglich um eine zweite Schaltsternachse und ein zweiter Revolverkopf drehbeweglich
um eine parallel zur zweiten Schaltsternachse ausgerichtete zweite Revolverachse gelagert
sind, wobei der zweite Revolverkopf einem zweiten Druckwerk zugeordnet ist und wobei
der zweite Schaltstern für eine Zufuhr von Hohlkörpern an den zweiten Revolverkopf
ausgebildet ist, wobei die erste Druckmaschine und die zweite Druckmaschine an einer
Führungseinrichtung aufgenommen sind, die für eine Bewegung der ersten Druckmaschine
zwischen einer Funktionsposition gegenüber einer Fördereinrichtung und einer Rüstposition,
die auch als Wartungsposition bezeichnet wird, abseits der Fördereinrichtung sowie
für eine Bewegung der zweiten Druckmaschine zwischen der Funktionsposition gegenüber
einer Fördereinrichtung und der Rüstposition oder Wartungsposition abseits der Fördereinrichtung
ausgebildet ist.
[0005] Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Farbwerke der Druckmaschine, die beispielsweise
zur Durchführung eines Flexo-Druckverfahrens oder eines Siebdruckverfahrens oder eines
Hockdruckverfahrens/Trockenoffsetverfahrens, in einer Weise ausgebildet sind, wie
dies bereits aus der
EP 1 468 827 A1 bekannt ist. Erfindungsgemäß ist jedoch vorgesehen, eine erste Druckmaschine mit
einer zweiten Druckmaschine, die vorzugsweise für die Durchführung des gleichen Druckverfahrens
ausgerüstet sein kann, jedoch auch zur Durchführung eines abweichenden Druckverfahrens
ausgerüstet sein kann, eine Baugruppe bildet. Ferner ist vorgesehen, dass der Baugruppe
aus der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine diejenigen Transportkomponenten
zugehörig sind, die für eine präzise Durchführung des Druckvorgangs erforderlich sind.
Hierbei handelt es sich insbesondere um den in unmittelbarer Wechselwirkung mit den
Farbwerken der ersten Druckmaschine stehenden ersten Revolverkopf sowie um den in
unmittelbarer Wechselwirkung mit den Farbwerken der zweiten Druckmaschine stehenden
zweiten Revolverkopf. Darüber hinaus bilden auch ein dem ersten Revolverkopf zugeordneter
erster Schaltstern sowie ein den zweiten Revolverkopf zugeordneter zweiter Schaltstern
weitere wesentliche Transportkomponenten, die der ersten Druckmaschine bzw. der zweiten
Druckmaschine zugehörig sind. Hierbei ist vorgesehen, dass dem ersten Schaltstern
eine erste Aufschiebeeinrichtung zugeordnet ist, mit deren Hilfe am ersten Schaltstern,
insbesondere unter Nutzung von Unterdruck, aufgenommene Hohlkörper auf die gegenüberliegend
anzuordnenden Spindeln des auch als Spindelteller bezeichneten ersten Revolverkopfs
aufgeschoben werden können. In gleicher Weise ist dem zweiten Schaltstern eine zweite
Aufschiebeeinrichtung zugeordnet, mit deren Hilfe am zweiten Schaltstern, insbesondere
unter Nutzung von Unterdruck, aufgenommene Hohlkörper auf die gegenüberliegend anzuordnenden
Spindeln des auch als Spindelteller bezeichneten zweiten Revolverkopfs aufgeschoben
werden können.
[0006] Somit umfasst die erste Druckmaschine neben den ersten Farbwerken auch den ersten
Revolverkopf, den ersten Schaltstern sowie die erste Aufschiebeeinrichtung und bildet
mit der zweiten Druckmaschine, die neben den zweiten Farbwerken auch den zweiten Revolverkopf,
den zweiten Schaltstern und die zweite Aufschiebeeinrichtung umfasst, eine Baugruppe.
[0007] Diese Baugruppe ist an einer Führungseinrichtung aufgenommen, die dazu ausgebildet
ist, jeweils eine der beiden Druckmaschinen in eine Funktionsposition gegenüber einer
Fördereinrichtung zu bringen, wobei die Fördereinrichtung einen Bestandteil der Fertigungslinie
bildet, in die die jeweilige Druckmaschine integriert wird. Somit ist diejenige Druckmaschine,
die sich in der Funktionsposition befindet, integraler Bestandteil der Fertigungslinie,
während die jeweils andere Druckmaschine, die abseits der Fördereinrichtung in einer
Wartungsposition angeordnet ist, zu diesem Zeitpunkt nicht als Bestandteil der Fertigungslinie
anzusehen ist und beispielsweise für einen Einsatz in der Fertigungslinie vorbereitet
(gerüstet) werden kann. Rein exemplarisch ist vorgesehen, dass diejenige Druckmaschine,
die sich in der Wartungsposition befindet, in einer Weise auf ihren Einsatz in der
Fertigungslinie vorbereitet werden kann, dass zum Zeitpunkt eines gewünschten Wechsels
des Druckbilds lediglich eine Bewegung der Baugruppe aus der ersten Druckmaschine
und der zweiten Druckmaschine dahingehend vorgenommen wird, dass die bislang in der
Wartungsposition befindliche Druckmaschine in die Funktionsposition überführt wird,
während die bislang in der Funktionsposition angeordnete Druckmaschine in die Wartungsposition
bewegt wird. Durch diese Maßnahme kann ein Wechsel des Druckbilds innerhalb weniger
Minuten durchgeführt werden und die Einstellmaßnahmen an derjenigen Druckmaschine,
die in der Wartungsposition vorbereitet wurde und nunmehr an die Funktionsweise zur
überführt wurde, können so weit fortgeschritten sein, dass entweder direkt mit der
Weiterbearbeitung von Hohlkörpern fortgefahren werden kann oder mit geringen Einstellarbeiten
die Weiterbearbeitung von Hohlkörpern bereits nach kurzer Zeit wieder aufgenommen
werden kann.
[0008] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Funktionsposition und die Wartungsposition
identisch für die erste Druckmaschine und für die zweite Druckmaschine sind, so dass
während der Durchführung von Druckvorgängen stets eine der beiden Druckmaschinen in
der einzigen Funktionsposition und die andere der beiden Druckmaschinen in der einzigen
Wartungsposition angeordnet ist.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Zweckmäßig ist es, wenn die Führungseinrichtung ein Schwenkgelenk für eine schwenkbewegliche
Lagerung der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine um eine gemeinsame,
quer zur ersten Revolverachse und zur zweiten Revolverachse ausgerichtete, insbesondere
lotrecht ausgerichtete, Schwenkachse aufweist.
[0011] Mit dieser schwenkbeweglichen Lagerung ist ein präzise auszuführender Bewegungsvorgang
für die Überführung der jeweiligen Druckmaschine aus der Funktionsposition in die
Wartungsposition bzw. aus der Wartungsposition in die Funktionsposition möglich hierzu
ist vorgesehen, dass das erste Maschinengestell und das zweite Maschinengestell derart
mit der Führungseinrichtung verbunden sind, dass eine gemeinsame Schwenkbewegung um
die Schwenkachse des Schwenkgelenks, das der Führungseinrichtung zugeordnet ist, durchgeführt
werden kann. Um eine vorteilhafte Ausrichtung der ersten Druckmaschine und der zweiten
Druckmaschine zu der Fördereinrichtung zu gewährleisten, die sowohl für eine Bereitstellung
von Hohlkörpern als auch für eine Abfuhr von Hohlkörpern zu den Druckmaschine bzw.
von den Maschinen ausgebildet ist, sicherzustellen, sind die Schwenkachse des Schwenkgelenks
und die erste Revolverachse quer zueinander ausgerichtet. Bevorzugt ist vorgesehen,
dass die Schwenkachse lotrecht ausgerichtete ist, also in Richtung der Schwerkraft
bzw. des Erdmittelpunkts ausgerichtet ist. Dadurch wird gewährleistet, dass für die
Schwenkbewegung der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine nur die Reibung
des Schwenkgelenks und die Massenträgheit der Druckmaschinen und der Führungseinrichtung
überwunden werden muss, jedoch keine Hubarbeit für die beiden Druckmaschinen verrichtet
werden muss.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Druckmaschine und die zweite Druckmaschine
achsensymmetrisch zur Schwenkachse ausgerichtet sind und dass das Schwenkgelenk für
eine Schwenkbewegung der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine mit einem
Schwenkwinkel von 180 Grad ausgebildet ist. Durch die achsensymmetrische Anordnung
der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine wird gewährleistet, dass die
jeweils eine Druckmaschine im Zuge der Schwenkbewegung um die Schwenkachse exakt diejenige
Position einnehmen kann, die zuvor die andere Druckmaschine innehatte. Dies ist besonders
im Hinblick auf die Funktionsweise der Zufuhr von Hohlkörpern zur jeweiligen Druckmaschine
in der Fertigungslinie von großer Bedeutung, da dort eine zuverlässige Zufuhr von
Hohlkörpern durch eine Fördereinrichtung sowie eine zuverlässige und präzise Abfuhr
von Hohlkörpern durch die Fördereinrichtung gewährleistet werden soll. Aus der achsensymmetrischen
Anordnung der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine folgt unter Berücksichtigung
der Notwendigkeit zur Versorgung der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine
mit Energie, insbesondere mit elektrischer Energie, dass es von Vorteil ist, wenn
das Schwenkgelenk für einen Schwenkwinkel von 180 Grad ausgebildet ist. Dementsprechend
findet für den Wechsel der jeweiligen Druckmaschine aus der Funktionsposition in die
zugeordnete Wartungsposition eine Drehung um 180 Grad im Uhrzeigersinn bzw. gegen
den Uhrzeigersinn statt. Ein Schwenkwinkel von mehr als 180 Grad, insbesondere ein
unbegrenzter Schwenkwinkel für das Schwenkgelenk, können für den Fall realisiert werden,
dass die Energieversorgung, insbesondere die elektrische Versorgung der ersten Druckmaschine
und der zweiten Druckmaschine mit Hilfe einer endlos vertretbaren Drehzuführung verwirklicht
wird. Bei einer Beschränkung des Schwenkwinkels auf 180 Grad ergibt sich jedoch der
Vorteil, dass für jede der beiden Druckmaschinen einen Endanschlag für die Schwenkbewegung
individuell eingestellt werden kann, womit eine besonders hohe Präzision für die Positionierung
der jeweiligen Druckmaschine in der Funktionsposition gewährleistet werden kann.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste Maschinengestell
fest mit dem zweiten Maschinengestell verbunden ist oder dass das erste Maschinengestell
einstückig mit dem zweiten Maschinengestell ausgebildet ist und dass die erste Revolverachse
parallel zur zweiten Revolverachse ausgerichtet ist. Durch die feste Kopplung des
ersten Maschinengestells mit dem zweiten Maschinengestell wird die Positionierung
der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine in der jeweiligen Funktionsposition
erheblich erleichtert. Eine feste Verbindung zwischen dem ersten Maschinengestell
und dem zweiten Maschinengestell kann durch eine unmittelbare Kopplung der beiden
Maschinengestelle vorgesehen werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass sowohl
das erste Maschinengestell als auch das zweite Maschinengestell jeweils fest mit der
Führungseinrichtung verbunden sind, ohne dass ein unmittelbarer Kontakt zwischen dem
ersten Maschinengestell und dem zweiten Maschinengestell besteht. Bei einer weiteren
Alternative für die Gestaltung der beiden Druckmaschinen ist vorgesehen, dass die
erste Druckmaschine und die zweite Druckmaschine mit einem gemeinsamen Maschinengestell
verwirklicht sind. Hierdurch kann eine besonders präzise Ausrichtung der beiden Druckmaschinen
zueinander gewährleistet werden. Ferner ist vorgesehen, dass die erste Revolverachse
parallel zur zweiten Revolverachse ausgerichtet ist und dass die erste Revolverachse
und die zweite Revolverachse eine Revolverachsenebene aufspannen, deren Flächennormale
parallel zur Schwenkachse ausgerichtet ist.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung
eine Linearführung für eine linearbewegliche Lagerung der ersten Druckmaschine und
der zweiten Druckmaschine entlang eines Bewegungswegs aufweist. Eine derartige Ausgestaltung
der Führungseinrichtung kann wahlweise in Kombination mit einem Schwenklager oder
ohne ein Schwenklager verwirklicht werden. Eine lineare Verlagerung der Führungseinrichtung
mit den daran angebrachten beiden Druckmaschinen ist insbesondere dann von Interesse,
wenn eine Verlagerung der Fördereinrichtung, die für die Zufuhr und Abfuhr von Hohlkörpern
an die beiden Druckmaschinen bzw. von den beiden Druckmaschinen ausgebildet ist, erhebliche
technische Schwierigkeiten aufwerfen würde. Bei einer Ausgestaltung der Führungseinrichtung
als reine Linearführung ohne Schwenkgelenk könnte eine weitgehend spiegelbildliche
Ausgestaltung der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine vorgesehen werden,
wobei der jeweilige Revolverkopf und der jeweils zugeordnete Schaltstern bei beiden
Druckmaschinen in gleicher Richtung ausgerichtet werden müssen, um eine vorteilhafte
Anbindung an die Fördereinrichtung zu gewährleisten. Bei einer Führungseinrichtung,
die zusätzlich zur Linearführung auch ein Schwenkgelenk umfasst, kann wahlweise eine
sequenzielle Abfolge einer Linearbewegung und einer Schwenkbewegung oder einer Überlagerung
zwischen einer Linearbewegung und einer Schwenkbewegung vorgesehen werden. In Abhängigkeit
von der Ausgestaltung der Führungseinrichtung ist der Bewegungsweg, der durch die
Führungseinrichtung bestimmt wird, entweder eine Gerade oder eine Abfolge einer Gerade
und einer Kurve oder eine Kurve.
[0015] Vorteilhaft ist es, wenn der Führungseinrichtung eine Fördereinrichtung zugeordnet
ist, an der ein Abschnitt einer Kettenfördereinrichtung und eine, insbesondere als
Transfertrommel oder als Transferförderband ausgebildete, Abzugseinheit angebracht
sind, wobei die Abzugseinheit für ein Abziehen von Hohlkörpern von Förderstäben der
Kettenfördereinrichtung und ein Übergeben der Hohlkörper an den benachbart angeordneten
ersten Schaltstern oder zweiten Schaltstern ausgebildet ist. Die Fördereinrichtung
hat in diesem Zusammenhang die Aufgabe, Hohlkörper von einer vorhergehenden Prozessstation
an die erste Druckmaschine bzw. die zweite Druckmaschine bereitzustellen, wobei davon
auszugehen ist, dass die Fördereinrichtung einen integralen Bestandteil einer Produktionslinie
für die Herstellung von Hohlkörpern, insbesondere Aerosoldosenrohlingen, darstellt.
Beispielhaft ist vorgesehen, dass die Fördereinrichtung an eine Speichereinrichtung
angeschlossen ist, die ihrerseits mit einer vorausgehenden Prozessstation verbunden
ist, so dass von der vorausgehenden Prozessstation bereitgestellte Hohlkörper für
den Fall einer Auswechslung der ersten Druckmaschine gegen die zweite Druckmaschine
oder in umgekehrter Richtung zeitweilig zur Aufnahme von Hohlkörpern eingesetzt werden
kann, ohne dass die vorab vorausgehende Prozessstation zeitweilig stillgelegt werden
muss. Die Speichereinrichtung kann insbesondere als Kettenspeicher ausgebildet sein
und steht mit der Fördereinrichtung des Drucksystems in direkter Verbindung, so dass
die von der Speichereinrichtung ausgegebenen Hohlkörper anschließend der ersten Druckmaschine
bzw. der zweiten Druckmaschine zugeführt werden können.
[0016] Hierzu ist vorgesehen, die auf Förderstäbe einer Kettenfördereinrichtung aufgeschobenen
Hohlkörper mit einer Abzugseinheit im Zuge einer in Richtung einer Längsachse des
jeweiligen Hohlkörpers ausgerichteten Linearbewegung vom jeweiligen Förderstab abzuziehen
und an den benachbart angeordneten ersten Schaltstern bzw. zweiten Schaltstern der
jeweiligen Druckmaschine zu übergeben.
[0017] Beispielhaft kann die Abzugseinheit als Transfertrommel ausgebildet sein, bei der
an einer Außenoberfläche einer Trommel, deren Rotationsachse parallel zur ersten Schaltsternachse
bzw. zweiten Schaltsternachse ausgerichtete ist, linearbewegliche Vakuumschalen zur
Anhaftung an den Hohlkörpern, die auf den Förderstäben aufgenommen sind, vorgesehen
sind. Im Zuge einer rotatorischen Relativbewegung der Transfertrommel gegenüber der
Kettenfördereinrichtung erfolgt eine synchronisierte Linearbewegung der Vakuumschalen
parallel zur Rotationsachse der Transfertrommel, um die gewünschte Abzugsbewegung
durchzuführen. Anschließend kann eine Übergabe der abgezogenen Hohlkörper in der Art
einer Abwälzbewegung mit dem jeweils zugeordneten ersten oder zweiten Schaltstern
vorgenommen werden.
[0018] Bei einem Transferförderband ist vorgesehen, dass eine Förderrichtung des Transferförderbands
in einem spitzen Winkel zur Förderrichtung der Kettenfördereinrichtung verläuft und
somit die in Kontakt mit dem Transferförderband kommenden Hohlkörper im Zuge einer
Überlagerung zweier Linearbewegungen, von denen die erste parallel zur Förderrichtung
der Kettenfördereinrichtung ausgerichtet ist und die zweite quer zur Förderrichtung
der Kettenfördereinrichtung ausgerichtet ist, von den Förderstäben der Kettenfördereinrichtung
abgezogen werden und an den jeweils zugeordneten ersten bzw. zweiten Schaltstern übergeben
werden können.
[0019] Zweckmäßig ist es, wenn der ersten Druckmaschine eine erste Aufsteckeinrichtung zugeordnet
ist, die für eine Übergabe von Hohlkörpern vom ersten Revolverkopf an die Förderstäbe
der Kettenfördereinrichtung ausgebildet ist und dass der zweiten Druckmaschine eine
zweite Aufsteckeinrichtung zugeordnet ist, die für eine Übergabe von Hohlkörpern vom
zweiten Revolverkopf an die Förderstäbe der Kettenfördereinrichtung ausgebildet ist.
Hierbei ist davon auszugehen, dass der erste Revolverkopf und der zweite Revolverkopf,
die jeweils auch als Spindelteller bezeichnet werden können, jeweils eine vorgegebene,
insbesondere eine identische, Anzahl von parallel zur ersten Revolverachse bzw. zur
zweiten Revolverachse ausgerichteten und auf einem koaxial zur jeweiligen Revolverachse
angeordneten Teilkreis angeordneten Spindeln aufweisen, die jeweils zur Aufnahme von
Hohlkörpern vorgesehen sind. Diese Spindeln können jeweils mit einem zugeordneten
Drehantrieb versehen sein, um im Zuge des Druckvorgangs eine Abwälzbewegung an einem
mit dem zu bedruckenden Motiv versehenen Drucktuch durchführen zu können.
[0020] Die Aufgabe der Aufsteckeinrichtung besteht anschließend darin, die frisch bedruckten,
vorzugsweise bereit getrockneten, Hohlkörper von den präzise am Revolverkopf gelagerten
Spindeln beschädigungsfrei abzunehmen, um diese anschließend an die Kettenfördereinrichtung
übergeben zu können. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn jeder der beiden Druckmaschinen
eine separate Aufsteckeinrichtung zugeordnet ist, da hierdurch die maximale Präzision
für das Abnehmen der Hohlkörper von den Spindeln gewährleistet werden kann. Der Aufsteckvorgang
auf die Förderstäbe der Kettenfördereinrichtung ist demgegenüber deutlich weniger
kritisch, wenngleich hier ein Alterung-bzw. Verschleißzustand der Förderkette berücksichtigt
werden muss. Insoweit ist die erste Aufsteckeinrichtung am ersten Maschinenrahmen
der ersten Druckmaschine angeordnet, während die zweite Aufsteckeinrichtung am zweiten
Maschinenrahmen der zweiten Druckmaschine angeordnet ist.
[0021] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Fördereinrichtung eine Aufsteckeinrichtung zugeordnet
ist, die für eine Übergabe von Hohlkörpern vom ersten Revolverkopf oder vom zweiten
Revolverkopf an die Förderstäbe der Kettenfördereinrichtung ausgebildet ist. Bei dieser
alternativen Ausgestaltung des Drucksystems ist die (einzige) Aufsteckeinrichtung
nicht der jeweiligen Druckmaschine zugeordnet, sondern ist vielmehr ein Bestandteil
der Fördereinrichtung. Dementsprechend wird die Aufsteckeinrichtung bei der Schwenkbewegung
der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine nicht mit verschwenkt, sondern
ist vielmehr ortsfest an einem für die Fördereinrichtung vorgesehenen Maschinenrahmen
angeordnet. Der Vorteil einer derartigen Anordnung besteht darin, dass lediglich eine
einzige Aufsteckeinrichtung erforderlich ist, allerdings muss hierbei in Kauf genommen
werden, dass nach der Durchführung der Schwenkbewegung für die erste Druckmaschine
und die zweite Druckmaschine auch zunächst eine Justierung der Aufsteckeinrichtung
gegenüber dem jeweiligen ersten bzw. zweiten Revolverkopf durchgeführt werden muss,
womit ein gewisser Zeitverlust bei der Durchführung eines Druckbildwechsels verbunden
ist.
[0022] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fördereinrichtung
mit der ersten Druckmaschine oder mit der zweiten Druckmaschinen einen Förderweg für
die Hohlkörper bestimmt, der sich entlang eines ersten Abschnitts der Kettenfördereinrichtung,
der Abzugseinheit, der ersten Druckmaschine mit dem ersten Ladestern und dem ersten
Revolverkopf oder der zweiten Druckmaschine mit dem zweiten Ladestern und dem zweiten
Revolverkopf sowie der jeweils zugeordneten Aufsteckeinrichtung bis zu einem zweiten
Abschnitt der Kettenfördereinrichtung erstreckt. Entscheidend ist, dass jeweils eine
der beiden Druckmaschinen in diesem Förderweg eingekuppelt werden kann und hierfür
zumindest den jeweiligen Ladestern und dem jeweiligen Revolverkopf umfasst. Die Zuordnung
der Aufsteckeinrichtung kann in Abhängigkeit von den Bedürfnissen entweder unmittelbar
zur jeweiligen Druckmaschine oder zur Fördereinrichtung gewählt werden. Die Kettenfördereinrichtung
kann im Hinblick auf das Drucksystem eine einzige Förderkette oder eine Kombination
einer ersten Förderkette und einer zweiten Förderkette umfassen.
[0023] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kettenfördereinrichtung
einen ersten Förderkettenabschnitt umfasst, der der Abzugseinheit zugeordnet ist und
einen zweiten Förderkettenabschnitt umfasst, der der Aufsteckeinrichtung zugeordnet
ist, wobei der erste Förderkettenabschnitt einer ersten Förderkette zugehörig ist
und wobei der zweite Förderkettenabschnitt einer zweiten Förderkette zugehörig ist.
Beispielsweise ist vorgesehen, dass sich die erste Förderkette als endlos umlaufende
Förderkette zwischen der den Drucksystem vorausgehenden Prozessstation und dem Drucksystem
erstreckt, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer entsprechenden Speichereinrichtung.
Ferner ist vorgesehen, dass die zweite Förderkette als endlos umlaufende Förderkette
zwischen dem Drucksystem und einer nachfolgenden Prozessstation, insbesondere unter
Zwischenschaltung einer Speichereinrichtung, ausgebildet ist. Prinzipiell ist vorgesehen,
dass eine Fördergeschwindigkeit der ersten Förderkette und eine Fördergeschwindigkeit
der zweiten Förderkette im Hinblick auf die Anzahl der pro Zeiteinheit bereitgestellten
oder abgeführten Hohlkörper identisch ist, wobei eine räumliche der Teilung der Förderstäbe
der ersten Förderkette und der zweiten Förderkette nicht zwangsläufig identisch sein
müssen.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung
eine Linearlagereinrichtung umfasst, die für eine Bewegung der Fördereinrichtung zwischen
einer Arbeitsstellung für ein Zusammenwirken mit der ersten Druckmaschine oder der
zweiten Druckmaschine und einer Wechselstellung zur Durchführung der Schwenkbewegung
für die erste Druckmaschine und die zweite Druckmaschine ausgebildet ist. Eine derartige
Linearbewegung für die Fördereinrichtung ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn
die Führungseinrichtung für die erste Druckmaschine und die zweite Druckmaschine ausschließlich
ein Schwenkgelenk vorsieht, so dass aufgrund der räumlichen Ausgestaltung der ersten
Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine sowie zur Vermeidung von Kollisionen mit
der Fördereinrichtung eine lineare Verlagerung der Fördereinrichtung notwendig ist.
Beispielhaft ist vorgesehen, dass die Fördereinrichtung in einer Horizontalrichtung,
die quer zur ersten Revolverachse und zur zweiten Revolverachse ausgerichtet ist,
von der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine entfernt werden kann, um
in einer Wechselstellung die Durchführung der Schwenkbewegung für die erste Druckmaschine
und die zweite Druckmaschine zu ermöglichen. Anschließend wird die Fördereinrichtung
mit Hilfe der Linearlagereinrichtung wieder durch eine lineare Verlagerung in die
Arbeitsstellung überführt und kann dort die gewünschte Zufuhr und Abfuhr von Hohlkörpern
gewährleisten. Typischerweise ist der Fördereinrichtung wenigstens eine Förderkette
zugeordnet, wobei Kettengliedachsen der Kettenglieder der Förderkette quer zur linearen
Bewegungsachse ausgerichtet sind, die durch die Linearlagereinrichtung bestimmt wird.
Dementsprechend ist eine lineare Verlagerung der Fördereinrichtung in einer Raumrichtung
vorzusehen, die quer zu den Kettengliedachsen der Kettenglieder der Förderkette ausgerichtet
ist. Alternativ kann auch eine Schwenkbewegung der Fördereinrichtung um eine, insbesondere
horizontal ausgerichtete, Schwenkachse vorgesehen werden, die parallel zu den Kettengliedachsen
der Kettenglieder der Förderkette ausgerichtet ist.
[0025] Vorteilhaft ist es, wenn das Schwenkgelenk wenigstens ein Lager aus der Gruppe: Wälzlager,
Gleitlager, hydrostatisches Gleitlager, umfasst und wenn dem Schwenkgelenk eine Antriebseinrichtung
zur Einleitung einer Schwenkbewegung auf die erste Druckmaschine und die zweite Druckmaschine
zugeordnet ist. Bevorzugt umfasst das Schwenkgelenk eine Kombination eines oder mehrerer
Wälzlager, mit denen die präzise räumliche Ausrichtung der ersten Druckmaschine und
der zweiten Druckmaschine gewährleistet werden kann, mit einem Gleitlager oder einem
hydrostatischen Gleitlager, die zur Aufnahme der doch beträchtlichen Gewichtskraft
der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine ausgebildet sind. Hierbei ist
davon auszugehen, dass der Verbund aus der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine
eine Gewichtskraft in einem Bereich von 2000 Kilogramm bis 6000 Kilogramm aufweist.
Bei einem hydrostatischen Gleitlager ist vorgesehen, dass in einem Lagerspalt zwischen
einer der ersten und der zweiten Druckmaschine zugeordneten Lagerfläche und einer
einem Maschinenfundament des Drucksystems zugeordneten zweiten Lagerfläche ein Fluid,
insbesondere Druckluft, angepresst wird, um einen Fluidfilm auszubilden, auf dem eine
Relativbewegung der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine zumindest nahezu
reibungsfrei durchgeführt werden kann.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass erste Versorgungsleitungen
für die erste Druckmaschine und zweite Versorgungsleitungen für die zweite Druckmaschine
in einem gemeinsamen, vorzugsweise koaxial zur Schwenkachse ausgerichteten, Leitungskanal
aufgenommen sind, der für eine Drehlagerung der ersten Versorgungsleitungen und der
zweiten Versorgungsleitungen ausgebildet ist. Vorteilhaft ist es, wenn die ersten
Versorgungsleitungen und die zweiten Versorgungsleitungen, die im Leitungskanal aufgenommen
sind, lediglich eine Rotationsbewegung bei der Durchführung der Schwenkbewegung für
die erste Druckmaschine und die zweite Druckmaschine durchführen, was durch eine koaxiale
Anordnung des Leitungskanal zur Schwenkachse gewährleistet werden kann. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die ersten und zweiten Versorgungsleitungen an einem der
ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine abgewandten Endbereich in eine
wendelförmig auf vorgebbare Schleppkette geführt sind, die beispielsweise an einer
Hallendecke eines Maschinensaals angeordnet ist, in dem das Drucksystem und die gesamte
Fertigungslinie aufgestellt sind. Hierdurch kann eine ausschließliche Biegedeformation
für die ersten und zweiten Versorgungsleitungen bei der Schwenkbewegung der ersten
Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine gewährleistet werden.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß einem zweiten Aspekt durch ein Verfahren zum
Betreiben eines Drucksystems gelöst, bei dem die folgenden Schritte vorgesehen sind:
Bereitstellen von becherförmigen Hohlkörpern mit einer Fördereinrichtung an eine erste
Druckmaschine und Bedrucken der Hohlkörper in der ersten Druckmaschine mit einem ersten
Druckbild sowie Abtransportieren der bedruckten Hohlkörper von der ersten Druckmaschine
mit der Fördereinrichtung; Bereitstellen von becherförmigen Hohlkörpern, insbesondere
mit einer Zufuhreinrichtung, an eine zweite Druckmaschine und Durchführen eines Einstellvorgangs
an der zweiten Druckmaschine sowie Bedrucken der Hohlkörper mit einem zweiten Druckbild
und Abtransportieren der bedruckten Hohlkörper von der zweiten Druckmaschine, insbesondere
mit einer Abfuhreinrichtung; Unterbrechen der Bereitstellung von becherförmigen Hohlkörpern
und Durchführen einer gemeinsamen Verlagerungsbewegung, insbesondere einer Schwenkbewegung,
der ersten Druckmaschine und der zweiten Druckmaschine gegenüber der Fördereinrichtung,
um die erste Druckmaschine aus einer Funktionsposition gegenüber der Fördereinrichtung
zu entfernen und um die zweite Druckmaschine in die Funktionsposition gegenüber der
Fördereinrichtung zu bringen; Bereitstellen von becherförmigen Hohlkörpern mit der
Fördereinrichtung an die zweite Druckmaschine und Bedrucken der Hohlkörper in der
zweiten Druckmaschine mit einem zweiten Druckbild sowie Abtransportieren der bedruckten
Hohlkörper von der zweiten Druckmaschine mit der Fördereinrichtung.
[0028] Bei einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass dieses mit dem erfindungsgemäßen
Drucksystem durchgeführt wird.
[0029] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine streng schematische Vorderansicht auf ein Drucksystem mit einer ersten Druckmaschine
und einer Fördereinrichtung, die an einer Führungseinrichtung aufgenommen sind, wobei
die erste Druckmaschine in einer Funktionsposition gegenüber der Fördereinrichtung
angeordnet ist,
- Figur 2
- eine streng schematische Draufsicht auf das Drucksystem gemäß der Figur 1, aus der
hervorgeht, dass eine zweite Druckmaschine gegenüber der Fördereinrichtung in einer
Wartungsposition angeordnet ist, und
- Figur 3
- die Draufsicht gemäß der Figur 2, wobei die Fördereinrichtung linear aus einer Arbeitsstellung
in eine Wechselstellung verlagert ist und wobei die erste Druckmaschine und die zweite
Druckmaschine in einer Schwenkbewegung zwischen der jeweiligen Funktionsposition und
der jeweiligen Wartungsposition angeordnet sind.
[0030] In der Figur 1 ist ein Drucksystem 1 gezeigt, wie es in einer nicht näher dargestellten
Fertigungslinie zur Herstellung von Verpackungstuben oder Verpackungsdosen, insbesondere
von Aerosoldosen, eingesetzt werden kann. Beispielhaft umfasst eine solche Fertigungslinie
sämtliche Prozessschritte von der Bereitstellung eines Tuben- oder Dosenmaterialrohlings,
der beispielsweise in der Art einer münzenförmigen Aluminiumronde zur Verfügung gestellt
werden kann, bis zur befüllbaren, als Tube oder Dose ausgeführten Verpackung.
[0031] Die Aufgabe des in die Fertigungslinie integrierten Drucksystems besteht darin, eine
Außenoberfläche der Verpackungstube oder Verpackungsdose mit einer optisch ansprechenden
Dekoration zu versehen, wobei hierzu typischerweise Druckverfahren wie Siebdruck oder
Flexodruck oder Hochdruck/Trockenoffset eingesetzt werden.
[0032] Für die Dekoration der Verpackungstuben oder Verpackungsdosen umfasst das Drucksystem
1 eine erste Druckmaschine 10 und eine lediglich in den Figuren 2 und 3 sichtbare
zweite Druckmaschine 20. Beispielhaft ist vorgesehen, dass die erste Druckmaschine
10 und die zweite Druckmaschine 20 vollständig identisch ausgeführt sind, so dass
bei der nachfolgenden Beschreibung zur Vermeidung von Wiederholungen nur die erste
Druckmaschine 10 beschrieben wird und die diesbezüglichen Ausführungen in gleicher
Weise für die Druckmaschine 20 gelten, wobei für die zweite Druckmaschine 20 die gleichen
Bezeichnungen mit um 10 erhöhten Bezugsziffern verwendet werden. Ferner umfasst das
Drucksystem eine Fördereinrichtung 30, die gemäß der Darstellungen der Figuren 1 und
2 für eine Bereitstellung von unbedruckten Hohlkörpern 2, also zu bedruckenden Tubenrohlingen
oder Dosenrohlingen, an die erste Druckmaschine 10 sowie zur Abfuhr von bedruckten
Hohlkörpern 2 ausgebildet ist und Bestandteil eines nicht näher dargestellten Transportsystems
der Fertigungslinie ist. Die Fördereinrichtung ermöglicht beispielsweise eine Zufuhr
von unbedruckten Hohlkörpern von einer in der Fertigungslinie vorausgehenden Prozessstation
sowie einen Weitertransport der bedruckten Hohlkörper an eine nachgelagerte Prozessstation.
[0033] Die erste Druckmaschine 10 umfasst ein Druckwerk 11, das mit mehreren, in Abhängigkeit
von dem durchzuführenden Druckverfahren (insbesondere Siebdruck oder Flexodruck oder
Hochdruck/Trockenoffset) ausgestalteten Farbwerken 12 versehen ist. Ferner umfasst
die erste Druckmaschine 10 einen ersten Revolverkopf 13, der auch als Spindelteller
bezeichnet wird und der mehrere an einem Trägerteller 55 angeordnete, kreiszylindrisch
ausgebildete und drehbeweglich am Trägerteller 55 gelagerte Spindeln 16 aufweist.
Beispielhaft ist jeder der Spindeln 16 eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung
zugeordnet, so dass jeder der Spindeln 16 um eine quer zur Darstellungsebene der Figur
1 ausgerichtete Mittelachse individuell rotiert werden kann. Ferner ist vorgesehen,
dass der erste Revolverkopf 13 um eine parallel zu den Mittelachsen der Spindeln 16
und somit ebenfalls quer zur Darstellungsebene der Figur 1 ausgerichtete erste Revolverachse
19 drehbar an einem ersten Maschinengestell 61 gelagert ist. Für eine Einleitung einer
Drehbewegung auf den ersten Revolverkopf 13 ist eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung
vorgesehen, die beispielsweise als elektrischer Servermotor ausgebildet sein kann.
Der erste Revolverkopf 13 ist derart an dem ersten Druckwerk 11 angeordnet, dass er
eine Überschneidung mit dem ersten Druckwerk 11 aufweist. Hierdurch kann erzielt werden,
dass jeweils eine der ersten Spindeln 16 in einer Weise an das erste Druckwerke 11
zugeführt werden kann, dass ein Farbauftrag auf die Außenfläche des Hohlkörpers vorgenommen
werden kann und gegebenenfalls eine Trocknung dieses Farbauftrags gewährleistet werden
kann, bevor der bedruckte Hohlkörper das erste Druckwerk 11 verlässt.
[0034] Dem ersten Revolverkopf 13 ist ein erster Schaltstern 14 zugeordnet, der drehbar
am ersten Maschinengestell 61 gelagert ist und mit einer nicht näher dargestellten
Antriebseinrichtung versehen ist, um eine Rotationsbewegung des ersten Schaltsterns
14 um eine parallel zur ersten Revolverachse 18 ausgerichtete erste Schaltsternachse
19 zu ermöglichen. An einer Außenoberfläche des Schaltsterns 14 sind in regelmäßiger
Winkelteilung jeweils wannenartige, längs der ersten Schaltsternachse 19 konstant
mit einer bogenförmigen Profilierung ausgebildete Aufnahmeschalen 57 vorgesehen. Die
Aufnahmeschalen 57 sind in nicht näher dargestellter Weise mit Vakuumbohrungen versehen,
so dass ein in den Bereich der jeweiligen Aufnahmeschale 57 zugeführter Hohlkörper
2 durch eine Vakuumeinwirkung an der jeweiligen Aufnahmeschale 57 angehaftet werden
kann. Hierdurch ermöglicht der erste Schaltstern 14 eine Aufnahme von Hohlkörpern
2 beispielsweise an einem Endbereich 32 eines der Fördereinrichtung 30 zugehörigen
Transferförderbands 31 und eine Zufuhr der Hohlkörper 2 an den ersten Revolverkopf
13. Für eine Übergabe der an den jeweiligen Aufnahmeschalen 57 des ersten Schaltsterns
14 aufgenommenen Hohlkörpern 2 an den ersten Revolverkopf 13 ist eine erste Aufschiebeeinrichtung
15 vorgesehen. Die Aufschiebeeinrichtung 15 umfasst ein Aufschiebergehäuse 58, das
am ersten Maschinengestell 61 festgelegt ist und in dem eine nicht näher dargestellte
Linearantriebseinrichtung aufgenommen ist. Die Linearantriebseinrichtung ist für eine
Bewegungseinleitung auf einen linearbeweglich parallel zur ersten Revolverachse 18
und zur ersten Schaltsternachse 19 am Aufschiebergehäuse 58 gelagerten Aufschieber
59 ausgebildet, der zur Anlage an einem Bodenbereich des Hohlkörpers 2 vorgesehen
ist, um diesen Hohlkörper 2 auf die jeweils gegenüberliegend angeordnete Spindel 16
des Revolverkopfs 13 aufzuschieben. Die Position der Spindel 16, an der der Aufschiebevorgang
für den Hohlkörper 2 vom ersten Schaltstern 14 durchgeführt wird, kann auch als Beladeposition
bezeichnet werden.
[0035] Nach dem Aufschieben des noch unbedruckten Hohlkörpers 2 auf die Spindel 16 wird
der Hohlkörper 2 im Zuge mehrerer, aufeinanderfolgender Drehschrittbewegungen, die
rein exemplarisch im Uhrzeigersinn vorgenommen werden, zunächst dem Druckwerk 11 zugeführt,
wo die Dekoration des Hohlkörpers 2 vorgenommen wird. Der nunmehr bedruckte Hohlkörper
2 wird im Zuge weiterer Drehschrittbewegungen des ersten Revolverkopfs 13 zu einer
Entladeposition weiter transportiert, an der eine erste Aufsteckeinrichtung 17 angeordnet
ist. Die Aufgabe der ersten Aufsteckeinrichtung 17 besteht darin, die Hohlkörper 2
am Bodenbereich zu ergreifen oder durch Vakuum anzusaugen und in einem nachfolgenden
Schritt zunächst durch eine parallel zur ersten Revolverachse 18 ausgerichtete Linearbewegung
von der jeweiligen Spindel 16 abzuziehen. In einem nachfolgenden Schritt erfolgt eine
Schwenkbewegung der Aufsteckeinrichtung 17 um eine Schwenkachse 60, um die Hohlkörper
2 auf zweite Förderstäbe 38 eines zweiten Förderkettenabschnitts 36 einer zweiten
Förderkette 34 aufzustecken. Beispielhaft ist vorgesehen, dass die Aufsteckeinrichtung
17 zum zeitgleichen Ergreifen von zwei Hohlkörpern 2 vorgesehen ist, die auf die zweiten
Förderstäbe 38 des zweiten Förderkettenabschnitts 36 aufgesteckt werden, alternativ
können mit einer nicht dargestellten Aufsteckeinrichtung auch nur ein Hohlkörper 2
oder drei Hohlkörper 3 ergriffen werden.
[0036] Bei der in den Figuren ein bis 3 dargestellten Ausführungsform eines Drucksystems
1 ist die erste Aufsteckeinrichtung 17 am ersten Maschinengestell 61 der ersten Druckmaschine
10 festgelegt und somit der ersten Druckmaschine 10 zugehörig. Dementsprechend ist
auch der zweiten Druckmaschine 20 eine zweite Aufsteckeinrichtung 27 zugeordnet. Bei
einer nicht dargestellten Ausführungsform eines Drucksystems kann vorgesehen sein,
die Aufsteckeinrichtung als Bestandteil der Fördereinrichtung vorzusehen, so dass
in diesem Fall lediglich eine einzige Aufsteckeinrichtung erforderlich ist.
[0037] Das erste Maschinengestell 61 der ersten Druckmaschine 10 und das zweite Maschinengestell
62 der zweiten Druckmaschine 20 sind fest miteinander gekoppelt und an einem nur schematisch
dargestellten, beispielsweise als Wälzlageranordnung ausgebildeten Schwenkgelenk 63
drehbeweglich um eine Schwenkachse 64, die vorzugsweise lotrecht ausgerichtet ist,
an einer Führungseinrichtung 3 gelagert. Die Führungseinrichtung 3 bildet das Maschinenfundament
für das Drucksystem 1, ist also zur Aufnahme aller Gewichtskräfte, die durch die Masse
der ersten Druckmaschine 10, der zweiten Druckmaschine 20 sowie der Fördereinrichtung
30 hervorgerufen werden, ausgebildet. Beispielhaft ist vorgesehen, dass zwischen der
Führungseinrichtung 3 und der Baugruppe, die aus dem ersten Maschinengestell 61 und
dem zweiten Maschinengestell 62 gebildet ist, ein hydrostatisches Gleitlager 4 ausgebildet
ist, bei dem sich zwei jeweils quer zur Schwenkachse 64 ausgerichtete Lagerflächen
5, 6 gegenüberliegen. Zwischen die beiden Lagerflächen 5, 6 kann ein druckbeaufschlagtes
Fluid, insbesondere Druckluft, eingeleitet werden, um einen Fluidfilm auszubilden,
mit dem eine nahezu reibungsfreie Relativbewegung zwischen den beiden Lagerflächen
5, 6 ermöglicht wird, um eine Schwenkbewegung der ersten Druckmaschine 10 und der
zweiten Druckmaschine 20 um die Schwenkachse 64 zu ermöglichen.
[0038] Um eine vorteilhafte Versorgung der ersten Druckmaschine 10 und der zweiten Druckmaschine
20 zu gewährleisten, ist der Baugruppe aus dem ersten Maschinengestell 61 und dem
zweiten Maschinengestell 62 ein koaxial zur Schwenkachse 64 ausgerichteter Leitungskanal
7 zugeordnet. Dieser Leitungskanal 7 ist zur Aufnahme von nicht dargestellten elektrischen
Versorgungsleitungen und elektrischen Kommunikationsleitungen sowie gegebenenfalls
von Druckluftleitungen und/oder Hydraulikleitungen vorgesehen. Beispielsweise ist
vorgesehen, dass die im Leitungskanal 7 aufgenommenen Leitungen an einer Hallendecke
der Fabrikhalle, in der die Fertigungslinie aufgebaut ist, aufgehängt sind, so dass
bei der beabsichtigten Schwenkbewegung für die Baugruppe aus der ersten Druckmaschine
10 und der zweiten Druckmaschine 20 lediglich eine geringfügige Torsion der jeweiligen
Versorgungsleitungen auftritt. Hierbei wird zu Grunde gelegt, dass die Schwenkbewegung
in einem Winkelbereich von 180 Grad durchgeführt wird.
[0039] Die Fördereinrichtung 30 ist ebenfalls an der Führungseinrichtung 3 aufgenommen,
wobei die Führungseinrichtung 3 eine Linearlagerung für die Fördereinrichtung 30 umfasst.
Somit kann die Fördereinrichtung 30 aus der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Arbeitsstellung
in eine beabstandet von der ersten Druckmaschine 10 und der zweiten Druckmaschine
20 angeordnete Wechselstellung überführt werden. Hierdurch wird der für die Schwenkbewegung
der ersten Druckmaschine 10 und der zweiten Druckmaschine 20 um die Schwenkachse 64
benötigte Schwenkraum zur Verfügung gestellt.
[0040] Die Fördereinrichtung 30 umfasst zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Komponenten
einen ersten Förderkettenabschnitt 35 einer ersten Förderkette 33, wobei die erste
Förderkette 33 in näher dargestellter Weise mit einer in der Fertigungslinie stromauf
angeordneten, ebenfalls nicht dargestellten vorausgehenden Prozessstation gekoppelt
sein kann, von der in einem vorausgehenden Prozessschritt bearbeitete und von der
ersten Förderkette 33 zum Drucksystem 1 transportierte Hohlkörper 2 bereitgestellt
werden. Wie der Darstellung der Figur ein entnommen werden kann, erstreckt sich der
erste Förderkettenabschnitt 35 abschnittsweise parallel zu einer horizontal ausgerichteten
Oberseite 39 des Transferförderbands 31. Hierbei ist ein Abstand zwischen ersten Förderstäben
37 des ersten Förderkettenabschnitts 35 und der Oberseite 39 derart gewählt, dass
die Hohlkörper 2 auf dem Transferförderband 31 aufliegen und im Zuge einer schräg
zur Förderebene der ersten Förderkette 33 ausgerichteten Transferbewegung von den
ersten Förderstäben 37 abgezogen werden können. Die vollständig von den Förderstäben
37 abgezogenen Hohlkörper 2 können anschließend am Endbereich 32 des Transferförderbands
31 an den ersten Schaltstern 14 übergeben werden.
[0041] Eine Betriebsweise für das Drucksystem 1 kann wie folgt beschrieben werden: zu einem
gegebenen Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass das in einer nicht dargestellten
Fertigungslinie integrierte Drucksystem 1 von einer in Prozessrichtung und Transportrichtung
der Hohlkörper 2 vorausgehend (stromauf) angeordneten Prozessstation unter Verwendung
der ersten Förderkette 33 im Zuge einer kontinuierlichen Umlaufbewegung mit zu bedruckenden
Hohlkörpern 2 versorgt wird. Diese Hohlkörper 2 werden vom ersten Förderkettenabschnitt
35 auf die Oberseite 39 des Transferförderbands 31 aufgelegt und durch die spitzwinklig
zur Förderebene des ersten Förderkettenabschnitts ausgerichtete Transportbewegung
des Transferförderbands 31 von den ersten Förderstäben 37 abgezogen und am Endbereich
32 des Transferförderbands 31 an den ersten Schaltstern 14 übergeben. Der erste Schaltstern
14 transportiert die mit ihrer Außenoberfläche an den Aufnahmeschalen 57 anhaftenden
Hohlkörper 2 in einer Abfolge von Drehschrittbewegungen in einen Erfassungsbereich
des Aufschiebers 59, der den jeweils exakt einer Spindel 16 gegenüberliegenden Hohlkörper
2 im Zuge einer linearen Aufschiebebewegung auf die jeweilige Spindel 16 des ersten
Revolverkopfs 13 aufschiebt. Durch eine Abfolge von Drehschrittbewegungen werden die
Hohlkörper 2 dem ersten Druckwerk 11 zugeführt und mit der vorgesehenen Dekoration,
die auch als erstes Druckbild bezeichnet werden kann, versehen. Anschließend werden
die Hohlkörper 2 anschließend durch weitere Drehschrittbewegungen des ersten Revolverkopfs
13 in den Erfassungsbereich der ersten Aufsteckeinrichtung 17 verlagert. Dort ist
vorgesehen, dass jeweils zwei Hohlkörper 2 von der Aufsteckeinrichtung 17 erfasst
werden und auf zweite Förderstäbe 38 des zweiten Förderkettenabschnitts 36 aufgesteckt
werden, wobei davon auszugehen ist, dass die zweite Förderkette 34 in gleicher Weise
wie die erste Förderkette 33 eine kontinuierliche Umlaufbewegung durchführt. Beispielhaft
ist vorgesehen, dass die zweite Förderkette 34 mit einer in der Fertigungslinie nachgelagert
(stromab) angeordneten, nicht dargestellten Prozessstation gekoppelt ist, der die
bedruckten Hohlkörper 2 für die Durchführung weiterer Arbeitsprozesse zugeführt werden.
[0042] Zeitgleich zum produktiven Druckbetrieb, der von der ersten Druckmaschine 10 durchgeführt
wird, kann an der zweiten Druckmaschine 20 ein Druckbildwechsel vorgenommen werden.
Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, die einzelnen zweiten Farbwerke 22 des
zweiten Druckwerks 21 mit neuen Druckplatten oder Drucksieben auszurüsten und anschließend
Einstellarbeiten für die jeweiligen zweiten Farbwerk 22 durchzuführen. Diese Einstellarbeiten
können für eine gewisse Anzahl von Hohlkörpern 2 unter Produktionsbedingungen durchgeführt
werden. Hierzu ist dem zweiten Schaltstern 24 ein nur symbolisch dargestelltes Zufuhr-Förderband
45 zugeordnet, auf dem beispielsweise 10 bis 20 Hohlkörper 2 aufgelegt werden können,
die dann vom zweiten Schaltstern 24 in gleicher Weise, wie wenn die zweite Druckmaschine
20 in die Fertigungslinie integriert wäre, unter Verwendung der zweiten Aufschiebeeinrichtung
25 auf die zweiten Spindeln 26 des zweiten Revolverkopfs 23 aufgeschoben werden können
und anschließend im zweiten Druckwerk 21 bedruckt werden können. Die bedruckten Hohlkörper
2 werden von der zweiten Aufsteckeinrichtung 27 von den zweiten Spindeln 26 des zweiten
Revolverkopfs 23 abgezogen und auf Förderstäbe einer nur symbolisch dargestellten
Abfuhr-Förderkette 46 aufgesteckt. Auch dieser Abfuhrvorgang erfolgt somit unter den
gleichen Bedingungen, wie wenn die zweite Druckmaschine 20 im Produktionsmodus in
die Fertigungslinie integriert wäre. Dementsprechend kann in der Zeitspanne, in der
sich die erste Druckmaschine 10 im Produktionsmodus in der Fertigungslinie befindet,
die zweite Druckmaschine 20 in einer Weise eingestellt werden, als ob sie sich in
der Fertigungslinie befinden würde und ist somit dazu vorbereitet, unmittelbar die
Bedruckung von Hohlkörpern 2 in der Fertigungslinie zu übernehmen.
[0043] Für die Auswechslung des auf die Hohlkörper 2 aufzubringenden Druckbilds ist dementsprechend
vorgesehen, in einem ersten Schritt die Förderbewegung für die erste Förderkette 33
zu stoppen, um eine weitere Zufuhr von Hohlkörpern 2 an das Transferförderband 31
und die erste Druckmaschine 10 zu unterbrechen. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass die von der vorausgehenden Prozessstation bereitgestellten Hohlkörper 2
in einer nicht dargestellten Speichereinrichtung gespeichert werden, bis die Förderbewegung
für die erste Förderkette 33 wieder aufgenommen werden kann.
[0044] Die erste Druckmaschine 10 wird noch so lange betrieben, bis sämtliche Hohlkörper
2, die von der ersten Förderkette 33 bereitgestellt wurden, bedruckt und über die
erste Aufsteckeinrichtung 17 an den zweiten Förderkettenabschnitt 36 der zweiten Förderkette
34 übergeben worden sind. Anschließend wird auch die Förderbewegung für die zweite
Förderkette 33 unterbrochen und das erste Druckwerk 11 der ersten Druckmaschine 10
sowie das zweite Druckwerk 21 der zweiten Druckmaschine 20 angehalten.
[0045] In einem weiteren Schritt wird die Fördereinrichtung 30 entlang der Führungseinrichtung
3 linear verlagert, um einen Abstand gegenüber der Baugruppe aus der ersten Druckmaschine
10 und der zweiten Druckmaschine 20 zu vergrößern. Hierbei wird die Fördereinrichtung
30 aus ihrer Arbeitsstellung in eine Wechselstellung gebracht, wie sie in der Figur
3 dargestellt ist.
[0046] Anschließend erfolgt eine Zufuhr von Druckluft in das hydrostatische Gleitlager 4,
um zwischen der ersten Lagerfläche 5 und der zweiten Lagerfläche 6 einen Fluidfilm
auszubilden. Anschließend kann die Schwenkbewegung für die Baugruppe aus der ersten
Druckmaschine 10 und der zweiten Druckmaschine 20 um die Schwenkachse 64 durchgeführt
werden, wobei die erste Druckmaschine 10 im Zuge dieser Schwenkbewegung aus der Funktionsposition
gegenüber der Fördereinrichtung 30 in eine Wartungsposition abseits der Fördereinrichtung
30 gebracht wird und wobei die zweite Druckmaschine 20 aus der Wartungsposition abseits
der Fördereinrichtung 30 in die Funktionsposition gegenüber der Fördereinrichtung
30 gebracht wird.
[0047] Nachfolgend wird die Fördereinrichtung 30 entlang der Führungseinrichtung 3 aus der
Wechselstellung linear in die Arbeitsstellung verlagert, wobei der Abstand gegenüber
der Baugruppe aus der ersten Druckmaschine 10 und der zweiten Druckmaschine 20 verkleinert
wird und die Wechselwirkung zwischen der Fördereinrichtung 30 und der zweiten Druckmaschine
20 ermöglicht wird.
[0048] Nachfolgend werden die Förderbewegungen für die erste Förderkette 33 und die zweite
Förderkette 34 wieder aufgenommen und das das Druckwerk 21 der zweiten Druckmaschine
20 wird in Betrieb genommen, so dass über die erste Förderkette 33 geförderte Hohlkörper
2 nunmehr mit dem Druckbild versehen werden können, für das die zweite Druckmaschine
20 eingerichtet wurde und dementsprechend bedruckten Hohlkörper 2 an die zweite Förderkette
34 übergeben werden können.
[0049] Mit der Inbetriebnahme der zweiten Druckmaschine 20 kann eine Umrüstung der ersten
Druckmaschine 10 vorgenommen werden, ohne dass hierdurch der Produktionsprozess in
der Fertigungslinie beeinträchtigt wird. Die Druckmaschine 10 kann in derjenigen Zeitspanne
auf ein neues Druckbild umgerüstet werden, innerhalb derer die zweite Druckmaschine
20 den Druckauftrag mit dem zweiten Druckbild abarbeitet. Hierbei kann die erste Druckmaschine
10 vollständig oder zumindest nahezu vollständig auf die Produktions-Rahmenbedingungen
eingestellt werden, so dass nach einem neuerlichen Schwenkvorgang für die erste Druckmaschine
10 und die zweite Druckmaschine 20 eine nahezu unterbrechungsfreie Produktion in der
Fertigungslinie mit den nunmehr neuen Druckbild der ersten Druckmaschine 10 durchgeführt
werden kann.
1. Drucksystem (1) zur Bedruckung von becherförmigen Hohlkörpern (2), mit einer ersten
Druckmaschine (10), die ein erstes Maschinengestell (61) aufweist, an dem ein erster
Schaltstern (14) drehbeweglich um eine erste Schaltsternachse (19) und ein erster
Revolverkopf (13) drehbeweglich um eine parallel zur ersten Schaltsternachse (19)
ausgerichtete erste Revolverachse (18) gelagert sind, wobei der erste Revolverkopf
(13) einem ersten Druckwerk (11) zugeordnet ist und wobei der erste Schaltstern (14)
für eine Zufuhr von Hohlkörpern (2) an den ersten Revolverkopf (13) ausgebildet ist,
und mit einer zweiten Druckmaschine (20), die ein zweites Maschinengestell (62) aufweist,
an dem zweiter Schaltstern (24) drehbeweglich um eine zweite Schaltsternachse (29)
und ein zweiter Revolverkopf (23) drehbeweglich um eine parallel zur zweiten Schaltsternachse
(29) ausgerichtete zweite Revolverachse (28) gelagert sind, wobei der zweite Revolverkopf
(23) einem zweiten Druckwerk (21) zugeordnet ist und wobei der zweite Schaltstern
(24) für eine Zufuhr von Hohlkörpern (2) an den zweiten Revolverkopf (23) ausgebildet
ist, wobei die erste Druckmaschine (10) und die zweite Druckmaschine (20) an einer
Führungseinrichtung (3) aufgenommen sind, die für eine Bewegung der ersten Druckmaschine
(10) zwischen einer Funktionsposition gegenüber einer Fördereinrichtung (30) und einer
Wartungsposition abseits der Fördereinrichtung (30) sowie für eine Bewegung der zweiten
Druckmaschine (20) zwischen einer Funktionsposition gegenüber der Fördereinrichtung
(30) und einer Wartungsposition abseits der Fördereinrichtung (30) ausgebildet ist.
2. Drucksystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (30) ein Schwenkgelenk (63) für eine schwenkbewegliche Lagerung
der ersten Druckmaschine (10) und der zweiten Druckmaschine (20) um eine gemeinsame,
quer zur ersten Revolverachse (18) und zur zweiten Revolverachse (28) ausgerichtete,
insbesondere lotrecht ausgerichtete, Schwenkachse (64) aufweist.
3. Drucksystem (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Druckmaschine (10) und die zweite Druckmaschine (20) achsensymmetrisch
zur Schwenkachse (64) ausgerichtet sind und dass das Schwenkgelenk (63) für eine Schwenkbewegung
der ersten Druckmaschine (10) und der zweiten Druckmaschine (10) mit einem Schwenkwinkel
von 180 Grad ausgebildet ist.
4. Drucksystem (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Maschinengestell (61) fest mit dem zweiten Maschinengestell (62) verbunden
ist oder dass das erste Maschinengestell (61) einstückig mit dem zweiten Maschinengestell
(62) ausgebildet ist und dass die erste Revolverachse (18) parallel zur zweiten Revolverachse
(28) ausgerichtet ist.
5. Drucksystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (3) eine Linearführung (65) für eine linearbewegliche Lagerung
der ersten Druckmaschine (10) und der zweiten Druckmaschine (20) entlang eines Bewegungswegs
(66) aufweist.
6. Drucksystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungseinrichtung (3) eine Fördereinrichtung (30) zugeordnet ist, an der ein
Abschnitt (35) einer Kettenfördereinrichtung (33) und eine, insbesondere als Transfertrommel
oder ein Transferförderband ausgebildete, Abzugseinheit (31) angebracht sind, wobei
die Abzugseinheit (31) für ein Abziehen von Hohlkörpern (2) von Förderstäben (37)
der Kettenfördereinrichtung (33) und ein Übergeben an den benachbart angeordneten
ersten Schaltstern (14) oder zweiten Schaltstern (24) ausgebildet ist.
7. Drucksystem (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Druckmaschine (10) eine erste Aufsteckeinrichtung (17) zugeordnet ist,
die für eine Übergabe von Hohlkörpern (2) vom ersten Revolverkopf (13) an die Förderstäbe
(38) der Kettenfördereinrichtung (34) ausgebildet ist und dass der zweiten Druckmaschine
(20) eine zweite Aufsteckeinrichtung (27) zugeordnet ist, die für eine Übergabe von
Hohlkörpern (2) vom zweiten Revolverkopf (23) an die Förderstäbe (38) der Kettenfördereinrichtung
(34) ausgebildet ist.
8. Drucksystem (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördereinrichtung eine Aufsteckeinrichtung zugeordnet ist, die für eine Übergabe
von Hohlkörpern (2) vom ersten Revolverkopf (13) oder vom zweiten Revolverkopf (23)
an die Förderstäbe der Kettenfördereinrichtung ausgebildet ist.
9. Drucksystem (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (30) mit der ersten Druckmaschine (10) oder mit der zweiten
Druckmaschinen (20) einen Förderweg für die Hohlkörper (2) bestimmt, der sich entlang
eines ersten Abschnitts (35) der Kettenfördereinrichtung (33), der Abzugseinheit (31),
der ersten Druckmaschine (10) mit dem ersten Ladestern (14) und dem ersten Revolverkopf
(13) oder der zweiten Druckmaschine (20) mit dem zweiten Ladestern (24) und dem zweiten
Revolverkopf (23) sowie der jeweils zugeordneten Aufsteckeinrichtung (17, 27) bis
zu einem zweiten Abschnitt (36) der Kettenfördereinrichtung (34) erstreckt.
10. Drucksystem (1) nach Anspruch 6, 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenfördereinrichtung (33, 34) einen ersten Förderkettenabschnitt (35) umfasst,
der der Abzugseinheit (31) zugeordnet ist und einen zweiten Förderkettenabschnitt
(36) umfasst, der der Aufsteckeinrichtung (17, 27) zugeordnet ist, wobei der erste
Förderkettenabschnitt (35) einer ersten Förderkette (33) zugehörig ist und wobei der
zweite Förderkettenabschnitt (36) einer zweiten Förderkette (34) zugehörig ist.
11. Drucksystem (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (3) eine Linearlagereinrichtung (65) umfasst, die für eine
Bewegung der Fördereinrichtung (30) zwischen einer Arbeitsstellung für ein Zusammenwirken
mit der ersten Druckmaschine (10) oder der zweiten Druckmaschine (20) und einer Wechselstellung
zur Durchführung der Schwenkbewegung für die erste Druckmaschine (10) und die zweite
Druckmaschine (20) ausgebildet ist.
12. Drucksystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkgelenk (63) wenigstens ein Lager aus der Gruppe: Wälzlager, Gleitlager,
hydrostatisches Gleitlager (4), umfasst und dass dem Schwenkgelenk (63) eine Antriebseinrichtung
zur Einleitung einer Schwenkbewegung auf die erste Druckmaschine(10) und die zweite
Druckmaschine(20) zugeordnet ist.
13. Drucksystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erste Versorgungsleitungen für die erste Druckmaschine(10) und zweite Versorgungsleitungen
für die zweite Druckmaschine(20) in einem gemeinsamen, vorzugsweise koaxial zur Schwenkachse(64)
ausgerichteten, Leitungskanal(7) aufgenommen sind, der für eine Drehlagerung der ersten
Versorgungsleitungen und der zweiten Versorgungsleitungen ausgebildet ist.
14. Verfahren zum Betreiben eines Drucksystems (1) mit den Schritten: Bereitstellen von
becherförmigen Hohlkörpern (2) mit einer Fördereinrichtung (30) an eine erste Druckmaschine
(10) und Bedrucken der Hohlkörper (2) in der ersten Druckmaschine (10) mit einem ersten
Druckbild sowie Abtransportieren der bedruckten Hohlkörper (2) von der ersten Druckmaschine
(10) mit der Fördereinrichtung (30); Bereitstellen von becherförmigen Hohlkörpern
(2), insbesondere mit einer Zufuhreinrichtung (45), an eine zweite Druckmaschine (20)
und Durchführen eines Einstellvorgangs an der zweiten Druckmaschine (20) sowie Bedrucken
der Hohlkörper (2) mit einem zweiten Druckbild und Abtransportieren der bedruckten
Hohlkörper (2) von der zweiten Druckmaschine (20), insbesondere mit einer Abfuhreinrichtung
(46); Unterbrechen der Bereitstellung von becherförmigen Hohlkörpern (2) und Durchführen
einer gemeinsamen Verlagerungsbewegung, insbesondere einer Schwenkbewegung, der ersten
Druckmaschine (10) und der zweiten Druckmaschine (20) gegenüber der Fördereinrichtung
(30), um die erste Druckmaschine (10) aus einer Funktionsposition gegenüber der Fördereinrichtung
(30) zu entfernen und um die zweite Druckmaschine (20) in die Funktionsposition gegenüber
der Fördereinrichtung (30) zu bringen; Bereitstellen von becherförmigen Hohlkörpern
(2) mit der Fördereinrichtung (30) an die zweite Druckmaschine und Bedrucken der Hohlkörper
(2) in der zweiten Druckmaschine (20) mit einem zweiten Druckbild sowie Abtransportieren
der bedruckten Hohlkörper (2) von der zweiten Druckmaschine (20) mit der Fördereinrichtung
(30).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Drucksystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist.