[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Wasch- und/oder Pflegeartikel, welche ein Substrat,
enthaltend Polyvinylalkohol und Stärke, und mindestens eine Parfümzusammensetzung,
enthaltend Duftstoffvorläuferverbindungen, umfassen. Des Weiteren betrifft die Erfindung
die Verwendung derartiger Artikel für Wasch-, Reinigungs- und/oder Pflegezwecke, vorzugsweise
zum Waschen, Pflegen oder Konditionieren von Textilien, sowie ein Verfahren zum Waschen,
Pflegen oder Konditionieren von Textilien unter Verwendung eines solchen Artikels.
[0002] Obwohl das Hauptaugenmerk der Verbraucher von Textilwasch- sowie -pflegemitteln darauf
liegt, dass das jeweilige Produkt eine ausreichende Reinigungs- und/oder Pflegewirkung
auf die zu waschenden Textilien hat, steigt gleichzeitig die Nachfrage nach Mono-Dosierungswaschmitteln,
d.h. Waschmitteln, welche in einer Einheitsdosis vorliegen und entsprechend leicht
zu dosieren sind. Marktgängige Darreichungsformen derartiger Mono-Dosierungswaschmitteln
sind einerseits sogenannte "laundry caps", andererseits "laundry sheets". Beide Darreichungsformen
bringen jedoch jeweils unterschiedliche Nachteile mit sich, bzw. werden auf unterschiedliche
Art und Weise nicht den an sie gestellten Anforderungen gerecht. Obwohl die Reinigungsleistung
von Waschmittel-Caps generell zufriedenstellend ist, lösen sie sich oftmals nur unvollständig
in der Waschflotte auf, was zu Rückständen des Hüllmaterials sowohl in der Waschmaschine
als auch auf mit den Caps gewaschener Kleidung führt. Da wasserlösliche Waschmitteltücher
wasserfrei sind, sind sie nachhaltig, logistisch unkompliziert und darüber hinaus
für die Verbraucher leicht zu handhaben.
[0003] Neben der Handhabbarkeit eines jeweiligen Wasch- oder Reinigungsmittelproduktes sind
jedoch weiterhin sowohl optische sowie olfaktorische Ästhetik wichtige Kriterien,
nach denen Verbraucher die Produkte auswählen und, bei Gefallen, erneut kaufen werden.
Um ein ansprechendes Duftprofil erzeugen zu können, ist dabei zunächst wichtig, dass
die jeweiligen Parfümzusammensetzungen stabil formuliert sind, d.h. insbesondere,
dass sie auch nach längerer Lagerung des Produktes stabil und damit geruchlich sowohl
wahrnehmbar als auch ansprechend verbleiben. Neben der Beduftung der zu reinigenden
Gegenstände, wie beispielsweise schmutziger Wäsche oder anderen Textilien, aber auch
harten Oberflächen, wird dabei auch das Geruchsprofil des Produktes selbst, sowohl
vor als auch während der Anwendung, vom Konsumenten kritisch bewertet. Insbesondere
bei der manuellen Reinigung, wie der manuellen Reinigung von textilen Oberflächen
oder harten Oberflächen, wie Geschirr und Besteck, wird ein sich im Zuge des Reinigungsvorgangs
entwickelndes, aufblühendes Duftprofil als angenehm empfunden.
[0004] Es besteht folglich fortwährend Bedarf an Wasch- und Reinigungsprodukten, die den
vorgenannten Anforderungen der Verbraucher gerecht werden.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch den Einsatz bestimmter Duftstoffvorläufersubstanzen,
sogenannte "Precursor", in sheet-förmigen Textilwasch- sowie -pflegemitteln ("laundry
sheets"), denn wie überraschenderweise gefunden wurde, sind die Substratmaterialien
in der Lage, die Precorsor-haltigen Parfümzusammensetzungen längerfristig, d.h. beispielsweise
während der Produktlagerung, zu schützen und zu stabilisieren. Darüber hinaus führt
diese erfindungsgemäße Kombination zu einem ansprechenden "Blooming-Effekt", d.h.
einem "Aufblühen" (Intensivierung) des Duftprofils im Zuge der Produktanwendung.
[0006] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Wasch- und/oder Pflegeartikel
für Textilien, umfassend ein Substrat und mindestens eine Parfümzusammensetzung, dadurch
gekennzeichnet, dass das Substrat Polyvinylalkohol und Stärke umfasst und die Parfümzusammensetzung
mindestens einen frei vorliegenden Duftstoff und mindestens eine Duftstoffvorläuferverbindung
umfasst.
[0007] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung eines solchen eines
Wasch- und/oder Pflegeartikels für Wasch-, Reinigungs- und/oder Pflegezwecke, vorzugsweise
zum Waschen, Pflegen oder Konditionieren von Textilien.
[0008] In einem letzten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum
Waschen, Pflegen oder Konditionieren von Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass in
mindestens einem Verfahrensschritt ein Wasch- und/oder Pflegeartikel, wie hierin beschrieben,
angewendet wird.
[0009] Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann
aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich.
Dabei kann jedes Merkmal aus einem Aspekt der Erfindung in jedem anderen Aspekt der
Erfindung eingesetzt werden.
[0010] Der Begriff "Textilbehandlungsmittel", wie hierin verwendet, bezeichnet ein Mittel,
das zur Textilbehandlung eingesetzt werden und dabei nach Beendigung der Behandlung
kausal zu einer Änderung von zumindest einer Eigenschaft des Textils ausgewählt unter
chemischen, physikalischen oder ästhetischen Eigenschaften führt. Die Bestandteile
eines Textilbehandlungsmittels können, im Kontext der vorliegenden Erfindung, prinzipiell
so gewählt und angepasst werden, dass das Mittel die gewünschten Behandlungseigenschaften,
beispielsweise textilreinigende, -pflegende, - konditionierende und/oder -farbschützende
Eigenschaften, aufweist.
[0011] Der Begriff "Konditionieren" bezeichnet, im Kontext der vorliegenden Erfindung, das
Verleihen einer gewünschten Eigenschaft, beispielsweise, in Bezug auf Textilien, angenehmer
Griff, Knitterfreiheit oder geringe statische Aufladung. Bei einer "Textilkonditionierzusammensetzung",
wie hierin verwendet, handelt es sich entsprechend um eine Zusammensetzung, die, bei
Anwendung in Textilwasch- und/oder -pflegeverfahren, einen angenehmen Griff, Knitterfreiheit
oder eine geringere statische Aufladung bei dem behandelten Textil bewirken soll.
[0012] Unter den Gegenstand der Erfindung fallen alle denkbaren Textilwasch- und/oder -pflegeverfahren,
im kommerziellen Maßstab, in der Waschmaschine oder bei der Handwäsche. Dazu gehören
beispielsweise Wasch- und Reinigungsverfahren und -anwendungen für die Reinigung,
Pflege und/oder Konditionierung, Vor- und/oder Nachbehandlung aller Arten von Textilien,
wie beispielsweise Kleidungsstücken, Teppichen, und textilen Möbeloberflächen.
[0013] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, schließt ein, ist aber nicht begrenzt auf
1, 2, 3, 4, 5, 6 und mehr. Bezogen auf einen Inhaltsstoff bezieht sich die Angabe
auf die Art des Inhaltsstoffs und nicht auf die absolute Zahl der Moleküle. "Mindestens
ein Tensid" bedeutet somit beispielsweise mindestens eine Art von Tensid, d.h. dass
eine Art von Tensid oder eine Mischung mehrerer verschiedener Tenside gemeint sein
kann. Zusammen mit Gewichtsangaben bezieht sich die Angabe auf alle Verbindungen der
angegebenen Art, die in der Zusammensetzung/Mischung enthalten sind, d.h. dass die
Zusammensetzung über die angegebene Menge der entsprechenden Verbindungen hinaus keine
weiteren Verbindungen dieser Art enthält.
[0014] Alle Prozentangaben sind, sofern nicht anders angegeben, Gewichts-%. Numerische Bereiche,
die in dem Format "von x bis y" angegeben sind, schließen die genannten Werte ein.
Wenn mehrere bevorzugte numerische Bereiche in diesem Format angegeben sind, ist es
selbstverständlich, dass alle Bereiche, die durch die Kombination der verschiedenen
Endpunkte entstehen, ebenfalls erfasst werden.
[0015] "Ungefähr" oder "ca.", wie hierin im Zusammenhang mit einem Zahlenwert verwendet
bezieht sich auf den Zahlenwert ±10 %, vorzugsweise ±5%.
[0016] Wenn hierin auf Molmassen Bezug genommen wird, beziehen sich diese Angaben immer
auf die zahlenmittlere Molmasse M
n, sofern nicht explizit anders angeben. Das Zahlenmittel der Molmasse kann beispielsweise
mittels Gel-Permeations-Chromatographie (GPC) gemäß DIN 55672-1:2007-08 mit THF als
Eluent bestimmt werden. Die massenmittlere Molmasse M
w kann ebenfalls mittels GPC bestimmt werden, wie für M
n beschrieben.
[0017] Wann immer im Folgenden Erdalkalimetalle als Gegenionen für einwertige Anionen genannt
sind, so bedeutet das, dass das Erdalkalimetall natürlich nur in der halben - zum
Ladungsausgleich ausreichenden - Stoffmenge wie das Anion vorliegt.
[0018] "Phosphatfrei" und "phosphonatfrei", wie hierin verwendet, bedeutet, dass die betreffende
Zusammensetzung im Wesentlichen frei von Phosphaten bzw. Phosphonaten ist, d.h. insbesondere
Phosphate bzw. Phosphonate in Mengen kleiner als 0,1 Gew.-%, vorzugsweise kleiner
als 0,01 Gew.- %, bezogen auf die jeweilige Zusammensetzung, enthält.
[0019] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Wasch- und/oder Pflegeartikel
für Textilien, umfassend ein Substrat und mindestens eine Parfümzusammensetzung, wobei
das Substrat Polyvinylalkohol und Stärke umfasst und die Parfümzusammensetzung mindestens
einen frei vorliegenden Duftstoff und mindestens eine Duftstoffvorläuferverbindung
umfasst.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Pflegeartikel für Textilien handelt es
sich um im Allgemeinen einen Artikel umfassend ein Substrat, welches vorzugsweise
eine flächige Form aufweist. "Flächig", im Kontext der vorliegenden Erfindung, bezeichnet
eine flächige Ausdehnung, oder Form, beispielsweise die Form eines Tuchs oder eines
Blatts. So liegt ein erfindungsgemäßer Wasch- und/oder Pflegeartikel, in einigen Ausführungsformen,
in Form eines Tuchs, eines Vlieses, eines Gewirks, eines Gewebes oder einer Folie
vor. Die Dimensionen des Substrats sind vorzugsweise anwenderfreundlich gewählt, beispielsweise
so, dass der Artikel bevorzugt als Einheitsdosis in Textilwasch- und/ oder -pflegeverfahren
Verwendung finden kann. In einigen Ausführungsformen liegt der Artikel als textiler
Artikel vor, ist beispielsweise in Form eines Tuchs gewoben ("woven"), nicht gewoben
("non-woven"), gestrickt oder geflochten, vorzugsweise nicht gewoben. In verschiedenen
anderen Ausführungsformen handelt es sich bei dem flächigen Substrat um eine Folie.
[0021] Erfindungsgemäß handelt es sich bei dem Substratmaterial des Artikels insbesondere
um ein wasserlösliches Substratmaterial.
[0022] "Wasserlöslich" bezieht sich, im Kontext der vorliegenden Erfindung, auf ein Material,
welches bei Kontakt mit Wasser, beispielsweise bei Kontakt mit einer Waschflotte,
nicht nur unwesentlich anschwillt, sich auflöst und/oder sich zersetzt, dessen Struktur
desintegriert, bzw. dessen Bestandteile bei Kontakt mit Wasser zumindest teilweise
in Lösung gehen, vorzugsweise im Wesentlichen in Lösung gehen, am meisten bevorzugt
vollständig in Lösung gehen und/oder suspendiert werden.
[0023] Erfindungsgemäß umfasst das Substrat Polyvinylalkohol und Stärke. Entsprechend kann
das Substrat beispielsweise in Form einer wasserlöslichen Folie vorliegen, d.h. in
Form einer PVA-haltigen Folie.
[0024] In verschiedenen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass der Anteil an Polyvinylalkohol
ungefähr 1 bis 80 Gew.-%, noch bevorzugter ungefähr 10 bis 30 Gew.-%, beispielsweise
ungefähr 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28,
29 oder 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Substrats, beträgt.
[0025] Bei der Stärke, welche im Kontext der vorliegenden Erfindung geeignet ist, handelt
es sich beispielsweise, aber ohne Einschränkung, um Maisstärke, Amylomaisstärke, Kartoffelstärke,
Reisstärke, Erbsenstärke, Maniokstärke, Weizenstärke, wachsige Stärke sowie Abbauprodukte
von Stärke, wie Dextrine. Dabei ist in verschiedenen Ausführungsformen ein Anteil
an Stärke von ungefähr 1 bis 80 Gew.-%, noch bevorzugter ungefähr 10 bis 50 Gew.-%,
beispielsweise ungefähr 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24,
25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45,
46, 47, 48, 49 oder 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Substrats,
vorgesehen. Auch Mischungen der vorgenannten Stärkesorten, einschließlich ihrer Abbauprodukte,
sind möglich, wobei sich die vorgenannten Mengenangaben dann auf die Gesamtmasse der
jeweiligen eingesetzten Stärkesorten beziehen. In verschiedenen Ausführungsformen
umfasst das Substrat demgemäß eine oder mehrere Stärkesorten ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Maisstärke, Kartoffelstärke, Reisstärke, Erbsenstärke, Maniokstärke,
Weizenstärke, wachsige Stärke und Dextrinen.
[0026] In verschiedenen Ausführungsformen umfasst das Substrat weitere Komponenten. In diesem
Kontext geeignete Materialien, aus denen beispielsweise Fasern zur Herstellung wasserlöslicher
Substrate bestehen können, sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt und schließen
Materialien hergestellt aus Polymeren natürlichen, synthetischen und semisynthetischen
Ursprungs ein, wie beispielsweise und ohne Einschränkung, Polyamide, Polylactide,
Proteine, Alginat, Chitosan, Galactane, Gummi arabicum sowie Derivate und Copolymere
der vorgenannten. In verschiedenen Ausführungsformen umfasst ein wasserlösliches Substrat
mindestens ein weiteres wasserlösliches Polymer, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Polyamid, Polylactid, Protein, Alginat, Chitosan, Galactan, Gummi arabicum,
Agar und Derivaten und Copolymeren der vorgenannten.
[0027] Es kann bevorzugt sein, dass das Substrat zusätzliche Komponenten enthält, beispielsweise
Weichmacher wie Dipropylenglycol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol,
Glycerin, Sorbitol, Mannitol oder Mischungen daraus. In verschiedenen Ausführungsformen
ist bevorzugt, dass der Wasch- und/oder Pflegeartikel Glycerin umfasst, vorzugsweise
in einer Menge von ungefähr 0,001 bis 30 Gew.-%, noch bevorzugter ungefähr 0,1 bis
20 Gew.-%, beispielsweise ungefähr 0,1, 0,2, 0,3, 0,4, 0,5, 0,6, 0,7, 0,8, 0,9, 1,0,
1,1, 1,2, 1,3, 1,4, 1,5, 1,6, 1,7, 1,8, 1,9, 2,0, 2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5 5, 6, 7,
8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 oder 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Pflegeartikels.
[0028] Umfasst das Substrat Fasern oder besteht aus Fasern, kann im Grunde jeder beliebige
Durchmesser oder Denier einer jeweiligen Faser verwendet werden. Geeignet sind, ohne
Einschränkung, Fasern mit ungefähr 1,0 bis ungefähr 2,0 dtex, vorzugsweise ungefähr
1,2 bis ungefähr 1,5 dtex und/oder ungefähr 30 bis ungefähr 45 mm, vorzugsweise ungefähr
35 bis ungefähr 42 mm. Das Substrat, beispielsweise in Form eines Tuchs, eines Vlieses
oder ähnlichem, kann nassgelegt oder gesponnen sein, je nach Länge der Fasern. Es
wird bevorzugt, dass die Fasern eine Länge von etwa 2 mm bis 5 mm für nassgelegte
Vliese bzw. von 30 mm bis 50 mm für gesponnene Vliese aufweisen. In einer der hierin
beschriebenen Ausführungsformen können alle Fasern in Form eines Garns vorliegen.
[0029] Die Dicke des vorzugsweise flächigen Substrats beträgt bevorzugt von 0,62 mm bis
1,5 mm, noch bevorzugter von 1,0 mm bis 1,2 mm.
[0030] Der Artikel wird vorzugsweise auf ein Flächengewicht von 100-500 g/m
2, 100-400 g/m
2, 120-350 g/m
2 oder 150-300 g/m
2, vorzugsweise etwa 250 g/m
2, geformt. Diese Werte gelten für den Artikel in seiner gebrauchsfertigen, d.h. trockenen
Form.
[0031] Die Abmessungen eines für die Anwendung fertig zugeschnittenen erfindungsgemäßen
Artikels, insbesondere in Form einer Einheitsdosis, können Dimensionen beispielsweise
im Bereich von ungefähr 20-30 cm x 10-20 cm einnehmen, wie zum Beispiel ca. 25 cm
x 12 cm. Es ist jedoch zu beachten, dass prinzipiell jede Abmessung gewählt werden
kann, die für den jeweiligen Verwendungszweck vorteilhaft erscheint.
[0032] Der Zweck des Substrats ist es, einen Träger bzw. eine Matrix für die mindestens
eine Parfümzusammensetzung, wie nachfolgend definiert und beschrieben, sowie vorzugsweise
weitere Aktivstoffe, wie nachfolgend erläutert, bereitzustellen, sowie weiterhin einen
ausreichenden Bereich bereitzustellen, über den die mindestens eine Parfümzusammensetzung
sowie vorzugsweise weitere Aktivstoffe für die Flüssigkeit in dem Bad oder Waschwasser,
in dem dar Wasch- und/oder Pflegeartikel für Textilien verwendet werden soll, zugänglich
sind. Obwohl auch Anwendungen in automatischen Waschmaschinen, wie Frontlader oder
Toplader, möglich sind, handelt es sich bei den erfindungsgemäß bevorzugten Anwendungen
um manuelle Wasch- und Reinigungsverfahren, da hierbei der "Blooming-Effekt" der erfindungsgemäßen
Wasch- und/oder Pflegetücher besonders vorteilhaft zur Geltung kommt.
[0033] Wie sich gezeigt hat, kann die in dem Substrat enthaltene Mischung aus Stärke und
Polyvinylalkohol mit einer Parfümzusammensetzung enthaltend mindestens eine Duftstoffvorläuferverbindung
beladen werden, wobei die in der Parfümierung enthaltenen hydrolytisch spaltbaren
Duftstoffvorläuferverbindungen auf diese Weise längerfristig, d.h. insbesondere über
die Dauer der Produktlagerung hinweg, geschützt sind. Durch hydrolytische Spaltung
der Duftstoffvorläuferverbindungen und damit Freisetzung der reinen Duftstoffe während
der Produktanwendung, d.h. bei Kontakt des Artikels mit Waschwasser, erfolgt ein "Duftaufblühen".
[0034] Darüber hinaus ist aufgrund der wasserarmen bis wasserfreien Formulierung des Artikels
eine auch über längere Lagerungszeiträume qualitativ hochwertig verbleibende Beduftungseigenschaft
des Artikels gewährleistet, was sich durch verbesserte Beduftungsintensitäten auf
damit behandelten Textilien bemerkbar macht.
[0035] Bei der mindestens einen Parfümzusammensetzung, die erfindungsgemäß Bestandteil des
Wasch- und/oder Pflegeartikels ist, handelt es sich um eine Mischung aus Parfüm- und
Riechstoffen enthaltend des Weiteren mindestens eine Duftstoffvorläuferverbindung,
einen sogenannten Precursor. Entsprechend setzt sich eine erfindungsgemäß enthaltene
Parfümzusammensetzung aus mindestens einem frei vorliegenden Duftstoff oder mindestens
einer Mischung frei vorliegender Duftstoffe und weiterhin mindestens einer Duftstoffvorläuferverbindung
zusammen. In diesem Kontext bedeutet die Bezeichnung "frei vorliegend", dass ein entsprechender
Duftstoff nicht in Form einer Duftstoffvorläuferverbindung gebunden vorliegt, wie
nachfolgend offenbart.
[0036] Entsprechend enthält die mindestens eine Parfümzusammensetzung als Bestandteil des
erfindungsgemäßen Artikels mindestens einen frei vorliegenden Duftstoff.
[0037] Als Duftstoffe bzw. Riechstoffe bzw. Parfümöle können alle dafür bekannten Stoffe
und Gemische eingesetzt werden. Im Sinne dieser Erfindung werden die Begriffe "Riechstoff(e)",
"Duftstoffe" und "Parfümöl(e)" synonym gebraucht. Damit sind insbesondere all jene
Stoffe oder deren Gemische gemeint, die von Mensch und Tier als Geruch empfunden werden,
insbesondere vom Mensch als Wohlgeruch empfunden werden.
[0038] Als Duftkomponenten können Parfüme, Parfümöle oder Parfümölbestandteile eingesetzt
werden. Parfümöle bzw. Duftstoffe können erfindungsgemäß einzelne Riechstoffverbindungen,
z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole
und Kohlenwasserstoffe sein.
[0039] Duftstoffverbindungen vom Typ der Aldehyde sind beispielsweise Adoxal (2,6,10-Trimethyl-9-undecenal),
Anisaldehyd (4-Methoxybenzaldehyd), Cymal (3-(4-lsopropyl-phenyl)-2-methylpropanal),
Ethylvanillin, Florhydral (3-(3-isopropylphenyl)butanal), Helional (3-(3,4-Methylendioxyphenyl)-2-methylpropanal),
Heliotropin, Hydroxycitronellal, Lauraldehyd, Lyral (3- und 4-(4-Hydroxy-4-methylpentyl)-3-
cyclohexen-1-carboxaldehyd), Methylnonylacetaldehyd, Lilial (3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropanal),
Phenylacetaldehyd, Undecylenaldehyd, Vanillin, 2,6,10-Trimethyl-9-undecenal, 3-Dodecen-1-al,
alpha-n-Amylzimtaldehyd, Melonal (2,6-Dimethyl-5-heptenal), 2,4-Di-methyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd
(Triplal), 4-Methoxybenzaldehyd, Benzaldehyd, 3-(4-tert- Butylphenyl)-propanal, 2-Methyl-3-(para-methoxyphenyl)propanal,
2-Methyl-4-(2,6,6-timethyl-2(1)-cyclohexen-1-yl)butanal, 3-Phenyl-2-propenal, cis-/trans-3,7-Dimethyl-2,6-octadien-1-al,
3,7-Dimethyl-6-octen-1-al, [(3,7-Dimethyl-6-octenyl)oxy]acetaldehyd, 4-lsopropylbenzylaldehyd,
1,2,3,4,5,6,7,8-Octahydro-8,8-dimethyl-2-naphthaldehyd, 2,4-Dimethyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd,
2-Methyl-3-(isopropylphenyl)propanal, 1-Decanal, 2,6-Dimethyl-5-heptenal, 4-(Tricyclo[5.2.1.0(2,6)]-decyliden-8)-butanal,
Octahydro-4,7-methan-1H-indencarboxaldehyd, 3-Ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd, para-Ethyl-alpha,alpha-dimethylhydrozimtaldehyd,
alpha-Methyl-3,4-(methylendioxy)-hydrozimtaldehyd, 3,4-Methylendioxybenzaldehyd, alpha-n-Hexylzimtaldehyd,
m-Cymen-7-carboxaldehyd, alpha-Methylphenylacetaldehyd, 7-Hydroxy-3,7-dimethyloctanal,
Undecenal, 2,4,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd, 4-(3)(4-Methyl-3-pentenyl)-3-cyclohexencarboxaldehyd,
1-Dodecanal, 2,4-Dimethylcyclohexen-3-carboxaldehyd, 4-(4-Hydroxy-4-methylpentyl)-3-cylohexen-1-carboxaldehyd,
7-Methoxy-3,7-dimethyloctan-1-al, 2-Methyl-undecanal, 2-Methyldecanal, 1-Nonanal,
1-Octanal, 2,6,10-Trimethyl-5,9-undecadienal, 2-Methyl-3-(4-tert-butyl)propanal, Dihydrozimtaldehyd,
1-Methyl-4-(4-methyl-3-pentenyl)-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd, 5- oder 6-Methoxyhexahydro-4,7-methanindan-1-
oder -2-carboxaldehyd, 3,7-Dimethyloctan-1-al, 1-Undecanal, 10-Undecen-1-al, 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd,
1-Methyl-3-(4-methylpentyl)-3-cyclohexencarboxaldehyd, 7-Hydroxy-3J-dimethyl-octanal,
trans-4-Decenal, 2,6-Nonadienal, para-Tolylacetaldehyd, 4-Methylphenylacetaldehyd,
2-Methyl-4-(2,6,6-trimethyl-1-cyclohexen-1-yl)-2-butenal, ortho-Methoxyzimtaldehyd,
3,5,6-Trimethyl-3-cyclohexen-carboxaldehyd, 3J-Dimethyl-2-methylen-6-octenal, Phenoxyacetaldehyd,
5,9-Dimethyl-4,8-decadienal, Päonienaldehyd (6,10-Dimethyl-3-oxa-5,9-undecadien-1-al),
Hexahydro-4,7-methanindan-1-carboxaldehyd, 2-Methyloctanal, alpha-Methyl-4-(1-methylethyl)benzolacetaldehyd,
6,6-Dimethyl-2-norpinen-2-propionaldehyd, para-Methylphenoxyacetaldehyd, 2-Methyl-3-phenyl-2-propen-1-al,
3,5,5-Trimethylhexanal, Hexahydro-8,8-dimethyl-2-naphthaldehyd, 3-Propyl-bicyclo-[2.2.1]-hept-5-en-2-carbaldehyd,
9-Decenal, 3-Methyl-5-phenyl-1-pentanal, Methylnonylacetaldehyd, Hexanal und trans-2-Hexenal.
[0040] Duftstoffverbindungen vom Typ der Ketone sind beispielsweise Methyl-beta-naphthylketon,
Moschusindanon (1,2,3,5,6,7-Hexahydro-1,1,2,3,3- pentamethyl-4H-inden-4-on), Tonalid
(6-Acetyl-1,1,2,4,4,7-hexamethyltetralin), alpha-Damascon, beta-Damascon, delta-Damascon,
iso-Damascon, Damascenon, Methyldihydrojasmonat, Menthon, Carvon, Kampfer, Koavon
(3,4,5,6,6-Pentamethylhept-3-en-2-on), Fenchon, alpha-Ionon, beta- lonon, gamma-Methyl-lonon,
Fleuramon (2-heptylcyclopen-tanon), Dihydrojasmon, cis-Jasmon, iso-E-Super (1-(1,2,3,4,5,6J,8-octahydro-2,3,8,8-tetramethyl-2-naphthalenyl)-ethan-1-on
(und Isomere)), Methylcedrenylketon, Acetophenon, Methylacetophenon, para-Methoxyacetophenon,
Methyl-beta-naphtylketon, Benzylaceton, Benzophenon, para-Hydroxyphenylbutanon, Sellerie-
Keton(3-methyl-5-propyl-2-cyclohexenon), 6-Isopropyldecahydro-2-naphton, Dimethyloctenon,
Frescomenthe (2-butan-2-yl-cyclohexan-1-on), 4-(1-Ethoxyvinyl)-3,3,5,5-tetramethylcyclohexanon,
Methylheptenon, 2-(2-(4-Methyl-3-cyclohexen-1-yl)propyl)cyclopentanon, 1-(p-Menthen-6(2)yl)-1-propanon,
4-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-2-butanon, 2-Acetyl-3,3-dimethylnorbornan, 6,7-Dihydro-1,1,2,3,3-pentamethyl-4(5H)-indanon,
4-Damascol, Dulcinyl(4-(1,3-benzodioxol-5-yl) butan-2-on), Hexalon (1-(2,6,6-trimethyl-2-cyclohexene-1-yl)-1,6-heptadien-3-on),
IsocyclemonE(2-acetonaphthon-1,2,3,4,5,6,7,8-octahydro-2,3,8,8-tetramethyl), Methylnonylketon,
Methylcyclocitron, Methyllavendelketon, Orivon (4-tert-Amyl-cyclohexanon), 4-tert-Butylcyclohexanon,
Delphon (2-pentyl-cyclopentanon), Muscon (
CAS 541-91-3), Neobutenon (1-(5,5-dimethyl-1-cyclohexenyl)pent-4-en-1-on), Plicaton (
CAS 41724-19-0), Velouton (2,2,5-Trimethyl-5-pentylcyclopentan-1-on),2,4,4,7-Tetramethyl-oct-6-en-3-on
und Tetrameran (6,10- Dimethylundecen-2-on).
[0041] Duftstoffverbindungen vom Typ der Alkohole sind beispielsweise 10-Undecen-1-ol, 2,6-Dimethylheptan-2-ol,
2-Methyl-butanol, 2-Methylpentanol, 2- Phenoxyethanol, 2-Phenylpropanol, 2-tert.-Butycyclohexanol,
3,5,5-Trimethylcyclohexanol, 3-Hexanol, 3-Methyl-5-phenyl-pentanol, 3-Octanol, 3-Phenyl-propanol,
4-Heptenol, 4-Isopropyl- cyclohexanol, 4-tert.-Butycyclohexanol, 6,8-Dimethyl-2-nona-nol,
6-Nonen-1-ol, 9-Decen-1-ol, α-Methylbenzylalkohol, α-Terpineol, Amylsalicylat, Benzylalkohol,
Benzylsalicylat, β-Terpineol, Butylsalicylat, Citronellol, Cyclohexylsalicylat, Decanol,
Dihydromyrcenol, Dimethylbenzylcarbinol, Dimethylheptanol, Dimethyloctanol, Ethylsalicylat,
Ethylvanilin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Heptanol, Hexylsalicylat, Isoborneol, Isoeugenol,
Isopulegol, Linalool, Menthol, Myrtenol, n-Hexanol, Nerol, Nonanol, Octanol, p-Menthan-7-ol,
Phenylethylalkohol, Phenol, Phenylsalicylat, Tetrahydrogeraniol, Tetrahydrolinalool,
Thymol, trans-2-cis-6-Nonadicnol, trans-2-Nonen-1-ol, trans-2-Octenol, Undecanol,
Vanillin, Champiniol, Hexenol und Zimtalkohol.
[0042] Duftstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat,
p-tert-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat (DMBCA),
Phenylethylacetat, Benzylacetat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat, Benzylsalicylat, Cyclohexylsalicylat, Floramat, Melusat und Jasmacyclat.
[0043] Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether und Ambroxan. Zu den Kohlenwasserstoffen
gehören hauptsächlich Terpene wie Limonen und Pinen.
[0044] Bevorzugt werden Mischungen verschiedener Duftstoffe verwendet, die gemeinsam eine
ansprechende Duftnote erzeugen. Ein derartiges Gemisch an Duftstoffen kann auch als
Parfüm oder Parfümöl bezeichnet werden. Solche Parfümöle können auch natürliche Duftstoffgemische
enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind.
[0045] Zu den Duftstoffen pflanzlichen Ursprungs zählen ätherische Öle wie Angelikawurzelöl,
Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Champacablütenöl, Citrusöl, Edeltannenöl,
Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennadelöl, Galbanumöl,
Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl,
Irisöl, jasminöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl,
Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopaivabalsamöl, Korianderöl, Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl,
Labdanumöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Lindenblütenöl, Limettenöl, Mandarinenöl, Melissenöl,
Minzöl, Moschuskörneröl, Muskatelleröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl,
Olibanumöl, Orangenblütenöl, Orangenschalenöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl,
Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl,
Rosmarinöl, Salbeiöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Spiköl, Sternanisöl, Terpentinöl,
Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl, Wermutöl, Wintergrünöl,
Ylang-Ylang-Öl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl, Zitronellöl, Zitronenöl sowie Zypressenöl
sowie Ambrettolid, Ambroxan, alpha-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol,
Anisol, Anthranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester,
Benzophenon, Benzylalkohol, Benzylacetat, Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzylvalerianat,
Borneol, Bornylacetat, Boisambrene forte, alpha-Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd,
Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat,
Geranylformiat, Heliotropin, Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hydrochinon-Dimethylether,
Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether,
Isosafrol, Jasmon, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxyacetophenon,
Methyl-n-amylketon, Methylanthranilsäuremethylester, p-Methylacetophenon, Methylchavikol,
p-Methylchinolin, Methyl-beta-naphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon,
Muskon, beta-Naphtholethylether, beta-Naphthol-methylether, Nerol, n-Nonylaldehyd,
Nonylalkohol, n-Octylaldehyd, p-Oxy-Acetophenon, Pentadekanolid, beta-Phenylethylalkohol,
Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester,
Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Sandelice, Skatol,
Terpineol, Thymen, Thymol, Troenan, gamma-Undelacton, Vanillin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd,
Zimtalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zimtsäurebenzylester, Diphenyloxid, Limonen,
Linalool, Linalylacetat und - Propionat, Melusat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon,
Pinen, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Citral, Citronellal, sowie Mischungen daraus.
[0046] Ebenfalls können Gemische der genannten Stoffe verwendet werden.
[0047] Um wahrnehmbar zu sein, muss ein Riechstoff flüchtig sein, wobei neben der Natur
der funktionellen Gruppen und der Struktur der chemischen Verbindung auch die Molmasse
eine wichtige Rolle spielt. So besitzen die meisten Riechstoffe Molmassen bis etwa
200 Dalton, während Molmassen von 300 Dalton und darüber eher eine Ausnahme darstellen.
Aufgrund der unterschiedlichen Flüchtigkeit von Riechstoffen verändert sich der Geruch
eines aus mehreren Riechstoffen zusammengesetzten Parfüms bzw. Duftstoffs während
des Verdampfens, wobei man die Geruchseindrücke in "Kopfnote" (top note), "Herz- bzw.
Mittelnote" (middle note bzw. body) sowie "Basisnote" (end note bzw. dry out) unterteilt.
Analog zu der Beschreibung in der internationalen Patentveröffentlichung
WO 2016/200761 A2 können Kopf-, Herz- und Basisnote anhand ihres Dampfdrucks (mittels der in der
WO 2016/200761 beschriebenen Testverfahren bestimmbar) wie nachstehend klassifiziert werden:
Kopfnote: Dampfdruck bei 25°C: >0,0133 kPa
Herznote: Dampfdruck bei 25°C: 0,0133 bis 0,000133 kPa
Basisnote: Dampfdruck bei 25°C: <0,000133 kPa
[0048] Zu den haftfesten Riechstoffe, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar
sind, gehören beispielsweise die ätherischen Öle wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl,
Basilikumöl, Bayöl, Bergamottöl, Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl,
Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennadelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl,
Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl,
Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopalvabalsamöl,
Korianderöl, Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Limetteöl,
Mandarinenöl, Melissenöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl,
Olibanumöl, Orangenöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl,
Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl,
Spiköl, Sternanisöl, Terpentinöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl,
Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang-Ylang-Öl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl, Zitronellöl,
Zitronenöl sowie Zypressenöl.
[0049] Höhersiedende bzw. festen Riechstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprungs umfassen
beispielsweise: Ambrettolid, α-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol,
Anisol, Anthranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester,
Benzophenon, Benzylakohol, Benzylacetat, Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzylvalerianat,
Borneol, Bornylacetat, α-Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecyl-aldehyd, Eugenol, Eugenolmethylether,
Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranyl-acetat, Geranylformiat, Heliotropin,
Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hydrochinon-Dimethylether, Hydroxyzimtaldehyd,
Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenol-methylether, Isosafrol, Jasmon,
Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxyacetophenon, Methyl-n-amylketon,
Methylanthranilsäuremethylester, p-Methylaceto-phenon, Methylchavikol, p-Methylchinolin,
Methyl-βnaphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon, Muskon, β-Naphtholethylether,
β-Naphtholmethylether, Nerol, Nitrobenzol, n-Nonylaldehyd, Nonylakohol, n-Octylaldehyd,
p-Oxy-Acetophenon, Pentadekanolid, β-Phenyl-ethylakohol, Phenylacetaldehyd-Dimethyacetal,
Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester,
Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Skatol, Terpineol,
Thymen, Thymol, γ-Undelacton, Vanilin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd, Zimatalkohol,
Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zimtsäurebenzylester
[0050] Zu den leichter flüchtigen Riechstoffen zählen insbesondere die niedriger siedenden
Riechstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprungs, die allein oder in Mischungen
eingesetzt werden können. Beispiele für leichter flüchtige Riechstoffe sind Alkylisothiocyanate
(Alkylsenföle), Butandion, Limonen, Linalool, Linaylacetat und -propionat, Menthol,
Menthon, Methyl-n-heptenon, Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral,
Zitronellal.
[0052] Zusätzlich oder alternativ zu den vorstehend genannten Riechstoffen können auch die
in der
WO 2016/200761 A2 beschriebenen Riechstoffe, insbesondere die in den Tabellen 1, 2 und 3 genannten
Riechstoffe, sowie die in den Tabellen 4a und 4b aufgelisteten Modulatoren eingesetzt
werden. Diese Veröffentlichung ist hierin durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit eingeschlossen.
[0053] Ein Parfümöl kann auch in Form einer Parfümölzubereitung enthalten und beispielsweise
mindestens einen weiteren Aktivstoff in Ölform umfassen. Geeignete Aktivstoffe in
Ölform sind in diesem Zusammenhang solche, welche für Wasch-, Reinigungs-, Pflege-
und/oder Veredelungszwecke geeignet sind, insbesondere
- (a) Textilpflegestoffe, wie vorzugsweise Silikonöle, und/oder
- (b) Hautpflegestoffe, wie vorzugsweise Vitamin E, natürliche Öle und/oder kosmetische
Öle.
[0054] Hautpflegende Aktivstoffe sind all jene Aktivstoffe, die der Haut einen sensorischen
und/oder kosmetischen Vorteil verleihen. Hautpflegende Aktivstoffe sind bevorzugt
ausgewählt aus den nachfolgenden Substanzen:
- a) Wachse wie beispielsweise Carnauba, Spermaceti, Bienenwachs, Lanolin und/oder Derivate
derselben und andere.
- b) Hydrophobe Pflanzenextrakte
- c) Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Squalene und/oder Squalane
- d) Höhere Fettsäuren, vorzugsweise solche mit wenigstens 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Laurinsäure, Stearinsäure, Behensäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, Linolsäure,
Linolensäure, Isostearinsäure und/oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren und andere.
- e) Höhere Fettalkohole, vorzugsweise solche mit wenigstens 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Laurylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Behenylalkohol, Cholesterol
und/oder 2-Hexadecanaol und andere.
- f) Ester, vorzugsweise solche wie Cetyloctanoate, Lauryllactate, Myristyllactate,
Cetyllactate, Isopropylmyristate, Myristylmyristate, Isopropylpalmitate, Isopropyladipate,
Butylstearate, Decyloleate, Cholesterolisostearate, Glycerolmonostearate, Glyceroldistearate,
Glyceroltristearate, Alkyllactate, Alkylcitrate und/oder Alkyltartrate und andere.
- g) Lipide wie beispielsweise Cholesterol, Ceramide und/oder Saccharoseester und andere.
- h) Vitamine wie beispielsweise die Vitamine A, C und E, Vitaminalkylester, einschließlich
Vitamin-C-Alkylester und andere.
- i) Sonnenschutzmittel
- j) Phospholipide
- k) Derivate von alpha-Hydroxysäuren
- l) Germizide für den kosmetischen Gebrauch, sowohl synthetische wie beispielsweise
Salicylsäure und/oder andere als auch natürliche wie beispielsweise Neemöl und/oder
andere.
- m) Silikone
- n) Natürliche Öle, z.B. Mandelöl
sowie Mischungen jeglicher vorgenannter Komponenten.
[0055] Erfindungsgemäß enthält die mindestens eine Parfümzusammensetzung mindestens eine
Duftstoffvorläuferverbindung. Duftstoffvorläuferverbindungen ("Precursor"), welche
im Kontext der vorliegenden Erfindung geeignet sind, werden ausgewählt aus der Gruppe
der Oxazolidin-Verbindungen, wie im Dokument
WO 2007/087977 A1 offenbart, und der Kieselsäureester, wie in den Dokumenten
WO00/14091 A1 und
WO 01/68037 A2 offenbart. Auf die vorgenannten Dokumente und die darin offenbarten Duftstoffvorläuferverbindungen
wird entsprechend ausdrücklich und explizit verwiesen. Selbstverständlich sind auch
Mischungen der vorgenannten Duftstoffvorläuferverbindungen möglich.
[0056] Geeignete Duftstoffvorläuferverbindungen aus der Gruppe der Oxazolidin-Verbindungen
sind insbesondere 1-Aza-3,7-dioxabicyclo[3.3.0]octan-Verbindungen, d.h. bicyclische
Oxazolidin-Verbindungen, die der Formel (I) genügen:

wobei
- R1 und R3 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
stehen; und
- R2 und R4 jeweils unabhängig voneinander für Reste mit 1 bis 25 Kohlenstoffatomen stehen; und
- R5 und R7 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
stehen; und
- R6 für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei
- ein oder mehr Methylgruppen, Methylengruppen, Methingruppen oder quartäre Kohlenstoffatome
der Reste R1 bis R7 jeweils unabhängig voneinander durch Heteroatome substituiert sein können; und
- mindestens eines der Strukturfragmente -CR1R2- oder -CR3R4- der allgemeinen Formel (I) aus einem Duftstoffaldehyd oder Duftstoffketon hervorgegangen
ist; und
- wenn eines der Strukturfragmente -CR1R2- oder -CR3R4- aus einem Duftstoffketon hervorgegangen ist die Reste R1 und R2 oder die Reste R3 und R4 dieses Strukturfragments ganz oder teilweise integraler Bestandteil eines Rings sein
können.
[0057] Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) werden erhalten durch Umsetzung von Verbindungen
der allgemeinen Formel (II)

mit Verbindungen der allgemeinen Formeln R
1-C(=O)-R
2 und R
3-C(=O)-R
4 unter Ringschluss.
[0058] Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) leiten sich von 2-Amino-1,3-propandiol
ab. Durch Herstellung der bicyclischen Oxazolidine ist es möglich, einen hohen Beladungsgrad
der 2-Amino-1,3-propandiole zu erreichen, so dass der Einsatz geringer Mengen der
2-Amino-1,3-propandiole möglich ist. Damit kann eine Verlängerung des Dufteindrucks
bereits mit geringen Mengen an 2-Amino-1,3-propandiolen erreicht werden, was unter
anderem zu Kostenvorteilen führen kann und auch den Eintrag größerer Chemikalienmengen
in entsprechende Verbraucherprodukte vermeidet.
[0059] Es ist auch möglich, Gemische von einfach und zweifach geschlossenen Verbindungen
auf Grundlage der 2-Amino-1,3-propandiole einzusetzen, gemäß den Formeln (III) und
(I). Dabei ist es bevorzugt, einen hohen Beladungsgrad der 2-Amino-1,3-propandiole
zu erreichen, so dass bevorzugt zweifach umgesetzte 2-Amino-1,3-propandiole gemäß
der allgemeinen Formel (I) eingesetzt werden.
[0060] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stehen in dem mindestens einen
bicyclischen Oxazolidin gemäß der allgemeinen Formel (I) die Reste
- R1 und R3 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen;
und
- R2 und R4 jeweils unabhängig voneinander für einen Rest mit 2 bis 17 Kohlenstoffatomen; und
- R5 und R7 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen;
und
- R6 für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
[0061] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stehen in dem mindestens
einen bicyclischen Oxazolidin gemäß der allgemeinen Formel (I) die Reste
- R1 und R3 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen;
und
- R2 und R4 jeweils unabhängig voneinander für einen Rest mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen; und
- R5 und R7 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen;
und
- R6 für Wasserstoff oder einen Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
[0062] In der am meisten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stehen die Reste R
1 bis R
4 in dem mindestens einen bicyclischen Oxazolidin gemäß der allgemeinen Formel (I)
für Reste, die aus einem Duftstoffaldehyd oder Duftstoffketon ausgewählt aus der Gruppe
der Jasmone, der Ionone, der Damascone und Damascenone, Menthon, Carvon, Iso-E-Super,
Methylheptenon, Melonal, Cymal, Ethylvanillin, Helional, Hydroxycitronellal, Koavon,
Methyl-nonyl-acetaldehyd, Phenylacetaldehyd, Undecylenaldehyd, 3-Dodecen-l-al, alpha-n-Amylzimtaldehyd,
Benzaldehyd, 3-(4-tert-Butylphenyl)-propanal, 2-Methyl-3-(para-methoxyphenylpropanal),
2-Methyl-4-(2,6,6-trimethyl-2(1)-cyclohexen-1-yl)butanal, 3-Phenyl-2-propenal, cis-/trans-3,7-Dimethyl-2,6-octadien-l-al,
3,7-Dimethyl-6-octen-l-al, [(3,7-Dimethyl-6-octenyl)oxy]acetaldehyd, 4-Isopropylbenzyaldehyd,
2,4-Dimethyl-3-cyclohexen-1-carboxyaldehyd, 2-Methyl-3-(isopropylphenyl)propanal,
Decylaldehyd, 2,6-Dimethyl-5-heptenal, alpha-n-Hexylzimtaldehyd, 7-Hydroxy-3,7-dimethyl
octanal, Undecenal, 2,4,6-Trimethyl-3-cyclohexene-l-carboxaldehyd, 1-Dodecanal, 2,4-Dimethylcyclohexene-3-carboxaldehyd,
4-(4-Hydroxy-4-methyl pentyl)-3-cylohexene-l-carboxaldehyd, 2-Methyl undecanal, 2-Methyl
decanal, 1-nonanal, 1-Octanal, 2,6,10-Trimethyl-5,9-undecadienal, 2-Methyl-3-(4-tertbutyl)propanal,
Dihydrozimtaldehyd, 3,7-Dimethyloctan-1-al, 1-Undecanal,10-Undecen-1-al, 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd,
trans-4-decenal, 2,6-Nonadienal, para-Tolylacetaldehyd, 3,7-Dimethyl-2-methylene-6-octenal,
2-Methyloctanal, alpha-Methyl-4-(l-methylethyl)benzeneacetaldehyd, 2-methyl-3-phenyl-2-propen-1-al,
3,5,5-Trimethylhexanal, 3-Propyl-bicyclo[2.2.1]hept-5-ene-2-carbaldehyd, 9-Decenal,
3-Methyl-5-phenyl-1-pentanal, Methylnonylacetaldehyd, Citral, 1-Decanal, Florhydral,
2,4-Dimethyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd, Heliotropin oder Mischungen daraus hervorgegangen
sind.
[0063] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die erfindungsgemäße
Parfümzusammensetzung neben der 1-Aza-3,7-dioxabicyclo[3.3.0]octan-Verbindung der
allgemeinen Formel (I) zusätzlich mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel
(III)

wobei die Reste R
1, R
2 und R
5 bis R
7 der allgemeinen Formel (III) für die gleichen Reste stehen wie die Reste R
1, R
2 und R
5 bis R
7 der allgemeinen Formel (I).
[0064] Geeignete Duftstoffvorläuferverbindungen aus der Gruppe der Kieselsäureester sind
insbesondere solche der Formel (IV):

in der R
1 und R
4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe der geradkettigen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten, substituierten oder unsubstituierten C
1-6-Kohlenwasserstoffreste und der Duftstoffalkoholreste, jedes R
2 und R
3 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe der Duftstoffalkoholreste und
n Werte zwischen 2 und 20 annimmt.
[0065] Die Herstellung der genannten Verbindungen gelingt durch einfache Umesterung von
Oligokieselsäureestem niederer Alkohole mit Duftstoffalkoholen, wobei sowohl einzelne
Duftstoffalkohole als auch Duftstoffalkoholgemische eingesetzt werden können. Je nach
Reaktionszeit und -bedingungen werden die niederen Alkohole abgespalten und die Duftstoffalkohole
gebunden, wobei die Alkohole entlang der Si-O-Si-Kette leichter ausgetauscht werden
als die terminalen Alkohole. Auf diese Weise lassen sich oligomere Kieselsäureester
herstellen, in denen die Reste R
2 und R
3 Duftstoffalkoholreste sind, während die terminalen Reste R
1 und R
4 noch unumgesetzt sind, also Reste niederer Alkohole darstellen.
[0066] Oligokieselsäureester niederer Alkohole sind kommerziell erhältlich, wobei üblicherweise
Methanol, Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol, iso-Butanol und tert-Butanol
zur Veresterung eingesetzt wurden. Die Darstellung nicht vollständig mit Duftstoffalkoholen
umgeesterter Oligokieselsäureester führt zu Kieselsäureestern der Formel (IV), in
denen R
1 und R
4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl und tert-Butyl. Solche Verbindungen sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt.
[0067] Werden nicht-vollständig umgeesterte Oligokieselsäureester hergestellt, sind die
Reste R
2 und R
3 vorzugsweise aus der Gruppe der Duftstoffalkoholreste ausgewählt. Unter dem Begriff
"Duftstoffalkohole" werden im Kontext der hierin beschriebenen Kieselsäureester Duftstoffe
verstanden, die über freie Hydroxylgruppen verfügen, welche veresterbar sind, unabhängig
davon, wie das Molekül weiter aufgebaut ist. So lassen sich auch Salicylsäureester
als Duftstoffalkohole einsetzen. Aus der großen Gruppe der Duftstoffalkohole lassen
sich bevorzugte Vertreter nennen, so dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung in
verschiedenen Ausführungsformen Kieselsäureester bevorzugt sind, in denen jedes R
2 und R
3 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe der Reste folgender Duftstoffalkohole:
10-Undecen-l-ol., 2,6-Dimethylheptan-2-ol, 2-Methylbutanol, 2 Methylpentanol, 2-Phenoxyethanol,
2-Phenylpropanol, 2-tert-Butycyclohexanol, 3,5,5 Trimethylcyclohexanol, 3-Hexanol,
3-Methyl-5-phenyl pentanol, 3-Octanol, 3 Phenylpropanol, 4-Heptenol, 4-Isopropylcyclohexanol,
4-tert-Butycyclohexanol, 6,8 Dimethyl-2-nonanol, 6-Nonen-1-ol, 9-Decen-1-ol, alpha-Methylbenzylalkohol,
alpha Terpineol, Amylsalicylat, Benzylalkohol, Benzylsalicylat, beta-Terpineol, Butylsalicylat,
Citronellol, Cyclohexylsalicylat, Decanol, Dihydromyrcenol, Dimethylbenzylcarbinol,
Dimethylheptanol, Dimethyloctanol, Ethylsalicylat, Ethylvanilin, Eugenol, Geraniol,
Heptanol, Hexylsalicylat, Isoborneol, Isoeugenol, Isopulegol, Linalool, Menthol, Myrtenol,
n-Hexanol, Nerol, Nonanol, Octanol, para-Menthan-7-ol, Phenylethylalkohol, Phenol,
Phenylsalicylat, Tetrahydrogeraniol, Tetrahydrolinalool, Thymol, trans-2-cis-6 Nonadicnol,
trans-2-Nonen-1-ol, trans-2-Octenol, Undecanol, Vanillin, Zimtalkohol.
[0068] Die vollständig umgeesterten Oligokieselsäureester sind in verschiedenen Ausführungsformen
besonders bevorzugt. Es sind dies Produkte, in denen jeder Rest R
1 bis R
4 einen Duftstoffalkoholrest darstellt. Dabei ist in verschiedenen Ausführungsformen
bevorzugt, dass jeder Rest R
1 bis R
4 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe der Reste folgender Duftstoffalkohole:
10-Undecen-1-ol., 2,6-Dimethylheptan-2-ol, 2 Methylbutanol, 2-Methylpentanol, 2-Phenoxyethanol,
2-Phenylpropanol, 2-tert Butycyclohexanol, 3,5,5-Trimethylcyclohexanol, 3-Hexanol,
3-Methyl-5-phenyl pentanol, 3-Octanol, 3-Phenylpropanol, 4-Heptenol, 4-Isopropylcyclohexanol,
4-tert Butycyclohexanol, 6,8-Dimethyl-2-nonanol, 6-Nonen-1-ol, 9-Decen-1-ol, alpha
Methylbenzylalkohol, alpha-Terpineol, Amylsalicylat, Benzylalkohol, Benzylsalicylat,
beta-Terpineol, Butylsalicylat, Citronellol, Cyclohexylsalicylat, Decanol, Dihydromyrcenol,
Dimethylbenzylcarbinol, Dimethylheptanol, Dimethyloctanol, Ethylsalicylat, Ethylvanilin,
Eugenol, Geraniol, Heptanol, Hexylsalicylat, Isoborneol, Isoeugenol, Isopulegol, Linalool,
Menthol, Myrtenol, n-Hexanol, Nerol, Nonanol, Octanol, para-Menthan-7-ol, Phenylethylalkohol,
Phenol, Phenylsalicylat, Tetrahydrogeraniol, Tetrahydrolinalool, Thymol, trans-2-cis-6-Nonadicnol,
trans-2-Nonen-1-ol, trans-2-Octenol, Undecanol, Vanillin, Zimtalkohol.
[0069] Im Kontext der vorliegenden Erfindung weiterhin geeignet sind Kieselsäureester-Mischungen
enthaltend, zusätzlich zu den oder anstelle der vorangehend beschriebenen Kieselsäureestern
der Formel (I), Kieselsäureester der Formel (V)

wobei alle R unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe, die H, die geradkettigen
oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, substituierten oder unsubstituierten
C
1-6-Kohlenwasserstoffreste und die Duftstoffalkoholreste enthält, und m Werte aus dem
Bereich 1 bis 20 und n Werte aus dem Bereich 2 bis 100 annimmt.
[0070] Die Herstellung der Verbindungen der Formel (V) gelingt, analog, durch einfache Umesterung
von Oligokieselsäureestern niederer Alkohole mit Duftstoffalkoholen, wobei sowohl
einzelne Duftstoff- oder als auch Duftstoffalkoholgemische eingesetzt werden können.
Je nach Reaktionszeit und -bedingungen werden die niederen Alkohole abgespalten und
die Duftstoffalkohole gebunden, wobei die Alkohole entlang von Si-O-Si-Ketten oder
Ringen leichter ausgetauscht werden als die terminalen Alkohole.
[0071] Derartige Umesterungen lassen sich beispielsweise, wie in der Publikation
H. Steinmann, G. Tschernko, H. Hamann, Z. Chem. 3, 1977, S. 89-92 beschrieben, durchführen. Der Inhalt dieser Publikation wird ausdrücklich als Offenbarung
dieser Anmeldung zur Herstellung von Kieselsäureestern angesehen. Üblicherweise werden
als Edukte die handelsüblichen Kieselsäureester eingesetzt. Hier ist insbesondere
der Ethanol-Ester zu nennen, der beispielsweise bei der Fa. Wacker, Burghausen erhalten
werden kann. Die Umesterung kann dabei ausschließlich durch Temperaturerhöhung und
Abdestillation der leichtflüchtigen Nebenprodukte gesteuert werden. Bevorzugt ist
es jedoch, wenn zur Umesterung Katalysatoren eingesetzt werden. Es handelt sich dabei
üblicherweise um Lewis-Säuren, vorzugsweise um Aluminiumtetraisopropylat, Titantetraisopropylat,
Siliciumtetrachlorid oder basische Katalysatoren oder auch um Zubereitungen wie beispielsweise
aus Aluminiumoxid mit Kaliumfluorid. Die so gebildeten oligomeren Kieselsäureester
weisen dann zumindest teilweise Duftstoffalkoholreste auf. Üblicherweise enthalten
die resultierenden Ester jedoch auch noch Reste niederer Alkohole. Soweit bei der
Herstellung der Kieselsäureester geringe Mengen Wasser oder anderer H-azider Verbindungen
anwesend sind, findet auch Austausch von Alkohol-Resten gegen OH-Gruppen statt. Dementsprechend
enthalten im Kontext der vorliegenden Erfindung geeignete Kieselsäureester-Mischungen
üblicherweise als Rest R teilweise auch Wasserstoff.
[0072] Durch Nebenereaktionen können sich während der Veresterung häufig auch Kieselsäureringe
bilden, wie in der Formel (V) angedeutet ist. Bevorzugt bilden sich dabei insbesondere
Ringe, die 3 bzw. 4 Siliciumatome enthalten. Dementsprechend sind insbesondere auch
Kieselsäureester-Mischungen, die Kieselsäureester der Formeln

enthalten, bevorzugt.
[0074] In den Formeln VIII, IX, X, XI und XII können die Reste R
2, R
2', R
2", R
2"', R
2"", R
2# R
2##, R
2###, R
3, R
3', R
3", R3‴, R
3"", R
3#, R
3## und R
3### von jeweils ein und demselben Duftstoffalkohol abgeleitet sein oder aus unterschiedlichen
Duftstoffalkoholen stammen. Im letzteren Fall setzt man bei der Umesterung Gemische
verschiedener Duftstoffalkohole ein und erhält auf diese Weise in Abhängigkeit von
den eingesetzten Mengenverhältnissen der Duftstoffalkohole gemischte Oligokieselsäureester,
in denen die Reste R
2, R
2', R
2", R
2"', R
2"", R
2# R
2##, R
2###, R
3, R
3', R
3", R3‴, R
3"", R
3#, R
3## und R
3###; voneinander unterschiedlich sein können.
[0075] Da die Ausgangsverbindungen für die Herstellung der vorangehend beschriebenen Verbindungen
aus ökonomischen Gründen vorzugsweise keine Reinstoffe sind, sondern technische Gemische
von Oligokieselsäureestern niederer Alkohole mit unterschiedlichen Oligomerisierungsgraden,
findet sich eine Verteilung der Oligomerisierungsgrade auch in den entsprechenden
Estern wieder, die dem Ausgangsmaterial entsprechen kann oder durch die Reaktionsbedingungen
modifiziert ist. Die in den Formeln VIII, IX, X, XI und XII angegebenen Verbindungen
stellen dabei einzelne Spezies dar, die in technischen Gemischen geeigneter Kieselsäureester
bevorzugt in hohen Mengen vorkommen. Erfindungsgemäß einsetzbar sind aber auch die
Gemische der genannten Verbindungen und damit gebrochene Oligomerisierungsgrade.
[0076] Obwohl prinzipiell die unterschiedlichsten Ester herstellbar sind, ist es im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, vollständig umgeesterte Oligokieselsäureester
herzustellen, die nur auf einem einzigen Duftstoffalkohol basieren, d.h. dass alle
umgeesterten Reste R (beispielsweise R, R', R
1, R
2, etc.) identisch sind, also vom gleichen Duftstoffalkohol stammen.
[0077] In verschiedenen Ausführungsformen enthält die mindestens eine Parfümzusammensetzung
die mindestens eine Duftstoffvorläuferverbindung, wie voranstehend definiert, in einer
Menge von ungefähr 0,001 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von ungefähr 0,01
bis ungefähr 10 Gew.-% enthält, beispielsweise in einer Menge von ungefähr 0,1, 0,2,
0,3, 0,4, 0,5, 0,6, 0,7, 0,8, 0,9, 1,0, 1,5, 2,0, 2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5, 5,0, 5,5,
6,0, 6,5, 7,0, 7,5, 8,0, 8,5, 9,0, 9,5, oder 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Parfümzusammensetzung. Handelt es um eine Mischung verschiedener Duftstoffvorläuferverbindungen,
beziehen sich die vorgenannten Mengenangaben auf die Gesamtmenge and Duftstoffvorläuferverbindungen.
[0078] Der Anteil der Parfümzusammensetzung an dem Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Wasch-
und/oder Pflegeartikels beträgt in verschiedenen Ausführungsformen ungefähr 0,001
bis ungefähr 20 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 Gew.-%, beispielsweise
ungefähr 0,1, 0,2, 0,3, 0,4, 0,5, 0,6, 0,7, 0,8, 0,9, 1,0, 1,5, 2,0, 2,5, 3,0, 3,5,
4,0, 4,5, 5,0, 5,5, 6,0, 6,5, 7,0, 7,5, 8,0, 8,5, 9,0, 9,5, oder 10 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Pflegeartikels.
[0079] Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt, dass nach der Herstellung des
Substrats die
[0080] Bei dem wie hierin beschrieben Artikel, welcher erfindungsgemäß mindestens eine Parfümzusammensetzung
umfasst, wie voranstehend definiert und beschrieben, handelt es sich um einen Artikel,
welcher geeignet ist zur Verwendung in Textilwasch- und/oder -pflegeverfahren. Erfindungsgemäß
handelt es sich bei dem beschriebenen Artikel demgemäß um einen Wasch- und/oder Pflegeartikel
für Textilien, folglich um ein Textilbehandlungsmittel, wie voranstehend definiert.
[0081] Erfindungsgemäß umfasst ein solches Mittel, zusätzlich zu der mindestens einen Parfümzusammensetzung,
wie voranstehend definiert, mindestens einen weiteren Aktivstoff, vorzugsweise mindestens
zwei weitere Aktivstoffe, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften
des Mittels weiter verbessern. Hierzu zählen beispielsweise insbesondere Tenside,
Enzyme, UV-Stabilisatoren, Farbstoffe, farbfangende Verbindungen, Farbtransferinhibitoren,
optische Aufheller, Konservierungsmittel, Bitterstoffe, Desinfektionsmittel, Entschäumer,
verkapselte Inhaltsstoffe, pH-Stellmittel, Triebmittel sowie Hautgefühl-verbessernde
oder pflegende Additive.
[0082] Die Menge entsprechend geeigneter, weiterer Bestandteile richtet sich dabei nach
dem jeweiligen Verwendungszweck des Mittels und der geschulte Fachmann ist generell
mit geeigneten Dosierungen dieser Bestandteile vertraut bzw. ist in der Lage, entsprechend
geeignete Mengenangaben in der Literatur zu finden.
[0083] In verschiedenen Ausführungsformen ist das Trägersubstrat des erfindungsgemäßen Artikels
demgemäß mit einer Waschmittel- oder Textilkonditionierzusammensetzung beaufschlagt.
Geeignete Komponenten einer solchen Zusammensetzung können, ohne Einschränkung, aus
den vorgenannten Aktivstoffkategorien ausgewählt werden. In verschiedenen Ausführungsformen
kann das mindestens eine Triebmittel, wie voranstehend definiert und beschrieben,
Bestandteil einer solchen Waschmittel- oder Textilkonditionierzusammensetzung sein.
[0084] Zur Verbesserung der Waschkraft kann der Artikel mindestens ein Tensid umfassen.
Ein Tensid im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine oberflächenaktive Substanz,
die durch Micellenbildung in der Lage ist, Schmutzpartikel während eines Waschvorganges
mit dem jeweiligen Waschmittel aus dem Textil bzw. den Textilien zu lösen. Geeignete
Tenside umfassen kationische, anionische, nichtionische und amphotere Tenside. Auch
beliebige Mischungen von zwei oder mehreren Tensiden können je nach gewünschter Waschleistung
eingesetzt werden.
[0085] Geeignete anionische Tenside umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Alkylbenzolsulfonate,
Olefinsulfonate, Alkansulfonate, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate oder
eine Mischung aus zwei oder mehr dieser anionischen Tenside. Von diesen anionischen
Tensiden sind Alkylbenzolsulfonate, Fettalkoholethersulfate und Mischungen daraus
besonders bevorzugt.
[0086] Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate,
d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie
beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C
12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten
Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
[0087] Alkylbenzolsulfonate sind vorzugsweise ausgewählt aus linearen oder verzweigten Mono-
und Dialkylbenzolsulfonaten. Die Alkylreste können einzeln oder zusammen 9 bis 19,
vorzugsweise 9 bis 15, und insbesondere 9 bis 13 C-Atome enthalten. Ein ganz besonders
bevorzugter Vertreter ist Natriumdodecylbenzylsulfonat.
[0088] Als Alk(en)ylsulfate werden die Salze der Schwefelsäurehalbester der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Mirystyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxo-Atkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
Auch Alkylethersulfate mit der Formel R
1-O-(AO)
n-SO
3 -X
+ sind geeignet. In dieser Formel steht R
1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für
einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
1 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl-, Pentadecyl-,
Hexadecyl-, Heptadecyl-, Oktadecyl-, Nonadecyl- und Eicosyl-Resten sowie deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reste R
1 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Mirystyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxoalkoholen.
[0089] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxid-Gruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis
50, vorzugsweise von 1 bis 20, und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. X steht für ein einwertiges Kation
oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen
und darunter Na
+ oder K
+, wobei Na
+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X
+ können ausgewählt sein aus NH
4 +, ½ Zn
2+, ½ Mg
2+, ½ Ca
2-, ½ Mn
2+ und deren Mischungen.
[0090] Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Magnesium- oder
Ammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer
Natriumsalze und/oder Ammoniumsalze vor. Zur Neutralisation einsetzbare Amine sind
vorzugsweise Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin,
Metyhlethylamin oder eine Mischung daraus, wobei Monoethanolamin bevorzugt ist.
[0091] Geeignete nicht-ionische Tenside umfassen alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte
Oxo-Alkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester, Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide,
Polyhydroxyfettsäureamide, Alkylphenolpolyglykolether, Aminoxide, Alkyl(poly)glukoside
und Mischungen daraus.
[0092] Bevorzugte Mittel enthalten mindestens ein Fettalkoholalkoxylat der Formel R
2-O-(AO)
m-H, in der R
2 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
AO für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid-(PO)-Gruppierung, m für ganze Zahlen
von 1 bis 50 stehen.
[0093] In der vorstehend genannten Formel steht R
2 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für
einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
2 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl-, Pentadecyl-,
Hexadecyl-, Heptadecyl-, Oktadecyl-, Nonadecyl- und Eicosylresten sowie deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reste R
2 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Mirystyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxo-Alkoholen.
[0094] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO)- oder Propylenoxid- (PO)-Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxid-Gruppierung. Der Index m steht für eine ganze Zahl von 1 bis
50, vorzugsweise von 1 bis 20, und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht m für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8.
[0095] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist, um eine besonders gute Waschleistung
mit hoher Schmutzanlösekraft zu erhalten, vorgesehen, dass ein Massenanteil an Tensid,
bezogen auf die Gesamtmasse des Artikels, ungefähr 1 bis 50 Gew.-% und insbesondere
ungefähr 3 bis 25 Gew.-%, beispielsweise ungefähr 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12,
13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 oder 25 Gew.-%, beträgt. Bei der Verwendung
einer Kombination aus zwei oder mehreren Tensiden bezieht sich der Massenanteil auf
die Gesamtmasse der eingesetzten Tenside.
[0096] In verschiedenen Ausführungsformen enthält ein erfindungsgemäßer Wasch- und/oder
Pflegeartikel mindestens ein anionisches Tensid, vorzugsweise in einer Menge von ungefähr
5 bis 25 Gew.-%, noch bevorzugter ungefähr 10 bis 15 Gew.-%, beispielsweise ungefähr
10, 10,5, 11, 11,5, 12, 12,5, 13, 13,5, 14, 14,5 oder 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Pflegeartikels.
[0097] In verschiedenen weiteren Ausführungsformen enthält ein erfindungsgemäßer Wasch-
und/oder Pflegeartikel mindestens ein nicht-ionisches Tensid, vorzugsweise in einer
Menge von ungefähr 0,1 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter ungefähr 1 bis 10 Gew.-%, beispielsweise
ungefähr 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des Wasch- und/oder Pflegeartikels.
[0098] Weiterhin kann das Trägersubstrat kann, in einigen Ausführungsformen, eine farbabfangende
Verbindung aufweisen. Beispielsweise kann es mit einer farbabfangenden Verbindung
beschichtet oder imprägniert werden. Handelt es sich bei dem Substrat um ein textiles
Substrat, wird der Farbstofffänger, aufgrund der absorbierenden Eigenschaften des
Textilmaterials, typischerweise in oder auf das textile Trägermaterial, wie beispielsweise
auf die einzelnen Fasern, absorbiert. Prinzipiell geeignete farbabfangende Beschichtungen
sind im Stand der Technik bekannt und werden, beispielsweise in
PCT/EP2017/050080 erwähnt, deren Inhalt hierin durch Bezugnahme vollständig einbezogen ist.
[0099] Prinzipiell geeignete farbstoffabfangende Verbindungen sind beispielsweise Polyamine
oder GMAC (Glycidyltrimethylammoniumchlorid), oder ein Vorläufer von GMAC, wie 3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid.
Konkrete Beispiele für geeignete Farbstofffängerverbindungen sind GMAC und deren Vorläufer.
[0100] Weitere geeignete Farbstofffängerverbindungen sind unter anderem N-trisubstituierte
Ammonium-2-hydroxy-3-halopropylverbindungen der allgemeinen Formel (I):
X'-CH
2-CHOH-CH
2-N
+(R
1R
2R
3) Y'
- (I)
wobei R
1, R
2, R
3 jeweils unabhängig voneinander Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Benzyl oder ein hydroxyl-substituiertes
Derivat davon sind, X' ein Halogenatom ist und Y'
- Chlorid, Bromid, Sulfat oder Sulfonat ist, oder ein Epoxid-Propylammoniumsalz der
allgemeinen Formel (II):

wobei R
4, R
5, R
6 und Y"
- die gleiche Bedeutung wie R
1, R
2, R
3 und Y'
- obiger Formel (I) haben, wie vorstehend definiert.
[0101] In verschiedenen Ausführungsformen ist die farbstoffabfangende Verbindung eine Verbindung
der Formel (I) oder (II), wobei R
1, R
2, R
3 bzw. R
4, R
5, R
6 jeweils unabhängig voneinander Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Benzyl oder ein hydroxyl-substituiertes
Derivat davon, vorzugsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl oder n-Butyl, bevorzugter Methyl
oder Ethyl, am meisten bevorzugt Methyl sind. X' ist ein Halogenatom, vorzugsweise
ausgewählt aus Cl oder Br.
[0102] Y'
- und/oder Y"
- sind ausgewählt aus Chlorid, Bromid, Sulfat oder Sulfonat, vorzugsweise Chlorid.
Es versteht sich, dass, wenn Y' oder Y" ein Sulfat- oder Sulfonatanion ist, sich dies
auf ½ Sulfat/Sulfonation bezieht, d.h. dass das Anion von zwei positiv geladenen Ammoniumverbindungen
geteilt wird.
[0103] In verschiedenen Ausführungsformen ist die farbstoffabfangende Verbindung vorzugsweise
ein Epoxidpropylammoniumsalz der allgemeinen Formel (II), vorzugsweise ein Glycidyltrimethylammoniumsalz,
auch bekannt als (2,3-Epoxypropyl)trimethylammoniumsalz, bevorzugter das Chloridsalz,
das in fester Form oder als 72 %-ige wässrige Zusammensetzung von Sigma Aldrich erhältlich
ist, wobei R
4, R
5, R
6 jeweils Methyl sind und Y"
- Chlorid ist.
[0104] Alternativ kann die Verbindung eine Verbindung obiger Formel (I) sein, zum Beispiel
3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid, erhältlich von Sigma Aldrich, wobei
R
1, R
2, R
3 jeweils Methyl sind, X' Chlor ist und Y'
- Chlor ist.
[0105] Selbstverständlich kann mehr als eine Verbindung der Formel (I) oder (II) in Kombination
verwendet werden, oder eine entsprechende Verbindung kann in Kombination mit einer
anderen farbstoffabfangenden Verbindung der Formel (I) bzw. (II) verwendet werden.
[0106] Verfahren zum Aufbringen von farbstofffangenden Verbindungen sind im Stand der Technik
bekannt und können entsprechend, im Kontext der vorliegenden Erfindung, zur Anwendung
gebracht werden.
[0107] Als Gerüststoffe, die in dem Mittel enthalten sein können, sind insbesondere Silikate,
Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate, Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren
sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
[0108] Organische Gerüststoffe sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren
Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden werden,
die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind diese Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren,
Aminocarbonsäuren sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der
Polycarbonsäure, die Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure,
Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
[0109] Als Gerüststoffe sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet. Dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, z.B. solche
mit einer relativen Molekülmasse von 600 bis 750.000 g/mol.
[0110] Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Zur Verbesserung
der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie Allyloxybenzolsulfonsäure
und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten.
[0111] Das Enzym kann ein beliebiges, im Stand der Technik für die Verwendung in Wasch-
und Reinigungsmitteln bekanntes oder zukünftig gebräuchliches Enzym sein. Es kann
ein hydrolytisches Enzym oder ein anderes Enzym in einer für die Wirksamkeit des Mittels
zweckmäßigen Konzentration sein.
[0112] Bevorzugt einsetzbar sind alle Enzyme, die in dem erfindungsgemäßen Mittel eine katalytische
Aktivität entfalten können, insbesondere eine Protease, Lipase, Amylase, Cellulase,
Hemicellulase, Mannanase, Tannase, Xylanase, Xanthanase, Xyloglucanase, ß-Glucosidase,
Pektinase, Carrageenase, Perhydrolase, Oxidase, oder Oxidoreduktase sowie deren Gemische.
[0113] Besonders bevorzugt zeigen die Enzyme synergistische Reinigungsleistungen gegenüber
bestimmten Anschmutzungen oder Flecken, d.h. die in der Mittelzusammensetzung enthaltenen
Enzyme unterstützen sich in ihrer Reinigungsleistung gegenseitig. Ganz besonders bevorzugt
liegt ein solcher Synergismus vor zwischen einer Protease und einem weiteren Enzym
eines erfindungsgemäßen Mittels, darunter insbesondere zwischen einer Protease und
einer Amylase und/oder einer Lipase und/oder einer Mannanase und/oder einer Cellulase
und/oder einer Pektinase. Synergistische Effekte können nicht nur zwischen verschiedenen
Enzymen, sondern auch zwischen einem oder mehreren Enzymen und weiteren Inhaltsstoffen
des erfindungsgemäßen Mittels auftreten.
[0114] Erfindungsgemäße Mittel weisen insbesondere mindestens eine Protease und mindestens
eine Amylase auf. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Mittel
mindestens eine Protease und mindestens eine Cellulase auf. In einer weiteren Ausführungsform
weisen Mittel mindestens eine Protease und mindestens eine Lipase auf.
[0115] Beispiele für Proteasen sind die Subtilisine BPN' aus
Bacillus amyloliquefaciens und Carlsberg aus
Bacillus licheniformis, die Protease PB92, die Subtilisine 147 und 309, die Protease aus
Bacillus lentus, Subtilisin DY und die den Subtilasen, nicht mehr jedoch den Subtilisinen im engeren
Sinne zuzuordnenden Enzyme Thermitase, Proteinase K und die Proteasen TW3 und TW7.
Subtilisin Carlsberg ist in weiterentwickelter Form unter dem Handelsnamen Alcalase
® von dem Unternehmen Novozymes erhältlich. Die Subtilisine 147 und 309 werden unter
den Handelsnamen Esperase
® bzw. Savinase
® von dem Unternehmen Novozymes vertrieben. Von der Protease aus
Bacillus lentus DSM 5483 leiten sich die unter der Bezeichnung BLAP
® geführten Protease-Varianten ab. Weitere brauchbare Proteasen sind z.B. die unter
den Handelsnamen Durazym
®, Relase
®, Everlase
®, Nafizym
®, Natalase
®, Kannase
® und Ovozyme
® von dem Unternehmen Novozymes, die unter den Handelsnamen, Purafect
®, Purafect
® OxP, Purafect
® Prime, Excellase
® und Properase
® von dem Unternehmen Danisco/Genencor, das unter dem Handelsnamen Protosol
® von dem Unternehmen Advanced Biochemicals Ltd., das unter dem Handelsnamen Wuxi
® von dem Unternehmen Wuxi Snyder Bioproducts Ltd., die unter den Handelsnamen Proleather
® und Protease P
® von dem Unternehmen Amano Pharmaceuticals Ltd., und das unter der Bezeichnung Proteinase
K-16 von dem Unternehmen Kao Corp. erhältlichen Enzyme. Besonders bevorzugt eingesetzt
werden auch die Proteasen aus
Bacillus gibsonii und
Bacillus pumilus, die offenbart sind in den internationalen Patentanmeldungen
WO2008086916 und
WO2007131656. Weitere vorteilhaft einsetzbare Proteasen sind offenbart in den Patentanmeldungen
WO9102792,
WO2008007319,
WO9318140,
WO0144452,
GB1243784,
WO9634946,
WO2002029024 und
WO2003057246. Weitere verwendbare Proteasen sind diejenigen, die in den Mikroorganismen
Stenotrophomonas maltophilia, insbesondere
Stenotrophomonas maltophilia K279a,
Bacillus intermedius sowie
Bacillus sphaericus natürlicherweise vorhanden sind. Besonders geeignet sind Protease-Varianten auf Basis
von
Bacillus lentus DSM 5483 Protease (BLAP), wie z.B. solche mit der R99E Substitution. Derartige besonders
geeignete Proteasen sind beispielsweise in der
WO 2016/096714 beschrieben.
[0116] Beispiele für Amylasen sind die α-Amylasen aus
Bacillus licheniformis, Bacillus amyloliquefaciens oder
Bacillus stearothermophilus sowie insbesondere auch deren für den Einsatz in Wasch- oder Reinigungsmitteln verbesserte
Weiterentwicklungen. Das Enzym aus
Bacillus licheniformis ist von dem Unternehmen Novozymes unter dem Namen Termamyl
® und von dem Unternehmen Danisco/Genencor unter dem Namen Purastar
® ST erhältlich. Weiterentwicklungsprodukte dieser α-Amylase sind von dem Unternehmen
Novozymes unter den Handelsnamen Duramyl
® und Termamyl
® ultra, von dem Unternehmen Danisco/Genencor unter dem Namen Purastar
® OxAm und von dem Unternehmen Daiwa Seiko Inc. als Keistase
® erhältlich. Die α-Amylase von
Bacillus amyloliquefaciens wird von dem Unternehmen Novozymes unter dem Namen BAN
® vertrieben, und abgeleitete Varianten von der α-Amylase aus
Bacillus stearothermophilus unter den Namen BSG
® und Novamyl
®, ebenfalls von dem Unternehmen Novozymes. Des Weiteren sind für diesen Zweck die
α-Amylase aus
Bacillus sp. A 7- 7 (DSM 12368) und die Cyclodextrin-Glucanotransferase (CGTase) aus
Bacillus agaradherens (DSM 9948) hervorzuheben. Ferner sind die amylolytischen Enzyme einsetzbar, die in
den internationalen Patentanmeldungen
WO2003002711,
WO2003054177 und
WO2007079938 offenbart sind, auf deren Offenbarung daher ausdrücklich verwiesen wird bzw. deren
diesbezüglicher Offenbarungsgehalt daher ausdrücklich in die vorliegende Patentanmeldung
mit einbezogen wird. Ebenso sind Fusionsprodukte aller genannten Moleküle einsetzbar.
Darüber hinaus sind die unter den Handelsnamen Fungamyl
® von dem Unternehmen Novozymes erhältlichen Weiterentwicklungen der α-Amylase aus
Aspergillus niger und A.
oryzae geeignet. Weitere vorteilhaft einsetzbare Handelsprodukte sind z.B. die Amylase-LT
® und Stainzyme
® oder Stainzyme ultra
® bzw. Stainzyme plus
® sowie Amplify
™ 12L oder Amplify Prime
™ 100L, letztere ebenfalls von dem Unternehmen Novozymes. Auch durch Punktmutationen
erhältliche Varianten dieser Enzyme können erfindungsgemäß eingesetzt werden.
[0117] Beispiele für Cellulasen (Endoglucanasen, EG) ist die pilzliche, Endoglucanase(EG)-reiche
Cellulase-Präparation bzw. deren Weiterentwicklungen, die von dem Unternehmen Novozymes
unter dem Handelsnamen Celluzyme
® angeboten wird. Die ebenfalls von dem Unternehmen Novozymes erhältlichen Produkte
Endolase
® und Carezyme
® basieren auf der 50 kD-EG, bzw. der 43 kD-EG aus
Humicola insolens DSM 1800. Weitere einsetzbare Handelsprodukte dieses Unternehmens sind Cellusoft
®, Renozyme
® und Celluclean
®. Weiterhin einsetzbar sind z.B. Cellulasen, die von dem Unternehmen AB Enzymes unter
den Handelsnamen Ecostone
® und Biotouch
® erhältlich sind, und die zumindest zum Teil auf der 20 kD-EG aus
Melanocarpus basieren. Weitere Cellulasen von dem Unternehmen AB Enzymes sind Econase
® und Ecopulp
®. Weitere geeignete Cellulasen sind aus
Bacillus sp. CBS 670.93 und CBS 669.93, wobei die aus
Bacillus sp. CBS 670.93 von dem Unternehmen Danisco/Genencor unter dem Handelsnamen Puradax
® erhältlich ist. Weitere verwendbare Handelsprodukte des Unternehmens Danisco/Genencor
sind "Genencor detergent cellulase L" und IndiAge
®Neutra.
[0118] Bevorzugt einsetzbar sind z.B. Lipasen oder Cutinasen, insbesondere wegen ihrer Triglyceridspaltenden
Aktivitäten, aber auch, um aus geeigneten Vorstufen
in situ Persäuren zu erzeugen. Hierzu gehören z.B. die ursprünglich aus
Humicola lanuginosa (
Thermomyces lanuginosus) erhältlichen bzw. daraus weiterentwickelten Lipasen, insbesondere solche mit einem
oder mehreren der folgenden Aminosäureaustausche ausgehend von der genannten Lipase
in den Positionen D96L, T213R und/oder N233R, besonders bevorzugt T213R und N233R.
Lipasen werden z.B. von dem Unternehmen Novozymes unter den Handelsnamen Lipolase
®, Lipolase
® Ultra, LipoPrime
®, Lipozyme
® und Lipex
® vertrieben. Eine weitere vorteilhaft einsetzbare Lipase ist unter dem Handelsnamen
Lipoclean
® von dem Unternehmen Novozymes erhältlich. Des Weiteren sind z.B. die Cutinasen einsetzbar,
die ursprünglich aus
Fusarium solani pisi und
Humicola insolens isoliert worden sind. Ebenso brauchbare Lipasen sind von dem Unternehmen Amano unter
den Bezeichnungen Lipase CE
®, Lipase P
®, Lipase B
®, bzw. Lipase CES
®, Lipase AKG
®,
Bacillus sp. Lipase
®, Lipase AP
®, Lipase M-AP
® und Lipase AML
® erhältlich. Von dem Unternehmen Danisco/Genencor sind z.B. die Lipasen bzw. Cutinasen
einsetzbar, deren Ausgangsenzyme ursprünglich aus
Pseudomonas mendocina und
Fusarium solanii isoliert worden sind. Als weitere wichtige Handelsprodukte sind die ursprünglich
von dem Unternehmen Gist-Brocades (inzwischen Danisco/Genencor) vertriebenen Präparationen
M1 Lipase
® und Lipomax
® und die von dem Unternehmen Meito Sangyo KK unter den Namen Lipase MY-30
®, Lipase OF
® und Lipase PL
® vertriebenen Enzyme zu erwähnen, ferner das Produkt Lumafast
® von dem Unternehmen Danisco/Genencor.
[0119] Zur Erhöhung der bleichenden Wirkung können erfindungsgemäß Oxidoreduktasen, z.B.
Oxidasen, Oxygenasen, Katalasen, Peroxidasen, wie Halo-, Chloro-, Bromo-, Lignin-,
Glucose- oder Manganperoxidasen, Dioxygenasen oder Laccasen (Phenoloxidasen, Polyphenoloxidasen)
eingesetzt werden. Vorteilhafterweise werden zusätzlich vorzugsweise organische, besonders
bevorzugt aromatische, mit den Enzymen wechselwirkende Verbindungen zugegeben, um
die Aktivität der betreffenden Oxidoreduktasen zu verstärken (Enhancer) oder um bei
stark unterschiedlichen Redoxpotentialen zwischen den oxidierenden Enzymen und den
Anschmutzungen den Elektronenfluss zu gewährleisten (Mediatoren).
[0120] Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einzusetzenden Enzyme können z.B. ursprünglich
aus Mikroorganismen, etwa der Gattungen
Bacillus, Streptomyces, Humicola oder
Pseudomonas, stammen und/oder nach an sich bekannten biotechnologischen Verfahren durch geeignete
Mikroorganismen produziert werden, etwa durch transgene Expressionswirte, z.B. der
Gattungen
Escherichia, Bacillus oder durch filamentöse Pilze.
[0121] Es wird betont, dass es sich auch um technische Enzympräparationen des jeweiligen
Enzyms handeln kann, d.h. Begleitstoffe vorliegen können. Daher können die Enzyme
zusammen mit Begleitstoffen, etwa aus der Fermentation oder mit weiteren Stabilisatoren,
konfektioniert und eingesetzt werden.
[0122] In verschiedenen Ausführungsformen können die vorgenannten Enzyme, d.h. ein Enzym
oder mehrere Enzyme zusammen, in Form einer Enzymformulierung vorliegen, welche weiterhin
ein oder mehrere organische Lösungsmittel, vorzugsweise ausgewählt aus Alkoholen,
besonders bevorzugt mehrwertigen bei Standardbedingungen (20°C, 1013 mbar) flüssigen
Alkoholen, insbesondere Glycerin, 1,2-Propandiol und Sorbitol, sowie Mischungen davon,
und/oder Enzymstabilisatoren enthalten kann.
[0123] In einigen Ausführungsformen kann eine derartige Enzymformulierung in Form eines
Slurries vorliegen, vorzugsweise in Form eines pastösen Slurries. Der Begriff "Slurry"
bezeichnet, im Kontext der vorliegenden Erfindung, eine flüssige, enzymhaltige Aufschwämmung.
[0124] In verschiedenen Ausführungsformen liegt der pH-Wert voranstehend beschriebener Enzymformulierungen
im Bereich von 5 bis 9.
[0125] Enzyme können vorteilhaft in Mengen von 0,0001 bis 5 Gew.-%, insbesondere in Mengen
von 0,001 bis 1,5 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 1,0 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Pflegeartikels, eingesetzt werden.
[0126] Die Proteinkonzentration kann generell mit Hilfe bekannter Methoden, zum Beispiel
dem BCA-Verfahren (Bicinchoninsäure; 2,2'-Bichinolyl-4,4'-dicarbonsäure) oder dem
Biuret-Verfahren (
A. G. Gornall, C. S. Bardawill und M.M. David, J. Biol. Chem., 177 (1948), S. 751-766) bestimmt werden. Die Bestimmung der Aktivproteinkonzentration kann diesbezüglich
über eine Titration der aktiven Zentren unter Verwendung eines geeigneten irreversiblen
Inhibitors und Bestimmung der Restaktivität (vgl.
M. Bender et al., J. Am. Chem. Soc. 88, 24 (1966), S. 5890-5913) erfolgen.
[0127] Es kann wünschenswert sein, die das Hautgefühl positiv beeinflussende Wirkstoffe
oder auch andere empfindliche Wirkstoffe, wie etwa Enzyme, bis zur Anwendung räumlich
getrennt von weiteren Bestandteilen des Mittels zu halten. Eine elegante Methode zur
Einarbeitung solcher empfindlicher, chemisch oder physikalisch inkompatibler oder
flüchtiger Inhaltsstoffe besteht im Einsatz von Mikrokapseln, in denen diese Inhaltsstoffe
lager- und transportstabil eingeschlossen sind und aus denen sie zur bzw. bei der
Anwendung mechanisch, chemisch, thermisch oder enzymatisch freigesetzt werden.
[0128] Mikrokapseln sind mit filmbildenden Polymeren umhüllte feindisperse flüssige oder
feste Phasen, bei deren Herstellung sich die Polymere nach Emulgierung und Koazervation
oder Grenzflächenpolymerisation auf dem einzuhüllenden Material (Wirkstoff) niederschlagen.
Hierbei wird der Wirkstoff von einer festen Membran schalenartig umhüllt (Mikrokapsel
im engeren Sinne) oder von einer Matrix eingeschlossen (Mikrosphäre oder Sphäre).
Im Folgenden wird für beide Varianten der Begriff Mikrokapsel im zusammenfassenden
Sinne verwendet. Solche Kapseln sind meist mikroskopisch klein (< 50 µm) und werden
gelegentlich auch als Nanokapseln oder Nanosphären bezeichnet, sie lassen sich wie
Pulver trocknen. Weiterhin können aber auch größere, mit dem bloßen Auge sichtbare
Kapseln oder Perlen (> 0,5 mm), gefüllt mit Wirkstoffen, hergestellt werden.
[0129] Als Mikrokapseln lassen sich sämtliche auf dem Markt angebotenen tensidstabilen Kapseln
und Kapselmaterialien bzw. Sphären und Sphärenmaterialien einsetzen, wie z.B. die
kommerziell erhältlichen Primasphere
® (Chitosan und Agar oder Carboxymethylcellulose) und Primasponge
® (Alginat, Chitosan, Agar) der Firma BASF, Hallcrest Microcapsules
® (Gelatine, Gummi Arabicum) der Firma Hallcrest, Inc. (US), Coletica Thalaspheres
® (maritimes Collagen) der Firma Coletica (FR), Lipotec Millicapseln
® (Alginsäure, Agar-Agar) der Firma Lipotec S.A. (ES), Induchem Unispheres
® (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose) und Unicerin
® C30 (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose) der Firma
Induchem AG (CH), Kobo Glycospheres (modifizierte Stärke, Fettsäureester, Phospholipide)
und Softspheres
® (modifiziertes Agar-Agar) der Firma Kobo (US) sowie Kuhs Probiol Nanospheres (Phospholipide)
der Firma Kuhs (DE) und andere. Die Mikrokapseln können im herstellungsbedingten Rahmen
eine beliebige Form aufweisen, sie sind jedoch bevorzugt eiförmig bzw. ellipsoid geformt
oder insbesondere näherungsweise kugelförmig. Der Durchmesser entlang ihrer größten
räumlichen Ausdehnung kann je nach Wirkstoff und Anwendung im Mittel zwischen 100
nm (visuell nicht als Kapsel erkennbar) und 10 mm liegen. Der bevorzugte mittlere
Durchmesser liegt im Bereich zwischen 0,1 mm und 7 mm, besonders bevorzugt sind Mikrokapseln
mit einem mittleren Durchmesser zwischen 0,4 mm und 5 mm. Zur Verbesserung des Erscheinungsbildes
können zudem Farbstoffe, Farbpigmente oder Perlglanzkomponenten beigemischt werden.
[0130] Die Freisetzung des Wirkstoffes aus den Mikrokapseln kann mechanisch durch Zerreiben
der Mikrokapseln während des Reinigungsprozesses erfolgen. Weitere Möglichkeiten sind
die Freisetzung des Wirkstoffes durch Veränderung der Temperatur (Einbringen in warme
Spülflotte), durch Verschiebung des pH-Wertes, Veränderung des Elektrolytgehaltes,
usw.
[0131] Generell kann der pH-Wert eines Mittels durch Verwendung üblicher pH-Regulatoren
eingestellt werden. In verschiedenen Ausführungsformen liegt pH-Wert der hierin beschriebenen
Mittel in einem Bereich von 6,5 bis 12, vorzugsweise 7,0 bis 11,5, bevorzugt größer
als 7, insbesondere 7,5 bis 10,5. Als pH-Stellmittel dienen Säuren und/oder Alkalien,
vorzugsweise Alkalien. Geeignete Säuren sind insbesondere organische Säuren wie die
Essigsäure, Zitronensäure, Glycolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure,
Weinsäure und Gluconsäure oder auch Amidosulfonsäure. Daneben können aber auch die
Mineralsäuren Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure bzw. deren Mischungen eingesetzt
werden. Geeignete Basen stammen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide
und -carbonate, insbesondere der Alkalimetallhydroxide, von denen Kaliumhydroxid bevorzugt
ist. Besonders bevorzugt wird zur Einstellung des pH-Werts die oben beschriebene Alkaliquelle
verwendet. Auch wenn flüchtiges Alkali, beispielsweise in Form von Ammoniak und/oder
Alkanolaminen, die bis zu 9 C-Atome im Molekül enthalten können, zur Einstellung des
pH-Werts verwendet werden können, wobei das Alkanolamin hierbei ausgewählt werden
kann aus der Gruppe bestehend aus Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin und deren
Mischungen, wird vorzugsweise auf solche flüchtigen Alkaliquellen, insbesondere Ethanolamine,
verzichtet. In verschiedenen Ausführungsformen enthalten hierin beschriebene Mittel
daher weniger als 1,75 Gew.- % Alkanolamin, insbesondere Monoethanolamin, ganz besonders
bevorzugt sind sie frei davon.
[0132] Zur Einstellung und/oder Stabilisierung des pH-Werts kann ein Mittel weiterhin ein
oder mehrere Puffersubstanzen (INCI Buffering Agents) enthalten, üblicherweise in
Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%. Bevorzugt sind Puffersubstanzen, die zugleich Komplexbildner
oder sogar Chelatbildner (Chelatoren, INCI Chelating Agents) sind. Besonders bevorzugte
Puffersubstanzen sind die Citronensäure bzw. die Citrate, insbesondere die Natrium-
und Kaliumcitrate, beispielsweise Trinatriumcitrat·2H
2O und Trikaliumcitrat·H
2O.
[0133] Der Begriff "Triebmittel", wie hierin verwendet, bezeichnet im Stand der Technik
auch als "Backtriebmittel" bekannte Verbindungen. Geeignet sind grundsätzlich alle
Arten derartiger bekannter biologischer und chemischer Backtriebmittel-Verbindungen.
Bevorzugt im Kontext der vorliegenden Erfindung sind jedoch chemische Triebmittel.
Beispiele derartiger Verbindungen schließen ein, sind allerdings nicht beschränkt
auf Carbonate und Hydrogencarbonate, insbesondere Carbonate und Hydrogencarbonate
der Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle, sowie Ammonium(hydrogen)carbonat. Spezifische
Beispiele schließen weiterhin ein, sind aber nicht beschränkt auf, Natriumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat, Hirschhornsalz und Pottasche, sowie Mischungen der vorgenannten.
Ebenfalls möglich ist die Verwendung einer oder mehrerer der vorgenannten Verbindungen
aus der Gruppe der Carbonate oder Hydrogencarbonate in Kombination mit einem Säuerungsmittel.
Geeignete Säuerungsmittel schließen organische und anorganische Säuerungsmittel ein.
Beispielhafte organische Säuerungsmittel schließen ein, sind aber nicht beschränkt
auf, Carbonsäuren und Polycarbonsäuren, wie beispielsweise Aminosäuren, Hydroxycarbonsäuren
und Hydroxydicarbonsäuren. Spezifische, im Kontext der vorliegenden Erfindung geeignete
Beispiele schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, Citronensäure, Isocitronensäure,
Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Mandelsäure, Glycolsäure, Tartronsäure, Mevalonsäure
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure und
Zuckersäuren, wahlweise in Form ihrer Salze, insbesondere ihrer Alkali- oder Erdalkalisalze,
vorzugsweise ihrer Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciumsalze. Beispielhafte
anorganische Säuerungsmittel schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, Phosphorsäure
sowie ihre Salze, insbesondere ihre Alkali- oder Erdalkalisalze, vorzugsweise ihre
Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciumsalze, wie beispielsweise Monocalciumorthophosphat.
Ebenfalls geeignet sind Organophosphate sowie Kondensate der Phosphorsäure, wie beispielsweise
Diphosphorsäure und Metaphosphorsäure, sowie deren Salze, insbesondere ihre Alkali-
oder Erdalkalisalze, vorzugsweise ihre Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciumsalze,
wie beispielsweise Dinatriumhydrogenphosphat. Entsprechend grundsätzlich ebenfalls
im Kontext der vorliegenden Erfindung als Triebmittel geeignet ist herkömmliches Backpulver,
bei welchem es sich beispielsweise um eine Mischung aus Natriumhydrogencarbonat und
einem Säuerungsmittel, wie beispielsweise, aber ohne Einschränkung, Dinatriumhydrogenphosphat,
Monocalciumorthophosphat, Zitronensäure, Weinsäure oder Kaliumtartrat, handelt. In
verschiedenen Ausführungsformen bevorzugt sind Natriumhydrogencarbonat, Hirschhornsalz,
Pottasche, sowie Mischungen davon.
[0134] Sofern vorhanden, kann der Gehalt an Triebmittel bei ungefähr 0,001 bis 10 Gew.-%
liegen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Pflegeartikels.
[0135] Ein optischer Aufheller wird vorzugsweise aus den Substanzklassen der Distyrylbiphenyle,
der Stilbene, der 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäuren, der Cumarine, der Dihydrochinolinone,
der 1,3-Diarylpyrazoline, der Naphthalsäureimide, der Benzoxazol-Systeme, der Benzisoxazol-Systeme,
der Benzimidazol-Systeme, der durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate und
Mischungen daraus ausgewählt.
[0136] Besonders bevorzugt geeignete optische Aufheller umfassen Dinatrium-4,4'-bis-(2-morpholino-4-anilino-s-triazin-6-ylamino)stilbendisulfonat
(beispielsweise erhältlich als Tinopal
® DMS von BASF SE), Dinatrium-2,2'-bis-(phenyl-styryl)disulfonat (beispielsweise erhältlich
als Tinopal
® CBS von BASF SE), 4,4'-Bis[(4-anilino-6-[bis(2-hydroxyethyl)amino]-1,3,5-triazin-2-yl)amino]stilben-2,2'-disulfonsäure
(beispielsweise erhältlich als Tinopal
® UNPA von BASF SE), Hexanatrium-2,2'-[vinylenbis[(3-sulphonato-4,1-phenylen)imino[6-(diethylamino)-1,3,5-triazin-4,2-diyl]imino]]bis-(benzol-1,4-disulfonat)
(beispielsweise erhältlich als Tinopal
® SFP von BASF SE), 2,2'-(2,5-Thiophendiyl)bis[5-1,1-dimethylethyl)-benzoxazol (beispielsweise
erhältlich als Tinopal
® SFP von BASF SE) und/oder 2,5-Bis(benzoxazol-2-yl)thiophen.
[0137] Geeignete Farbtransferinhibitoren schließen Polymere und Copolymere von cyclischen
Aminen wie beispielsweise Vinylpyrrolidon und/oder Vinylimidazol ein. Als Farbübertragungsinhibitor
geeignete Polymere umfassen Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol (PVI), Copolymere
von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI), Polyvinylpyridin-N-oxid, Poly-N-carboxymethyl-4-vinylpyridiumchlorid,
Polyethylenglycol-modifizierte Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol sowie
Mischungen daraus. Besonders bevorzugt werden Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol
(PVI) oder Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI) als Farbtransferinhibitor
eingesetzt. Die eingesetzten Polyvinylpyrrolidone (PVP) besitzen bevorzugt ein mittleres
Molekulargewicht von 2.500 bis 400.000 und sind kommerziell von ISP Chemicals als
PVP K 15, PVP K 30, PVP K 60 oder PVP K 90 oder von der BASF als Sokalan
® HP 50 oder Sokalan
® HP 53 erhältlich. Die eingesetzten Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol
(PVP/PVI) weisen vorzugsweise ein Molekulargewicht im Bereich von 5.000 bis 100.000
auf. Kommerziell erhältlich ist ein PVP/PVI-Copolymer beispielsweise von der BASF
unter der Bezeichnung Sokalan
® HP 56. Ein weiterer äußerst bevorzugt einsetzbarer Farbtransferinhibitor sind Polyethylenglycol-modifizierte
Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol, welche beispielsweise unter der
Bezeichnung Sokalan
® HP 66 von der BASF erhältlich sind.
[0138] Im Kontext der vorliegenden Erfindung geeignete Farbstoffe werden unterteilt in anionische,
nichtionische und kationische Farbstoffe.
[0139] Anionische Farbstoffe sind dem Fachmann als Säurefarbstoffe (acid dyes) bekannt.
Entsprechende Vertreter dieser Farbstoffklasse sind beispielsweise dem Colour Index
(kurz: C.I.) zu entnehmen, der von der British Society of Dyers and Colourists und
American Association of Textile Chemists and Colorists herausgegeben wird. Der erfindungsgemäße
begrenzende Mengenbereich der anionischen Farbstoffe bezieht sich somit zumindest
auf alle im Colour Index genannten Säurefarbstoffe als anionische Farbstoffe. Beispielhaft
seien die Handelsprodukte Basacid Blue V20, Sensient Blue, Tartrazin Acid Yellow 23,
Sunset Yellow E110, Iragon Blue ABL80, Sanolin Violet E 2 R und Vibracolor violet
AVI 43, aufgeführt
[0140] Erfindungsgemäß geeignete nichtionische Farbstoffe werden ausgewählt aus mindestens
einem nichtionischem Azofarbstoff. Beispielhafte nichtionische Farbstoffe schließen
ein, sind aber nicht beschränkt auf, Liquitint
® Violet 200, Liquitint
® Violet CT, Liquitint
® Blue HP, Liquitint
® Cyan 15, und Liquitint
® Brillant Orange (jeweils Fa. Milliken).
[0141] Bevorzugt geeignete kationische Farbstoffe sind die basischen Farbstoffe (gemäß Colour
Index: Basic Dyes). Erfindungsgemäß besonders bevorzugt geeignete kationische Farbstoffe
werden ausgewählt aus mindestens einem Farbstoff der Gruppe, die gebildet wird aus
kationischem Azofarbstoff, Xanthenfarbstoff, Phenazinfarbstoff, Phenoxazinfarbstoff,
Thiazinfarbstoff, Polymethinfarbstoff, Diarylcarbeniumfarbstoff und Triarylmethan-Farbstoff.
Beispielhaft seien hier die Farbstoffe Methylenblau, Rhodamin B, Vibracolor Citrus
Yellow und Kristallviolett genannt
[0142] Die hierin beschriebenen Textilwasch- und/oder -pflegeartikel, wie vorangehend beschrieben,
werden in einigen Ausführungsformen vorzugsweise zu Dosiereinheiten vorkonfektioniert.
Diese Dosiereinheiten umfassen vorzugsweise die für einen Textilbehandlungsgang notwendige
Menge an wasch- und/oder pflegeaktiven Substanzen. In bevorzugten Ausführungsformen
liegt der Artikel in Form einer Einheitsdosis vor.
[0143] Das Gewicht eines erfindungsgemäßen Sheets in Einheitsdosis liegt typischerweise
im Bereich von 0,1 - 90 g, bevorzugt im Bereich von 1- 10 g.
[0144] Nachfolgend zusammengestellt sind typische Formulierungen erfindungsgemäßer Sheets
in gebrauchsfertiger Form:
Inhaltsstoffe |
Weitester Bereich [Gew.-%] |
Bevorzugter Bereich [Gew.-%] |
Tenside |
10-90 |
25-70 |
PVA |
1-80 |
10-30 |
Stärke |
1-80 |
10-50 |
Lösemittel |
0-15 |
0,3-10 |
Konservierungsmittel |
0-10 |
0,1-5 |
Begleitstoffe |
0,01-20 |
0,1-10 |
Mineralöl |
0,01-20 |
0,1-5 |
Polyethylen imin |
0,01-40 |
0,1-30 |
Enzyme (Mannase, Xanthanase, Licheninase) |
0,0001-10 |
0,001-5 |
Parfüm |
0,01-20 |
0,1-5 |
Wasser |
0-10 |
0-5 |
[0145] Die Verwendung des erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Pflegeartikels, wie voranstehend
beschrieben, Wasch-, Reinigungs- und/oder Pflegezwecke, insbesondere für Textilwasch-
und/oder pflegezwecke, wie hierin definiert, stellt einen weiteren Gegenstand der
Erfindung dar. Dabei betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere solche Verwendungen,
bei denen ein wie hierin beschriebener Wasch- und/oder Pflegeartikel in manuellen
Wasch-, Reinigungs- und/oder Pflegeanwendungen zum Einsatz kommt.
[0146] Ein anderer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum Waschen, Pflegen oder Konditionieren
von Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Verfahrensschritt
ein Wasch- und/oder Pflegeartikel, wie hierin beschrieben, angewendet wird. Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind sowohl manuelle als auch maschinelle Wasch- und Reinigungsverfahren.
Bevorzugt sind jedoch auch hier manuelle Verfahren, da hier der vorteilhafte "Blooming-Effekt"
des erfindungsgemäßen Artikels besonders wahrnehmbar und ansprechend zur Geltung kommen
kann.
[0147] Ein wie hierin beschriebener Artikel kann prinzipiell auch in Kombination mit anderen
Textilwasch- und/oder Pflegemitteln in entsprechenden Verfahren vorteilhaft zur Anwendung
gebracht werden, wie beispielsweise in Kombination mit einem Waschmittel und/oder
einem Textilkonditionierungsmittel.
[0148] Alle Sachverhalte, Gegenstände und Ausführungsformen, die für erfindungsgemäße Artikel
beschrieben sind, sind auch auf diesen Erfindungsgegenstand anwendbar. Daher wird
an dieser Stelle ausdrücklich auf die Offenbarung an entsprechender Stelle verwiesen
mit dem Hinweis, dass diese Offenbarung auch für die vorstehenden erfindungsgemäßen
Verwendungen und Verfahren gilt.
Beispiele
Beispiel 1: Produktherstellung und -performance
Herstellung:
[0149] Die Komponenten wurden als Vorlösungen gemischt und dann in einem gebräuchlichen
Verfahren zwecks Formung einer Sheet-Struktur auf eine beheizte, rotierende Walze
gegeben. Die entsprechend erhaltene und schließlich getrocknete Struktur wurde abschließend
geschnitten, um Sheets gängiger Gebrauchsmaße zu erhalten.
Performance:
[0150] Erfindungsgemäße Sheets (E1) wurden hinsichtlich ihrer Eigenduft- sowie Beduftungseigenschaften
mit Vergleichsprodukten (V1 und V2) verglichen. Die Segmente "Waschlaugengeruch",
"Geruch der feuchten Wäsche" und "Geruch der trockenen Wäsche" beziehen sich auf die
bei der manuellen Wäsche unter Verwendung der jeweiligen Sheets entsprechend erzeugten
Geruchsprofile.
Tabelle 1
Formulierung |
Parfümierung |
Intensität des Geruchs (1 geruchlos - 10 sehr intensiv) |
Produkteigengeruch |
Waschlaugen -geruch |
Geruch der feuchten Wäsche |
Geruch der trockenen Wäsche |
E1: Sheets enthaltend Stärke und PVA |
0,8 Gew.-% Parfümierung enthaltend 1,5 Gew.- % Precursor aus der Gruppe der Oxazolidine
und Kieselsäureester |
7,5 |
7 |
7 |
5 |
V1: Sheets enthaltend Stärke und PVA |
0,8 Gew.-% Parfümierung ohne Precursor aus der Gruppe der Oxazolidine und Kieselsäureester |
8 |
8,5 |
8 |
6 |
|
|
Intensität Produktgeruch nach Lagerung (1 geruchlos -10 sehr intensiv) |
|
|
Frisch |
4 Wochen bei 23 °C |
4 Wochen bei 40 °C |
E1: Sheets enthaltend Stärke und PVA |
0,8 Gew.-% Parfümierung enthaltend 1,5 Gew.- % Precursor aus der Gruppe der Oxazolidine
und Kieselsäureester |
7,5 |
7 |
6,5 |
V2: Sheets ohne Stärke und PVA |
0,8 Gew.-% Parfümierung enthaltend 1,5 Gew.- % Precursor aus der Gruppe der Oxazolidine
und Kieselsäureester |
7,5 |
6 |
5 |
|