[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausstoßvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil,
mit einem um eine Drehachse drehbaren Ausstoßelement zum Ausstoßen des bewegbaren
Möbelteils aus einer Schließstellung in eine Offenstellung, einem das Ausstoßelement
kraftbeaufschlagenden Ausstoßkraftspeicher und einer Verriegelungsvorrichtung zum
Verriegeln des Ausstoßelements in einer Verriegelungsstellung. Zudem betrifft die
Erfindung ein Möbel mit einem Möbelkorpus, einem bewegbaren Möbelteil und einer solchen
Ausstoßvorrichtung.
[0002] In der Möbelbeschlägeindustrie werden seit vielen Jahren diverse Hilfsmittel hergestellt
und verkauft, um Bewegungen der bewegbaren Möbelteile zu unterstützen und für einen
Bediener zu vereinfachen. Vor allem bei Ausstoßvorrichtungen gibt es dazu bereits
diverse unterschiedliche Varianten. Solche Ausstoßvorrichtungen werden auch oft als
Touch-Latch-Mechanismen oder als Tip-On-Vorrichtungen bezeichnet. Mit derartigen Vorrichtungen
ist es möglich, in einer Schließstellung auf das bewegbare Möbelteil zu drücken, wodurch
eine Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung erfolgt und dadurch bzw. danach das
bewegbare Möbelteil durch die Ausstoßvorrichtung ausgestoßen wird.
[0003] Für die Verriegelung haben sich dabei seit Jahren herzkurvenförmige Kulissenbahnen
mit einer Rastmulde für einen Steuerzapfen bewährt. Beispielhaft kann dazu auf die
AT 512 699 A1 verwiesen werden.
[0004] Zudem gibt es Verriegelungen, die auf dem Kugelschreiberprinzip basieren.
[0005] Eine andere Art der Verriegelung ist aus der
WO 2014/082106 A1 bekannt, bei welcher in einer Verriegelungsposition eines Mitnehmers eine Bewegung
eines Riegels in einer Entriegelungsposition durch einen mechanischen Kontakt zwischen
Riegel und Mitnehmer gehemmt ist. Durch eine Bewegung des bewegbaren Möbelteils gegen
die Öffnungsrichtung ist dieser mechanische Kontakt zwischen Riegel und Mitnehmer
aufhebbar, wodurch wiederum das bewegbare Möbelteil anschließend ausgestoßen wird.
[0006] Eine weitere alternative Variante einer Verriegelung geht aus der
WO 2012/155165 A2 hervor. In einer Verriegelungsstellung, die in Fig. 15 dargestellt ist, befindet
sich ein mittlerer Knickhebelbolzen eines Knickhebels oberhalb einer gedachten Linie
zwischen einem Haltenasenbolzen und einer Ausstoßschwenkachse. Wenn gemäß Fig. 16
in Schließrichtung auf das bewegbare Möbelteil gedrückt wird, so gelangt ein Entriegelungselement
in Anschlag mit einem Teil des Knickhebels und bewegt dadurch den Knickhebelbolzen
unter die gedachte Linie zwischen Ausstoßschwenkachse und Haltenasenbolzen. Dadurch
kann sich die Federkraft einer Öffnungsfeder entspannen. D. h. sobald der Knickhebelbolzen
den Totpunkt in Form der gedachten Linie überschritten hat, ist die Verriegelungsvorrichtung
entriegelt.
[0007] Aus der gattungsfremden
WO 2007/116572 A1 geht eine Vorrichtung zum Unterstützen der Schiebebewegung einer Schublade hervor.
Diese zeigt allerdings keine Ausstoßvorrichtung zum Ausstoßen der Schublade aus einer
Schließstellung, sondern sie zeigt eine Ausführung, bei welcher die Bewegung einer
Schublade aus einer bereits geöffneten Stellung in eine noch weiter geöffnete Stellung
unterstützt wird.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine zum Stand der Technik
alternative bzw. verbesserte Ausstoßvorrichtung zu schaffen. Insbesondere soll der
Überdrückweg (Spaltmaß zwischen Frontblende und Möbelkorpus) möglichst klein sein
können.
[0009] Dies wird durch eine Ausstoßvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Demnach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in der Verriegelungsstellung die Wirkungslinie
des Ausstoßkraftspeichers durch die Drehachse führt. Mit anderen Worten ist eine derartige
Verriegelungsstellung einer Verriegelungsvorrichtung vergleichbar mit der labilen
Lage eines Pendels. Kleinste Kräfte bzw. Bewegungen reichen aus, um es aus der der
Verriegelungsstellung entsprechenden "labilen" Lage zu bringen. Die Wirkungslinie
bzw. Wirklinie stellt eine Gerade dar, die die momentane Lage einer Kraft (in diesem
Fall der Kraft des Ausstoßkraftspeichers) im Raum angibt. Zusammen mit dem Richtungssinn
ergibt sich die Wirkrichtung. Wenn diese Wirkungslinie durch die Drehachse führt,
kann der Ausstoßkraftspeicher das Ausstoßelement nicht bewegen, da kein Impuls für
eine Drehung um diese Drehachse vorhanden ist. Somit bildet diese Verriegelungsvorrichtung
eine Art Totpunkt-Verriegelung. Ein unerwünschtes Auslösen bzw. Entriegeln dieser
Verriegelungsvorrichtung durch Erschütterungen wird durch entsprechend eingestellte
Reibungen und Trägheiten zwischen den beteiligten Bauteilen erreicht.
[0010] Es ist grundsätzlich möglich, dass eine Verriegelung durch Betätigen eines separaten
Auslöseknopfs erfolgt. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist allerdings
vorgesehen, dass die Verriegelungsvorrichtung durch Überdrücken des bewegbaren Möbelteils
in eine hinter der Schließstellung liegende Überdrückstellung entriegelbar ist, indem
die Drehachse und die Wirkungslinie in eine zueinander beabstandete, relative Entriegelungs-Lage
gelangen. Sobald also die Wirkungslinie nicht mehr durch die Drehachse führt, greift
die Kraft des Ausstoßkraftspeichers exzentrisch am Ausstoßelement an, wodurch sich
dieses beginnt zu drehen. Im Speziellen ist eine am Ausstoßelement anlegbare Auslösevorrichtung
vorgesehen, wobei beim Überdrücken das Ausstoßelement von der Auslösevorrichtung drehbar
ist, wodurch die Wirkungslinie und die Drehachse in die relative Entriegelungs-Lage
gelangen. Anschließend ist vorgesehen, dass ausgehend von der relativen Entriegelungs-Lage
das Ausstoßelement durch den Ausstoßkraftspeicher um die Drehachse drehbar ist, sodass
das Ausstoßelement, vorzugsweise indirekt über ein Spannelement, das bewegbare Möbelteil
in Öffnungsrichtung ausstößt. Für die Entriegelung ist besonders bevorzugt vorgesehen,
dass die Auslösevorrichtung in Verriegelungsstellung einerseits am Ausstoßelement
und andererseits am bewegbaren Möbelteil anliegt. Grundsätzlich ist es durchaus möglich,
dass das Ausstoßelement selbst direkt am bewegbaren Möbelteil anliegt. Bevorzugt ist
aber zumindest ein Zwischenteil, nämlich in Form eines Spannelements (oder anderer
Übersetzungsmechanismen) vorgesehen. Das Ausstoßelement ist also jenes Element, welches
direkt vom Ausstoßkraftspeicher beaufschlagt wird und in der Verriegelungsstellung
verriegelt ist.
[0011] Prinzipiell ist es möglich, dass der Ausstoßkraftspeicher als eine Schenkelfeder
ausgebildet ist. Dabei muss die Schenkelfeder so in der Ausstoßvorrichtung angeordnet
sein, dass in der Verriegelungsstellung die Wirkungslinie dieser Schenkelfeder durch
die Drehachse führt. Um die Verriegelung auf einfache Art und Weise zu gewährleisten,
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Ausstoßvorrichtung einen Träger aufweist, wobei
der Ausstoßkraftspeicher einerseits über eine Träger-Kraftspeicherbasis am Träger
und andererseits über eine Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis am Ausstoßelement angreift,
wobei die Träger-Kraftspeicherbasis und die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis in der
Verriegelungsstellung in einer die Drehachse des Ausstoßelementes und die Wirklinie
enthaltenden Ebene liegen. Dadurch kann am einfachsten überprüfbar gewährleistet werden,
dass eine sichere Verriegelungsstellung gegeben ist, indem sich die Träger-Kraftspeicherbasis,
die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis und die Drehachse in einer Draufsicht im Wesentlichen
in einer Linie befinden.
[0012] Bevorzugt ist weiter vorgesehen, dass der Ausstoßkraftspeicher als Zugfeder oder
als Druckfeder ausgebildet ist. Wenn der Ausstoßkraftspeicher als Zugfeder ausgebildet
ist, so befindet sich die Drehachse in der Verriegelungsstellung genau zwischen der
Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis und der Träger-Kraftspeicherbasis. Wenn demgegenüber
der Ausstoßkraftspeicher als Druckfeder ausgebildet ist, so befindet sich in Verriegelungsstellung
die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis genau zwischen der Drehachse und der Träger-Kraftspeicherbasis.
Insgesamt bilden also der Träger (im Speziellen dessen Träger-Kraftspeicherbasis),
der Ausstoßkraftspeicher und das Ausstoßelement (im Speziellen dessen Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis)
die Verriegelungsvorrichtung.
[0013] Schutz wird auch begehrt für ein Möbel mit einem Möbelkorpus, einem bewegbaren Möbelteil
und einer erfindungsgemäßen Ausstoßvorrichtung für das bewegbare Möbelteil. Die Ausstoßvorrichtung
kann dabei entweder am Möbelkorpus oder am bewegbaren Möbelteil angeordnet sein. Es
ist auch möglich, dass zusätzlich eine, vorzugsweise gedämpfte, Einziehvorrichtung
zum Einziehen des bewegbaren Möbelteils aus einer Offenstellung in die Schließstellung
vorgesehen ist.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein Möbel mit einer Ausstoßvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung der Ausstoßvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- diese Ausstoßvorrichtung in zusammengebautem Zustand und
- Fig. 4 bis 20
- den Bewegungsablauf beim Ausstoßen und Spannen der Ausstoßvorrichtung gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 21
- ein Möbel mit einer Ausstoßvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 22
- eine Explosionsdarstellung der Ausstoßvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 23
- diese Ausstoßvorrichtung in zusammengebautem Zustand und
- Fig. 24 bis 37
- den Bewegungsablauf einer Ausstoßvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0015] Fig. 1 zeigt ein Möbel 21 mit einem Möbelkorpus 22 und einem bewegbaren Möbelteil
2 in Form einer Möbeltüre. Dieses bewegbare Möbelteil 2 ist über zwei Scharniere 23
am Möbelkorpus 22 um eine vertikale Achse verschwenkbar gelagert. In zumindest eines
dieser Scharniere 23 kann eine nicht dargestellte Dämpfvorrichtung für eine Schließbewegung
integriert sein. Am Möbelkorpus 22 ist eine Ausstoßvorrichtung 1 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel angeordnet. Das Koppelgegenstück 24 dieser Ausstoßvorrichtung
1 ist am bewegbaren Möbelteil 2 fixiert. Rein zur Veranschaulichung ist dieses Koppelgegenstück
24 auch direkt im Bereich der Ausstoßvorrichtung 1 eingezeichnet. Tatsächlich ist
natürlich nur jenes Koppelgegenstück 24 am bewegbaren Möbelteil 2 vorhanden. Grundsätzlich
ist es bei allen Ausführungsbeispielen möglich, dass die Ausstoßvorrichtung 1 am bewegbaren
Möbelteil 2 angeordnet ist und das Koppelgegenstück 24 am Möbelkorpus 22 angeordnet
bzw. ausgebildet ist. Dadurch stößt sich die Ausstoßvorrichtung 1 sozusagen am Möbelkorpus
22 ab.
[0016] In Fig. 2 ist die Ausstoßvorrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in einer
Explosionsdarstellung zu sehen. Diese Ausstoßvorrichtung 1 weist als Basiselement
eine Träger 3 auf, über welchen die Ausstoßvorrichtung 1 am Möbel 21 montiert ist.
Gemeinsam mit einem nicht eingezeichneten Deckel kann dieser Träger 3 ein Gehäuse
für die restlichen Komponenten der Ausstoßvorrichtung 1 bilden. Im Träger 3 ist das
Spannelement 7 verschiebbar gelagert. Die Verschiebebewegung dieses Spannelements
7 wird durch die Dämpfvorrichtung 36 gedämpft. Der Rückholkraftspeicher 15 greift
einerseits am Spannelement 7 und andererseits am Träger 3 an. Das Spannelement 7 bildet
gemeinsam mit dem als Anschlag ausgebildeten Bewegungsübertragungselement 8 die Spannvorrichtung
6. Weiters ist ein Ausstoßelement 4 um die Drehachse X im Drehlager 57 des Trägers
3 drehbar gelagert. Der als Zugfeder ausgebildete Ausstoßkraftspeicher 5 greift einerseits
über die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis 29 am Ausstoßelement 4 und andererseits
an der Träger-Kraftspeicherbasis 32 des Trägers 3 an. Das Auslenkelement 38 ist übe
den Drehlagerzapfen 58 am Spannelement 7 verschwenkbar gelagert. Zwischen Auslenkelement
38 und Spannelement 7 ist zusätzlich ein als Zugfeder ausgebildeter Auslenkkraftspeicher
39 vorgesehen. Weiters ist eine Koppelvorrichtung 26 vorgesehen. Diese Koppelvorrichtung
26 wird hauptsächlich durch das Koppelstück 25 und das Koppelgegenstück 24 gebildet.
Das Koppelstück 25 ist in der Führungsbahn 28 des Spannelements 7 verschiebbar gelagert.
Auch das Koppel- und Entkoppelelement 27 ist in dieser Führungsbahn 28 verschiebbar
angeordnet. Zudem ist ein Koppelhebel 41 vorgesehen, welcher im Drehlager 44 des Spannelements
7 drehbar gelagert ist sowie einerseits im Langloch 48 des Koppelstücks 25 geführt
ist und andererseits mit einem Ende des Koppelgegenstückanschlags 43 gelenkig verbunden
ist. Weiters ist einer als Zugfeder ausgebildeter Koppelkraftspeicher 40 vorgesehen,
welcher einerseits am Koppel- und Entkoppelelement 27 und andererseits am Koppelstück
25 angreift. Zudem ist ein ebenfalls als Zugfeder ausgebildeter Koppelhebel-Kraftspeicher
42 vorgesehen. Dieser Koppelhebel-Kraftspeicher 42 greift einerseits am Koppelhebel
41 und andererseits am Spannelement 7 an. Weiters ist ein mit dem Träger 3 verbindbares
Kopfteil 37 vorgesehen.
[0017] In Fig. 3 ist die Ausstoßvorrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in zusammengebautem
Zustand ersichtlich. Bereits in dieser Darstellung gemäß Fig. 3 ist gut erkennbar,
dass die Träger-Kraftspeicherbasis 32 und die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis 29
in einer die Drehachse X des Ausstoßelements 4 und die Wirklinie W enthaltenden Ebene
liegen. Weiters ist auch der am Koppel- und Entkoppelelement 27 ausgebildete Anschlag
45 ersichtlich. Auch erkennbar ist in dieser Fig. 3, dass das Ausstoßelement 4 an
der durch eine als Anschlag am Spannelement 7 ausgebildete Auslösevorrichtung 35 anliegt.
[0018] In Fig. 4 ist eine Draufsicht auf die Ausstoßvorrichtung 1 gemäß Fig. 3 dargestellt.
Das am bewegbaren Möbelteil 2 befestigte Koppelgegenstück 24 repräsentiert dabei die
Stellung des bewegbaren Möbelteils 2. Demnach befindet sich das bewegbare Möbelteil
2 in einer Schließstellung SS. Die Verriegelungsvorrichtung 17 befindet sich in der
Verriegelungsstellung VS, in welcher die Wirkungslinie W des Ausstoßkraftspeichers
5 durch die Drehachse X führt. Die Wirkrichtung der Wirkungslinie W ist durch den
Pfeil angegeben und zeigt in Schließrichtung SR. Da diese Wirkungslinie W durch die
Drehachse X führt, kann sich die Kraft des gespannten Ausstoßkraftspeichers 5 nicht
entfalten. Dadurch wird das Ausstoßelement 4 sozusagen in einem Totpunkt gehalten.
Die Träger-Kraftspeicherbasis 32 (mitsamt dem Träger 3), der Ausstoßkraftspeicher
5 und das Ausstoßelement 4 bilden dadurch gemeinsam die Verriegelungsvorrichtung 17.
Die Koppelvorrichtung 26 befindet sich in der Koppelstellung K, da das Koppelstück
25 mit dem Koppelgegenstück 24 gekoppelt ist.
[0019] Wenn ausgehend von dieser Stellung gemäß Fig. 4 in Schließrichtung SR auf das bewegbare
Möbelteil 2 gedrückt wird, so gelangt dieses bewegbare Möbelteil 2 in die Überdrückstellung
ÜS gemäß Fig. 5. Über das Koppelgegenstück 24 wird dabei das Spannelement 7 ebenfalls
in Schließrichtung SR mitbewegt, wodurch der Anschlag der Auslösevorrichtung 35 das
Ausstoßelement 4 in Drehrichtung D - also gegen den Uhrzeigersinn - um die Drehachse
X dreht. Durch dieses Überdrücken gelangen somit die Drehachse X und die Wirkungslinie
W in eine zueinander beabstandete, relative Entriegelungs-Lage ES. Somit ist die Verriegelungsvorrichtung
17 entriegelt.
[0020] Ausgehend von dieser Entriegelungs-Lage gemäß Fig. 5 kann sich der Ausstoßkraftspeicher
5 entspannen, wodurch sich das Ausstoßelement 4 weiter in Drehrichtung D dreht (siehe
Fig. 6) . Dadurch gelangt das der Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis 29 abgewandte
Ende des Ausstoßelements 4 in Kontakt mit dem am Spannelement 7 ausgebildeten Ausstoßanschlag
46. Dies bedingt, dass das gesamte Spannelement 7 in Öffnungsrichtung OR relativ zum
Träger 3 bewegt wird, wodurch wiederum das bewegbare Möbelteil 2 in eine, wenn auch
noch geringfügige, Offenstellung OS gelangt. Gleichzeitig verschwenkt das Ausstoßelement
4 auch das Auslenkelement 38 im Uhrzeigersinn gegen die Kraft des Auslenkkraftspeichers
39.
[0021] In Fig. 7 hat sich der Ausstoßkraftspeicher 5 noch weiter entspannt, wodurch das
Möbelteil 2 (repräsentiert durch das Koppelgegenstück 24) noch weiter in Offenstellung
OS bewegt wurde. Das bewegbare Möbelteil 2 wird somit indirekt vom Ausstoßelement
4 über das Spannelement 7 und das Koppelstück 25 ausgestoßen. Da sich das Spannelement
7 in Öffnungsrichtung OR bewegt, beginnt sich auch der als Zugfeder ausgebildete Rückholkraftspeicher
15 zu spannen.
[0022] In Fig. 8 ist eine Vierteldrehung des Ausstoßelements 4 absolviert. Der Ausstoßkraftspeicher
5 hat sich bereits im Wesentlichen zur Hälfte entspannt. Das bewegbare Möbelteil 2
befindet sich in Offenstellung OS, die Verriegelungsvorrichtung 17 in Entriegelungs-Lage
ES und die Koppelvorrichtung 26 in Koppelstellung K. Der Auslenkkraftspeicher 39 ist
voll gespannt.
[0023] Da sich gemäß Fig. 9 das Ausstoßelement 4 bereits weiter bewegt hat, wird auch das
von der Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis 29 abgewandte Ende des Ausstoßelements 4
wieder entgegengesetzt (d. h. in diesem Fall nach rechts) bewegt. Dadurch kann sich
auch der Auslenkkraftspeicher 39 wieder entspannen, wodurch das Auslenkelement 38
dem Ausstoßelement 4 nachgeführt wird.
[0024] Zwischen Fig. 9 und Fig. 10 erreicht die Ausstoßvorrichtung 1 eine nicht dargestellte
Lage, in welcher der der Verriegelungsstellung VS entgegengesetzte Totpunkt erreicht
ist, in welcher die Träger-Kraftspeicherbasis 32, die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis
29 und die Drehachse X in Draufsicht in einer Linie liegen. Damit sich ausgehend von
dieser neutralen Lage bzw. Totpunkt-Lage das Ausstoßelement 4 aber dennoch weiterbewegt,
entspannt sich der Auslenkkraftspeicher 39 weiter, wodurch das Auslenkelement 38 das
Ausstoßelement 4 in die Stellung gemäß Fig. 10 bewegt. In dieser Stellung ist der
Ausstoßweg A der Ausstoßvorrichtung 1 vollendet. Ab dieser Stellung beginnt somit
der Spannweg S, in welchem aktiv am bewegbaren Möbelteil 2 gezogen wird. Da das Spannelement
7 über die Koppelvorrichtung 26 mit dem bewegbaren Möbelteil 2 gekoppelt ist, wird
auch das Ausstoßelement 4 gemäß Fig. 11 über das als Anschlag ausgebildete Bewegungsübertragungselement
8 in Öffnungsrichtung OR bewegt. Dadurch wird beim Spannen des Ausstoßkraftspeichers
5 das Ausstoßelement 4 in dieselbe Drehrichtung D (gegen den Uhrzeigersinn) wie beim
Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils 2 gedreht.
[0025] Gemäß Fig. 12 hat sich das Ausstoßelement 4 durch das Bewegungsübertragungselement
8 noch weiter in Drehrichtung D um die Drehachse X gedreht.
[0026] In Fig. 13 schließlich ist der Spannweg S der Spannvorrichtung 6 abgeschlossen. Mithin
hat sich die Ausstoßvorrichtung 1 um den Öffnungsweg O (besteht aus Ausstoßweg A und
Spannweg S) in Öffnungsrichtung OR bewegt. Gleichzeitig hat auch das Ausstoßelement
4 eine volle Umdrehung durchgeführt, wodurch wieder die Verriegelungsstellung VS erreicht
ist, in welcher die Wirkungslinie W des Ausstoßkraftspeichers 5 durch die Drehachse
5 führt. Der Rückholkraftspeicher 15 ist voll gespannt. Der Anschlag 45 am Koppel-
und Entkoppelelement 27 liegt am Kopfteil 37 an, wodurch der vorbestimmte Öffnungsweg
VO für die durch das Koppel- und Entkoppelelement 27 gebildete Steuervorrichtung für
die Koppelvorrichtung 26 erreicht bzw. zurückgelegt ist. Die Spitze 47 des Koppel-
und Entkoppelements 27 befindet sich noch im vordersten Bereich des Koppelstücks 25,
wodurch der Kopfbereich des Koppelstücks 25 noch gespreizt ist bzw. die beiden voneinander
um einen Spalt beabstandeten Fortsätze des Kopfbereichs sich nicht zueinander verbiegen
können. Die Koppelstellung K zwischen dem Kopfbereich des Koppelstücks 25 und dem
Aufnahmebereich des Koppelgegenstücks 24 ist durch einen formschlüssigen Halt gegeben.
[0027] Wenn ausgehend von dieser Stellung gemäß Fig. 13 weiter am bewegbaren Möbelteil 2
gezogen wird, so erfolgt eine weggesteuerte Entkoppelung der Koppelvorrichtung 26
(siehe Fig. 14). Zunächst wird weiter über das Koppelstück 25 das Spannelement 7 in
Öffnungsrichtung OR bewegt. Da aber das, eine Steuervorrichtung bildende Koppel- und
Entkoppelelement 27 am Kopfteil 37 ansteht, bewegt sich nur das Koppelstück 25 samt
Spannelement 7 in Öffnungsrichtung OR relativ zum Träger 3. Dadurch entfernt sich
die Spitze 47 des Koppel- und Entkoppelelements 27 aus dem Kopfbereich des Koppelstücks
25, wodurch dieser Kopfbereich weniger stark bzw. nicht mehr gespreizt wird. Die Fortsätze
des Kopfbereichs können sich somit zueinander verbiegen. Dadurch ist die Entkoppelstellung
EK erreicht und es liegt nur mehr eine lose Verbindung zwischen dem Kopfbereich des
Koppelstücks 25 und dem Aufnahmebereich des Koppelgegenstücks 24 vor. Somit kann sich
das nicht mehr gespreizte Koppelstück 25 vom Koppelgegenstück 24 gemäß Fig. 14 bereits
lösen. Bei der Relativbewegung des Koppel- und Entkoppelelements 27 zum Koppelstück
25 spannt sich auch der Koppelkraftspeicher 40, da dieser einerseits am Koppelstück
25 und andererseits am Koppel- und Entkoppelelement 27 angreift.
[0028] Sobald sich das Koppelgegenstück 24 komplett vom Koppelstück 25 gelöst hat, befindet
sich das bewegbare Möbelteil 2 in einem Freilauf. Gleichzeitig kann sich auch der
Koppelkraftspeicher 40 wieder entspannen, wodurch das Koppelstück 25 in Schließrichtung
SR relativ zum Spannelement 7 bewegt wird. Dadurch verschwenkt sich auch der Koppelhebel
41 um das Drehlager 44. Mit dieser Bewegung wird auch der Koppelgegenstückanschlag
43 aus dem Spannelement 7 hinaus bewegt, indem sich der Koppelhebelkraftspeicher 42
entspannt. Beim Zurückfahren des Koppelstücks 25 gelangt der Kopfbereich dieses Koppelstücks
25 zwischen die Seitenwände der Koppelstückführung 49, wodurch die voneinander beabstandeten
Teile des Kopfbereichs des Koppelstücks 25 zueinander gepresst werden. Dadurch kann
die Spitze 47 des Koppel- und Entkoppelelements 27 nicht bis ganz nach vorne im Koppelstück
25 fahren. Der Koppelkraftspeicher 40 kann sich somit nicht zur Gänze, sondern nur
in etwa zur Hälfte, entspannen.
[0029] Um aber dennoch das Koppelstück 25 ganz in die Koppelstückführung 49 hinein zu fahren,
entspannt sich gemäß Fig. 16 der Koppelhebelkraftspeicher 42 und verschwenkt den Koppelhebel
41 bis das Koppelstück 25 am Anschlag 59 des Spannelements 7 anliegt. Dadurch ist
auch der Koppelgegenstückanschlag 43 voll ausgefahren. Die Spitze 47 des Koppel- und
Entkoppelelements 27 befindet sich noch nicht komplett im vordersten Bereich des Koppelstücks
25.
[0030] Ab Fig. 16 bzw. bereits ab Fig. 15 beginnt sich auch der Rückholkraftspeicher 15
zu entspannen, wodurch zunächst die Position gemäß Fig. 17 erreicht wird.
[0031] In weiterer Folge wird über den sich entspannenden Rückholkraftspeicher 15 das Spannelement
7 noch weiter bis in die Stellung gemäß Fig. 18 hineingefahren, bis schließlich in
Fig. 19 die Rückholstellung R erreicht ist. Von Fig. 18 auf Fig. 19 wird diese Rückholbewegung
durch die Dämpfvorrichtung 36 gedämpft. Das bewegbare Möbelteil 2 befindet sich immer
noch in einer Offenstellung OS. Die Verriegelungsvorrichtung 17 befindet sich in Verriegelungsstellung
VS.
[0032] Wenn schließlich gemäß Fig. 20 auch noch das bewegbare Möbelteil 2 geschlossen wird,
so gelangt zunächst das Koppelgegenstück 24 in Kontakt mit dem Koppelgegenstückanschlag
43. Dadurch wird zuerst das Koppelstück 25 über die Drehbewegung des Koppelhebels
41 in Öffnungsrichtung OR bewegt, wodurch der zunächst nicht gespreizte Kopfbereich
des Koppelstücks 25 in den Aufnahmebereich des Koppelgegenstücks 24 eingreift. Da
dann das Koppelstück 25 nicht mehr zwischen den Seitenflächen der Koppelstückführung
49 verengend gehalten ist, hat sich gemäß Fig. 20 auch der Koppelkraftspeicher 40
entspannt, wodurch die Spitze 47 des Koppel- und Entkoppelelements 27 wieder komplett
in den Kopfbereich des Koppelstücks 25 eingedrungen ist und diesen Kopfbereich dadurch
aufspreizt. Somit ist in Fig. 20 wieder die Koppelstellung K der Koppelvorrichtung
26 erreicht. Diese Fig. 20 entspricht auch wieder der Ausgangslage gemäß Fig. 4.
[0033] In Fig. 21 ist ein Möbel 21 samt einem Möbelkorpus 22 und einem bewegbaren Möbelteil
2 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel einer Ausstoßvorrichtung 1 dargestellt. Auch
hier ist das bewegbare Möbelteil 2 wiederum über Scharniere 23 mit dem Möbelkorpus
22 gelenkig verbunden. Am bewegbaren Möbelteil 2 ist das Koppelgegenstück 24 der Ausstoßvorrichtung
1 angebracht.
[0034] In der Explosionsdarstellung gemäß Fig. 22 ist das zweite Ausführungsbeispiel der
Ausstoßvorrichtung 1 im Detail ersichtlich. Wiederum ist ein Träger 3 vorhanden, welcher
zusammen mit einem nicht dargestellten Deckel ein Gehäuse für die restlichen Komponenten
der Ausstoßvorrichtung 1 bilden kann. Im Träger 3 ist das Spannelement 7 verschiebbar
gelagert. Dieses Spannelement 7 ist über die Dämpfvorrichtung 36 gedämpft bewegbar
am Träger 3 gelagert. Über die Rückholkraftspeicher 15 ist das Spannelement 7 mit
dem Träger 3 verbunden. Im Spannelement 7 ist eine Führungsbahn 28 für das Koppel-
und Entkoppelelement 27 vorgesehen. Dieses Koppel- und Entkoppelelement 27 ist durch
einen Koppelkraftspeicher 40 in Richtung links gegenüber dem Spannelement 7 vorgespannt.
Der Koppelkraftspeicher 40 ist in diesem Fall als in etwa V-förmige Zugfeder ausgebildet,
wobei diese Zugfeder mit ihren Enden im Spannelement 7 gehalten ist und in einem mittleren
Bereich am Koppel- und Entkoppelelement 27 anliegt. Weiters ist ein mit dem Träger
3 verbundener Koppelelementspanner 56 vorgesehen, welcher am Anschlag 45 des Koppel-
und Entkoppelelements 27 anlegbar ist. Zudem ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel
ein Kopfteil 37 am Träger 3 angebracht. Am Spannelement 7 sind insgesamt drei Ausstoßanschläge
46 vorgesehen, welche mit den am Ausstoßelement 4 angeordneten Ausstoßrollen 51 korrespondieren.
Das Ausstoßelement 4 selbst ist über die Drehachse X am Drehlager 57 des Trägers 3
drehbar gelagert. Zudem ist am Ausstoßelement 4 die Spannrolle 52 angeordnet. Ein
Exzenterbolzen 50 ist am Ausstoßelement 4 exzentrisch angeordnet. Der Ausstoßkraftspeicher
5 ist einerseits über die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis 29 mit dem Ausstoßelement
4 und andererseits über die Träger-Kraftspeicherbasis 32 mit dem Träger 3 verbunden.
Weiters ist auch eine Auslösevorrichtung 35 vorgesehen, welche bei diesem Ausführungsbeispiel
durch das Auslöseelement 55, die Auslösefeder 54 und den Auslösebügel 53 gebildet
ist. Dieser Auslösebügel 53 ist in der Ausnehmung 60 des Trägers 3 gehalten.
[0035] In Fig. 23 ist das zweite Ausführungsbeispiel der Ausstoßvorrichtung 1 in zusammengebautem
Zustand dargestellt. Dabei liegt der Anschlag 45 des Koppel- und Entkoppelelements
27 am Koppelelementspanner 56 an. Zudem ist ersichtlich, dass die Träger-Kraftspeicherbasis
32 und die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis 29 in der dargestellten Verriegelungsstellung
VS in einer die Drehachse X des Ausstoßelements 4 und die Wirkungslinie W enthaltenden
Ebene liegen.
[0036] Eine zu Fig. 23 passende Draufsicht auf die Ausstoßvorrichtung 1 ist in Fig. 24 dargestellt.
Die Stellung des Koppelgegenstücks 24 entspricht der Stellung des bewegbaren Möbelteils
2, welches sich in der Schließstellung SS befindet. Zudem befindet sich die Verriegelungsvorrichtung
17 in Verriegelungsstellung VS, da die Wirkungslinie W des Ausstoßkraftspeichers 5
durch die Drehachse X führt. Der Auslösebügel 53 liegt mit seiner Stirnseite am Exzenterbolzen
50 an. Am Kniebereich dieses Auslösebügels 53 wiederum liegt ein Endbereich des Auslöseelements
55 an. Das andere Ende dieses Auslöseelements 55 liegt am Koppelgegenstück 24 an.
Der Kopfbereich des Koppelstücks 25 ist durch die Spitze 47 des Koppel- und Entkoppelelements
27 zwar gespreizt, da sich der Kopfbereich des Koppelstücks 25 aber nicht im Aufnahmebereich
des Koppelgegenstücks 24 befindet, befindet sich die Koppelvorrichtung 26 noch in
einer Entkoppelstellung EK.
[0037] Wenn nun ausgehend von dieser Schließstellung SS gemäß Fig. 24 in Schließrichtung
SR auf das bewegbare Möbelteil 2 gedrückt wird, so gelangt das bewegbare Möbelteil
2 in die Überdrückstellung ÜS gemäß Fig. 25. Da das Auslöseelement 55 am Koppelgegenstück
24 anliegt und der nachgiebige Auslösebügel 53 über seinen Kniebereich wiederum am
Auslöseelement 55 anliegt, wird die Stirnseite des Auslösebügels 53 auf den Exzenterbolzen
50 gedrückt, wodurch das Ausstoßelement 4 in Drehrichtung D um die Drehachse X gedreht
wird. Dadurch gelangt die Drehachse X und die Wirkungslinie W in eine zueinander beabstandete,
relative Entriegelungs-Lage ES. Somit ist die Verriegelungsvorrichtung 17 entriegelt.
(In den hier dargestellten Ausführungsbeispielen wird für die Verriegelung immer die
Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis 29 bewegt. Prinzipiell wäre es aber auch möglich,
dass beim Überdrücken die Drehachse X derart verschoben wird, dass sie in Abstand
zur Wirkungslinie W gelangt. Dadurch bliebe die Wirkungslinie W in Bezug auf den Träger
3 unverändert, die Drehachse X würde sich aber relativ zum Träger 3 bewegen.)
[0038] Sobald ein Bediener des Möbels 21 nicht mehr auf das bewegbare Möbelteil 2 drückt,
beginnt sich gemäß Fig. 26 der Ausstoßkraftspeicher 5 weiter zu entspannen. Dieser
Ausstoßkraftspeicher 5 nimmt das Ausstoßelement 4 mit und dreht dieses weiter in Drehrichtung
D gegen den Uhrzeigersinn. Dadurch gelangt die erste der drei Ausstoßrollen 51 in
Kontakt mit einem ersten der drei Ausstoßanschlägen 46, wodurch das Spannelement 7
vom Ausstoßelement 4 in Öffnungsrichtung OR bewegt wird. Da das Koppelstück 25 einstückig
mit dem Spannelement 7 ausgebildet ist, wird über den Kopfbereich des Koppelstücks
25 auch das Koppelgegenstück 24 und mit diesem das bewegbare Möbelteil 2 in Öffnungsrichtung
OR bewegt. Dadurch befindet sich das bewegbare Möbelteil 2 in einer - wenn auch geringfügig
geöffneten - Offenstellung OS. Die Verriegelungsvorrichtung 17 befindet sich in einer
Entriegelungs-Lage ES. Die Koppelvorrichtung 26 befindet sich immer noch in einer
Entkoppelstellung EK. Gemäß Fig. 26 wurde das Spannelement 7 bereits leicht in Öffnungsrichtung
OR relativ zum Träger 3 bewegt. Da aber der Koppelelementspanner 56 am Träger 3 befestigt
ist und der Anschlag 45 an diesem Koppelementspanner 56 anliegt, bewegt sich das die
Steuervorrichtung bildende Koppel- und Entkoppelelement 27 nicht mit dem Spannelement
7 in Öffnungsrichtung OR mit. Dadurch entfernt sich die Spitze 47 des Koppel- und
Entkoppelements 27 aus dem Kopfbereich des Koppelstücks 25. Der Kopfbereich des Koppelstücks
25 wird dadurch bereits weniger gespreizt.
[0039] Da gemäß Fig. 27 die Spitze 47 noch weiter relativ zum Koppelstück 25 zurückgefahren
ist, wird der Kopfbereich des Koppelstücks 25 nicht mehr gespreizt und dieser Kopfbereich
kann aufgrund der zueinander verbiegbaren Ausbildung seiner beiden Fortsätze in den
Aufnahmebereich im Koppelgegenstück 24 hineingleiten. Dadurch ist aber erst eine lose
Verbindung zwischen Koppelstück 25 und Koppelgegenstück 24 erreicht. Durch die Relativbewegung
des Koppel- und Entkoppelelements 27 zum Spannelement 7 entlang der Führungsbahn 28
ist gemäß Fig. 27 der Koppelkraftspeicher 40 gespannt. Gemäß Fig. 27 hat sich auch
das Ausstoßelement 4 bereits weiter gedreht, wodurch eine zweite Ausstoßrolle 41 in
Kontakt mit einem zweiten Ausstoßanschlag 46 gelangt.
[0040] Bei weiterer Drehung des Ausstoßelements 4 gemäß Fig. 28 gelangt ein Ende des elastischen
Koppelelementspanners 56 in Kontakt mit dem Ausstoßelement 4, wodurch der Koppelementspanner
56 leicht nach links verbogen wird. Dadurch wird der Anschlag 45 des Koppel- und Entkoppelelements
27 nicht mehr vom Koppelelementspanner 56 gehalten, wodurch sich der Koppelkraftspeicher
40 entspannen kann. Dadurch bewegt sich auch das Koppel- und Entkoppelelement 27 wieder
relativ zum Spannelement 7 in Öffnungsrichtung OR, wodurch die Spitze 47 des Koppel-
und Entkoppelements 27 in den Kopfbereich des Koppelstücks 25 gelangt und diesen spreizt.
Dadurch ist ein sicherer formschlüssiger Halt und somit die Koppelstellung K zwischen
dem Koppelstück 25 und dem Koppelgegenstück 24 erreicht, welche ohne eine Relativbewegung
des Koppel- und Entkoppelelements 27 zum Koppelstück 25 unlösbar ist.
[0041] Gemäß Fig. 29 ist eine halbe Umdrehung des Ausstoßelements 4 abgeschlossen. Mithin
hat sich der Ausstoßkraftspeicher 5 komplett entspannt und das Ausstoßelement 4 befindet
sich wieder in einer neutralen Lage. Der Ausstoßweg A der Ausstoßvorrichtung 1 ist
damit abgeschlossen. Die Rückholkraftspeicher 15 haben sich bereits in etwa zur Hälfte
gespannt. Ab dieser Fig. 29 wird nun in Öffnungsrichtung OR am bewegbaren Möbelteil
2 gezogen.
[0042] Durch diese weitere Ziehbewegung, die in Fig. 30 bereits begonnen hat, wird das Spannelement
7 weiter in Öffnungsrichtung OR relativ zum Träger 3 bewegt. Da sich eine dritte Ausstoßrolle
51 immer noch in Kontakt mit einem dritten Ausstoßanschlag 46 befindet, wird auch
das Ausstoßelement 4 bei diesem Spannen des Ausstoßkraftspeichers 5 weiter in dieselbe
Drehrichtung D wie beim Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils 2 gedreht. Gleichzeitig
kommt auch die Spannrolle 52 in Kontakt mit dem Bewegungsübertragungselement 8. Dieses
als Anschlag ausgebildete Bewegungsübertragungselement 8 bildet zusammen mit dem Spannelement
7 die Spannvorrichtung 6 für den Ausstoßkraftspeicher 5. Dieser ist in Fig. 30 bereits
wieder zu einem Teil gespannt.
[0043] Gemäß Fig. 31 wurde das bewegbare Möbelteil 2 noch weiter in Öffnungsrichtung OR
bewegt und gleichzeitig das Ausstoßelement 4 weiter in Drehrichtung D gedreht, wodurch
der Exzenterbolzen 50 an einer Flanke des Auslösebügels 53 anliegt und diesen Auslösebügel
53 aufgrund seiner Nachgiebigkeit bereits geringfügig nach rechts verbiegt, wie dies
gut im rechts oben dargestellten Detailausschnitt erkennbar ist.
[0044] In Fig. 32 wurde das bewegbare Möbelteil 2 noch weiter in Öffnungsrichtung OR bewegt,
wodurch sich das Ausstoßelement 4 noch weiter gedreht hat. Dadurch verbiegt der Exzenterbolzen
50 den Auslösebügel 53 noch deutlicher (siehe Detail rechts oben).
[0045] Bei weiterer Bewegung passiert der Exzenterbolzen 50 schließlich den Auslösebügel
53, wodurch beide Komponenten wieder in ihre Ausgangslage gemäß Fig. 33 gelangen.
Durch die Auslösefeder 54 wird auch die Stellung des Auslöseelements 55 wieder so
angepasst, dass das Auslöseelement 55 um das Spaltmaß aus dem Träger 3 vorsteht. Gemäß
Fig. 33 ist auch der Spannweg S abgeschlossen, welcher zusammen mit dem Ausstoßweg
A den Öffnungsweg O der Ausstoßvorrichtung 1 ergibt. Bei der Bewegung der Ausstoßvorrichtung
1 von Fig. 32 auf Fig. 33 gelangt der Anschlag 45 des Koppel- und Entkoppelelements
27 in Kontakt mit dem Kopfteil 37. Der vorbestimmte Öffnungsweg VO ist erreicht. Dadurch
wird auch dieses Koppel- und Entkoppelelement 27 unter Ladung des Koppelkraftspeichers
40 relativ zum Spannelement 7 bewegt, wodurch die Spitze 47 des Koppel- und Entkoppelelements
27 aus dem Kopfbereich des Koppelstücks 25 gelangt und die Fortsätze dieses Kopfbereichs
nicht mehr spreizt. Dadurch ist die Entkoppelstellung EK der Koppelvorrichtung 26
erreicht. Eine lose Verbindung zwischen dem Kopfbereich des Koppelstücks 25 und dem
Aufnahmebereich des Koppelgegenstücks 26 liegt aber noch vor.
[0046] Wenn nun ausgehend von dieser Stellung gemäß Fig. 33 weiter am bewegbaren Möbelteil
2 gezogen wird, so kann sich das Koppelgegenstück 24 vom Koppelstück 25 durch zueinander
Verbiegen der Fortsätze des Kopfbereichs lösen und auch die lose Verbindung ist aufgehoben.
[0047] Ab Erreichen dieser Entkoppelstellung EK kann sich auch der Rückholkraftspeicher
15 wieder entspannen und bewegt zunächst das Spannelement 7 in Schließrichtung SR
bis zum Erreichen der Stellung gemäß Fig. 35. Gleichzeitig mit dieser Bewegung bzw.
ab dem Zeitpunkt, ab dem der Anschlag 45 nicht mehr am Kopfteil 37 anliegt, kann sich
auch der Koppelkraftspeicher 40 entspannen. Dadurch wird die Spitze 47 des Koppel-
und Entkoppelelements 27 in den Kopfbereich des Koppelstücks 25 bewegt, wodurch dieser
wieder gespreizt wird.
[0048] In Fig. 36 hat sich der Rückholkraftspeicher 15 zur Gänze entspannt. Diese Rückfahrbewegung
wird über den Kolben der Dämpfvorrichtung 36 gedämpft. Dadurch ist die Rückholstellung
R der Rückholvorrichtung 13 bzw. des Rückholkraftspeichers 15 erreicht. Das bewegbare
Möbelteil 2 - repräsentiert durch das Koppelgegenstück 24 - befindet sich aber noch
in Offenstellung OS.
[0049] Wenn schließlich gemäß Fig. 37 auch noch das bewegbare Möbelteil 2 in Schließrichtung
SR bewegt wird, so gelangt das bewegbare Möbelteil 2 in die Schließstellung SS. In
dieser Schließstellung SS liegt das Koppelgegenstück 24 wieder am Auslöseelement 55
an.
[0050] Die Verriegelungsvorrichtung 17 befindet sich in der Verriegelungsstellung VS. Die
Koppelvorrichtung 26 befindet sich in der Entkoppelstellung EK. Fig. 37 entspricht
wieder der Ausgangslage gemäß Fig. 24.
[0051] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass bei den Ausführungsbeispielen dieselben
funktionellen Komponenten mit denselben Bezugszeichen versehen sind. So gelten die
Vorteile und erwähnten Möglichkeiten zu den Ausführungsbeispielen auch sinngemäß für
die jeweils anderen Ausführungsbeispiele.
1. Ausstoßvorrichtung (1) für ein bewegbares Möbelteil (2), mit
- einem um eine Drehachse (X) drehbaren Ausstoßelement (4) zum Ausstoßen des bewegbaren
Möbelteils (2) aus einer Schließstellung (SS) in eine Offenstellung (OS),
- einem das Ausstoßelement (4) kraftbeaufschlagenden Ausstoßkraftspeicher (5) und
- einer Verriegelungsvorrichtung (17) zum Verriegeln des Ausstoßelements (4) in einer
Verriegelungsstellung (VS),
dadurch gekennzeichnet, dass in der Verriegelungsstellung (VS) die Wirkungslinie (W) des Ausstoßkraftspeichers
(5) durch die Drehachse (X) führt.
2. Ausstoßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (17) durch Überdrücken des bewegbaren Möbelteils (2)
in eine hinter der Schließstellung (SS) liegende Überdrückstellung (ÜS) entriegelbar
ist, indem die Drehachse (X) und die Wirkungslinie (W) in eine zueinander beabstandete,
relative Entriegelungs-Lage (ES) gelangen.
3. Ausstoßvorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine am Ausstoßelement (4) anlegbare Auslösevorrichtung (35), wobei beim Überdrücken
das Ausstoßelement (4) von der Auslösevorrichtung (35) drehbar ist, wodurch die Wirkungslinie
(W) und die Drehachse (X) in die relative Entriegelungs-Lage (ES) gelangen.
4. Ausstoßvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von der relativen Entriegelungs-Lage (ES) das Ausstoßelement (4) durch
den Ausstoßkraftspeicher (5) um die Drehachse (X) drehbar ist, sodass das Ausstoßelement
(4), vorzugsweise indirekt über ein Spannelement (7), das bewegbare Möbelteil (2)
in Öffnungsrichtung (OS) ausstößt.
5. Ausstoßvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung (35) in Verriegelungsstellung (VS) einerseits am Ausstoßelement
(4) und andererseits am bewegbaren Möbelteil (2) anliegt.
6. Ausstoßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßvorrichtung (1) einen Träger (3) aufweist, wobei der Ausstoßkraftspeicher
(5) einerseits über eine Träger-Kraftspeicherbasis (32) am Träger (3) und andererseits
über eine Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis (29) am Ausstoßelement (4) angreift, wobei
die Träger-Kraftspeicherbasis (32) und die Ausstoßelement-Kraftspeicherbasis (29)
in der Verriegelungsstellung (VS) in einer die Drehachse (X) des Ausstoßelementes
(4) und die Wirkungslinie (W) enthaltenden Ebene liegen.
7. Ausstoßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausstoßkraftspeicher (5) als Zugfeder oder als Druckfeder ausgebildet ist.
8. Ausstoßvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger-Kraftspeicherbasis (32), der Ausstoßkraftspeicher (5) und das Ausstoßelement
(4) die Verriegelungsvorrichtung (17) bilden.
9. Möbel (21) mit einem Möbelkorpus (22), einem bewegbaren Möbelteil (2) und einer Ausstoßvorrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für das bewegbare Möbelteil (2).