[0001] Die Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe,
mit zumindest einer Pumpstufe, die einen Stator und einen im Betrieb relativ zum Stator
um eine Drehachse rotierenden Rotor umfasst, und zumindest einem Magnetlager für den
Rotor, insbesondere für einen einlassnahen Endbereich des Rotors, das einen Magnetlagerrotor
und einen mit diesem zusammenwirkenden Magnetlagerstator umfasst, die jeweils einen
Stapel aus mehreren Permanentmagnetringen aufweisen, wobei der Magnetlagerrotor am
Rotor und der Magnetlagerstator an einem Halter des Stators angebracht ist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Montieren, Anbringen und Einstellen
eines Magnetlagers einer solchen Vakuumpumpe.
[0003] Derartige Vakuumpumpen sind grundsätzlich bekannt. Für die Praxis sind Turbomolekularvakuumpumpen
von besonderer Bedeutung. Die Pumpwirkung beruht hierbei auf einer Anordnung aus dem
Stator zugeordneten Statorschaufeln und aus Rotorschaufeln, die mit dem Rotor verbunden
sind. Bei einem typischen Aufbau einer Turbomolekularvakuumpumpe verläuft die Drehachse
des Rotors parallel zur Pumprichtung, die von einer auch als Hochvakuumseite bezeichneten,
mit einem Pumpeneinlass versehenen Ansaugseite der Pumpe zur auch als Vorvakuum-Seite
bezeichneten Auslassseite der Pumpe verläuft.
[0004] Diese Anordnung aus Statorschaufeln und Rotorschaufeln wird auch als Turbopumpstufe
bezeichnet, d.h. eine Turbomolekularvakuumpumpe besitzt eine oder mehrere derartige
Turbopumpstufen. Typischerweise besitzen Turbomolekularvakuumpumpen zusätzlich eine
oder mehrere Holweckpumpstufen, die sich in Pumprichtung an die zumindest eine Turbopumpstufe
anschließen. Eine Holweck-pumpstufe besteht aus einer oder mehreren zylindrischen
Holweckhülsen, die während des Betriebs rotieren und an einem eigenen Rotor oder an
einem gemeinsamen Rotor von Turbopumpstufe(n) und Holweckpumpstufe(n) angebracht sind,
sowie aus einem Holweckstator.
[0005] Der Stator einer Vakuumpumpe, bei einer typischen Turbomolekularvakuumpumpe also
die Statorschaufeln der Turbopumpstufen und die Holweckstatoren der Holweckpumpstufen,
sind in der Praxis meist separate Bauteile, die drehfest im Inneren eines Pumpengehäuses
angeordnet sind. Grundsätzlich ist es auch möglich, zumindest einige der Statoren
einstückig mit dem Pumpengehäuse auszubilden. Insofern kann auch das Pumpengehäuse
als ein Bestandteil des Stators einer Vakuumpumpe angesehen werden.
[0006] Die Lagerung des Rotors einer Turbomolekularvakuumpumpe erfolgt in der Praxis typischerweise
durch eine sogenannte Hybridlagerung. Auf der Hochvakuumseite, also einlassseitig,
befindet sich das bereits erwähnte Magnetlager zwischen Rotor und Stator. Auf der
Vorvakuumseite, also auslassseitig, ist der Rotor mittels eines Wälzlagers, insbesondere
eines Kugellagers, gelagert. Es existieren jedoch auch reine magnetgelagerte Rotoren,
die sowohl an ihrem einlassnahen Ende als auch an ihrem einlassfernen Ende jeweils
durch ein Magnetlager gelagert sind.
[0007] Zwar ist die Erfindung besonders vorteilhaft für das einlassnahe Magnetlager eines
Rotors einer Turbomolekularpumpstufe. Grundsätzlich ist die Erfindung aber für beliebige
Vakuumpumpen einsetzbar, bei denen zwischen einem beliebige pumpwirksame Komponenten
tragenden Rotor und einem entsprechende pumpwirksame Komponenten, die mit den rotierenden
pumpwirksamen Komponenten zusammenwirken, aufweisenden Stator ein Magnetlager vorhanden
ist, das sowohl statorseitig als auch rotorseitig einen Stapel aus mehreren Permanentmagnetringen
aufweist.
[0008] Die Montage und das Einstellen derartiger Magnetlager stellt in der Praxis grundsätzlich
eine Herausforderung dar, insbesondere was den Magnetlagerstator anbetrifft.
[0009] Der Magnetlagerstator und der Magnetlagerrotor müssen bezogen auf die Drehachse beim
Montieren der Vakuumpumpe in eine exakte axiale Relativlage gebracht werden. Hierbei
ist zu berücksichtigen, dass der Rotor aufgrund seiner Lagerung am einlassfernen Ende
ein gewisses axiales Spiel besitzt, also in axialer Richtung in einem geringfügigen
Maße beweglich ist. Deshalb geht man beim Einstellen des Magnetlagers, das im Rahmen
der Pumpenmontage erfolgt, so vor, dass die einzelnen Permanentmagnetringe zunächst
an einem Bauteil des Stators vormontiert werden. Bei diesem Bauteil handelt es sich
typischerweise um einen in das Pumpengehäuse hinein vorstehenden Zapfen, der an einer
im Bereich des Pumpeneinlasses angeordneten Statorkomponente ausgebildet ist, die
einen sternförmigen Aufbau besitzt und daher auch als Statorstern bezeichnet wird.
Der Zapfen für den Magnetlagerstator ist zylindrisch ausgebildet und konzentrisch
zur Drehachse des Rotors angeordnet. Am freien Ende des Zapfens befindet sich ein
Tellerfederpaket, wobei die Permanentmagnetringe zwischen diesem Tellerfederpaket
und einem Einstellring angeordnet sind, der auf den Zapfen geschraubt ist.
[0010] Durch Verdrehen des Einstellrings können die Permanentmagnetringe gegen die Rückstellkraft
des Tellerfederpakets zusammengedrückt und gemeinsam zum Einstellen ihrer axialen
Position relativ zum Zapfen verstellt werden, um auf diese Weise die Axialposition
des Magnetlagerstators am Stator einzustellen. Die korrekte Einstellung ist erreicht,
wenn der mit dem erwähnten geringen axialen Spiel behaftete Rotor aufgrund des Zusammenwirkens
der beim Einstellen axial relativ zueinander Permanentmagnetring-Stapel von Stator
und Rotor schlagartig einen kleinen Sprung in axialer Richtung vollführt. Die Drehstellung
des Magnetlagerstators am Zapfen, bei welcher dieser Effekt auftritt, wird auch als
Kippwinkel bezeichnet. Dieses Einstellen des Magnetlagers erfolgt in der Praxis typischerweise
bei liegender Vakuumpumpe, also bei horizontal verlaufender Drehachse des Rotors.
[0011] Diese Vorgehensweise zum Einstellen des Magnetlagers einer Vakuumpumpe ist dem Fachmann
grundsätzlich bekannt und ermöglicht prinzipiell eine zuverlässige und exakte Axialpositionierung
des Magnetlagerstators. Gleichwohl ist dieses Einstellkonzept nicht ohne Nachteile.
Die Montage des erwähnten Tellerfederpakets ist zeitaufwendig und fehleranfällig.
Außerdem kann es bei der Montage der Tellerfedern zu einem sogenannten "Umklappen"
einzelner Tellerfedern kommen, was Nacharbeit erfordert und somit zusätzliche Kosten
bedeutet. Ferner können beim Verdrehen des Einstellrings aufgrund von Reibung zwischen
dem Einstellring und den Permanentmagnetringen bzw. gegebenenfalls verwendeten Distanzscheiben
Späne entstehen, die in das Pumpeninnere gelangen können. Des Weiteren ist konstruktionsbedingt
der Einstellring von der Einlassseite der Pumpe aus nur über kreisbogenförmige Langlöcher
zugänglich, was zur Folge hat, dass das zum Verdrehen des Einstellrings verwendete
Einstellwerkzeug mehrfach neu angesetzt werden muss, da aufgrund der Begrenzung durch
die Langlöcher jeweils nur um einen vergleichsweise kleinen Winkel gedreht werden
kann. Eine Automatisierung des in der Praxis noch manuell durchgeführten Einstellvorgangs
wird hierdurch erschwert oder praktisch unmöglich gemacht. Ferner ist problematisch,
dass die Federkennlinie der Tellerfedern nicht linear ist. Aufgrund thermischer Ausdehnung
können einzelne Tellerfedern "umklappen", wodurch der Permanentring-Stapel nicht mehr
ausreichend vorgespannt wird.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es daher, Montage und Einstellung eines Magnetlagers für
den Rotor einer Vakuumpumpe zu vereinfachen.
[0013] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt jeweils durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist für den Magnetlagerstator ein separater
Magnetträger vorgesehen, an dem die Permanentmagnetringe unabhängig von dem Halter
fertig montierbar sind und der zusammen mit den fertig montierten Permanentmagnetringen
als eine Einheit am Halter anbringbar ist, wobei bezüglich der Drehachse die axiale
Position des Magnetträgers am Halter verstellbar ist.
[0015] Unter "fertig montiert" ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass die Permanentmagnetringe
auf Stoß zusammengedrückt sind, sich also in axialer Richtung nur als ganzer Stapel,
aber nicht mehr relativ zueinander bewegen können.
[0016] Die Erfindung bedeutet eine Abkehr von der bisher geübten Praxis, die Permanentmagnetringe
des Magnetlagerstators einzeln direkt am Stator der Vakuumpumpe anzuordnen und erst
danach zusammenzudrücken und gleichzeitig gegen die Rückstellkraft einer Feder zu
bewege, um die jeweils erforderliche Axialposition einzustellen. Während also beim
eingangs erläuterten Stand der Technik das Zusammendrücken der Permanentmagnetringe
und das Einstellen der axialen Position quasi gleichzeitig erfolgen, zwischen dem
Zusammendrücken und dem Einstellen also im Grunde nicht unterschieden werden kann,
was zu den vorstehend erläuterten Problemen führt, geht die Erfindung einen völlig
anderen Weg.
[0017] Der durch die Erfindung geschaffene separate Magnetträger ermöglicht eine Vormontage
der Permanentmagnetringe unabhängig von dem Stator der Vakuumpumpe. An diesen separaten
Magnetträger können die Permanentmagnetringe einfach und insbesondere maschinell fertig
montiert, also auf Stoß zusammengedrückt werden. Hierdurch wird eine Automatisierung
ermöglicht. Die Einheit aus Magnetträger und Permanentmagnetringen kann hierdurch
in großen Stückzahlen gefertigt und montiert werden.
[0018] Die fertig montierten Einheiten können jeweils vollkommen unabhängig von dem Rest
der Vakuumpumpe gehandhabt und insbesondere als Zukaufteil extern gefertigt werden.
Bei der Endmontage der Vakuumpumpe kann diese Einheit als Ganzes am Stator angebracht
werden. Da die Permanentmagnetringe bereits fertig montiert sind, erfolgt bei der
Montage am Stator der Vakuumpumpe lediglich noch die Einstellung der Axialposition,
indem die axiale Position des Magnetträgers und damit des an diesem fertig montierten
Permanentmagnet-Stapels an dem Halter des Stators verstellt wird.
[0019] Von Vorteil ist ferner, dass bei einem während des Einsatze der Vakuumpumpe im Feld
erforderlichen Austausch des Magnetlagers oder Magnetlagerstators nicht mehr die einzelnen
Permanentmagnetringe des Magnetlagerstators oder der Stator bzw. das Gehäuse ganz
oder teilweise getauscht werden muss, sondern nur noch die als Ganzes handhabbare
Einheit aus Magnetträger und Permanentmagnetring-Stapel ausgetauscht zu werden braucht.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch die folgenden Schritte aus:
- Montieren des Magnetlagerrotors am Rotor,
- Bereitstellen eines separaten Magnetträgers für den Magnetlagerstator,
- Montieren der Permanentmagnetringe des Magnetlagerstators an dem Magnetträger unabhängig
von dem Stator der Vakuumpumpe,
- Anbringen des Magnetträgers zusammen mit den fertig montierten Permanentmagnetringen
als eine Einheit an einem Halter des Stators, und
- Einstellen des Magnetlagers durch Verstellen der axialen Position des Magnetträgers
am Halter bezüglich der Drehachse.
[0021] Mögliche Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Zeichnung
sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0022] In einige Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass der Halter einen parallel
zur Drehachse verlaufenden Durchgang aufweist, durch den hindurch der Magnetträger
ausgehend von der Einlassseite der Pumpe für ein manuell oder maschinell handhabbares
Einstellwerkzeug zum Einstellen der axialen Position des Magnetträgers zugänglich
ist. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Magnetträger an einer zur Einlassseite
der Pumpe weisenden und mit dem Durchgang ausgerichteten Seite einen Betätigungsabschnitt
für das Einstellwerkzeug aufweist.
[0023] Bei dem Einstellwerkzeug kann es sich insbesondere um einen manuell oder mittels
einer automatisch arbeitenden Maschine betreibbaren Innensechskantschlüssel handeln.
Der Betätigungsabschnitt des Magnetträgers umfasst dann ein entsprechendes Sechskantprofil
für dieses Werkzeug.
[0024] Gemäß einigen Weiterbildungen der Erfindung erfolgt das Anbringen des Magnetträgers
am Halter und das Verstellen der axialen Position des Magnetträgers am Halter durch
Verschrauben des Magnetträgers mit dem Halter.
[0025] Hierbei ermöglicht die erfindungsgemäße Verwendung eines separaten Magnetträgers
vollständige Umdrehungen des Einstellwerkzeugs, so dass das eingangs im Zusammenhang
mit dem Stand der Technik erläuterte mehrfache Umstecken nicht mehr erforderlich ist
und dadurch die Montage der Vakuumpumpe beschleunigt wird.
[0026] Gemäß einigen Ausführungsformen kann der Halter einen sich parallel zur Drehachse
erstreckenden Haltezapfen umfassen, wobei der Haltezapfen und der Magnetträger einander
in axialer Richtung überlappend angeordnet sind.
[0027] Dabei kann vorgesehen sein, dass der Haltezapfen in den Stapel der am Magnetträger
montierten Permanentmagnetringe des Magnetlagerstators hineinragt.
[0028] Das Anbringen des Magnetträgers am Haltezapfen kann dadurch erfolgen, dass der Magnetträger
in eine im Haltezapfen ausgebildete Aussparung, insbesondere in einen parallel zur
Drehachse verlaufenden Durchgang, eingeschraubt wird. Alternativ kann die Anbringung
dadurch erfolgen, dass der Magnetträger auf eine Außenseite des Haltezapfens aufgeschraubt
wird.
[0029] Der Halter, an dem der Magnetträger anbringbar ist, ist insbesondere im Bereich des
Pumpeneinlasses angeordnet. Der Halter kann sternförmig ausgebildet sein und einen
mit einem Pumpengehäuse verbundenen, insbesondere ringförmigen, Außenabschnitt, einen
den Haltezapfen aufweisenden Zentralabschnitt und eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung
verteilt angeordneten Stegabschnitten umfassen, durch die der Zentralabschnitt mit
dem Außenabschnitt verbunden ist.
[0030] Insbesondere kann der Halter ein einstückig ausgebildetes, separates Bauteil sein,
das einlassseitig in das Pumpengehäuse eingesetzt und drehfest angeordnet ist. Insbesondere
kann es sich bei dem Halter um einen sogenannten Statorstern handeln, wie er eingangs
bereits erwähnt worden ist.
[0031] In einigen Ausführungsbeispielen kann der Magnetträger eine Zentrierhülse, auf der
radial außen die Permanentmagnetringe sitzen, und zwei in axialer Richtung voneinander
beabstandete Widerlager für die Permanentmagnetringe umfassen. Dabei kann insbesondere
vorgesehen sein, dass die Zentrierhülse und der Halter, insbesondere ein Haltezapfen
des Halters, einander in axialer Richtung überlappen.
[0032] Im fertig montierten Zustand sind die Permanentmagnetringe zwischen diesen Widerlagern
eingespannt, d.h. auf Stoß zusammengedrückt.
[0033] Dabei kann vorgesehen sein, dass das eine, insbesondere das einlassferne, Widerlager
einstückig mit der Zentrierhülse ausgebildet und das andere, insbesondere das einlassnahe,
Widerlager ein separates Bauteil ist, das mit der Zentrierhülse fest verbunden ist.
Dieses separate Widerlager kann mit der Zentrierhülse verpresst oder verschraubt sein,
um auf diese Weise den fertig montierten Zustand herzustellen.
[0034] Des Weiteren kann bei einigen Ausführungsbeispielen vorgesehen sein, dass der Magnetträger
einen konzentrisch zur Zentrierhülse angeordneten Zentralabschnitt mit gegenüber der
Zentrierhülse reduziertem Durchmesser umfasst. Dieser Zentralabschnitt kann insbesondere
zapfenförmig ausgebildet sein. Die Zentrierhülse und der Zentralabschnitt können durch
einen unterhalb des Haltezapfens des Halters gelegenen Verbindungsabschnitt miteinander
verbunden sein. Insbesondere können die Zentrierhülse und der Zentralabschnitt einstückig
miteinander verbunden sein. Je nach konkreter Ausführungsform des Magnetträgers kann
der Zentralabschnitt unterschiedlich ausgebildet sein und unterschiedliche Funktionen
erfüllen.
[0035] Der Zentralabschnitt und die Zentrierhülse können einander in axialer Richtung überlappend
angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Zentralabschnitt über das einlassferne
Ende der Zentrierhülse hinaus vorstehen.
[0036] Die Zentrierhülse kann nicht nur als Sitz für die Permanentmagnetringe dienen. Zusätzlich
kann der Magnetträger mittels der Zentrierhülse auf einen sich parallel zur Drehachse
erstreckenden Haltezapfen des Halters aufgeschraubt sein. Hierbei dient somit die
Zentrierhülse zum Anbringen des Magnetträgers am Halter des Stators der Vakuumpumpe.
Das Anbringen des Magnetträgers kann alternativ mittels eines mit der Zentrierhülse
verbundenen Zentralabschnitts erfolgen, indem dieser mit einem sich parallel zur Drehachse
erstreckenden Haltezapfen des Halters verschraubt wird. Insbesondere kann hierbei
der Zentralabschnitt des Magnetträgers in eine im Haltezapfen ausgebildete Aussparung
eingeschraubt sein. Bei dieser Aussparung kann es sich insbesondere um einen parallel
zur Drehachse verlaufenden Durchgang handeln.
[0037] In einer konkreten Ausgestaltung kann folglich der Zentralabschnitt ein Gewindezapfen
mit Betätigungsabschnitt für ein Einstellwerkzeug sein, der in den Durchgang des Haltezapfens
eingeschraubt und so ausgehend von der Einlassseite für das Einstellwerkzeug zugänglich
ist.
[0038] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann an einem einlassfernen freien Endbereich
des Magnetträgers der eine von zwei einander zugeordneten Lagerteilen eines Fang-
oder Notlagers für den den anderen Lagerteil aufweisenden Rotor angeordnet sein. Das
Vorsehen von Fang- oder Notlagern für magnetgelagerte Rotoren von Vakuumpumpen ist
grundsätzlich bekannt. Bei diesen Weiterbildungen der Erfindung kann der Magnetträger
gleichzeitig als ein Bestandteil eines solchen Fang- oder Notlagers eingesetzt werden.
Der entsprechende Lagerteil für dieses Fang- oder Notlager kann insbesondere an einem
mit einer Zentrierhülse verbundenen Zentralabschnitt des Magnetträgers angeordnet
sein.
[0039] Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine
in axialer Richtung zwischen dem Magnetträger und dem Halter wirksame Spanneinrichtung
vorgesehen ist. Eine eingestellte axiale Relativposition zwischen Magnetträger und
Halter kann hierdurch gesichert werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
der Magnetträger und der Halter miteinander verschraubt werden, da die Spanneinrichtung
das Gewindespiel beseitigt. Ferner kann durch eine solche Spanneinrichtung eine ausreichende
Selbsthemmung des Gewindes erreicht werden. Die Spanneinrichtung sorgt hierdurch für
eine sehr hohe Verdrehsicherung und somit Sicherung der jeweils eingestellten Axialposition
des Magnetträgers.
[0040] Bei der Spanneinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Feder handeln. Die Feder
kann beispielsweise eine Druckfeder oder eine Wellenfeder umfassen. Für die Anordnung
einer als Spanneinrichtung dienenden Feder kann es je nach konkreter Ausgestaltung
unterschiedliche Möglichkeiten geben. Beispielsweise kann die Feder zwischen einem
Verbindungsabschnitt, der einen Zentralabschnitt und eine Zentrierhülse des Magnetträgers
miteinander verbindet, und dem einlassfernen Endbereich eines sich parallel zur Drehachse
erstreckenden Haltezapfens des Halters wirksam sein. Alternativ oder zusätzlich kann
eine als Spanneinrichtung dienende Feder einen Haltezapfen des Halters umgeben und
zwischen einem Schulterbereich am Übergang zwischen Haltezapfen und Halter einerseits
und dem einlassnahen Endbereich des Magnetträgers andererseits wirksam sein.
[0041] Alternativ oder zusätzlich kann die Spanneinrichtung eine Schraube umfassen. Die
Schraube kann beispielsweise als eine Madenschraube ausgebildet sein. Eine als Spanneinrichtung
dienende Schraube kann mit dem Halter verschraubt sein und den Magnetträger in axialer
Richtung beaufschlagen. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die als Spanneinrichtung
dienende Schraube in einen Durchgang, der in einem sich parallel zur Drehachse erstreckenden
Haltezapfen des Halters ausgebildet ist, eingeschraubt ist.
[0042] Des Weiteren kann gemäß einigen Ausführungsbeispielen zumindest in einer von zwei
einander berührenden, beim Anbringen und Verstellen des Magnetträgers sich relativ
zueinander bewegenden Kontaktflächen des Halters und des Magnetträgers zumindest eine
als Spänetasche wirksame Vertiefung ausgebildet sein. Bei der Vertiefung kann es sich
beispielsweise um eine ringförmige, um die Drehachse umlaufende Nut handeln.
[0043] Eine oder mehrere als Spänetasche wirksame Vertiefungen können beispielsweise an
der Innenseite der Zentrierhülse ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich können
eine oder mehrere Vertiefungen auch an der Außenseite eines Haltezapfens des Halters
ausgebildet sein. Das Konzept der als Spänetaschen wirksamen Vertiefungen ist dabei
unabhängig von der Art und Weise der Anbringung des Magnetträgers am Stator. Insbesondere
kann unabhängig davon, ob zur Anbringung des Magnetträgers am Stator die Zentrierhülse
mit dem Haltezapfen verschraubt oder ein Zentralabschnitt des Magnetträgers in eine
im Haltezapfen ausgebildete Aussparung, insbesondere einen Durchgang, eingeschraubt
wird, das Konzept der als Spänetasche(n) wirksamen Vertiefung(en) an zumindest einer
der Kontaktflächen zwischen Zentrierhülse und Haltezapfen vorgesehen sein.
[0044] Die vorstehend erläuterten möglichen Weiterbildungen der Erfindung und auch solche
Weiterbildungen, die sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung ergeben,
sind Weiterbildungen sowohl der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe, insbesondere des erfindungsgemäßen
Magnetträgers, als auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0045] Wenn im Zusammenhang mit der Erläuterung von untereinander kombinierbaren Weiterbildungen
einzelne Bauteile die gleiche Bezeichnung aufweisen, dann kann bei einem diese Weiterbildungen
in Kombination aufweisenden erfindungsgemäßen Gegenstand das betreffende Bauteil mehrere
der erläuterten Weiterbildungen aufweisen. So kann beispielsweise bei einigen Ausführungsformen
der Erfindung ein Zentralabschnitt des Magnetträgers als Zapfen mit Außengewinde ausgebildet
sein und so zum Verschrauben des Magnetträgers mit einem in einem Haltezapfen des
Halters ausgebildeten Durchgang dienen, wobei gleichzeitig der Zentralabschnitt an
einem einlassfernen freien Endbereich einen Lagerteil eines Fang-oder Notlagers aufweisen
kann, dies aber nicht zwingend ist. Analog gilt dies auch für andere der im Zusammenhang
mit unterschiedlichen Weiterbildungen erläuterten Bauteile.
[0046] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer bekannten Turbomolekular-pumpe,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite der Turbomolekularpumpe von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
A-A,
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
B-B,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
C-C,
- Fig. 6a und 6b
- ein mögliches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Turbomolekularvakuumpumpe,
wobei Fig. 6b einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 6a mit dem Magnetlager zeigt,
- Fig. 7a und 7b
- in entsprechender Darstellung ein weiteres mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 8a und 8b
- in entsprechender Darstellung ein weiteres mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 9a und 9b
- in entsprechender Darstellung ein weiteres mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und
- Fig. 10
- einen als Halter dienenden Statorstern einer Vakuumpumpe mit daran angebrachtem Magnetträger
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0047] Die in Fig. 1 gezeigte Turbomolekularpumpe 111 umfasst einen von einem Einlassflansch
113 umgebenen Pumpeneinlass 115, an welchen in an sich bekannter Weise ein nicht dargestellter
Rezipient angeschlossen werden kann. Das Gas aus dem Rezipienten kann über den Pumpeneinlass
115 aus dem Rezipienten gesaugt und durch die Pumpe hindurch zu einem Pumpenauslass
117 gefördert werden, an den eine Vorvakuumpumpe, wie etwa eine Drehschieberpumpe,
angeschlossen sein kann.
[0048] Der Einlassflansch 113 bildet bei der Ausrichtung der Vakuumpumpe gemäß Fig. 1 das
obere Ende des Gehäuses 119 der Vakuumpumpe 111. Das Gehäuse 119 umfasst ein Unterteil
121, an welchem seitlich ein Elektronikgehäuse 123 angeordnet ist. In dem Elektronikgehäuse
123 sind elektrische und/oder elektronische Komponenten der Vakuumpumpe 111 untergebracht,
z.B. zum Betreiben eines in der Vakuumpumpe angeordneten Elektromotors 125 (vgl. auch
Fig. 3). Am Elektronikgehäuse 123 sind mehrere Anschlüsse 127 für Zubehör vorgesehen.
Außerdem sind eine Datenschnittstelle 129, z.B. gemäß dem RS485-Standard, und ein
Stromversorgungsanschluss 131 am Elektronikgehäuse 123 angeordnet.
[0049] Es existieren auch Turbomolekularpumpen, die kein derartiges angebrachtes Elektronikgehäuse
aufweisen, sondern an eine externe Antriebselektronik angeschlossen werden.
[0050] Am Gehäuse 119 der Turbomolekularpumpe 111 ist ein Fluteinlass 133, insbesondere
in Form eines Flutventils, vorgesehen, über den die Vakuumpumpe 111 geflutet werden
kann. Im Bereich des Unterteils 121 ist ferner noch ein Sperrgasanschluss 135, der
auch als Spülgasanschluss bezeichnet wird, angeordnet, über welchen Spülgas zum Schutz
des Elektromotors 125 (siehe z.B. Fig. 3) vor dem von der Pumpe geförderten Gas in
den Motorraum 137, in welchem der Elektromotor 125 in der Vakuumpumpe 111 untergebracht
ist, eingelassen werden kann.
[0051] Im Unterteil 121 sind ferner noch zwei Kühlmittelanschlüsse 139 angeordnet, wobei
einer der Kühlmittelanschlüsse als Einlass und der andere Kühlmittelanschluss als
Auslass für Kühlmittel vorgesehen ist, das zu Kühlzwecken in die Vakuumpumpe geleitet
werden kann. Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt) werden
ausschließlich mit Luftkühlung betrieben.
[0052] Die untere Seite 141 der Vakuumpumpe kann als Standfläche dienen, sodass die Vakuumpumpe
111 auf der Unterseite 141 stehend betrieben werden kann. Die Vakuumpumpe 111 kann
aber auch über den Einlassflansch 113 an einem Rezipienten befestigt werden und somit
gewissermaßen hängend betrieben werden. Außerdem kann die Vakuumpumpe 111 so gestaltet
sein, dass sie auch in Betrieb genommen werden kann, wenn sie auf andere Weise ausgerichtet
ist als in Fig. 1 gezeigt ist. Es lassen sich auch Ausführungsformen der Vakuumpumpe
realisieren, bei der die Unterseite 141 nicht nach unten, sondern zur Seite gewandt
oder nach oben gerichtet angeordnet werden kann. Grundsätzlich sind dabei beliebige
Winkel möglich.
[0053] Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, können nicht stehend betrieben werden.
[0054] An der Unterseite 141, die in Fig. 2 dargestellt ist, sind noch diverse Schrauben
143 angeordnet, mittels denen hier nicht weiter spezifizierte Bauteile der Vakuumpumpe
aneinander befestigt sind. Beispielsweise ist ein Lagerdeckel 145 an der Unterseite
141 befestigt.
[0055] An der Unterseite 141 sind außerdem Befestigungsbohrungen 147 angeordnet, über welche
die Pumpe 111 beispielsweise an einer Auflagefläche befestigt werden kann. Dies ist
bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, nicht möglich.
[0056] In den Figuren 2 bis 5 ist eine Kühlmittelleitung 148 dargestellt, in welcher das
über die Kühlmittelanschlüsse 139 ein- und ausgeleitete Kühlmittel zirkulieren kann.
[0057] Wie die Schnittdarstellungen der Figuren 3 bis 5 zeigen, umfasst die Vakuumpumpe
mehrere Prozessgaspumpstufen zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 115 anstehenden
Prozessgases zu dem Pumpenauslass 117.
[0058] In dem Gehäuse 119 ist ein Rotor 149 angeordnet, der eine um eine Rotationsachse
151 drehbare Rotorwelle 153 aufweist.
[0059] Die Turbomolekularpumpe 111 umfasst mehrere pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete
turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren an der Rotorwelle 153 befestigten radialen
Rotorscheiben 155 und zwischen den Rotorscheiben 155 angeordneten und in dem Gehäuse
119 festgelegten Statorscheiben 157. Dabei bilden eine Rotorscheibe 155 und eine benachbarte
Statorscheibe 157 jeweils eine turbomolekulare Pumpstufe. Die Statorscheiben 157 sind
durch Abstandsringe 159 in einem gewünschten axialen Abstand zueinander gehalten.
[0060] Die Vakuumpumpe umfasst außerdem in radialer Richtung ineinander angeordnete und
pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Es existieren andere
Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die keine Holweck-Pumpstufen aufweisen.
[0061] Der Rotor der Holweck-Pumpstufen umfasst eine an der Rotorwelle 153 angeordnete Rotornabe
161 und zwei an der Rotornabe 161 befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige
Holweck-Rotorhülsen 163, 165, die koaxial zur Rotationsachse 151 orientiert und in
radialer Richtung ineinander geschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige
Holweck-Statorhülsen 167, 169 vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse
151 orientiert und in radialer Richtung gesehen ineinander geschachtelt sind.
[0062] Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind durch die Mantelflächen,
also durch die radialen Innen- und/oder Außenflächen, der Holweck-Rotorhülsen 163,
165 und der Holweck-Statorhülsen 167, 169 gebildet. Die radiale Innenfläche der äußeren
Holweck-Statorhülse 167 liegt der radialen Außenfläche der äußeren Holweck-Rotorhülse
163 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 171 gegenüber und bildet mit dieser
die der Turbomolekularpumpen nachfolgende erste Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche
der äußeren Holweck-Rotorhülse 163 steht der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 173 gegenüber und bildet mit dieser
eine zweite Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 liegt der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Rotorhülse 165 unter Ausbildung
eines radialen Holweck-Spalts 175 gegenüber und bildet mit dieser die dritte Holweck-Pumpstufe.
[0063] Am unteren Ende der Holweck-Rotorhülse 163 kann ein radial verlaufender Kanal vorgesehen
sein, über den der radial außenliegende Holweck-Spalt 171 mit dem mittleren Holweck-Spalt
173 verbunden ist. Außerdem kann am oberen Ende der inneren Holweck-Statorhülse 169
ein radial verlaufender Kanal vorgesehen sein, über den der mittlere Holweck-Spalt
173 mit dem radial innenliegenden Holweck-Spalt 175 verbunden ist. Dadurch werden
die ineinander geschachtelten Holweck-Pumpstufen in Serie miteinander geschaltet.
Am unteren Ende der radial innenliegenden Holweck-Rotorhülse 165 kann ferner ein Verbindungskanal
179 zum Auslass 117 vorgesehen sein.
[0064] Die vorstehend genannten pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Statorhülsen 167, 169
weisen jeweils mehrere spiralförmig um die Rotationsachse 151 herum in axialer Richtung
verlaufende Holweck-Nuten auf, während die gegenüberliegenden Mantelflächen der Holweck-Rotorhülsen
163, 165 glatt ausgebildet sind und das Gas zum Betrieb der Vakuumpumpe 111 in den
Holweck-Nuten vorantreiben.
[0065] Zur drehbaren Lagerung der Rotorwelle 153 sind ein Wälzlager 181 im Bereich des Pumpenauslasses
117 und ein Permanentmagnetlager 183 im Bereich des Pumpeneinlasses 115 vorgesehen.
[0066] Im Bereich des Wälzlagers 181 ist an der Rotorwelle 153 eine konische Spritzmutter
185 mit einem zu dem Wälzlager 181 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen. Die
Spritzmutter 185 steht mit mindestens einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers
in gleitendem Kontakt. Bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht
dargestellt) kann anstelle einer Spritzmutter eine Spritzschraube vorgesehen sein.
Da somit unterschiedliche Ausführungen möglich sind, wird in diesem Zusammenhang auch
der Begriff "Spritzspitze" verwendet.
[0067] Der Betriebsmittelspeicher umfasst mehrere aufeinander gestapelte saugfähige Scheiben
187, die mit einem Betriebsmittel für das Wälzlager 181, z.B. mit einem Schmiermittel,
getränkt sind.
[0068] Im Betrieb der Vakuumpumpe 111 wird das Betriebsmittel durch kapillare Wirkung von
dem Betriebsmittelspeicher über den Abstreifer auf die rotierende Spritzmutter 185
übertragen und in Folge der Zentrifugalkraft entlang der Spritzmutter 185 in Richtung
des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter 185 zu dem Wälzlager 181 hin
gefördert, wo es z.B. eine schmierende Funktion erfüllt. Das Wälzlager 181 und der
Betriebsmittelspeicher sind durch einen wannenförmigen Einsatz 189 und den Lagerdeckel
145 in der Vakuumpumpe eingefasst.
[0069] Das Permanentmagnetlager 183 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 191 und eine statorseitige
Lagerhälfte 193, welche jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung
aufeinander gestapelten permanentmagnetischen Ringen 195, 197 umfassen. Die Ringmagnete
195, 197 liegen einander unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts 199 gegenüber,
wobei die rotorseitigen Ringmagnete 195 radial außen und die statorseitigen Ringmagnete
197 radial innen angeordnet sind. Das in dem Lagerspalt 199 vorhandene magnetische
Feld ruft magnetische Abstoßungskräfte zwischen den Ringmagneten 195, 197 hervor,
welche eine radiale Lagerung der Rotorwelle 153 bewirken. Die rotorseitigen Ringmagnete
195 sind von einem Trägerabschnitt 201 der Rotorwelle 153 getragen, welcher die Ringmagnete
195 radial außenseitig umgibt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind von einem statorseitigen
Trägerabschnitt 203 getragen, welcher sich durch die Ringmagnete 197 hindurch erstreckt
und an radialen Streben 205 des Gehäuses 119 aufgehängt ist. Parallel zu der Rotationsachse
151 sind die rotorseitigen Ringmagnete 195 durch ein mit dem Trägerabschnitt 201 gekoppeltes
Deckelelement 207 festgelegt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind parallel zu
der Rotationsachse 151 in der einen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt 203
verbundenen Befestigungsring 209 sowie einen mit dem Trägerabschnitt 203 verbundenen
Befestigungsring 211 festgelegt. Zwischen dem Befestigungsring 211 und den Ringmagneten
197 kann außerdem eine Tellerfeder 213 vorgesehen sein.
[0070] Innerhalb des Magnetlagers ist ein Not- bzw. Fanglager 215 vorgesehen, welches im
normalen Betrieb der Vakuumpumpe 111 ohne Berührung leer läuft und erst bei einer
übermäßigen radialen Auslenkung des Rotors 149 relativ zu dem Stator in Eingriff gelangt,
um einen radialen Anschlag für den Rotor 149 zu bilden, damit eine Kollision der rotorseitigen
Strukturen mit den statorseitigen Strukturen verhindert wird. Das Fanglager 215 ist
als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet und bildet mit dem Rotor 149 und/oder dem
Stator einen radialen Spalt, welcher bewirkt, dass das Fanglager 215 im normalen Pumpbetrieb
außer Eingriff ist. Die radiale Auslenkung, bei der das Fanglager 215 in Eingriff
gelangt, ist groß genug bemessen, sodass das Fanglager 215 im normalen Betrieb der
Vakuumpumpe nicht in Eingriff gelangt, und gleichzeitig klein genug, sodass eine Kollision
der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen Strukturen unter allen Umständen
verhindert wird.
[0071] Die Vakuumpumpe 111 umfasst den Elektromotor 125 zum drehenden Antreiben des Rotors
149. Der Anker des Elektromotors 125 ist durch den Rotor 149 gebildet, dessen Rotorwelle
153 sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckt. Auf den sich durch den Motorstator
217 hindurch erstreckenden Abschnitt der Rotorwelle 153 kann radial außenseitig oder
eingebettet eine Permanentmagnetanordnung angeordnet sein. Zwischen dem Motorstator
217 und dem sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckenden Abschnitt des Rotors
149 ist ein Zwischenraum 219 angeordnet, welcher einen radialen Motorspalt umfasst,
über den sich der Motorstator 217 und die Permanentmagnetanordnung zur Übertragung
des Antriebsmoments magnetisch beeinflussen können.
[0072] Der Motorstator 217 ist in dem Gehäuse innerhalb des für den Elektromotor 125 vorgesehenen
Motorraums 137 festgelegt. Über den Sperrgasanschluss 135 kann ein Sperrgas, das auch
als Spülgas bezeichnet wird, und bei dem es sich beispielsweise um Luft oder um Stickstoff
handeln kann, in den Motorraum 137 gelangen. Über das Sperrgas kann der Elektromotor
125 vor Prozessgas, z.B. vor korrosiv wirkenden Anteilen des Prozessgases, geschützt
werden. Der Motorraum 137 kann auch über den Pumpenauslass 117 evakuiert werden, d.h.
im Motorraum 137 herrscht zumindest annäherungsweise der von der am Pumpenauslass
117 angeschlossenen Vorvakuumpumpe bewirkte Vakuumdruck.
[0073] Zwischen der Rotornabe 161 und einer den Motorraum 137 begrenzenden Wandung 221 kann
außerdem eine sog. und an sich bekannte Labyrinthdichtung 223 vorgesehen sein, insbesondere
um eine bessere Abdichtung des Motorraums 217 gegenüber den radial außerhalb liegenden
Holweck-Pumpstufen zu erreichen.
[0074] Hinsichtlich einzelner Details der nachstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Turbomolekularvakuumpumpen
wird auf die vorstehende Beschreibung der Fig. 1 bis 5 verwiesen, d.h. alle dort beschriebenen
Ausgestaltungen können auch bei einer erfindungsgemäßen Vakuumpumpe realisiert sein.
Umgekehrt können die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung auch
bei der anhand der Fig. 1 bis 5 erläuterten Vakuumpumpe realisiert werden.
[0075] Die in den Fig. 6a, 7a, 8a und 9a dargestellten Turbomolekularvakuumpumpen weisen
jeweils ein Pumpengehäuse 33 auf, in welchem sich zwei Pumpstufen befinden, nämlich
eine näher am Einlass der Pumpe gelegene Turbopumpstufe 11 und eine sich in Pumprichtung
daran anschließende Holweckpumpstufe 13. Die einzelnen Statorschaufeln 11a bilden
den Stator der Turbopumpstufe 11. Die Holweckpumpstufe 13 weist einen Stator 13a auf,
der in radialer Richtung gesehen zwischen zwei Holweckhülsen 13b angeordnet ist, die
drehfest an einem gemeinsamen Rotor 15 der Turbopumpstufe 11 und der Holweckpumpstufe
13 angebracht sind. Die Statorschaufeln 11a der Turbopumpstufe 11 wirken mit Rotorschaufeln
11b zusammen, die wie die Holweckhülsen 13b drehfest mit dem Rotor 15 verbunden sind.
[0076] Dieser Aufbau einer Turbomolekularpumpstufe ist grundsätzlich bekannt. Ebenfalls
grundsätzlich bekannt ist die einlassseitige Lagerung des Rotors 15 mittels eines
Magnetlagers 17. Das Magnetlager 17 umfasst einen Magnetlagerrotor 19 und einen Magnetlagerstator
21 (vgl. Fig. 6b, 7b, 8b und 9b), die jeweils einen Stapel aus in axialer Richtung
übereinander angeordneten Permanentmagnetringen 19a (Magnetlagerrotor) bzw. 21a (Magnetlagerstator)
aufweisen. Die axiale Richtung bezieht sich hier auf die Drehachse 14 des Rotors 15.
[0077] Die Permanentmagnetringe 19a des Magnetlagerrotors 19 sind mittels eines Widerlagers
61, beispielsweise eines eingepressten oder eingeschraubten Rings, auf Stoß zusammengedrückt
und so in einer axial definierten Position und drehfest am Rotor 15 angebracht.
[0078] Der Magnetlagerstator 21 ist Bestandteil einer als Ganzes und separat vom Rest der
Vakuumpumpe handhabbaren Baueinheit, die zusätzlich einen Magnetträger 25 umfasst.
Wie nachstehend näher erläutert wird, ist der Magnetträger 25 an einem Haltezapfen
31 angebracht, der einstückig an einem sogenannten Statorstern 23 ausgebildet ist,
der einen ringförmigen Außenteil 35, einen mit dem Haltezapfen 31 versehenen Zentralabschnitt
37 und eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Stegabschnitten
39 umfasst, die den Zentralabschnitt 37 mit dem Außenabschnitt 35 verbinden. Dieser
Statorstern ist ein einstückiges, separates Bauteil, das einlassseitig in das Pumpengehäuse
33 drehfest eingesetzt ist. Bei dem Magnetträger 25 handelt es sich um ein einstückiges
Bauteil, das beispielsweise aus Metall hergestellt sein kann.
[0079] Bei allen hier dargestellten Ausführungsbeispielen ist in dem zylindrischen, konzentrisch
zur Drehachse 14 angeordneten Haltezapfen 31 ein Durchgang 27 ausgebildet, der an
einer einlassfernen Stirnseite am freien Endbereich des Haltezapfens 31 mündet. Auf
die Funktion des Haltezapfens 31 und dessen Durchgang 27 wird nachstehend näher eingegangen.
[0080] Der Magnetträger 25 umfasst eine zylindrische Zentrierhülse 41, auf der radial außen
die Permanentmagnetringe 21a sitzen. An ihrem einlassfernen Ende ist die Zentrierhülse
41 mit einer radial nach außen vorstehenden Schulter versehen, die als Widerlager
45 für den Permanentmagnetring-Stapel 21a dient. Ferner ist die Zentrierhülse 41 über
einen ringförmigen Verbindungsabschnitt 49 mit einem zapfenförmigen Zentralabschnitt
47 verbunden. An seiner zum Einlass weisenden Seite ist der Zentralabschnitt 47 mit
einem Betätigungsabschnitt 29 in Form eines Innensechskants (Inbus) versehen. Dieser
Betätigungsabschnitt 29 ist ausgehend von der Einlassseite der Pumpe über den im Haltezapfen
31 ausgebildeten Durchgang 27 hindurch für ein nicht dargestelltes Einstellwerkzeug
zugänglich, welches dazu dient, den Magnetträger 25 um die Drehachse 14 zu verdrehen.
[0081] An seinem einlassfernen freien Endbereich trägt der Zentralabschnitt 37 einen Lagerteil
51 eines Not- oder Fanglagers für den Rotor 15, wobei der andere Lagerteil 53 am Rotor
15 angeordnet ist (vgl. jeweils Fig. 6b, 7b, 8b und 9b).
[0082] Die Permanentmagnetringe 21a des Magnetlagerstators 21 sind mittels eines Widerlagers
43 auf Stoß zusammengedrückt, d.h. der Stapel aus Permanentmagnetringen 21a ist zwischen
den beiden Widerlagern 43, 45 auf dem Magnetträger 25 eingespannt und somit am Magnetträger
25 fertig montiert. Das Widerlager 43 ist als ein Spannring ausgebildet, der bei der
Montage des Magnetlagerstators 21 am Magnetträger 25 auf die Zentrierhülse 41 des
Magnetträgers 25 - je nach konkreter Ausgestaltung - aufgepresst oder aufgeschraubt
wird.
[0083] Die Einheit aus Magnetträger 25 und an diesem fertig montiertem Magnetlagerstator
21 ist eine separate, als Ganzes handhabbare und unabhängig vom Rest der Vakuumpumpe
herstellbare und montierbare Baugruppe.
[0084] Die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich
der Art und Weise der Anbringung des Magnetträgers 25 am Haltezapfen 31 des Statorsterns
23 und hinsichtlich der Art und Weise einer Spanneinrichtung zwischen Statorstern
23 und Magnetträger 25.
[0085] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6a und 6b wird der Magnetträger 25 samt fertig montiertem
Magnetlagerstator 21 mit der Zentrierhülse 41 auf den Haltezapfen 31 aufgeschraubt.
Hierzu dient ein Schraubgewinde 63, d.h. in diesem Bereich ist die Innenseite der
Zentrierhülse 41 mit einem Innengewinde und die Außenseite des Haltezapfens 31 mit
einem Außengewinde versehen.
[0086] Das Verschrauben erfolgt durch Verdrehen des Magnetträgers 25 mittels des bereits
erwähnten Einstellwerkzeugs, das mit dem am Zentralabschnitt 47 ausgebildeten Betätigungsabschnitt
29 zusammenwirkt.
[0087] Damit möglicherweise entstehende Späne nicht in das Pumpeninnere gelangen, ist an
der Außenseite des Haltezapfens 31 eine als umlaufende Nut ausgebildete Vertiefung
59 vorgesehen, die als Spänetasche dient.
[0088] Die erwähnte Spanneinrichtung umfasst hier eine Druckfeder 57, die zwischen der einlassfernen
Stirnseite am freien Ende des Haltezapfens 31 und der zum Einlass weisenden Seite
des Zentralabschnitts 47 angeordnet ist. Die Druckfeder 57 beseitigt das Spiel im
Gewinde 63 und sorgt gleichzeitig für eine ausreichend hohe Selbsthemmung dieses Gewindes
63. Dadurch ist der Magnetträger 25 zuverlässig gegen ein unbeabsichtigtes Verdrehen
gesichert.
[0089] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 7a und 7b unterscheidet sich von dem vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel dadurch, dass als Spanneinrichtung eine Madenschraube
57 vorgesehen ist, die in den mit einem entsprechenden Innengewinde versehenen Durchgang
27 im Haltezapfen 31 eingeschraubt ist. Mit einem an ihrem einlassfernen freien Ende
ausgebildeten Konus 57a beaufschlagt diese Spannschraube 57 den Zentralabschnitt 47
an einer den Betätigungsabschnitt 29 umgebenden Gegenfläche 57b mit entsprechendem
Konuswinkel. Zum Verspannen kann die Madenschraube 57 mittels eines nicht dargestellten
Werkzeugs gedreht werden, beispielsweise eines Inbusschlüssels, der mit einem entsprechenden,
an der zum Einlass weisenden Seite der Spannschraube 57 ausgebildeten Profil (nicht
dargestellt) zusammenwirkt.
[0090] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 8a und 8b kombiniert hinsichtlich der Spanneinrichtung
die beiden Varianten gemäß Fig. 6a und 6b einerseits und Fig. 7a und 7b andererseits.
Das Verspannen und damit die Verdrehsicherung erfolgt hier also sowohl durch eine
Druckfeder 57 gemäß Fig. 6a und 6b als auch durch eine Madenschraube 57 gemäß Fig.
7a und 7b. Hierdurch wird ein besonders hohes Maß an Verdrehsicherheit für den Magnetträger
25 erreicht.
[0091] Das Verspannen mittels der Madenschraube 57 erfolgt jeweils erst dann, wenn die erforderlich
Axialposition des Magnetträgers 25 durch Verdrehen erreicht worden ist.
[0092] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 9a und 9b ist als Spanneinrichtung eine Wellenfeder
57 vorgesehen. Die Wellenfeder 57 ist am Fuß des Haltezapfens 31 angeordnet, d.h.
die Wellenfeder 57 umgibt den Haltezapfen 31 und stützt sich mit ihrer zum Einlass
weisenden Seite an einem Schulterbereich am Übergang zwischen dem Haltezapfen 31 und
dem Zentralabschnitt 37 des Statorsterns 23 ab. Mit ihrem anderen Ende beaufschlagt
die Wellenfeder 57 die Baueinheit aus Magnetträger 25 und Magnetlagerstator 21.
[0093] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 10 erfolgt die Anbringung des Magnetträgers 25
am Haltezapfen 31 nicht durch Verschrauben mittels der Zentrierhülse 41 des Magnetträgers
25. Stattdessen erstreckt sich der Zentralabschnitt 47 des Magnetträgers 25 ausgehend
von dem Verbindungsabschnitt 49 zur Einlassseite der Pumpe, also in die Zentrierhülse
51 hinein und somit in Richtung des Haltezapfens 31. Die Länge dieses zapfenförmigen
Teils des Zentralabschnitts 47 ist derart bemessen, dass der Zentralabschnitt 47 in
den Durchgang 27 des Haltezapfens 31 eingeschraubt werden kann. Hierzu ist ein Schraubgewinde
63 vorgesehen, das ein Außengewinde am Zentralabschnitt 47 und ein im Durchgang 27
ausgebildetes Innengewinde des Haltezapfens 31 umfasst.
[0094] Das Verschrauben des Magnetträgers 25 mit dem Haltezapfen 31 erfolgt wiederum durch
Betätigen des Zentralabschnitts 47 am Betätigungsabschnitt 29, der an dem in den Haltezapfen
31 geschraubten zapfenförmigen Abschnitt des Zentralabschnitts 47 ausgebildet ist.
Zur Spielbeseitigung und Selbsthemmung des Gewindes 73 und somit zur Verdrehsicherung
des Magnetträgers 25 dient wiederum eine Spanneinrichtung, die hier als Druckfeder
57 zwischen stirnseitigem Ende des Haltezapfens 31 und Verbindungsabschnitt 49 des
Magnetträgers 25 angeordnet ist.
[0095] An zumindest einer der Kontaktflächen zwischen Halteabschnitt 31 und Zentrierhülse
41 können eine oder mehrere Vertiefungen vorgesehen sein, die wie bei den anderen
Ausführungsbeispielen als Spänetasche dienen.
[0096] Im Verbindungsabschnitt 49 ist eine Bohrung 67 ausgebildet, durch die vermieden wird,
dass bei montiertem Magnetträger 25 ein sogenanntes Totvolumen innerhalb der Zentrierhülse
41 vorhanden ist. Die Bohrung 67 erlaubt während des Betriebs der Vakuumpumpe ein
Evakuieren dieses Raumes. Eine oder mehrere entsprechende Evakuierungsöffnungen, wie
die Bohrung 67, können auch bei den anderen Ausführungsbeispielen vorgesehen sein.
[0097] Die Passung zwischen den Permanentmagnetringen 21a und der Außenseite der Zentrierhülse
41 ist bei allen Ausführungsbeispielen eine Spielpassung. Dies gilt auch für die Passung
zwischen Außenseite des Haltezapfens 31 und Innenseite der Zentrierhülse 41 im Ausführungsbeispiel
der Fig. 10, bei dem die Verschraubung nicht zwischen Haltezapfen 31 und Zentrierhülse
41 erfolgt.
[0098] Bei allen hier beschriebenen Ausführungsbeispielen kann unabhängig von der Montage
einer jeweiligen Vakuumpumpe zunächst eine Vormontage des Magnetlagerstators 21 am
Magnetträger 25 erfolgen. Die Permanentmagnetringe 21a können also vollkommen unabhängig
vom Rest der Vakuumpumpe und insbesondere unabhängig vom Haltezapfen 31 des Statorsterns
23 auf der Zentrierhülse 41 angeordnet und abschließend mittels des Widerlagers 43,
beispielsweise eines Aufpress- oder Aufschraubrings, gegen das andere Widerlager 45
gedrückt und somit auf Stoß zusammengedrückt und dadurch fertig montiert werden.
[0099] Diese vorgefertigte Baugruppe wird dann in der vorstehend beschriebenen Weise mit
dem Haltezapfen 31 verschraubt, wobei gegebenenfalls die als Spanneinrichtung dienende
Druck- oder Wellenfeder 57 zwischengeschaltet wird.
[0100] Sobald der Magnetträger mit dem Haltezapfen 31 verschraubt ist, kann unmittelbar
anschließend oder zu einem späteren Zeitpunkt die korrekte relative Axialstellung
des Magnetlagerstators 21 eingestellt werden, indem die axiale Position des Magnetträgers
25 durch Verdrehen eingestellt wird, wie dies im Einleitungsteil beschrieben worden
ist.
[0101] Wenn anstelle oder zusätzlich zu einer Feder als Spanneinrichtung eine ebenfalls
als Spanneinrichtung dienende Madenschraube verwendet wird (vgl. Fig. 7a, 7b und Fig.
8a, 8b), dann wird nach dem Einstellen der korrekten Axialposition die Madenschraube
57 verspannt, um auf diese Weise das Gewindespiel zwischen Haltezapfen 31 und Zentrierhülse
41 zu beseitigen und die Selbsthemmung dieses Schraubgewindes sicherzustellen, womit
ein hohes Maß an Verdrehsicherheit gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0102]
- 111
- Turbomolekularpumpe
- 113
- Einlassflansch
- 115
- Pumpeneinlass
- 117
- Pumpenauslass
- 119
- Gehäuse
- 121
- Unterteil
- 123
- Elektronikgehäuse
- 125
- Elektromotor
- 127
- Zubehöranschluss
- 129
- Datenschnittstelle
- 131
- Stromversorgungsanschluss
- 133
- Fluteinlass
- 135
- Sperrgasanschluss
- 137
- Motorraum
- 139
- Kühlmittelanschluss
- 141
- Unterseite
- 143
- Schraube
- 145
- Lagerdeckel
- 147
- Befestigungsbohrung
- 148
- Kühlmittelleitung
- 149
- Rotor
- 151
- Rotationsachse
- 153
- Rotorwelle
- 155
- Rotorscheibe
- 157
- Statorscheibe
- 159
- Abstandsring
- 161
- Rotornabe
- 163
- Holweck-Rotorhülse
- 165
- Holweck-Rotorhülse
- 167
- Holweck-Statorhülse
- 169
- Holweck-Statorhülse
- 171
- Holweck-Spalt
- 173
- Holweck-Spalt
- 175
- Holweck-Spalt
- 179
- Verbindungskanal
- 181
- Wälzlager
- 183
- Permanentmagnetlager
- 185
- Spritzmutter
- 187
- Scheibe
- 189
- Einsatz
- 191
- rotorseitige Lagerhälfte
- 193
- statorseitige Lagerhälfte
- 195
- Ringmagnet
- 197
- Ringmagnet
- 199
- Lagerspalt
- 201
- Trägerabschnitt
- 203
- Trägerabschnitt
- 205
- radiale Strebe
- 207
- Deckelelement
- 209
- Stützring
- 211
- Befestigungsring
- 213
- Tellerfeder
- 215
- Not- bzw. Fanglager
- 217
- Motorstator
- 219
- Zwischenraum
- 221
- Wandung
- 223
- Labyrinthdichtung
- 11
- Turbopumpstufe
- 11a
- Statorschaufel
- 11b
- Rotorschaufel
- 13
- Holweckpumpstufe
- 13a
- Holweckstator
- 13b
- Holweckhülse
- 14
- Drehachse
- 15
- Rotor
- 17
- Magnetlager
- 19
- Magnetlagerrotor
- 19a
- Permanentmagnetringe
- 21
- Magnetlagerstator
- 21a
- Permanentmagnetringe
- 23
- Halter, Statorstern
- 25
- Magnetträger
- 27
- Durchgang
- 29
- Betätigungsabschnitt
- 31
- Haltezapfen
- 33
- Pumpengehäuse
- 35
- Außenabschnitt
- 37
- Zentralabschnitt
- 39
- Stegabschnitt
- 41
- Zentrierhülse
- 43
- Widerlager
- 45
- Widerlager
- 47
- Zentralabschnitt
- 49
- Verbindungsabschnitt
- 51
- Lagerteil
- 53
- Lagerteil
- 55
- Fang- oder Notlager
- 57
- Spanneinrichtung
- 57a
- Konus
- 57b
- Gegenfläche
- 59
- Vertiefung, Spänetasche
- 61
- Widerlager
- 63
- Gewinde
- 65
- Gewinde
- 67
- Bohrung
1. Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe, mit
- zumindest einer Pumpstufe (11, 13), die einen Stator (11a, 13a) und einen im Betrieb
relativ zum Stator (11a, 13a) um eine Drehachse (14) rotierenden Rotor (15) umfasst,
und
- zumindest einem Magnetlager (17) für den Rotor (15), insbesondere für einen einlassnahen
Endbereich des Rotors (15), das einen Magnetlagerrotor (19) und einen mit diesem zusammenwirkenden
Magnetlagerstator (21) umfasst, die jeweils einen Stapel aus mehreren Permanentmagnetringen
(19a, 21a) aufweisen,
wobei der Magnetlagerrotor (19) am Rotor (15) und der Magnetlagerstator (21) an einem
Halter (23) des Stators (11a, 13a) angebracht ist,
wobei für den Magnetlagerstator (21) ein separater Magnetträger (25) vorgesehen ist,
an dem die Permanentmagnetringe (21a) unabhängig von dem Halter (23) fertig montierbar
sind und der zusammen mit den fertig montierten Permanentmagnetringen (21a) als eine
Einheit am Halter (23) anbringbar ist, und
wobei bezüglich der Drehachse (14) die axiale Position des Magnetträgers (25) am Halter
(23) verstellbar ist.
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
wobei der Halter (23) einen parallel zur Drehachse (14) verlaufenden Durchgang (27)
aufweist, durch den hindurch der Magnetträger (25) ausgehend von der Einlassseite
der Pumpe für ein manuell oder automatisch handhabbares Einstellwerkzeug zum Einstellen
der axialen Position des Magnetträgers (25) zugänglich ist,
insbesondere wobei der Magnetträger (25) an einer zur Einlassseite der Pumpe weisenden
und mit dem Durchgang (27) ausgerichteten Seite einen Betätigungsabschnitt (29) für
das Einstellwerkzeug aufweist.
3. Vakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das Anbringen des Magnetträgers (25) am Halter (23) und das Verstellen der axialen
Position des Magnetträgers (25) am Halter (23) durch Verschrauben des Magnetträgers
(25) mit dem Halter (23) erfolgt.
4. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Halter (23) einen sich parallel zur Drehachse erstreckenden Haltezapfen
(31) umfasst, und wobei der Haltezapfen (31) und der Magnetträger (23) einander in
axialer Richtung überlappend angeordnet sind.
5. Vakuumpumpe nach Anspruch 4,
wobei der Haltezapfen (31) in den Stapel der am Magnetträger (25) montierten Permanentmagnetringe
(21a) des Magnetlagerstators (21) hineinragt,
und/oder wobei der Magnetträger (25) in eine im Haltezapfen (31) ausgebildete Aussparung,
insbesondere in einen parallel zur Drehachse (14) verlaufenden Durchgang (27), eingeschraubt
ist oder wobei der Magnetträger (25) auf eine Außenseite des Haltezapfens (31) aufgeschraubt
ist.
6. Vakuumpumpe nach Anspruch 4 oder 5,
wobei der, insbesondere im Bereich des Pumpeneinlasses angeordnete, Halter (23) sternförmig
ausgebildet ist und einen mit einem Pumpengehäuse (33) verbundenen, insbesondere ringförmigen,
Außenabschnitt (35), einen den Haltezapfen (31) aufweisenden Zentralabschnitt (37)
und eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Stegabschnitten (39)
umfasst, durch die der Zentralabschnitt (37) mit dem Außenabschnitt (35) verbunden
ist.
7. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Magnetträger (25) eine Zentrierhülse (41), auf der radial außen die Permanentmagnetringe
(21a) sitzen, und zwei in axialer Richtung voneinander beabstandete Widerlager (43,
45) für die Permanentmagnetringe (21a) umfasst, insbesondere wobei die Zentrierhülse
(41) und der Halter (23), insbesondere ein Haltezapfen (31) des Halters (23), einander
in axialer Richtung überlappend angeordnet sind.
8. Vakuumpumpe nach Anspruch 7,
wobei das eine, insbesondere das einlassferne, Widerlager (45) einstückig mit der
Zentrierhülse (41) ausgebildet und das andere, insbesondere das einlassnahe, Widerlager
(43) ein separates Bauteil ist, das mit der Zentrierhülse (41) verbunden, insbesondere
verpresst oder verschraubt, ist.
9. Vakuumpumpe nach Anspruch 7 oder 8,
wobei der Magnetträger (25) einen konzentrisch zur Zentrierhülse (41) angeordneten
Zentralabschnitt (47) mit gegenüber der Zentrierhülse (41) reduziertem Durchmesser
umfasst, wobei die Zentrierhülse (41) und der Zentralabschnitt (47) durch einen unterhalb
des Haltezapfens (31) des Halters (23) gelegenen Verbindungsabschnitt (49) der Zentrierhülse
(41), insbesondere einstückig, miteinander verbunden sind, und wobei der Zentralabschnitt
(47) und die Zentrierhülse (41) einander in axialer Richtung überlappend angeordnet
sind und/oder der Zentralabschnitt (47) über das einlassferne Ende der Zentrierhülse
(41) hinaus vorsteht.
10. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
wobei der Magnetträger (25) mittels der Zentrierhülse (41) auf einen sich parallel
zur Drehachse (14) erstreckenden Haltezapfen (31) des Halters (23) aufgeschraubt ist,
oder wobei der Magnetträger (25) mittels eines mit der Zentrierhülse (41) verbundenen
Zentralabschnitts (47) mit einem sich parallel zur Drehachse (14) erstreckenden Haltezapfen
(31) des Halters (23) verschraubt, insbesondere in eine im Haltezapfen (31) ausgebildete
Aussparung, insbesondere in einen parallel zur Drehachse (14) verlaufenden Durchgang
(27), eingeschraubt ist.
11. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei an einem einlassfernen freien Endbereich des Magnetträgers (25), insbesondere
eines mit einer Zentrierhülse (41) verbundenen Zentralabschnitts (47) des Magnetträgers
(25), der eine von zwei einander zugeordneten Lagerteilen (51, 53) eines Fang- oder
Notlagers (55) für den den anderen Lagerteil aufweisenden Rotor (15) angeordnet ist.
12. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei eine in axialer Richtung zwischen dem Magnetträger (25) und dem Halter (23)
wirksame Spanneinrichtung (57) vorgesehen ist.
13. Vakuumpumpe nach Anspruch 12,
wobei die Spanneinrichtung (57) eine Feder, vorzugsweise eine Druckfeder oder eine
Wellenfeder, umfasst, die entweder zwischen einem Verbindungsabschnitt (49), der einen
Zentralabschnitt (47) und eine Zentrierhülse (41) des Magnetträgers (25) miteinander
verbindet, und dem einlassfernen Endbereich eines sich parallel zur Drehachse (14)
erstreckenden Haltezapfens (31) des Halters (23) wirksam ist, oder die den Haltezapfen
(31) des Halters (23) umgibt und zwischen einem Schulterbereich am Übergang zwischen
dem Haltezapfen (31) und dem Halter (23) und dem einlassnahen Endbereich des Magnetträgers
(25) wirksam ist,
und/oder wobei die Spanneinrichtung (57) eine Schraube, vorzugsweise eine Madenschraube,
umfasst, die mit dem Halter (23) verschraubt ist und den Magnetträger (25) in axialer
Richtung beaufschlagt, insbesondere wobei die Schraube in einen Durchgang (27), der
in einem sich parallel zur Drehachse (14) erstreckenden Haltezapfen (31) des Halters
(23) ausgebildet ist, eingeschraubt ist.
14. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zumindest in einer von zwei einander berührenden, beim Anbringen und Verstellen
des Magnetträgers (25) sich relativ zueinander bewegenden Kontaktflächen des Halters
(23) und des Magnetträgers (25) zumindest eine als Spänetasche wirksame Vertiefung
(59) ausgebildet ist, insbesondere eine um die Drehachse (14) umlaufende Nut.
15. Verfahren zum Montieren, Anbringen und Einstellen eines Magnetlagers (17) einer Vakuumpumpe,
insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe, insbesondere einer Vakuumpumpe nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Vakuumpumpe zumindest eine Pumpstufe (11, 13), die einen Stator (11a, 13a)
und einen im Betrieb relativ zum Stator (11a, 13a) um eine Drehachse (14) rotierenden
Rotor (15) umfasst, und wobei das für den Rotor (15), insbesondere für den einlassnahen
Endbereich des Rotors (15), vorgesehene Magnetlager (17) einen Magnetlagerrotor (19)
und einen Magnetlagerstator (21) umfasst, die jeweils einen Stapel aus mehreren Permanentmagnetringen
(19a, 21a) aufweisen,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- Montieren des Magnetlagerrotors (19) am Rotor (15),
- Bereitstellen eines separaten Magnetträgers (25) für den Magnetlagerstator (21),
- Montieren der Permanentmagnetringe (21a) des Magnetlagerstators (21) an dem Magnetträger
(25) unabhängig von dem Stator (11a, 13a) der Vakuumpumpe,
- Anbringen des Magnetträgers (25) zusammen mit den fertig montierten Permanentmagnetringen
(21a) als eine Einheit an einem Halter (23) des Stators (11a, 13a), und
- Einstellen des Magnetlagers (17) durch Verstellen der axialen Position des Magnetträgers
(25) am Halter (23) bezüglich der Drehachse (14).