[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Heizgerät, zumindest umfassend einen Brenner
mit einer Verbrennungsluftzufuhr und einer Brennstoffzufuhr. Insbesondere betrifft
die Erfindung das Gebiet der Brennwertheizgeräte. Weiter wird ein Verfahren zum Betrieb
eines Heizgerätes vorgeschlagen, sowie eine vorteilhafte Verwendung einer Partikelabscheidevorrichtung
bei einem Heizgerät.
[0002] Brennwertheizgeräte dienen insbesondere der Warmwasserheizung, wobei die bei der
Verbrennung erzeugte Energie nahezu vollständig umgesetzt wird. So wird insbesondere
das bei der Verbrennung entstehende Abgas weitestgehend abgekühlt und durch einen
Kondensationswärmetauscher die darin enthaltene Wärme vollständig für die Aufheizung
des Wassers genutzt. Für eine solche Verbrennung können unterschiedliche Brennstoffarten
eingesetzt werden, wobei ein zunehmender Anteil von Wasserstoff bzw. sogar reiner
Wasserstoff für die Verbrennung zum Einsatz gelangen kann.
[0003] Während des Betriebes eines solchen Heizgerätes können sogenannte Flammenrückschläge
auftreten, wobei die Flammenfront, die üblicherweise in dem Brennraum ausgebildet
wird, sich entlang der Brennstoffzufuhr entgegen der Strömungsrichtung ausbreitet.
Es ist offensichtlich, dass eine solche unkontrollierte, außerhalb des Brennraums
stattfindende Verbrennung bzw. Explosion gefährlich und zu vermeiden ist.
[0004] Als eine hierfür sinnvolle Sicherheitsmaßnahme wird im Bereich der Verbrennungsluft-
und/oder Brennstoffzufuhr eine sogenannte Flammsperre eingebaut, die die Ausbreitung
der Flammenfront über dieses Bauteil hinaus vermeiden soll. Für derartige Flammsperren
kommen insbesondere poröse und/oder eine Vielzahl von Kanälen aufweisende Körper in
Betracht. Für die Herstellung solcher Flammsperren können Sinterpulver, Metalllagen
etc. eingesetzt werden. Was die Flammensperren gemein haben, ist, dass sie den Strömungsquerschnitt
massiv reduzieren und damit einen Zutritt von Verbrennungsluft und/oder Brennstoff
nur durch Mikrokanäle bzw. Mikroporen zulassen.
[0005] Die Wartung einer solchen Flammsperre kann aufwändig sein, insbesondere, wenn diese
häufig durchgeführt werden muss. Der Grund hierfür kann ein unerwünscht hoher Druckverlust
über die Flammsperre sein, sodass ggf. eine exakte Dosierung bzw. Zuführung des Verbrennungsluft-Brennstoff-Gemischs
nicht immer eingehalten werden kann.
[0006] Hiervon ausgehend, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den
Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere
soll ein Heizgerät angegeben werden, welches mit einfachen konstruktiven Maßnahmen
einen Dauerbetrieb mit erhöhter Sicherheit realisiert. Darüber hinaus sollen der Betrieb
sowie das Heizgerät wartungsfreundlicher werden. Zudem wäre wünschenswert, wenn die
Verbesserung ohne Weiteres in bekannte Konstruktionen von Heizgeräten integriert werden
kann.
[0007] Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Heizgerät gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1, einem Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes gemäß Patentanspruch 8 und/oder
eine Verwendung einer Partikelabscheidevorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
10. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Die in den Patentansprüchen genannten Merkmale können in beliebiger, technologisch
sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden und weitere Ausführungsvarianten der
Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren,
erläutert die Merkmale der Erfindung und gibt weitere Ausführungsbeispiele an.
[0008] Hierzu trägt ein Heizgerät bei, welches zumindest einen Brenner mit einer Verbrennungsluftzufuhr
und eine Brennstoffzufuhr umfasst. Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere
um ein sogenanntes Brennwertheizgerät. Das Heizgerät ist insbesondere zur immobilen
bzw. eigenständigen Aufstellung ausgeführt, also insbesondere kein (im Betrieb) in
einem Fahrzeug mitbewegtes Objekt. Die Verbrennungsluftzufuhr kann insbesondere nach
Art einer Kanalführung bzw. Leitungsanordnung ausgeführt sein, die sich letztendlich
bis hin zu dem Brenner bzw. Brennraum erstreckt. Die Brennstoffzufuhr kann ebenfalls
nach Art eines Kanals oder einer Leitung ausgeführt sein, die bis zum Brenner führt.
Es ist möglich, dass eine Verbrennungsluftzufuhr und Brennstoffzufuhr zumindest teilweise
eine gemeinsame Gemischleitung bilden. Üblicherweise ist eine Mischeinheit bzw. ein
Gasventil vorgesehen, mit dem der Brennstoff der zugeführten Verbrennungsluftzufuhr
beigemengt werden kann.
[0009] Hinsichtlich der Brennstoffzufuhr ist grundsätzlich möglich, dass der Brennstoff
in fester, flüssiger oder gasförmiger Form zugeführt wird. Im vorliegenden Fall handelt
es sich insbesondere um einen gasförmigen Brennstoff, wobei dieser ggf. anteilig oder
vollständig mit Wasserstoff ausgeführt ist.
[0010] Die Verbrennungsluftzufuhr ist zumeist so gestaltet, dass diese einen Eintritt umfasst,
der mit der Umgebungsluft des Heizgerätes zusammenwirken kann. Dieser Eintritt kann
innerhalb eines Gehäuses des Heizgerätes und/oder direkt an dem Gehäuse des Heizgerätes
positioniert sein. Mit anderen Worten bedeutet dies insbesondere, dass als Verbrennungsluft
Umgebungsluft verwendet wird. Es ist bevorzugt, dass die Verbrennungsluft kein (vom
Brenner zurückgeführtes) Abgas (signifikanten Umfangs) enthält. Es ist bevorzugt,
dass die Verbrennungsluftzufuhr nicht Teil einer Abgasrückführungsleitung ist. Es
ist bevorzugt, dass die Verbrennungsluftzufuhr so gestaltet oder ausgelegt ist, dass
die darüber bereitgestellte Verbrennungsluft überwiegend bzw. (fast) vollständig dem
Brenner zugeführt (und mit verbrannt) wird. Da derartige Heizgeräte zumeist in Lagerräumen,
Kellerräumen etc. angeordnet sind, besteht das Risiko, dass über diese Umgebungsluft
auch ein erheblicher Anteil von Stäuben, Verschmutzungen oder ähnliche Partikel angesaugt
und hin zum Brenner bewegt werden.
[0011] Vor dem Brenner und in bzw. an der Verbrennungsluftzufuhr ist mindestens eine Flammsperre
(11) vorgesehen. Insbesondere mit dem Ziel, die aus der Umgebung gesaugten Partikel
bzw. Stäube zu entfernen und damit die Poren bzw. Mikrokanäle der Flammsperren nicht
vorzeitig zu verstopfen, ist der Verbrennungsluftzufuhr mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung
zugeordnet, welche Partikel aus einer Strömung der Verbrennungsluft entfernen kann.
In vielen Fällen wird es als ausreichend angesehen, dass eine einzelne Partikelabscheidevorrichtung
für das Heizgerät vorgesehen ist. Es ist aber auch möglich, dass ein Heizgerät mit
mehreren, ggf. sogar unterschiedlichen Partikelabscheidevorrichtungen ausführt ist.
Zu den Ausführungsformen der Partikelabscheidevorrichtung wird nachfolgend im Einzelnen
noch eingegangen.
[0012] Eine solche Partikelabscheidevorrichtung kann in der Verbrennungsluftzufuhr (oder
sogar in der gemeinsamen Gemischleitung) positioniert sein. Es ist möglich, dass eine
Partikelabscheidevorrichtung am bzw. im Eintritt der Verbrennungsluftzufuhr positioniert
ist. Es ist möglich, dass die Partikelabscheidevorrichtung beabstandet von dem Eintritt
der Verbrennungsluftzufuhr, aber in bzw. an einem Gehäuse des Heizgeräts positioniert
ist. Die Partikelabscheidevorrichtung ist insbesondere so vorgesehen, dass ein Großteil
der dem Brenner zugeführten Verbrennungsluft diese Partikelabscheidevorrichtung passiert,
bzw. durchströmt. Es ist möglich, dass die gesamte Verbrennungsluftströmung mindestens
eine Partikelabscheidevorrichtung durchströmt. Die Partikelabscheidevorrichtung kann
derart ausgeführt sein, dass sie (schwebende bzw. mitgerissene) Partikel der angesaugten
Verbrennungsluftströmung abscheiden bzw. aus der Strömung entfernen kann. Bevorzugt
ist, dass beispielsweise Partikel mit einem Partikeldurchmesser kleiner 150 µm [Mikrometer],
insbesondere im Bereich von 10 bis 100 µm, und bevorzugt zu einem Anteil von mindestens
60 % aus der Verbrennungsluftströmung entfernt werden.
[0013] Die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung kann an und/oder in der Verbrennungsluftzufuhr
angeordnet sein. Die Partikelabscheidevorrichtung kann sich insoweit auch auf Wandungen
bzw. Wandabschnitte oder Kavitäten der Verbrennungsluftzufuhr erstrecken. Es ist möglich,
dass die Partikelabscheidevorrichtung in der Verbrennungsluftzufuhr (zumindest teilweise)
integriert ausgeführt ist. Es ist möglich, dass eine Partikelabscheidevorrichtung
nach Art eines separaten Bauteil-Sets an bzw. in die Verbrennungsluftzufuhr montierbar
ist.
[0014] Die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung kann wenigstens einen Filter umfassen.
Hierbei kann es sich beispielsweise um einen sogenannten "mechanischen" Filter handeln,
der beispielsweise mit Papier und/oder Metall und/oder nach Art eines Gewebes gebildet
ist. Ein solcher Filter kann beispielsweise in bzw. an dem Gehäuseeintritt, in/an
dem Eintritt der Verbrennungsluftzufuhr und/oder in bzw. an der Gemischleitung zwischen
einem Gebläse und dem Brenner bzw. der Flammsperre angeordnet sein.
[0015] Es ist möglich, dass die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung wenigstens
einen Zyklonabscheider oder einen Trägheitsabscheider umfasst. Ein Zykonabscheider,
teilweise auch Fliehkraftabscheider genannt, dient zur Entfernung bzw. zur Absonderung
von in der Verbrennungsluft enthaltenen festen Partikeln. Der Aufbau umfasst im Wesentlichen
vier Komponenten, nämlich einen (oberen) Einlaufzylinder, einen (mittigen) Kegel,
einen Partikelauffangbehälter (auch Bunker genannt, unten) sowie ein sogenanntes Tauchrohr,
das mittig von oben herab im Einlaufzylinder angebracht ist. Im Einlaufzylinder wird
das Verbrennungsluft-Partikel-Gemisch insbesondere tangential eingeblasen bzw. eingesaugt
und so auf eine kreisförmige Bahn gebracht. Durch die Verjüngung im anschließenden
Kegel nimmt die Drehgeschwindigkeit dermaßen zu, dass sich die Partikel durch die
Fliehkraft an die Kegelwände pressen bzw. dorthin geschleudert werden. Die Verbrennungsluft,
welche zentral strömt, ist demnach im Wesentlichen frei von Partikeln und kann durch
das mittige Tauchrohr den Abscheider verlassen. Ein Zyklonabscheider kann insbesondere
am Eintritt der Verbrennungsluftzufuhr vorgesehen sein.
[0016] Ein Trägheitsabscheider funktioniert prinzipiell ähnlich, wobei es hier jedoch nicht
auf die tangentiale Strömung ankommt, sondern eine andere (abrupte) Änderung der Strömungsbewegung
eingestellt ist, der die Partikel aufgrund ihrer Trägheit nicht nachfolgen können.
Es ist möglich, einen Trägheitsabscheider unmittelbar am Gehäuse des Heizgerätes vorzusehen,
beispielsweise dort, wo der Umgebungslufteintritt ist. Dies bietet insbesondere den
Vorteil, dass der Partikelsammelbereich leicht zugänglich ist und von außen ggf. von
den Benutzern selbst geleert bzw. gereinigt werden kann. Es ist möglich, den Trägheitsabscheider
in der Verbrennungsluftzufuhr selbst vorzusehen, wobei dieser beispielsweise auch
die Schwerkraft nutzen kann. Insbesondere ist möglich, in der Verbrennungsluftzufuhr
einen signifikanten Querschnittssprung zu realisieren, sodass die Strömungsgeschwindigkeit
stark sinkt und damit der Staub herausfallen kann.
[0017] Es ist möglich, dass im Wesentlichen auch das Heizgerät bzw. dessen (gesamtes) Gehäuse
nach Art eines Trägheitsabscheiders ausgeführt ist. Hierfür können in dem Gehäuse
des Heizgerätes Leitstrukturen bzw. Leitbleche vorgesehen sein, die eine gezielte,
ggf. mäanderförmige Strömung der Verbrennungsluft nach dem Eintritt in das Gehäuse
des Heizgerätes bis hin zum Eintritt der Verbrennungsluftzufuhr ausbildet. Damit kann
der Boden des Gehäuses des Heizgerätes einen Sammelbereich für die Partikel ausbilden.
Die Leitstrukturen sind insbesondere so innerhalb des Gehäuses des Heizgerätes angeordnet,
dass die Umgebungsluft zunächst nach unten strömt und erst dann zum (weiter oben positionierten)
Eintritt der Verbrennungsluftzufuhr gelangt. Insbesondere kann durch die Vorsehung
solcher Leitstrukturen auch erreicht werden, dass der Strömungspfad der Verbrennungsluft
vom Eintritt in das Gehäuse bis hin zum Eintritt der Verbrennungsluftzufuhr signifikant
verlängert wird, beispielsweise um den Faktor 2 oder sogar 3.
[0018] Es ist möglich, dass die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung wenigstens
eine elektrische Partikelaufladeapparatur umfasst. Es ist möglich, dass eine solche
Partikelabscheidevorrichtung einen sogenannten Elektrofilter umfasst. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die elektrische Partikelaufladeapparatur eine Sprühelektrode
umfasst, die geeignet ist, ein elektrisches Feld zu bilden, mit dem Staubteilchen
in der Verbrennungsluft elektrisch aufgeladen werden können. Die damit aufgeladenen
Staubpartikel können dann durch die Einwirkung der elektrischen Kraft (Coulombsches
Gesetz) eines anliegenden Gleichspannungsfeldes quer zur Strömungsrichtung der Verbrennungsluft
zu einer vorgegebenen Niederschlagselektrode wandern, wo sie ihre elektrische Ladung
abgeben. Nachdem die Teilchen dann ihre elektrische Ladung abgegeben haben, werden
sie durch Haltekräfte bzw. Haftkräfte gebunden, die im Wesentlichen durch das elektrische
Feld bestimmt werden.
[0019] Es ist möglich, eine solche "aktive statische Ladung" in einem Bereich auszubilden,
der dem Eintritt der Verbrennungsluft in das Gehäuse des Heizgerätes nahe ist. Die
Partikelaufladeapparatur ist insbesondere zum statischen Aufladen von Staubpartikeln
eingerichtet, wobei dort gleichzeitig bevorzugt auch die Partikel abgelagert bzw.
gesammelt werden.
[0020] Die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung kann wenigstens eine passiv elektrisch
geladene Oberfläche umfassen. Eine passiv elektrisch geladene Oberfläche ist insbesondere
so ausgeführt, dass diese für eine elektrostatische Aufladung von Partikeln der Verbrennungsluft
geeignet ist, insbesondere aufgrund des Vorbeiströmens. Die Oberfläche kann hierfür
geeignete Materialien, Oberflächeneigenschaften etc. aufweisen. Insbesondere ist möglich,
dass die passiv elektrisch geladene Oberfläche Mikrofasern umfasst. Die Mikrofasern
können synthetische Fasern sein, beispielsweise gebildet mit Nylon und/oder Polyester.
[0021] Grundsätzlich können alle von der Verbrennungsluft um- bzw. beströmten Flächen im
Inneren des Heizgerätes bzw. dessen Gehäuse mit solchen passiv elektrisch geladenen
Oberflächen ausgeführt sein. Es ist möglich, bestehende Wandungen mit einer solchen
Oberfläche zu verkleiden, es ist aber auch möglich, derartige passiv elektrisch geladene
Oberflächen neu im Gehäuse des Heizgerätes aufzuhängen bzw. anzuordnen. Es ist beispielsweise
möglich, eine Art Vorhang mit einer solchen passiv elektrisch geladenen Oberfläche
zu bilden, insbesondere im Bereich des Eintritts der Verbrennungsluft in das Heizgerätgehäuse.
Es ist ebenso möglich, beispielsweise Seitenbereiche des Heizgerätgehäuses, wo sich
derzeit Dämmmatten befinden, mit entsprechenden passiv elektrisch geladenen Oberflächen
auszuführen. Ebenso ist möglich, äußere Oberflächen des Wärmetauschers und/oder eines
Ausdehnungsgefäßes und/oder weiterer Bauteile im Bereich des Eintritts der Verbrennungsluft
in das Gehäuse mit entsprechenden passiv elektrisch geladenen Oberflächen auszuführen.
[0022] Bevorzugt findet die Erfindung Anwendung bei einem Heizgerät, bei dem vor dem Brenner
in der Verbrennungsluftzufuhr mindestens eine Flammsperre vorgesehen ist, der von
der mindesten einen Partikelabscheidevorrichtung behandelte Verbrennungsluft zuführbar
ist. Folglich ist auf diese Weise möglich, dass der Verbrennungsluft zunächst Partikel
entnommen werden und erst anschließend die Flammensperre von der Verbrennungsluft
durchströmt wird.
[0023] Einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend, wird ein Verfahren zum Betreiben eines
Heizgerätes vorgeschlagen, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- a) Zuführen von wenigstens teilweise Partikel aufweisende Verbrennungsluft zu einem
Heizgerät;
- b) wenigstens teilweises Entfernen der Partikel aus der Verbrennungsluft;
- c) Verbrennen eines Gemisches aus Brennstoff und Verbrennungsluft,
wobei die Verbrennungsluft nach Schritt b) und vor Schritt c) durch wenigstens eine
Flammsperre hindurchgeführt wird.
[0024] Die Erläuterungen zum Heizgerät und den funktionalen und strukturellen Merkmalen
der Partikelabscheidevorrichtung können gleichermaßen zur Beschreibung dieses Verfahrens
zum Betreiben des Heizgerätes herangezogen werden. Insbesondere realisiert die Partikelabscheidevorrichtung
in der installierten Bauform kontinuierlich im Betrieb des Heizgerätes die Verfahrensschritte
a) bis c).
[0025] Schritt a) umfasst insbesondere das Ansaugen von Umgebungsluft im Umfeld des Heizgerätes.
Hierfür kann das Heizgerät mit einem Gebläse oder dergleichen ausgeführt sein. Die
Verbrennungsluft bzw. Umgebungsluft umfasst dabei regelmäßig Partikel wie Stäube,
Abgaspartikel etc., die hier mit angesaugt werden.
[0026] Schritt b) kann insbesondere mittels einer der hier vorgestellten Partikelabscheidevorrichtungen
ausgeführt werden. Die so zumindest teilweise von Partikeln gereinigte Verbrennungsluft
wird dann gemeinsam mit dem Brennstoff dem Heizgerät zugeführt, sodass dieses brennbare
Gemisch dann in der Brennerkammer verbrannt wird.
[0027] Hierbei ist das Verfahren so ausgeführt, dass die Verbrennungsluft nach Schritt b)
und vor Schritt c) durch wenigstens eine Flammsperre hindurchgeführt wird. Damit trägt
Schritt b) dazu bei, dass die Flammsperre sich nicht bzw. deutlich später als nach
dem Stand der Technik zusetzt, was zu einer verbesserten Wartungsfreundlichkeit führt.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt wird schließlich die Verwendung einer Partikelabscheidevorrichtung
zur Verminderung der Partikelbeladung eines Verbrennungsluftstromes eines Heizgerätes
vorgeschlagen, insbesondere zur Verbesserung der Funktionstüchtigkeit einer Flammsperre
des Heizgerätes. Die Erläuterungen zum Heizgerät können auch zur Charakterisierung
der Verwendung der Partikelabscheidevorrichtung herangezogen werden und umgekehrt.
[0029] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren weiter
erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren Ausführungsbeispiele zeigen,
auf die die Erfindung nicht beschränkt sein soll. Die einzelnen Merkmale aus den Figuren
können extrahiert und mit weiteren Erläuterungen der allgemeinen Beschreibung bzw.
Aspekten anderer Figuren kombiniert werden, soweit das hier nicht explizit ausgeschlossen
ist. Insbesondere sind nicht mit Bezugszeichen versehene Komponenten für die Beschreibung
der Erfindung von untergeordneter oder gar zu vernachlässigender Bedeutung. Gleiche
Sachverhalte sind in den Figuren mit gleichem Bezugszeichen versehen, so dass deren
Erläuterungen von anderen Figurenbeschreibungen herangezogen werden können, auch wenn
diese nicht (nochmals) erläutert wurden. Die Figuren sind schematisch und zeigen Folgendes:
- Fig. 1:
- ein Heizgerät mit einer ersten Ausführungsform einer Partikelabscheidevorrichtung,
- Fig. 2:
- ein Heizgerät mit einer zweiten Ausführungsform einer Partikelabscheidevorrichtung,
- Fig. 3:
- eine weitere Ausführungsvariante einer Partikelabscheidevorrichtung, die oben am Gehäuse
ausgeführt ist,
- Fig. 4:
- eine mögliche Ausführungsform einer Partikelabscheidevorrichtung gemäß Fig. 3,
- Fig. 5:
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Partikelabscheidevorrichtung,
- Fig. 6:
- ein Gehäuse eines Heizgerätes mit einer Partikelabscheidevorrichtung, umfassend eine
Leitstruktur,
- Fig. 7:
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Partikelabscheidevorrichtung mit einer elektrischen
Partikelaufladeapparatur, und
- Fig. 8:
- ein Ausführungsbeispiel einer Partikelabscheidevorrichtung mit wenigstens einer passiv
elektrisch geladenen Oberfläche.
[0030] Fig. 1 zeigt schematisch den (inneren) Aufbau eines Heizgerätes 1, welches üblicherweise
von einem Gehäuse 12 gekapselt ist, wobei in dem darin liegenden Gehäuseinnenraum
22 diverse Komponenten des Heizgerätes 1 angeordnet sind. Oben kann beispielsweise
eine Abgasleitung 21 aus dem Gehäuse 12 hinausgeführt werden, wobei im Umgebungsbereich
dieser Abgasleitung 21 mindestens eine Eintrittsmöglichkeit für die außerhalb des
Gehäuses 12 befindliche Umgebungsluft (Verbrennungsluft) vorgesehen sein kann. Wie
anhand der Pfeile (auch in den nachfolgenden Figuren einen Strömungspfad 19 grob veranschaulichend)
dargestellt, kann die Umgebungs- bzw. Verbrennungsluft dort in das Gehäuse 12 eintreten,
wobei sie dort beispielsweise unmittelbar durch verschiedene oder mehrere Partikelabscheidevorrichtungen
5 vorgefiltert werden kann. Hier können insbesondere mechanische Filter 6 vorgesehen
sein.
[0031] Die Verbrennungsluft strömt dann entlang des angedeuteten Strömungspfades 19 weiter
im Gehäuseinnenraum 22 zum Eintritt 15 der Verbrennungsluftzufuhr 3. Auch an diesem
Eintritt 15 kann (alternativ oder kumulativ) eine Partikelabscheidevorrichtung 5 vorgesehen
sein, beispielsweise auch wieder in Form eines Filters. Danach strömt die Verbrennungsluft
innen durch die Verbrennungsluftzufuhr 3, die hier nach Art eines Schalldämpfers bzw.
"Silencers" ausgeführt ist. Dann erreicht diese Verbrennungsluft eine Mischeinheit
14, der auch die Brennstoffzufuhr 4 zugeordnet ist. In der Mischeinheit 14 wird folglich
der Brennstoff der Verbrennungsluft in einem vorgegebenen Verhältnis beigemengt und
dann gemeinsam zum zentralen Abschnitt des Wärmetauschers 13 geführt, wo einerseits
eine Flammsperre 11 sowie dahinterliegend ein Brenner 2 positioniert ist. In dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine weitere Partikelabscheidevorrichtung 5 in der
gemeinsamen Gemischleitung stromabwärts der Mischeinheit 14 innenliegend vorgesehen.
Für diesen Strömungspfad 19 der Verbrennungsluft kann ein (hier nur verdeckt abgebildetes)
Gebläse vorgesehen sein, mit dem die Umgebungsluft angesaugt, durch die Verbrennungsluftzufuhr
3 bewegt und dem Brenner 2 zugeführt wird.
[0032] Grundsätzlich ist möglich, die anderen hier offenbarten Partikelabscheidevorrichtungen
an denselben oder ähnlichen Positionen, wie hier veranschaulicht, vorzusehen.
[0033] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Partikelabscheidevorrichtung 5 nach Art
eines Zyklonabscheiders 7. Dieser ist wiederum am Eintrittsbereich der Verbrennungsluftzufuhr
3 vorgesehen. Dabei strömt die Verbrennungsluft zunächst tangential in den oberen
Bereich des Zyklonabscheiders 7 ein (Eintritt 15), erfährt dann einen Drall, wobei
die darin enthaltenen Partikel 23 in dem kegelförmigen Mittelabteil nach unten fallen,
wo sie letztendlich in dem Sammelbereich 17 aufgefangen werden. Zentral und nach oben
wird dann die Verbrennungsluft über den Austritt 16 ab- und der Verbrennungsluftzufuhr
3 unmittelbar zugeführt, welche dann weniger bzw. kaum Partikel mehr aufweist.
[0034] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen eine Ausgestaltung einer Partikelabscheidevorrichtung 5,
welche konzentrisch um die Abgasleitung 21 ausgeführt ist und nach dem Prinzip eines
Trägheitsabscheiders 8 aufgebaut ist. Die über den Umfang der Abgasleitung 21 in das
Gehäuse 12 eingesaugte Umgebungsluft wird dabei radial umgelenkt, wobei die Partikel
23 aufgrund ihrer Trägheit in dem zentralen stirnseitigen Sammelbereich 17 aufgefangen
werden. Fig. 4 zeigt im Detail, dass die eintretende Verbrennungsluft auf eine Prallfläche
trifft, die hier insbesondere den Eintritt 15 bildet, und dann radial abgeleitet wird,
wobei eine Vertiefung im Trägheitsabscheider 8 vorgesehen ist, in dem die Partikel
23 dann aufgefangen werden (Sammelbereich 17). Die radiale Abströmung wird erreicht
über Kanäle, die einen Austritt 16 ausbilden.
[0035] Fig. 5 zeigt eine Variante einer Partikelabscheidevorrichtung 5 nach Art eines Trägheitsabscheiders
8, die in der Verbrennungsluftzufuhr 3 integriert ausgeführt ist. Sie ist gekennzeichnet
dadurch, dass zunächst der Querschnitt der Verbrennungsluftzufuhr 3 signifikant erweitert
wird, was zu einer Verlangsamung der Strömung führt. Weiter wird durch die Form der
Verbrennungsluftzufuhr 3 das Überströmen von sauberer Verbrennungsluft eingestellt
und das Abscheiden von Partikeln 23 in einem Sammelbereich 17 begünstigt.
[0036] Fig. 6 zeigt die Integration eines Luftleitbleches, welches eine Leitstruktur 18
und auch (alternativ) einen Sammelbereich 17 bildet, in dem Gehäuse 12, so dass eine
Partikelabscheidevorrichtung 5 gebildet ist. Insbesondere wird so erreicht, dass der
Strömungspfad 19 von dem Bereich, wo die Umgebungsluft in das Gehäuse 12 eintritt,
bis hin zum Eintritt 15 in die Verbrennungsluftzufuhr 3 einen signifikanten Umweg
ausführt, wobei sie insbesondere auch in Bereiche deutlich tiefer des Eintritts 15
der Verbrennungsluftzufuhr 3 geführt wird.
[0037] Fig. 7 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Partikelabscheidevorrichtung
5, wobei diese mit einer elektrischen Partikelaufladeapparatur 9 ausgeführt ist. Diese
ist mit einer elektrischen Spannungsquelle 20 verbunden und so positioniert bzw. eingerichtet,
dass diese die dort vorbeiströmende Umgebungsluft bzw. darin enthaltene Partikel 23
elektrisch aufladen kann. Die so elektrisch aufgeladenen (Staub-)Partikel 23 können
dann an einer entsprechenden Abscheidefläche bzw. Abscheideelektrode eingefangen werden.
[0038] Fig. 8 zeigt beispielhaft, dass passiv elektrisch geladene Oberflächen 10 eine Partikelabscheidevorrichtung
5 im Inneren des Gehäuses 12 bilden. So strömt die Verbrennungsluft zunächst wieder
durch das Gehäuse 12 ein (siehe Pfeil bzw. Strömungspfad 19) und strömt dann auf Oberflächen
des Wärmetauschers 13, der Verbrennungsluftzufuhr 3 und/oder Begrenzungswänden des
Gehäuses 12, wo überall passiv elektrisch geladene Oberflächen 10 vorgesehen sein
können. Es ist auch möglich, oben an dem Gehäuse 12 eine Art Vorhang aus (beweglichen,
lappenartigen) passiv elektrisch geladenen Oberflächen 10 vorzusehen, die die eintretende
Strömung passieren muss.
[0039] Damit wurde offenbart, wie die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten
Probleme zumindest teilweise gelöst wurden. Insbesondere wurde ein Heizgerät beschrieben,
welches mit einfachen konstruktiven Maßnahmen einen Dauerbetrieb mit erhöhter Sicherheit
realisiert. Darüber hinaus sind der Betrieb sowie das Heizgerät selbst nun wartungsfreundlicher.
Zudem wurden Maßnahmen angegeben, die einfach in bekannte Konstruktionen von Heizgeräten
integriert werden können.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Brenner
- 3
- Verbrennungsluftzufuhr
- 4
- Brennstoffzufuhr
- 5
- Partikelabscheidevorrichtung
- 6
- Filter
- 7
- Zyklonabscheider
- 8
- Trägheitsabscheider
- 9
- elektrische Partikelaufladeapparatur
- 10
- passiv elektrisch geladene Oberfläche
- 11
- Flammsperre
- 12
- Gehäuse
- 13
- Wärmetauscher
- 14
- Mischeinheit
- 15
- Eintritt
- 16
- Austritt
- 17
- Sammelbereich
- 18
- Leitstruktur
- 19
- Strömungspfad
- 20
- Spannungsquelle
- 21
- Abgasleitung
- 22
- Gehäuseinnenraum
- 23
- Partikel
1. Heizgerät (1), zumindest umfassend einen Brenner (2) mit einer Verbrennungsluftzufuhr
(3) und einer Brennstoffzufuhr (4), wobei vor dem Brenner (2) an oder in der Verbrennungsluftzufuhr
(3) mindestens eine Flammsperre (11) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass einer Verbrennungsluftzufuhr (3) mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung (5)
zugeordnet ist, welche Partikel aus einer Strömung der Verbrennungsluft vor Erreichen
der mindestens einen Flammsperre (11) entfernen kann.
2. Heizgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung (5) an oder in der Verbrennungsluftzufuhr
(3) angeordnet ist.
3. Heizgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung (5) wenigstens einen Filter (6)
umfasst.
4. Heizgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung (5) wenigstens einen Zyklonabscheider
(7) oder Trägheitsabscheider (8) umfasst.
5. Heizgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung (5) wenigstens eine elektrische
Partikelaufladeapparatur (9) umfasst.
6. Heizgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Partikelabscheidevorrichtung (5) wenigstens eine passiv elektrisch
geladene Oberfläche (10) umfasst.
7. Heizgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Brenner (2) in der Verbrennungsluftzufuhr (3) mindestens eine Flammsperre
(11) vorgesehen ist, der von der mindestens einen Partikelabscheidevorrichtung (5)
behandelte Verbrennungsluft zuführbar ist.
8. Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes (1), umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) Zuführen von wenigstens teilweise Partikel aufweisende Verbrennungsluft zu einem
Heizgerät,
b) wenigstens teilweises Entfernen der Partikel aus der Verbrennungsluft,
c) Verbrennen eines Gemisches aus Brennstoff und Verbrennungsluft, wobei die Verbrennungsluft
nach Schritt b) und vor Schritt c) durch eine Flammsperre (11) geführt wird.
9. Verwendung einer Partikelabscheidevorrichtung (5) zur Verminderung der Partikelbeladung
eines Verbrennungsluftstromes eines Heizgerätes (1) zur Verbesserung der Funktionstüchtigkeit
einer Flammsperre (11) des Heizgerätes (1).