Hydraulische Dehnspanneinrichtung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft gemäß einem ersten Aspekt eine hydraulische Dehnspanneinrichtung,
insbesondere zum Fixieren eines Werkstücks oder eines Werkzeugs an einer Werkzeugmaschine,
mit einem eine Längsachse definierenden Grundkörper, an dem ein Spannbereich ausgebildet
ist, wobei der Spannbereich eine Aufnahme mit einer außenliegenden Spannfläche für
ein Bauteil und eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare und radial innerhalb
der Aufnahme angeordnete Druckkammeranordnung umfasst, wobei zwischen der Aufnahme
und der Druckkammeranordnung eine dünne Wandung derart ausgebildet ist, dass sie durch
Druckerhöhung in der Drucckammeranordnung elastisch radial nach außen verformbar ist,
um ein auf die Aufnahme geschobenes Bauteil von innen kraftschlüssig zu fixieren.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung gemäß einem zweiten Aspekt eine hydraulische Dehnspanneinrichtung,
insbesondere zum Fixieren eines Werkstücks oder eines Werkzeugs an einer Werkzeugmaschine,
mit einem eine Längsachse definierenden Grundkörper, an dem ein Spannbereich ausgebildet
ist, wobei der Spannbereich eine Aufnahme mit einer innenliegenden Spannfläche für
ein Bauteil und eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare und radial außerhalb
der Aufnahme angeordnete Druckkammeranordnung umfasst, wobei zwischen der Aufnahme
und der Druckkammeranordnung eine dünne Wandung derart ausgebildet ist, dass sie durch
Druckerhöhung in der Druckkammeranordnung elastisch radial nach innen verformbar ist,
um ein in die Aufnahme eingesetztes Bauteil von außen kraftschlüssig zu fixieren.
[0003] Außerdem betrifft die Erfindung gemäß einem dritten Aspekt eine hydraulische Dehnspanneinrichtung,
insbesondere zum Fixieren eines Werkstücks oder eines Werkzeugs an einer Werkzeugmaschine,
mit einem eine Längsachse definierenden Grundkörper, an dem ein Spannbereich ausgebildet
ist, wobei der Spannbereich eine Aufnahme mit einer vorderen, stirnseitigen Spannfläche
für ein Bauteil und eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare Druckkammeranordnung
umfasst, welche axial hinter der Aufnahme ausgebildet ist, wobei zwischen der Aufnahme
und der Druckkammeranordnung eine dünne Wandung derart ausgebildet ist, dass sie durch
Druckerhöhung in der Druckkammeranordnung elastisch nach vorne verformbar ist, um
ein auf die Aufnahme aufgesetztes Bauteil axial zu spannen.
[0004] Mit anderen Worten ist die Dehnspanneinrichtung gemäß dem ersten Aspekt als Spanndorn
ausgebildet, welcher ein Bauteil radial von innen spannt. Demgegenüber ist die Dehnspanneinrichtung
gemäß dem zweiten Aspekt als Spannfutter ausgebildet, bei dem ein Bauteil radial von
außen gespannt wird. Die Dehnspanneinrichtung gemäß dem dritten Aspekt ist als Axialspanneinrichtung
gestaltet.
[0005] Häufig werden derartige hydraulische Dehnspanneinrichtungen eingesetzt, um Werkzeuge
oder Werkstücke an einer Maschinenspindel oder auf einem Maschinentisch einer Werkzeugmaschine
zu fixieren. Die hydraulischen Dehnspanneinrichtungen umfassen gewöhnlich einen Grundkörper,
der eine Längs- oder Spannachse definiert. An dem Grundkörper ist zumeist ein Spannbereich
ausgebildet, welcher eine Aufnahme für ein Bauteil umfasst. Ferner umfasst der Spannbereich
eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare Druckkammeranordnung, wobei zwischen
der Aufnahme und der Drucckammeranordnung eine dünne Wandung ausgebildet ist. Diese
ist durch Druckerhöhung in der Druckkammer elastisch radial nach außen oder nach innen
verformbar, um ein Bauteil von innen oder von außen kraftschlüssig zu fixieren.
[0006] Derartige Dehnspanneinrichtungen können prinzipiell als Spanndorn zum innenseitigen
Fixieren eines mit einer Öffnung versehenen Bauteils oder als Spannfutter zum außenseitigen
Fixieren eines Bauteils an der meist zylindrischen Außenfläche ausgestaltet sein.
Bei einem Spannfutter ist die Aufnahme dabei zumeist als eine im Wesentlichen zylindrische
Bohrung ausgebildet, deren Innendurchmesser geringfügig größer ist als der Außendurchmesser
des zu fixierenden Bauteils. Eine Druckammeranordnung ist dann radial außerhalb der
Aufnahme angeordnet. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass das Bauteil einfach
in die Aufnahme eingesetzt werden kann und bereits eine geringe elastische Verformung
der Wandung ausreicht, um das Bauteil kraftschlüssig in der Aufnahme von außen zu
fixieren. Bei einem Spanndorn hingegen ist die Aufnahme zumeist in der Form eines
Kreiszylinders ausgebildet, dessen Außendurchmesser geringfügig kleiner ist als der
Innendurchmesser einer Öffnung des zu fixierenden Bauteils. Die Druckkammeranordnung
ist dann radial innerhalb der Aufnahme angeordnet, so dass sich die dünne Wandung
radial nach außen verformen kann, um ein aufgesetztes Bauteil zu spannen. Solche Dehnspanneinrichtungen,
welche als Spanndorn oder Spannfutter ausgebildet sind, sind beispielsweise aus der
DE 10 2009 049 582 B3 vorbekannt.
[0007] Ferner existieren Dehnspanneinrichtungen, die ein Werkstück in einer axialen Richtung
spannen, bzw. positionieren können. Derartige Dehnspanneinrichtungen besitzen eine
Aufnahme mit einer vorderen, stirnseitigen Spannfläche für ein Bauteil und eine hinter
dieser Aufnahme angeordnete, mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare Druckkammeranordnung.
Zwischen der Aufnahme und der Druckkammeranordnung ist eine dünne Wandung ausgebildet,
welche durch Druckerhöhung in der Druckkammer elastisch verformbar ist, um ein auf
die Aufnahme stirnseitig aufgesetztes Bauteil axial zu spannen bzw. zu positionieren,
indem das Bauteil axial gegen ein Spannmittel gedrückt wird.
[0008] Grundsätzlich haben sich derartige hydraulische Dehnspanneinrichtungen bewährt. Jedoch
tritt zuweilen das Problem auf, dass je nach Anwendungsgebiet bei der Werkstückbearbeitung
sehr hohe Temperaturen entstehen können. Die Werkstückbearbeitung kann dabei spanende
Fertigungsverfahren umfassen. Ebenso kann die Werkstückbearbeitung auch thermische
Füge- und Trennverfahren oder Urformverfahren, insbesondere das Gießen von Metall,
umfassen. Beispielsweise kann es vorkommen, dass ein zu fixierendes Werkstück mit
einem Metall umgossen wird. Damit können aufgrund der Volumenexpansion des Hydraulikmittels
hohe Kräfte auf die dünne Wandung zwischen der Druckkammer und der Aufnahme wirken,
was zu einer Änderung der Spannkraft führen kann. Außerdem kann die Festigkeit des
Werkstoffs des Grundkörpers überschritten werden, so dass die Spanneinrichtung versagen
kann.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, alternative hydraulische Dehnspanneinrichtungen
bereitzustellen, welche insbesondere die vorgenannten Nachteile vermeiden und auch
bei starken Temperaturschwankungen zuverlässig eine möglichst konstante Spannkraft
erzeugen und eine Beschädigung der Spanneinrichtung vermeiden.
[0010] Diese Aufgabe ist bei einer hydraulischen Dehnspanneinrichtung der eingangs genannten
Art gemäß dem ersten Aspekt dadurch gelöst, dass radial innerhalb der Druckkammeranordnung
mindestens eine Hohlkammer ausgebildet ist, die von der Druckkammeranordnung durch
eine Ausgleichsmembran getrennt ist, so dass sich die Ausgleichmembran in die Hohlkammer
hinein verformen kann, wenn sich bei einem gespannten Bauteil die Temperatur des Hydraulikmittels
erhöht und dieses expandiert.
[0011] Bei einer hydraulischen Dehnspanneinrichtung der eingangs genannten Art gemäß dem
zweiten Aspekt ist diese Aufgabe dadurch gelöst, dass radial außerhalb der Druckkammeranordnung
mindestens eine Hohlkammer ausgebildet ist, die von der Druckkammeranordnung durch
eine Ausgleichsmembran getrennt ist, so dass sich die Ausgleichmembran in die Hohlkammer
hinein verformen kann, wenn sich bei einem gespannten Bauteil die Temperatur des Hydraulikmittels
erhöht und dieses expandiert.
[0012] Ferner ist die der Erfindung zugrundliegende Aufgabe bei einer hydraulischen Dehnspanneinrichtung
der eingangs genannten Art gemäß dem dritten Aspekt dadurch gelöst, dass hinter der
Druckkammeranordnung eine Hohlkammer ausgebildet ist, die von der Druckkammeranordnung
durch eine Ausgleichsmembran getrennt wird, so dass sich die Ausgleichmembran in die
Hohlkammer hinein verformen kann, wenn sich bei einem gespannten Bauteil die Temperatur
des Hydraulikmittels erhöht und dieses expandiert.
[0013] Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, eine Expansionsmöglichkeit für das Hydraulikmittel
zu schaffen, wenn sich die Temperatur erhöht. Dazu ist auf der von der Spannfläche
abgewandten Seite der Druckkammer eine Hohlkammer angeordnet. Die zwischen der Druckkammer
und der Hohlkammer ausgebildete Ausgleichsmembran soll sich in Richtung der Hohlkammer
verformen, wenn ein Bauteil gespannt ist und in Folge der äußeren Umstände die Temperatur
der hydraulischen Dehnspanneinrichtung steigt und dadurch das Volumen des Hydraulikmittels
zunimmt. Dadurch erhöht sich die Spannkraft, welche über die dünne Wandung auf das
eingespannte Bauteil ausgeübt wird, deutlich geringer als bei einer Ausführung ohne
eine solchen Hohlraum. Eine Beschädigung der hydraulischen Dehnspanneinrichtung in
Folge eines stark steigenden Drucks in der Druckkammer kann damit vermieden werden.
Mit anderen Worten erhöht sich durch die verformbare Ausgleichsmembran die Nachgiebigkeit
des Hydrauliksystems.
[0014] Dabei ist die Hohlkammer bei einem Spanndorn radial innerhalb der Drucckammer angeordnet,
wohingegen die Hohlkammer bei einem Spannfutter radial außerhalb der Druckkammer angeordnet
ist. Bei einer Axialspanneinrichtung ist eine Spannfläche an einer vorderen Stirnseite
eines Grundkörpers vorgesehen und hinter dieser eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare
Druckkammeranordnung. Eine Hohlkammer ist dann hinter der Druckkammeranordnung, also
auf der der Spannfläche abgewandten Seite der Druckkammeranordnung ausgebildet.
[0015] Bevorzugt ist die Ausgleichsmembran stärker ausgebildet als die dünne Wandung. Diese
Ausgestaltung basiert auf der Überlegung, dass zum Spannen eines Bauteils die dünne
Wandung eine erhöhte Verformbarkeit gegenüber der Ausgleichsmembran aufweisen soll.
Denn beim Erhöhen des Drucks in der Druckkammer soll zunächst die dünne Wandung verformt
werden, um ein aufgesetztes, bzw. eingeschobenes Bauteil zu spannen. Danach ist eine
weitere Verformung der dünnen Wandung nicht mehr möglich. Somit soll sich bei einer
weiteren Druckerhöhung erst dann die Ausgleichsmembran nennenswert verformen, um eine
Expansion des Hydraulikmittels zu ermöglichen.
[0016] In weiterer Ausgestaltung kann die Ausgleichsmembran eine Dicke von mindestens 110%,
insbesondere von mindestens 120%, und/oder von höchstens 300%, insbesondere von höchstens
200%, bevorzugt von 150 +/- 10% der Dicke der dünnen Wandung aufweisen. Ein solches
Dickenverhältnis der Ausgleichsmembran bezogen auf die dünne Wandung hat sich als
vorteilhaft herausgestellt, um einerseits eine hinreichende Spannkraft auf das zu
spannende Bauteil aufzubringen und andererseits eine kontrollierte Volumenexpansion
des Hydraulikmittels bei Temperaturänderungen unter Beibehaltung der Spannkraft zu
ermöglichen.
[0017] Bei einer als Spanndorn ausgebildeten hydraulischen Dehnspanneinrichtung besitzt
die außenliegende Spannfläche bevorzugt eine kreiszylindrische Form. In gleicher Weise
kann einer als Spannfutter ausgebildeten hydraulischen Dehnspanneinrichtung die innenliegende
Spannfläche eine kreiszylindrische Form aufweisen. Die Dicke der Ausgleichsmembran
hängt dabei vom jeweiligen Durchmesser der Spannfläche ab. Bei einem Durchmesser im
Bereich von 25 bis 50 mm weist die Ausgleichsmembran bevorzugt eine Dicke von mindestens
1,2 mm und/oder von höchstens 2,4 mm, besonders bevorzugt von 1,8 mm auf. Bei größeren
Durchmessern kann sich die Dicke der Ausgleichsmembran, sowie die Dicke der dünnen
Wandung zwischen Druckkammer und Spannfläche entsprechend erhöhen.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Drucckammeranordnung
mindestens eine, insbesondere genau eine ringförmig umlaufende Druckkammer. Ein derartiger
Aufbau mit einer ringförmig umlaufenden Druckkammer führt zu einem einfachen Aufbau
der erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung.
[0019] Alternativ kann die Druckkammeranordnung über den Umfang verteilt mehrere, insbesondere
genau drei Druckkammerabschnitte aufweisen, welche bevorzugt über einen Verbindungskanal
fluidisch miteinander verbunden sind. Dieser Ausgestaltung der Druckkammeranordnung
liegt die Überlegung zugrunde, über den Umfang verteilt mehrere Spannabschnitte zu
schaffen. Mit anderen Worten soll sich die dünne Wandung über den Umfang verteilt
in bestimmten Abschnitten besonders stark verformen, wodurch eine günstige Zentrierung
des zu spannenden Bauteils erreicht wird.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann eine ringförmig umlaufende Hohlkammer
vorgesehen sein. Dies führt zu einem einfachen Aufbau der hydraulischen Dehnspanneinrichtung.
Alternativ können über den Umfang verteilt mehrere, insbesondere genau drei Hohlkammern
vorgesehen sein.
[0021] Bevorzugt sind korrespondierend zu den Druckkammerabschnitten die gleiche Anzahl
an Hohlkammern vorgesehen, wobei sich die Druckkammerabschnitte und die dazu korrespondierenden
Hohlkammern zumindest im Wesentlichen, insbesondere genau über die gleichen Umfangswinkel
um die Längsachse erstrecken. Somit ist jedem Druckkammerabschnitt eine korrespondierende
Hohlkammer zugeordnet. Alternativ kann auch eine ringförmig umlaufende Hohlkammer
vorgesehen sein. Das bedeutet, dass zwar über den Umfang verteilt mehrere Druckkammerabschnitte
vorgesehen sind, diese jedoch an eine gemeinsame, ringförmig umlaufende Hohlkammer
angrenzen.
[0022] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann sich mindestens eine, insbesondere
jede Hohlkammer über eine axiale Länge von mindestens 60%, insbesondere mindestens
80%, bevorzugt mindestens 90% der axialen Länge der Druckkammeranordnung und/oder
über eine axiale Länge von höchstens 140%, insbesondere höchstens 120%, bevorzugt
höchstens 110% der Länge der Druckkammeranordnung erstrecken. Eine solche Länge der
Hohlkammer in Bezug auf die Druckkammeranordnung führt zu einer hinreichend flexiblen
Ausgleichsmembran, welche durch Verformung dem Hydraulikmittel eine Expansionsmöglichkeit
bietet.
[0023] Die Abmessungen der Hohlkammer in Bezug auf die Druckkammer, bzw. der Dicke der Ausgleichsmembran
in Bezug auf die Dicke der dünnen Wandung sind voneinander abhängig. Bei einer geringen
axialen Länge der Hohlkammer im Vergleich zur Druckkammer kann die Ausgleichsmembran
eine dünnere Dicke aufweisen, um eine hinreichende Expansion des Hydraulikmittels
bei einer ausreichenden Stabilität des Grundkörpers zu erzielen.
[0024] Die Ausgleichsmembran, welche die Hohlkammer von der Druckkammeranordnung trennt,
kann prinzipiell entlang eines Kreiszylinders oder entlang eines Umfangsabschnitts
eines Kreiszylinders verlaufen. Es ist aber auch denkbar, dass die Verformbarkeit
der Ausgleichsmembran angepasst wird, indem diese eine unebene Kontur aufweist, beispielsweise
als Wellenprofil in der Form eines Faltenbalgs ausgebildet ist.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Druckkammeranordnung
zwei axial voneinander beabstandete und ringförmig umlaufende Druckkammerabschnitte
umfassen, welche bevorzugt über einen Verbindungskanal fluidisch miteinander verbunden
sind. Durch eine solche Anordnung von zwei axial zueinander beabstandeten Druckkammerabschnitten
wird eine besonders stabile Einspannung eines Bauteils realisiert. Demzufolge ist
bevorzugt eine ringförmig umlaufende Hohlkammer vorgesehen, die sich zumindest teilweise
axial über die beiden Druckkammerabschnitte erstreckt. Denkbar ist auch eine Anordnung,
bei welcher korrespondierend zu den Druckkammerabschnitten zwei voneinander axial
beabstandete Hohlkammern vorgesehen sind, die sich jeweils zumindest teilweise axial
über den jeweiligen Druckkammerabschnitt erstrecken. Auch können über den Umfang verteilt
mehrere Hohlkammern vorgesehen sein. Dadurch wird die Stabilität der Dehnspanneinrichtung
erhöht und gleichzeitig eine Expansionsmöglichkeit für das Hydraulikmittel geschaffen.
[0026] Bevorzugt ist die Hohlkammer an ihren axialen Endbereichen abgerundet ausgebildet.
Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, dass durch Abrundungen in den
Endbereichen die Kerbwirkung verringert wird und somit die Lebensdauer der hydraulischen
Dehnspanneinrichtung verlängert wird. Ferner kann die Druckkammeranordnung in ihren
axialen Endbereichen einen gegenüber einem mittleren Bereich vergrößerten Querschnitt
aufweisen. Hierdurch werden Abrundungen in den Endbereichen der Druckkammer ermöglicht
und scharfe Querschnittsübergänge, welche Ausgangspunkt einer Rissbildung sein können,
vermieden.
[0027] Um den Druck in der Druckkammeranordnung einstellen zu können, kann die Druckkammeranordnung
in einen Hydraulikmittelzuführkanal münden, der an seiner von der Druckkammeranordnung
fernen Seite durch eine Spannschraube nach außen verschlossen ist. In weiterer Ausgestaltung
kann die Spannschrauben mit dem im Hydraulikmittelzuführkanal verschiebbar angeordneten
Spannkolben wirkverbunden oder einteilig mit diesem ausgebildet sein, so dass der
Spannkolben durch Drehen der Spannschraube unter Erhöhung des Drucks in der Druckkammeranordnung
verschiebbar ist. Mit anderen Worten kann durch Drehen der Spannschraube der Spannkolben
bewegt werden, um den Druck in der Druckkammeranordnung zu erhöhen.
[0028] Wenn die hydraulische Dehnspanneinrichtung als Spanndorn ausgebildet ist und eine
außenliegende Spannfläche aufweist, kann der Hydraulikmittelzuführkanal eine zentrale
Spannbohrung umfassen, in welcher der Spannkolben verschiebbar gelagert ist. Dadurch
kann eine sehr kompakte Bauweise der Spanneinrichtung realisiert werden.
[0029] Um eine einfache Fertigung des Spanndorns zu gewährleisten, kann die Spannschraube
in einem stirnseitig am Grundkörper befestigten Aufsatzstück untergebracht sein, wobei
das Aufsatzstück insbesondere in den Grundkörper eingeschraubt ist. Mit anderen Worten
ist die Spanneinrichtung zweiteilig ausgestaltet, wobei insbesondere das Aufsatzstück
auf einfache Weise mittels konventionellem spanenden Fertigungsverfahren hergestellt
werden kann. Die hydraulische Dehnspanneinrichtung kann auch einteilig ausgebildet
sein, wobei der Bereich mit Ausgleichsmembran und Hohlkammer bevorzugt mittels eines
generativen Fertigungsverfahrens hergestellt wird und ein weiterer Bereich bevorzugt
konventionell, d.h. mit spanenden Fertigungsverfahren hergestellt wird.
[0030] Der Hydraulikmittelzuführkanal kann mit mindestens einer Entlüftungsöffnung fluidverbunden
sein, wobei jede Entlüftungsöffnung bevorzugt mit einem Entlüftungsventil versehen
ist. Dadurch kann eine Entlüftung der Druckkammeranordnung bzw. des Hydraulikmittelzuführkanals
durchgeführt werden, indem das Entlüftungsventil gezielt geöffnet wird.
[0031] Bevorzugt ist die Hohlkammer als vollständig geschlossener Hohlraum im Grundkörper
ausgebildet. Mit anderen Worten ist von außen kein Zugang zur Hohlkammer vorgesehen,
so dass die Hohlkammer vollständig im Grundkörper eingeschlossen ist. Denkbar ist
auch, dass die Hohlkammer über einen Verbindungskanal mit der Umgebung verbunden ist.
Eine solche Ausgestaltung ist beispielsweise dann erforderlich, wenn bei der Nutzung
eines generativen Fertigungsverfahrens zur Herstellung beispielsweise überschüssiges
Pulver aus dem Hohlraum entfernt werden muss.
[0032] In weiterer Ausgestaltung kann der Grundkörper zumindest im Spannbereich einteilig
ausgebildet sein und/oder zumindest teilweise mittels eines generativen Fertigungsverfahrens,
insbesondere mittels selektivem Lasersinters hergestellt sein. Ein derartiges Herstellungsverfahren
ermöglicht die Fertigung nahezu beliebiger Geometrien und gestattet insbesondere eine
einfache Herstellung der Hohlkammer. Prinzipiell ist allerdings auch eine vollständige
Fertigung des Grundkörpers mittels konventioneller spanender Fertigungsverfahren oder
thermischer Fügeverfahren denkbar. Alternativ ist es auch denkbar, den Grundkörper
zumindest im Spannbereich mehrteilig auszubilden, wobei eine Dehnhülse vorgesehen
sein kann. Die Dehnhülse kann gegenüber dem restlichen Grundkörper durch O-Ringe abgedichtet
und/oder mit diesem verschraubt und/oder verlötet werden.
[0033] Zum Anbringen an einer Maschine kann die erfindungsgemäße Dehnspanneinrichtung eine
Maschinenschnittstelle aufweisen, die bevorzugt an einem axialen Endbereich des Grundkörpers
ausgebildet ist. Die Maschinenschnittstelle kann einen Ringflansch und einen Befestigungskonus
umfassen. Dabei kann die Maschinenschnittstelle als normierter Hohlschaftkegel (HSK)
nach DIN 69893-1 oder als Steilkegel (SK) ausgebildet sein. Dadurch wird eine einfache
Anbringung der erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung an einer Werkzeugmaschine
ermöglicht. Prinzipiell kann die hydraulische Dehnspanneinrichtung auch andere Schnittstellen
umfassen.
[0034] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung der erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung deutlich. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung
in einer Längsschnittansicht;
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung
in einer schematischen Längsschnittansicht;
- Figur 3
- die hydraulische Dehnspanneinrichtung aus Figur 2 in einer schematischen Querschnittansicht;
- Figur 4
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung
in einer schematischen Längsschnittansicht;
- Figur 5
- eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung
in einer schematischen Längsschnittansicht; und
- Figur 6
- eine fünfte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydraulischen Dehnspanneinrichtung
in einer schematischen Längsschnittansicht.
[0035] Die Figur 1 zeigt eine als Hydrodehn-Spanndorn 1 ausgebildete hydraulische Dehnspanneinrichtung
zum Fixieren eines Werkstücks an einer Werkzeugmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0036] Der Spanndorn 1 umfasst einen Grundkörper 2, der eine zentrale Längsachse X definiert.
An dem Grundkörper 2 ist ein Spannbereich 3 ausgebildet, welcher eine Aufnahme 4 mit
einer außenliegenden, kreiszylindrischen Spannfläche 5 für ein Bauteil umfasst. Auf
der in Figur 1 rechten Seite des Grundkörpers 2 ist die Spannfläche 5 durch einen
ringförmig umlaufenden Anschlagvorsprung 6 begrenzt. Zum in der Figur 1 linken Endbereich
der Spannfläche 5 hin verjüngt sich der Durchmesser des Grundkörpers 2 geringfügig,
um ein problemloses Aufschieben eines Bauteils zu ermöglichen.
[0037] Radial innerhalb der Aufnahme 4 ist eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare
Druckkammeranordnung 7 ausgebildet. Konkret umfasst die Druckkammeranordnung 7 eine
ringförmig umlaufende Druckkammer 8, die sich über eine axiale Länge von etwa 80%
der Länge der außenliegenden Spannfläche 5 erstreckt. In ihren axialen Endbereichen
9 weist die Druckkammer 8 gegenüber ihrem mittleren Bereich einen vergrößerten Querschnitt
auf. Ferner ist die Druckkammer 8 in ihren Endbereichen 9 abgerundet ausgebildet.
[0038] Zwischen der Druckkammer 8 und der außenliegenden Spannfläche 5 ist eine dünne Wandung
10 ausgebildet, welche vorliegend eine Dicke von etwa 1,2 mm aufweist. Die dünne Wandung
10 ist dabei durch eine Druckerhöhung in der Druckkammer 8 elastisch radial nach außen
verformbar, um ein auf die Aufnahme 4 geschobenes Bauteil von innen kraftschlüssig
zu fixieren.
[0039] An ihrem in der Figur 1 linken axialen Endbereich 9 mündet die Druckkammer 8 in insgesamt
vier Hydraulikmittelzuführkanäle 11, welche gleichmäßig über den Umfang verteilt sind.
Diese verlaufen zunächst radial schräg nach innen und münden wiederum in vier über
den Umfang verteilte Entlüftungsöffnungen 12, die jeweils mit einem Entlüftungsventil
13 versehen sind. Im Bereich der Entlüftungsöffnungen 12 biegen die Hydraulikmittelzuführkanäle
11 in die entgegengesetzte Richtung, d.h. in der Figur 1 dargestellt nach rechts und
radial nach innen zur Längsachse X hin ab. Radial innen münden die Hydraulikmittelzuführkanäle
11 in eine zentrale Spannbohrung 14, in welcher ein Spannkolben 15 verschiebbar gelagert
ist.
[0040] In die in der Figur 1 rechts dargestellte Stirnseite des Grundkörpers 2 ist ein Aufsatzstück
16 eingeschraubt. Dieses weist eine zentrale Durchgangsbohrung auf, in welche der
Spannkolben 15 ragt und in welche eine Spannschraube 18 eingeschraubt ist. Die Spannschraube
18 liegt stirnseitig flächig an dem Spannkolben 15 an, so dass der Spannkolben 15
durch Drehen der Spannschraube 18 unter Erhöhung des Drucks in der Druckkammer 8 verschiebbar
ist.
[0041] Radial innerhalb der Druckkammer 8 ist eine ringförmig umlaufende Hohlkammer 19 ausgebildet.
Diese ist als vollständig geschlossener Hohlraum im Grundkörper 2 ausgebildet und
erstreckt sich im Wesentlichen über die gleiche axiale Länge wie die Druckkammer 8.
An ihren Endbereichen ist die Hohlkammer 19 abgerundet ausgebildet, um die Kerbwirkung
zu verringern.
[0042] Von der Druckkammer 8 ist die Hohlkammer 19 durch eine Ausgleichsmembran 20 getrennt.
Die Ausgleichsmembran 20 weist über ihre axiale Länge eine im Wesentlichen gleiche
Dicke von etwa 1,8 mm auf, was somit etwa 150% der Dicke der dünnen Wandung 10 zwischen
der Druckkammer 8 und der außenliegenden Spannfläche 5 entspricht.
[0043] Soll ein Bauteil auf den Hydrodehnspanndorn 1 gespannt werden, so wird zunächst das
mit einer entsprechenden Bohrung versehene Bauteil mit Spiel auf die Aufnahme 4 aufgeschoben.
Durch Eindrehen der Spannschraube 18 wird der Spannkolben 15 in der Figur 1 nach links
bewegt, wodurch der Druck des Hydraulikmittels in der Druckkammer 8 erhöht wird. In
Folge dessen verformt sich die dünne Wandung 10 radial nach außen und fixiert das
aufgeschobene Bauteil kraftschlüssig. Dadurch, dass die Ausgleichsmembran mit einer
Dicke von 1,8 mm stärker ausgebildet ist, als die dünne Wandung 10 mit einer Dicke
von 1,2 mm, verformt sich bevorzugt die dünne Wandung 10 radial nach außen, während
die Ausgleichsmembran 20 zunächst allenfalls einer geringen Verformung unterzogen
wird.
[0044] Treten nun bei der Bearbeitung des Bauteils Temperaturerhöhungen auf, so führt dies
zu einer Expansion des Hydraulikmittels. Da eine weitere Verformung der dünnen Wandung
10 radial nach außen aufgrund der Wechselwirkung mit dem gespannten Bauteil nicht
möglich ist, verformt sich in diesem Fall die Ausgleichsmembran 20 radial nach innen
und ermöglicht so eine Volumenvergrößerung des Hydraulikmittels, so dass die auf das
gespannte Bauteil wirkende Spannkraft im Wesentlichen konstant bleibt und keine Gefahr
einer mechanischen Überbeanspruchung für den Grundkörper 2 besteht.
[0045] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines Hydrodehn-
Spanndorns 1. Gegenüber der in der Figur 1 dargestellten Ausführungsform weist der
Spanndorn 1 der Figuren 2 und 3 keine ringförmig umlaufende Druckkammer 8 auf, sondern
drei über den Umfang verteilt angeordnete Druckkammerabschnitte 21. Zwischen jedem
Druckkammerabschnitt 21 und der außenliegenden Spannfläche 5 der Aufnahme 4 ist in
gleicher Weise wie bei dem bereits beschriebenen Hydrodehnspanndorn 1 der Figur 1
eine dünne Wandung ausgebildet, welche sich radial nach außen verformt, wenn der Druck
in den Druckkammerabschnitten 21, die miteinander fluidverbunden sind, erhöht wird.
[0046] Korrespondierend zu der Anzahl der Druckkammerabschnitte 21 sind über den Umfang
verteilt drei Hohlkammern 19 vorgesehen, die radial innerhalb der Druckkammerabschnitte
19 liegen und sich jeweils über den gleichen Umfangswinkel erstrecken wie die jeweiligen
Druckkammerabschnitte 21.
[0047] In gleicher Weise wie bei der in der Figur 1 dargestellten hydraulischen Dehnspanneinrichtung
ist zwischen der jeweiligen Hohlkammer 19 und dem korrespondierenden, radial außenliegenden
Druckkammerabschnitt 21 eine Ausgleichsmembran 20 ausgebildet, so dass das Hydraulikmittel
bei einer Temperaturerhöhung durch die Verformung der Ausgleichsmembran 20 in die
Hohlkammer 19 hinein expandieren kann.
[0048] Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Hydrodehnspanndorns 1 gemäß
der vorliegenden Erfindung. Dieser unterscheidet sich von dem Hydrodehnspanndorn 1
der Figur 1 dadurch, dass die Druckkammeranordnung 7 zwei axial voneinander beabstandete
und ringförmig umlaufende Druckkammerabschnitte 22 umfasst, welche über einen nicht
dargestellten Verbindungskanal fluidisch miteinander verbunden sind. Ferner ist eine
gemeinsame ringförmig umlaufende Hohlkammer 19 vorgesehen, die sich axial nahezu über
die gesamte axiale Länge der beiden Druckkammerabschnitte 22 erstreckt.
[0049] Die Figur 5 zeigt eine als Hydro- Dehnspannfutter 23 ausgebildete hydraulische Dehnspanneinrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung. Das Hydro-Dehnspannfutter 23 besitzt einen eine
Längsachse X definierenden Grundkörper 2 mit einer linksseitig in der Figur 5 schematisch
dargestellten Maschinenschnittstelle. Die rechts in der Figur 5 gezeigte Aufnahme
4 umfasst dabei im Gegensatz zu den Spanndornen der Figuren 1 bis 4 keine außenliegende
Spannfläche 5, sondern eine innenliegende Spannfläche 24, welche durch eine kreiszylindrische
Aufnahmebohrung 25 gebildet wird. Radial außerhalb der Aufnahmebohrung 25 ist eine
Druckkammeranordnung 7 ausgebildet, welche vorliegend eine ringförmig umlaufende Druckkammer
8 umfasst. Zwischen der Druckkammer 8 und der innenliegenden Spannfläche 24 ist eine
dünne Wandung 10 ausgebildet, welche sich durch Druckerhöhung in der Druckkammer 8
elastisch radial nach innen verformt, um ein in die Aufnahmebohrung 25 eingesetztes
Bauteil von außen kraftschlüssig zu fixieren. Radial außerhalb der Druckkammer 8 ist
eine Hohlkammer 19 ringförmig umlaufend ausgebildet, die wiederum von der Druckkammer
8 durch eine Ausgleichsmembran 20 getrennt ist.
[0050] In gleicher Weise wie bei den zuvor bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen kann
sich die Ausgleichsmembran 20 in die Hohlkammer 19 hinein verformen, wenn ein Bauteil
in der Aufnahmebohrung 25 eingespannt ist und sich das Hydraulikmittel aufgrund einer
Temperaturerhöhung ausdehnt.
[0051] In der Figur 6 ist eine Axial-Spanneinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt.
Diese umfasst ebenfalls einen eine Längsachse X definierenden Grundkörper 2, an dem
ein Spannbereich 3 ausgebildet ist. Konkret umfasst der Spannbereich 3 eine Aufnahme
4 mit einer vorderen, stirnseitigen Spannfläche 27 für ein Bauteil. Von dieser Spannfläche
27 ragt ein Positioniervorsprung 28 nach vorne ab.
[0052] Hinter der stirnseitigen Spannfläche 27 ist eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare
Druckkammeranordnung 7 ausgebildet, welche vorliegend eine Druckkammer 8 mit einem
kreisförmigen Querschnitt umfasst. Zwischen der stirnseitigen Spannfläche 27 und der
Druckkammer 8 ist eine dünne Wandung 10 derart ausgebildet, dass sie durch eine Druckerhöhung
in der Druckkammer 8 elastisch nach vorne verformbar ist, um ein auf die Aufnahme
4 aufgesetztes Bauteil axial zu spannen oder zu positionieren. Hinter der Druckkammer
8 ist wiederum eine Hohlkammer 19 ausgebildet, die von der Druckkammer 8 durch eine
Ausgleichsmembran 20 getrennt ist.
[0053] Wenn mittels der Axial-Spanneinrichtung 26 ein Bauteil gespannt ist und sich die
Temperatur insbesondere des Hydraulikmittels ändert, so kann das Hydraulikmittel durch
die Verformung der Ausgleichsmembran 20 nach hinten in die Hohlkammer 19 hinein expandieren.
Auf diese Weise wird ein Druckanstieg, welcher zumindest lokal zu einer Überschreitung
der Festigkeit des Grundkörpers 2 führen kann, sicher verhindert.
Bezugszeichenliste
[0054]
1 |
Hydro-Dehnspanndorn |
X |
Längsachse |
2 |
Grundkörper |
|
|
3 |
Spannbereich |
|
|
4 |
Aufnahme |
|
|
5 |
außenliegende Spannfläche |
|
|
6 |
Anschlagvorsprung |
|
|
7 |
Druckkammeranordnung |
|
|
8 |
Druckkammer |
|
|
9 |
axialer Endbereich |
|
|
10 |
dünne Wandung |
|
|
11 |
Hydraulikmittelzuführkanal |
|
|
12 |
Entlüftungsöffnung |
|
|
13 |
Entlüftungsventil |
|
|
14 |
zentrale Spannbohrung |
|
|
15 |
Spannkolben |
|
|
16 |
Aufsatzstück |
|
|
17 |
zentrale Durchgangsbohrung |
|
|
18 |
Spannschraube |
|
|
19 |
Hohlkammer |
|
|
20 |
Ausgleichsmembran |
|
|
21 |
Druckkammerabschnitt |
|
|
22 |
Druckkammerabschnitt |
|
|
23 |
Hydro- Dehnspannfutter |
|
|
24 |
innenliegende Spannfläche |
|
|
25 |
Aufnahmebohrung |
|
|
26 |
Axialspanneinrichtung |
|
|
27 |
stirnseitige Spannfläche |
|
|
28 |
Positioniervorsprung |
|
|
1. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1), insbesondere zum Fixieren eines Werkstücks
oder eines Werkzeugs an einer Werkzeugmaschine, mit
einem eine Längsachse (X) definierenden Grundkörper (2), an dem ein Spannbereich (3)
ausgebildet ist, wobei der Spannbereich (3)
eine Aufnahme (4) mit einer außenliegenden Spannfläche (5) für ein Bauteil und
eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare und radial innerhalb der Aufnahme (4)
angeordnete Druckkammeranordnung (7) umfasst,
wobei zwischen der Aufnahme (4) und der Druckkammeranordnung (7) eine dünne Wandung
(10) derart ausgebildet ist, dass sie durch Druckerhöhung in der Druckkammeranordnung
(7) elastisch radial nach außen verformbar ist, um eine auf die Aufnahme (4) geschobenes
Bauteil von innen kraftschlüssig zu fixieren,
dadurch gekennzeichnet, dass radial innerhalb der Druckkammeranordnung (7) mindestens eine Hohlkammer (19) ausgebildet
ist, die von der Druckkammeranordnung (7) durch eine Ausgleichsmembran (20) getrennt
ist, so dass sich die Ausgleichmembran (20) in die Hohlkammer (19) hinein verformen
kann, wenn sich bei einem gespannten Bauteil die Temperatur des Hydraulikmittels erhöht
und dieses expandiert.
2. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (23), insbesondere zum Fixieren eines Werkstücks
oder eines Werkzeugs an einer Werkzeugmaschine, mit
einem eine Längsachse (X) definierenden Grundkörper (2), an dem ein Spannbereich (3)
ausgebildet ist, wobei der Spannbereich (3)
eine Aufnahme (4) mit einer innenliegenden Spannfläche (24) für ein Bauteil und
eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare und radial außerhalb der Aufnahme (4)
angeordnete Druckkammeranordnung (7) umfasst,
wobei zwischen der Aufnahme (4) und der Druckkammeranordnung (7) eine dünne Wandung
(10) derart ausgebildet ist, dass sie durch Druckerhöhung in der Druckkammeranordnung
(7) elastisch radial nach innen verformbar ist, um einen in die Aufnahme (4) eingesetztes
Bauteil von außen kraftschlüssig zu fixieren,
dadurch gekennzeichnet, dass radial außerhalb der Druckkammeranordnung (7) mindestens eine Hohlkammer (19) ausgebildet
ist, die von der Druckkammeranordnung (7) durch eine Ausgleichsmembran (20) getrennt
ist, so dass sich die Ausgleichmembran (20) in die Hohlkammer (19) hinein verformen
kann, wenn sich bei einem gespannten Bauteil die Temperatur des Hydraulikmittels erhöht
und dieses expandiert.
3. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsmembran (20) stärker ausgebildet ist als die dünne Wandung (10), wobei
bevorzugt
die Ausgleichsmembran (20) eine Dicke von mindestens 110%, insbesondere von mindestens
120%, und/oder von höchstens 300%, insbesondere von höchstens 200%, bevorzugt von
150% +/- 10% der Dicke der dünnen Wandung (10) aufweist.
4. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammeranordnung (7) eine ringförmig umlaufende Druckkammer (8) umfasst und/oder
dass die Druckkammeranordnung (7) über den Umfang verteilt mehrere, insbesondere genau
drei Druckkammerabschnitte (21) aufweist, welche über einen Verbindungskanal fluidisch
miteinander verbunden sind.
5. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine ringförmig umlaufende Hohlkammer (19) vorgesehen ist oder
6. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass über den Umfang verteilt mehrere, insbesondere genau drei Hohlkammern vorgesehen
sind, wobei insbesondere
korrespondierend zu den Druckkammerabschnitten (21) die gleiche Anzahl an Hohlkammern
(19) vorgesehen sind, wobei sich die Druckkammerabschnitte (21) und die dazu korrespondierenden
Hohlkammern (19) über die gleichen Umfangswinkel um die Längsachse erstrecken.
7. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich jede Hohlkammer (19) über eine axiale Länge von mindestens 60%, insbesondere
mindestens 80%, bevorzugt mindestens 90% der Länge der Druckkammeranordnung (7) und/oder
über eine axiale Länge von höchstens 140%, insbesondere höchstens 120%, bevorzugt
höchstens 110% der Länge der Druckkammeranordnung (7) erstreckt.
8. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammeranordnung (7) zwei axial voneinander beabstandete und ringförmig umlaufende
Druckkammerabschnitte (22) umfasst, welche bevorzugt über einen Verbindungskanal fluidisch
miteinander verbunden sind, wobei bevorzugt
eine ringförmig umlaufende Hohlkammer (19) vorgesehen ist, die sich zumindest teilweise
axial über die beiden Druckkammerabschnitte (22) erstreckt.
9. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (19) in ihren axialen Endbereichen abgerundet ausgebildet ist und/oder
dass die Druckkammeranordnung (7) in ihren axialen Endbereichen (9) einen gegenüber
einem mittleren Bereich vergrößerten Querschnitt aufweist.
10. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (26), insbesondere zum Fixieren eines Werkstücks
oder eines Werkzeugs an einer Werkzeugmaschine, mit
einem eine Längsachse (X) definierenden Grundkörper (2), an dem ein Spannbereich (3)
ausgebildet ist, wobei der Spannbereich (3)
eine Aufnahme (4) mit einer vorderen, stirnseitigen Spannfläche (27) für ein Bauteil
und
eine mit einem Hydraulikmittel beaufschlagbare Druckkammeranordnung (7) umfasst, welche
axial hinter der Aufnahme (4) ausgebildet ist,
wobei zwischen der Aufnahme (4) und der Druckkammeranordnung (7) eine dünne Wandung
(10) derart ausgebildet ist, dass sie durch Druckerhöhung in der Druckkammeranordnung
(7) elastisch nach vorne verformbar ist, um ein auf die Aufnahme (4) aufgesetztes
Bauteil axial zu spannen,
dadurch gekennzeichnet, dass axial hinter der Druckkammeranordnung (7) eine Hohlkammer (19) ausgebildet ist, die
von der Druckkammeranordnung (7) durch eine Ausgleichsmembran (20) getrennt wird,
so dass sich die Ausgleichmembran (20) in die Hohlkammer (19) hinein verformen kann,
wenn sich bei einem gespannten Bauteil die Temperatur des Hydraulikmittels erhöht
und dieses expandiert.
11. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23, 26) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammeranordnung (7) in einen Hydraulikmittelzuführkanal (11) mündet, der
an seiner von der Druckkammeranordnung (7) fernen Seite durch eine Spannschraube nach
außen verschlossen ist.
12. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23, 26) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschraube mit einem im Hydraulikmittelzuführkanal (11) verschiebbar angeordneten
Spannkolben wirkverbunden oder einteilig mit diesem ausgebildet ist, so dass der Spannkolben
durch Drehen der Spannschraube unter Erhöhung des Drucks in der Druckkammeranordnung
(7) verschiebbar ist.
13. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23, 26) nach Anspruch 12 und Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikmittelzuführkanal (11) eine zentrale Spannbohrung (14) umfasst, in welcher
der Spannkolben verschiebbar gelagert ist.
14. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23, 26) nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschraube in einem stirnseitig am Grundkörper (2) befestigten Aufsatzstück
(16) untergebracht ist, wobei das Aufsatzstück (16) insbesondere in den Grundkörper
(2) eingeschraubt ist, und/oder
dass der Hydraulikmittelzuführkanal (11) mit mindestens einer Entlüftungsöffnung (12)
fluidverbunden ist, wobei jede Entlüftungsöffnung (12) bevorzugt mit einem Entlüftungsventil
(13) versehen ist.
15. Hydraulische Dehnspanneinrichtung (1, 23, 26) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (19) als vollständig geschlossener Hohlraum im Grundkörper (2) ausgebildet
ist, oder dass die Hohlkammer über einen Verbindungskanal mit der Umgebung verbunden
ist, und/oder
dass der Grundkörper (2) zumindest im Spannbereich (3) einteilig ausgebildet ist,
wobei - insbesondere -
der Grundkörper (2) zumindest teilweise mittels eines generativen Fertigungsverfahrens,
insbesondere mittels selektiven Lasersinterns hergestellt ist.