[0001] Die Erfindung betrifft ein Schlitzwandgerät zum Erstellen eines Schlitzes im Boden,
mit einem Grundrahmen, welcher sich in einer Längsrichtung erstreckt, mindestens einer
Bodenabtragseinrichtung, welche an einem unteren Endbereich des Grundrahmens angeordnet
ist, einer Halteeinrichtung an einem oberen Endbereich des Grundrahmens, einer Verspanneinrichtung
mit mindestens zwei gegenüberliegenden und seitlich, quer zur Längsrichtung verfahrbaren
Spannelementen sowie mindestens einem Stellelement, durch welchen die Spannelemente
zum Verspannen zumindest eines Teils des Schlitzwandgerätes im Schlitz seitlich ausfahrbar
sind, einem Zwischenrahmen, welcher entlang dem Grundrahmen verschiebbar gelagert
ist und an welchem die Verspanneinrichtung mit den mindestens zwei Spannelementen
und dem mindestens einen Stellelement angeordnet ist, und einer Andruckeinrichtung,
durch welche eine Andruckkraft auf die mindestens eine Bodenabtragseinrichtung aufbringbar
ist, wobei die Andruckeinrichtung zwischen dem Zwischenrahmen und dem Grundrahmen
angeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes im Boden
mit einem solchen Schlitzwandgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
[0003] Derartige Schlitzwandgeräte sind insbesondere als sogenannte Schlitzwandfräsen mit
Fräsrädern als Bodenabtragseinrichtungen bekannt. Diese sind üblicherweise an einem
Trägergerät über ein Tragseil aufgehängt. Damit ist bei solchen Geräten die maximale
Andruckkraft auf den Boden durch das Gewicht des Schlitzwandgerätes beschränkt.
[0004] Beim Bearbeiten von härterem Boden, etwa bei Gestein oder Felsen, kann es jedoch
erforderlich sein, eine höhere Andruckkraft auf die Fräsräder aufzubringen. Dies kann
grundsätzlich von außerhalb des Frässchlitzes durch Hubtische oder entsprechende Hydraulikzylinder
an dem Trägergerät erfolgen. In diesem Fall wird jedoch ein entsprechend massives
Gestänge zur Übertragung der Axialkräfte auf das Schlitzwandgerät benötigt, was insgesamt
sehr kostenaufwändig ist.
[0005] Aus der
EP 3 347 526 A1 ist eine Schlitzwandfräse bekannt, bei welcher an einem Fräsenrahmen längs und quer
verschiebbare Spannplatten vorgesehen sind, welche zusammen mit quer gerichteten Spannzylindern
eine Einheit bilden. Die Spannzylinder stützen sich dabei jeweils auf die gegenüberliegenden
Spannplatten ab. Die aus Spannplatten und Spannzylindern gebildete Einheit ist gegenüber
einem Grundrahmen der Fräse in Querrichtung bewegbar gelagert, so dass insgesamt eine
schwimmende Lagerung der Einheit gegeben ist. Bei einem Verspannen der Fräse in einem
Frässchlitz in Querrichtung durch Ausfahren der Spannzylinder wird durch diese schwimmende
Lagerung verhindert, dass sich eine Position des Grundrahmens verschiebt. Zum Erhöhen
einer Andruckkraft auf die Fräsräder ist unterhalb der Einheit mit den Spannplatten
eine Anordnung aus vertikal gerichteten Druckzylindern vorgesehen.
[0006] Diese bekannte Anordnung bedingt einen relativ großen Bauraum, wobei die Spannplatten
deutlich beabstandet oberhalb der Fräsräder in einem Mittenbereich des Rahmens angeordnet
sind. Beim Erstellen eines Frässchlitzes im Boden kann eine zusätzliche Andruckkraft
somit erst relativ spät aufgebracht werden, wenn bereits ein Schlitz mit mehreren
Metern Tiefe bereits erstellt ist.
[0007] Aus der
EP 3 401 444 B1 ist eine Schlitzwandfräse bekannt, bei welcher sich quer gerichtete Stellelemente
ebenfalls einerseits an einer ersten Spannplatte und andererseits an einer zweiten
gegenüberliegenden Spannplatte abstützen. Zudem sind schräg nach unten gerichtete
zusätzliche Spannzylinder vorgesehen, mit welchen die einzelnen Spannplatten zusätzlich
gegenüber einem Zwischenrahmen verspannt werden können. Der Zwischenrahmen ist in
Vortriebsrichtung verschiebbar an einem Grundrahmen der Fräse geführt. Über obere
schräg gerichtete Andrückzylinder kann eine Zugkraft zum Aufbringen einer zusätzlichen
Vortriebskraft auf die Fräsräder aufgebracht werden.
[0008] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Schlitzwandgerät und ein Verfahren anzugeben, mit welchen bei einem
kompakten Aufbau des Schlitzwandgerätes ein Schlitz im Boden effizient erstellt werden
kann.
[0009] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Schlitzwandgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Das erfindungsgemäße Schlitzwandgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verspanneinrichtung
mindestens zwei senkrecht zur Längsrichtung angeordnete Stellelemente aufweist, wobei
mindestens ein erstes Stellelement einerseits an dem Zwischenrahmen und andererseits
an einem ersten Spannelement gelagert ist und zumindest ein zweites Stellelement einerseits
an dem Zwischenrahmen und andererseits an einem zweiten Spannelement gelagert ist,
welches gegenüberliegend zu dem ersten Spannelement angeordnet ist und dass die ersten
Stellelemente und die zweiten Stellelemente senkrecht zur Längsrichtung ausfahrbar
sind.
[0011] Ein erster Aspekt der Erfindung kann darin gesehen werden, jedem plattenförmigen
Spannelement mindestens ein eigenes Stellelement, insbesondere einen Spannzylinder,
zuzuordnen, welcher sich einerseits an dem jeweiligen Spannelement und andererseits
an dem Zwischenrahmen abstützt. Die Stellelemente sind dabei quer zur Längs- oder
Vortriebsrichtung des Schlitzwandgerätes gerichtet. Hierdurch können die einzelnen
Spannelemente gezielt einzeln gegenüber dem Zwischenrahmen verstellt werden. Zudem
wird eine klare Trennung zwischen den Querkräften und den Längskräften zum Andrücken
des Schlitzwandgerätes erreicht, was insgesamt zu einem kompakten Aufbau und einem
effizienten Betrieb beiträgt.
[0012] Ein kompakter Aufbau wird noch nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch befördert,
dass der Zwischenrahmen an dem Grundrahmen an einem Lagerabschnitt verschiebbar gelagert
ist, welcher gegenüber dem Grundrahmen einen reduzierten Querschnitt unter Ausbildung
zumindest eines Freiraums aufweist, und dass an dem verschiebbaren Zwischenrahmen
mindestens eine Aufnahme zum Aufnehmen zumindest eines Teils des Stellelementes ausgebildet
ist, wobei die Aufnahme in dem gebildeten Freiraum angeordnet ist. Es besteht somit
ausreichend Bauraum für die Anordnung von Stellelementen, welche Aktoren oder Linearantriebe,
insbesondere Spannzylinder, vorzugsweise Hydraulikzylinder sind.
[0013] Für eine symmetrische Kraftaufbringung ist es zudem vorteilhaft, dass an dem Lagerabschnitt
zwei seitliche Freiräume gebildet sind und dass an dem Zwischenrahmen entsprechend
zwei Aufnahmen für Stellelemente gebildet sind. Somit können die Stellelemente für
die gegenüberliegenden Spannelemente in den zwei seitlichen Aufnahmen angeordnet werden.
Dabei ist in jeder seitlichen Aufnahme mindestens ein erstes Stellelement und mindestens
ein zweites Stellelement für die jeweils gegenüberliegenden Spannelemente vorgesehen.
[0014] Bevorzugt kann die Aufnahme offen und lediglich mit einer Grundplatte ausgebildet
sein, an welcher das jeweilige Stellelement befestigt ist und sich abstützt. Gegenüberliegende
Stellelemente können sich gegenseitig an der gleichen Grundplatte abstützen, wobei
sich die Querkräfte an der Grundplatte weitgehend kompensieren. Nach einer weiteren
Ausführungsvariante der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die mindestens eine Aufnahme
an dem Zwischenrahmen kastenartig ausgebildet ist und mindestens ein erstes Stellelement
und mindestens ein zweites Stellelement aufweist. Die kastenartige Aufnahme weist
dabei Seitenwände auf, welche den jeweiligen plattenförmigen Spannelementen zugewandt
sind, wobei die Seitenwände jeweils mindestens einen Durchgang für mindestens eines
der Stellelemente und mindestens einen Stützbereich zum Anbringen des zum gegenüberliegenden
Spannelement gerichteten Stellelementes aufweist.
[0015] Für das Aufbringen besonders hoher Spannkräfte auf die Spannelemente ist es nach
einer Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, dass mehrere erste Stellelemente und
mehrere zweite Stellelemente in einer Aufnahme des Zwischenrahmens angeordnet sind.
Insbesondere sind in jeder Aufnahme zwei erste Stellelemente und zwei zweite Stellelemente
angeordnet, welche jeweils in entgegengesetzte Richtungen quer zur Längsrichtung gerichtet
sind.
[0016] Für ein gezieltes Betätigen der einzelnen Stellelemente ist es nach einer Weiterbildung
der Erfindung vorteilhaft, dass eine Steuerung vorgesehen ist, durch welche die ersten
Stellelemente und die zweiten Stellelemente definiert ausfahrbar sind. Insbesondere
können die Stellelemente gleichmäßig ausgefahren werden, so dass die einzelnen Spannelemente
möglichst gleichzeitig an den umliegenden Wänden des Schlitzes zu liegen kommen, so
dass keine Lageänderung des Grundrahmens des Schlitzwandgerätes im Schlitz bewirkt
wird.
[0017] Insbesondere ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung bevorzugt, dass
die Steuerung dazu ausgebildet ist, das mindestens eine erste Stellelement und das
mindestens eine zweite Stellelement zunächst mit einer ersten geringen Andruckkraft
auszufahren, bis die Spannelemente am umgebenden Boden anliegen, und anschließend
eine hohe Andruckkraft zum Verspannen aufzubringen. Die zum Verspannen notwendige
hohe Spannkraft wird durch die Steuereinrichtung insbesondere erst dann veranlasst,
wenn bei der ersten Verstellkraft keine Ausfahrbewegung mehr an den Stellelementen
festgestellt wird. Dies kann als ein Anzeichen dafür gewertet werden, dass die jeweiligen
Spannelemente beim Ausfahren in eine Spannstellung zur Anlage an der jeweils angrenzenden
Wand gekommen sind.
[0018] Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Steuereinrichtung mit Sensoren verbunden
ist, durch welche eine Andruckkraft und/oder eine Ausfahrposition der Stellelemente
erfassbar sind. Die Andruckkraft kann dabei an den einzelnen Stellelementen oder zentral
für Gruppen von Stellelementen oder für alle Stellelemente insgesamt erfasst werden.
[0019] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Andruckeinrichtung
oberhalb der Verspanneinrichtung angeordnet ist und mindestens einen, vorzugsweise
mehrere Andruckzylinder aufweist. Bei einer derartigen oberen Anordnung der Andruckeinrichtung
kann die Verspanneinrichtung sehr nahe zu der Bodenabtragseinrichtung angeordnet werden.
Dies erlaubt ein sehr frühzeitiges Verspannen des Schlitzwandgerätes in dem gebildeten
Schlitz, so dass schon in einer frühen Phase eines Gründungsverfahrens zusätzliche
Andruckkräfte auf die Bodenabtragseinrichtung aufgebracht werden können. Der oder
die Andrückzylinder sind dabei so ausgelegt, dass sie zum Aufbringen der Andruckkraft
eine Zugkraft auf den Grundrahmen ausüben. Durch ein Zusammenziehen des mindestens
einen Andruckzylinders kann so der Grundrahmen und damit die Bodenabtragseinrichtung
nach unten mit einer gewünschten Kraft gezogen werden.
[0020] Eine besonders stabile Ausführungsform kann nach einer Weiterbildung der Erfindung
dadurch erzielt werden, dass jeder Andrückzylinder einerseits an dem Grundrahmen und
andererseits an dem Zwischenrahmen oder einem Spannelement angebracht ist. Dies erlaubt
einen unmittelbaren Kraftfluss beim Andrücken zwischen dem längs verschiebbaren Grundrahmen
und dem festgelegten Zwischenrahmen oder dem jeweiligen Spannelement.
[0021] Grundsätzlich kann der mindestens eine Andrückzylinder parallel zur Längsrichtung
des Schlitzwandgerätes angeordnet sein. Eine besonders kompakte Anordnung ergibt sich
nach einer Ausführungsvariante der Erfindung dadurch, dass die Andruckzylinder geneigt
zur Vertikalen angeordnet sind, wobei durch Betätigen der Andruckzylinder der Grundrahmen
mit der Bodenabtragseinrichtung relativ zu dem verspannten Zwischenrahmen nach unten
drückbar ist.
[0022] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung liegt insbesondere darin,
dass das Schlitzwandgerät als eine Schlitzwandfräse ausgebildet ist, wobei die Bodenabtragseinrichtung
mindestens ein Fräsrad aufweist. Vorzugsweise sind am unteren Ende des Grundrahmens
als Bodenabtragseinrichtung zwei Paare von angetriebenen Fräsrädern mit zueinander
parallelen Fräsradachsen angeordnet.
[0023] Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung ist ein Schlitzwandgerät, das als ein
Schlitzwandgreifer ausgebildet ist, wobei die Bodenabtragseinrichtung Greiferschaufein
aufweist. Bei einem Schlitzwandgreifer kann durch die erfindungsgemäß gestaltete Verspanneinrichtung
insbesondere beim Einschieben und Schließen der Greiferschaufeln im Boden eine besonders
hohe Abtragsleistung erzielt werden.
[0024] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes im Boden
mit dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Schlitzwandgerät, wobei das Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, dass mittels einer Halteeinrichtung ein Grundrahmen des
Schlitzwandgeräts an einem oberen Endbereich gehalten wird, dass mittels mindestens
einer Bodenabtragseinrichtung, welche an einem unteren Endbereich des Grundrahmens
angeordnet ist, unter Ausbilden des Schlitzes Boden abgetragen wird, dass mittels
einer Verspanneinrichtung mindestens zwei gegenüberliegende Spannelemente durch mindestens
zwei senkrecht zur Längsrichtung gerichtete Stellelemente seitlich ausgefahren werden,
wobei zumindest ein Teil des Schlitzwandgerätes im Schlitz verspannt wird, dass mittels
einer Andruckeinrichtung eine Andrucckraft auf die mindestens eine Bodenabtragseinrichtung
aufgebracht wird, dass die Spanneinrichtung mit den mindestens zwei Spannelementen
und den Stellelementen an einem Zwischenrahmen angeordnet ist, welcher entlang dem
Grundrahmen verschiebbar gelagert ist, dass durch die Verspanneinrichtung der Zwischenrahmen
verspannt und gegenüber dem Boden festgelegt wird, und dass mittels der Andruckeinrichtung
der Grundrahmen mit der Bodenabtragseinrichtung nach unten gedrückt wird.
[0025] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die zuvor beschriebenen Vorteile beim
Betrieb eines erfindungsgemäßen Schlitzwandgerätes erzielt werden.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
beschrieben, welches schematisch in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Grundrahmens eines erfindungsgemäßen Schlitzwandgerätes,
jedoch ohne Verspanneinrichtung und Andruckeinrichtung;
- Fig 2
- eine perspektivische Ansicht des Grundrahmens für ein Schlitzwandgerät gemäß Fig.
1, wobei zusätzlich ein Zwischenrahmen und die Verspanneinrichtung angeordnet sind;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlitzwandgerätes;
- Fig. 4
- eine Vorderansicht des Schlitzwandgerätes von Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Schlitzwandgerätes gemäß den Figuren 3 und 4;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Querschnittsansicht durch eine Verspanneinrichtung an einem erfindungsgemäßen
Schlitzwandgerät; und
- Figuren 7 bis 9
- Seitenansichten des erfindungsgemäßen Schlitzwandgerätes in verschiedenen Verfahrenszuständen
beim Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0027] Ein länglicher Grundrahmen 12 für ein erfindungsgemäßes Schlitzwandgerät 10 ist in
Fig. 1 gezeigt. Der gerüstartige und im Querschnitt rechteckige Grundrahmen 12 weist
an seinem unteren Endbereich einen verjüngten Lagerabschnitt 16 auf, welcher ebenfalls
mit einem grundsätzlich rechteckigen Querschnitt ausgebildet ist. Gegenüber dem Querschnitt
des Grundrahmens 12 ist eine Langseite derart verkürzt, dass zwei seitliche Freiräume
17 gebildet sind. An einer Unterseite des Lagerabschnitts 16 ist die Bodenabtragseinrichtung
20 zum Abtragen von Bodenmaterial angeordnet.
[0028] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Bodenabtragseinrichtung 20 durch vier
Fräsräder 22 gebildet, von denen jeweils zwei ein Fräsradpaar mit einer gemeinsamen
Fräsradachse bilden. Die Fräsräder 22 eines Fräsradpaares sind in grundsätzlich bekannter
Weise jeweils an einem mittigen Lagerschild drehbar gelagert und angetrieben. Zwischen
den zwei Paaren von Fräsrädern 22 ist in ebenfalls grundsätzlich bekannter Weise ein
Saugkasten 18 angeordnet, welcher zum Absaugen von abgefrästem Bodenmaterial dient.
Die mittige Absaugleitung entlang des Grundrahmens ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
[0029] In Fig. 2 ist ein weiterer Ausbauzustand des erfindungsgemäßen Schlitzwandgerätes
10 dargestellt, wobei an dem Lagerabschnitt 16 der Zwischenrahmen 60 mit einer Verspanneinrichtung
50 längs verschiebbar gelagert ist.
[0030] Der Zwischenrahmen 60 weist zwei Frontplatten 62 auf, welche über zwei äußere Seitenplatten
64 und zwei innere Seitenplatten 66 miteinander verbunden sind, so dass der kastenartige
Zwischenrahmen 60 ringartig den rechteckigen Lagerabschnitt 16 umschließt und verschiebbar
an diesem in Längsrichtung gelagert ist.
[0031] An zwei Kurzseiten des Zwischenrahmens 60 sind jeweils eine äußere Seitenplatte 64
und eine innere Seitenplatte 66 mit einem Abstand zueinander angeordnet, wobei dazwischen
eine kastenartige Aufnahme 70 gebildet ist. Die beiden seitlichen Aufnahmen 70 befinden
sich dabei in den beiden Freiräumen 17, welche durch die Verjüngung des Lagerabschnitts
16 gegenüber dem Grundrahmen 12 gebildet sind. In den Aufnahmen 70 sind zum Bilden
der Verspanneinrichtung 50 jeweils zwei nach vorne gerichtete erste Stellelemente
54a und zwei nach hinten gerichtete zweite Stellelemente 54b angeordnet, wie später
näher erläutert werden wird.
[0032] In den Figuren 3 bis 5 ist das erfindungsgemäße Schlitzwandgerät 10 in einer weiteren
Ausbaustufe dargestellt, wobei an den ersten Stellelementen 54a und den zweiten Stellelementen
54b zwei plattenförmige erste Spannelemente 52a beziehungsweise zwei plattenförmige
zweite Spannelemente 52b angebracht sind. Durch Betätigen der Stellelemente 54 können
die jeweils zugeordneten Spannelemente 52 senkrecht zur Längsrichtung des Schlitzwandgerätes
10 separat aus- und eingefahren werden.
[0033] Zum Bilden der Andruckeinrichtung 30 sind insgesamt vier Andruckzylinder 32 vorgesehen.
Zwei Andruckzylinder 32 sind dabei auf einer Vorderseite und zwei Andruckzylinder
32 auf einer Rückseite des Grundrahmens 12 angeordnet. Jeder Andruckzylinder 32 ist
mit seinem Zylindergehäuse an einem Lagerbock 36 angelenkt, welcher an dem Grundrahmen
12 befestigt ist. Die Kolbenstange jedes Andruckzylinders 32 ist über eine Schwenkbolzenverbindung
38 mit dem jeweils zugehörigen plattenförmigen Spannelement 52 verbunden.
[0034] Der Aufbau der Verspanneinrichtung 50 ist in Fig. 6 näher dargestellt. Die Verspanneinrichtung
50 ist an dem Zwischenrahmen 60 angebracht, welcher verschiebbar entlang von in Längsrichtung
verlaufenden Führungsleisten 19 am Lagerabschnitt 16 gelagert ist. Die seitliche Aufnahme
70 an dem Zwischenrahmen 60 weist eine mittige und in Längsrichtung verlaufende Grundplatte
68 auf, welche den Raum der Aufnahme 70 in zwei Hälften unterteilt.
[0035] Gemäß Fig. 6 sind in der linken, zur Vorderseite gerichtete Hälfte die zwei ersten
Stellelemente 54a angeordnet, an welchen das plattenförmige erste Spannelement 52
befestigt ist. In der rechten, zur Rückseite gerichteten Hälfte der Aufnahme 70 sind
die zwei zweiten Stellelemente 54b angeordnet, welche das plattenförmige zweite Spannelement
52b tragen. Die ersten Stellelemente 54a sind dabei an einer Seite der Grundplatte
68 angebracht, während die gegenüberliegenden zweiten Stellelemente 54b an der gegenüberliegenden
Seite der Grundplatte 68 befestigt und abgestützt sind. Durch diese gegenüberliegende
Anordnung der ersten Stellelemente 54a und der zweiten Stellelemente 54b an der gemeinsamen
Grundplatte 68 kann insbesondere beim Aufbringen größerer Spannkräfte eine gegenseitige
Kraftkompensation erreicht werden.
[0036] Außen an den plattenförmigen Spannelementen 52 sind jeweils vorspringende Einsätze
56, vorzugsweise aus Hartmetall, angebracht, um beim Verspannen ein verbessertes Eingreifen
und Halten der plattenförmigen Spannelemente 52 an den umgebenden Bodenwänden zu erreichen.
[0037] An der Oberseite jedes plattenförmigen Spannelementes 52 ist über ein Lagerauge und
eine Schwenkbolzenverbindung 38 ein Kolben des zugehörigen Andruckzylinders 32 angebracht.
[0038] Nachfolgend werden die Funktionsweise des zuvor beschriebenen Schlitzwandgerätes
10 und das erfindungsgemäße Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes im Boden in Zusammenhang
mit den Figuren 7 bis 9 näher erläutert.
[0039] In Fig. 7 ist das erfindungsgemäße Schlitzwandgerät 10 in einem Zustand gezeigt,
bei welchem die plattenförmigen Spannelemente 52 der Verspanneinrichtung 50 eingefahren
sind, so dass das Schlitzwandgerät 10 frei in einem Schlitz im Boden bewegt werden
kann. Die Andruckzylinder 32 der Andruckeinrichtung 30 sind dabei ausgefahren, wobei
der Zwischenrahmen 60 zu einem unteren Ende des Lagerabschnitts 16 verfahren ist.
[0040] Zum Verspannen des Schlitzwandgerätes 10 in einem Schlitz im Boden wird die Verspanneinrichtung
50 aktiviert. Dabei werden die Stellelemente 54 ausgefahren, wobei die plattenförmigen
Spannelemente 52 gegen umliegende Bodenwände gedrückt werden.
[0041] Sobald der Zwischenrahmen 60 durch die Verspanneinrichtung 50 kraftschlüssig an den
umgebenden Bodenwänden gehaltert ist, kann die Andruckeinrichtung 30 aktiviert werden,
wie in Fig. 9 dargestellt ist. Hierbei werden die Andrückzylinder 32 eingefahren,
wobei aufgrund der Festlegung des Zwischenrahmens 60 durch die ausgefahrenen Spannelemente
52 durch die erzeugte Zugbewegung der Andruckzylinder 32 der Grundrahmen 12 zusammen
mit dem Lagerabschnitt 16 und der Bodenabtragseinrichtung 20 nach unten gedrückt werden.
Auf diese Weise kann bei einem aufgehängten und höhenverstellbaren Schlitzwandgerät
10 zusätzlich zur Gewichtskraft des Schlitzwandgerätes 10 durch die Andruckzylinder
32 eine zusätzliche Kraft nach unten auf die Bodenabtragseinrichtung 20 aufgebracht
werden. Dies kann etwa beim Fräsen von hartem Boden, insbesondere von Felsmaterial,
vorteilhaft sein. In umgekehrter Weise kann durch ein Einfahren der Andruckzylinder
32 auch eine Entlastung der Bodenabtragseinrichtung 20 erreicht werden, etwa wenn
eine anstehende Gewichtskraft des Schlitzwandgeräts 10 für einen Abtragsvorgang zu
hoch ist und so beispielsweise Abtragszähne beschädigt werden könnten.
[0042] Die Gewichtskraft des Schlitzwandgerätes 10 wird ganz oder teilweise von einem Tragseil
aufgenommen. Es kann auch über die Verspanneinrichtung 50 ein Teil der Gewichtskraft
des Schlitzwandgerätes 10 in den umgebenden Boden abgeleitet werden.
1. Schlitzwandgerät zum Erstellen eines Schlitzes im Boden, mit
- einem Grundrahmen (12), welcher sich in einer Längsrichtung erstreckt,
- mindestens einer Bodenabtragseinrichtung (20), welche an einem unteren Endbereich
des Grundrahmens (12) angeordnet ist,
- einer Halteeinrichtung (14) an einem oberen Endbereich des Grundrahmens (12),
- einer Verspanneinrichtung (50) mit mindestens zwei gegenüberliegenden und seitlich,
quer zur Längsrichtung verfahrbaren Spannelementen (52) sowie mindestens einem Stellelement
(54), durch welchen die Spannelemente (52) zum Verspannen zumindest eines Teiles des
Schlitzwandgerätes (10) im Schlitz seitlich ausfahrbar sind,
- einem Zwischenrahmen (60), welcher entlang dem Grundrahmen (12) verschiebbar gelagert
ist und an welchem die Verspanneinrichtung (50) mit den mindestens zwei Spannelementen
(52) und dem mindestens einen Stellelement (54) angeordnet ist, und
- einer Andruckeinrichtung (30), durch welche eine Andruckkraft auf die mindestens
eine Bodenabtragseinrichtung (20) aufbringbar ist,
- wobei die Andruckeinrichtung (30) zwischen dem Zwischenrahmen (60) und dem Grundrahmen
(12) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Verspanneinrichtung (50) mindestens zwei senkrecht zur Längsrichtung angeordnete
Stellelemente (54) aufweist, wobei mindestens ein erstes Stellelement (54a) einerseits
an dem Zwischenrahmen (60) und andererseits an einem ersten Spannelement (52a) gelagert
ist und mindestens ein zweites Stellelement (54b) einerseits an dem Zwischenrahmen
(60) und andererseits an einem zweiten Spannelement (52b) gelagert ist, welches gegenüberliegend
zu dem ersten Spannelement (52a) angeordnet ist, und
- dass das erste Stellelement (54a) und das zweite Stellelement (54b) senkrecht zur Längsrichtung
ausfahrbar sind.
2. Schlitzwandgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zwischenrahmen (60) an dem Grundrahmen (12) an einem Lagerabschnitt (16) verschiebbar
gelagert ist, welcher gegenüber dem Grundrahmen (12) einen reduzierten Querschnitt
unter Ausbildung mindestens eines Freiraums (17) aufweist, und
dass an dem verschiebbaren Zwischenrahmen (60) mindestens eine Aufnahme (70) zum Aufnehmen
zumindest eines Teiles des Stellelementes (54) ausgebildet ist, wobei die Aufnahme
(70) in dem gebildeten Freiraum (17) angeordnet ist.
3. Schlitzwandgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Lagerabschnitt (16) zwei seitliche Freiräume (17) gebildet sind und dass an
dem Zwischenrahmen (60) entsprechend zwei Aufnahmen (70) für Stellelemente (54) gebildet
sind.
4. Schlitzwandgerät nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Aufnahme (70) an dem Zwischenrahmen (60) kastenartig ausgebildet
ist und mindestens ein erstes Stellelement (54a) und mindestens ein zweites Stellelement
(54b) aufweist.
5. Schlitzwandgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere erste Stellelemente (54a) und mehrere zweite Stellelemente (54b) in einer
Aufnahme (70) des Zwischenrahmens (60) angeordnet sind.
6. Schlitzwandgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuerung vorgesehen ist, durch welche die ersten Stellelemente (54a) und die
zweiten Stellelemente (54b) definiert ausfahrbar sind.
7. Schlitzwandgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung ausgebildet ist, das mindestens eine erste Stellelement (54a) und das
mindestens eine zweite Stellelement (54b) zunächst mit einer ersten geringen Andruckkraft
auszufahren, bis die Spannelemente (52) am umgebenden Boden anliegen, und anschließend
eine hohe Andruckkraft zum Verspannen aufzubringen.
8. Schlitzwandgerät nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit Sensoren verbunden ist, durch welche eine Andruckkraft
und/oder eine Ausfahrposition der Stellelemente (54) erfassbar sind.
9. Schlitzwandgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Andruckeinrichtung (30) oberhalb der Verspanneinrichtung (50) angeordnet ist
und mindestens einen, vorzugsweise mehrere Andruckzylinder (32) aufweist.
10. Schlitzwandgerät nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Andruckzylinder (32) einerseits an dem Grundrahmen (12) und andererseits an
dem Zwischenrahmen (60) oder einem Spannelement (52) angebracht ist.
11. Schlitzwandgerät nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Andruckzylinder (32) geneigt zur Vertikalen angeordnet sind, wobei durch Betätigen
der Andruckzylinder (32) der Grundrahmen (12) mit der Bodenabtragseinrichtung (20)
relativ zu dem verspannten Zwischenrahmen (60) nach unten drückbar ist.
12. Schlitzwandgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieses als eine Schlitzwandfräse ausgebildet ist, wobei die Bodenabtragseinrichtung
(20) mindestens ein Fräsrad (22) aufweist.
13. Schlitzwandgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieses als ein Schlitzwandgreifer ausgebildet ist, wobei die Bodenabtragseinrichtung
(20) Greiferschaufeln aufweist.
14. Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes im Boden mit einem Schlitzwandgerät (10) nach
einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mittels einer Halteeinrichtung (14) ein Grundrahmen (12) des Schlitzwandgeräts (10)
an einem oberen Endbereich gehalten wird,
- dass mittels mindestens einer Bodenabtragseinrichtung (20), welche an einem unteren Endbereich
des Grundrahmens (12) angeordnet ist, unter Ausbilden des Schlitzes Boden abgetragen
wird,
- dass mittels einer Verspanneinrichtung (50) mindestens zwei gegenüberliegende Spannelemente
(52) durch mindestens zwei senkrecht zur Längsrichtung gerichtete Stellelemente (54)
seitlich ausgefahren werden, wobei zumindest ein Teil des Schlitzwandgerätes (10)
im Schlitz verspannt wird,
- dass mittels einer Andruckeinrichtung (30) eine Andruckkraft auf die mindestens eine Bodenabtragseinrichtung
(20) aufgebracht wird,
- dass die Verspanneinrichtung (50) mit den mindestens zwei Spannelementen (52) und den
Stellelementen (54) an einem Zwischenrahmen (60) angeordnet sind, welcher entlang
dem Grundrahmen (12) verschiebbar gelagert ist,
- dass durch die Verspanneinrichtung (50) der Zwischenrahmen (60) verspannt und gegenüber
dem Boden festgelegt wird und
- dass mittels der Andruckeinrichtung (30) der Grundrahmen (12) mit der Bodenabtragseinrichtung
(20) nach unten gedrückt wird.