[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Schloss, insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss,
mit einem Gesperre aus im Wesentlichen Drehfalle und Sperrklinke, ferner mit einer
Sicherungseinrichtung, beispielsweise einer Zentralverriegelungseinrichtung und/oder
einer Diebstahlsicherungseinrichtung und/oder einer Kindersicherungseinrichtung, und
mit einem Notbetätigungselement für die Sicherungseinrichtung, wobei die Sicherungseinrichtung
wenigstens einen ersten Sicherungshebel aufweist, welcher sowohl von einem ersten
motorischen Antrieb als auch einem Notbetätigungshebel als Bestandteil des Notbetätigungselementes
beaufschlagbar ist.
[0002] Bei dem Kraftfahrzeug-Schloss handelt es sich typischerweise um ein Kraftfahrzeug-Türschloss,
also ein Kraftfahrzeug-Schloss, welches an oder in einer Kraftfahrzeugtür, einer Kraftfahrzeugklappe,
einer Kraftfahrzeugheccklappe, einer Kraftfahrzeugfronthaube etc. angebracht ist.
Daneben umfasst der Begriff Kraftfahrzeug-Schloss im Rahmen der Erfindung auch Schlösser
in oder an Kraftfahrzeugen beispielsweise in Verbindung mit einer Sitzverriegelung
einer Tankklappenverriegelung etc. Typischerweise geht es jedoch um ein Kraftfahrzeug-Türschloss.
[0003] Solche Kraftfahrzeug-Türschlösser verfügen im Allgemeinen über eine Sicherungseinrichtung.
Bei der Sicherungseinrichtung kann es sich um eine Zentralverriegelungseinrichtung
handeln, mit deren Hilfe sämtliche Kraftfahrzeug-Türschlösser eines zugehörigen Kraftfahrzeuges
verriegelt werden, und zwar derart, dass eine Betätigung von außen her nicht möglich
ist, allerdings nach wie vor die zugehörige Kraftfahrzeugtür von innen her geöffnet
werden kann. Demgegenüber sorgt eine Diebstahlsicherungseinrichtung dafür, dass in
der Position "EIN" weder eine Innenbetätigung noch Außenbetätigung zugelassen wird.
Bei einer Kindersicherungseinrichtung sind dagegen lediglich hintere Seitentüren des
Kraftfahrzeuges von innen her verriegelt, können also nicht von innen her geöffnet
werden. Eine Öffnung von außen her ist allerdings nach wie vor möglich.
[0004] Die Sicherungseinrichtung verfügt über den ersten Sicherungshebel, der im Regelfall
mit dem motorischen Antrieb bzw. einem ersten motorischen Antrieb beaufschlagt wird.
Dadurch lässt sich die Sicherungseinrichtung typischerweise in ihre beiden Funktionsstellungen
"EIN" oder auch "AUS" überführen. Das kann beispielsweise mit Hilfe einer Fernbedienung
zur Ansteuerung des motorischen Antriebes vorgenommen werden. Um bei einem Ausfall
der Sicherungseinrichtung dennoch die zugehörige Kraftfahrzeug-Tür öffnen zu können
und einen Zugang zu ermöglichen, ist das Notbetätigungselement vorgesehen.
[0005] Mit Hilfe des Notbetätigungselementes lässt sich die Sicherungseinrichtung zumindest
von ihrer Position "AUS" in die Stellung "EIN" manuell überführen. Dann handelt es
sich bei dem Notbetätigungselement um ein Notöffnungselement. Grundsätzlich kann das
Notbetätigungselement aber auch dafür sorgen, dass die Sicherungseinrichtung eingelegt
wird, das heißt von ihrer Position "AUS" in die Stellung "EIN" überführt wird. Dann
ist das Notbetätigungselement als Notverriegelungselement ausgelegt.
[0006] Beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 2 913 463 B1 oder auch gemäß der
EP 2 112 306 B1 sind ein erstes Verriegelungselement und ein zweites Verriegelungselement realisiert,
die jeweils mit Hilfe eigener motorischer Antriebe, nämlich einem ersten motorischen
Antrieb und einem zweiten motorischen Antrieb beaufschlagt werden können. Außerdem
ist zusätzlich ein manuell betätigbarer Verriegelungsknopf realisiert, der überwiegend
die Funktion des Notbetätigungselementes übernimmt oder übernehmen kann.
[0007] Im weiteren Stand der Technik nach der
WO 2017/050320 A1 wird vergleichbar vorgegangen. Hier geht es um eine Betätigungseinrichtung, welche
mit einer Diebstahlssicherungseinrichtung, einer Zentralverriegelungseinrichtung,
einer Kindersicherungseinrichtung sowie einer Betätigungseinrichtung für das Öffnen
des Gesperres ausgerüstet ist. Die Diebstahlsicherungseinrichtung umfasst einen Diebstahlsicherungshebel,
der über einen eigenen elektrischen Antrieb verschwenkt werden kann. Die Zentralverriegelungseinrichtung
ist mit einem weiteren Zentralverriegelungshebel ausgerüstet, der über einen eigenen
elektrischen Antrieb verfügt. Um einen kompakten Aufbau zur Verfügung zu stellen,
sind der Diebstahlsicherungshebel und der Zentralverriegelungshebel auf einer gemeinsamen
Achse drehbar gelagert. Das hat sich grundsätzlich bewährt.
[0008] Bei dem Kraftfahrzeug-Türschloss entsprechend der
DE 10 2005 052 190 A1 sind ebenfalls zwei Antriebsmotoren realisiert, und zwar einerseits ein Verriegelungsmotor
und andererseits ein Diebstahlssicherungs- bzw. Kindersicherungsmotor. Der Verriegelungsmotor
arbeitet auf einen Zentralverriegelungshebel, wohingegen der Diebstahlsicherungs-/Kindersicherungsmotor
einen Verriegelungshebel beaufschlagt. Wie im zuvor beschriebenen Fall sind der Zentralverriegelungshebel
und der Verriegelungshebel um eine gemeinsame Achse verschwenkbar gelagert.
[0009] Bei der Schließeinrichtung gemäß der
DE 197 56 266 A1 wird erneut auf zwei Elektromotoren für zugehörige Schneckengetriebe zurückgegriffen.
Die beiden Schneckengetriebe sind erneut achsgleich gelagert.
[0010] Im Hinblick auf ein Notbetätigungselement bzw. die Auslegung eines Kindersicherungshebels
ist dann auch noch die
DE 10 2014 114 347 A1 zu nennen. In diesem Fall wird der Kindersicherungshebel durch eine Feder beaufschlagt,
wobei der Kindersicherungshebel und die Feder als Baueinheit ausgebildet sind. Dadurch
lässt sich der konstruktive Aufwand bei der Realisierung der Kindersicherungseinrichtung
gegenüber bisherigen Ausführungsformen verringern.
[0011] Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, wenn es darum geht, zwei oder
mehr Sicherungseinrichtungen zu kombinieren und zugleich einen kompakten Aufbau zur
Verfügung zu stellen. Tatsächlich lehren hierzu insbesondere die
DE 10 2005 052 190 A1 ebenso wie die
WO 2017/050320 A1 übereinstimmend eine Anordnung, bei welcher ein erster Sicherungshebel und ein zweiter
Sicherungshebel auf einer gemeinsamen Achse drehbar gelagert werden können. Hierbei
handelt es sich im Rahmen der vorgenannten PCT-Anmeldung beispielhaft um einen Diebstahlsicherungshebel
und einen Zentralverriegelungshebel. Allerdings fehlen in diesem Zusammenhang konstruktiv
einfach aufgebaute und zuverlässig funktionierende Lösungen für ein zusätzliches Notbetätigungselement.
Denn dieses Notbetätigungselement muss letztlich der koaxialen Anordnung der beiden
Sicherungshebel Rechnung tragen und dennoch für eine einwandfreie manuelle Beaufschlagung
sorgen. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0012] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Kraftfahrtzeug-Schloss
und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss so weiterzuentwickeln, dass eine einfache
und funktionsgerechte Notbetätigung zur Verfügung gestellt wird.
[0013] Zur Lösung dieser Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss vor, dass der erste
Sicherungshebel zu seiner Positionierung eine Feder aufweist.
[0014] In diesem Zusammenhang können der erste Sicherungshebel einerseits und die Feder
andererseits getrennt ausgelegt werden und beispielsweise aus verschiedenen Werkstoffen
bestehen. Es hat sich jedoch bewährt, wenn der erste Sicherungshebel und die Feder
materialeinheitlich aus beispielsweise Kunststoff ausgebildet sind. Dadurch lassen
sich die Fertigungs- und Montagekosten deutlich reduzieren. Außerdem ist die Auslegung
meistens so getroffen, dass der erste Sicherungshebel eine Führungsnut für einen Gehäusezapfen
aufweist. Der Gehäusezapfen ist meistens an ein Schlossgehäuse als Bestandteil des
Kraftfahrzeug-Schlosses angeformt. Da das Schlossgehäuse typischerweise aus Kunststoff
gefertigt wird, besteht der Gehäusezapfen ebenfalls regelmäßig aus Kunststoff und
kann unschwer an dem fraglichen Schlossgehäuse definiert werden. Es werden hierdurch
günstige Reibverhältnisse Kunststoff-Kunststoff zwischen einerseits dem Gehäusezapfen
und andererseits dem ersten Sicherungshebel zur Verfügung gestellt.
[0015] Es hat sich bewährt, wenn die Führungsnut im Bereich jeweiliger Endlagen des ersten
Sicherungshebels querschnittvergrößert ausgebildet ist. Durch diese Querschnittsvergrößerung
wird eine besonders feinfühlige und eindeutige Positionierung des Sicherungshebels
zur Verfügung gestellt. Denn die Querschnittsvergrößerung im Bereich der beiden Endlagen
der Führungsnut sorgt dafür, dass der die Führungsnut durchgreifende Gehäusezapfen
in der jeweiligen Endlage gehalten wird und aus der Endlage nur mit einer mehr oder
minder ausgeprägten Kraft heraus bewegt werden kann.
[0016] Eine solche definierte Positionierung des Sicherungshebels ist sowohl für den motorischen
Betrieb als auch den Betrieb mit dem Notbetätigungselement von besonderer Bedeutung.
Denn die sichere Einnahme beispielsweise der Funktionsstellung "Diebstahlsicherung
EIN" ist von besonderer Bedeutung, um sicherzustellen, dass das zugehörige Kraftfahrzeug
auch zuverlässig diebstahlgesichert ist. Der Rückgriff auf die dem Sicherungshebel
zugeordnete Feder unterstützt nun jeweils die Einnahme sowohl der zuvor angesprochenen
Position mit eingelegter Diebstahlsicherung als auch die Situation, in welcher die
Diebstahlsicherung im Beispielfall ausgelegt ist, also die Funktionsstellung "Diebstahlsicherung
AUS". Das heißt, das System aus dem Gehäusezapfen und der Feder der jeweils im Bereich
der Endlagen querschnittsvergrößerten Führungsnut stellt sicher, dass die genannten
beiden Endlagen jeweils stabil und reproduzierbar eingenommen werden. Das ist nicht
nur für die motorische Betätigung des Sicherungshebels von besonderer Bedeutung.
[0017] Sondern auch die einwandfreie Notbetätigung mit Hilfe des Notbetätigungselementes
setzt voraus, dass in diesem Fall ein Bediener durch eine manuelle Beaufschlagung
des Notbetätigungselementes eine gleichsam taktile Rückmeldung über den Wechsel von
der einen Endlage zur anderen Endlage erhält. Das drückt sich in einer zunächst ansteigenden
und dann abfallenden Betätigungskraft bei einem Vorgang der Notbetätigung aus, beispielsweise
im Zuge einer Notöffnung des Kraftfahrzeug-Schlosses.
[0018] Um dies im Detail realisieren und umsetzen zu können, wird die Führungsnut in ihrer
Längserstreckung einerseits von einer in Bezug auf eine Drehachse des Sicherungshebels
radial inneren Anschlagwand und andererseits einer radial äußeren Federwand als Feder
begrenzt. Das heißt, die längserstreckte Führungsnut verfügt über zwei Längswände,
nämlich die radial innere Anschlagwand und die radial äußere Federwand. Dabei sind
die Anschlagwand und die Federwand im Allgemeinen jeweils bogenförmig im Vergleich
zur Drehachse für den Sicherungshebel ausgebildet.
[0019] Außerdem ist die Auslegung zusätzlich noch vorteilhaft so getroffen, dass die Federwand
im Bereich der beiden Endlagen des Sicherungshebels im Vergleich zu einem Verbindungsbereich
zwischen den beiden Endlagen materialverstärkt ausgebildet ist. Durch diese unterschiedliche
Materialdicke bzw. Materialstärke der Federwand wird ihre Federwirkung unterstützt
bzw. grundsätzlich eingestellt. Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus,
dass der in die Führungsnut eintauchende Gehäusezapfen die Federwand im Bereich der
Endlagen mit der dort realisierten Materialverstärkung der Federwand nur geringfügig
elastisch verformen kann. Demgegenüber lässt der die beiden Endlagen miteinander koppelnde
Verbindungsbereich der Federwand eine demgegenüber vergrößerte elastische Verformung
mit Hilfe des innerhalb der Führungsnut wandernden Gehäusezapfens bei einer Verstellung
des Sicherungshebels zu. Diese größere Verformung wird dadurch erreicht und zur Verfügung
gestellt, dass der Verbindungsbereich im Vergleich zu den beiden Endlagen über eine
geringere Materialstärke der Federwand verfügt.
[0020] Dadurch kommt es automatisch und gleichsam zwangsläufig dazu, dass der Gehäusezapfen
im Bereich der beiden Endlagen innerhalb der Führungsnut fixiert wird, weil die materialstarke
Federwand in diesem Bereich für eine hohe Klemmkraft sorgt. Demgegenüber lässt sich
der Verbindungsbereich zwischen den beiden Endlagen problemlos überwinden, weil hier
die Materialstärke der Federwand geringer ist. Jedenfalls korrespondiert dies zu einer
ansteigenden Betätigungskraft der Schwenkbewegung des Sicherungshebels beim Verlassen
der Endlage. Die Federkraft sinkt im Verbindungsbereich zwischen den beiden Endlagen,
so dass der betreffende Zapfen federunterstützt in die Endlage überführt wird.
[0021] Der Sicherungshebel verfügt zusätzlich über einen Anschlag für den Notbetätigungshebel
bzw. das Notbetätigungselement. Weil der Sicherungshebel im Allgemeinen aus Kunststoff
hergestellt und als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet ist, lässt sich der Anschlag
unschwer an den Sicherungshebel anformen. Der Anschlag wechselwirkt im Allgemeinen
mit einem Zapfen am Notbetätigungshebel. Dabei ist die Auslegung vorteilhaft so getroffen,
dass der Zapfen senkrecht gegenüber dem längserstreckten Notbetätigungshebel vorkragt.
[0022] Auf diese Weise kann der Zapfen eine Öffnung in einem koaxialen zum ersten Sicherungshebel
gelagerten zweiten Sicherungshebel durchgreifen. Anders ausgedrückt, verfügt die Sicherungseinrichtung
nach vorteilhafter Ausgestaltung regelmäßig nicht nur über den ersten Sicherungshebel,
sondern ist zusätzlich meistens auch ein zweiter Sicherungshebel realisiert. Der erste
Sicherungshebel mag als Diebstahlsicherungshebel ausgebildet sein, wohingegen es sich
bei dem zweiten Sicherungshebel um einen Zentralverriegelungshebel handelt oder handeln
kann. Beide Sicherungshebel sind mit einem zugehörigen motorischen Antrieb ausgerüstet,
nämlich dem ersten motorischen Antrieb als Diebstahlsicherungsantrieb und dem zweiten
motorischen Antrieb als Zentralverriegelungsantrieb.
[0023] Da die beiden Sicherungshebel, also der Diebstahlsicherungshebel und der Zentralverriegelungshebel
im Allgemeinen koaxial, das heißt achsgleich zueinander im Gehäuse gelagert sind,
erfordert nun eine Notbetätigung des Diebstahlsicherungshebels im Beispielfall, dass
der Zapfen am Notbetätigungshebel die Öffnung an dem meistens oberhalb des Diebstahlsicherungshebels
gelagerten Zentralverriegelungshebel durchgreift und auch durchgreifen kann. Erst
hierdurch ist sichergestellt, dass der Zapfen an dem Notbetätigungshebel mit dem Anschlag
am ersten Sicherungshebel bzw. Diebstahlsicherungshebel wechselwirken kann.
[0024] Zur Beaufschlagung des Notbetätigungshebels ist im Allgemeinen eine Betätigungsnuss
vorgesehen. Die Betätigungsnuss ist drehbar in dem Schlossgehäuse gelagert. Die Betätigungsnuss
mag über einen Betätigungsschlitz verfügen. Auf diese Weise kann über die Betätigungsnuss
auch ein relativ lang ausgelegter Notbetätigungshebel eingesetzt werden, um den Sicherungshebel
wirksam beaufschlagen zu können. Denn hierfür sorgt die einwandfreie Positionierung
des Sicherungshebels infolge des Wechselspiels zwischen dem Gehäusezapfen und der
Führungsnut. Dabei ist der Gehäusezapfen vorteilhaft elliptisch oder angenähert elliptisch
geformt, so dass er zusätzlich die Funktion eines Anschlages für den Sicherungshebel
übernehmen kann.
[0025] Im Ergebnis wird ein Kraftfahrzeug-Schloss zur Verfügung gestellt, bei dem zunächst
einmal eine einwandfreie sowohl motorische als auch manuelle Verstellung des Sicherungshebels
zur Verfügung gestellt wird. Zu diesem Zweck ist der Sicherungshebel mit einer Feder
ausgerüstet, welche in Verbindung mit einem in eine Führungsnut des Sicherungshebels
eingreifenden Gehäusezapfen dafür sorgt, dass der Sicherungshebel zwei stabile Endlagen
entsprechend den Funktionsstellungen "EIN" und "AUS" der Sicherungseinrichtung einwandfrei
und reproduzierbar einnehmen kann. Das gilt auch dann, wenn eine Notbetätigung erforderlich
ist, und zwar auch unter Berücksichtigung eines relativ großen örtlichen Abstandes
zwischen einerseits dem Sicherungshebel und andererseits der Betätigungsnuss, mit
deren Hilfe der die Strecke überbrückende Notbetätigungshebel beaufschlagt wird.
[0026] Der Rückgriff auf einen senkrecht auf dem Notbetätigungshebel aufstehenden Zapfen
zur Beaufschlagung des Sicherungshebels stellt darüber hinaus sicher, dass vorteilhaft
mit zwei koaxial zueinander angeordneten Sicherungshebeln gearbeitet werden kann,
um auf diese Weise einen besonders kompakten Aufbau zu realisieren. Tatsächlich ist
die Betätigungsnuss in der Regel als Außenverriegelungsnuss ausgeführt, sorgt also
zumindest dafür, dass eine Außenverriegelung hierdurch aufgehoben werden kann. Dazu
arbeitet die Außenverriegelungsnuss über den Betätigungshebel auf den Diebstahlsicherungshebel,
welcher in diesem Fall den ersten Sicherungshebel darstellt. Hierbei wird die Öffnung
im koaxial gelagerten und darüber angeordneten Zentralverriegelungshebel mit Hilfe
des Zapfens durchgriffen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Schloss in Gestalt eines Kraftfahrzeug-Türschlosses
in schematischer Übersicht,
Fig. 2 den Gegenstand nach der Fig. 1 in eingebautem Zustand in einem Gehäuse in einer
Detailansicht im Bereich der Sicherungseinrichtung und
Fig. 3 den Sicherungshebel in einer weiteren Detaillierung.
[0028] In der Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug-Schloss dargestellt, welches nach dem Ausführungsbeispiel
als Kraftfahrzeug-Türschloss ausgebildet ist und beispielsweise an einer vorderen
oder hinteren Seitentür eines zugehörigen Kraftfahrzeuges realisiert sein mag. Das
Kraftfahrzeug-Schloss verfügt über ein Gesperre 1, 2 aus im wesentlichen Drehfalle
1 und Sperrklinke 2, die im Rahmen der Darstellung überwiegend senkrecht zur Zeichenebene
angeordnet sind. Für die nachfolgenden Betrachtungen sind noch eine Betätigungshebelkette
3,4 sowie eine Sicherungseinrichtung 5, 6, 7, 8 von Bedeutung. Schließlich noch ein
Notbetätigungselement 9, 10,11.
[0029] Die Sicherungseinrichtung 5, 6, 7,8 verfügt nach dem Ausführungsbeispiel über wenigstens
einen Sicherungshebel 5, 6. Tatsächlich sind nach dem Ausführungsbeispiel zwei Sicherungshebel
5, 6 realisiert, nämlich ein erster Sicherungshebel 5 und ein zweiter Sicherungshebel
6. Der erste Sicherungshebel 5 ist nach dem Ausführungsbeispiel als Diebstahlsicherungshebel
5 ausgeführt, wohingegen es sich bei dem zweiten Sicherungshebel 6 um einen Zentralverriegelungshebel
6 handelt. Beide Sicherungshebel 5,6 sind ausweislich der Fig. 1 koaxial, das heißt
achsgleich gelagert, und zwar um eine Drehachse A. Außerdem ist die Auslegung so getroffen,
dass der Zentralverriegelungshebel 6 in Aufsicht oberhalb des Diebstahlsicherungshebels
5 angeordnet ist.
[0030] Zu der Sicherungseinrichtung 5, 6, 7, 8 gehört dann noch wenigstens ein motorischer
Antrieb 7, 8. Nach dem Ausführungsbeispiel sind zwei motorische Antriebe 7, 8 realisiert.
Der erste Antrieb 7 arbeitet dabei auf den ersten Sicherungshebel 5, während der zweite
Antrieb 8 mit dem zweiten Sicherungshebel 6 wechselwirkt. Bei dem ersten motorischen
Antrieb 7 handelt es sich um einen Diebstahlsicherungsantrieb, mit dessen Hilfe der
erste Sicherungshebel bzw. Diebstahlsicherungshebel 5 Schwenkbewegungen um seine Achse
bzw. die Drehachse A vollführen kann. Demgegenüber sorgt der zweite motorische Antrieb
bzw. Zentralverriegelungsantrieb 8 dafür, dass der zweite Sicherungshebel 6 bzw. Zentralverriegelungshebel
6 ebenfalls zu Schwenkbewegungen um die gemeinsame Achse bzw. Drehachse A beaufschlagt
wird.
[0031] Im Folgenden wird primär der erste Sicherungshebel bzw. Zentralverriegelungshebel
5 betrachtet, wie man anhand der Fig. 2 und 3 nachvollziehen kann. So sorgt der erste
motorische Antrieb bzw. Diebstahlsicherungsantrieb 7 in der Position "Diebstahlsicherung
EIN" dafür, dass eine Öffnung des Gesperres 1, 2 weder über einen Innenbetätigungshebel
3 noch einen Außenbetätigungshebel 4 als jeweils wesentliche Bestandteile der Betätigungshebelkette
3, 4 möglich ist. Demgegenüber korrespondiert die Stellung "Diebstahlsicherung AUS"
dazu, dass das Gesperre 1, 2 sowohl über den Innenbetätigungshebel 3 als auch den
Außenbetätigungshebel 4 geöffnet werden kann.
[0032] Anhand der Fig. 2 erkennt man nun, dass der Sicherungshebel bzw. erste Sicherungshebel
5 respektive der Diebstahlsicherungshebel 5 im Ausführungsbeispiel zu seiner Positionierung
über eine Feder 5a verfügt, die man insbesondere auch anhand der Detaildarstellung
entsprechend der Fig. 3 nachvollziehen kann. Die Feder 5a ist materialeinheitlich
mit dem Sicherungshebel 5 ausgebildet, weil der Sicherungshebel 5 nach dem Ausführungsbeispiel
aus Kunststoff gefertigt ist, beispielsweise als Kunststoffspritzgussteil ausgeführt
wird. Der Sicherungshebel 5 verfügt über eine Führungsnut 5c, in welche ein Gehäusezapfen
12' eingreift. Der Gehäusezapfen 12' ist an einem Schlossgehäuse 12 angeformt, welches
ebenfalls aus Kunststoff hergestellt ist.
[0033] Anhand der Detaildarstellung in der Fig. 3 erkennt man, dass die Führungsnut 5c des
Sicherungshebels 5 jeweils zwei Endlagen aufweist und in diesem Bereich eine Querschnittsvergrößerung
besitzt. Diese beiden Endlagen sind in der Fig. 3 durch eine jeweils durchgezogene
und gestrichelte Darstellung des in die Führungsnut 5c eintauchenden Gehäusezapfens
12' dargestellt.
[0034] Tatsächlich wird die Führungsnut 5c in ihrer Längserstreckung einerseits von einer
Anschlagwand 5b und andererseits einer Federwand 5a als Feder 5a begrenzt. Dabei ist
die Auslegung insgesamt so getroffen, dass die Anschlagwand 5b der Führungsnut 5c
radial innen in Bezug auf die Drehachse A des Sicherungshebels 5 angeordnet ist, während
die Federwand 5a eine radial äußere Anordnung im Vergleich zu der besagten Drehachse
A erfährt. Die Anschlagwand 5b und die Federwand 5a sind jeweils bogenförmig im Vergleich
zu der besagten Drehachse A ausgebildet.
[0035] Außerdem erkennt man anhand der Detaildarstellung in der Fig. 3, dass die Federwand
5a im Bereich der beiden Endlagen des Sicherungshebels 5 im Vergleich zu einem die
beiden Endlagen miteinander verbindenden Verbindungsbereich 5d materialverstärkt ausgebildet
ist. Der Sicherungshebel 5 verfügt darüber hinaus noch über einen Anschlag 5e für
das Notbetätigungselement 9, 10, 11. Tatsächlich setzt sich das Notbetätigungselement
9, 10, 11 aus einer Betätigungsnuss bzw. Notbetätigungsnuss 9 und einem Notbetätigungshebel
10 zusammen. Der Notbetätigungshebel 10 ist drehgelenkig an die Betätigungsnuss 9
angeschlossen. Außerdem verfügt der Notbetätigungshebel 10 über einen Zapfen 11, der
nach dem Ausführungsbeispiel endseitig an den Notbetätigungshebel 10 angeschlossen
ist. Drehbewegungen der Betätigungsnuss 9 führen folglich dazu, dass der Notbetätigungshebel
10 und mit ihm der endseitige Zapfen 11 linear hin- und herbewegt werden.
[0036] Der Zapfen 11 als Bestandteil des Notbetätigungselementes 9, 10, 11 kann insgesamt
mit dem Anschlag 5e an dem Sicherungshebel 5 wechselwirken. Auf diese Weise führen
Drehbewegungen der Betätigungsnuss 9 dazu, dass der Sicherungshebel 5 manuell zumindest
in die Endlage überführt wird, welche zur Stellung "Diebstahlsicherung AUS" korrespondiert.
Auf diese Weise lässt sich mit Hilfe des Notbetätigungselementes 9, 10, 11 der Diebstahlsicherungshebel
5 im Ausführungsbeispiel in die Position "AUS" überführen und folglich die Außenverriegelung
aufheben. Eine zugehörige Kraftfahrzeugtür kann dann auch bei ausgefallenem motorischem
Antrieb 7 unschwer von außen her geöffnet werden.
[0037] Bei einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 wird deutlich, dass der Zapfen
11 endseitig des Notbetätigungshebels 10 insgesamt eine Öffnung 13 im zweiten Sicherungshebel
bzw. Zentralverriegelungshebel 6 durchgreift. Dadurch kann das Notbetätigungselement
9, 10, 11 unabhängig von der Stellung des zweiten Sicherungshebels bzw. Zentralverriegelungshebels
6 den Diebstahlsicherungshebel bzw. ersten Sicherungshebel 5 unschwer in die Position
"AUS" überführen. Dadurch wird wunschgemäß die Außenverriegelung aufgehoben und kann
die zugehörige Kraftfahrzeugtür von außen her geöffnet werden.
Bezugszeichen
[0038]
- 1
- Drehfalle
- 2
- Sperrklinke
- 3
- Innenbetätigungshebel
- 4
- Außenbetätigungshebel
- 5
- Diebstahlsicherungshebel
- 5a
- Federwand
- 5b
- Anschlagwand
- 5c
- Führungsnut
- 5d
- Verbindungsbereich
- 5e
- Anschlag
- 6
- Zentralverriegelungshebel
- 7
- Diebstahlsicherungsantrieb
- 8,
- Zentralverriegelungsantrieb
- 9
- Betätigungsnuss/Notbetätigungsnuss
- 10
- Notbetätigungshebel
- 11
- Zapfen
- 12
- Schlossgehäuse
- 12'
- Gehäusezapfen
- 13
- Öffnung
- A
- Drehachse
1. Kraftfahrzeug-Schloss, insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss, mit einem Gesperre (1,
2) aus im wesentlichen Drehfalle (1) und Sperrklinke (2), ferner mit einer Sicherungseinrichtung
(5, 6, 7, 8), und mit einem Notbetätigungselement (9, 10, 11) für die Sicherungseinrichtung
(5, 6, 7, 8), wobei die Sicherungseinrichtung (5, 6, 7, 8) wenigstens einen ersten
Sicherungshebel (5) aufweist, welcher sowohl von einem ersten motorischen Antrieb
(7) als auch einem Notbetätigungshebel (10) als Bestandteil des Notbetätigungselementes
(9, 10, 11) beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Sicherungshebel (5) zu seiner Positionierung eine Feder (5a) aufweist, wobei
der Sicherungshebel (5) einen Anschlag (5e) für das Notbetätigungselement (9, 10,
11) aufweist, wobei der Anschlag (5e) mit einem Zapfen (11) des Notbetätigungselementes
(9, 10, 11) wechselwirkt, wobei die Sicherungseinrichtung (5, 6, 7,8) über zwei Sicherungshebel
(5, 6) verfügt, nämlich ein erster Sicherungshebel (5) und ein zweiter Sicherungshebel
(6), wobei der erste Sicherungshebel (5) als Diebstahlsicherungshebel (5) ausgeführt
ist und wohingegen es sich bei dem zweiten Sicherungshebel (6) um einen Zentralverriegelungshebel
(6) handelt, wobei beide Sicherungshebel (5,6) koaxial um eine Drehachse A gelagert
sind, wobei zwei motorische Antriebe (7, 8) realisiert sind, wobei der erste Antrieb
(7) dabei auf den ersten Sicherungshebel (5) arbeitet, während der zweite Antrieb
(8) mit dem zweiten Sicherungshebel (6) wechselwirkt, wobei es sich bei dem ersten
motorischen Antrieb (7) um einen Diebstahlsicherungsantrieb handelt, mit dessen Hilfe
der Diebstahlsicherungshebel (5) Schwenkbewegungen um seine Achse bzw. die Drehachse
A vollführen kann, wobei demgegenüber sorgt der zweite motorische Antrieb bzw. Zentralverriegelungsantrieb
(8) dafür, dass der Zentralverriegelungshebel (6) ebenfalls zu Schwenkbewegungen um
die gemeinsame Drehachse A beaufschlagt wird.
2. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sicherungshebel (5) und die Feder (5a) materialeinheitlich aus beispielsweise
Kunststoff ausgebildet sind.
3. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sicherungshebel (5) eine Führungsnut (5c) für einen Gehäusezapfen (12')
aufweist.
4. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (5c) im Bereich jeweiliger Endlagen des ersten Sicherungshebels (5)
querschnittsvergrößert ausgebildet ist.
5. Kraftfahrzeug-Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (5c) in ihrer Längserstreckung einerseits von einer in Bezug auf
eine Drehachse (A) des Sicherungshebels (5) radial inneren Anschlagwand (5b) und andererseits
einer radial äußeren Federwand (5a) als Feder (5a) begrenzt wird.
6. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagwand (5b) und die Federwand (5a) jeweils kreisbogenförmig im Vergleich
zur Drehachse (A) ausgebildet sind.
7. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federwand (5a) im Bereich der Endlagen des Sicherungshebels (5) im Vergleich
zu einem Verbindungsbereich (5d) zwischen den beiden Endlagen materialverstärkt ausgebildet
ist.
8. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (11) eine Öffnung (13) in einem koaxial zum ersten Sicherungshebel (5)
gelagerten zweiten Sicherungshebel (6) durchgreift.