[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbundrahmen für ein Fenster oder eine Tür mit einem
Grundrahmen aus im Gehrungsbereich miteinander verschweißten Kunststoffprofilen mit
aufgesetzten Metallprofilen.
Technisches Gebiet
[0002] Kunststoff hat sich als Werkstoff für Rahmenprofile zur Herstellung von Fenstern
und Türen wegen der rationellen Weiterverarbeitung und Langlebigkeit der Produkte
in vielen Märkten durchgesetzt. Kunststoffprofile werden dabei grundsätzlich auf Gehrung
geschnitten und im Gehrungsbereich miteinander zu einem Rahmen verschweißt. Zumindest
bei größeren Verarbeitern erfolgt die Herstellung von Blend- und Flügelrahmen aus
Kunststoffprofilen in der Regel auf komplexen Fertigungsstraßen, bei denen die einzelnen
Arbeitsschritte getaktet nacheinander erfolgen. Um eine rationelle Fertigung zu ermöglichen,
darf keiner der einzelnen Arbeitsschritte wesentlich länger als andere Arbeitsschritte
dauern, da ansonsten die gesamte Fertigungsstraße entsprechend langsamer betrieben
werden müsste.
[0003] Die Verwendung von Vorsatzschalen oder -rahmen aus Metallprofilen und insbesondere
aus Aluminiumprofilen ist sowohl bei Holz- als auch bei Kunststofffenstern allgemein
bekannt. Die Verkleidung von Kunststoffprofilen mit Aluminiumvorsatzschalen bzw. -rahmen
erfolgt in erster Linie aus ästhetischen Gründen, wobei die Aluminiumvorsatzschalen
bzw. -rahmen in unterschiedlichen Farben eloxiert, lackiert oder anderweitig beschichtet
werden können.
[0004] Als Vorsatzschalen werden in dieser Anmeldung einzelne Vorsatzprofile bezeichnet,
die - ohne im Eck- bzw. Gehrungsbereich miteinander verbunden zu sein - einzeln auf
die Schenkel eines Grundrahmens aufgesetzt und mit diesem verbunden werden.
[0005] Als Vorsatzrahmen werden in dieser Anmeldung vorgefertigte Rahmen aus Vorsatzprofilen
bezeichnet, die vor dem Verbinden mit einem bzw. Aufsetzen auf einen Grundrahmen im
Eck- bzw. Gehrungsbereich miteinander zu einem festen Vorsatzrahmen verbunden werden.
Die Eckverbindung kann dabei z.B. mittels spezieller Eckwinkel, wie sie aus der
DE 100 08 037 B4, der
DE 88 08 313 U1 oder der
EP 1 914 375 B1 bekannt sind, oder bei besonders hochwertigen Ausführungen durch Verschweißen im
Gehrungsbereich erfolgen.
Stand der Technik
[0006] Aus
EP 2749724 A1 ist ein Brandschutzfenster und eine Brandschautztür bekannt, bei welchen ein Grundkörper
aus jeweils zwei Kunststoffprofilen, welche über ein mittleres Metallprofil miteinander
verbunden sind, bestehen. Ein Kunststoffprofil ist mit der Innenschale verbunden,
das andere Kunststoffprofil mit der Außenschale.
[0007] Kunststoffrahmen für ein Fenster oder eine Tür mit äußeren, vor dem Aufsetzen auf
den Grundrahmen nicht miteinander verbundenen einzelnen Vorsatzschalen sind z.B. aus
der
EP 1 877 640 B1 oder der
DE 100 02 658 A1 bekannt.
[0008] Hierbei werden jeweils ein Vorsatzrahmen oder eine Vorsatzschale mit einem Kunststoffrahmen
verbunden, wobei die Kunststoffrahmen aus vier auf Gehrung geschnitten und im Gehrungsbereich
miteinander zu einem Rahmen verschweißten Kunststoffprofilen besteht.
[0009] Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Profilhöhe der Rahmenprofile auch von verschiedenen
Randbedingungen abhängig ist. Unter Profilhöhe wird in diesem Zusammenhang die Erstreckung
des Kunststoffprofils in Richtung der Glasebene verstanden. Beispielsweise erfordern
schwere und / oder große Fensterscheiben massivere Flügelrahmen als leichte und kleine
Fensterscheiben. Türrahmen, in welchen sich ein Schließsystem befindet, müssen breiter
sein als ein zu dem Fenster- und Türsystem passender Fensterrahmen und erfordern somit
größere Profilhöhen. Dementsprechend gibt es bei Fenster- und Türsystemen breitere
und schmalere Profile, was zu entsprechend erhöhten Werkzeug-, Fertigungs- und Lageraufwand
sowie damit verbundenen Mehrkosten führt. Hierbei ist insbesondere der Aufwand für
ein PVC-Extrusionswerkzeug zu nennen.
Aufgabe
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Verbundrahmen
für ein Fenster oder eine Tür zur Verfügung zu stellen, bei dem mittels möglichst
weniger Grundelemente eine breite Bandbreite an Varianten abgedeckt werden kann.
Darstellung der Erfindung
[0011] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verbundprofil für ein Fenster oder eine
Tür, welches ein Kunststoffgrundprofil, ein äußeres Vorsatzmetallprofil und ein inneres
Vorsatzmetallprofil umfasst. Hierbei weisen die Vorsatzmetallprofile und das Kunststoffgrundprofil
jeweils Mittel auf, die zusammen eine Rastfunktion bilden, so dass die Vorsatzmetallprofile
und das Kunststoffgrundprofil miteinander durch die Rastfunktion verbindbar sind.
Das Kunststoffgrundprofil besteht erfindungsgemäß aus mehreren Kunststoffteilprofilen,
welche mittels der Rastfunktionen über die inneren und äußeren Vorsatzmetallprofile
fest miteinander verbunden sind. Hierbei ist jedes der Kunststoffteilprofile sowohl
mit dem äußeren Vorsatzmetallprofil, als auch dem inneren Vorsatzmetallprofil verbunden.
[0012] Hierdurch bilden mehrere Kunststoffteilprofile das Kunststoffgrundprofil, dessen
Stabilität über die Rastverbindungen gewährleistet wird. Die beidseitigen Vorsatzmetallprofile
überdecken zudem die Mehrteiligkeit, so dass nach außen lediglich eine Einheit sichtbar
wird.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche.
[0014] So sind die Kunststoffteilprofile bevorzugt einteilig. Dies wird in der Praxis zumeist
dadurch realisiert, dass die Profile einteilig extrudiert werden, so dass sie weder
aus Einzelteilen verschweißt, verrastet, verschraubt oder sonstwie zu einer Einheit
zusammengesetzt werden müssen.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Kunststoffteilprofile mittels
eines Kopplungsprofils miteinander verbunden. Somit bilden die Kunststoffteilprofile
bereits eine feste Einheit. Diese Einheit wird durch die seitlichen Vorsatzmetallprofile
weiter stabilisiert. Hierbei weisen vorzugsweise die Kunststoffteilprofile und das
Kopplungsprofil jeweils Mittel auf, die zusammen eine Rastfunktion bilden.
[0016] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzen die Kunststoffteilprofile
die gleiche Profilbreite.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, die Kunststoffteilprofile identisch sind, da dann die
Anzahl der benötigten Artikel geringgehalten wird.
[0018] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verfügen die Vorsatzmetallprofile
über dieselbe Höhe wie das Kunststoffgrundprofil. Hierdurch wirkt das Verbundprofil
nach innen und außen als Einheit. Um das Kunststoffgrundprofil zu überdecken, kann
eine oder beide Vorstzmetallprofil ein wenig länger sein.
[0019] Beim Flügelrahmen kann das äußere Vorsatzmetallprofil nach oben über das Kunststoffgrundprofil
herausragen und optional zur Befstigung der Verglasung dienen. Das innere Vorsatzmetallprofil
kann nach unten über das Kunststoffgrundprofil herausragen und bei einem kompletten
Fenster einen Teil des Blendrahmens überragen.
[0020] Beim Blendrahmen kann das äußere Vorsatzmetallprofil nach oben über das Kunststoffgrundprofil
herausragen und bei einem kompletten Fenster einen Teil des Flügelrahmens überdecken.
[0021] An den Überlappungen können Dichtungen befestigt sein.
[0022] Bei der Beschreibung in dieser Anmeldung wird von Profilen, welche sich in der beschriebenen
Einbaulage am Fuß eines Fensters befinden, ausgegangen. Bei den Profilen, welche sich
an einem kompletten Fenster seitlich und oben befinden, sind die geographischen Bezüge
dementsprechend anzupassen. So ist bei der Oberkante eines Fensters der Blendrahmen
oberhalb des Flügelrahmens. An den Seiten eines Fensters oder einer Tür befindet sich
der Blendrahmen außen und der Flügelrahmen innen.
[0023] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundprofils
sieht vor, dass die Kunststoffteilprofile aneinandergelegt und vorzugsweise mittels
eines Kopplungsprofils miteinander verbunden werden. Dann werden mittels der Vorsatzmetallprofile
auf beide Seiten die Kunststoffteilprofile verbunden. Hierbei werden alternativ beide
Vorsatzmetallprofile entweder gleichzeitig oder nacheinander aufgesetzt.
[0024] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Fenster- oder Türrahmens mit
Verbundprofilen sieht vor, dass die Verbundprofile in jeweils 4 Stücke portioniert
werden und diese 4 Stücke miteinander verbunden werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen sowie der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines Flügelrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil als Einzelteile;
- Fig. 2
- einen Querschnitt eines Blendrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil als Einzelteile;
- Fig. 3
- den Querschnitt eines Flügelrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil aus Figur 1 zu Beginn der Herstellung des Verbundprofils;
- Fig. 4
- den Querschnitt eines Blendrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil aus Figur 2 zu Beginn der Herstellung des Verbundprofils;
- Fig. 5
- den Querschnitt eines Flügelrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil aus Figur 1 und 3 nach dem Einrasten;
- Fig. 6
- den Querschnitt eines Blendrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil aus Figur 2 und 4 nach dem Einrasten;
- Fig. 7
- den Querschnitt eines Flügelrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil aus Figur 1, 3 und 5 nach dem Einrasten mit einer Glashalteleiste;
- Fig. 8
- den Querschnitt eines Blendrahmenprofils mit Vorsatzmetallprofilen mit einem einteiligen
Kunststoffprofil aus Figur 2, 4 und 6 nach dem Einrasten mit einem Schließteil;
- Fig. 9
- den Querschnitt eines Flügelrahmenprofils ohne Vorsatzmetallprofilen mit einem zweiteiligen
Kunststoffprofil;
- Fig. 10
- den Querschnitt des Flügelrahmenprofils mit zweiteiligem Kunststoffprofil aus Figur
9 mit Vorsatzmetallprofilen vor dem Einrasten;
- Fig. 11
- den Querschnitt eines Flügelrahmenprofils mit einem zweiteiligen Kunststoffprofil
mit Vorsatzmetallprofilen aus den Figur 9 und 10 nach dem Einrasten und
- Fig. 12
- den Querschnitt eines Blendrahmenprofils mit einem zweiteiligen Kunststoffprofil mit
Vorsatzmetallprofilen nach dem Einrasten.
[0026] Figur 1 zeigt ein einteiliges Flügelrahmengrundprofil 3 mit zwei passenden äußeren
Vorsatzmetallprofilen 5, 6. Die linke Seite ist im eingebauten Zustand zur Umgebung
eines Hauses gerichtet (Wetterseite), während die linke Seite dann zum Gebäudeinneren
gerichtet ist.
[0027] Bei dem Flügelrahmengrundprofil 3 handelt es sich in diesem Fall um ein extrudiertes
PVC-Profil mit mehreren Hohlkammern. Die zentrale, größte Hohlkammer ist für die Aufnahme
einer Stahlverstärkung geeignet. Die Fülle von Hohlkammern dient der thermischen Trennung
von der Wetterseite zum Gebäudeinneren.
[0028] Ein gesamter Fensterflügel verfügt über einen rechtwinkigen Rahmen, bei dem vier
Flügelrahmengrundprofile 3 rechtwinklig zumeist auf Gehrung miteinander verbunden
sind.
[0029] Das Flügelrahmengrundprofil 3 verfügt im oberen Bereich auf beiden Außenseiten über
jeweils eine abgerundete Ausbuchtung 16, welche die senkrechte, äußere Wand über einen
Winkel von rund 50° innen beziehungsweise 310° außen herum mit einer Schräge, welche
nach innen und unten gerichtet ist, verbindet. Das Flügelrahmengrundprofil 3 verfügt
im unteren Bereich auf beiden Außenseiten über jeweils eine Schräge mit einem Winkel
von rund 45° innen beziehungsweise 315° außen herum, welche nach innen und unten gerichtet
ist und in einer Hinterschneidung 12 nach oben endet. An den äußeren Seiten befindet
sich jeweils eine Klebeleiste 13.
[0030] Die beiden Vorsatzmetallprofile 5, 6 verfügen auf der dem Flügelrahmengrundprofil
3 zugewandten Seite über jeweils einen Haken 15 im oberen Bereich und einen Rastnase
11 im unteren Bereich.
[0031] Figur 2 unterscheidet sich von Figur 1 im Wesentlichen dadurch, dass in der Mitte
anstelle eines Flügelrahmengrundprofils ein Blendrahmengrundprofil 4 angeordnet ist;
Figur 2 zeigt einen Schnitt senkrecht zur senkrecht zur Extrusionsrichtung. Die beiden
äußeren Vorsatzmetallprofile 5, 6 sind individuell an das Blendrahmengrundprofil 4
angepasst und verfügen jeweils über einen Haken 15 im oberen Bereich und einen Rastnase
11 im unteren Bereich. Das Blendrahmengrundprofil 4 entspricht an den äußeren Seiten
im Wesentlichen dem Flügelrahmengrundprofil 3 und verfügt ebenfalls über eine entsprechende
abgerundete Ausbuchtung 16 und eine entsprechende Hinterschneidung 12.
[0032] Figur 3 zeigt, wie die beiden Vorsatzmetallprofile 5, 6 mit dem Flügelrahmengrundprofil
3 verbunden werden, indem die Haken 15 um die Ausbuchtungen 16 gestülpt werden. Die
beiden Vorsatzmetallprofile 5, 6 werden dabei mit der Oberseite nach innen zum Flügelrahmengrundprofil
3 gekippt.
[0033] Vor dem Einhaken sind die Klebeleisten 13 entweder anzubringen oder - sofern sie
bereits angebracht waren - eine Schutzfolie an der nach außen gerichteten Seite ist
zu entfernen.
[0034] Figur 4 zeigt analog, wie die beiden Vorsatzmetallprofile 5, 6 mit dem Blendrahmengrundprofil
4 verbunden werden.
[0035] Anschließend werden die Vorsatzmetallprofile 5, 6 mit dem Flügelrahmengrundprofil
3 und Blendrahmengrundprofil 4 fest verbunden, indem das jeweils äußere Vorsatzmetallprofil
5 im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird, wodurch jeweils der Rasthaken 11 an der Schräge
14 vor der Hinterschneidung 12 entlanggleitet und dann der Rasthaken 11 in die Hinterschneidung
12 einrastet. Analoges geschieht auf der anderen Seite, auf welcher das jeweils innere
Vorsatzmetallprofil 6 im Uhrzeigersinn gedreht wird, wodurch jeweils der Rasthaken
11 des innere Vorsatzmetallprofils 6 an der Schräge 14 vor der Hinterschneidung 12
des Flügelrahmengrundprofils 3 beziehungsweise Blendrahmengrundprofils 4 entlanggleitet
und dann der Rasthaken 11 in die Hinterschneidung 12 einrastet.
[0036] Figur 5 zeigt das Flügelrahmengrundprofil 3 mit den beiden fest verrasteten Vorsatzmetallprofilen
5, 6 sowie eine nicht montierte Glashalteleiste 8. Figur 5 zeigt ein Flügelrahmenprofil
im Schnitt. Oberhalb des Flügelrahmengrundprofil 3 wird später die Verglasung mit
einer üblichen Verklotzung eingesetzt; die Hauptebene der Verglasung verläuft dann
senkrecht zur Zeichnungsebene parallel zwischen den beiden Vorsatzmetallprofilen 5,
6 und wird dann mittels der Glashalteleiste 8 fixiert. Hierbei kommen nicht dargestellte,
übliche Dichtungen zum Einsatz.
[0037] Figur 6 zeigt das Blendrahmengrundprofil 4 mit den beiden fest verrasteten Vorsatzmetallprofilen
5, 6 im Schnitt sowie ein nicht montiertes Schließteil 9 sowie eine Schraube 10.
[0038] Figur 7 zeigt das Flügelrahmengrundprofil 3 mit den beiden fest verrasteten Vorsatzmetallprofilen
5, 6 und der montierten Glashalteleiste 8.
[0039] Figur 8 zeigt das Blendrahmengrundprofil 4 mit den beiden fest verrasteten Vorsatzmetallprofilen
5, 6 sowie dem montierten Schließteil 9 mit der Schraube 10 zur festen Fixierung am
Blendrahmengrundprofil 4.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0040] Figur 9 zeigt ein Kunststoffgrundprofil 2, welches aus zwei Kunststoffteilprofilen
3, 4 besteht. Bei dem Kunststoffteilprofil 3 handelt es sich um das Flügelrahmengrundprofil
3 aus den Figuren 1, 3, 5 und 7. Bei dem Kunststoffteilprofil 4 handelt es sich um
das Blendrahmengrundprofil 4 aus den Figuren 2, 4, 6 und 8. Die beiden Kunststoffteilprofile
3, 4 verfügen über dieselbe Breite und sind über ein Kopplungsprofil 7 miteinander
verbunden. Hierzu verfügen die beiden Kunststoffteilprofile 3, 4 jeweils über eine
Nut an der Ober- und Unterseite. Die Seitenwände der Nuten verfügen wiederum über
Rastkerben, in welche Rasthaken des Kopplungsprofils 7 eingreifen.
[0041] Figur 10 zeigt das Kunststoffgrundprofil 2 aus Figur 9 mit zwei Vorsatzmetallprofilen
5, 6, die sich von den Vorsatzmetallprofilen aus den Figuren 1 bis 8 dadurch unterscheiden,
dass sie deutlich höher sind. Die Vorsatzmetallprofile 5, 6 verfügen jeweils über
einen Haken 15 im oberen Bereich, einen Rastnase 11 im mittleren Bereich und einen
Rastnase 11 im unteren Bereich.
[0042] Wie zuvor beschrieben, werden die beiden Vorsatzmetallprofile 5, 6 mit dem Kunststoffgrundprofil
2 verbunden, indem die Haken 15 zunächst um die Ausbuchtungen 16 des oberen Kunststoffteilprofils
4 gestülpt werden. Die beiden Vorsatzmetallprofile 5, 6 werden dabei mit der Oberseite
nach innen zum Kunststoffgrundprofil 2 gekippt.
[0043] Anschließend werden die Vorsatzmetallprofile 5, 6 mit dem Kunststoffgrundprofil 2
verbunden fest verbunden, indem das jeweils äußere Vorsatzmetallprofil 5 im Gegenuhrzeigersinn
gedreht wird, wodurch jeweils der obere Rasthaken 11 an der Schräge 14 vor der Hinterschneidung
12 des oberen Kunststoffteilprofils 4 entlanggleitet und dann dieser Rasthaken 11
in vorgenannte Hinterschneidung 12 einrastet, während jeweils der untere Rasthaken
11 an der Schräge 14 vor der Hinterschneidung 12 des unteren Kunststoffteilprofils
3 entlanggleitet und dann dieser Rasthaken 11 in Hinterschneidung 12 des unteren Kunststoffteilprofils
3 einrastet.
[0044] Analoges geschieht auf der anderen Seite, auf welcher das innere Vorsatzmetallprofil
6 im Uhrzeigersinn gedreht wird.
[0045] Figur 11 zeigt ein erfindungsgemäßes, fertig montiertes Verbundprofil 1 mit dem Kunststoffgrundprofil
2 aus zwei Kunststoffteilprofilen 3, 4, Kopplungskörper 7 sowie zwei Vorsatzmetallprofilen
5, 6. Bei dem in Figur 11 gezeigte Verbundprofil 1 handelt es sich um ein Flügelrahmenprofil.
Jedes der Kunststoffteilprofile 3, 4 ist sowohl mit dem äußeren Vorsatzmetallprofil
5, als auch dem inneren Vorsatzmetallprofil 6 verbunden.
[0046] Figur 12 zeigt ein dazugehöriges Blendrahmenprofil. Das fertig montiertes Verbundprofil
1 verfügt über ein Kunststoffgrundprofil 2 aus zwei gleichen Kunststoffteilprofilen
4, Kopplungskörper 7 sowie zwei Vorsatzmetallprofilen 5, 6. Bei dem Kunststoffteilprofil
4 handelt es sich um das Blendrahmengrundprofil 4 aus den Figuren 2, 4, 6 und 8. Bei
dem Ausführungsbeispiel aus Figur 12 sind die beiden Vorsatzmetallprofile 5, 6 lediglich
über die Haken 15 mit den Ausbuchtungen 16 des oberen Kunststoffteilprofil 4 und über
die Rasthaken 11 im unteren Bereich mit den Hinterschneidungen 12 des unteren Kunststoffteilprofil
4 verbunden. Jedes der Kunststoffteilprofile 4 ist sowohl mit dem äußeren Vorsatzmetallprofil
5, als auch dem inneren Vorsatzmetallprofil 6 verbunden.
[0047] Aus Verbundprofilen 1 gemäß Figur 11 können in Verbindung mit weiteren Teilen wie
beispielsweise der Verglasung sowie Glashalteleisten 8 Fensterflügel hergestellt werden.
Aus Verbundprofilen 1 gemäß Figur 12 können in Verbindung mit weiteren Teilen hierzu
passende Blendrahmen hergestellt werden, so dass in Summe ein komplettes Fenster gebaut
werden kann. Die Herstellung erfolgt durch Konfektionierung und Verbindung von Verbundprofilen
1.
[0048] Somit können aus den vorhandenen Flügel- und Blendrahmenprofilen sowohl einlagige,
als auch mehrlagige Profile hergestellt werden.
[0049] Bedarfsgerecht werden diese ein- oder mehrlagige Profile mit Vorsatzmetallprofilen
5, 6 versehen, so dass nach außen die Mehrlagigkeit nicht erkennbar ist. Hierdurch
werden hohe Aufwände für eine Vielzahl von Extrusionswerkzeugen für Kunststoffprofile
vermieden. Für unterschiedliche Profilhöhen sind lediglich unterschiedliche Vorsatzmetallprofilen
5, 6 notwendig.
[0050] Die Kunststoffteilprofilen 3, 4 sind zwischen den Vorsatzmetallprofilen 5, 6 einteilig,
wobei sich diese Einteiligkeit auf einen Schnitt senkrecht zur Extrusionsrichtung
der Kunststoffteilprofilen 3, 4 bezieht.
[0051] Ein gesamter Fensterflügel verfügt über einen rechtwinkigen Flügelrahmen, bei dem
mehrere Kunststoffteilprofile 3, 4 und mehrere Vorsatzmetallprofile 5, 6 zumeist auf
Gehrung miteinander verbunden werden. In diesen Flügelrahmen wird eine Verglasung
zumeist über eine Verklotzung eingesetzt und mittels Glashalteleisten 8 über Dichtungen
fixiert.
[0052] Bei den Vorsatzmetallprofilen 5, 6 handelt es häufig um im Strangpressverfahren hergestellte
Aluminiumprofile.
[0053] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeipiele begrenzt und kann weitere Varianten
mit den in der Anmeldung beschriebenen Merkmalen umfassen. Auch können erfindungsgemäß
bestimmte Merkmale weggelassen werden, sofern die Merkmalskombination unter den Schutz
eines Patentanspruchs fällt.
[0054] So kann ein Kunststoffgrundprofil 2 mehr als zwei Kunststoffteilprofile 3, 4 umfassen.
Wesentlich ist hierbei, dass bei einem fertigen Blend- und / oder Flügelrahmen ein
innerer Rahmen aus Kunststoffteilprofile 3, 4 von einem weiteren Rahmen aus Kunststoffteilprofilen
3, 4 umschlossen ist; dieser weitere Rahmen kann optional von einem weiteren Rahmen
aus Kunststoffteilprofilen 3, 4 umschlossen sein. Bezogen auf die Ansichten der Figuren
9 bis 12 sollen die Kunststoffteilprofile 3, 4 übereinander angeordnet sein.
[0055] Das Kopplungsprofil 7 kann ohne Rastfunktion auskommen und optional über eine entsprechende
Passung die Teile miteinander verbinden. Der Haken 15 kann unten statt oben angebracht
sein und die Rastnase 11 oben.
Legende
[0056]
- 1
- Verbundprofil
- 2
- Kunststoffgrundprofil
- 3
- Kunststoffteilprofil, Flügelrahmengrundprofil
- 4
- Kunststoffteilprofilen, Blendrahmengrundprofil
- 5
- äußeren Vorsatzmetallprofil
- 6
- inneren Vorsatzmetallprofil
- 7
- Kopplungsprofil
- 8
- Glashalteleiste
- 9
- Schließteil
- 10
- Schraube
- 11
- Rastnase
- 12
- Hinterschneidung
- 13
- Klebeleiste
- 14
- Schräge
- 15
- Haken
- 16
- Ausbuchtung
17
1. Verbundprofil (1) für ein Fenster oder eine Tür, umfassend
- ein Kunststoffgrundprofil (2),
- einem äußeren Vorsatzmetallprofil (5) und
- einem inneren Vorsatzmetallprofil (6)
wobei
- die Vorsatzmetallprofile (5, 6) und das Kunststoffgrundprofil (2) jeweils Mittel
(11, 12, 15, 16) aufweisen, die zusammen eine Rastfunktion bilden, so dass die Vorsatzmetallprofile
(5, 6) und das Kunststoffgrundprofil (2) miteinander durch die Rastfunktion verbindbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kunststoffgrundprofil (2) aus mehreren Kunststoffteilprofilen (3, 4) besteht,
- jedes der Kunststoffteilprofile (3, 4) sowohl mit dem äußeren Vorsatzmetallprofil
(5), als auch dem inneren Vorsatzmetallprofil (6) verbunden ist und
- die Kunststoffteilprofile (3, 4) mittels der Rastfunktionen über die inneren und
äußeren Vorsatzmetallprofil (5, 6) fest miteinander verbunden sind.
2. Verbundprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffteilprofile (3, 4) einteilig sind.
3. Verbundprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffteilprofile (3, 4) mittels eines Kopplungsprofils (7) miteinander verbunden
sind, wobei vorzugsweise die Kunststoffteilprofile (3, 4) und das Kopplungsprofil
(7) jeweils Mittel aufweisen, die zusammen eine Rastfunktion bilden.
4. Verbundprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffteilprofile (3, 4) die gleiche Profilbreite besitzen.
5. Verbundprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffteilprofile (3, 4) identisch sind.
6. Verbundprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel, die zusammen eine Rastfunktion bilden, Rasthaken (11), Hinterschneidungen
(12), Haken (15) und Ausbuchtungen (15) sind.
7. Verbundprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsatzmetallprofile (5, 6) über dieselbe Höhe verfügen wie das Kunststoffgrundprofil
(2).
8. Verfahren zur Herstellung eines Verbundprofils (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass Kunststoffteilprofile (3, 4) aneinander gelegt und vorzugsweise mittels eines Kopplungsprofils
miteinander verbunden werden, dann mittels der Vorsatzmetallprofile (5, 6) auf beiden
Seite die Kunststoffteilprofile (3, 4) verbunden werden, wobei beide Vorsatzmetallprofile
(5, 6) entweder gleichzeitig oder nacheinander aufgesetzt werden.
9. Verfahren zur Herstellung eines Fenster- oder Türrahmens mit Verbundprofilen (1) nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundprofile (1) in jeweils 4 Stücke portioniert werden und diese 4 Stücke
miteinander verbunden werden.
10. Fenster oder Tür mit Verbundprofilen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.